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Die
Erfindung richtet sich auf einen Dachziegel.
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Dachziegel
werden seit alters her auf eine Unterlattung am Dachstuhl aufgelegt.
Da sie zumeist nicht verankert werden, müssen sie ein gewisses Eigengewicht
mitbringen, damit sie sich bei einem Sturm nicht lösen können. Andererseits
bringt dieses nicht unerhebliche Gewicht natürlich auch eine starke Belastung
der gesamten Gebäudekonstruktion
mit sich und ist daher an und für
sich nicht wünschenswert.
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Daraus
resultiert das die Erfindung initiierende Problem, wie diese miteinander
konkurrierenden Ziele – sicherer
Halt der Dachziegel auf einer Unterlattung od. dgl. einerseits sowie
möglichst
geringe Belastung für
die Gebäudekonstruktion – gemeinsam erreicht
werden können.
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Die
Lösung
dieses Problems gelingt durch folgende Maßnahmen: Einerseits verfügt der erfindungsgemäße Dachziegel über wenigstens
eine Einrichtung zur formschlüssigen
Festlegung an einem Dachstuhl, einer Unterlattung od. dgl., insbesondere in
Form einer oder mehrerer Durchbrechungen für Befestigungsschrauben, -nägel od.
dgl.; andererseits besteht der Dachziegel aus einem Material mit
einem Anteil aus Papierfasern von 60% oder mehr, sowie mit einem
Anteil aus Kunststoff von 5% oder mehr.
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Infolge
der formschlüssigen
Verankerung des Dachziegels an dem Unterbau ist ein hohes Gewicht
desselben zu dessen Festlegung nicht mehr erforderlich. Daher ist
es möglich,
ein relativ leichtes Material aus Papierfasern und Kunststoff zu
wählen, das
die tragenden Teile des Gebäudes
möglichst
wenig belastet. In dem bevorzugten Material bildet der Kunststoffanteil
eine Matrix, in welcher die Papierfasern wie eine Armierung wirken
und dadurch die Formstabilität
verbessern, ohne jedoch das Gewicht zu erhöhen.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, dass der Papierfaseranteil aus Kartonmaterial besteht.
Die in einem Kartonmaterial miteinander vergautschten Papierblätter erhöhten den
Verfilzungsgrad innerhalb des Papieranteils und steigern damit dessen
Festigkeit.
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Bevorzugt
besteht das Papier- oder Kartonmaterial aus Zellulose, insbesondere
Zellulosefasern, und/oder Holzschliff und/oder Recyclingfasern, insbesondere
aus Altpapier. Hieraus resultiert die Faserigkeit des Papier- bzw.
Kartonmaterials.
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Es
hat sich bewährt,
wenn das Kartonmaterial zu wenigstens 50% aus Zellulose besteht.
Zellulose hat die Summenformel [C6H10O5]n,
ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden und damit die häufigste
organische Verbindung der Erde. Zellulose ist ein unverzweigtes
Polysaccharid, das aus mehreren Hundert bis zehntausend β-D-Glucose-Molekülen bzw.
Zellobiose-Einheiten besteht. Zellulose vernetzt sich untereinander
zu fibrillären
Strukturen und erreicht daher eine vergleichsweise hohe Stabilität.
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Die
Erfindung empfiehlt, dass das Kartonmaterial zu Schnitzeln zerkleinert
ist, beispielsweise mit einer Schnitzelgröße von 10 mm oder darunter,
vorzugsweise mit einer Schnitzelgröße von 8 mm oder darunter,
insbesondere mit einer Schnitzelgröße von 6 mm oder darunter.
Derartige, kleine Schnitzel werden überwiegend von der Kunststoffmatrix
vollständig
umschlossen und daher vor Witterungseinflüssen geschützt, und können dadurch ihre verstärkenden und
stabilisierenden Wirkungen ungehindert entfalten.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Papierfaseranteil, insbesondere
der Anteil aus Kartonmaterial, bei 65 Gew.-% oder mehr liegt, vorzugsweise
bei 70 Gew.-% oder mehr, insbesondere bei 75 Gew.-% oder mehr. Ein
solch hoher Anteil führt
zu einem besonders stabilen Produkt.
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Andererseits
sollte der Papierfaseranteil, insbesondere der Anteil aus Karton,
bei 95% oder weniger liegen, vorzugsweise bei 90% oder weniger,
insbesondere bei 85% oder weniger. Würde der Kartonanteil zu hoch
gewählt,
so könnte
die Kunststoff-Matrix zu stark geschwächt werden und der Schutz sowie
auch die Verankerung der eingelagerten Faserpartikel wäre nicht
mehr gewährleistet.
