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Die
Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Gerät gemäß dem
Anspruch 1.
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Elektrochirurgische
Instrumente werden seit vielen Jahren in der Hochfrequenzchirurgie
(HF-Chirurgie) eingesetzt, um biologisches Gewebe zu koagulieren
und/oder zu schneiden. Bei einer Koagulation wird ein hochfrequenter
Strom durch das zu behandelnde Gewebe geleitet, so dass sich dieses
aufgrund von Eiweißgerinnung und Dehydratation verändert.
Das Gewebe zieht sich dabei derart zusammen, dass die Gefäße
verschlossen und Blutungen gestillt werden. Nach erfolgreicher Koagulation
ist das Gewebe unter Vermeidung starker Blutungen vollständig
durchtrennbar, sowohl mit Hilfe von hochfrequentem Strom, als auch
auf mechanischem Wege.
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Elektrochirurgische
Vorgänge sind mit monopolaren und bipolaren Instrumenten
durchführbar. Bei der monopolaren Technik führt
der Strompfad üblicherweise vom elektrochirurgischen Instrument über
das zu behandelnde Gewebe zu einer Neutralelektrode. Alternativ
können bipolare Instrumente verwendet werden, die mit zwei
voneinander elektrisch isolierten Abschnitten ausgebildet sind.
Der Stromweg verläuft in diesem Fall von einem ersten Abschnitt
(erste Applikationselektrode) des elektrochirurgischen Instruments über
das zu behandelnde Gewebe zu einem zweiten Abschnitt (zweite Applikationselektrode)
des elektrochirurgischen Instruments.
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Für
die erfolgreiche Durchführung einer Operation mittels eines
elektrochirurgischen Instruments ist eine hohe Bedienerfreundlichkeit
wichtig. Das elektrochirurgische Instrument sollte sich intuitiv
bedienen lassen und relevante Informationen schnell erfassbar darstellen.
Die besagten relevanten Informationen umfassen beispielsweise Statusinformationen,
die von einem HF-Generator bereitgestellt werden.
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Es
gibt HF-Generatoren, an die mehrere elektrochirurgische Instrumente
gleichzeitig angeschlossen sind. Dem behandelnden Arzt und dem Patienten
droht eine hohe Verletzungsgefahr, wenn mehrere der angeschlossenen
Instrumente gleichzeitig aktiviert sind. Es sind HF-Generatoren
bekannt, bei denen eine Auswahl getroffen werden kann, welches der
angeschlossenen Instrumente mit einer HF-Spannung versorgt wird.
Eine Zuordnung der Ausgänge des HF-Generators zu einem
konkreten Instrument, sei es eine bipolare Klammer oder eine monopolare
Hakenelektrode, ist hierbei häufig schwierig.
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Aus
dem Stand der Technik sind diverse elektrochirurgische Instrumente
bekannt.
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Die
DE 36 27 221 A1 zeigt
einen Handgriff für ein elektrochirurgisches Instrument,
das eine Leistungssteuerung sowie eine optische Leistungsanzeige
aufweist. Diese Leistungsanzeige an dem Handgriff gibt Informationen über
die abgegebene Leistung, beispielsweise das Anliegen einer hohen
oder niedrigen Spannung, an.
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Aus
der
DE 40 12 545 A1 ist
ein Handgriff für ein elektrochirurgisches Instrument bekannt,
das sich dadurch auszeichnet, dass am elektrodenseitigen Ende des
Handgriffs eine Lichtaustrittsöffnung vorgesehen ist, die
von einem im HF-Generator befindlichen Kaltlichtgenerator gespeist
wird. Die Lichtquelle dient dazu, das Operationsfeld besser auszuleuchten.
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Die
DE 199 43 792 A1 offenbart
ein elektrochirurgisches Instrument, bei dem der daran angeordnete
Handgriff eine Anzeigevorrichtung aufweist, die es ermöglicht,
betriebsspezifische Informationen, beispielsweise einen Betriebsmodus
des elektrochirurgischen Instruments abzulesen.
