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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Spendersystem für Feuchttücher und insbesondere für Tücher, die mit einer antibakteriellen flüssigen Reinigungszusammensetzung wie einem Flächendesinfektionsmittel imprägniert sind.
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Feuchttuchspendersysteme, bei denen eine Tuchrolle in einen Behälter des Spenders eingesetzt wird, die Tuchrolle mit Desinfektionsmittel übergossen wird, das innerste Tuch der Rolle in die Entnahmeöffnung eines Behälterdeckels gezogen wird und der Deckel auf den Spender gesetzt und verschlossen wird, sind bekannt.
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Nachteilig bei den bekannten Tuchspendersystemen ist die relativ große Verkeimungsgefahr. Insbesondere können die Feuchttücher dadurch kontaminiert werden, dass der Anwender die Tuchvliesrolle zunächst per Hand in das Spendersystem einsetzt und/oder der Anwender durch die Entnahmeöffnung des Spendersystems greifen muss, um das erste Tuch der Vliesrolle durch die Öffnung zu ziehen. Darüber hinaus kann es zu Kontaminationen des Tuchmaterials kommen, indem Teile des Spendersystems, die mit den Tüchern in Kontakt kommen, wie z. B. der Deckel der Entnahmeöffnung, üblicherweise wiederverwendet werden und somit zwischen den Anwendungen gründlich gereinigt und desinfiziert werden müssen.
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Die
US 2012/0223178 A1 beschreibt ein Spendersystem, das ei- nen Standbeutel umfasst, der in seinem Innenraum eine Rolle von Tüchern aufnehmen kann. Das Spendersystem umfasst ferner einen verschließbaren Deckel, um Zugang zu dem offenen Innenraum des Beutels bereitzustellen, wobei der Deckel über eine Schweißnaht oder eine mechanische Befestigung wie einen Klemmring mit dem Beutel verbunden werden kann.
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Die
WO 2010/068590 A1 beschreibt ein Spendersystem für Feuchttücher, das einen Behälter mit Deckel sowie einen Beutel umfasst, wobei die Feuchttücher über eine Entnahmeöffnung im Beutel entnommen werden können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spendersystem für Feuchttücher bereitzustellen, das einfach und sicher vom Anwender verwendet werden kann. Durch das erfindungsgemäße Spendersystem soll insbesondere sichergestellt werden, dass es nicht zur Kontamination der Feuchttücher durch den Anwender kommt. Des Weiteren soll das Spendersystem dabei möglichst stabil sein und Teile des Spendersystems sollen wiederverwendbar sein.
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Diese Aufgaben werden gelöst durch ein Spendersystem für Feuchttücher umfassend
- – einen Beutel mit einer Entnahmeöffnung, an der ein Verschluss angebracht ist, wobei der Verschluss ein Deckelelement zum Verschließen der Entnahmeöffnung aufweist, wobei in dem Beutel ein flächiges Tuchmaterial enthalten ist, und
- – einen Behälter mit einer Öffnung und einem zum Verschließen der Öffnung dienenden Deckel, wobei der Deckel eine Aussparung aufweist,
- – wobei die Aussparung und der Verschluss mit Mitteln versehen sind, so dass der Verschluss und die Aussparung derart lösbar in Eingriff gebracht werden können, dass der Verschluss am Deckel fixiert ist.
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Der Beutel des erfindungsgemäßen Spendersystems ist vorzugsweise aus einem flexiblen Material gebildet. Insbesondere ist das Material des Beutels so ausgewählt, dass eine einfache Verbindung mit dem Verschluss ausgebildet werden kann. Beispielsweise ist der Beutel aus thermoplastischen Kunststoffen, wie Polyolefinen, z. B. Polyethylen und/oder Polypropylen, oder mehrlagigen Folienverbunden gebildet, die neben mindestens einer Polyolefinschicht mindestens eine Schicht aus beispielsweise PET, Aluminium etc. umfassen. Bei dem Beutel handelt es sich insbesondere um einen einlagigen Flachbeutel. Beispiele für geeignete Beutel umfassen Vierrandsiegelbeutel, Schlauchbeutel, Seitenfaltenbeutel, Kreuzbodenbeutel, Blockbodenbeutel und Standbodenbeutel.