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Weitere
Vorteile ergeben sich dadurch, dass der Kunststoffanteil teilweise,
vorwiegend oder ganz aus Polyethylen, insbesondere aus LDPE, besteht. Dieser
Werkstoff ist ein Thermoplast und kann daher unter Temperatureinwirkung
in eine beliebige, gewünschte
Form gebracht werden, die er dann nach Erkalten – auch dank der Armierung durch
in die Matrix eingelagerten Papierfasern – selbst unter einer Belastung,
wie sie die Witterung für
einen Dachziegel mit sich bringt, einzuhalten vermag.
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Die
Erfindung läßt sich
dahingehend weiterbilden, dass der Anteil aus Kunststoff, insbesondere aus
Polyethylen, bei 8 Gew.-% oder mehr liegt, vorzugsweise bei 12 Gew.-%
oder mehr, insbesondere bei 15 Gew.-% oder mehr. Ein entsprechend
großer Anteil
erlaubt es der Kunststoffmatrix, die meisten Papierfaserschnitzel
vollständig
zu umschließen
und damit der Witterung zu entziehen. Selbst wenn ein kleiner, evtl.
verbleibender Anteil von an der Oberfläche liegenden Papierschnitzeln
im Laufe der Zeit verwittert, so hinterläßt er schlimmstenfalls kleine
Poren an der Oberfläche
des erfindungsgemäßen Dachziegels,
wodurch dessen Stabilität
jedoch nicht merklich geschwächt
wird.
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Andererseits
sollte der Anteil aus Kunststoff, insbesondere aus Polyethylen,
bei 40 Gew.-% oder weniger liegen, vorzugsweise bei 35 Gew.-% oder weniger,
insbesondere bei 30 Gew.-% oder weniger. Würde der Kunststoffanteil zu
groß,
so wären
die restlichen Papierfasern nicht in der Lage, den Dachziegel ausreichend
zu stabilisieren.
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Die
Erfindung zeichnet sich weiterhin aus durch einen weiteren – optionalen – Bestandteil
in Form eines Metalles, vorzugsweise in Form von Aluminium. Durch
elektrisch leitfähige
Substanzen lassen sich elektromagnetische Felder ähnlich wie
bei einem Faradayschen Käfig
abhalten, so dass bspw. Elektrosmog vom Inneren eines Gebäudes abgehalten
werden kann; ferner werden übermäßige, elektrische
Aufladungen vermieden, wie sie bspw. an Kunststoffen infolge von
deren schlechter Leitfähigkeit
ansonsten auftreten könnten,
und ggf. kann sogar der Lauf eines Blitzes beeinflußt und vom
Inneren eines mit erfindungsgemäßen Dachziegeln
eingedeckten Gebäudes
abgelenkt werden. Aluminium hat zudem noch die Vorteile, dass es
einerseits sehr leicht ist und andererseits kaum zur Oxidation neigt.
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Auch
der Metallbestandteil, vorzugsweise das Aluminium, sollte in der
Gestalt von Partikeln vorliegen, bspw. in Form von Schnitzeln, ggf.
mit einer Schnitzelgröße von 10
mm oder darunter, vorzugsweise mit einer Schnitzelgröße von 8
mm oder darunter, insbesondere mit einer Schnitzelgröße von 6
mm oder darunter, damit der Zusammenhalt der Kunststoffmatrix nicht
geschwächt
wird.
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Damit
andererseits die Metall- bzw. Aluminiumpartikel untereinander in
Kontakt treten können, können die
Metallpartikel aus einer Folie hergestellt sein, bspw. durch Zerkleinern,
beispielsweise aus einer Folie mit einer Stärke von weniger als 0,5 mm, vorzugsweise
mit einer Stärke
von weniger als 0,2 mm, insbesondere mit einer Stärke von
weniger als 0,1 mm. Dadurch erhält
der ist bereits eine kleine Menge der schwereren Metallkomponente
ausreichend, um innerhalb der Matrix Ausgleichs- oder gar Erdungsströme zu ermöglichen,
welche ggf. vorhandene Ladungen ableiten.
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Wenn – wie die
Erfindung weiterhin vorsieht – die
flächigen
Kartonschnitzel mit den ebenfalls flächigen Metall-, insbesondere
Aluminiumfolienpartikel, miteinander verbunden sind, was bspw. dadurch erreicht
werden kann, dass die Aluminiumfolie vor dem Zerkleinern an den
Karton auflaminiert ist, so ist eine gleichförmige Verteilung der Metallfolienschnitzel
in der Matrix garantiert. Die Papierschnitzel bilden sodann quasi
eine Trägersubstanz
für die
extrem feinen Metallfolienschnitzel und sorgen für deren gleichmäßige Verteilung.
