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Der
Gegenstand betrifft eine Batteriepolklemme mit zumindest zwei Klemmbacken,
und einem einstückig
mit den Klemmbacken verbundenen Anschlussstück. Darüber hinaus betrifft der Gegenstand
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Batteriepolklemme.
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Batteriepolklemmen
im automobilen Bereich sind hinlänglich
bekannt. Mit Hilfe der Batteriepolklemmen lässt sich die Fahrzeugelektrik
mit der Batterie elektrisch verbinden. Hierzu werden die Batteriepolklemmen
auf die Pole der Batterien gesteckt und mittels Klemmbacken mit
diesen in festen Kontakt gebracht. Die Klemmbacken werden hierbei durch
eine Schraubvorrichtung gegeneinander gezogen, so dass diese die
Batteriepole fest umgreifen.
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Herkömmliche
Batteriepolklemmen sind aus Messing geschmiedet. Die Batteriepolklemmen,
die heutzutage zum Einsatz kommen, werden in einem Stück als Schmiedeteile
hergestellt. Dies hat zum einen den Nachteil, dass die Schmiedeteile
aus Messing ein hohes Gewicht haben. Zum anderen sind Schmiedeteile
aufwändig
in der Herstellung und somit teuer.
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Vor
dem Hintergrund des wachsenden Kosten- und Gewichtsdrucks in der
Automobilzuliefererindustrie lag dem Gegenstand somit die Aufgabe
zugrunde, eine kostengünstig
herstellbare, leichte Batteriepolklemme zur Verfügung zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird gegenständlich
dadurch gelöst,
dass die Klemmbacken und das Anschlussstück aus Aluminium gebildet sind,
und dass eine Aluminiumoxidschicht auf zumindest den Klemmbacken
nasschemisch entfernt ist und unmittelbar auf der Aluminiumoberfläche eine
elektrisch leitende Schutzschicht aufgebracht ist.
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Es
ist erkannt worden, dass nicht nur die Energieverkabelung innerhalb
eines Kraftfahrzeugs mit Hilfe von Aluminiumleitungen bewerkstelligt
werden kann, sondern auch der unmittelbare Anschluss an die Batterie.
Gegenständlich
wird die Batteriepolklemme aus Aluminium gebildet. Dies bringt Vorteile hinsichtlich
der Herstellung mit sich. Aluminium lässt sich leichter verformen
als beispielsweise Messing und es ist beispielsweise möglich, dass
die Batteriepolklemme aus Aluminium gegossen oder geschmiedet ist.
Das Verformen von Aluminium ist jedoch erheblich leichter, so dass
der Herstellungsprozess für die
Batteriepolklemme sehr viel kostengünstiger ist, als es dies wäre, wenn
die Batteriepolklemme aus Messing geformt wäre.
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Der
Nachteil bei der Verwendung von Aluminium für elektrische Verbindungen
liegt in der sich auf dem Aluminium bildenden Aluminiumoxidschicht. Diese
Aluminiumoxidschicht erhöht
den Übergangswiderstand
zwischen elektrischen Komponenten und kann schlimmstenfalls die
zu verbindenden elektrischen Komponenten gegeneinander elektrisch
isolieren. Aus diesem Grunde müssen
Maßnahmen
getroffen werden, die ein verlustarmes elektrisches Kontaktieren
der Batteriepolklemme mit dem Batteriepol und/oder einer Anschlussfahne
und/oder einem Schraubkontakt ermöglichen. Aus diesem Grunde
wird vorgeschlagen, dass die Aluminiumoxidschicht nasschemisch entfernt
wird. Dies kann beispielsweise durch Aufbrechen der Aluminiumoxidschicht
in einem nasschemischen Prozess erfolgen. Beispielsweise kann die
Aluminiumoxidschicht mittels einer Säure entfernt werden. Auch kann
die Oxidschicht geätzt
werden.
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Die
elektrisch leitende Schutzschicht bietet einen chemisch stabilen
Schutz für
die Batteriepolklemme, insbesondere für das Aluminium der Batteriepolklemme.
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Nachdem
die Aluminiumoxidschicht entfernt wurde, kann unmittelbar danach
eine Schutzschicht auf die Aluminiumoxidschicht aufgebracht werden. Hierbei
kann eine Zink-, Kupfer- oder Nickelschicht aufgebracht werden.