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Der Beutel ist derartig bemessen, dass in seinem Innenraum das flächige Tuchmaterial enthalten sein kann.
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Das Tuchmaterial kann insbesondere aus Natur- oder Kunstfasern aufgebaut sein und stellt vorzugsweise ein textiles Gewebe, Schaumstoff oder Vlies dar. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Tuchmaterial um einen Vliesstoff. Besonders bevorzugt werden mehrere miteinander verbundene Tücher in Form einer perforierten Rolle eingesetzt. Dabei ist die Perforation der Tücher fein genug, um ein optimales Abrissverhalten zu gewährleisten und keine weiteren Tücher ungewollt aus dem Spendersystem zu ziehen.
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Es ist weiterhin bevorzugt, dass das Tuchmaterial nicht bereits von vornherein mit einer Tränklösung, wie einer wässrigen oder alkoholischen Desinfektionsmittellösung, getränkt ist. Vielmehr ist das Tuchmaterial vorzugsweise zunächst trocken und wird erst durch den Anwender der Tücher mit einer gewünschten Tränklösung imprägniert. Dies hat den besonderen Vorteil, dass keine getränkten Tücher über einen längeren Zeitraum gelagert werden müssen, was die Haltbarkeit der Tücher einschränken würde, da die üblicherweise verwendeten Tränklösungen eine begrenzte Stabilität aufweisen. Vielmehr können mit dem erfindungsgemäßen Spendersystem trockene Tücher über einen längeren Zeitraum gelagert werden, und die Tücher können dann von dem Anwender kurz vor deren Verwendung mit einer beliebigen Tränklösung, einschließlich solchen mit einer begrenzten Stabilität, imprägniert werden. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass bei im trockenen Zustand ausgelieferten Tüchern aufgrund des geringeren Gewichts die Transportkosten im Vergleich zu bereits getränkten Systemen geringer sind. Das spezifische Gewicht der Bestandteile des erfindungsgemäßen Spendersystems an sich ist sehr gering.
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Grundsätzlich kann das erfindungsgemäß verwendete Tuchmaterial mit jeglichen üblichen Desinfektionsmittellösungen, wie z. B. Lösungen auf Basis von quaternären Verbindungen (beispielsweise quaternären Ammoniumverbindungen), Octenidinin, Chlorhexdin oder Peressigsäure oder alkoholischen Desinfektionsmittellösungen, getränkt werden, so dass die Tücher zur Desinfektion von Medizinprodukten, wie z. B. Ultraschallköpfen, oder anderen Flächen in Krankenhäusern, Altenheimen, Rettungsdiensten und Arztpraxen verwendet werden können. Weiterhin kann das Tuchmaterial des erfindungsgemäßen Spendersystem auch mit Reinigungslösungen getränkt werden.
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Der Beutel des erfindungsgemäßen Spendersystems weist eine Entnahmeöffnung auf. Zweckmäßigerweise kann diese Entnahmeöffnung beispielsweise durch Stanzen eines Loches in den Beutel bereitgestellt werden. Vorzugsweise befindet sich die Entnahmeöffnung in einem zentralen Bereich des Beutels. Dies hat den Vorteil, dass bei der Verwendung einer Rolle von perforierten Tüchern das innerste Tuch der Rolle einfach durch die Entnahmeöffnung geführt werden kann und auch die weiteren Tücher der Rolle ohne großen mechanischen Widerstand entnommen werden können. Mithin ist die Entnahmeöffnung des Beutels vorzugsweise in einem Bereich angeordnet, der einfach über die Achse einer Tuchrolle gebracht werden kann.
