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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen zweier
Betätigungseinrichtungen, welche als Schließeinrichtungen
ausgebildet sein können, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruches 1.
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Eine
derartige aus
DE 198
16 991 A1 bekannte Vorrichtung beinhaltet ein in wenigstens
einer Betätigungsrichtung, beispielsweise Zugrichtung betätigbares
Betätigungsseil, welches über eine verschiebbare
Kupplungseinrichtung mit zwei die Betätigungsbewegung auf
die beiden Betätigungseinrichtungen übertragenden Übertragungsseilen
verbunden ist. Das Betätigungsseil sowie die Übertragungsseile
können in Hüllen angeordnete Seile von Bowdenzügen
sein. Die bekannte verschiebbare Kupplungsreinrichtung beinhaltet
einen in einem Gehäuse verschiebbaren Kupplungsschieber,
mit dem das Betätigungsseil sowie die beiden Übertragungsseile verbunden
sind. Hierdurch können durch Betätigung des Betätigungsseiles
mit Hilfe einer Bedieneinrichtung die beiden Betätigungseinrichtungen,
welche als Schlösser ausgebildet sein können,
gleichzeitig bedient werden. Wenn die Schlösser konstruktionsbedingt
unterschiedliche Auslösespiele besitzen, können
diese durch eine entsprechend angepasste Auslegung der Längen
der Übertragungsseile kompensiert und gegenseitig ausgeglichen
werden.
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Eine
gleichzeitige Betätigung der Betätigungseinrichtungen
ist jedoch dann nicht mehr gegeben, wenn im Lauf des Betriebs Längenänderungen an
den Übertragungsseilen oder Änderungen im Auslösespiel,
bedingt durch äußere Einflüsse wie Witterungseinflüsse,
entstehen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welcher Änderungen, welche einen gleichzeitigen Auslösezeitpunkt
für beide Betätigungseinrichtungen im laufenden
Betrieb verhindern, kompensiert werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei
der Erfindung beinhaltet die Kupplungseinrichtung zwei in einer
Führung verschiebbar angeordnete Schlitten. Der eine Schlitten
ist mit dem einen Übertragungsseil und der andere Schlitten
ist mit dem anderen Übertragungsseil verbunden. Ferner sind
die beiden Schlitten über ein Verbindungsstück, welches
in Betätigungsrichtung eine gegeneinander Verschiebung
der beiden Schlitten zulässt, mit dem Betätigungsseil
verbunden.
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In
bevorzugter Weise ist jeder der beiden Schlitten in einem Schwenklager
mit dem Verbindungsstück verbunden. Das Verbindungsstück
ist gegenüber der Betätigungsrichtung des Betätigungsseiles,
welches durch Zug und/oder Druck betätigt werden kann,
schwenkbar. Das Verbindungsstück, welches vorzugsweise
aus einem festen Material besteht, kann als Wippe ausgebildet sein.
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Wenn
sich bei den Übertragungsseilen unterschiedliche Seillängen
ergeben oder unterschiedliche Auslösespiele in den Betätigungseinrichtungen vorhanden
sind oder entstehen, wird beim Betätigen des Betätigungsseiles
durch Zug oder Druck das Verbindungsstück um eines der
beiden Schwenklager an den Schlitten geschwenkt, bis der durch die
unterschiedliche Seillänge oder das unterschiedliche Auslösespiel
sich ergebende Lehrgang beseitigt ist und bei Weiterbewegung des
Betätigungsseiles in Betätigungsrichtung die Betätigungsfunktionen
bei den Betätigungsrichtungen gleichzeitig ausgelöst
werden. Auf diese Weise erreicht man bei der Erfindung eine automatische
Justierung des gleichzeitigen Auslösezeitpunkts. Diese
Justierung kann während des laufenden Betriebs jederzeit
immer wieder neu erfolgen. Erreicht wird dies durch die Verschiebemöglichkeit der
beiden Schlitten zueinander in der oder entgegengesetzt zur Betätigungsrichtung
bei einem durch das Betätigungsseil übertragenen
Zug oder Druck.
