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Die Erfindung betrifft einen Spender für ein flüssiges Desinfektionsmittel mit einer Sprühdüse, einer Ansaugeinrichtung und einer Transportleitung für das Desinfektionsmittel, wobei die Ansaugeinrichtung mit ihrem Saugrüssel eine erste Öffnung eines Transportbehälters durchgreift, so dass das Desinfektionsmittel aus dem Transportbehälter entnommen werden kann.
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Aus der
WO 2004/103885 A2 ist ein Spender für flüssige Seife bekannt, in dem in einem Spendergehäuse ein auswechselbarer, flexibler Beutel mit Flüssigseife angeordnet ist. Der Beutel weist ein Ventil auf, über das Flüssigseife aus dem Beutel entnommen wird. Darüber hinaus umfasst der Beutel eine zusätzliche Lufteinlassöffnung, um zu verhindern, dass der flexible Beutel beim Zusammenziehen durch entnommene Flüssigseife das Ventil ungewollt verschließt. Die bekannte Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, dass durch die in den Beutel mit Flüssigseife eindringende Luft auch Schadstoffe, insbesondere Bakterien, mit eindringen und so den Inhalt verunreinigen können.
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Die
DE 92 02 700 U1 zeigt darüber hinaus einen Spender für Flüssigkeiten und Cremes mit einem Gehäuse, das einen auswechselbaren Beutel aufweist. Der Inhalt des Beutels kann dabei über ein Ansaugrohr entnommen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spender für flüssiges Desinfektionsmittel zu entwickeln, bei dem das Desinfektionsmittel während des Gebrauchs nicht verunreinigt werden kann und der Spender zuverlässig arbeitet.
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Die Aufgabe wird mit einem Spender für flüssiges Desinfektionsmittel gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
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Desinfektionsmittel werden in unterschiedlichen Anwendungen, insbesondere im medizinischen oder technischen Bereich, verwendet und liegen im Wesentlichen in flüssiger Form vor. Sie können neben der desinfizierenden Wirkung auch ätzend, giftig und/oder brennbar bzw. entflammbar sein. Eine chemische und biologische Reinheit wird in der Regel erwartet. Der Erfindung liegt daher die Überlegung zu Grunde, ein flüssiges Desinfektionsmittel in einem Transportbehälter zu liefern, in dem das Desinfektionsmittel vor äußeren Einflüssen geschützt ist und nur gezielt durch eine entsprechende Spendervorrichtung für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch aus dem Transportbehälter entnommen werden kann. Die Forderung wird erfindungsgemäß dadurch realisiert, dass der im Transportbehälter angeordnete flexible Schlauch das Desinfektionsmittel beinhaltet (sog. Bag-In-Box). Eine Entnahme des Desinfektionsmittels geschieht ausschließlich über den Saugrüssel, der Schlauch zieht sich dabei in dem Transportbehälter zusammen. Der Transportbehälter ist aus Sicherheitsgründen vorzugsweise aus einem stoßfesten Kunststoff hergestellt und ist ein Einwegbehälter.
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Zur Sicherheit trägt außerdem bei, wenn die erste Öffnung des Transportbehälters bei dessen bestimmungsgemäßen Gebrauch oben ist. Das bedeutet, dass ein ungewolltes Auslaufen des Desinfektionsmittels aus einer Öffnung des Spenders verhindert wird. Außerdem kann durch ein Fehlverhalten bedingtes ungewolltes Auslaufen des Desinfektionsmittels lediglich aus dem Innenbehälter (Schlauch) im Transportbehälter aufgefangen werden. Aus Sicherheitsgründen kann dazu auch der Transportbehälter aus desinfektionsmittelresistentem Material hergestellt sein. In beiden Fällen ist sichergestellt, dass Bereiche außerhalb des Transportbehälters durch das aggressive und/oder brennbare Desinfektionsmittel nicht beeinträchtigt werden.
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Dabei weist die erste Öffnung des Transportbehälters einen Verschlussstopfen auf. Der Verschlussstopfen kann aus Kunststoff oder einem gummiartigen Material hergestellt sein und schließt neben dem Transportbehälter auch den Innenbehälter mit dem Desinfektionsmittel ab. Für den Innenbehälter wirkt der Verschlussstopfen als hermetische Versiegelung des Desinfektionsmittels gegenüber Umwelteinflüssen während eines Transports und auch während einer Nutzung des Transportbehälters.