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Die Entnahmeöffnung des Beutels sollte vorzugsweise so bemessen sein, dass einzelne Tücher des Tuchmaterials einfach durch die Entnahmeöffnung hindurchgeführt werden können und Tränklösung von einem Anwender einfach durch die Entnahmeöffnung in den Innenraum des Beutels hinzugegeben werden kann.
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An der Entnahmeöffnung ist ein Verschluss angebracht, der ein Deckelelement zum Verschließen der Entnahmeöffnung aufweist.
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Das erfindungsgemäße Spendersystem weist ferner einen Behälter mit einer Öffnung und einen zum Verschließen der Öffnung dienenden Deckel auf. Der Behälter dient dazu, den Beutel des erfindungsgemäßen Spendersystems mitsamt seines Verschlusses und den in dem Beutel enthaltenen Tüchern aufzunehmen. Zu diesem Zweck handelt es sich vorzugsweise um einen starren Behälter, der aus Materialien wie Kunststoffen, Metallen oder anderen starren Materialien hergestellt ist. Insbesondere können übliche Behälter von Feuchttuchspendersystemen, wie sogenannte Desinfektionseimer, als Behälter verwendet werden.
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Der Deckel des Behälters weist mindestens eine Aussparung auf. Die Aussparung des Behälterdeckels und der Verschluss des Beutels sind mit Mitteln versehen, so dass der Verschluss und die Aussparung lösbar in Eingriff gebracht werden können und der Verschluss am Deckel fixiert ist.
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Das erfindungsgemäße Spendersystem erlaubt die folgende Vorgehensweise.
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Zunächst wird der Beutel bereitgestellt, der eine Entnahmeöffnung aufweist, über der ein Verschluss angebracht ist, wobei mindestens eine Seitekante des Beutels noch nicht verschlossen ist. Anschließend wird das flächige Tuchmaterial, wie z. B. eine Rolle aus perforiertem Vliesstoff, über die offene Seite in den Beutel eingebracht. Das freie Ende des Tuchmaterials, z. B. das innerste Tuch der Rolle, wird durch die Entnahmeöffnung geführt und an dem Verschluss befestigt, beispielsweise durch ein unten beschriebenes Halteelement. Anschließend wird die offene Kante des Beutels verschlossen, z. B. durch thermisches Schweißen, Siegelung, Kleben, Klemmen oder Ultraschallschweißen. Optional kann der so erhaltene Beutel mit dem darin enthaltenen Tuchmaterial bei Bedarf nachträglich sterilisiert werden. Dies kann z. B. durch Ethylenoxid oder Gamma-Bestrahlung erfolgen.
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Der so hergestellte Beutel kann dann an den Verbraucher ausgeliefert werden.
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Bei der Verwendung wird der Verschluss des Beutels mit der Aussparung eines Deckels eines beim Verbraucher schon vorhandenen oder eines ebenfalls neu gelieferten Behälters in Eingriff gebracht, so dass der Verschluss an dem Deckel fixiert ist. Der Beutel kann nun in den Behälter gesetzt werden und der Behälter kann mit dem Deckel verschlossen werden.
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Vor Anwendung der Feuchttücher wird das Deckelelement des Verschlusses erstmalig geöffnet und Tränklösung über die Entnahmeöffnung in den Beutel gefüllt. Dabei kann der Verschluss vorzugsweise derart ausgestaltet sein, dass Mittel vorgesehen sind, die erlauben zu erkennen, ob er Verschluss bereits geöffnet worden war.
