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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Fisch-,
Fleisch- oder dergleichen Erzeugnissen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Verarbeitung
von solchen Fisch- oder Fleischerzeugnissen sowie ein Verfahren
zum Betreiben einer eingangs genannten Vorrichtung. Eine Vorrichtung zur
Verarbeitung von Fisch- oder Fleischerzeugnissen der eingangs genannten
Art ist beispielsweise aus der
DE 42 06 783 C2 bekannt.
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DE 42 06 783 C2 offenbart
eine Vorrichtung zur Herstellung von Rollmöpsen durch Wickeln und Verschließen von
Fischfiletstücken.
Die bekannte Vorrichtung umfasst ein Zuführband und einen Rollentransport,
wobei der Rollentransport dem Zuführband nachgeordnet ist. Im
Bereich des Rollentransportes ist ferner eine Wickelstation angeordnet,
die vier Wickeldorne umfasst, wobei zwei der Wickeldorne feststehend
und weitere zwei Wickeldorne schwenkbar angeordnet sind. Die vier
Wickeldorne sind mit einer Welle verbunden, die eine gemeinsame
Drehachse der Wickeldorne bildet. Oberhalb der Wickeldorne bzw.
der Wickelstation ist bei der bekannten Vorrichtung eine an einem
Hebel angelenkte Rolle angeordnet, die während des Wickelvorganges gegen
den Rollmops gedrückt
wird.
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Die
Herstellung eines Rollmopses erfolgt bei der bekannten Vorrichtung
dadurch, dass das zu verarbeitende Fischfiletstück zunächst über den Rollentransport zu
der Wickelstation geführt
wird. Sobald das Fischfiletstück
die Wickeldorne erreicht hat, werden die schwenkbaren Wickeldorne
betätigt,
so dass das Fischfiletstück
zwischen den vier Wickeldornen eingeklemmt wird. Durch Drehung der
Welle, die die Wickeldorne trägt,
wird das Fischfiletstück
zu einem Rollmops gewickelt, wobei die Wicklung gegen die oberhalb
der Wickeldorne angeordnete Rolle bewirkt, dass ein straff gewickelter
Rollmops entsteht.
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Die
bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, dass durch die zusätzliche
Rolle oberhalb der Wickeldorne der Aufwand für die Reinigung der Vorrichtung im
Hinblick auf die Hygienevorschriften der Lebensmittelindustrie erhöht ist. Überdies
weist die bekannte Vorrichtung einen relativ komplizierten Aufbau
auf.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur
Verarbeitung von Fisch- oder Fleischerzeugnissen anzugeben, die
es ermöglicht,
straff gewickelte Fisch- oder
Fleischerzeugnisse herzustellen, wobei der Aufwand zur hygienischen Reinigung
der Vorrichtung gegenüber
dem Stand der Technik verringert ist. Ferner ist es Aufgabe der
Erfindung ein Verfahren zur Verarbeitung von Fisch- oder Fleischerzeugnissen
anzugeben, mit dem auf einfache Weise straff gewickelte Fisch- oder
Fleischerzeugnisse herstellbar sind. Überdies besteht die Aufgabe
der Erfindung darin, ein Verfahren zum Betreiben einer eingangs
genannten Vorrichtung anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird im Hinblick auf die Vorrichtung durch den Gegenstand
des Anspruchs 1, im Hinblick auf das Verfahren zur Verarbeitung
von Fisch- oder Fleischerzeugnissen durch den Gegenstand des Anspruchs
12 und im Hinblick auf das Verfahren zum Betreiben der eingangs
genannten Vorrichtung durch den Gegenstand des Anspruchs 13 gelöst.
