-
Die Erfindung betrifft ein Druckwerk zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn, mit einem Zylinder, mit einem bedienseitigen Seitenwandteil und mit einem bedienseitigen Lagerschild mit Lager zur lösbar verbundenen Aufnahme des bedienseitigen Zylinderzapfens, wobei das Druckwerk einen Gegendruckzylinder und eine Plattform zur lösbar verbundenen Aufnahme eines Druckwerksmoduls, durch welches in Zusammenwirkung mit dem Gegendruckzylinder die über den Gegendruckzylinder geführte Bedruckstoffbahn in einem Druckverfahren bedruckbar ist, und ein auf der Plattform aufgenommenes Druckwerksmodul aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Freilegen oder lösbar verbundenen Aufnehmen eines bedienseitigen Zylinderzapfens in einem Lager eines bedienseitigen Lagerschildes eines Druckwerks mit einem bedienseitigen Seitenwandteil.
-
Bei Druckmaschinen zum Drucken von Verpackungen oder von Etiketten ist in zunehmendem Maße eine große Flexibilität oder Variabilität gewünscht, um möglichst viele verschiedenartige Druckaufträge, insbesondere unter Erzeugung von speziellen optischen Effekten durch das gedruckte Bild oder den gedruckten Text, durchführen zu können. Häufig werden Verpackungen oder Etiketten daher in Kombination verschiedener Druckverfahren hergestellt. Dafür gelangen verbreitet Druckmaschinen zum Einsatz, in denen zum einen Druckwerke zwischen voneinander verschiedenen Druckverfahren umrüstbar sind und zum anderen einzelne Zylinder oder Zylinderaufsätze, insbesondere Zylinderhülsen, in den Druckwerken wechselbar sind, so dass ein auftragsgemäßes Druckprodukt herstellbar ist. Die Druckwerke können auch formatvariabel sein: Es können Zylinder oder Zylinderaufsätze mit unterschiedlichen Außendurchmessern eingesetzt werden, so dass die Drucklänge des Druckwerks variabel ist. Druckmaschinen, welche in Kombination verschiedener Druckverfahren arbeiten, werden auch als Hybriddruckmaschinen bezeichnet.
-
Im Dokument
WO 2005/028202 A1 ist eine Etikettendruckmaschine mit Einzelantrieben für einzelne Druckwerke in Reihenbauweise beschrieben, in welcher eine Bedruckstoffbahn zu mehrfarbigen und gegebenenfalls mit Spezialeffekten veredelten Etiketten verarbeitet wird. Die in der Etikettendruckmaschine zum Einsatz gelangenden Druckverfahren können flexibel druckauftragsgemäß umgerüstet werden, um zum einen Formatwechsel oder zum anderen einen Verfahrenswechsel durchzuführen, so dass unterschiedliche Produktanforderungen erfüllt werden können. Dazu weist die Etikettendruckmaschine eine Mehrzahl von Trennstellen auf, an denen lösbar verbindbar Druckwerke oder Druckwerksteile unterschiedlicher Druckverfahren, insbesondere Flexodruck, Tiefdruck, Offsetdruck und Siebdruck, aufgenommen werden können. Über die Trennstellen wird bei der Fixierung eines Druckwerkes oder eines Druckwerkteils gleichzeitig eine Antriebsverbindung zu einem Einzelantrieb des Druckwerks geschlossen. Die im Dokument
WO 2005/028202 A1 offenbarte Druckmaschine weist bedienseitige Lagerschilde mit Lager für Zylinder des Druckwerks auf. Die Zylinder können bedienseitig zwecks Umrüstens dem Bediener zugänglich gemacht werden, indem die bedienseitigen Zylinderzapfen aus den Lagern freigelegt werden und die Lagerschilde aus dem Arbeitsbereich herausgefahren, bevorzugt abgesenkt werden.
-
Aus der
DE 10 2005 044 516 A1 ist ein Tiefdruckwerk zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn in einer Druckmaschine bekannt. Das Dokument offenbart einen bedienseitigen Lagerschild ohne jedoch Details zu dessen Ausgestaltung zu offenbaren.