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Das erfindungsgemäße Spendersystem ist somit durch zahlreiche Vorteile gekennzeichnet. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Spendersystems besteht darin, dass die Verkeimungsgefahr gegenüber den bekannten und heute eingesetzten Systemen deutlich herabgesetzt ist. Durch das erfindungsgemäße System muss der Verschluss beim Befüllen mit Tränklösung nicht demontiert werden. Weiterhin muss der Anwender nicht mehr in die Vorrichtung greifen, um das freie Ende des Tuchmaterials einzufädeln. Vielmehr kann bei dem erfindungsgemäßen System das Einbringen des Tuchmaterials in den Beutel und das Befestigen des freien Endes an dem Verschluss bereits vom Hersteller unter kontrollierten Bedingungen vorgenommen werden, so dass eine Kontamination ausgeschlossen werden kann. Zudem wird durch die Bereitstellung des Beutels, d. h. eines Elements aus einfachem und kostengünstigem Material, das Tuchmaterial effektiv vor Kontaminationen durch die wiederverwendbaren Komponenten, wie z. B. dem Behälter, geschützt. Außerdem weist das erfindungsgemäße System im Vergleich zu Abgabesystemen, die lediglich aus einem Standbeutel und einem entsprechenden Verschluss zusammengesetzt sind, den Vorteil auf, dass es durch die Verwendung von starren Bauteilen, d. h. dem Behälter und dessem Deckel, mechanisch stabiler ist. Nichtsdestotrotz führt die Wiederverwendbarkeit von den starren Bauteilen zu weniger Abfällen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Verschluss einen Stutzen auf, der zu der Entnahmeöffnung ausgerichtet ist, wobei an dem Stutzen an dem von der Entnahmeöffnung entfernten Ende das Deckelelement angebracht ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Deckelelement schwenkbar oder über ein Gewinde an dem Stutzen befestigt ist. Ein Stutzen ermöglicht es in einfacher Weise, die erforderlichen Eingriffsmittel für einen Eingriff mit dem Deckel vorzusehen und weist die dafür erforderlich Stabilität auf.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Stutzen des Verschlusses einen ersten Flansch und einen zweiten Flansch auf, wobei zwischen dem ersten und zweiten Flansch eine umlaufende Nut ausgebildet ist und die Kante der Aussparung des Deckels in der Nut angeordnet ist, wenn der Verschluss in Eingriff mit dem Deckel ist. Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn der zweite Flansch den Materialabschnitt des Verschlusses darstellt, der mit dem Beutel z. B. durch Verkleben, Heißsiegeln, Klemmen oder Ultraschallschweißen verbunden ist. Außerdem stellen die beiden vorzugsweise in parallel zueinander verlaufenden Ebenen angeordneten Flansche ein zuverlässige Form von Eingriffsmitteln dar, bei denen dann der Deckel des Behälters lediglich durch eine geradlinige Bewegung auf den Stutzen aufgeschoben werden muss.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Kante der Aussparung des Deckels zwei parallel zueinander verlaufende geradlinige Abschnitte und einen die geradlinigen Abschnitte verbindenden Anschlagabschnitt auf. Besonders bevorzugt ist der Anschlagabschnitt halbkreisförmig ausgestaltet. Ein solcher Aufbau ist insbesondere an einen Stutzen mit kreisförmigem Querschnitt angepasst.
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In einer Ausführungsform dieser Weiterbildung weist die Kante der Aussparung wenigstens einen elastischen Rastvorsprung auf. Besonders bevorzugt weist die Kante der Aussparung zwei Rastvorsprünge auf, wobei die Rastvorsprünge an der Verbindung zwischen den geradlinigen Abschnitten und dem Anschlagabschnitt vorgesehen sind. Die Hauptaufgabe eines oder mehrerer elastischer Rastvorsprünge liegt darin, den Verschluss des Beutels sicherer an dem Deckel des Behälters zu fixieren und dem Benutzer zu signalisieren, dass die Endstellung des Verschlusses in der Aussparung erreicht ist.