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Durch
all diese Maßnahmen
kann der Anteil aus Metall, insbesondere aus Aluminium, auf einen Wert
von 10 Gew.-% oder weniger begrenzt werden, vorzugsweise auf einen
Wert von 8 Gew.-% oder weniger, insbesondere von 6 Gew.-% oder weniger.
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Andererseits
sollte der Anteil aus Metall, insbesondere aus Aluminium, bei wenigstens
1 Gew.-% liegen, vorzugsweise bei 2% oder mehr, insbesondere bei
3% oder mehr, damit die oben erwähnten Schutzwirkungen
der Metallphase in ausreichendem Umfang zum Tragen kommen.
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Ein
weiterer – ebenfalls
optionaler – Bestandteil
in Form von Pigmenten oder sonstigen Farbstoffen sorgt dafür, dass
die Erfindungsgemäßen Dachziegel
eine einheitliche Farbe aufweisen; die Farbe kann dadurch andererseits
den Wünschen
des Kunden angepaßt
werden, bspw. von einem eher konservativen Rotbraun – wie bei
Dachziegeln üblich – bis hin
zu grün,
blau oder grau, etc.
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Die
Erfindung sieht weiterhin vor, dass der Dachziegel unter Erhitzung
in die betreffende Form gepresst wird, vorzugsweise bei einer Temperatur von
100°C oder
darüber,
insbesondere bei einer Temperatur von 150°C oder darüber. Die erforderliche Temperatur
bestimmt sich dabei nach den Eigenschaften der Kunststoffphase,
die zur Ausbildung einer einheitlichen Matrix zunächst in
eine Art schmelzflüssigen
Zustand versetzt werden muß.
Daraufhin wird ihr mittels Druck die gewünschte Gestalt aufgprägt, und
nach Erstarrung des Materials verbleibt die Matrix sodann in der
vor dem Erstarren eingenommenen Gestalt eines Dachziegels.
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Die
spezifische Rohdichte des Dachziegels sollte einen Wert von 1.200
kg/m3 nicht überschreiten; bewährt hat
sich ein Wert von 1.150 kg/m3 oder weniger,
insbesondere von 1.100 kg/m3 oder weniger.
Dies entspricht etwa einem Drittel des Vergleichswertes handelsüblicher
Keramik-Dachziegel. Ein solcher Wert ist insofern erstrebenswert,
als dadurch das Gesamtgewicht eines mit derartigen Dachziegeln eingedeckten
Daches substantiell reduziert werden kann.
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Die
Rohdichte des fertigen Dachziegels sollte andererseits einen Wert
von wenigstens 900 kg/m3 oder mehr aufweisen,
vorzugsweise von 950 kg/m3 oder mehr, insbesondere
von 1.000 kg/m3 oder mehr. Dadurch müssen die
Dachziegel nur im Bereich einer Kante befestigt werden und liegen – auch dank
ihres Gewichts – mit
ihrer übrigen
Fläche
fest auf den darunter liegenden Dachziegeln auf, so dass das Eindringen
von Feuchtigkeit ausgeschlossen ist.
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Zum
Schutz vor der Witterung, insbesondere vor Feuchtigkeit, kann der
erfindungsgemäße Dachziegel
mit einer oberflächigen
Schicht versehen sein, insbesondere durch Beschichten mit einer
wasserdichten Substanz und/oder durch Auflaminieren einer wasserdichten
Folie.
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Je
nach Ausführungsform
und/oder Zweck kann der erfindungsgemäße Dachziegel eine ebene und/oder
eine gewölbte
Gestalt aufweisen. Während die
sog. Biberschwanzform eher eben ist, sind andere Dachziegelformen
wie bspw. Frankfurter Pfanne oder Mönch und Nonne teilweise oder
vollständig
gewölbt.
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Die
Unter- oder Innenseite kann eine oder mehrere, angeformte Versteifungsrippen
aufweisen. Derartige Versteifungsrippen – welche vorzugsweise in Längsrichtung
verlaufen, sie könnten
aber bei Bedarf einander sogar überkreuzen
und dadurch ein Raster- oder Gitternetz bilden – verleihen dem erfindungsgemäßen Dachziegel
eine hohe mechanische Stabilität,
so dass die Stärke
des Ziegels relativ gering bemessen werden kann, bspw. nur etwa
2 bis 7 mm, insbesondere etwa 3 bis 6 mm. Dadurch kann das Gewicht
des erfindungsgemäßen Dachziegels weiter
reduziert werden, ohne dass dessen Stabilität darunter leiden müßte.