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Die
vorab beschriebenen Instrumente sind sehr aufwändig aufgebaut.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein sicheres Bedienen von einer Vielzahl von Instrumenten, die an einen
HF-Generator angeschlossen sind, zu gewährleisten.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein elektrochirurgisches
Gerät nach Anspruch 1 gelöst.
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Insbesondere
wird die Aufgabe durch ein elektrochirurgisches Gerät gelöst,
wobei das Gerät umfasst:
- – eine
Vielzahl von elektrochirurgischen Instrumenten,
- – einen HF-Generator, der mit den Instrumenten zur
Bereitstellung einer HF-Spannung verbunden ist,
- – eine Steuereinheit zur Steuerung des HF-Generators,
- – eine Auswahleinrichtung, die mit der Steuereinheit
zur Auswahl eines der Instrumente als aktives Instrument in Verbindung
steht, wobei mindestens ein Instrument aus der Vielzahl von Instrumenten eine
Anzeigevorrichtung zur Anzeige eines Aktivierungszustands aufweist.
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Der
HF-Generator des erfindungsgemäßen elektrochirurgischen
Geräts ist also dazu ausgebildet, eine Vielzahl von elektrochirurgischen
Instrumenten mit einer entsprechenden HF-Spannung zu versorgen.
Die Auswahleinrichtung ermöglicht es, aus dieser Vielzahl
von Instrumenten mindestens eines auszuwählen, das aktiviert
ist (d. h. das ausgewählte Instrument befindet sich in
einem aktivierten Zustand). Im Sinne dieser Anmeldung kann „aktiviert” bedeuten,
dass das entsprechende Instrument soweit betriebsbereit ist, dass
durch das Betätigen eines Betätigungselements
oder aufgrund einer anderen Eingabe, z. B. eines Steuersignals von
der Steuereinheit, ein HF-Strom über mindestens eine am
Instrument angeordnete Applikationselektrode appliziert werden kann.
Die Applikation eines HF-Stroms kann also bei einem aktivierten
Instrument auch automatisch erfolgen. Ein zentraler Gedanke der
vorliegenden Erfindung besteht darin, den Aktivierungszustand eines
bestimmten Instruments mittels einer an diesem angeordneten Anzeige
anzuzeigen. Hierfür besteht eine kommunikative Verbindung
zwischen der Steuereinheit und der Anzeigevorrichtung, so dass die
Steuereinheit mittels der Anzeigevorrichtung entsprechende Signale
ausgeben kann, die von der Person, die das Instrument verwendet,
wahrgenommen werden können. Vorzugsweise steht die Steuereinheit
also mit der Anzeigevorrichtung in insbesondere kommunikativer Verbindung,
um anzuzeigen, ob das mindestens eine Instrument das aktive Instrument
ist.
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In
einem Ausführungsbeispiel kann die Steuereinheit mit mindestens
einer Kontakterfassungseinheit ausgerüstet sein, die zur
Erfassung eines Gewebekontakts des mindestens einen Instruments ausgebildet
ist, wobei die Steuereinheit derart ausgebildet ist, dass sie eine
HF-Spannung an das mindestens eine Instrument, insbesondere an mindestens eine
Applikationselektrode, anlegt, wenn die Kontakterfassungseinheit
einen Gewebekontakt erfasst. Das heißt, die Kontakterfassungseinheit
dient dazu, einen Kontaktschluss zwischen der mindestens einen Applikationselektrode
und dem zu behandelnden Gewebe zu detektieren und entsprechende
Signale an die Steuereinheit auszugeben. Beim Empfangen dieser Signale
steuert die Steuereinheit den HF-Generator derart, dass eine HF-Spannung
an der mindestens einen Applikationselektrode des betroffenen Instruments
angelegt wird. Dies setzt vorzugsweise voraus, dass das Instrument
vorab mittels der Auswahleinrichtung aktiviert wurde. In einem Ausführungsbeispiel
ist die Kontakterfassungseinheit und/oder Steuereinheit derart ausgebildet,
dass lediglich an dem mindestens einen aktivierten Instrument eine
Kontakterfassung erfolgt. Das heißt, die Instrumente, die
zum aktuellen Zeitpunkt nicht aktiviert sind, können auch
nicht maßgeblich für das automatische Anlegen
einer HF-Spannung sein. Somit kann ein ungewolltes Applizieren eines
HF-Stroms vermieden werden. Der beschriebene automatische Applikationsvorgang
lässt sich sowohl für bipolare wie auch für
monopolare Instrumente umsetzen.
