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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein medizinisches, insbesondere ein
zahnmedizinisches Diagnosegerät gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, welches Mittel zur Bilderfassung sowie
ein Handstück mit einem im Strahlengang der Mittel zur
Bilderfassung befindliches Fenster aufweist, wobei ferner eine Beheizung
des Fensters vorgesehen ist. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung eine so genannte Intraoralkamera oder ein System zum Transilluminieren
von Zähnen.
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In
der Medizin, insbesondere der Zahnmedizin werden vermehrt Diagnosesysteme
eingesetzt, welche auf optischen Prinzipien beruhen. Grund hierfür
ist, dass derartige Geräte üblicherweise berührungslos,
also insbesondere schmerzfrei die Erstellung einer Diagnose ermöglichen
und darüber hinaus auch in der Regel optische Bilder zur
Verfügung stellen, anhand welcher evtl. erforderliche therapeutische
Maßnahmen dem Patienten besser vermittelt werden können.
Hierfür kommen bspw. so genannte Intraoralkameras zum Einsatz,
welche ein Handstück beinhalten, dessen vorderer Endbereich
in den Mund eines Patienten eingeführt wird. In diesem
Endbereich befindet sich in der Regel ein Lichteintritts- bzw. Sichtfenster
für die Kameraoptik, von dem ausgehend das Bild des zu
untersuchenden Objekts einer Erfassungseinrichtung, bspw. einem
CCD-Chip übermittelt wird. Diese klassische Intraoralkamera
kann ferner zu einem System zum Transilluminieren von Zähnen
erweitert werden, wie es bspw. aus der
DE 10 2006 041 020 A1 der
Anmelderin bekannt ist. Hierbei wird der zu untersuchende Zahn mit
sichtbarem Licht bestrahlt, wobei dann ein optisches Bild des durch
die Untersuchungsstrahlung illuminierten Zahns aufgenommen und bewertet
wird. Da kariöse Stellen im Zahn das Licht anders streuen
als gesundes Zahngewebe, können derartige Stellen bei Erfassung
des Zahns mit Hilfe einer Kamera identifiziert werden.
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In
beiden Fällen besteht das Problem, dass die Qualität
des erhaltenen Bildes nur dann zufriedenstellend ist, wenn das Sichtfenster
im vorderen Bereich des Handstücks einen ungestörten
Lichteintritt zulässt. Aufgrund der Temperaturunterschiede
innerhalb und außerhalb des Mundraums eines Patienten besteht
allerdings bei derartigen intraoralen Kameras oftmals das Problem,
dass das Fenster nach Einführen der Kamera in den Mundraum
beschlägt. Eine vergleichbare Problematik ergibt sich auch
in anderen medizinischen Bereichen, bei denen bspw. mit Hilfe eines
Katheters optische Aufnahmen aus dem Innenbereich eines zu untersuchenden
Patienten erstellt werden sollen.
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Um
die Problematik des Beschlagens des Fensters für die Kamera
zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, das Fenster aufzuheizen.
Bislang bekannte Lösungen hierfür basieren auf
der Wärmekopplung innenliegender Lichtquellen mit dem Fenster
bzw. dem gezielten Aufheizen der Kamera in externen Ablageeinrichtungen.
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Die
Wärmekopplung innenliegender Lichtquellen an das Fenster
wurde bspw. mit dem Einsatz von LEDs und der damit verbundenen nahen
Platzierung zum Kamerafenster ermöglicht. LEDs produzieren
bekanntlicherweise einen nicht unerheblichen Anteil von Verlustwärme,
welche dann über die sich hieraus ergebende Wärmestrahlung
für das Aufheizen des Fensters genutzt werden kann. Nachteilig
an dieser Lösung ist allerdings, dass die Platzierung der Beleuchtungsmittel
am distalen Ende des Handstücks zu einer Vergrößerung
des Instruments führt, was generell aufgrund der räumlich
begrenzten Mundhöhle nicht erwünscht ist. Ferner
bietet diese Lösung keinerlei Möglichkeiten, die
Erwärmung des Fensters bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen
zu regeln.