-
Aus der
DE 35 43 704 A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bedrucken einer Bahn bekannt, wobei ein „türartiger” Lagerschild beschrieben ist. Auch aus der
DE 103 25 645 A1 , welche ein Druckwerk mit einem axial freilegbaren Zylinder mit Schmitzring offenbart, ist ein solcher „türartiger” Lagerschild bekannt. Die beschriebenen Lagerschilde sind jeweils um eine Achse schwenkbar, die nicht mit der Achse eines zu lagernden Zylinderzapfens übereinstimmt. Zudem sind die beschriebenen Lagerschilde zwar verschwenkbar, jedoch nicht als Ganzes entnehmbar.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen vereinfachten Zugang zu einem Zylinder eines Druckwerks zu ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Druckwerk mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 und/oder durch ein Verfahren zum Freilegen oder lösbar verbundenen Aufnehmen eines bedienseitigen Endes eines Zylinderdorns gemäß Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen charakterisiert.
-
Ein erfindungsgemäßes Druckwerk zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn umfasst einen Zylinder, ein bedienseitiges Seitenwandteil und einen bedienseitigen Lagerschild mit Lager zur lösbar verbundenen Aufnahme des bedienseitigen Zylinderzapfens. Das erfindungsgemäße Druckwerk weist einen Gegendruckzylinder und eine Plattform zur lösbar verbundenen Aufnahme eines Druckwerksmoduls, durch welches in Zusammenwirkung mit dem Gegendruckzylinder die über den Gegendruckzylinder geführte Bedruckstoffbahn in einem Druckverfahren bedruckbar ist, und ein auf der Plattform aufgenommenes Druckwerksmodul auf. Erfindungsgemäß ist der bedienseitige Lagerschild um die Achse des Zylinderzapfens schwenkbar oder um weniger als 360 Grad um die Achse des Zylinderzapfens drehbar. Er ist in einer ersten Winkelposition in dem bedienseitigen Seitenwandteil fixierbar und in einer zweiten Winkelposition aus dem bedienseitigen Seitenwandteil entnehmbar.
-
Auf diese Weise wird der Zylinderzapfen freigelegt. Mit anderen Worten, der Lagerschild kann von einer ersten Winkelposition, in welcher er in dem Seitenwandteil fixiert werden kann, in eine zweite Winkelposition geschwenkt, das heißt, um weniger als 360 Grad gedreht, werden, in der er aus dem Seitenwandteil entnommen werden kann. Der Zylinder kann auch eine Walze sein. Der Lagerschild kann auch als ein Lagerdeckel bezeichnet werden. Der Winkel ist ein Azimutalwinkel relativ zur Achse des Zylinders. Die Schwenkbewegung des Lagerschildes kann auch gleichzeitig und/oder wenigstens teilweise überlagert mit einer Bewegung in axialer Richtung (Hubbewegung) erfolgen. Bevorzugt ist erfindungsgemäß eine reine Schwenkbewegung.
-
Auf diese einfache Weise kann eine positionsgenaue Befestigung und eine bedienungsfreundliche Entnahme des Lagerschildes, so dass der Zylinderzapfen frei zugänglich ist, erreicht werden. Der Lagerschild kann kostengünstig gefertigt werden.
-
Der Lagerschild des erfindungsgemäßen Druckwerks weist insbesondere eine gekrümmte Spannfläche zum Kontaktieren des Seitenwandteils auf und die Spannfläche des Lagerschilds ist insbesondere konzentrisch zum Lager des Lagerschildes. Anders ausgedrückt, die Spannfläche des Lagerschildes verläuft zentriert relativ zum Lager für das bedienseitige Ende des Zylinderdorns auf dem Lagerschild. Die Spannfläche kann eine durchgehende Kontaktfläche zum Seitenwandteil bilden. Anders gesagt, der Lagerschild kann genau eine Spannfläche aufweisen. Die Spannfläche hat bevorzugt eine konstante Krümmung.
-
Der Zylinder kann insbesondere einen Zylinderdorn umfassen, auf welchem eine Zylinderhülse aufnehmbar ist und dessen bedienseitiges Ende der zum Wechsel von Zylinderhülsen freilegbaren Zylinderzapfen ist. Die Zylinderhülsen können unterschiedliche Außendurchmesser und/oder unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten aufweisen. Eine Zylinderhülse kann auch als Zylinderrohr bezeichnet werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Druckwerks weisen die Spannfläche des Lagerschilds in einer Ebene senkrecht zur Achse des Zylinders die Außenkontur eines Kreissegments und das Seitenwandteil eine Ausnehmung mit einer Innenkontur eines Kreissegments mit einem der Außenkontur des Lagerschilds entsprechenden Radius, wobei der Lagerschild in der Ausnehmung lösbar verbunden aufnehmbar ist. Die Kreissegmente können größer als 180 Grad sein. Das Kreissegment des Lagerschildes und das Kreissegment der Ausnehmung können unterschiedliche Größen aufweisen. Insbesondere kann das Kreissegment des Lagerschildes größer als das Kreissegment der Ausnehmung sein. Die Ausnehmung kann auch als Lagersitz bezeichnet werden. Die Ausnehmung kann durchgehend entlang einer Kontaktfläche zur Spannfläche ausgeführt sein, wofür in vorteilhafter Weise weniger Bearbeitungsschritte als für eine komplexere Formgebung erforderlich sind. Der Lagerkörper ist damit stabiler.