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Eine
weitere Optimierung erfährt
die Erfindung dadurch, dass die Unterseite im Bereich einer Kante
eine oder mehrere angeformte Nasen zum Einhängen an einer Unterlattung
od. dgl. aufweist. Damit läßt sich
eine Reihe von nebeneinander platzierten Dachziegeln exakt entlang
einer Unterlattung ausrichten, was einem mit erfindungsgemäßen Dachziegeln
belegten Dach eine besonders ansprechende Ästhetik verleiht.
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Ferner
sollten im Bereich einer Kante, insbesondere in der Nähe einer
oder mehrerer angeformter Nasen zum Einhängen an einer Unterlattung
od. dgl., eine oder mehrere Durchgangsbohrungen vorgesehen sein.
Sofern diese Bohrungen um ein geringes Maß von bspw. 1 cm bis 3 cm gegenüber der
proximalen Kante einer Nase zur Mitte des betreffenden Dachziegels
hin versetzt sind, treffen durch diese hindurchgesteckte Schrauben
od. dgl. automatisch auf die den betreffenden Dachziegel haltende
Latte und können
dort ohne Maß zu
nehmen eingeschraubt werden, bei Verwendung von selbstschneidenden Holzschrauben
sogar ohne Vorzubohren. Die Durchgangsbohrung(en) befindet (-en)
sich an Stellen, welche beim fertiggestellten Dach von anderen,
vorzugsweise weiter oben liegenden Dachziegeln überdeckt werden, so dass an
diesen Stellen keine Feuchtigkeit durch das Dach eindringen kann.
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Eine
weitere Konstruktionsvorschrift sieht vor, dass die Unterseite im
Bereich einer oder mehrerer Durchgangsbohrungen je eine angeformte,
etwa hülsenförmige Verstärkung aufweist,
vorzugsweise von der selben Tiefe wie evtl. vorhandene, unterseitige
Versteifungsrippen. Diese hülsenförmige Verstärkung stützt sich
mit ihrer Unterseite auf der betreffenden Latte ab und sorgt dafür, dass
sich der betreffende Dachziegel selbst bei einer etwas stramm angezogenen
Befestigungsschraube nicht verbiegen kann.
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Sofern
die Mündung(en)
einer oder mehrerer Durchgangsbohrungen in der Oberseite je eine
Einsenkung aufweist (-en), können
die Schraubenköpfe vollständig in
einen Dachziegel versenkt werden, so dass ein darüber liegender
Dachziegel eine vollkommen ebene Unterlage antrifft und an dieser
großflächig, planparallel
und spaltfrei aufliegen kann.
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Zur
Verbesserung der Dichtheit gegenüber eindringender
Nässe ist
ferner entlang einer Längsseite
ein vorzugsweise zur Oberseite hin offener, rinnenförmiger Ansatz
vorgesehen. Dieser korrespondiert einer Rippe an dem dort angrenzenden
Dachziegel; zu diesem Zweck ist an der dem rinnenförmigen Ansatz
gegenüber
liegenden Längsseite
eines (jedes) Dachziegels an der Unterseite eine Rippe zum Einrasten
in den rinnenförmigen
Ansatz eines benachbarten Dachziegels vorhanden. Diese formschlüssig ineinandergreifenden
Elemente bilden eine natürliche
Barriere für
eindringende Feuchtigkeit: Ein direkter, zur Unterlattung durchgehender
Spalt zwischen benachbarten Dachziegeln existiert nicht; vielmehr
befindet sich an dieser Stelle eine Rinne, welche das eindringende
Wasser auffängt
und nach unten bis auf die Oberseite des nächstfolgenden Dachziegels ableitet.
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Ferner
sieht die Erfindung einen Dachziegel vor, der nach Art eines Firstziegels
gewölbt
ist und vorwiegend der Abdeckung eines Firstbalkens dient. Auch
ein solcher Firstziegel gehorcht dem erfindungsgemäßen Grundprinzip:
Er ist mittels Schrauben od. dgl. an einem darunter liegenden Firstbalken od.
dgl. festlegbar und kann aus diesem Grund vergleichsweise leicht
ausgeführt
sein, insbesondere durch Verwendung der erfindungsgemäßen Mischung
aus Papierfasern (Karton) und Kunststoff (Polyethylen), sowie ggf.
weiterer Bestandteile wie Metall (Aluminium) und/oder Farbstoff
(Pigmenten).
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Ein
erfindungsgemäßer Firstziegel
sollte sich von einer Stirnseite zur gegenüber liegenden hin verjüngen, insbesondere
entlang eines gleichförmig
konischen Verlaufs, damit eine Verlegung von derartigen Firstziegeln
in einer Reihe oberhalb des Firstbalkens möglich ist, wobei sich benachbarte
Firstziegel überlappen,
um eine Feuchtigkeitsbrücke
im Bereich einer Stoßfuge
zu vermeiden. Im Rahmen einer solchen, überlappenden Verlegung übergreift
ein Firstziegel mit seinem erweiterten Endbereich den verjüngten Endbereich
eines anschließenden
Firstziegels und wird gleichzeitig seinerseits von dem erweiterten
Ende eines seiner anderen Stirnseite benachbarten Firstziegels übergriffen.
