DE102009018293A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Daten- und/oder Telefonverbindung von einem Fahrzeug mit einem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung einer Daten- und/oder Telefonverbindung von einem Fahrzeug mit einem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst über eine Telekommunikationsverbindung. Zur Verbesserung der Unterstützung des Fahrers in Ausnahmesituationen wird erfindungsgemäß eine im Fahrzeug vorgesehene Auslösevorrichtung vorgeschlagen, nach deren Auslösung die Daten- und/oder Telefonverbindung mit dem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst hergestellt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung einer Daten- und/oder Telefonverbindung von einem Fahrzeug mit einem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst über eine Telekommunikationsverbindung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Bei dem bekannten Stand der Technik erhält der Fahrer eines Fahrzeugs einen Hinweis auf einen von dem Fahrzeug erkannten Fehler in Form einer Anzeige durch ein im Fahrzeug vorgesehenes Kombiinstrument, das typischerweise den Tachometer und Check-Control-Anzeigen aufweist. In neueren Fahrzeugen der Anmelderin steht dem Fahrer ein Anzeige-Bedienkonzept zur Verfügung, das ein Display und einen Druck-Drehsteller aufweist. Das Display zeigt u. a. Software-Menues für die Einstellung und Auswahl von Radio-Sendern, die Überprüfung des Service-Zustands des Fahrzeugs und für eine Satelliten-Navigation. Ferner ist ein Software-Menue vorgesehen, das einen Menuepunkt für Pannenhilfe aufweist. Ferner ist im Fahrzeug ein Menuepunkt für Notrufe und ein zusätzlicher manuell betätigbarer Notrufschalter im Bereich des Rückspiegels im Fahrzeug vorgesehen. Im Rahmen der Pannenhilfe kann durch die Betätigung entsprechender Menüpunkte die Übertragung von Fehlerspeicherdaten etc. aus dem Fahrzeug heraus an einen Pannenservice-Dienstleister, insbesondere beim Fahrzeughersteller, veranlasst werden. Zusätzlich nimmt der Fahrer telefonisch Kontakt mit einem Service-Mitarbeiter auf.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist insbesondere die Verbesserung des bekannten Verfahrens zur Herstellung einer Daten- oder Telefonverbindung eines Fahrzeugs mit einem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
- Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung einer Daten- und/oder Telefonverbindung von einem Fahrzeug mit einem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst über eine Telekommunikationsverbindung. Erfindungsgemäß ist im Fahrzeug eine Auslösevorrichtung vorgesehen, nach deren Auslösung die Daten- und/oder Telefonverbindung mit dem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst hergestellt wird.
- Nach der Betätigung der Auslösevorrichtung erscheint bevorzugt im Display des Fahrzeugs ein visuelles Angebot zum Start einer Pannenhilfe. Das visuell dargestellte Angebot wird bevorzugt von einem akustischen Hinweis begleitet. Dieses Angebot kann der Fahrer bevorzugt durch die Betätigung eines Schalters oder das Sprechen einer Sprachanweisung annehmen und damit den Pannenhilfeprozess einleiten. Das visuell dargestellte Angebot erfolgt bevorzugt in Form einer konkreten schriftlichen und/oder sprachlichen Handlungsanweisung. Bei dem ggf. zu betätigenden Schalter zum Starten des Pannenhilfeprozesses handelt es sich bevorzugt um einen bekannten im Fahrzeug vorgesehenen Dreh-Druckschalter, insbesondere ein sog. i-Drive-Controller der Anmelderin, der zur Auswahl und Betätigung von Menue-Punkten der Bediensoftware des Fahrzeugs vorgesehen ist. Solche Dreh-Drucksteller zeichnen sich durch eine Vielzahl von ergonomischen Vorteilen bei der Bedienung von Software-Menues in Fahrzeugen aus.