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Für eine weitere Erhöhung der Sicherheit des Fixierens des Verschlusses an dem Deckel weist der Deckel gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform eine elastische Lasche auf, die sich von dem Ende der Aussparung, das dem Anschlagabschnitt gegenüber liegt, in die durch die Aussparung gebildete Öffnung erstreckt. Ebenso wie die elastischen Rastvorsprünge verhindert diese elastische Lasche, dass der Eingriff des Verschlusses mit dem Deckel unbeabsichtigt gelöst wird. Eine weitere Wirkung der elastische Lasche besteht darin, dass der Verschluss leichter in die Aussparung eingeführt werden kann, indem die elastische Lasche aus der Deckelebene weggebogen wird. Des Weiteren dient die elastische Lasche dazu, einen Teil der Aussparung des Deckels abzudecken, wodurch der Beutel vor äußerer Verschmutzung geschützt ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Stutzen des Verschlusses in seinem Inneren ein sich von der Wandung des Stutzens wegerstreckendes Halteelement auf, mit dem ein Tuch an dem Verschluss befestigt werden kann, so dass der Anwender nicht in den Beutel hineingreifen muss, um ein Tuch zu entnehmen.
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Vorzugsweise weist das Halteelement in dieser Ausführungsform einen festen oder elastischen Materialabschnitt auf, der mit einem Einschnitt versehen ist. Besonders bevorzugt erstreckt sich der Einschnitt ausgehend von dem Ende des Materialabschnitts, das der Wandung des Stutzens gegenüberliegt, in Richtung der Wandung des Stutzens. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Halteelement dadurch gekennzeichnet, dass die durch den mindestens einen Einschnitt getrennten Kanten zumindest entlang eines Teils der Länge des Einschnitt unmittelbar aneinander anliegen. Dies hat den Vorteil, dass das Tuch sicher gehalten wird und nicht in den Beutel zurückfällt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der feste oder elastische Materialabschnitt an dem Ende des Einschnitts, das zu der Wandung des Stutzens gerichtet ist, eine Öffnung wie z. B. ein kreisrundes oder elipsenförmiges Loch auf.
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Der Einschnitt und gegebenenfalls die Öffnung dienen dazu, dass ein Tuch an dem Verschluss gehalten wird, so dass der Anwender nicht in den Beutel greifen muss, um ein Tuch herauszuziehen, wodurch es zu Kontaminationen kommen könnte. Insbesondere ist das Halteelement derartig ausgestaltet, dass die miteinander verbundenen Tücher bei der Entnahme an der dafür vorgesehenen Perforation voneinander getrennt werden und dass nach dem Abreißen darüber hinaus jeweils ein möglichst definierter Abschnitt des Folgetuchs aus der Entnahmeöffnung herauslugt. Dieser sollte zum einen nicht so klein sein, dass man ihn nur schwer oder gar nicht greifen kann, andererseits aber auch nicht so voluminös, dass sich das Deckelelement des Verschlusses nicht mehr verschließen lässt.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Beutel des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Spendersystems. Das heißt die Erfindung betrifft weiterhin einen Beutel mit einer Entnahmeöffnung, an der ein Verschluss angebracht ist, wobei der Verschluss einen Stutzen aufweist, der zu der Entnahmeöffnung ausgerichtet ist, und der Stutzen an dem von der Entnahmeöffnung entfernten Ende ein Deckelelement zum Verschließen der Entnahmeöffnung aufweist, wobei in dem Beutel ein flächiges Tuchmaterial enthalten ist und der Verschluss mit Mitteln versehen ist, so dass der Verschluss mit einer Aussparung eines Behälterdeckels derart lösbar in Eingriff gebracht werden kann, dass der Verschluss am Deckel fixiert ist.