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Um
das Eindringen von Feuchtigkeit so weit als möglich auszuschließen, kann
an einem Ende eines derartigen Firstziegels, insbesondere an der
Innenseite im Bereich seines erweiterten Endes, ein linienförmiges Dichtungselement
vorgesehen sein. Dieses kann entweder aus dem selben Kunststoffmaterial
bestehen wie der Firstziegel selbst, oder auch aus einem anderen,
bspw. (gummi-)elastischen Material.
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Für den Fall,
dass ein solches Dichtungselement eindringende Feuchtigkeit nicht
vollständig
zurückhalten
kann, ist ferner an der Außenseite
im Bereich des verjüngten
Endes – von
diesem jedoch vorzugsweise zur Mitte des Firstziegels hin zurückversetzt – eine vorzugsweise
bundförmige
Erhebung angeordnet. Diese bildet für die eindringende Feuchtigkeit
gewissermaßen
eine Barriere, die bei normalen Druckverhältnissen nicht überwunden
werden kann.
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Bevorzugt
wirkt diese bundförmige
Erhebung zusammen mit einer vorzugsweise rinnenförmigen Vertiefung, die an der
Innenseite eines Firstziegels im Bereich seines erweiterten Endes
angeordnet ist. In diese rinnenförmige
Vertiefung in der Innen- bzw. Unterseite eines Firstziegels kann
die als Barriere wirkende, bundförmige
Erhebung eines angrenzenden Firstziegels eingreifen, so dass die
Barriere noch höher
ausgeführt
werden kann.
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Im
Bereich des verjüngten
bzw. von einem benachbarten Firstziegel übergriffenen Endes sollte wenigstens
eine Durchgangsbohrung zum Hindurchstecken einer Schraube zur Befestigung
an einem Firstbalken od. dgl. vorgesehen sein. Dieser obliegt es,
den betreffenden Firstziegel auch gegenüber Wind- oder gar Orkanböen sicher
an der Unterkonstruktion zu verankern.
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Schließlich entspricht
es der Lehre der Erfindung, dass die Innenseite im Bereich des erweiterten Endes
als Steck-, Einschub- und/oder Einrast-Pendant zu der Außenseite
im Bereich des verjüngten Endes
ausgebildet ist. Damit wird erreicht, dass ein erfindungsgemäßer Firstziegel
nicht nur an einem Ende festgelegt wird, sondern an seinen beiden
Enden, so dass er vollkommen fest an seiner Position verharrt, ohne
dass er zu diesem Zweck – wie
bisher bei Firstziegeln üblich – anzementiert
werden müßte.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
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1 eine
Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Biberschwanz-Dachziegel;
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2 eine
Ansicht auf die 1 in Richtung des Pfeils II;
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3 eine
Ansicht auf die 1 in Richtung des Pfeils III;
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4 einen
Ausschnitt aus einer mit mehreren Biberschwanz-Dachziegeln nach 1 gebildeten
Dacheindeckung; sowie
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5 einen
Firstziegel zum Übergreifen
der obersten Reihen eines mit Biberschwanz-Dachziegel nach den 1 bis 4 eingedeckten
Satteldachs.
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Die 1 bis 3 zeigen
einen ersten Typ eines erfindungsgemäßen Dachziegels 1,
nämlich
einen sog. Biberschwanz-Dachziegel; in 4 ist eine mit
derartigen Dachziegeln 1 eingedeckte Dachfläche 2 im
Ausschnitt wiedergegeben.
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Entsprechend
der von Keramik-Dachziegeln bekannten Biberschwanzform hat der Dachziegel 1 eine
ebene Oberseite 3, etwa von den Umrissen eines „U”, mit zwei
zueinander parallelen Längsseiten 4, 5,
deren obere Enden durch eine gerade Kante 6 miteinander
verbunden sind, während
die unteren Bereiche der Längsseiten 4, 5 durch
eine konvex nach außen
bzw. unten durchgewölbte
Kante 7 miteinander verbunden sind. Der Übergang
von den Längsseiten 4, 5 zu
der unteren, gewölbten
Kante 7 kann einen leichten Knick aufweisen, wie bei 8 zu
erkennen.