- Hierdurch kann der Fahrer, dessen Fahrzeug sich in einer Pannensituation befindet, wirksam unterstützt werden; ein langes aufgeregtes Suchen nach dem entsprechenden Menue-Punkt in einer Vielzahl von Menues entfällt. Dies trägt zur Beruhigung des Fahrers und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.
- Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform wird die Auslösevorrichtung alternativ oder ergänzend durch eine manuell vom Fahrer zu betätigende Pannenhilfe-Betätigungsvorrichtung gebildet, insbesondere ein Pannenhilfe-Taster im Bereich eines separaten Notruf-Schalters, der sich bevorzugt im Bereich des Innenspiegels des Fahrzeugs befindet. Ebenso kann auch auf dem Display ein sog. Software-Button bzw. eine virtuelle Betätigungsfläche zur manuellen Betätigung angezeigt werden, wenn das Display diese Betätigungs-Funktionalität aufweist bzw. berührungsempfindlich gestaltet ist. Der Fahrer kann in einer Pannen- bzw.
- Stresssituation sofort erkennen, auf welchen Schalter er drücken muss, um Hilfe bzw. Pannenhilfe zu bekommen.
- Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Auslösevorrichtung durch eine manuell zu betätigende Notruf-Betätigungsvorrichtung gebildet, insbesondere ein Notruf-Taster. Nach der Betätigung der Betätigungsvorrichtung werden über eine Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs mindestens zwei Hilfe-Dienste zur Auswahl durch den Fahrer angezeigt. Bevorzugt handelt es sich um zwei oder mehrere der folgenden Hilfe-Dienste: „Notruf”, „Pannenhilfe”, „Panik-Funktion” oder „Hotline”. Durch die Mehrzahl der angezeigten Dienste wird es dem Fahrer erleichtert, den tatsächlich benötigten Dienst auszuwählen. Hierdurch kann zudem erreicht werden, dass der Fahrer nicht von einem nicht benötigten Dienst zum tatsächlich benötigten Dienst „weitergereicht” werden muss, wodurch ansonsten ggf. wertvolle Zeit verloren wird. Bei Betätigung der „Panik-Funktion” wird bevorzugt zusätzlich zur Herstellung einer Verbindung mit der Notruf-Zentrale die Fahrzeugalarmanlage betätigt, so dass das Fahrzeug insbesondere blinkt und hupt, wodurch der Fahrer auf seine Situation aufmerksam macht.
- Bei einer Ausgestaltung der Erfindung werden die angezeigten Hilfe-Dienste über einen manuell zu betätigenden Dreh-Drucksteller vom Fahrer jeweils ausgewählt und betätigt. Alternativ oder ergänzend ist bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass automatisch mit dem Hilfe-Dienst „Notruf” eine Verbindung hergestellt wird, wenn nach der Betätigung der Notruf-Betätigungstaste innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums keine Auswahl oder Betätigung eines der angezeigten Hilfe-Dienste durch den Fahrer erfolgt. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Zeitraum von ca. 5 Sekunden handeln; erfolgt während dieses Zeitraums keine Betätigung eines der angezeigten Hilfs-Dienste durch den Fahrer, so wird erfindungsgemäß bei diesem Ausführungsbeispiel angenommen, dass es zu einem Unfall gekommen ist und es wird eine Verbindung zur Notrufzentrale aufgebaut. Stellt die Notrufzentrale fest, dass tatsächlich eine Pannenhilfe benötigt wird, kann die Notrufzentrale den Fahrer an den Pannenhilfe-Dienst weitervermitteln.
- Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist alternativ oder ergänzend vorgesehen, dass die Auslösevorrichtung die Betätigung der Warnblinkanlage des Fahrzeugs und den Stillstand des Fahrzeugs überwacht. Ggf. wird erfindungsgemäß von einer Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs ein Hinweis auf die Möglichkeit zur Betätigung einer Pannenhilfe-Anforderung bereitgestellt.
- Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist im Fahrzeug eine Betriebszustands-Überwachungsvorrichtung des Fahrzeugs vorgesehen. Die Betriebszustands-Überwachungsvorrichtung erkennt ggf. einen vorbestimmten kritischen Betriebszustand des Fahrzeugs und veranlasst die Darstellung eines Service-Menues auf einem Display im Fahrzeug. Das Service-Menue stellt mindestens einen Menuepunkt zur Auswahl und Betätigung einer Pannenhilfe-Anforderung bereit.
- Die vorstehenden Ausführungsformen der Erfindung zeigen beispielhaft verschiedene vorteilhafte Möglichkeiten zur Bereitstellung einer Pannenhilfe-Anforderung.
- Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die dargestellte Pannenhilfe-Anforderung nach einem vorbestimmten Zeitraum ohne die Betätigung der Pannenhilfe-Anforderung ausgeblendet bzw. nicht mehr auf dem Display des Fahrzeugs dargestellt wird.
- Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Betriebszustands-Überwachungsvorrichtung vorbestimmte Betriebszustände des Fahrzeugs überwacht und die Betriebszustände mindestens einer ersten dringenden Kategorie und einer zweiten ggü. der ersten Kategorie weniger dringenden zweiten Kategorie zugeordnet sind. Bei der ersten Kategorie handelt es sich insbesondere um Betriebszustände, die dringend eine Gegenmaßnahme erfordern. Bei der zweiten Kategorie handelt es sich insbesondere um Betriebszustände, die ggü. Betriebszuständen der ersten Kategorie weniger dringend eine Gegenmaßnahme erfordern. Erfindungemäß veranlasst die Betriebszustands-Überwachungsvorrichtung die Bereitstellung einer Pannenhilfe-Anforderung nur dann, wenn sie einen kritischen Betriebszustand der ersten Kategorie erkennt.
- Bei einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der ersten Kategorie um kritische Betriebszustände des Motors, des Getriebes, der Lenkung, des Reifendrucks oder der Motoröltemperatur.
- Ist vor dem erstmaligen Auslösen eines Notrufs oder einer Pannenhilfe eine Registrierung des Fahrzeugs bei einer Service-Stelle erforderlich, und ist diese für das betreffende Fahrzeug noch nicht erfolgt, so ist erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, dass dem Fahrer vorab die Durchführung des bekannten Registrierungsprozesses beim Auslösen eines Notrufs oder einer Pannenhilfe auf einem Display angeboten wird. Nimmt der Fahrer dieses Angebot zur Registrierung seines Fahrzeugs durch eine Betätigung eines Menue-Eintrags oder dgl. an, wird die Registrierung in üblicher Weise durchgeführt und nachfolgend wird der Notruf bzw. der Ruf nach Pannenhilfe veranlasst.
- Die Erfindung ermöglicht ferner eine Vorrichtung zur Herstellung einer Daten- und/oder Telefonverbindung von einem Fahrzeug mit einem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst über eine Telekommunikationsverbindung bei der im Fahrzeug eine Auslösevorrichtung vorgesehen ist. Nach deren Auslösung wird die Daten- und/oder Telefonverbindung mit dem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst hergestellt. Die Vorrichtung führt ein beschriebenes Verfahren aus.