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Die
Kontakterfassungseinheit kann eine Widerstandserfassungseinheit
umfassen, die mit einer ersten Applikationselektrode des mindestens
einen Instruments in elektrischer Verbindung steht und zur Messung
eines elektrischen Widerstands mindestens zwischen der ersten Applikationselektrode
und einer zweiten Applikationselektrode oder einer Neutralelektrode
oder mindestens eines Abschnitts dieser ausgebildet ist, um einen
Gewebekontakt zu erfassen. Eine Messung kann also zwischen einer
Applikationselektrode und einer Neutralelektrode oder zwischen zwei
Applikationselektroden (bipolares Instrument) oder zwischen Abschnitten
der Neutralelektrode und der Applikationselektrode oder zwischen
Abschnitten zweier Applikationselektroden erfolgen. Des Weiteren
ist es möglich, sowohl bei bipolaren als auch bei monopolaren
Instrumenten den Widerstand zwischen einzelnen Abschnitten einer einzelnen
Applikationselektrode zu messen. Hierfür muss die Applikationselektrode mehrere
elektrisch voneinander isolierte Abschnitte umfassen. Mittels der
Widerstandsmessung lässt sich sehr einfach und effizient
ein Kontakt der mindestens einen Applikationselektrode zu dem Gewebe
detektieren. Aufgrund der Kontakterfassungseinheit muss der Arzt
die Applikation des HF-Stroms nicht manuell steuern.
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Die
Steuereinheit kann dazu ausgebildet sein, eine HF-Spannung an das
mindestens eine Instrument anzulegen, wenn der gemessene Widerstand
kleiner als ein vorgegebener Schwellwert ist.
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Die
Steuereinheit kann in kommunikativer Verbindung mit der Anzeigevorrichtung
stehen, um mittels dieser Zusatzinformationen, insbesondere Informationen
bezüglich eines Betriebsmodus, anzuzeigen. Die Anzeigevorrichtung
an dem mindestens einen Instrument kann also nicht nur dazu benutzt werden,
Informationen bezüglich eines Aktivierungszustands auszugeben,
sondern kann auch weitere Informationen für den Benutzer
bereitstellen. Beispielsweise lässt sich mittels dieser
ein eingestellter Betriebsmodus, z. B. ein Modus zum Koagulieren oder
zum Schneiden, anzeigen. Somit erkennt der Anwender anhand der Anzeigevorrichtung
nicht nur, ob das entsprechende Instrument aktiv ist, sondern erhält
auch weitere Informationen darüber, in welcher Art und
Weise ein entsprechender HF-Strom appliziert wird. Dies ist besonders
vorteilhaft, wenn das elektrochirurgische Gerät die oben
beschriebene Kontakterfassungseinheit aufweist, da bei der Kontaktierung
von Gewebe automatisch der voreingestellte HF-Strom appliziert wird.
Da wesentliche Informationen direkt am Instrument bereitgestellt
werden, muss sich der Arzt bei der Operation nicht vom Patienten
abwenden, um Daten auf einem Display am HF-Generator zu erfassen.
