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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Richtschnurhalter zum Halten einer einem geraden Aufmauern einer Ziegelwand dienenden Richtschnur, mit einem im Wesentlichen senkrecht in ein in der Deckfläche eines Ziegels angeordnetes Loch einführbaren Anker und mit einem an die Mantelfläche des Ziegels anlegbaren Anlageteil, die über eine Brücke miteinander verbunden sind, wobei das Anlageteil relativ zum Anker drehbar gelagert ist.
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Ein derartiger Richtschnurhalter ist aus der
US 4,084,321 A bekannt. Bisher kamen als Richtschnurhalter mit Nägeln versehene Platten zum Einsatz, die nur bei viel Erfahrung ein genaues Arbeiten ermöglichen oder relativ kompliziert ausgebildete Richtschnurhalter, die sich entweder an einer zusätzlich zur Mauer anzubringenden Führungseinrichtung abstützen (
US 4,939,846 A ) oder einen relativ komplizierten Aufbau aufweisen (
US 3,440,728 A ), also relativ aufwändig in der Montage bzw. Demontage sind.
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Auch die
US 7,263,779 B1 zeigt eine mögliche Ausführung eines Richtschnurhalters zum Halten einer einem geraden Mauern dienende Schnur. Diese Vorrichtung weist einen Anker auf, der senkrecht in ein Loch eines Ziegels eingeführt wird. Weiters verfügt dieser Schnurhalter über einen Anlegeteil, der, wenn die Schnur gespannt ist, an der Außenseite der zu mauernden Wand anliegt. Dieses Anlegeteil ist als Schraubbolzen ausgebildet, der in dem den Anker mit dem Anlegeteil verbindenden brückenartigen Teil eingeschraubt wird.
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Der
US 4,937,946 A ist ebenfalls ein Richtschnurhalter zu entnehmen. Im Gegensatz zur
US 7,263,779 B1 ist diese Vorrichtung schraubenlos ausgebildet, und mit einer stangenförmigen Brücke ausgestattet. Der Anker wird ebenso in ein Loch im Ziegelstein senkrecht eingeführt, wobei der Anker über die Brücke, die auf der Ziegeloberfläche aufliegt, hinausragt.
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Auch die
US 4,084,321 A zeigt einen Richtschnurhalter. Anker und Anlegeteil sind durch Öffnungen in einer Brücke hindurchgeführt und mittels Verschraubung lösbar befestigt. Der Anker wird in ein Loch an der Oberseite des Ziegels senkrecht eingeführt und die Brücke liegt auf der Oberseite des Mauersteins auf. Das Anlegeteil ist als zylinderförmiges Neoprenteil ausgeführt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Richtschnurhalter bereitzustellen, der einen einfachen Aufbau aufweist, schnell einsetzbar ist und dennoch ein gerades und präziseres Aufmauern gestattet.
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Diese Aufgabe wird durch einen Richtschnurhalter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Richtschnurhalter kommt mit nur drei zwingend benötigten Teilen aus, nämlich dem Anker, dem Anlageteil und der Brücke. Er ist daher wesentlich einfacher im Aufbau als die in den oben angeführten Schriften beschriebenen Richtschnurhalter.
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Zusätzliche Führungseinrichtungen sind nicht notwendig, weswegen der Einsatz des erfindungsgemäßen Richtschnurhalters besonders einfach und schnell vonstatten geht.
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Der Anker des Richtschnurhalters kann in einem ersten Schritt der Montage des Richtschnurhalters einfach in ein in der Deckfläche eines Eckziegels angeordnetes Loch eingeführt werden. Die meisten heutzutage eingesetzten Ziegel sind ohnehin als Lochziegel ausgeführt und es kann im Prinzip jedes beliebige Loch ausgewählt werden, wobei allerdings beachtet werden muss, dass das Anlageteil an die Mantelfläche des Ziegels anlegbar sein muss. Es ist aber keine Fixierung des Ankers im bzw. am Ziegel durch Feststellvorrichtungen oder dergleichen notwendig. Eine Feststellung des Richtschnurhalters erfolgt allein durch die Spannung der vom Richtschnurhalter gehaltenen Richtschnur.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Anlageteil einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt – wobei sich der Querschnitt quer zur Drehachse des Anlageteils erstreckt – aufweist. In anderen Worten bedeutet dies, dass das Anlageteil gemäß diesem Ausführungsbeispiel keine rotationssymmetrische Zylindermanteloberfläche als Anlagefläche aufweist. Die Anlagefläche ist erfindungsgemäß als Platte oder Gabel ausgebildet.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das drehbar gelagerte Anlageteil eine Anlagefläche aufweist, die an die Mantelfläche des Ziegels anlegbar ist. Das Anlageteil, welches als Platte (durchgehende Anlagefläche) oder Gabel (zumindest zwei Anlagebereiche), ausgebildet ist, kann relativ unabhängig von der Positionierung des Ankers zur Anlage an die Mantelfläche des Ziegels kommen, da es ja relativ zum Anker drehbar gelagert ist. Die Brücke dient einerseits dazu, das Anlageteil und den Anker miteinander zu verbinden und ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als Auflageteil ausgebildet, kommt also dann, wenn der Anker in ein Loch des Ziegels eingeführt ist, auf dem Ziegel zur Auflage.
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Erfindungsgemäß ist es nicht erforderlich, den Anker relativ zur Brücke beweglich anzuordnen. Er kann vielmehr fest mit dieser verbunden oder sogar einstückig mit ihr ausgebildet sein, solange der Anker im Loch des Ziegels genügend Spiel hat.