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Der
Dachziegel 1 ist vergleichsweise dünn mit einer Stärke von
weniger als 12 mm, vorzugsweise weniger als 10 mm, insbesondere
weniger als 8 mm, jedoch dicker als 2 mm, vorzugsweise dicker als 4
mm, insbesondere dicker als 6 mm. Deshalb sind an der Rückseite 9 des
Dachziegels 1 mehrere, vorzugsweise zwei bis vier, insbesondere
drei Versteifungsrippen 10 vorgesehen. Diese verlaufen
parallel zueinander als auch parallel zu den beiden Längskanten 4, 5 und
erstrecken sich zwischen den beiden Kanten 6, 7 durchgehend.
Diese Versteifungsrippen 10 haben eine zur Oberseite 3 des
Dachziegels lotrechte Erstreckung von 2 mm oder mehr, vorzugsweise
von 4 mm oder mehr, insbesondere von 6 mm oder mehr. Ihre Breite
kann etwa 2 bis 10 mm betragen, vorzugsweise 3 bis 8 mm, insbesondere
4 bis 6 mm.
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Die
Versteifungsrippen 10 münden
im Bereich der unteren, durchgewölbten
Kante 7 in eine dort entlang laufende, ebenfalls nach unten
gerichtet Schürze 11,
die u. a. der Versteifung des Dachziegels 1 in seitlicher
Richtung dient, aber auch einen Schutz gegenüber dem Eindringen von Spritzwasser
darstellt. Die Schürze 11 hat
etwa die selbe Höhe,
relativ zur Oberseite 3 des Dachziegels 1 gemessen,
wie die Versteifungsrippen 10, und ist mit diesen nahtlos zusammengeformt.
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Wie 4 erkennen
läßt, liegt
jeweils eine größere Anzahl
derartiger Dachziegel 1 in einer Reihe nebeneinander, jeweils
Längskante 4 an
Längskante 5.
Damit im Bereich der Stoßfugen
zwischen diesen Längskanten 4, 5 kein
Wasser eindringen kann, ist an jeweils einer Längskante 4 eine dazu
parallele, zur Oberseite 3 hin offene Rinne 12 angeformt,
die im dargestellten Beispiel einen etwa rechteckigen Querschnitt
aufweist. Die Rinne 12 erstreckt sich entlang der gesamten
Längskante 4.
Die Tiefe an ihrer rückwärtigen Außenseite
entspricht etwa der Tiefe der Versteifungsrippen 10.
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Demgegenüber erstreckt
sich entlang der gegenüber
liegenden Längskante 5 des
Dachziegels anstelle einer Rinne nur eine weitere, gegenüber der Rückseite 9 des
Dachziegels 1 erhabene Rippe 13, deren zu der
Oberseite 3 des Dachziegels 1 lotrechte Tiefenerstreckung
gleich oder kleiner ist als das entsprechende Maß einer Versteifungsrippe 10,
vermindert um die Dicke der Rinne 12 im Bereich ihres Grundes.
Bei nebeneinander liegenden Dachziegeln 1 kann daher jeweils
eine Rippe 13 in eine Rinne 12 eingreifen, mit
der Wirkung, dass im Bereich der Stoßfuge zwischen zwei Dachziegeln 1 auftreffendes (Regen-)Wasser
von der Rinne 12 aufgefangen wird und an deren hochgebogenem,
peripheren bzw. distalen Rand bzw. auch an der Rippe 13 jeweils
eine Barriere vorfindet, die es nicht überwinden kann und daher nach
unten auf die Oberseite 1 des dortigen Dachziegels 1 abgeleitet
wird. Um den Wasserausfluß aus
der Rinne 12 nicht zu behindern, endet die Schürze 11 in
einem Abstand vor der Rippe 13; der Zwischenraum sollte
mindestens etwa dem Querschnitt der Rinne 12 entsprechen.
Damit die Rippe 13 möglichst
zentral innerhalb der Rinne 12 geführt wird, können seitlich neben der Rippe 13 an
der Rückseite 9 des
Dachziegels 1 mehrere führende Anschlagelemente 14 vorgesehen
sein, bspw. in Form kleiner, vorzugsweise paarweise angeordneter
Erhebungen, welche zwischen sich jeweils die Oberseite des hochgebogenen,
peripheren bzw. distalen Randes 15 der Rinne 12 aufnehmen.
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Ein
erfindungsgemäßer Dachziegel 1 wird
an einer Unterlattung befestigt, die mehrere, zueinander parallele
Dachlatten 16 bspw. von jeweils gleichem, rechteckigem
Querschnitt aufweist, deren Abstand jeweils kleiner ist als die
zu den Längskanten
parallele Längenerstreckung
eines erfindungsgemäßen Dachziegels 1.