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Das
elektrochirurgische Gerät kann eine Datenübertragungsleitung
und/oder eine optische Signalübertragungsleitung, insbesondere
eine Glasfaserleitung, zur Verbindung der Anzeigevorrichtung mit
der Steuereinrichtung umfassen. Somit können entsprechende
Signale von der Steuereinheit effizient an die Anzeigevorrichtung
weitergegeben werden. Entscheidet man sich für die optische
Signalübertragungsleitung, so kann häufig auf
einen zusätzlichen Stromkreis am Instrument verzichtet
werden. Somit entfällt auch ein aufwändiges Absichern
dieses Stromkreises gegenüber dem HF-Stromkreis. Des Weiteren
müssen keine zusätzlichen Verarbeitungseinrichtungen
innerhalb des elektrochirurgischen Instruments vorgesehen werden,
weswegen dieses robuster und einfach aufgebaut sein kann. Eine optische
Signalübermittlungsleitung kann eine Vielzahl von unterschiedlichen optischen
Signalen übertragen. Die so angeschlossene Anzeigevorrichtung kann
eine Vielzahl von unterschiedlichen Signalen, insbesondere Lichtsignalen,
ausgeben, um eine Vielzahl von unterschiedlichen Informationen zu
signalisieren. Diese Signale können beispielsweise Aufschluss über
den Betriebsmodus geben.
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Das
elektrochirurgische Gerät kann mindestens einen Fußschalter
als Auswahleinrichtung umfassen. Die erfindungsgemäße
Anzeigevorrichtung an dem mindestens einen Instrument ist besonders vorteilhaft,
wenn die Auswahl des aktiven Instruments mittels eines Fußschalters
erfolgt. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass bei der Verwendung
von Fußschaltern zur Auswahl des zu aktivierenden Instruments
und/oder zur Applikation eines HF-Stroms eine Fehlbedienung häufiger
auftritt als bei anderen Bedienelementen. Somit ist die Erfindung
besonders dazu geeignet, in dieser Konstellation Fehler zu vermeiden.
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Die
Anzeigevorrichtung kann zur Abgabe von farbigen Lichtsignalen ausgebildet
sein.
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Die
Anzeigevorrichtung kann mindestens eine LED umfassen. Beispielsweise
können an dem mindestens einen Instrument zwei LEDs (gelb
und blau) angebracht sein, wobei die gelbe leuchtet, wenn das Instrument
bei Gewebeberührung schneidet, und die blaue leuchtet,
wenn das Instrument bei Gewebeberührung koaguliert.
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Die
Anzeigevorrichtung kann in eine Versorgungsspannung des mindestens
einen Instruments eingekoppelt sein. Die Anzeigevorrichtung kann
also dazu ausgebildet sein, den Aktivierungszustand selbstständig
anhand des Vorliegens einer Versorgungsspannung zu erfassen. Des
Weiteren kann die Anzeigevorrichtung eine möglicherweise
notwendige Versorgungsspannung unmittelbar von der Versorgungsspannung
des HF-Instruments abzweigen. Es kann also auf zusätzliche
Leitungen verzichtet werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von einigen Ausführungsbeispielen
beschrieben, die mittels Abbildungen näher erläutert
werden. Hierbei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines bipolaren elektrochirurgischen Instruments;
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2 wesentliche
Komponenten eines elektrochirurgischen Geräts, umfassend
zwei elektrochirurgische Instrumente gemäß 1,
einen HF-Generator, eine Steuereinheit sowie zwei Fußschalter;
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3 integrale
Anzeigevorrichtungen an Instrumenten, wobei die Anzeigevorrichtungen über eine
optische Signalleitung an die Steuereinheit angebunden sind; und
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4 integrale
Anzeigevorrichtungen an Instrumenten, wobei die Anzeigevorrichtungen über Versorgungsleitungen
betrieben werden;
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5 einen
Schaltplan einer Anzeigevorrichtung aus 4; und
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6 eine
alternative Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung.