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Bei
einer Aufheizung des Kamerahandstücks in einer externen
Ablage ergibt sich der Nachteil, dass das Handstück – um
die Betriebsbereitschaft dauerhaft aufrecht zu erhalten – grundsätzlich in
dieser Ablage angeordnet werden sollte. Ferner ist diese Lösung
mit dem Erfordernis einer zusätzlichen Stromzuführung
verbunden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
neuartige Lösung zur Vermeidung der oben genannten Probleme
anzugeben. Insbesondere soll die Möglichkeit eröffnet
werden, das Sichtfenster eines medizinischen bzw. zahnmedizinischen
Diagnosegeräts, welches Bilderfassungsmittel aufweist,
einfach und effektiv aufzuheizen.
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Die
Aufgabe wird durch ein medizinisches bzw. zahnmedizinisches Diagnosegerät,
welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist, gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Lösung beruht auf der
Idee, das Kamerafenster mit Hilfe einer Widerstandsheizung zu erwärmen.
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Erfindungsgemäß wird
dementsprechend ein medizinisches, insbesondere ein zahnmedizinisches
Diagnosegerät mit Mitteln zur Bilderfassung sowie einem
Handstück, welches ein im Strahlengang der Mittel zur Bilderfassung
befindliches Fenster aufweist, vorgeschlagen, wobei ferner Mittel
zur Beheizung des Fensters vorgesehen sind und die Mittel zur Beheizung
des Fensters durch eine Widerstandsheizung gebildet sind.
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Die
erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch
aus, dass sie eine Verlagerung der Beleuchtungskörper in
Richtung des proximalen Endes des Handstücks bei Realisierung
einer eigenständigen Fensterheizung ermöglicht.
Hierdurch kann der Kopfbereich des Handgeräts besonders
kompakt gestaltet werden, was im Hinblick auf die Handhabung des Geräts
und der Durchführung von Untersuchungen deutliche Vorteile
mit sich bringt. Ferner führt die erfindungsgemäße
Lösung zu einer äußerst genauen und zuverlässigen
Beheizung des Fensters, was während des Betriebs zu zusätzlichen
Vorteilen führt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Widerstandsheizung
eine Leiterbahnanordnung aufweisen, welche bspw. unmittelbar auf
einem das Fenster bildenden optisch transparenten Substrat angeordnet
ist. Die Leiterbahnanordnung könnte allerdings auch auf
einem Trägerelement angeordnet sein, welches mit dem das
Fenster bildenden Substrat gekoppelt ist. Bei diesem Trägerelement
kann es sich bspw. um eine herkömmliche Leiterplatte, um
ein sogenanntes MID (Moulded Interconnected Device) als Zweikomponenten-Kunststoffspritzgußteil
bzw. ein MID als Einkomponenten-Kunststoffspritzgußteil,
welches im LDS-(Laser-Direkt- Strukturierung)Verfahren hergestellt
wurde, handeln. Das Trägerelement kann dabei zusätzliche
weitere elektronische Bauteile aufweisen, bspw. Widerstände
oder Temperaturmesselemente. Kommen Temperaturmesselemente zum Einsatz,
so umfassen die Mittel zur Beheizung des Fensters vorzugsweise auch
eine Steuereinheit, welche dazu ausgebildet ist, einen durch die
Leiterbahnanordnung fließenden Strom zu regeln. Auf diese
Weise kann eine zuverlässige Erwärmung des Kamerafensters innerhalb
eines gewünschten Temperaturbereichs erzielt werden.
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Alternativ
hierzu bestünde auch die Möglichkeit, ein so genanntes
PTC-Element (Positiv Temperature Coefficient) zu verwenden. Dieses
oftmals auch als Kaltleiterelement bezeichnete Element kann dann
derart gewählt werden, dass eine selbstregelnde Heizung
erzielt wird und insbesondere die geforderte Maximaltemperatur des
Kamerafensters zur Vermeidung thermischer Irritationen und Verbrennungen
nicht überschritten wird. In diesem Fall kann also auf
zusätzliche Temperatursensoren zur Erfassung der tatsächlichen
Fenstertemperatur und ggf. Abschalten des Heizkreises verzichtet
werden. Schließlich bestünde auch die Möglichkeit,
zum Beheizen des Fensters einen in der Nähe des Fensters befindlichen
Widerstandsdraht einzusetzen.