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Außerdem ist die Erfindung auf einen Behälter des erfindungsgemäßen Spendersystems gerichtet. Demgemäß betrifft die Erfindung auch einen Behälter mit einer Öffnung und einem zum Verschließen der Öffnung dienenden Deckel, wobei der Deckel eine Aussparung aufweist, wobei die Aussparung mit Mitteln versehen ist, so dass die Aussparung derart lösbar mit einem Verschluss eines Beutels in Eingriff gebracht werden kann, dass der Verschluss am Deckel fixiert ist.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnung erläutert, wobei
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1 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Spendersystems für Feuchttücher zeigt,
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2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie II-II aus 1 zeigt,
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3 eine Draufsicht auf das bevorzugte Ausführungsbeispiel eines Deckels zeigt,
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4 eine Draufsicht auf das bevorzugte Ausführungsbeispiel eines Deckels mit in Eingriff zu bringendem Verschluss zeigt,
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5 eine Draufsicht auf das bevorzugte Ausführungsbeispiel des Spendersystems aus 1 zeigt und
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6 eine Draufsicht auf den Verschluss des bevorzugten Ausführungsbeispiels zeigt.
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1, 2 und 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spendersystems 1 mit einem Behälter 3, der einen Deckel 5 zum Verschließen einer Öffnung des Behälters 3 aufweist, und mit einem Beutel 21 aus flexiblem Material wie einer Folie, der mit einer Entnahmeöffnung 15 versehen ist, an der wiederum ein Verschluss 9 angebracht ist. Der Verschluss 9 ist mit einem Deckelelement 13 versehen, mit dem die Entnahmeöffnung 15 verschlossen werden kann. Außerdem ist in dem Beutel 21 eine Rolle mit Tuchmaterial 17 enthalten, dessen freies Ende durch die Entnahmeöffnung 15 und den Verschluss 9 geführt ist. Der Deckel 5 weist eine Aussparung 7 auf, mit der der Verschluss 9 in Eingriff gebracht ist, so dass der Verschluss 9 an dem Deckel 5 fixiert ist.
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Wie aus 3 und 4 zu erkennen ist, wird die Kante der Aussparung 7 durch zwei parallel verlaufende geradlinige Abschnitte 31, 33 und einen diese verbindenden halbkreisförmigen Anschlagabschnitt 35 begrenzt. Außerdem erstreckt sich von dem Ende der Aussparung 7, das dem Anschlagabschnitt 35 gegenüberliegt, eine Lasche 11 parallel zu den Abschnitten 31, 33 in die Aussparung 7. Wie außerdem aus 3 zu erkennen ist, sind am Übergang zwischen dem halbkreisförmigen Anschlagabschnitt 35 und den Abschnitten 31, 33 Rastvorsprünge 37, 39 vorgesehen.
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Der Verschluss 9 weist einen Stutzen 23 sowie am von der Entnahmeöffnung 15 entfernten Ende das Deckelelement 13 auf, das zum Verschließen der Entnahmeöffnung 15 dient und schwenkbar an dem Stutzen 23 angebracht ist. Es ist aber auch denkbar, dass das Deckelelement 13 mit dem Stutzen 23 verschraubt werden kann. In der Ansicht gemäß 1, 2 und 5 ist das Deckelelement in der geöffneten Stellung gezeigt, während in der Ansicht gemäß 4 das Deckelelement in seiner geschlossenen Stellung gezeigt wird.
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Am vom Deckelelement 13 entfernten Ende des Stutzens 23 benachbart zur Entnahmeöffnung 15 sind am Stutzen 23 ein erster und ein zweiter Flansch 25, 27 vorgesehen, die parallel zueinander verlaufen und zwischen denen eine in diesem Fall umlaufende Nut 29 ausgebildet ist. Die von der Nut 29 wegweisende Fläche des zweiten Flanschs 27 ist mit dem Beutel 21 beispielsweise durch Schweißen verbunden. Wie insbesondere aus den 2 und 6 hervorgeht, ist die in diesen Figuren dargestellte Ausführungsform des Verschlusses 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Nut 29 nicht um den gesamten Umfang des Verschlusses 9, sondern nur teilweise umlaufend ist. Besonders bevorzugt ist die Nut 29 in den Bereichen des Verschlusses 9 ausgebildet, die mit den geradlinigen Abschnitten 31, 33 und dem Anschlagabschnitt 35 des Deckels in Eingriff gelangen.