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Sowohl
das Entfernen der Oxidschicht als auch das Aufbringen der Schutzschicht
kann in einem nasschemischen, galvanischen Prozess erfolgen. Auch
kann die elektrisch leitende Schicht in einem Schmelztauchprozess
aufgebracht werden. Es ist auch möglich, dass nach dem Aufbringen
der Zink-, Kupfer- oder Nickelschicht das Bauteil verzinnt wird.
Hierbei kann die Zinnschicht mittels Feuerverzinnen, galvanischem
Verzinnen, Reflow-Verzinnen oder chemischen Verzinnen aufgebracht
werden.
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Die
Schutzschicht ist derart, dass diese elektrisch leitend ist. Die
Schutzschicht wird gegenständlich
direkt auf die Aluminiumoberfläche,
bevor sich eine Aluminiumoxidschicht gebildet hat, aufgebracht. Hierdurch
wird erreicht, dass sich auf der Oberfläche der Batteriepolklemme,
die aus Aluminium gebildet ist, keine Aluminiumoxidschicht bildet
und diese somit mit geringem elektrischen Widerstand mit dem Batteriepol
verbunden werden kann.
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Die
gegenständliche
Batteriepolklemme ist somit kostengünstig in der Herstellung und
weist ein geringes Gewicht auf. Die Nachteile von Aluminium werden
durch die Verwendung der Schutzschicht umgangen. Im Vergleich zu
einer geschmiedeten Klemme aus Messing oder Kupfer, welche ca. 60
g wiegt, wiegt die gegenständliche
Klemme ca. 18 g. Auch muss für
den Anschluss an den Batteriepol, der häufig aus Blei gebildet ist,
das Konusloch der Batteriepolklemme nicht nachbearbeitet werden.
Die Batteriepolklemme kann in einem Druckgussverfahren hergestellt
werden. Das Konusloch kann bereits für den Anschluss an den Batteriepol
geformt sein.
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Die
Schutzschicht kann gemäß eines
vorteilhaften Ausführungsbeispiels
aus Kupfer, Nickel, Zink und/oder Zinn oder Legierungen davon gebildet
sein. Mittels der Schutzschicht wird die Bildung einer Aluminiumoxidschicht
verhindert. Das Aluminium wird durch die Schutzschicht gegenüber Umwelteinflüssen geschützt. Die
Schutzschicht bietet einen guten elektrischen Kontakt mit der Polklemme.
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Auch
wird vorgeschlagen, dass die Klemmbacken und das Anschlussstück aus Aluminium-Vollmaterial
gebildet sind. Sowohl die Klemmbacken als auch das Anschlussstück können somit
vollständig, mit
Ausnahme der Schutzschicht, aus Aluminium oder Legierungen davon
gebildet sein. Bei Herstellen der Batteriepolklemme kann ein Druckgussverfahren zum
Einsatz kommen. Das verwendete Aluminium kann eine hochfeste Druckgusslegierung
sein. Hierbei kommen AL 99,5 oder AlMgXSiYMnZ mit X, Y, Z zwischen
1 und 10, bevorzugt X = 5, Y = 2, Z = l mit einer Abweichung von
ca. +/–0,5
in Frage. Auch kann eine Aluminiumlegierung der Gruppe EN AW 2xxx/oxxx/7xxx
verwendet werden.
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Vorteilhaft
für die
Kontaktierung der Batteriepolklemme mit dem elektrischen Versorgungsnetz ist,
wenn auch das Anschlussstück
elektrisch leicht kontaktierbar ist. Aus diesem Grunde wird auch
vorgeschlagen, dass eine Aluminiumoxidschicht auf dem Anschlussstück nasschemisch
entfernt ist und unmittelbar auf der Aluminiumoberfläche eine Schutzschicht
aufgebracht ist. Neben den Klemmbacken kann auch das Anschlussstück unmittelbar nachdem
die Aluminiumoxidschicht entfernt wurde mit einer Schutzschicht überzogen
werden. In diesem Fall lässt
sich auch das Anschlussstück
leicht mit einem elektrischen Kabel verbinden.
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Ein
weiterer Aspekt ist ein Verfahren zur Herstellung einer Batteriepolklemme
nach Anspruch 5.
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Die
Klemmbacken und das Anschlussstück können mittels
Druckguss oder Schmieden, bevorzugt Gesenk-Schmieden geformt werden.