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In
der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich
wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt
ein elektrochirurgisches Instrument 10, das sich aus einem
Handgriff 12 und einem bipolaren Instrumentenkopf 14 zusammensetzt.
Der Handgriff 12 hat eine längliche Form, wobei
am distalen Ende der bipolare Instrumentenkopf 14 zur Durchführung
eines operativen Eingriffs ansetzt. Der Instrumentenkopf 14 weist
eine erste Elektrode 16 und eine zweite Elektrode 16' auf,
an denen eine HF-Spannung (ein Wechselstrom mit hoher Frequenz)
zur Koagulation oder zum Schneiden von Gewebe angelegt werden kann.
Das elektrochirurgische Instrument 10 der 1 weist
des Weiteren am distalen Ende des Handgriffs 12 eine Anzeigevorrichtung 50 auf,
die dazu ausgebildet ist, ein Signal abzugeben.
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Ein
erfindungsgemäßes elektrochirurgisches Gerät 1 umfasst
vorzugsweise die folgenden Komponenten (vgl. hierzu 2):
- – Eine Steuereinheit 40;
- – Einen HF-Generator 20;
- – Mindestens einen Fußschalter 30, 30';
- – Mindestens zwei elektrochirurgische Instrumente 10, 10',
wobei die elektrochirurgischen Instrumente 10, 10' jeweils
mindestens eine Anzeigevorrichtung 50 bzw. 50' haben.
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Um
die elektrochirurgischen Instrumente 10, 10' mit
einer für die jeweilige Operation geeigneten Spannung und/oder
einem geeigneten Frequenzmuster zu versorgen, verfügt das
elektrochirurgische Gerät 1 über eine
Steuereinheit 40, die derart auf den HF-Generator 20 einwirkt,
dass dieser eine entsprechende Ausgabe bereitstellt. Die elektrochirurgischen
Instrumente 10, 10' sind über ein Kabel
mit dem HF-Generator 20 verbunden, um eine entsprechende
HF-Spannung an den Elektroden 16, 16' bereitzustellen.
Um auf das Verhalten der Steuereinheit 40 einwirken zu
können, verfügt das Gerät 1 über Eingabevorrichtungen,
insbesondere die Fußschalter 30, 30'.
Es können weitere Eingabevorrichtungen, beispielsweise
Handschalter oder Knöpfe am HF-Generator 20 oder
den Instrumenten 10, 10' vorgesehen sein, um auf
die Funktionsweise des elektrochirurgischen Geräts 1 einzuwirken.
Die Steuereinheit 40 ist derart konfiguriert, dass nach
dem Einschalten des elektrochirurgischen Geräts 1 stets
ein Instrument 10, 10' aktiviert ist. Das heißt,
eines der Instrumente 10, 10' befindet sich in
einem Bereitschaftszustand, so dass bei einem Kontaktschluss zwischen
dem bipolaren Instrumentenkopf 14 und dem Gewebe eine HF-Spannung
an den Elektroden 16, 16' zur Koagulation oder
zum Schneiden des Gewebes angelegt wird. Mittels der Fußschalter 30, 30' lässt
sich die Aktivierung von einem ersten Instrument 10 auf
ein zweites Instrument 10' umschalten. Für die
automatische Abgabe eines HF-Stroms mittels der Elektroden 16, 16' umfasst
die Steuereinheit 40 des Weiteren eine Widerstandserfassungseinrichtung 42.
Diese steht in elektrischer Verbindung mit den Elektroden 16, 16' und
misst einen Widerstand zwischen diesen beiden Elektroden 16, 16'.
Sobald die Elektroden 16, 16' Gewebe kontaktieren,
fällt der gemessene Widerstand derart stark ab, dass sich dies
problemlos mittels der Widerstandserfassungseinrichtung 42 erfassen
lässt. Die Widerstandserfassungseinrichtung 42 gibt
entsprechende Signale an die Steuereinheit 40 aus, die
den HF-Generator 20 aktiviert. Erfindungsgemäß zeigt
die in das erste und zweite Instrument 10, 10' integrierte
Anzeigevorrichtung 50 bzw. 50' an, welches der
beiden Instrumente 10, 10' aktiviert ist. Dem
behandelnden Arzt ist es also stets möglich festzustellen,
ob das Instrument 10, 10', das er aktuell in den
Händen hält, aktiviert ist.