-
Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Seitenwandteil des erfindungsgemäßen Druckwerks ein Spannelement aufweist, mittels dessen Kraftwirkung auf den Lagerschild der Lagerschild in der ersten Winkelposition fixiert wird. Auf diese Weise kann der Lagerschild drehgesichert werden, wenn er in der ersten Winkelposition positioniert ist.
-
Des Weiteren kann die Spannfläche eine Einfräsung aufweisen, in welche ein Hebel des Spannelements zur Fixierung des Lagerschildes in der ersten Winkelposition eingreifen kann. Auf diese Weise ist eine automatische Klemmung mit konstanter Spannkraft realisierbar.
-
Des Weiteren oder alternativ dazu kann das Seitenwandteil ein Anschlagselement aufweisen, welches der Lagerschild in der ersten Winkelposition aufgrund der Kraftwirkung des Spannelements in azimutaler Richtung um die Achse des Zylinders kontaktiert. Die Kraftwirkung des Spannelements kann insbesondere eine Zugkraft oder eine Druckkraft sein. Das Spannelement kann manuell oder elektrisch betätigbar sein. Das Spannelement kann insbesondere ein pneumatischer Kraftspanner sein.
-
In einer ersten Gruppe von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Druckwerks kann das bedienseitige Seitenwandteil eine Seitengestellwand des Druckwerks sein.
-
In einer zweiten Gruppe von Ausführungsformen kann das erfindungsgemäße Druckwerk einen Gegendruckzylinder und eine Plattform zur lösbar verbundenen Aufnahme eines Druckwerksmoduls, durch welches in Zusammenwirkung mit dem Gegendruckzylinder die über den Gegendruckzylinder geführte Bedruckstoffbahn in einem Druckverfahren bedruckbar ist, und ein auf der Plattform aufgenommenes Druckwerksmodul aufweisen, wobei das bedienseitige Seitenwandteil eine Modulseitenwand des Druckwerksmoduls ist.
-
In verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Druckwerks kann der Zylinder ein Gegendruckzylinder oder ein Druckformzylinder oder ein Umdruckzylinder oder eine Rasterwalze sein.
-
In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Druckwerks, insbesondere für den Etikettendruck oder den Verpackungsdruck, weist das Druckwerk einen Einzelantrieb auf, durch welchen der Zylinder rotierbar ist.
-
Das Druckwerk kann insbesondere ein Offsetdruckwerk, ein Flexodruckwerk, ein Buchdruckwerk, ein Tiefdruckwerk, ein Siebdruckwerk, ein Tintenstrahldruckwerk oder ein xerographisches Druckwerk sein.
-
Im erfindungsgemäßen Zusammenhang wird unter einem Druckwerk auch ein Heißfolienprägewerk, ein Stanzwerk, ein Perforierwerk oder ein Rillwerk zur Bearbeitung und/oder Veredelung eines (bedruckten oder unbedruckten) Bedruckstoffs verstanden.
-
Das Druckwerk kann bevorzugt zwischen verschiedenen Druckverfahren oder Bearbeitungsverfahren aus der Gruppe der folgenden Druckverfahren umrüstbar sein: Offsetdruckverfahren, Flexodruckverfahren, Buchdruckverfahren, Tiefdruckverfahren, Siebdruckverfahren, Tintenstrahldruckverfahren, xerographisches Druckverfahren, Heißfolienprägeverfahren, Stanzverfahren, Perforierverfahren oder Rillverfahren.
-
Im Zusammenhang des erfinderischen Gedankens steht auch eine Druckmaschine, insbesondere eine Hybriddruckmaschine, bevorzugt geeignet und/oder ausgelegt für den Verpackungsdruck oder den Etikettendruck. Die Druckmaschine kann bahnförmige Bedruckstoffe bearbeiten und/oder mit einer Mehrzahl von Druckwerken in Reihenbauweise, d. h. sich horizontal erstreckend, ausgeführt sein. Der Bedruckstoff kann insbesondere Papier, Karton, Pappe oder organische Polymerfolie sein. Eine erfindungsgemäße Druckmaschine zeichnet sich durch wenigstens ein Druckwerk mit Merkmalen oder Merkmalskombinationen gemäß dieser Darstellung aus.