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Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine Vorrichtung zur Verarbeitung
von Fisch-, Fleisch- oder dergleichen Erzeugnissen mit einer Wickeleinheit
und einer Transporteinheit anzugeben, wobei die Wickeleinheit wenigstens
zwei relativ zueinander bewegbare Greifelemente umfasst, die um eine
gemeinsame Wickelachse drehbar angeordnet sind, und die Transporteinheit
eine Antriebsachse aufweist, die im Wesentlichen parallel zur Wickelachse
angeordnet ist. Dabei ist die Antriebsachse im Betrieb kontinuierlich
angetrieben. Die Transporteinheit umfasst ferner einen Wickelbereich,
der zwischen einem Vorlauf und einem Nachlauf der Transporteinheit
angeordnet ist, wobei wenigstens ein erstes Greifelement der Wickeleinheit
in dem Wickelbereich positionierbar ist derart, dass das erste Greifelement, der
Vorlauf und der Nachlauf eine gemeinsame Lauffläche bilden.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass die Transporteinheit eine Doppelfunktion wahrnimmt.
Einerseits dient die Transporteinheit dem Transport der zu verarbeitenden
Fisch- oder Fleischerzeugnisse zu dem Wickelbereich bzw. zu der Wickeleinheit
und andererseits ermöglicht
die Transporteinheit durch den kontinuierlichen Betrieb bzw. Vorschub
ein straffes Wickeln, indem das Fisch- oder Fleischerzeugnis während des Wickelvorgangs
durch die kontinuierliche Bewegung der Transporteinheit mit einer
Zugkraft beaufschlagt wird. Dazu ist wenigstens ein erstes Greifelement zum
Greifen des Fisch- oder Fleischerzeugnisses derart positioniert,
dass es mit dem Vorlauf und dem Nachlauf der Transporteinheit eine
gemeinsame Lauffläche
bildet, so dass das durch die Transporteinheit zur Wickeleinheit
transportierte Fisch- oder Fleischerzeugnis einfach zwischen die
wenigstens zwei zueinander bewegbaren Greifelemente gefördert wird.
Durch die Bildung einer gemeinsamen Lauffläche wird sichergestellt, dass
eine eventuell auf das Fisch- oder Fleischerzeugnis aufgebrachte
Beilage, beispielsweise Gurken oder Gewürze, auf dem Fisch- oder Fleischerzeugnis
verbleibt.
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Die
Transporteinheit umfasst vorzugsweise ein Fließband, das den Vorlauf und/oder
den Nachlauf bildet. Ein derartiges Fließband ist leicht zu reinigen
und gewährleistet
durch die durchgehende Auflagefläche
ferner, dass die zu transportierenden Fisch- oder Fleischerzeugnisse
eine flächige,
zum Wickeln geeignete Form beibehalten.
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Um
zu ermöglichen,
dass das erste Greifelement der Wickeleinheit zumindest zeitweise
Bestandteil der durch den Vorlauf und den Nachlauf gebildeten Lauffläche ist,
bildet das Fließband
im Wickelbereich der Transporteinheit vorzugsweise eine Senke, die
zur Aufnahme des ersten Greifelements angepasst ist.
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Die
Lauffläche
kann in einer sich im Wesentlichen horizontal erstreckenden Ebene
angeordnet sein. Die ebene Lauffläche ermöglicht eine einfache Verarbeitung
der Fisch- oder Fleischerzeugnisse, insbesondere ein einfaches Belegen
der Fisch- oder Fleischerzeugnisse mit Beilagen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das erste Greifelement eine Innenfläche, die in dem Wickelbereich
der Transporteinheit positionierbar ist derart, dass die Innenfläche mit
der Lauffläche des
Vorlaufs und/oder des Nachlaufs fluchtet. Damit wird erreicht, dass
das zu verarbeitende Fisch- oder Fleischerzeugnis, das durch die
Transporteinheit der Wickeleinheit bzw. dem ersten Greifelement
zugeführt
wird, gleichmäßig und
flach über
die Innenfläche des
ersten Greifelements geführt
wird. Somit kann das Fisch- oder
Fleischerzeugnis einfach durch die Greifelemente gefasst werden,
ohne dass die Lage einer auf das Fisch- oder Fleischerzeugnis aufgebrachten
Beilage beeinflusst wird. Insgesamt wird somit also die Prozesssicherheit
bei der Herstellung von gewickelten Fisch- oder Fleischerzeugnissen erhöht.