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Die 3 und 4 zeigen
zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie entsprechende
Anzeigevorrichtungen 50, 50' an die Steuereinheit 40 angebunden
werden können. In 3 sind die
elektrochirurgischen Instrumente 10, 10' über
eine optische Signalleitung angeschlossen, während in 4 Versorgungsleitungen 43a, 43b, 43a', 43b' verwendet werden,
um die Anzeigevorrichtungen 50, 50' zu betreiben.
Alternativ kann ein Datenbus vorgesehen sein, der mit einer entsprechenden
Steuereinrichtung innerhalb der Instrumente 10, 10' kommuniziert.
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Im
Einzelnen zeigt die 3 schematisch angedeutet einen
Teil der Steuereinheit 40, die über eine erste
Glasfaserleitung 45 mit einem ersten Instrument 10 und über
eine zweite Glasfaserleitung 45' mit dem zweiten Instrument 10' kommuniziert. Die
Steuereinheit 40 umfasst hierfür eine erste Leuchtdiode 54 und
eine zweite Leuchtdiode 54'. Wenn das erste Instrument 10 aktiviert
ist, leuchtet die erste Leuchtdiode 54. Die emittierten
Lichtwellen werden über die erste Glasfaserleitung 45 zur
ersten Anzeigevorrichtung 50 transportiert und dort ausgegeben.
Bei einer Aktivierung des zweiten Instruments 10' steuert
die Steuereinheit 40 die zweite Leuchtdiode 54' derart
an, dass die emittierten Lichtwellen über die zweite Glasfaserleitung 45' zur
zweiten Anzeigevorrichtung 50' geleitet werden. Eine Versorgung
der Elektroden 16, 16' erfolgt über die
Versorgungsleitungen 43a, 43b. Es können
weitere Versorgungsleitungen 43a' und 43b' vorgesehen
sein, um bipolare Instrumente 10, 10' zu betreiben.
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4 zeigt
die elektrochirurgischen Instrumente 10, 10',
wobei diese über Versorgungsleitungen 43a, 43b, 43a', 43b' an
die Steuereinheit 40 und somit an den HF-Generator 20 angeschlossen
sind. Die erste und zweite Versorgungsleitung 43a, 43a' des
ersten Instruments 10 sind über eine erste Steckverbindung,
die erste und zweite Versorgungsleitung 43b, 43b' des
zweiten Instruments 10' über eine zweite Steckverbindung
angeschlossen. Die erste Anzeigevorrichtung 50 weist eine
erste Leuchtdiode 54 auf, die in die Versorgungsleitungen 43a, 43a' eingekoppelt
sind. Die zweite Anzeigevorrichtung 50' hat zwei Leuchtdioden 54', 54'',
die in die Versorgungsleitungen 43b, 43b' eingekoppelt
sind. Eine Anzeigevorrichtung 50, 50' kann theoretisch
eine Vielzahl von Leuchtdioden 54, 54', 54'' umfassen,
um eine Vielzahl von Zuständen, umfassend einen Aktivierungszustand
und/oder einen Betriebszustand, anzuzeigen. Beispielsweise kann
die Leuchtdiode 54' aufleuchten, wenn das zweite Instrument 10' aktiviert
und ein Koagulationsmodus eingestellt ist. Die Leuchtdiode 54'' kann
zusätzlich oder an Stelle der Leuchtdiode 54' leuchten,
wenn das zweite Instrument 10' aktiviert und ein Schneidmodus
eingestellt ist. Ebenso kann die Steuereinheit 40 der. 3 eine Vielzahl
von unterschiedlichen Leuchtdioden 54, 54', 54'' umfassen,
um eine Vielzahl von Signalen an den Anzeigevorrichtungen 50, 50' der
Instrumente 10, 10' mittels der Glasfaserleitungen 54, 54' bereitzustellen.