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Um
einen Dachziegel 1 an diesen Dachlatten 16 festlegen
zu können,
weist dieser an seiner Rückseite 9 im
Bereich der oberen, geraden Kante 6 jeweils wenigstens
eine, im vorliegenden Fall jeweils zwei Nasen 17 auf. Jede
Nase 17 hat einen etwa rechteckigen Querschnitt, parallel
zur Oberseite 3 gemessen. Die Nasen 17 können eine
etwa quaderförmige
Gestalt aufweisen, jedoch kann zur Reduzierung des Gewichts auch
eine Verjüngung
zur freien Stirnseite 18 hin erfolgen, insbesondere durch
eine Abschrägung
im Bereich zwischen der oberen Stirnseite 19 und der freien
Stirnseite 18. Die untere Stirnseite 20 der etwa
quaderförmigen
Nase 17 verläuft dagegen
lotrecht zur Grundfläche
bzw. Oberseite 3 des Dachziegels 1 und dient zum
Einhängen
an der jeweils obenliegenden Längskante
einer Dachlatte 16. Die freie Stirnseite 18 hat
etwa den doppelten Abstand zur Oberseite 3 wie die freien
unteren Längskanten 25 der
Versteifungsrippen 10.
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Aufgrund
seines Gewichts hängt
der Dachziegel 1 nun vermittels seiner beiden Nasen 17 bereits
an der Dachlatte 16, könnte
aber durch eine Windbö angehoben
und von dem Dach gelöst
werden. Um dieses zu verhindern, ist/sind knapp unterhalb der Nasen 17 wenigstens
eine, bei der vorliegend dargestellten Ausführungsform zwei, jeweils von
der Oberseite 3 zur Rückseite 9 vollständig durchgehende
Ausnehmungen 21 vorgesehen zum Hindurchstecken je einer
Befestigungsschraube od. dgl.
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Damit
die hindurchgesteckten Befestigungsschrauben geradewegs auf je eine
Dachlatte 16 treffen, entspricht der vertikale Abstand
einer Befestigungsausnehmung 21 zu der unteren Stirnseite 20 einer
Nase 17 jeweils nur etwa der halben Breite einer Dachlatte 16,
also bspw. 1 bis 3 cm.
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Bei
Verwendung von Holzschrauben mit einem scharfen Gewinde ist ein
Vorbohren nicht erforderlich, die Schrauben bohren und schneiden
sich selbständig
ein Verankerungsloch in der Dachlatte 17. Damit die Schraubenköpfe nicht über die
Oberseite 3 des Dachziegels 1 überstehen, sind die oberseitigen
Mündungen
der kreisförmigen
Ausnehmungen 21 jeweils mit einer Einsenkung 22 versehen,
zur Aufnehme des Kopfes einer Senkkopfschraube. Damit andererseits
eine zu stark angezogene Befestigungsschraube nicht zu einer Verbiegung
des dünnen
Dachziegels 1 führen
kann, ist der Dachziegel 1 in der Umgebung jeder Ausnehmung 21 in
Form einer die Ausnehmung umgebenden Hülse 23 verdickt. Die
freie Stirnseite 24 dieser hülsenförmigen Verdickung 23 liegt
in einer gemeinsamen Ebene mit den freien, unteren Längsseiten 25 der
Versteifungsrippen 10. Dadurch stützt sich diese freie Stirnseite 24 im
eingebauten Zustand vollflächig
auf der Vorderseite einer Dachlatte 16 ab und verhindert
dadurch, dass sich der Dachziegel 1 dort durchbiegen kann.
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Die
Ausnehmungen 21 liegen jeweils in demjenigen Bereich eines
Dachziegels 1, der von einem jeweils oberen Dachziegel 1 verdeckt
wird, so dass dort kein Wasser eindringen kann. Aufgrund der seitlichen
Rinnen 12 ist allerdings nicht erforderlich, dass sich
die Dachziegel 1 auf mehr als ihrer Länge überlappen; vielmehr genügt ein gegenseitiger Überlappungsbereich
von etwa einem Drittel bis zur Hälfte der
Ziegellänge
vollkommen.
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Aufgrund
seiner formschlüssigen
Verbindung mit der Unterlattung kann der Dachziegel 1 verhältnismäßig leicht
ausgeführt
werden. Er besteht daher aus einem Gemisch aus Kartonschnitzeln (75%),
Polyethylen (20%) und Aluminium (4 bis 5%), ferner mit einem kleinen
Anteil an Pigmenten, um eine gleichförmige, bspw. rotbraune Farbe
zu erhalten. Bevorzugt sind die Pigmente direkt in die Kunststoffphase
untergemischt und werden auch von dieser gebunden.
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Der
in 5 dargestellte Firstziegel 26 dient zum
Abschluß der
Dachfläche 2 im
Bereich des Firstbalkens.