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Gemäß des gegenständlichen
Verfahrens wird die auf den Klemmbacken sich bildende Aluminiumoxidschicht
zunächst
nasschemisch entfernt. Dies kann mittels einer chemischen Reaktion
erfolgen. Das blanke Aluminium wird daraufhin unmittelbar mit einer
Schutzschicht überzogen.
Beispielsweise ist es möglich,
dass nachdem die Aluminiumoxidschicht nasschemisch entfernt wurde,
die Batteriepolklemme unter Schutzatmosphäre einem Tauchbad zugeführt wird,
in dem eine Schutzschicht aufgebracht wird. Dies verhindert, dass
sich auf dem blanken Aluminium eine Aluminiumoxidoberfläche bildet.
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Gemäß eines
vorteilhaften Ausführungsbeispiels
wird vorgeschlagen, dass die Schutzschicht unmittelbar nach dem
Entfernen der Aluminiumoxidschicht, bevor sich eine neue Aluminiumoxidschicht bildet,
aufgebracht wird. Beim Aufbringen der Schutzschicht muss verhindert
werden, dass sich eine neue Aluminiumoxidschicht bildet, die einen elektrischen
Isolator darstellt.
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Gemäß eines
vorteilhaften Ausführungsbeispiels
wird vorgeschlagen, dass die Schutzschicht in einer Schutzatmosphäre aufgebracht
wird.
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Gemäß eines
vorteilhaften Ausführungsbeispiels
wird auch vorgeschlagen, dass die Schutzschicht in einem nasschemischen
Prozess aufgebracht wird. Beispielsweise kann die Schutzschicht galvanisiert
werden. Auch kann die elektrisch leitende Schicht in einem Schmelztauchprozess
aufgebracht werden. Es ist auch möglich, dass nach dem Aufbringen
der Zink-, Kupfer- oder Nickelschicht das Bauteil verzinnt wird.
Hierbei kann die Zinnschicht mittels Feuerverzinnen, galvanischem
Verzinnen, Reflow-Verzinnen oder chemischen Verzinnen aufgebracht
werden.
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Im
Bereich einer Nahtstelle mit einem Kabel, das beispielsweise mittels
Ultraschallschweißen
oder Widerstandsschweißen
mit der Batteriepolklemme verbunden wird, kann die Schutzschicht
vor dem Verschweißen
entfernt werden. Hierzu kann die Schutzschicht beispielsweise mittels
Bürsten
oder Fräsen entfernt
werden.
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Nachfolgend
wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Ansicht einer Batteriepolklemme;
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2 einen
Schnitt durch eine gegenständliche
Batteriepolklemme;
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3 schematisch
den Ablauf eines gegenständlichen
Verfahrens.
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1 zeigt
eine Batteriepolklemme 2. Die Batteriepolklemme 2 ist
aus zwei Klemmbacken 4a und 4b sowie einem Anschlussstück 8,
welches einstückig
mit den Klemmbacken 4 verbunden ist, gebildet. Die Klemmbacken 4a, 4b werden
zum Anschluss an eine Batterie auf einen Batteriepol aufgeschoben und
mittels einer Verschraubung 6 derart verschraubt, dass
beim Anziehen der Verschraubung 6 die Klemmbacken 4a, 4b aufeinander
zu bewegt werden und somit kraftschlüssig mit dem Batteriepol verbunden
werden. Über
einen Steg ist das Anschlussstück 8 einstückig mit
den Klemmbacken verbunden. An dem Steg kann beispielsweise ein Anschlussbolzen 10 angeordnet
sein, der einen Abgriff für
ein elektrisches Kabel darstellt.
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Im
Bereich des Anschlussstücks 8 kann
beispielsweise ein Aluminiumrundkabel oder Flachkabel mit der Batterieklemme 2 verbunden
werden. Hierbei kann beispielsweise vor einem stoffschlüssigen Verbinden
des Anschlussstücks 8 mit
dem Aluminiumkabel die Schutzschicht im Bereich der Nahtstelle entfernt
werden. Insbesondere beim Ultraschallschweißen zwischen Anschlussstück 8 und
Kabel sollte die Schutzschicht entfernt werden. Auch kann das Anschlussstück 8 mittels
Widerstandsschweißen
mit dem Kabel verbunden werden.