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Die
Mittel zur Beheizung des Fensters sind vorzugsweise ummantelt bzw.
in ein isolierendes Material integriert, um die geforderten Kriech-
und Luftstrecken einzuhalten. Eine Gefährdung des Patienten
während der Benutzung des Geräts kann auf diesem
Wege ausgeschlossen werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Diagnosegerät kann
es sich insbesondere um eine Intraoralkamera oder um ein Gerät
handeln, welches Bestandteil eines Systems zum Transilluminieren
von Zähnen ist. Das Konzept der erfindungsgemäßen
Fensterbeheizung ist allerdings auch auf andere medizinische Diagnosegeräte,
bspw. Katheter, Endoskope und dergleichen anwendbar.
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher
erläutert werden. Es zeigen:
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1a und 1b Ansichten
des vorderen Bereichs eines medizinischen Handstücks, welches Bestandteil
eines Systems zum Transilluminieren von Zähnen ist;
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2 schematisch
die Ausgestaltung eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Beheizen des
Kamerafensters;
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3 bis 5 weitere
Ansichten zur näheren Ausgestaltung der Heizung gemäß der
in 2 dargestellten Variante;
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6 schematisch
ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Fensterheizung;
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7 bis 10 einen
zur Heizung des Kamerafensters genutzten Widerstandsdraht;
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11 und 12 eine
erste Variante zum Beheizen des Kamerafensters mittels einer sog.
Heatpipe; und
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13 eine
zweite Variante zum Beheizen des Kamerafensters mittels einer Heatpipe.
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Die 1a und 1b zeigen
als denkbares Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung den
vorderen Endbereich eines Handstücks, welches in einem
System zum Transilluminieren von Zähnen verwendet wird.
Das mit dem Bezugszeichen 1 versehene Handstück
weist eine längliche Griffhülse 2 auf,
an deren vorderen Ende ein Aufsatz 3 angeordnet ist. Mit
Hilfe dieses Aufsatzes 3 wird einerseits ein zu untersuchender
Zahn (nicht dargestellt) mit Licht bestrahlt, andererseits wird
das hierbei entstehende Bild des illuminierten Zahns aufgenommen
und ausgewertet.
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Die
Untersuchungsstrahlung liegt üblicherweise in einem Wellenlängenbereich
von etwa 550 nm bis 790 nm, z. Bsp. bei etwa 670 nm. Das Prinzip dieser
optischen Untersuchung basiert darauf, dass das Gewebe des Zahns
die Untersuchungsstrahlung nicht vollständig abblockt,
sondern stattdessen erlaubt, dass die Strahlung durch den Zahn hindurchtritt.
Hierbei wird die Strahlung teilweise gestreut, wobei insbesondere
kariöse Bereiche für eine charakteristische Beeinflussung
des Lichts sorgen. Wird der auf diese Weise transilluminierte Zahn
aus verschiedenen Blickrichtungen betrachtet, so können
kariöse Bereiche erkannt werden, da diese etwas dunkler
erscheinen.
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Um
die Handhabung des Geräts während der Untersuchung
zu erleichtern, sollten die Abmessungen insbesondere des vorderen
Endbereichs möglichst gering sein. Dementsprechend sind
im dargestellten Beispiel weder die Lichtquellen noch die eigentlichen
Mittel zur Bildaufnahme, bspw. ein CCD-Chip in dem Aufsatz 3 selbst
angeordnet (wobei die Anwendung des erfindungsgemäßen
Prinzips selbstverständlich auch bei einer Anordnung des Chips
in dem Aufsatz 3 möglich wäre), sondern
befinden sich vielmehr im hinteren Bereich des Handstücks 1.
Zur Illumination des Zahns wird dann das von den in dem Handstück 1 angeordneten
Lichtquellen emittierte Licht über Lichtleiter in den Aufsatz 3 eingekoppelt
und hier über ein Lichtaustrittselement, welches an einem
unteren Arm 4 angeordnet ist, abgestrahlt. Gegenüber
dem Lichtaustrittselement ist ein üblicherweise kreisförmiges
Fenster 5 angeordnet, über welches das Bild des
illuminierten Zahns erfasst wird. Das Fenster 5 ist über
optische Elemente mit den Bilderfassungsmitteln gekoppelt, wobei
hierfür in erster Linie Spiegel, Prismen, Linsen und dergleichen
zum Einsatz kommen.