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Der Saugrüssel weist eine Hohlnadel zur Entnahme des Desinfektionsmittels und zum Durchdringen des Verschlussstopfens auf. Das Desinfektionsmittel bleibt damit während der gesamten Nutzungsdauer des Transportbehälters hermetisch verschlossen. Das Desinfektionsmittel kann während der Nutzung des Spenders ausschließlich über die Hohlnadel mit einer Pumpe, insbesondere einer Saugpumpe, aus dem Innenbehälter entnommen werden. Auch eine Ausgestaltung der Saugpumpe als Dosierpumpe ist sinnvoll.
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Da sich während der Entnahme des Desinfektionsmittels der flexible Innenbehälter im Transportbehälter zusammenzieht, weist ein Bereich des Innenbehälters, insbesondere in der Nähe des Ansaugbereichs des Saugrüssels einen Durchstechschutz auf. Der Durchstechschutz ist aus einem Drahtgeflecht hergestellt, könnte aber auch lediglich durch eine Verdickung des Materials des Innenbehälters in der Nähe des Ansaugbereichs des Saugrüssels realisiert sein. Jedenfalls soll ein ungewolltes Durchstechen der Hohlnadel durch den Innenbehälter vermieden werden, da sich in diesem Fall das Desinfektionsmittel im Transportbehälter verteilt und zumindest nur noch teilweise abgesaugt werden kann. Verschmutzungen des Desinfektionsmittels können dann nicht mehr verhindert werden.
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Damit sich der Innenbehälter bei der Nutzung des Spenders ungehindert zusammenziehen kann, weist vorteilhafterweise der Transportbehälter, insbesondere im Bereich der ersten Öffnung, eine zweite Öffnung auf, über welche der Transportbehälter belüftet werden kann.
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Vorteilhaft ist auch, dass der Transportbehälter und der Innenbehälter im Wesentlichen durchsichtig sind. So können Mängel bzw. Fehler im Innenraum des Spenders und/oder ein jeweiliger Füllstand im Innenbehälter leicht von außen kontrolliert werden.
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Alternativ dazu kann der Transportbehälter durchsichtig und der Innenbehälter durchscheinend sein. Auch so können Mängel bzw. Fehler im Innenraum des Spenders sowie der jeweilige Füllstand im Innenbehälter von außen kontrolliert werden. Am Innenbehälter können auch Füllstandmarkierungen vorgesehen sein.
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Möglich ist auch, dass der Spender mindestens eine Markierung zum Bestimmen des Restinhalts aufweist. So kann bspw. das Gehäuse des Spenders die Markierung aufweisen, so dass von außen erkennbar ist, ob der Restinhalt im Innenbehälter einen vorgegebenen Grenzwert unterschritten hat, so dass geeignete Maßnahmen zu einer ausreichenden Bevorratung an Behältern mit Desinfektionsmittel oder zu einem Austausch des Behälters ergriffen werden können. Der Füllstand des Desinfektionsmittels kann natürlich auch elektronisch erfasst und angezeigt werden. Auch eine Skalierung, die den jeweiligen aktuellen Füllstand anzeigt, ist möglich.
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Nachfolgend wird anhand der Figuren ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beispielhaft erläutert. Es zeigen:
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1 und 2 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Spenders für ein Desinfektionsmittel; und
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3 einen Transportbehälter für das Desinfektionsmittel gemäß 1 oder 2 im Längsschnitt.
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Die 1 und 2 zeigen einen Spender 10 für ein Desinfektionsmittel in einer perspektivischen Darstellung. Der Spender 10 ist mit einer ovalen Halteplatte 12 durch Schrauben 14 an einer Wand befestigt und kann mittels einer Ei-förmigen Abdeckung 16 verschlossen werden. Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Spender 10 ist die Abdeckung 16 geöffnet. Zum Öffnen und Schließen weist die Halteplatte 12 und die Abdeckung 16 in den 1 und 2 in einem unteren Bereich ein Scharnier (nicht sichtbar) auf, mit dem die Abdeckung 16 wie dargestellt geklappt werden kann. Die Abdeckung 16 wird zum Schließen mit einem Arretierungselement 18 in eine zum Eingreifen des Arretierungselements 18 vorgesehene Öffnung 20 an der Halteplatte 12 befestigt. Die Halteplatte 12 weist in einem zentralen Bereich eine in Richtung der Abdeckung 16 T-förmig abragende Ü-förmige Halterung 22 auf, in die ein Transportbehälter 24 für das Desinfektionsmittel eingesetzt ist. Der Transportbehälter 24 ist mit einem Verschlussstopfen 26 verschlossen. Eine nähere Beschreibung des Transportbehälters 24 folgt weiter unten.
