DE102008031881B3

DE102008031881B3 - Medizinisches Endoskop mit beheiztem Fenster

Info

Publication number: DE102008031881B3
Application number: DE102008031881A
Authority: DE
Inventors: Andreas Mückner; Harald Lücht
Original assignee: Olympus Winter and Ibe GmbH
Current assignee: Olympus Winter and Ibe GmbH
Priority date: 2008-07-08
Filing date: 2008-07-08
Publication date: 2009-06-18
Anticipated expiration: 2028-07-09
Also published as: US20100010313A1; US8182421B2; CN101623187A; CN101623187B

Abstract

Ein medizinisches Endoskop (1) mit einem Optikkanal (4), in dem ein von einem Systemrohr (6) umschlossenes optisches System (9, 10) angeordnet ist, wobei das distale Ende des Optikkanales (4) von einem Fenster (5) verschlossen ist, an dessen Innenseite ein elektrischer Heizring (11) angeordnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass der Heizring (11) der Innenfläche des Fensters (5) anliegend und von einer Feder (13) angepresst angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein medizinisches Endoskop der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
Medizinische Endoskope werden bei ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung mit dem distalen Ende in eine körperwarme und feuchte Körperhöhle eingebracht, haben dabei zunächst aber noch die kühlere Außentemperatur. Das führt unvermeidlich zu einem Beschlagen des distal angeordneten Fensters. Der Operateur muss abwarten, bis durch Temperaturausgleich und allmähliche Verdunstung der Beschlag auf dem Fenster wieder verschwindet oder muss sich mit den üblichen Hilfsmaßnahmen helfen, also z. B. versuchen, das beschlagene Fenster an einem in der Nähe befindlichen Körperteil abzustreichen.
Es sind im Stand der Technik vielfältige Arten von Fensterbeheizungen bekannt, die unterschiedliche Medien zur Beheizung verwenden, unter anderem auch elektrischen Strom.
Elektrische Beheizungen sind z. B. aus der US 4,076,018 A bekannt, bei der ein elektrischer Leiter der Innenfläche des Fensters anliegend angeordnet ist.
Bei der gattungsgemäßen US 2007/0149856 A1 , die auch noch einen am Fenster angeordneten Temperatursensor zur Steuerung der Heizleistung zeigt, ist ein Heizring vorgesehen, der im Bereich zwischen dem distalen Ende des Systemrohres, welches ein Videosystem aufnimmt, und dem Fenster angeordnet ist.
Der Stand der Technik befasst sich nur unzureichend mit dem Problem der Befestigung des Heizringes. Die erstgenannte Literaturstelle gibt mehrere Möglichkeiten an, wonach beispielsweise der Heizleiter von innen oder außen dem Fenster anliegen oder sogar in dieses eingeschmolzen sein kann. Auch eine Anordnung um den Rand des Fensters herum wird vorgeschlagen.
Die Anordnung des Heizringes am Fenster wirft Probleme auf. Ein guter Wärmekontakt könnte z. B. durch Einschmelzen, Verkleben oder dergleichen erreicht werden, was aber zu Montageproblemen führt. Wird der Heizring dagegen nur einfach eingelegt, so fehlt ihm der ausreichende Kontakt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, bei einem gattungsgemäßen Endoskop die Anordnung des Heizringes zu optimieren.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß liegt der Heizring der Innenfläche des Fensters an und wird mit einer Feder angepresst. Dadurch ergibt sich ein gut Wärme leitender Kontakt, ohne montageaufwändige Befestigungsmaßnahmen, wie z. B. Einschmelzen, Verkleben, Verschrauben oder dergleichen.
Die Feder muss irgendwo am Endoskop abgestützt sein, um die in distaler Richtung gegen das Fenster wirkende Anpresskraft aufbringen zu können. Vorteilhaft ist die Feder gemäß Anspruch 2 gegen das Systemrohr abgestützt. Dieses endet in der Nähe des Fensters und bietet sich konstruktiv als Abstützelement für die Feder an.
Dabei sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Heizring, Feder und Systemrohr lassen sich bei dieser Konstruktionsweise aus dem Optikkanal in proximaler Richtung herausziehen, sind in diesem also axial verschiebbar angeordnet. Bei der Montage muss lediglich dafür gesorgt werden, dass das proximale Ende des Systemrohres gegenüber dem Endoskop ein Stück weit unter Komprimierung der Feder vorgeschoben und dann in dieser Lage gesichert wird. Die Feder kann bei dieser Konstruktionsweise nicht nur die Anpresskraft für den Heizring liefern, sondern auch für alle, im Optikkanal sitzenden, hintereinander gestapelten Teile den Spielausgleich sicherstellen.
In der einzigen 1 ist die Erfindung beispielsweise und schematisch in einem Achsschritt durch den distalen Endbereich eines erfindungsgemäßen Endoskopes dargestellt.