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Vorteilhafterweise
kann der Nachlauf der Transporteinheit eine Länge umfassen, die wenigstens
der Halben, insbesondere wenigstens der 0,6-fachen, insbesondere
wenigstens der 0,7-fachen, insbesondere wenigstens der 0,8-fachen,
insbesondere wenigstens der 0,9-fachen,
insbesondere wenigstens der vollständigen, Länge eines zu wickelnden Fisch- oder Fleischerzeugnisses
entspricht. Ein derartiger Nachlauf der Transporteinheit hat den Vorteil,
dass das zu wickelnde Fisch- oder Fleischerzeugnis, das in bevorzugter
Weise durch die Greifelemente an einem in Laufrichtung der Transporteinheit
hinteren Ende gegriffen wird, durch die kontinuierlich angetriebene
Transporteinheit mit einer Zugkraft beaufschlagt wird. Das zu verarbeitende
Fisch- oder Fleischerzeugnis wird also während des Wickelvorgangs gestreckt.
Da die auf das Fisch- oder Fleischerzeugnis wirkende Zugkraft insbesondere
durch die Reibungskraft zwischen dem Fisch- oder Fleischerzeugnis
und dem Nachlauf erzeugt wird, ist es vorteilhaft, wenn der Nachlauf
die oben genannte Mindestlänge
in Relation zur Ausgangslänge
des flach ausgelegten Fisch- oder Fleischerzeugnisses aufweist.
Somit kann auf einfache Art und Weise ein fest gewickeltes Fisch- oder Fleischerzeugnis,
beispielsweise ein fest gewickelter Rollmops, hergestellt werden.
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Ferner
ist bei einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass
die Wickelachse und die Antriebsachse im Betrieb gleichsinnig drehbar
angetrieben sind. Dadurch wird erreicht, dass das zu wickelnde Fisch-
oder Fleischerzeugnis derart aufgewickelt wird, dass die Oberseite
bzw. belegte Seite in Richtung der Wickelachse angeordnet ist, wodurch
vermieden wird, dass sich beim Wickeln eine obenauf liegende Beilage
von dem Fisch- oder Fleischerzeugnis trennt.
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Die
Wickeleinheit kann ferner parallel zur Lauffläche verschiebbar angeordnet
sein. Durch eine zumindest abschnittsweise Verschiebung der Wickeleinheit
parallel zur Lauffläche
während
des Wickelvorgangs kann die Straffheit der gewickelten Fisch- oder
Fleischerzeugnisse verbessert oder eine Verkürzung der Prozesszeit bzw.
Wickelzeit erreicht werden. Wenn die Wickeleinheit während des
Wickelvorgangs in Laufrichtung der Transporteinheit bewegt wird,
kann bei gleichem Wickelergebnis bzw. bei gleich bleibender Straffheit
der Wicklung die Transporteinheit schneller angetrieben werden,
so dass der Herstellungsprozess insgesamt beschleunigt wird. Wird
die Wickeleinheit hingegen während
des Wickelvorgangs entgegen der Laufrichtung der Transporteinheit
parallel verschoben, kann bei gleich bleibender Prozessgeschwindigkeit
die Straffheit der Wicklung angepasst werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist eine Steuereinheit vorgesehen, die mit der Wickeleinheit verbunden
ist derart, dass eine Betätigung
der Wickelachse und/oder der Greifelemente zeitlich steuerbar ist.
Die Steuereinheit kann ferner derart angepasst sein, dass eine Relativgeschwindigkeit
zwischen der Wickelachse und der Antriebsachse steuerbar ist. Im
Allgemeinen kann also der Wickelvorgang durch eine entsprechende
elektronische Steuerung automatisiert werden.
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Ferner
kann eine Zufuhreinrichtung für
einen Haltemittelstrang vorgesehen sein, die mit der Wickeleinheit
verbunden ist und eine Trenneinheit umfasst, die zum Abtrennen einzelner
Halteelemente von dem Haltemittelstrang angepasst ist. Auf diese Weise
können
der Wickeleinheit einzelne Halteelemente zugeführt werden, die das gewickelte
Fisch- oder Fleischerzeugnis
fixieren, wobei durch die Trenneinheit ermöglich wird, dass die einzelnen
Halteelemente in der für
das jeweilige gewickelte Fisch- oder Fleischerzeugnis benötigten Länge von
dem Haltemittelstrang abgetrennt werden. Der Materialverbrauch für Halteelemente
wird somit reduziert.