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Hierdurch
wird auch dann, wenn in der Bewegungsübertragungsstrecke
von der Kupplungseinrichtung bis zu den Betätigungseinrichtungen
die Auslösezeiten beeinflussende Änderungen sich
ergeben, immer ein gleichzeitiges Auslösen der Betätigungseinrichtungen
erreicht. Vorzugsweise sind die Betätigungseinrichtungen
als Schließeinrichtungen, insbesondere Schlösser
ausgebildet, welche bei der Betätigung zu entriegeln sind.
Das Verriegeln kann durch eine der Betätigungsrichtung
beim Entriegeln entgegengesetzt wirkende Federvorspannung oder durch
entgegengesetztes Betätigen erfolgen.
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Anhand
der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung
noch näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 in
schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer
Betätigungseinrichtung, bei welcher die Erfindung zum Einsatz
kommt und
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2 ein
Ausführungsbeispiel für eine verschiebbare Kupplungseinrichtung,
welche bei der Erfindung zum Einsatz kommt.
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In 1 ist
schematisch eine Betätigungsvorrichtung dargestellt, bei
welcher zwei Betätigungseinrichtungen 5 und 6,
welche als Schließeinrichtungen, insbesondere Schlösser,
ausgebildet sein können, mit Hilfe einer Bedieneinrichtung 13 betätigt
werden. Die Bedieneinrichtung 13 kann in bekannter Weise
einen Bedienhebel aufweisen, welcher mit einem Betätigungsseil 1 (2)
eines Bowdenzuges 14 verbunden ist. Das Bedienseil 1 wirkt wie
im Einzelnen anhand der 2 noch erläutert wird, über
eine verschiebbare Kupplungseinrichtung 2 auf Übertragungsseile 3, 4,
welche ebenfalls in Bowdenzügen 15, 16 geführt
sind. Die von der verschiebbaren Kupplungseinrichtung 4 auf
die Übertragungsseile 3, 4 übertragenen
Betätigungsbewegungen wirken auf die Betätigungseinrichtungen 5, 6 ein. Falls
die Betätigungseinrichtungen 5, 6 als
Schließeinrichtungen ausgebildet sind, können
diese übertragenen Bewegungen zum Öffnen der Schließeinrichtungen
dienen. Auf diese Weise lässt sich mit Hilfe einer Bedieneinrichtung 13,
welche entfernt von den Orten der Betätigungseinrichtungen 5 und 6 liegt, ein
Auslösen der Funktionen der Betätigungseinrichtungen 5 und 6 erreichen.
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Die
in 1 zum Einsatz kommende Kupplungseinrichtung 2,
welche im Einzelnen in der 2 dargestellt
ist, gewährleistet auch bei Änderungen entlang
den beiden Bewegungsübertragungsstrecken zwischen der Kupplung 2 und
den Betätigungseinrichtungen 5, 6 eine
jeweilige Justierung, insbesondere Neujustierung, durch die gleichzeitige
Auslösezeitpunkte für die Funktionen der Betätigungseinrichtungen 5 und 6 erreicht
werden.
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Hierzu
beinhaltet die Kupplungseinrichtung 2 (2)
in einem Gehäuse 21 zwei Schlitten 8 und 9. An
ihren einen Enden sind die Schlitten 8 und 9 mit den
zugehörigen Übertragungsseilen 3 und 4 verbunden.
An den anderen Enden der Schlitten 8 und 9 sind
Schwenklager 11 und 12 vorgesehen. In diesen Schwenklagern 11 und 12 sind
die Schlitten schwenkbar mit einem gemeinsamen Verbindungsstück 10 verbunden.
Das Verbindungsstück 10 ist balkenförmig
ausgebildet und erstreckt sich quer zur Verschieberichtung der beiden
Schieber 8 und 9 im Gehäuse 21.