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1b zeigt
eine zweite Ausführungsform eines Aufsatzes 6,
wobei hierbei die Bestrahlung des zu untersuchenden Zahns nicht
an der dem Fenster 5 gegenüberliegenden Seite
stattfindet sondern in einem Winkel hierzu. Der Aufsatz weist hierzu
zwei seitliche Arme 7 auf, an deren Endbereichen wieder die
Lichtaustrittsenden von Lichtleitern angeordnet sind, die mit den
internen Lichtquellen gekoppelt sind.
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Bei
beiden Varianten kann ein qualitativ hochwertiges Bild nur dann
erhalten werden, wenn der Lichteintritt über das Fenster 5 ungestört
erfolgt. Hierbei besteht insbesondere die Problematik, dass die
unterschiedlichen Temperaturen innerhalb und außerhalb
des Mundraums eines Patienten sowie unterschiedliche Luftfeuchtigkeitswerte
zu einem Beschlagen des Fensters 5 führen können,
was zur Folge hat, dass zumindest vorübergehend keine optischen
Aufnahmen erstellt werden können. Um diesen Effekt zu vermeiden,
ist vorgesehen, das Fenster 5 aktiv zu beheizen, wobei
dies gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine
Widerstandsheizung erfolgt.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Konzepts ist in den 2 bis 5 dargestellt,
wobei 2 schematisch die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Fensterheizung zeigt und die 3 bis 5 eine
konkrete Ausführungsform zeigen.
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Die
erste Variante der erfindungsgemäßen Lösung
beruht auf dem Gedanken, das Fenster 5 unmittelbar über
eine Widerstandsheizung zu erwärmen. Hierfür ist
eine Anordnung von Leiterbahnen 10 vorgesehen, welche direkt
mit dem Fenstersubstrat 8 verbunden und thermisch an dieses
angekoppelt sind. Das Fenstersubstrat 8 kann bspw. aus
Quarzglas, Saphir, Kunststoff oder einem anderen optisch transparenten
Material bestehen. Die Leiterbahnen 2 können unmittelbar
auf dem Fenstersubstrat 8 aufgebracht sein, vorzugsweise
sind sie jedoch auf der Oberfläche eines Trägerelements 11 angeordnet.
Bei diesem Trägerelement 11 kann es sich um eine
herkömmliche Leiterplatte oder um ein so genanntes MID
(Moulded Interconnected Device) handeln, welches als Zweikomponenten-Kunststoffspritzgussteil oder
als Einkomponenten-Kunststoffspritzgußteil ausgebildet
sein kann, das im LDS-Verfahren hergestellt wurde. Selbstverständlich
wären auch die alternativen Verfahren zum Herstellen eines
MID denkbar. Hierbei sind insbesondere das Folienheißprägen,
das Folienhinterspritzen, das Folienvorspritzen oder ähnliche
Verfahren zu nennen.
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Die
Leiterbahnen 10 sind derart im Bereich des Fensters 5 angeordnet,
dass sie außerhalb des optischen Durchgangs 9 für
die Kameraoptik liegen und dementsprechend die Bildübertragung
zu den Bilderfassungsmitteln nicht stören. Wird nunmehr über
eine schematisch dargestellte Stromversorgungsquelle 12 eine
Spannung an die Leiterbahnanordnung 10 angelegt, so führt
dies aufgrund des Widerstands der Leiterbahnen 10 zu der
Entstehung von Verlustwärme, welche aufgrund der optimierten Anordnung
der Leiterbahnen 10 unmittelbar zu einer Erwärmung
des Fensters 5 führt. Hierdurch kann ein Beschlagen
des Fensters 5 sehr effektiv vermieden werden.
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Die
dargestellte Variante, bei der die Leiterbahnen 10 auf
dem Trägerelement 11 angeordnet sind, eröffnet
hierbei die Möglichkeit, zusätzliche elektronische
Bauteile, bspw. Widerstände oder dergleichen auf dem Trägerelement 11 anzuordnen
und mit den Leiterbahnen 10 zu verbinden. Widerstände werden
dabei vorzugsweise wiederum in der Nähe des Fensters 5 angeordnet,
um eine zusätzliche Erwärmung zu erzielen.