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Ein
weiterer Gedanke der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum
Wickeln von Fisch- oder Fleischerzeugnissen anzugeben, wobei das
Fisch- oder Fleischerzeugnis während
des Wickelvorgangs in einer Wickeleinheit mit einer Zugkraft beaufschlagt wird,
die tangential zur Rotation einer Wickelachse der Wickeleinheit
wirkt. Zur Durchführung
dieses Verfahrens ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders geeignet.
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Die
Erfindung beruht darüber
hinaus auf dem Gedanken, ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung
gemäß Anspruch
1 anzugeben, das die folgenden Verfahrensschritte umfasst:
- – Transportieren
des Fisch- oder Fleischerzeugnisses durch die Transporteinheit zur
Wickeleinheit;
- – Festklemmen
des Fisch- oder Fleischerzeugnisses zwischen den Greifelementen
der Wickeleinheit;
- – Drehen
der Wickelachse der Wickeleinheit zeitgleich zur Drehung der Antriebsachse
der Transporteinheit.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden auf besonders einfache Art und Weise straff gewickelte Fisch-
oder Fleischerzeugnisse hergestellt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
angegeben, wobei die sich auf das Verfahren zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beziehenden Unteransprüche
sinngemäß auch im
Zusammenhang mit dem Verfahren zum Wickeln von Fisch- oder Fleischerzeugnissen
offenbart und beansprucht werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Verarbeitung von Fisch- oder Fleischerzeugnissen wird im Folgenden
anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügte,
schematische Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigt die einzige Figur eine perspektivische Ansicht einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
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Die
Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel
in der beigefügten
Figur dient vorzugsweise zur Herstellung von gewickelten Fischfilets 40 bzw. Rollmöpsen. Die
Vorrichtung kann auch zur Herstellung anderer gewickelter Lebensmittel
eingesetzt werden, beispielsweise zur Herstellung von Rouladen.
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Die
Vorrichtung gemäß der beigefügten Figur
umfasst eine Wickeleinheit 10 und eine Transporteinheit 20.
Die Transporteinheit 20 ist durch ein Fließband 28 gebildet,
das durch eine Antriebsrolle 29 angetrieben ist. Das Fließband 28 gleitet
auf Laufkörpern 27 und
wird gemäß der Darstellung
in der beigefügten
Figur von rechts nach links angetrieben. Das bedeutet, dass die
Antriebsrolle 29 gegen den Uhrzeigersinn um ihre Antriebsachse 21 angetrieben ist.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst
die Transporteinheit 20 zwei Laufkörper 27, auf denen
das Fließband 28 gleitet.
Zwischen den Laufkörpern 27 ist
ein Freiraum angeordnet, in dem das Fließband 28 eine Senke 25 bildet.
Der Bereich der Transporteinheit 20, in dem die Senke 25 ausgebildet
ist, wird als Wickelbereich 22 bezeichnet. Der in Laufrichtung
des Fließbands 28 dem
Wickelbereich 22 vorgeordnete Bereich entspricht dem Vorlauf 23 der
Transporteinheit 20 bzw. des Fließbands 28. Ein in
Laufrichtung des Fließbands 28 dem
Wickelbereich 22 nachgeordneter Bereich wird als Nachlauf 24 der
Transporteinheit 20 bzw. des Fließbands 28 bezeichnet.
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Die
Wickeleinheit 10 umfasst zwei Greifelemente 11a, 11b,
die über
ein Gelenk 14 zueinander bewegbar angeordnet sind. Die
Wickeleinheit 10 ist somit zangenartig ausgebildet. Andere
gelenkige Verbindungen zwischen den beiden Greifelementen 11a, 11b sind
möglich.
Beispielsweise kann zwischen den beiden Greifelementen 11a, 11b ein
Schubgelenk vorgesehen sein, so dass das zweite Greifelement 11b bezüglich des
ersten Greifelements 11a, oder umgekehrt, parallelverschieblich
gelagert ist. Die beiden Greifelemente 11a, 11b sind
an einem Haltearm 15 angeordnet, der eine Drehachse, insbesondere
eine Wickelachse 12 der Wickeleinheit 10 bildet.