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Die 5 und 6 zeigen
Schaltungen, die es ermöglichen, die Anzeigevorrichtungen 50, 50' unmittelbar
an den Versorgungsleitungen 43a, 43b, 43a', 43b' der
Instrumente 10, 10' zu betreiben. Diese sehr einfachen
Ausführungsformen ermöglichen es, die Anzeigevorrichtungen 50, 50' derart
zu konfigurieren, dass ein getrenntes Ansteuern dieser durch die
Steuereinheit 40 unnötig ist. Die Anzeigevorrichtungen 50, 50' können
eine über die Versorgungsleitungen 43a, 43b, 43a', 43b' an
die Instrumente 10, 10' angelegte HF-Spannung
erfassen und ausgeben. Somit muss die Steuereinheit 40 nur
dafür sorgen, dass an einem der Instrumente 10, 10' eine HF-Spannung
anliegt. Die Aktivierung der zugehörigen Anzeigevorrichtung 50, 50' erfolgt
dann automatisch. Alternativ können die Schaltungen aus
den 5 und 6 an getrennten Stromkreisen
betrieben werden, die von der Steuereinheit 40 gezielt
angesteuert werden.
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Wie
in 5 gezeigt, kann die zweite Anzeigevorrichtung 50' aus 4 zwei
parallel zueinander angeordnete Leuchtdioden 54', 54'' umfassen,
wobei jede der Leuchtdioden 54', 54'' in elektrischer
Verbindung mit den Versorgungsleitungen 43b, 43b' steht. Die
Versorgungsleitungen 43b, 43b' versorgen daher nicht
nur das Instrument 10' mit einer HF-Spannung sondern betreiben
auch die Anzeigevorrichtung 50'. Den Leuchtdioden 54', 54'' sind
jeweils Schutzdioden 53, 53' vorgeschaltet, so
dass die Wechselspannung nicht zu einer Schädigung der
Leuchtdioden 54', 54'' führt. Entsprechend
angeordnete Widerstände 52, 52' regeln
die Spannung, die an den Leuchtdioden 54', 54'' abfällt.
Für einen ersten und einen zweiten Leuchtdiodenstrang ergibt
sich also eine Serienschaltung, umfassend einen Widerstand 52 bzw. 52', eine
Leuchtdiode 54 bzw. 54' und eine Schutzdiode 53 bzw. 53'.
Die Schutzdioden 53, 53' sind derart angeordnet
und ausgebildet, dass sie in dem ersten Leuchtdiodenstrang einen
elektrischen Strom in eine erste Flussrichtung und in dem zweiten
Leuchtdiodenstrang einen elektrischen Strom in eine zweite der ersten
entgegengesetzten Flussrichtung zulassen. Es können weitere
Bauelemente vorgesehen sein, um mittels der Leuchtdioden 54', 54'' unterschiedliche
Betriebsmodi anzuzeigen.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Steuereinheit 40 nach
einer Aktivierung des zweiten Instruments 10' mit der Schaltung
aus 5 in einem ersten Betriebsmodus eine erste Gleichspannung
an die Versorgungsleitungen 43b, 43b' anlegen.
Diese Gleichspannung kann derart beschaffen sein, dass die Leuchtdiode 54' mit
einem elektrischen Strom versorgt wird. Die erste Gleichspannung
dient gleichzeitig dazu festzustellen, ob ein Gewebekontakt an den
Elektroden 16, 16' vorliegt. Sobald ein entsprechender
Kontakt detektiert wird, wird eine HF-Spannung an den Versorgungsleitungen 43b, 43b' angelegt.