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Eine
Temperaturüberwachung erfolgt über ein oder mehrere
Temperaturmesselemente 13, welche ebenfalls auf dem Trägerelement 11 in
der Nähe des Fensters 5 angeordnet sind. Unter
Berücksichtigung der sich zwangsläufig ergebenden
Temperaturdifferenz zwischen der dem Fenster 5 zugewandten Seite
und der dem Fenster 5 abgewandten Seite kann die Temperatur
des Fensters 5 hinreichend genau ermittelt werden. Diese
Informationen werden dann von einer nicht näher dargestellten
Steuereinheit verarbeitet, welche in entsprechender Weise die Stromversorgungsquelle 12 ansteuert
und hierdurch eine genaue Regelung der Fenstertemperatur ermöglicht.
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Bei
einer Anwendung der erfindungsgemäßen Fensterheizung
im medizinischen Bereich sollten selbstverständlich Gefährdungen
für den Patienten ausgeschlossen werden, weshalb die gültigen Normen
in Bezug auf Luft- und Kriechstrecken eingehalten werden müssen.
Dies führt zu einer Bevorzugung von Kunststoffspritzgussverfahren
beim Erstellen des Trägerelements 11 mit den Leiterbahnen 10, da
hierbei geeignete Abschirmelemente in der Umgebung der Leiterbahnen 10 angebracht
werden können. Diese in 5 dargestellten
Abschirmelemente 14 ermöglichen es, die vorgeschriebenen
Luft- und Kriechstrecken zu erzielen. Allgemein kann durch eine
geeignete Ummantelung der Leiterbahnen 10, welche bei der
Verwendung von Kunststoffspritzgussverfahren verhältnismäßig
einfach erstellt werden kann, die angestrebte Sicherheit für
den Patienten gewährleistet werden.
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Die 3 bis 5 zeigen
die konkrete Ausführungsform eines Trägerelements 11,
welches in der erfindungsgemäßen Weise ausgestaltet
ist, wobei gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen
wurden.
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Das
Trägerelement 11 weist hierbei eine Durchgangsöffnung
bzw. einen optischen Durchgang 11a auf, der den Lichtdurchtritt
durch das Fenster 5 und die Weiterleitung zu den Bilderfassungsmitteln ermöglicht.
Erkennbar ist ferner, dass mehrere Litzen 15 zu der Rückseite
des Trägerelements 11 führen, wobei über
diese Litzen 15 die Stromversorgung der Leiterbahnen 10 erfolgt.
Diese sind bevorzugt meanderförmig im Umgebungsbereich
des optischen Durchgangs 11a angeordnet, so dass das Fenstersubstrat 8 über
seine gesamte Fläche hinweg und damit sehr effektiv beheizt
werden kann. Auch die Übermittlung der von den Temperaturmesselementen 13 ausgegebenen
Signale zu der Steuereinheit erfolgt über die Litzen 15.
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Die
erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich einerseits
dadurch aus, dass das Fenstersubstrat 8 sehr schnell und
effektiv beheizt werden kann. Ferner beanspruchen die Mittel zur
Heizung des Fensters 5 nur wenig Platz, so dass sie wie
dargestellt unmittelbar in der Nähe des Fensters 5 angeordnet
werden können, wodurch die Effektivität der Heizung
zusätzlich erhöht wird.
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Eine
weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Fensterheizung ist in 6 schematisch dargestellt. Hierbei
wird nunmehr die Beheizung des Fenstersubstrats 8 mit Hilfe
eines so genannten Kaltleiterelements 20 bzw. PTC-Elements
(Positive Temperature Coefficient) erzielt. Wiederum wird durch
die Zuführung von Strom zu dem PTC-Element 20 eine
Erwärmung erzielt, wobei die Widerstandskennlinie des Kaltleiterelements 20 so
gewählt ist, dass das Element 20 selbstregelnd
wirkt und dementsprechend die geforderte Maximaltemperatur des Fensters 5 zur
Vermeidung thermischer Irritationen und Verbrennungen nicht überschritten
wird. Zusätzliche Temperatursensoren zur Erfassung der
tatsächlichen Fenstertemperatur und Abschaltung des Heizkreises
sind in diesem Fall nicht erforderlich.