Die Wickeleinheit 10 ist um die Wickelachse 12 drehbar
angetrieben, wobei die Drehrichtung vorzugsweise gleichsinnig zur
Drehrichtung der Antriebsachse 21 der Transporteinheit 20 ist.
Bei dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Wickeleinheit 10 daher
im Gegenuhrzeigersinn um die Wickelachse 12 angetrieben.
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Der
Haltearm 15 kann ferner, wie in der Figur aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt, insbesondere parallel zur Lauffläche 26 bzw.
zum Fließband 28 der
Transporteinheit 20 verschiebbar gelagert sein. Eine nicht
dargestellte Steuereinheit ist mit der Wickeleinheit 10,
insbesondere mit dem Haltearm 15, derart verbunden, dass
zeitgleich zur Drehung des Haltearms 15 um die Wickelachse 12 eine Parallelverschiebung
der Wickeleinheit 10 gegenüber der Transporteinheit 20 erfolgt.
Auch ist es möglich,
den Haltearm 15 auf einer exzentrischen Rotationseinrichtung
(nicht dargestellt) zu lagern, so dass auch bei einer Wickelrotation
des Haltearms 15, derselbe um die Wickelachse 12 herum
rotiert. Die Wickelachse 12 bildet insofern den Rotationsmittelpunkt,
während
sich der Haltearm 15 und somit die Wickeleinheit 10 um
diese Achse 12 auf einer Kreis- oder dergleichen Bahn bewegt.
Eine solche exzentrische Rotationseinrichtung kann beispielsweise
eine Lagerscheibe sein, die mit ihrem Mittelpunkt rotierbar auf
Höhe der
Wickelachse 12 gelagert ist und an der exzentrisch zu diesem
Mittelpunkt der Haltearm 15 rotierbar angeordnet ist. Eine
solche Ausführung
erlaubt den gezielten Einfluss und die Adaption der Wickeldichte
des Filets 40.
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Die
Steuereinheit kann derart angepasst sein, dass eine Relativgeschwindigkeit
zwischen dem Fließband 28 und
der Transversalbewegung der Wickeleinheit 10 variierbar
ist. Durch eine derartige Steuerung kann das Herstellungsverfahren
beschleunigt werden, indem die Wickeleinheit 10 während des
Wickelvorgangs in Laufrichtung des Fließbands 28 verschoben
wird. Dadurch kann das Fließband 28 bei
gleichbleibendem Wickelergebnis mit einer höheren Geschwindigkeit betrieben
werden, wodurch das Verfahren zum Herstellen von gewickelten Fisch-
oder Fleischerzeugnissen beschleunigt wird. Ferner kann durch entsprechende
Anpassung der Relativgeschwindigkeit zwischen der Verschiebung der
Wickeleineinheit 10 und dem Fließband 28, auch unter
Berücksichtigung
der Rotationsgeschwindigkeit der Wickeleinheit 10, die
Qualität
der herzustellenden Fisch- oder Fleischerzeugnisse, insbesondere aber
die Straffheit derselben, beeinflusst werden. In diesem Zusammenhang
ist auch nicht ausgeschlossen, dass mehrere Wickeleinheiten 10 vorgesehen sind,
die abwechselnd ein Fisch- oder Fleischerzeugnis verarbeiten, beispielswei se
jeweils abwechselnd ein Fischfilet 40 zu einem Rollmops
wickeln. Dabei können
die Wickeleinheiten 10 karussellartig um eine gemeinsame,
horizontal angeordnete Rotationsachse drehbar angeordnet sein.
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Die
Wickeleinheit 10 ist bezüglich der Transporteinheit 20 derart
angeordnet, dass das erste Greifelement 11a in die Senke 25 des
Fließbands 28 eingreift,
so dass das erste Greifelement 11a, insbesondere eine Innenfläche 13 des
ersten Greifelements 11a mit dem Fließband 28, insbesondere
dem Vorlauf 23 und dem Nachlauf 24, eine gemeinsame, ebene
Lauffläche 26 bildet.
Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass die Lauffläche 26 durchgängig ausgebildet
ist. Beispielsweise kann die Lauffläche 26 zumindest im
Bereich des Vorlaufs 23 und/oder des Nachlaufs 24 durch
einen Rollenantrieb gebildet sein, wobei zwischen den einzelnen
Rollen jeweils ein Freiraum besteht. Es ist allerdings zweckmäßig, wenn
die Transporteinheit 20 derart gestaltet ist, dass ein
kontinuierlicher Antrieb der Transporteinheit 20 und somit
ein kontinuierliches Fördern
von zu verarbeitenden Fisch- oder Fleischerzeugnissen ermöglicht wird.
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In
der beigefügten
Figur ist ferner in schematischer Weise eine Zuführeinheit 30 für eine Haltemittelstrang 31 dargestellt.
Der Haltemittelstrang 31 ist auf einer Haltemittelrolle 34 der
Zuführeinheit 30 angeordnet.
Vorzugsweise umfasst der Haltemittelstrang 31 einen Holzstrang
bzw. Holzstäbchenstrang.
Der Haltemittelstrang 31 wird über Umlenkrollen 35 zur
Wickeleinheit 10 transportiert, wobei der Wickeleinheit 10 eine
Trenneinheit 39 vorgeordnet ist, die den Haltemittelstrang 31 in
Halteelemente 33 teilt. Die auf diese Weise hergestellten
Halteelemente 33 sind vorzugsweise als Holzstäbchen bzw.
Holzspieße
ausgebildet, die nach dem Wickelvorgang durch die Wickeleinheit 10 dem
gewickelten Fisch- oder Fleischerzeugnis zugeführt werden, um die Wicklung
zu fixieren. Vorzugsweise werden Halteelemente 33 durch
die Trenneinheit 32 von dem Haltemittelstrang 31 in
der Länge
abgetrennt, die gerade ausreicht, um das gewickelte Fisch- oder
Fleischerzeugnis zu fixieren. Das bedeutet insbesondere, dass die
Halteelemente 33 vorzugsweise eine maximale Länge aufweisen,
die im Wesentlichen dem größten Durchmesser
des gewickelten Fischfilets 40 bzw. allgemein Fisch- oder
Fleischerzeugnisses entspricht. Der Materialbedarf für die Halteelemente 33 wird
somit reduziert.
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Die
Funktionsweise der in der Figur dargestellten Vorrichtung wird im
Folgenden anhand der Herstellung eines Rollmopses aus einem Fischfilet 40 mit
Beilage 41 beschrieben:
Das Fischfilet 40 wird
durch die Transporteinheit 20, insbesondere durch den Vorlauf 23 auf
ebener Lauffläche 26 zur
Wickeleinheit 10 transportiert. Die Wickeleinheit 10 befin det
sich dabei in der Ausgangsstellung. Das bedeutet, dass das erste
Greifelement 11a in der Senke 25 des Fließbands 28 angeordnet ist,
wobei die Innenfläche 13 des
ersten Greifelements 11a mit der Lauffläche 26 des Vorlaufs 23 fluchtet.
Auf diese Weise wird das Fischfilet 40 gleichmäßig und
flach über
das erste Greifelement 11a gefördert. Eine nicht dargestellte
Steuereinheit erkennt, sobald das Fischfilet 40 das erste
Greifelement 11a nahezu vollständig passiert hat und signalisiert
der Wickeleinheit 10, die Greifelemente 11a, 11b zu
schließen,
um das Fischfilet 40 an seinem hinteren Ende zu greifen.
Aufgrund der ebenen, einheitlich gebildeten Lauffläche 26 des
Vorlaufs 23, des Nachlaufs 24 und des ersten Greifelements 11a ist
sichergestellt, dass die Beilage 41 auf dem Fischfilet 40 verbleibt,
insbesondere nicht verrutscht.