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Wie insbesondere 2, 4 und 5 zeigen, greift der halbkreisförmige Anschlagabschnitt 35 sowie die geradlinigen Abschnitte 31, 33 der Kante der Aussparung 7 in die Nut 29 des Stutzens 23 ein, so dass der Verschluss 9 am Deckel 5 fixiert ist. Die Rastvorsprünge 37, 39 verhindern dabei, dass sich der Stutzen 23 von dem Anschlagabschnitt 35 wegbewegt.
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In der Stellung, in der der Verschluss 9 in Eingriff mit dem Deckel 5 ist (siehe 2), liegt die Lasche 11 auf dem zweiten Flansch 27 des Verschlusses 9 auf und die Kante der Lasche 11, die zu dem Anschlagabschnitt 35 weist, liegt außerdem auch an einer Kante benachbart zu dem Stutzen 23 an und verhindert damit ebenfalls eine Bewegung des Verschlusses 9 weg von dem Anschlagabschnitt 35.
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Wie schließlich aus 6 hervorgeht, weist der Stutzen 23 in seinem Inneren an seiner Innenwandung ein sich davon wegerstreckendes Halteelement 19 auf. Das Halteelement 19 weist einen elastischen oder festen Materialabschnitt 41 mit einem Einschnitt 43 auf. Der Einschnitt 43 erstreckt sich ausgehend von dem Ende des Materialabschnitts 41, das von der Wandung des Stutzens 23 beabstandet ist, in Richtung der Wandung des Stutzens 23. An dem Ende des Einschnitts 43 weist der Materialabschnitt 41 ferner eine Öffnung 45 auf. In dem Einschnitt 43 bzw. in der Öffnung 45 kann das freie Ende des durch die Entnahmeöffnung 15 und den Verschluss 9 geführten Tuchmaterials 17 gehalten werden, so dass dieses nicht in den Beutel 21 zurückfallen kann und ein Benutzer das freie Ende immer so greifen kann, dass er nicht tief in den Beutel 21 und damit in die Desinfektionslösung greifen muss. Die Öffnung 45 gewährleistet somit, dass zum einen die Tücher sicher gehalten werden und zum anderen die Tücher leicht von der Rolle zu trennen sind. In der Ausführungsform gemäß 4 weist die Öffnung 45 eine kreisrunde Geometrie auf.
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Das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel eines Spendersystems 1 für Feuchttücher kann wie folgt hergestellt werden.
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Zunächst wird der Beutel 21 bereitgestellt, der die Entnahmeöffnung 15 aufweist, über der der beschriebene Verschluss 9 angebracht ist. Mindestens eine Seitenkante des Beutels 21 ist zunächst noch nicht verschlossen. Mithin wird vorzugweise zunächst ein Beutel 21 mit mindestens einer offenen Kante gefertigt, anschließend eine Stanzung in den Beutel 21 eingebracht und der Verschluss 9 im Bereich der durch Stanzung gebildeten Entnahmeöffnung 15 mit dem Beutel 21 verbunden. Dies erfolgt durch Verschweißen der von dem Deckelelement 13 wegweisenden Fläche des zweiten Flanschs 27 mit dem Beutel 21.
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Anschließend wird das flächige Tuchmaterial, die Rolle aus Tuchmaterial 17, über die offene Seite in den Beutel 21 eingebracht. Das freie Ende des Tuchmaterials, z. B. das innerste Tuch der Rolle, wird durch die Entnahmeöffnung 15 geführt und an dem Haltelement 19 befestigt. Anschließend wird die offene Kante des Beutels 21 verschlossen. Sofern erforderlich kann der so erhaltene Beutel 21 mit dem darin enthaltenen Tuchmaterial 17 bei Bedarf nachträglich sterilisiert werden.
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Der so hergestellte Beutel 21 kann getrennt von dem Behälter 3 dann an den Verbraucher ausgeliefert werden.