Um die Leuchtdiode 54'' vor einer Applikation eines HF-Stroms
bei einer Aktivierung des zweiten Instruments 10' zu betreiben,
wird in einem zweiten Betriebsmodus eine zweite Gleichspannung an
die Versorgungsleitungen 43b, 43b' angelegt, die gegenüber
der ersten Gleichspannung ein vertauschtes Potentialgefälle
aufweist. Auch diese zweite Gleichspannung kann dazu dienen, eine
Kontaktierung des Gewebes zu detektieren, um automatisch einen entsprechenden
HF-Strom zu applizieren. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
würde es also ausreichen, zwei Versorgungsleitungen 43b, 43b' an
dem Instrument 10' vorzusehen, um zwei unterschiedliche
Betriebszustände sowie den Aktivierungszustand anzuzeigen
und um die Kontaktierung von dem Gewebe zu messen. Die Versorgungsleitungen 43b, 43b' können
auch dazu genutzt werden, einen HF-Strom zu applizieren.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem eine Glühlampe 56 an
den Versorgungsleitungen 43a, 43a' betrieben wird.
Diese Schaltung kann beispielsweise dazu verwendet werden, eine
Anzeigevorrichtung 50, 50' mit einem einzigen
Signalgeber zu betreiben. Zum Schutz der Glühlampe 56 ist
sie zu einem entsprechenden Widerstand 52'' in Serie geschaltet.
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Vorab
wurden Ausführungsbeispiele beschrieben, bei denen ein
oder zwei Leuchtmittel einer bestimmten Anzeigevorrichtung 50, 50' zugeordnet sind,
um einen Aktivierungszustand und weitere Betriebszustände
anzuzeigen. Es ist offensichtlich, dass eine Anzeigevorrichtung 50, 50' einer
Vielzahl von Leuchtmitteln zugeordnet sein kann, um eine Vielzahl von
Zuständen zu signalisieren. Die Leuchtmittel können
dazu ausgebildet sein, Signale in unterschiedlichen Farbtönen
auszugeben. Alternativ können die Anzeigevorrichtungen 50, 50' derart
ausgebildet sein, dass diese sich wiederholende Aktivierungsmuster
ausgeben, die einen Rückschluss auf den Aktivierungszustand
oder weitere Zustände ermöglichen. Beispielsweise
kann eine blinkende Leuchtdiode 54, 54', 54'' angeben,
dass das entsprechende Instrument 10, 10' deaktiviert
ist, während die Aktivierung des entsprechenden Instruments 10, 10' durch
ein durchgehendes Aufleuchten der Leuchtdiode 54, 54', 54'' symbolisiert
wird.
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Vorab
wurden Ausführungsbeispiele beschrieben, bei denen Glasfaserleitungen 54, 54' oder Versorgungsleitungen 43a, 43b, 43a', 43b' verwendet
werden, um die Anzeigevorrichtungen 50, 50' anzusteuern.
Alternativ kann ein Datenbus mit der
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Anzeigevorrichtung 50, 50' verbunden
sein, um eine Kommunikation zwischen der Steuereinheit 40 und
den Anzeigevorrichtungen 50, 50' zu ermöglichen.
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- 1
- elektrochirurgisches
Instrument
- 10,
10'
- elektrochirurgisches
Instrument
- 12
- Handgriff
- 14
- bipolarer
Instrumentenkopf
- 16,
16'
- Elektroden
- 20
- HF-Generator
- 30,
30'
- Fußschalter
- 40
- Steuereinheit
- 42
- Widerstandserfassungseinheit
- 43a,
43b, 43a', 43b'
- Versorgungsleitungen
- 45,
45'
- Glasfaserleitungen
- 50,
50'
- Anzeigevorrichtung
- 52,
52', 52''
- Widerstand
- 53,
53'
- Schutzdiode
- 54,
54', 54''
- Leuchtdiode
- 56
- Glühlampe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3627221
A1 [0007]
- - DE 4012545 A1 [0008]
- - DE 19943792 A1 [0009]