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Das
zwischen den Greifelementen 11a, 11b eingeklemmte
Fischfilet 40 wird im nächsten
Schritt gewickelt, indem die Wickeleinheit 10, insbesondere der
Haltearm 15, um die Wickelachse 12 im Gegenuhrzeigersinn
rotiert wird. Dabei wird das Fließband 28 der Transporteinheit 20 durch
die Antriebsrolle 29 kontinuierlich weiter angetrieben,
so dass das Fischfilet 40 aufgrund der Reibungskraft zwischen
Fließband 28 und
Fischfilet 40 mit einer Zugkraft beaufschlagt wird. Das
Fischfilet 40 wird somit gespannt, wodurch die Straffheit
der Wicklung des Fischfilets 40 bzw. des späteren Rollmopses
erhöht
wird. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
die Antriebsrolle 29 gleichsinnig mit dem Haltearm 15,
d. h. im Gegenuhrzeigersinn, um die Antriebsachse 21 rotiert
wird. Durch die Rotation der Wickeleinheit 10 im Gegenuhrzeigersinn
wird sichergestellt, dass die Beilage 41 beim Wickeln ihre
Lage auf dem Fischfilet 40 im Wesentlichen beibehält, da die
Beilage 41 während
des Wickelvorgangs zwischen das Fischfilet 40 und das zweite
Greifelement 11b geklemmt wird. Natürlich ist es auch möglich, die
Beilage 41 so auf dem Filet 40 zu positionieren,
dass sie bereits vor dem Wickeln durch die Greifelemente 11a, 11b eingeklemmt
wird. Sobald das Fischfilet 40 mit der Beilage 41 vollständig gewickelt
ist, wird das Fischfilet 40 bzw. der nunmehr hergestellte
Rollmops mit einem Halteelement 33, vorzugsweise einem
Holzspieß,
fixiert, so dass sich die Wicklung nicht selbständig lösen kann. Der Holzspieß bzw. das
Halteelement 33 wird dabei durch die Trenneinheit 32 von
dem Haltemittelstrang 31, der durch die Zufuhreinheit 30 der
Wickeleinheit 10 zugeführt
wird, in einer derartigen Länge
abgetrennt, dass bei möglichst
geringem Materialaufwand eine ausreichende Fixierung des gewickelten
Fischfilets 40 sichergestellt ist.
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Es
ist auch möglich,
dass die Zufuhreinheit 30 an Stelle eines Haltemittelstrangs 31 vorgefertigte Halteelemente 33,
beispielsweise aus einem Magazin, der Wickeleinheit 10 zuführt. In
diesem Fall ist eine Trenneinheit 32 nicht erforderlich.
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Sobald
das Fischfilet 40 mit der Beilage 41 gewickelt
und durch ein Halteelement 33 fixiert ist, wird der hergestellte
Rollmops durch eine nicht dargestellte Abnahmeeinheit von der Wickeleinheit 10 getrennt
bzw. abgenommen. Im Anschluss daran nimmt die Wickeleinheit 10 wieder
ihre Ausgangsstellung ein, wobei das erste Greifelement 11a in
die Senke 25 der Transporteinheit 20 bzw. des
Fließbands 28 eingreift
und die Innenfläche 13 des
ersten Greifelements 11a mit der Lauffläche 26 des Vorlaufs 23 und
des Nachlaufs 24 fluchtet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich besonders zur Herstellung von Rollmöpsen oder Fleisch- bzw. Gemüserouladen.
Andere Anwendungsmöglichkeiten
sind nicht ausgeschlossen.
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- 10
- Wickeleinheit
- 11a
- erstes
Greifelement
- 11b
- zweites
Greifelement
- 12
- Wickelachse
- 13
- Innenfläche
- 14
- Gelenk
- 15
- Haltearm
- 20
- Transporteinheit
- 21
- Antriebsachse
- 22
- Wickelbereich
- 23
- Vorlauf
- 24
- Nachlauf
- 25
- Senke
- 26
- Lauffläche
- 27
- Laufkörper
- 28
- Fließband
- 29
- Antriebsrolle
- 30
- Zuführeinheit
- 31
- Haltemittelstrang
- 32
- Trenneinheit
- 33
- Halteelement
- 34
- Haltemittelrolle
- 40
- Filet,
insbesondere Fischfilet
- 41
- Beilage