Claims (14)
- Verfahren zur Herstellung einer Daten- und/oder Telefonverbindung von einem Fahrzeug mit einem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst über eine Telekommunikationsverbindung, gekennzeichnet durch eine im Fahrzeug vorgesehene Auslösevorrichtung, nach deren Auslösung die Daten- und/oder Telefonverbindung mit dem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst hergestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung durch eine manuell zu betätigende Pannenhilfe-Betätigungsvorrichtung gebildet wird, insbesondere ein Pannenhilfe-Taster, wobei die Pannenhilfe-Betätigungsvorrichtung bevorzugt zusätzlich zu einer Notruf-Betätigungsvorrichtung im Fahrzeug vorgesehen ist.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung durch eine manuell zu betätigende Service-Betätigungsvorrichtung gebildet wird, insbesondere ein Service-Taster, wobei die Service-Betätigungsvorrichtung bevorzugt zusätzlich zu einer Notruf-Betätigungsvorrichtung im Fahrzeug vorgesehen ist.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung durch eine manuell zu betätigende Notruf-Betätigungsvorrichtung gebildet wird, insbesondere ein Notruf-Taster, nach deren Betätigung über eine Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs mindestens zwei Hilfe-Dienste zur Auswahl durch den Fahrer angezeigt werden, bevorzugt zwei oder mehrere der folgenden Hilfe-Dienste: „Notruf”, „Pannenhilfe”, „Panik-Funktion” oder „Hotline”.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die angezeigten Hilfe-Dienste über einen manuell zu betätigenden Dreh-Drucksteller vom Fahrer jeweils ausgewählt und betätigt werden und/oder dass automatisch mit dem Hilfe-Dienst „Notruf” eine Verbindung hergestellt wird, wenn nach der Betätigung der Notruf-Betätigungstaste innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums keine Auswahl eines der angezeigten Hilfe-Dienste durch den Fahrer erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Fahrzeug ein Display vorgesehen ist und dass nach der Betätigung der Service-Betätigungsvorrichtung auf dem Display ein Service-Menue dargestellt wird, das mindestens einen Menuepunkt zur Auswahl und Betätigung einer Pannenhilfe-Anforderung bereitstellt.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung die Betätigung der Warnblinkanlage des Fahrzeugs und den Stillstand des Fahrzeugs überwacht und gegebenenfalls von einer Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs ein Hinweis auf die Möglichkeit zur Betätigung einer Pannenhilfe-Anforderung bereitgestellt wird.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Fahrzeug eine Betriebszustands-Überwachungsvorrichtung des Fahrzeugs vorgesehen ist und diese bei Erkennen eines vorbestimmten kritischen Betriebszustands auf einem Display im Fahrzeug die Darstellung eines Service-Menues veranlasst, das mindestens einen Menuepunkt zur Auswahl und Betätigung einer Pannenhilfe-Anforderung bereitstellt.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pannenhilfe-Anforderung durch die manuelle Betätigung eines im Fahrzeug vorgesehenen Dreh-Druckstellers erfolgt, ein sog. I-Drive-Controller.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dargestellte Pannenhilfe-Anforderung nach einem vorbestimmten Zeitraum ohne die Betätigung der Pannenhilfe-Anforderung ausgeblendet wird.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebszustands-Überwachungsvorrichtung vorbestimmte Betriebszustände des Fahrzeugs überwacht und die Betriebszustände mindestens einer ersten dringenden Kategorie und einer zweiten ggü. der ersten Kategorie weniger dringenden zweiten Kategorie zugeordnet sind, wie insbesondere eine erste Kategorie mit Betriebszuständen, die dringend eine Gegenmaßnahme erfordern und eine zweite Kategorie von Betriebszuständen, die ggü. Betriebszuständen der ersten Kategorie weniger dringend eine Gegenmaßnahme erfordern, und die Betriebszustands-Überwachungsvorrichtung die Bereitstellung einer Pannenhilfe-Anforderung nur dann veranlasst, wenn sie einen kritischen Betriebszustand der ersten Kategorie erkennt.
- Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kategorie die Betriebszustände des Motors, des Getriebes, der Lenkung, des Reifendrucks, der Batterie, des Antriebs, von Fahrsicherheitseinrichtungen oder der Motoröltemperatur betrifft.
- Vorrichtung zur Herstellung einer Daten- und/oder Telefonverbindung von einem Fahrzeug mit einem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst über eine Telekommunikationsverbindung, gekennzeichnet durch eine im Fahrzeug vorgesehene Auslösevorrichtung, nach deren Auslösung die Daten- und/oder Telefonverbindung mit dem Dienste-Anbieter oder Hilfsdienst hergestellt wird.
- Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Verfahren nach einem der vorstehenden Verfahrensansprüche ausführt.
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