-
Im erfindungsgemäße Verfahren zum Freilegen oder lösbar verbundenen Aufnehmen eines bedienseitigen Zylinderzapfens in einem Lager eines bedienseitigen Lagerschildes eines Druckwerks mit einer bedienseitigen Seitenwandteil wird der bedienseitige Lagerschild um die Achse des Zylinderdorns geschwenkt, wobei der Lagerschild in einer ersten Winkelposition in der bedienseitigen Seitenwandteil fixiert wird und in einer zweiten Winkelposition aus der bedienseitigen Seitenwandteil entnommen oder auf dem Zylinderzapfen aufgesetzt wird. Im erfindungsgemäßen Verfahren kann der Zylinderzapfen insbesondere ein bedienseitiges Ende eines Zylinderdorns sein, auf welchem eine Zylinderhülse aufnehmbar ist und dessen bedienseitiges Ende freilegbar zum Wechsel von Zylinderhülsen ist.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
-
1 eine Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Druckwerks mit bedienseitigen Lagerschildern, welche um die Achse des aufgenommenen Zylinderzapfens schwenkbar sind und in einer ersten Winkelposition in dem bedienseitigen Seitenwandteil fixierbar und in einer zweiten Winkelposition aus dem bedienseitigen Seitenwandteil entnehmbar sind,
-
2 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Druckwerks gemäß 1 mit einem aufgenommenen Druckwerksmodul,
-
3 eine erste Ansicht eines Zylinders des erfindungsgemäßen Druckwerks gemäß 1 mit einem freigelegten Zylinderzapfen bei herausgenommenem Lagerschild,
-
4 eine zweite Ansicht eines Zylinders des erfindungsgemäßen Druckwerks gemäß 1 mit eingesetztem Lagerschild in einer zweiten Winkelposition, in welcher der Lagerschild aus der Seitengestellwand entnehmbar ist,
-
5 eine Seitenansicht der in 4 gezeigten Situation,
-
6 eine dritte Ansicht eines Zylinders des erfindungsgemäßen Druckwerks gemäß 1 mit eingesetztem Lagerschild in einer ersten Winkelposition, in welcher der Lagerschild in der Seitengestellwand fixierbar ist, und
-
7 eine Seitenansicht der in 6 gezeigten Situation.
-
Die 1 zeigt eine Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Druckwerks 10 mit bedienseitigen Lagerschildern 32, welche um die Achse des aufgenommenen Zylinderzapfens schwenkbar sind und in einer ersten Winkelposition in dem bedienseitigen Seitenwandteil fixierbar und in einer zweiten Winkelposition aus dem bedienseitigen Seitenwandteil entnehmbar sind. Das Druckwerk 10 umfasst zunächst eine Seitengestellwand 30 mit einem Zylinder 11 (ein Gegendruckzylinder), welcher einen Zylinderdorn 13 umfasst, auf welchem eine Zylinderhülse 12 aufnehmbar ist, und eine Plattform 14 zur lösbar verbundenen Aufnahme eines Druckwerksmoduls 16. Die Seitengestellwand 30 ist in dieser Ausführungsform ein Seitenwandteil. In der Seitengestellwand 30 befindet sich eine Ausnehmung, in der ein Lagerschild 32 lösbar verbunden aufnehmbar ist. Die Plattform 14 ist in der in der 1 gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen horizontal orientiert. Das Druckwerksmodul 16 kann in lateraler Richtung 18 auf der Plattform 14 aufgesetzt werden. Die Plattform 14 weist in dieser Ausführungsform vier Elektromagnete als Halteelemente 20 auf, durch deren magnetische Kraftwirkung ein Druckwerksmodul 16 auf der oberen Fläche der Plattform 14 fixiert werden kann. Mit dem erfindungsgemäßen Druckwerk 10 ist ein bahnförmiger Bedruckstoff bearbeitbar. Die hier nicht gezeigte Bedruckstoffbahn verläuft im Wesentlichen vertikal am Zylinder 11 (Gegendruckzylinder) vorbei, so dass mit einem Zylinder 22 (ein Druckzylinder) des aufzunehmenden Druckwerksmoduls 16 ein Druckspalt gebildet wird. Auf der Antriebsseite der Druckmaschine, hinter der Plattform 14 erkennbar, weist das Druckwerk 10 eine Antriebsschnittstelle 26 zu einem Einzelantrieb 24 (Servomotor) für das Druckwerksmodul 16 auf. Auch der Zylinder 11 (Gegendruckzylinder) wird mit einem weiteren, hier nicht gezeigten Einzelantrieb (Servomotor) angetrieben. Der Zylinder 11 (Gegendruckzylinder) ist als Zylinderdorn 13 mit Zylinderhülse 12 ausgeführt, die Zylinderhülse 12 kann dem Druckwerk 10 unabhängig von der Aufnahme eines Druckwerksmoduls 16 bei aus der Seitengestellwand 30 herausgenommenem Lagerschild 32 entnommen werden. Der Zylinder 22 (Druckzylinder) kann ebenfalls freigelegt werden, indem der Lagerschild 32 aus der Modulseitenwand 34, welche in dieser Ausführungsform ebenfalls ein Seitenwandteil ist, herausgenommen wird.