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Der
Anschlussbolzen 10 ist ebenfalls mit einer Schutzschicht
beschichtet. Der Anschlussbolzen 10 kann ein Schraubgewinde
zur Aufnahme eines Kabelschuhs aufweisen. Der Anschlussbolzen 10 kann
auch als Crimpanschluss für
ein Kabel gebildet sein. Der Anschlussbolzen 10 kann beispielsweise
in den Steg oder ein anderes Teil der Batteriepolklemme eingepresst
werden. Der Anschlussbolzen kann ein gerändelter Anschlussbolzen sein.
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Die
gegenständliche
Batteriepolklemme 2 zeichnet sich durch ihren inneren Aufbau
auf, welcher im Schnitt A-A, der in 2 dargestellt
ist, erkennbar ist.
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2 zeigt
den Schnitt A-A der 1. Zu erkennen ist, dass die
Klemmbacken 4 in ihrem Kern 12 aus Aluminium gebildet
sind. Der Kern 12 wird, nachdem die Batteriepolklemme 2 geformt
wurde, einem nasschemischen Prozess unterzogen, bei dem vom Kern 12 die
Aluminiumoxidschicht, die sich beim Kontakt des Kerns 12 mit
Umgebungsluft bildet, entfernt wird. Auch kann die Oxidschicht mittels
Säure entfernt
werden. Unmittelbar im Anschluss daran, bevor sich eine neue Aluminiumoxidschicht
um den Kern 12 legen kann, wird eine Schutzschicht 14 auf den
Kern 12 aufgebracht. Die Schutzschicht 14 kann dabei
in einem nasschemischen Prozess oder einem Schmelztauchprozess,
mittels Tauchlackieren, mittels Pulverbeschichten oder sonstiger
Beschichtungsverfahren aufgebracht werden.
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Beim
Aufbringen der Schutzschicht 1 muss verhindert werden,
dass sich eine neue Aluminiumoxidschicht auf dem Kern 12 bildet.
Die Schutzschicht 14 kann aus Kupfer, Nickel, Zinn oder
Legierungen davon gebildet sein. Andere Materialien sind ebenfalls
möglich.
Nach dem Aufbringen der Zink-, Kupfer- oder Nickelschicht kann die Batteriepolklemme 2 verzinnt
werden.
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Das
Herstellen einer Batteriepolklemme 2 ist schematisch in 3 dargestellt.
In einem ersten Schritt 20 werden sowohl die Klemmbacken 4a, 4b als
auch das Anschlussstück 8 geformt.
Dies kann mittels Schmieden oder Giessen geschehen.
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Nachdem
die Batteriepolklemme 2 mit den Klemmbacken 4 und
dem Anschlussstück 8 geformt wurde
(20), wird diese einem nasschemischen Prozess zugeführt, bei
dem die sich auf der Oberfläche der
Klemmbacken 4 und dem Anschlussstück 8 bildende Aluminiumoxidschicht
aufgebrochen wird (22). Hierzu wird die Batteriepolklemme
in ein Tauchbad gegeben, in welchem die Aluminiumoxidschicht aufgebrochen
wird. Beispielsweise kann die Aluminiumoxidschicht mittels Zinkatieren
aufgebrochen werden. Auch kann die Aluminiumoxidschicht mittels
einer Säure
entfernt werden.
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Nachdem
die Aluminiumoxidschicht aufgebrochen wurde (22), wird
die Batteriepolklemme unmittelbar einem Beschichtungsprozess (24)
zugeführt.
In dem Beschichtungsprozess wird, bevor sich eine neue Aluminiumoxidschicht
auf dem Kern 12 bildet, eine Schutzschicht 14 aufgetragen.
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Die
Schutzschicht 14 kann beispielsweise mittels Galvanisieren
aufgebracht werden. Auch ist es möglich, dass die Schutzschicht
mittels Tauchlackieren oder Pulverbeschichten aufgebracht wird, wobei
hierbei eine elektrisch leitende Schicht aufgebracht wird. Nachdem
die Schutzschicht aufgebracht wurde (24), kann sich auf
der Batteriepolklemme 2 kein neues Aluminiumoxid bilden,
so lange die Schutzschicht 14 unversehrt ist.
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Mit
Hilfe der gegenständlichen
Batteriepolklemme ist es möglich,
eine leichte und kostengünstig
herstellbare Batteriepolklemme zur Verfügung zu stellen. Die Verwendung
von Aluminium für
die Batteriepolklemme bietet somit eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen
Batteriepolklemmen.