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Obwohl an sich bereits eine relativ geringfügige Drehbarkeit des Anlageteils relativ zum Anker ausreichend ist, kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das Anlageteil relativ zum Anker um wenigstens 180°, besonders bevorzugt sogar um 360°, drehbar gelagert ist.
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Die Lagerung des Anlageteils an der Brücke kann beispielsweise über einen Achszapfen erfolgen. Der Achszapfen kann lösbar, zum Beispiel in einer Durchtrittsöffnung der Brücke, angeordnet und vorzugsweise durch Sicherungsscheiben gesichert werden. Bei am Richtschnurhalter befestigter Richtschnur kann diese zum Beispiel am Achszapfen anliegen. Dieser legt den Abstand der Richtschnur von der Mantelfläche des Eckziegels fest. Die Höhe der Richtschnur wird durch die oberhalb des Achszapfens verlaufende Brücke festgelegt. Alternativ könnte die Richtschnur auch direkt am Anlageteil anliegen.
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Der Anker und/oder die Brücke können stiftförmig, insbesondere als Stange oder Rohr, ausgebildet sein.
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Der Anker kann in einer Durchtrittsöffnung der Brücke, vorzugsweise fest, gelagert sein. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Anker zur Ausbildung einer Befestigungsstelle für die Richtschnur über die Brücke vorsteht.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Richtschnurhalter frei von Schraubverbindungen ausgebildet. Als Material kommt beispielsweise VA-Stahl in Betracht.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Figuren sowie der dazugehörigen Figurenbeschreibung. Dabei zeigen:
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1a, 1b ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Richtschnurhalters in zwei Ansichten,
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2a, 2b den Einsatz eines Sets erfindungsgemäßer Richtschnurhalter mit an diesen befestigter Richtschnur vor dem Aufmauern bzw. nach dem Aufmauern und
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3a, 3b Detailansichten zu den in 2a an den Eckziegeln angeordneten Richtschnurhaltern.
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Die 1a und 1b illustrieren den extrem einfachen Aufbau eines erfindungsgemäßen Richtschnurhalters. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Richtschnurhalter nur einen stiftfömigen Anker 1, welcher hier als Stange ausgebildet ist, ein als Platte ausgebildetes Anlageteil 3 und eine diese miteinander verbindende Brücke 2 auf. Einstückig mit dem Anlageteil 3 ist dabei ein Achszapfen 8 ausgebildet, welcher in einer Durchtrittsbohrung der Brücke 2 gelagert und durch zwei Sicherungsscheiben gehalten wird.
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Der den Anker 1 bildende Stift ist in diesem Ausführungsbeispiel in einer Durchtrittsöffnung der Brücke 2 angeordnet und steht beidseitig derselben vor, sodass durch ein und denselben Stift einerseits durch das unterhalb der Brücke 2 verlaufende Teil des Stiftes der Anker 1 und andererseits durch das oberhalb der Brücke 2 verlaufende Teil des Stiftes eine Befestigungsstelle 9 für die Richtschnur 10 ausgebildet wird. An der Befestigungsstelle 9 kann die Richtschnur 10 beispielsweise angeknotet werden, wie dies in den 2 und 3 dargestellt ist.
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Prinzipiell käme auch eine einstückige Ausbildung des Ankers 1 und/oder der Befestigungsstelle 9 mit der Brücke 2 in Betracht. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind allerdings die den Anker 1 und die Befestigungsstelle 9 bildende Stange und die Brücke 2 zweiteilig ausgeführt und die Stange ist in der Durchtrittsöffnung der Brücke 2 durch Einkerbungen gehalten.
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Anders als dargestellt, könnte das Anlageteil 3 statt als Platte wie erwähnt zum Beispiel auch als Gabel ausgeführt sein, wobei das Anlageteil 3 in diesem Fall mit den Schenkeln (Anlagebereiche) der Gabel zur Anlage an der Mantelfläche 7 kommen würde.
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1b zeigt denselben Richtschnurhalter wie die 1a, allerdings wurde das Anlageteil 3 etwas verdreht dargestellt.
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Die 2 und 3 zeigen den Einsatz des erfindungsgemäßen Richtschnurhalters zum Halten einer Richtschnur 10, die dem geraden Aufmauern einer Ziegelwand dient.
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In 2a ist erkennbar, dass erfindungsgemäß ein Set aus zwei Richtschnurhaltern benötigt wird, zwischen denen die Richtschnur 10 aufgespannt wird. Beginnend mit einem der Eckziegel 4 wird dabei ein Richtschnurhalter mit dem Anker 1 voraus in ein Loch 5 der Deckfläche 6 des Ziegels 4 eingeführt. An der Befestigungsstelle 9 wird die Richtschnur 10 festgebunden und in Richtung des Anlageteils 3 geführt. In diesem Ausführungsbeispiel wurde die Richtschnur 10 an den Achszapfen 8 angelegt (siehe zum Beispiel 3a) und anschließend in Richtung des anderen Richtschnurhalters geführt. Die Befestigung am anderen Richtschnurhalter erfolgt analog.
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Da die beiden Richtschnurhalter baugleich sind, ist gewährleistet, dass die Richtschnur 10 zu beiden Mantelflächen 7 der beiden Eckziegel 4 denselben Abstand aufweist und (vorausgesetzt die Eckziegel 4 wurden korrekt verlegt) horizontal zwischen diesen verläuft. Ein Feststellen der Richtschnurhalter in den Ziegeln 4 durch Schrauben, Spannvorrichtungen oder dergleichen ist nicht notwendig, da es ausreicht, die an einem der beiden Richtschnurhalter befestigte Richtschnur 10 manuell unter Spannung zu versetzen und unter dieser Spannung am anderen Richtschnurhalter anzubinden.
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Die 3a und 3b zeigen Detailansichten der Eckziegel 4.