Das Verbindungsstück 10 besteht bevorzugt aus
einem starren Material. In der Mitte des Verbindungsstückes 10 ist
eine Verbindungsstelle 22 vorgesehen, an welcher das Verbindungsstück 10 mit
dem Betätigungsseil 1 verbunden ist. Die beiden Schwenklager 11 und 12 befinden
sich zu beiden Seiten der mittig angeordneten Verbindungsstelle 22. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel werden die beiden Schwenklager 11 und 12 von
an den Schlitten 8 und 9 vorgesehenen domartigen
Vorsprüngen, welche durch am Verbindungsstück 10 vorgesehene Öffnungen
ragen, gebildet. Es ist natürlich auch möglich, die
Vorsprünge am Verbindungsstück 10 vorzusehen und
die Öffnungen, in welche die Vorsprünge ragen, an
den Schlitten 8 und 9 vorzusehen.
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An
der Innenseite des Gehäuses 21 sind seitliche
Führungen 7 vorgesehen, entlang denen die Schlitten 8 und 9 in
Betätigungsrichtung (Pfeil 20) bewegt werden.
Eine in der 2 dargestellte Betätigungsrichtung 20 entspricht
einer Zugbewegung, welche durch Zug am Betätigungsseil 1 erfolgt.
Es ist auch möglich als Betätigungsrichtung eine
entgegengesetzte Richtung, welche durch Druckausübung auf das
Betätigungsseil 1 hervorgerufen wird, zu wählen.
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Die
beiden Schlitten 8 und 9 sind in Betätigungsrichtung
und entgegengesetzt zur Betätigungsrichtung gegeneinander
beweglich im Gehäuse 21 angeordnet. Wie schon
erläutert, erfolgt die exakte Führung durch die
seitlichen Führungen 7 an den Innenwänden
den Gehäuses 21. Ferner wird die exakte Führung
durch die aneinander liegenden Flächen der beiden Schlitten 8 und 9 gewährleistet.
Es ist jedoch auch möglich, an einer zwischen den beiden Schlitten 8 und 9 vorgesehenen
Trennwand zusätzliche Führungsflächen
zu bilden.
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Wenn
beim Bewegen des Betätigungsseiles 1 in die gewünschte
Betätigungsrichtung 20, beispielsweise durch Zug,
das Betätigungsseil 1 in der 2 nach
oben bewegt wird, wird diese Bewegung über das Verbindungsstück 10 auf
die beiden Schlitten 8 und 9 übertragen.
Die Schlitten werden hierdurch im Gehäuse 21 ebenfalls
in die Betätigungsrichtung mitgezo gen und diese Bewegung
wird auf die Übertragungsseile 3 und 4,
welche mit entsprechenden Auslöseeinrichtungen in den Betätigungseinrichtungen 5 und 6 verbunden
sind, übertragen. Hierdurch wird ein gleichzeitiges Auslösen
der Betätigungseinrichtungen, beispielsweise ein Entriegeln, wenn
diese als Schlösser ausgebildet sind, erreicht.
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Wenn
durch äußere Einflüsse, beispielsweise
Witterungseinflüsse und dergleichen, die Seillängen
der Übertragungsseile 3 und 4 sich ändern
oder unterschiedliche Auslösespiele in den Betätigungseinrichtungen
sich einstellen, verursacht die Bewegung des Betätigungsseiles 1 zunächst
ein Verschwenken des Verbindungsstückes 10 in
dem entsprechenden einen Schwenklager 11 oder 12 am Schlitten 8 oder 9 bis
der durch die Änderung bewegte Leergang beseitigt ist.
Bei der Weiterbewegung des Betätigungsseiles 1 in
der Betätigungsrichtung 20 erfolgt dann das gleichzeitige
Auslösen der an den Betätigungseinrichtungen 5 und 6 gewünschten Funktionen,
beispielsweise das Entriegeln von Schlössern.