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Je
nach Ausführung des Fensters 5 kann das PTC-Element 20 direkt
bzw. indirekt auf das Fenstersubstrat 8 aufgebracht werden.
Eine thermische Ankopplung und elektrische Isolation kann durch
Kleben und/oder Aufpressen erfolgen.
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Die
in den 4 und 5 dargestellten Litzen 15 können
bei dieser zweiten Variante unmittelbar an das PTC-Element 20 angeschlossen,
bspw. angelötet oder über Stiftkontakte, Federkontakte oder ähnliche
geeignete flexible Elemente angeschlossen werden. Als Isolationselemente 21 zur Einhaltung
der geforderten Luft- und Kriechstrecken kommen thermisch leitende
und elektrisch isolierende Materialien in Frage, insbesondere Keramiken
(z. Bsp. AL3O2)
oder Kunststoffe mit Keramikfüllstoffen, bspw. Silikone
mit Keramikfüllstoffen zur Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit.
Zur Optimierung der thermischen Anbindung werden hierbei zwischen
die einzelnen Schichten thermisch leitende Materialien eingebracht.
Derartige Elemente können auch zum Ausgleichen von ungünstigen
Form- oder Maßtoleranzen genutzt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit zur Realisierung einer erfindungsgemäßen
Fensterheizung besteht in der Verwendung eines Widerstandsdrahts 30,
wie er in den 7 bis 10 dargestellt
ist. Je nach Ausgestaltung des Fensters kann der Widerstandsdraht 30 direkt
auf das Fenstersubstrat aufgebracht oder mittels einer oder mehrerer
Isolationselemente angebunden werden. Der Widerstandsdraht 30 kann
in diesem Fall direkt an zwei stromzuführenden Litzen 31 angelötet,
angecrimpt oder in ähnlicher Weise mit diesen verbunden
sein. Auch hier sind spezielle Maßnahmen erforderlich,
um die geltenden Normen bezüglich Luft- und Kriechstrecken
einzuhalten. Der Widerstandsdraht muss dementsprechend mit einer elektrischen
Isolation 32 ummantelt werden, wobei hierzu ein Schlauch,
ein Kunststoff- oder Keramikteil verwendet werden könnte.
Der schleifenformig geformte Widerstandsdraht 30 kann dann
mit oder ohne Isolation mittels geeigneter Elemente auf das – nicht dargestellte – Fenstersubstrat
geklebt oder angepresst werden.
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Schließlich
bestünde eine weitere Möglichkeit zur Beheizung
des Fensters auch noch darin, so genannte Heatpipes einzusetzen,
welche für eine Wärmekopplung zwischen Heizquelle
und Fenstersubstrat sorgen.
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Bei
dem in den 11 und 12 dargestellten
Beispiel ist eine an sich bekannte Heatpipe 40 mit einem
Zusatzelement in Form eines Wärmetauscherblechs 41 versehen,
welches ein Loch 42 aufweist, das im Zentrum des zu beheizenden
Fensters liegen kann. Es dient dazu, das Fenster möglichst
homogen zu erwärmen. Das Zusatzelement 41 wird
hierbei an die Heatpipe angelötet oder auf sonstige Weise
mit diesem verbunden. Ein Vorteil dieser Variante besteht darin,
dass die eigentliche Wärmequelle, also die Widerstandsheizung
und damit die kritischen Bereiche bezüglich Luft- und Kriechstrecken
in Bereiche des Handstücks verlagert werden können,
welche hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Raums weniger
kritisch sind. In diesem Bereich erfolgt dann die eigentliche Erwärmung
der Heatpipe.
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13 zeigt
schließlich eine zweite Ausführungsform einer
Wärmeankopplung mittels einer Heatpipe 40, welche
nunmehr wiederum im vorderen Bereich 43, der an dem Fenstersubstrat
angeordnet ist, schleifenformig ausgebildet ist.
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Letztendlich
eröffnet die erfindungsgemäße Lösung
die Möglichkeit, das Fenster einer intraoralen Kamera in
einfacher und effektiver Weise zu beheizen. Die kompakte Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Heizung gewährleistet
ferner eine kleine Baugröße des Kamerakopfbereichs,
was zu einer verbesserten Handhabung des Geräts führt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006041020
A1 [0002]