Die 1 zeigt das distale Endstück eines medizinischen Endoskopes 1, das im Ausführungsbeispiel dem üblichen Konstruktionsschema folgt und mit einem Außenrohr 2 ein Lichtleitfaserbündel 3 umschließt, welches innen von einem exzentrisch angeordneten Faserrohr 4 abgestützt ist, das in seinem Inneren einen Optikkanal ausbildet.
Das distale Ende des von dem Faserrohr 4 gebildeten Optikkanals ist mit einem Fenster 5 verschlossen, das in üblicher Konstruktionsweise mit den distalen En den der Rohre 2 und 4 sowie der Lichtleitfasern 3 in einer gemeinsamen Stirnfläche liegt. Das Fenster 5 ist vorzugsweise hermetisch im Faserrohr 4 befestigt, beispielsweise durch Verlötung, damit das Innere des von dem Faserrohr gebildeten Optikkanals zum Schutz der dort angeordneten optischen Elemente dampffrei bleibt.
In dem von dem Faserrohr 4 gebildeten Optikkanal ist ein Systemrohr 6 angeordnet, das in seinem distalen Endbereich 7 im Durchmesser reduziert ist und dort ein schematisch angedeutetes Objektiv 8 aufnimmt. Hinter dem Objektiv ist im Systemrohr 6 eine schematisch angedeutete Videokamera 9 gehalten, die über Kabel 10 zum proximalen Endbereich des Endoskopes 1 hin verbunden ist. Die Videokamera 9 blickt durch das Objektiv 8 und das Fenster 5 nach außen.
Der Innenfläche des Fensters 5 anliegend ist eine Heizring 11 angeordnet, der über Kabel 12, die in proximaler Richtung verlaufen, elektrisch angeschlossen ist. Der Heizring 11 kann als Drahtspule oder auch als Ring aus elektrischem Widerstandsmaterial ausgebildet sein. Die Leitungen 12 verlaufen zusammen mit den Leitungen 10 der Videokamera 9 in proximaler Richtung und sind nach außen angeschlossen, z. B. an eine Heizstromsteuerung. Benachbart zum Fenster 5 kann im Endoskop auch noch ein nach außen angeschlossener Temperatursensor vorgesehen sein, der den Heizstrom steuert.
Im Faserrohr 4 ist eine schraubenförmig ausgebildete Feder 13 angeordnet, die mit ihrem distalen Ende gegen den Heizring 11 drückt und sich mit ihrem proximalen Ende an dem Absatz zwischen dem Systemrohr 6 und dessen im Durchmesser reduzierten Endbereich abstützt. Die Feder 13 drückt somit den Heizring 11 mit einer entsprechend plan ausgebildeten distalen Endfläche gegen die Innenfläche des Fensters 5, um guten thermischen Kontakt sicherzustellen.
Die Feder 13 könnte auch an anderer Stelle am Systemrohr 6, z. B. an dessen distalem Ende, abgestützt sein, wenn beispielsweise das Systemrohr 6 distal ohne Reduzierung im Endbereich 7 endet. Die Feder 13 könnte sich auch an anderen Bauelementen abstützen, beispielsweise an einem Absatz des Faserrohres 4. Die Feder 13 könnte auch eine andere als die dargestellte Bauform aufweisen, z. B. als Tellerfeder oder dergleichen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Fenster 5 im Faserrohr 7 fest eingelötet. Der Heizring 11, die Feder 13 und das Systemrohr 6 sind jedoch im Faserrohr 4 verschiebbar und können aus dessen proximalen Ende herausgezogen werden.
Bei der Montage werden Heizring 11, Feder 13 und Systemrohr 6 nacheinander in einer Stapelanordnung vom nicht dargestellten proximalen Ende her in das Faserrohr 4 bis zu distaler Anlage eingeschoben. Dann wird das Systemrohr 6 unter Komprimierung der Feder 13 noch etwas vorgeschoben und schließlich am Endoskop 1 gesichert, z. B. mit geeigneter Verschraubung oder dergleichen.
Die Feder 13 sorgt nicht nur für gut Wärme leitende Anpressung des Heizringes 11 gegen das Fenster 5, sondern drückt mit ihrem Gegendruck auch in proximaler Richtung gegen das Systemrohr 6 und hält dies proximal in spielfreier Anlage. Dadurch werden störende Klapperbewegungen des optischen Systems vermieden.
In einer Sonderbauweise könnte, wenn anstelle der dargestellten Videokamera 9 im Systemrohr 6 ein Stapel von Stablinsen angeordnet wäre, die Feder 13 sich mit ihrem proximalen Ende gegen den Stablinsenstapel anlegen und somit dessen klapperfreie Lagerung sicherstellen.

Claims

Medizinisches Endoskop (1) mit einem Optikkanal (4), in dem ein von einem Systemrohr (6) umschlossenes optisches System (9, 10) angeordnet ist, wobei das distale Ende des Optikkanales (4) von einem Fenster (5) verschlossen ist, an dessen Innenseite ein elektrischer Heizring (11) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizring (11) der Innenfläche des Fensters (5) anliegend und von einer Feder (13) angepresst angeordnet ist.
Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (13) gegen das Systemrohr (6) abgestützt ist.
Endoskop nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Heizring (11), Feder (13) und Systemrohr (6) aus dem Optikkanal (4) in proximaler Richtung herausnehmbar angeordnet sind, wobei das Systemrohr (6) an seinem proximalen Ende gegen das Endoskop (1) abgestützt ist.