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Um
eine Verschwenkbarkeit des Verbindungsstückes 10 gegenüber
der Betätigungsrichtung 20 in einem der beiden
Schwenklager 11 und 12, wie durch Pfeile 24 und 25 in 2 angedeutet
ist, zu erreichen, wird ein Endstück des Betätigungsseiles 1, an
dessen Ende die Verbindungsstelle 22 vorgesehen ist, frei
im Gehäuse 21 geführt. Aufgrund der Biegbarkeit
des Betätigungsseiles 1 sind die Schwenkbewegungen 24, 25 des
Verbindungsstückes 10 gegenüber den Schlitten 8 und 9 möglich. Die
Verbindungsstelle 22, in welcher das Ende des Betätigungsseiles 1 mit
dem Verbindungsstück 10 verbunden ist, kann jedoch
ebenfalls als Schwenklager ausgebildet sein.
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Um
das Betätigungsseil 1 und die Übertragungsseile 3 und 4 exakt
in Richtung ihrer Längsausdehnungen zu bewegen, sind diese
als in nicht näher dargestellten Hüllen der Bowdenzüge 14, 15, 16 geführte
Seile ausgebildet. Die nicht näher dargestellte Hülle
des Bowdenzuges 14, welcher zwischen der Bedieneinrichtung 13 und
der Kupplungseinrichtung 2 angeordnet ist, ist am jeweiligen Öffnungsrand
der Öffnung durch welche das Betätigungsseil 1 am
Bedienelement 13 und an der Kupplungseinrichtung geführt
ist, abgestützt. In der 2 ist die
Hülle des Bowdenzuges 14 am das Betätigungsseil 1 umgebenden
oberen Öffnungsrand 19 des Gehäuses 21 abgestützt.
Die entsprechenden Hüllen der Bowdenzüge 15 und 16 sind
an den unteren die Übertragungsseile 3 und 4 umgebenden Öffnungsrändern 18 abgestützt.
Desgleichen erfolgt die Abstützung der Hüllen
der Bowdenzüge 15 und 16 an Öffnungsrändern
der Betätigungseinrichtungen 5 und 6.
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Die
Gehäuse der Bedieneinrichtung 13 und der Betätigungseinrichtungen 5 und 6 sowie
das Gehäuse 21 der Kupplung 2 sind ortsfest,
beispielsweise am Aufbau eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs
befestigt. Dies kann beispielsweise mit Hilfe von Befestigungsösen
und hindurchgesteckten Schraubenverbindungen erfolgen. In 2 ist
für das Gehäuse 21 eine Befestigungsöse 23 gezeigt, mit
welcher die Kupplungseinrichtung 2 ortsfest, insbesondere
am Fahrzeugaufbau befestigt werden kann.
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In
Zusammenwirkung mit der in 2 dargestellten
Kupplungseinrichtung 2 erreicht man einen automatischen
Ausgleich von Änderungen in den Bewegungsübertragungsstrecken,
so dass immer eine gleichzeitige Auslösung der gewünschten
Funktionen der Betätigungseinrichtungen 5 und 6 erreicht wird.
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- 1
- Betätigungsseil
- 2
- Kupplungseinrichtung
- 3
- Übertragungsseil
- 4
- Übertragungsseil
- 5
- Betätigungseinrichtung
- 6
- Betätigungseinrichtung
- 7
- seitliche
Führung
- 8
- Schlitten
- 9
- Schlitten
- 10
- Verbindungsstück
- 11
- Schwenklager
- 12
- Schwenklager
- 13
- Bedieneinrichtung
- 14
- Bowdenzug
- 15
- Bowdenzug
- 16
- Bowdenzug
- 17
- Stützsockel
für Bowdenzughülle
- 18
- Stützsockel
für Bowdenzughülle
- 19
- Stützsockel
für Bowdenzughülle
- 20
- Betätigungsrichtung
- 21
- Kupplungsgehäuse
- 22
- Verbindungsstelle
- 23
- Befestigungseinrichtung
- 24
- Schwenkbewegung
- 25
- Schwenkbewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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