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Aus dem Verschlussstopfen 26 ragt ein erster Teil eine Transportleitung 28 heraus, der innerhalb des Bereichs der Halteplatte 12 zu einer elektrisch angetriebenen, als Dosierpumpe arbeitenden Saugpumpe 30 geführt ist. Am Ausgang der Saugpumpe 30 ist ein zweiter Teil der Transportleitung 32 in einen in der 2 dargestellten unteren Bereich der Abdeckung 16 zu einer Sprühdüse 34 geführt. Seitlich neben der Sprühdüse 34 ist ein Bewegungssensor 36 angeordnet. In geschlossenem Zustand der Abdeckung 16 zeigen die Sprühdüse 34 und der Bewegungssensor 36 nach unten, d. h. in eine Richtung der zu desinfizierenden Gegenstände oder Körperteile, z. B. Hände.
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An einer zur Saugpumpe 30 gegenüberliegenden Seite des Transportbehälters 24 ist ein Akkumulator (Akku) mit einem integrierten Steuergerät 38 angeordnet. Der Akku versorgt über Versorgungsleitungen die Saugpumpe 30 und den Bewegungssensor 36 mit elektrischer Energie. Das Steuergerät 38 weist eine Datenleitung zum Bewegungssensor 36 auf.
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Die 3 zeigt den Transportbehälter 24 für das Desinfektionsmittel im Längsschnitt. Der Transportbehälter 24 ist bevorzugt aus durchsichtigem, stoßfestem und desinfektionsmittelresistentem Kunststoff hergestellt und weist in 3 in einem oberen Bereich eine Öffnung 39 auf, die durch den Verschlussstopfen 26 verschlossen ist. In einem Innenraum des Transportbehälters 24 ist ein Innenbehälter 40 angeordnet, der vorzugsweise aus einem flexiblen, dünnen, desinfektionsmittelresistenten und durchsichtigen (oder zumindest durchschneinenden) Schlauch aus Kunststoff hergestellt ist. Der Innenbehälter 40 enthält das Desinfektionsmittel und wird durch den Verschlusstopfen 26 hermetisch verschlossen. Das Material des Verschlussstopfens 26 lässt ein Durchstechen eines Saugrüssels, bspw. einer Hohlnadel 42 zu, die so in den Innenbehälter 40 eingeführt wird. Die Hohlnadel 42 geht außerhalb des Transportbehälters 24 in den ersten Teils der Transportleitung 28 über und ragt innerhalb des Transportbehälters 24 vom Verschlussstopfen 26 bis annähernd zum entgegengesetzten Ende des Innenbehälters 40, d. h. bis zu dessen Boden. In diesem Bereich ist die Wandung des Innenbehälters 40 durch ein Drahtgeflecht 44 verstärkt und armiert. Im Bereich des Verschlussstopfens 26 weist der Transportbehälter 24 eine weitere, zweite Öffnung 46 auf, die zusätzlich ein Ventil umfassen kann (nicht dargestellt), um lediglich einen Lufteintritt in den Transportbehälter 24 zuzulassen.
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Der Spender 10 arbeitet wie folgt:
Der Bewegungssensor 36 ermittelt einen Gegenstand unterhalb der Sprühdüse 32. Der Bewegungssensor 36 sendet entsprechende Signale zum Steuergerät 38. Das Steuergerät 38 wertet die Signale aus und aktiviert gegebenenfalls die Saugpumpe 30. Das Einschalten der Saugpumpe 30 erfolgt also berührungslos. Die Saugpumpe 30 entnimmt über die Hohlnadel 42 und die Transportleitung 28 und 32 eine vorgegebene Menge an Desinfektionsmittel aus dem Innenbehälter 40 und fördert so Desinfektionsmittel zur Sprühdüse 32. Durch die Entnahme des Desinfektionsmittels aus dem Innenbehälter 40 zieht sich dieser zusammen, da das Desinfektionsmittel einerseits luftdicht im Innenbehälter 40 abgeschlossen ist und andererseits der Innenbehälter 40 durch die zweite (Entlüftungs-) Öffnung 46 von der in den Transportbehälter 24 nachströmende Luft kollabiert. Damit beim Zusammenziehen des Innenbehälters 40 dieser von der Hohlnadel 42 nicht beschädigt wird, weist die Wandung des Innenbehälters 40 im Bereich der Spitze der Hohlnadel 42 ein Drahtgeflecht 44 auf. Durch die oben liegende Anordnung der Öffnungen 39 und 46 und der Beschaffenheit des Materials des Transportbehälters 24 ist sichergestellt, dass bei einem ungewollten Auslaufen des Innenbehälters 40 keine Gefahren durch das aggressive und/oder brennbare Desinfektionsmittel gegeben sind.