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Beim Verbraucher wird der Verschluss 9 des Beutels 21 mit der Aussparung eines Deckels 5 eines beim Verbraucher schon vorhandenen oder eines ebenfalls neu gelieferten Behälters 3 in Eingriff gebracht (siehe 4 und 5), so dass der Verschluss 9 an dem Deckel 5 fixiert ist. Dies geschieht bei dem Ausführungsbeispiel wie folgt.
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Der Stutzen 23 mit dem Deckelelement 13 in der geschlossenen Stellung wird im Bereich der Lasche 11 durch die Aussparung 7 geführt, wobei dazu die Lasche 11 aus der Ebene des Deckels 5 heraus gebogen werden muss. Anschließend wird der Stutzen 23 in der Ebene des Deckels 5 so entlang der Abschnitte 31, 33 der Kante geführt, wobei der zweite Flansch 27 von unten am Deckel 5 anliegt, dass der halbkreisförmige Anschlagabschnitt 35 mit der Nut 29 zwischen den Flanschen 25, 27 eingreift. Dazu muss der Stutzen 23 über die Rastvorsprünge 37, 39 hinwegbewegt werden, bzw. diese auseinander geschwenkt werden.
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Wenn der Anschlagabschnitt 35 in der Nut 29 am Stutzen 23 anliegt, kann die Lasche 11 wieder nahezu in die Ebene des Deckels 5 zurückschwenken, wie dies in 2 gezeigt ist. Dann liegt die Kante der Lasche 11, die zum Anschlagabschnitt 35 weist, ebenfalls an einer zwischen dem ersten und zweiten Flansch 25, 27 ausgebildeten Kante am Verschluss 9 an und hält diesen in Position.
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Nun kann die Kombination aus dem Deckel 5 und dem daran angebrachten Beutel 21 mit Tuchmaterial 17 in den Behälter 3 eingesetzt werden.
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Vor Anwendung der Feuchttücher wird das Deckelelement 13 des Verschlusses 9 erstmalig geöffnet und Tränklösung 47 über die Entnahmeöffnung 15 in den Beutel 21 gefüllt, die dem Verbraucher auch separat geliefert werden kann.
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Anschließend können einzelne Tuchstücke entnommen werden, wobei das freie Ende immer an Halteelement 19 befestigt ist.
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Das Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spendersystems zeigt somit zahlreiche Vorteile.
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Ein Vorteil besteht zunächst darin, dass die Verkeimungsgefahr gegenüber den bekannten und heute eingesetzten Systemen deutlich herabgesetzt ist. Bei dem erfindungsgemäßen System muss der Verschluss 9 beim Befüllen mit Tränklösung nicht demontiert werden. Weiterhin muss der Anwender nicht mehr ins Innere des Gefäßes greifen, in dem das Tuchmaterial 17 aufgenommen ist. Bei dem erfindungsgemäßen System erfolgt das Einbringen des Tuchmaterials 17 in den Beutel 21 und das Befestigen von dessen freiem Ende an dem Verschluss 9 bereits vom Hersteller unter kontrollierten Bedingungen, so dass eine Kontamination ausgeschlossen werden kann. Zudem wird durch die Bereitstellung des Beutels 21, d. h. eines Elements aus einfachem und kostengünstigem Material, das Tuchmaterial effektiv vor Kontaminationen durch die wiederverwendbaren Komponenten, wie z. B. dem Behälter 3, geschützt. Außerdem weist das erfindungsgemäße System im Vergleich zu Abgabesystemen, die lediglich aus einem Standbeutel und einem entsprechenden Verschluss zusammengesetzt sind, den Vorteil auf, dass es durch die Verwendung von starren Bauteilen, d. h. dem Behälter 3 und dessen Deckel 5, mechanisch stabiler ist. Nichtsdestotrotz führt die Wiederverwendbarkeit von den starren Bauteilen 3, 5 zu weniger Abfällen.