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Im
Gegensatz zu den Biberschwanz-Dachziegeln 1 hat der Firstziegel 26 eine
gewölbte
Form, ähnlich
dem oberen Abschnitt einer Tunnelröhre. Allerdings folgt der Firstziegel 26 keiner
Zylindermantelfläche,
sondern ist leicht konisch, verfügt
also über ein
dickeres Ende 27 und ein demgegenüber verjüngtes Ende 28. Je
nach Stabilitätsanforderungen können an
der Innenseite dieses Firstziegels 26 ebenfalls Versteifungsrippen
vorgesehen sein.
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Im
Bereich des verjüngten
Endes 28 befindet sich mindestens eine nach innen vollständig durchgehende
Ausnehmung 29. Diese wird beim Einbau von einer in den
Firstbalken einzuschraubenden Holzschraube durchgriffen. Diese Ausnehmung 29 wird
umgeben von einer als Einschnappverbindung gestalteten Rinne 30,
vorzugsweise mit einem hinterschnittenen Querschnitt.
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Das
Pendant zu dieser Einschnapp-Rinne 30 befindet sich an
der Innenseite 31 des Firstziegels 26, und zwar
in der Nähe
seines dickeren Endes 17. Es handelt sich dabei um einen
in sich geschlossenen Wulst, der genau in die Rinne 30 eingeschnappt werden
kann; er ist zu erkennen an einer Verdickung 32 in der
Oberseite 33 des Firstziegels 26, mit einer horizontalen
oberen Druckfläche 34.
Somit kann nach dem Festschrauben eines Firstziegels 26 sofort ein
weiterer darauf gesetzt und durch Einschnappen arretiert werden – der Handwerker
findet dadurch sofort die richtige Position für den jeweils folgenden Firstziegel 26.
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Entlang
der gewölbten
Kante 35 an dem dickeren Ende 27 erstreckt sich
an der Innenseite 31 eine nach innen vorspringende Dichtungslippe 36, die
das Eindringen von Feuchtigkeit so weit als möglich vermeiden soll.
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Um
dennoch etwa noch eingedrungenes Wasser wieder abzuleiten, ist im
Bereich des verjüngten
Endes 28 in der Oberseite 33 eine zu der dortigen,
gewölbten
Kante 37 parallel geführte
Rinne 38 vorgesehen, die das Wasser nach außen bzw.
unten ableiten soll. Die Rinne 38 steht in Verbindung mit
der Einschnapprinne 30 und bildet zusammen mit dieser sozusagen
eine die Befestigungsausnehmung 29 umgebende „Drainage”.
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Die
Funktion dieser Rinne 38 wird unterstützt durch eine an der Innenseite 31 des
Firstziegels 26 nahe dessen dickerem Ende 27 angeordnete,
nach radial innen vorspringende Rippe 39. Diese soll in eingebautem
Zustand genau in die Rinne 38 des übergriffenen Firstziegels 26 eingreifen
und dort eine Barriere gegen das Eindringen von Wasser bilden.
-
Eine
weitere Barriere ist jenseits der Rinne 38 vorgesehen,
und zwar in Form eines unmittelbar an die gewölbte Stirnkante 37 angrenzenden,
nach außen
vorspringen Wulstes 40.
-
Auch
der Firstziegel 26 besteht zu 75% aus Kartonschnitzeln,
zu 20% aus Polyethylen, und zu etwa 4 bis 5% aus Aluminium, ferner
aus einem kleinen Anteil an Pigmenten.
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- 1
- Dachziegel
- 2
- Dachfläche
- 3
- Oberseite
- 4
- Längsseite
- 5
- Längsseite
- 6
- gerade
obere Kante
- 7
- gewölbte untere
Kante
- 8
- Knick
- 9
- Rückseite
- 10
- Versteifungsrippen
- 11
- Schürze
- 12
- Rinne
- 13
- Rippe
- 14
- Anschlagelement
- 15
- Rand
- 16
- Dachlatte
- 17
- Nase
- 18
- freie
Stirnseite
- 19
- obere
Stirnseite
- 20
- untere
Stirnseite
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Einsenkung
- 23
- Hülse
- 24
- freie
Stirnseite
- 25
- freie
untere Längsseite
- 26
- Firstziegel
- 27
- dickeres
Ende
- 28
- verjüngtes Ende
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Rinne
- 31
- Innenseite
- 32
- Verdickung
- 33
- Oberseite
- 34
- Druckfläche
- 35
- gewölbte Kante
- 36
- Dichtungslippe
- 37
- gewölbte Kante
- 38
- Rinne
- 39
- Rippe
- 40
- Wulst