-
Die 2 ist eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Druckwerks 10 gemäß 1 mit bedienseitigen Lagerschildern 32, welche um die Achse des aufgenommenen Zylinderzapfens schwenkbar sind und in einer ersten Winkelposition in dem bedienseitigen Seitenwandteil fixierbar und in einer zweiten Winkelposition aus dem bedienseitigen Seitenwandteil entnehmbar sind. Die hier nicht gezeigte Bedruckstoffbahn ist im Wesentlichen vertikal durch den am Zylinder 11 (Gegendruckzylinder) mit dem Zylinder 22 (Druckzylinder) des aufzunehmenden Druckwerksmoduls 16 gebildeten Druckspalt geführt.
-
In den 3 bis 7 wird anhand einer Folge von Bildern das Einsetzen des bedienseitigen Lagerschildes 32 für den Zylinder 11 (Gegendruckzylinder) in der Seitengestellwand 30 beispielhaft gezeigt, um die Bedienung des erfindungsgemäßen Lagerschildes 32 des erfindungsgemäßen Druckwerks 10 zu erläutern.
-
Die 3 ist eine erste Ansicht des Zylinders 11 (Gegendruckzylinder) in der Seitengestellwand 30 des erfindungsgemäßen Druckwerks gemäß 1 mit einem freigelegten Zylinderzapfen 36 bei aus der Seitengestellwand 30 herausgenommenem Lagerschild 32. Der Lagerschild 32 weist eine kreisbogensegmentförmige Spannfläche 38 auf. Auf der der Spannfläche 38 abgewandten Seite ist der Lagerschild 32 unterschnitten ausgeführt: Die gesamte Raumform des Lagerschild 32 liegt innerhalb des durch die Spannfläche 38 definierten Rotationskörpers um die Achse der Zylinders, dessen Zylinderzapfen 36 im Lager des Lagerschildes 32 aufzunehmen ist. Die Spannfläche 38 entspricht in ihrer Krümmung der Kontur einer Ausnehmung 40 in der Seitengestellwand 30, in welcher der Lagerschild 32 aufzunehmen ist. In der Ansicht der 3 verdeckt weist der Lagerschild 32 ein Lager auf, in welches der Zylinderzapfen 32 aufnehmbar ist und in welchem der Zylinderzapfen 32 gelagert wird, wenn der Lagerschild 32 in der Seitengestellwand 30 eingesetzt ist. Aus der Kontur der Ausnehmung 40 heraus ragt ein Spannelement 42, welches in die Einfräsung 44 auf der Spannfläche 38 des Lagerschildes 32 eingreifen kann, wenn der Lagerschild 32 in eine entsprechende Winkelposition gedreht wird. Am unteren Ende der Ausnehmung 40 in der Seitengestellwand 30 befindet sich ein Anschlagselement 46, welches ebenfalls über die Kontur der Ausnehmung 40 herausragt. Der Lagerschild 32 weist eine Haltegriff 48 zur bequemen Bedienung, insbesondere zum Schwenken oder Drehen des Lagerschildes zwecks Öffnen und Schließen auf.
-
In der 4 ist eine zweite Ansicht des Zylinders 11 des erfindungsgemäßen Druckwerks gemäß 1 mit eingesetztem Lagerschild 32 in einer zweiten Winkelposition gezeigt, in welcher der Lagerschild 32 aus der Seitengestellwand 30 entnehmbar ist. Der Lagerschild 32 kann im Wesentlichen in Richtung parallel zur Achse des Zylinders 11 vom Zylinderzapfen abgezogen beziehungsweise auf den Zylinderzapfen aufgesteckt werden. Der Haltegriff 48 ist in dieser Winkelposition der Entnahme im Wesentlichen vertikal orientiert. Die Spannfläche 38 liegt bereits teilweise an der Kontur der Ausnehmung 40 an. Durch die unterschnittene Form des Lagerschildes 32 existiert eine lichte Weite zwischen der Kontur der Ausnehmung 40 und der der Spannfläche 38 abgewandten Seitedes Lagerschildes 32, so dass dieser auch in dieser Winkelposition in die Ausnehmung 40 passt.
-
Indem der Lagerschild 32 um die Achse des Zylinders 11, innerhalb der Ebene der Seitengestellwand 30, in Schwenkrichtung 50 geschwenkt/um weniger als 360 Grad gedreht wird, wird die Spannfläche 38 in die Ausnehmung 40 entlang deren Kontur eingedreht. Der Lagerschild 32 kann geschwenkt/gedreht werden, bis er das Anschlagelement 46 in einer Einfräsung kontaktiert.
-
Die 5 stellt die in 4 gezeigte Situation in Seitenansicht dar. Zu erkennen sind das Spannelement 42 in der Seitengestellwand 30, die Einfräsung 40 auf der Spanfläche 38 des Lagerschildes 32, in welche das Spannelement 42 zwecks Fixierung der Lage des Lagerschildes 32 in einer ersten Winkelposition eingreifen kann, aber in dieser hier gezeigten zweiten Winkelposition nicht eingreift, so dass der Lagerschild 32 entnehmbar ist, und das Anschlagselement 46 am unteren Ende der Ausnehmung 40.
-
Die 6 ist eine dritte Ansicht des Zylinders 11 des erfindungsgemäßen Druckwerks gemäß 1 mit eingesetztem Lagerschild 32 in einer ersten Winkelposition, in welcher der Lagerschild 32 in der Seitengestellwand 30 fixierbar ist. Der Haltegriff 48 ist in dieser Winkelposition der Fixierung im Wesentlichen horizontal orientiert. Die Spannfläche 38 liegt in dieser Situation an der Kontur der Ausnehmung 40 an. Der Lagerschild 32 ist bis zum Erreichen des Anschlagselements 46 in Schwenkrichtung 50 in die Seitengestellwand 30 eingedreht. Durch das Spannelement 42 wird ein Rastverschluss für den Lagerschild 32 geschlossen.
-
Die 7 stellt die in 6 gezeigte Situation in Seitenansicht dar. Zu erkennen ist, wie ein Hebel 52 (Kniehebel) des Spannelements 42 in die Einfräsung 40 auf der Spanfläche 38 des Lagerschildes 32 eingreift, so dass der Lagerschild 32 in dieser ersten Winkelposition fixiert ist. Das Spannelement 42 übt in azimutaler Richtung (Schwenkrichtung 52) auf den Lagerschild 32 eine Kraft aus, so dass dieser gegen den Anschlag 46 am unteren Ende der Ausnehmung 40 gedrückt wird. Der Hebel 52 (Kniehebel) ermöglicht eine sichere Zuhaltung. Es ist auch in 7 zu sehen, dass das Kreissegment der Spannfläche 38 des Lagerschildes 32 größer/länger als das Kreissegment der Ausnehmung 40 ist.
-
In der beschriebenen und gezeigten Ausführungsform kann der Lagerschild 32 für den Zylinder 22 des Druckwerksmoduls 16 in analoger Weise zu demjenigen des Zylinders 11, wie es in der Folge der 3 bis 7 gezeigt ist, betätigt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Druckwerk
- 11
- Zylinder
- 12
- Zylinderhülse
- 13
- Zylinderdorn
- 14
- Plattform
- 16
- Druckwerksmodul
- 18
- laterale Richtung
- 20
- Halteelement
- 22
- Zylinder
- 24
- Einzelantrieb
- 26
- Antriebsschnittstelle
- 28
- Führungselement
- 30
- Seitengestellwand
- 32
- Lagerschild
- 34
- Modulseitenwand
- 36
- Zylinderzapfen
- 38
- Spannfläche
- 40
- Ausnehmung
- 42
- Spannelement
- 44
- Einfräsung
- 46
- Anschlagselement
- 48
- Haltegriff
- 50
- Schwenkrichtung
- 52
- Hebel