-
Die
Erfindung betrifft eine Leitungsanordnung zur Verbindung von zwei
Fahrzeugbaugruppen nach dem Oberbegriff des Patenanspruchs 1 und
ein korrespondierendes Montageverfahren für eine solche
Leitungsanordnung.
-
Der
Einsatz von elektrischen Radnabenmotoren in Fahrzeugachsen erfordert
elektrische Hochspannungsleitungen mit sehr großen Querschnitten, die
geringe elektrische Verluste aufweisen. Derartige Hochspannungsleitungen
weisen eine hohe Eigensteifigkeit auf und können daher
nur mit großen Biegeradien verlegt werden. Bei gelenkten
Fahrzeugachsen ist durch die Freiheitsgrade Lenken und Federn ein
großer Bauraumbedarf für den notwendigen Längenausgleich
bei der Leitungsführung der Hochspannungsleitungen erforderlich.
Ein Leitungslängenausgleich kann beispielsweise über
eine Verlegung der mindestens einen Hochspannungsleitung über
zwei Biegeradien umgesetzt werden.
-
In
der Patentschrift
DE
199 48 224 C1 und in der Offenlegungsschrift
DE 101 20 742 A1 werden beispielsweise
elektrische Radantriebe für Fahrzeuge beschriebenen. Leitungsanordnungen
zur Verbindung der Radnabenmotoren mit dem Bordnetz werden jedoch
nicht beschrieben.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Leitungsanordnung zur Verbindung von
zwei Fahrzeugbaugruppen anzugeben, die einen optimalen Längenausgleich
für mindestens eine Verbindungsleitung ermöglicht,
sowie ein korrespondierendes Montageverfahren für eine
solche Leitungsanordnung anzugeben, das eine sichere Montage ermöglicht.
-
Die
Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellung einer
Leitungsanordnung zur Verbindung von zwei Fahrzeugbaugruppen mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eines Montageverfahrens
für eine Leitungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
13.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Erfindungsgemäß ist
zwischen zwei Fahrzeugbaugruppen eine Kassette angeordnet, in welcher
mindestens eine Verbindungsleitung zur Verbindung der beiden Fahrzeugbaugruppen
in mindestens einer Leitungsschleife geführt ist, wobei
eine Durchmesseränderung der mindestens einen Leitungsschleife
eine korrespondierende durch einen Fahrbetrieb verursachte Abstandsänderung
zwischen zwei Anschlusspunkten der beiden Fahrzeugbaugruppen zumindest
teilweise kompensiert. Die erfindungsgemäße Leitungsanordnung
ermöglicht eine kompakte Packagelösung für
die Führung von Verbindungsleitungen, wie elektrische Hochspannungsleitungen, Fluidschläuche
usw., wenn mindestens eine der beiden zu verbindenden Fahrzeugbaugruppen
während des Fahrbetriebs seine Lage verändert.
Durch die Verwendung der Kassette zum Längenausgleich für die
mindestens eine Verbindungsleitung kann die frei verlegte Länge
der mindestens einen Verbindungsleitung minimiert werden, wodurch
in vorteilhafter Weise über die gesamte Betriebsdauer eine
Beschädigung der mindestens einen Verbindungsleitung vermieden
werden kann.
-
In
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leitungsanordnung
ist eine erste Fahrzeugbaugruppe mit einem ersten beweglichen Radführungsglied, wie
beispielsweise einer Radnabe, verbunden, das in Abhängigkeit
vom Fahrbetrieb unterschiedliche Winkelstellungen zur Fahrzeuglängsrichtung
und/oder unterschiedliche Höhenlagen einnimmt. Daher ist
die mindestens eine Leitungsschleife der Verbindungsleitung in der
Kassette so ausgeführt, dass die durch unterschiedliche
Winkelstellungen verursachten Abstandsänderungen nahezu
vollständig kompensiert werden können. Das bedeutet,
dass ein minimaler Durchmesser der Leitungsschleife in der Kassette
so vorgegeben wird, dass ein entsprechender maximaler Leitungsauszug
zur Überbrückung des maximalen Abstands zur ersten
Fahrzeugbaugruppe bei einer entsprechenden durch eine Lenkbewegung
vorgegebene Winkelstellung möglich ist, ohne einen durch
die Eigensteifigkeit der Verbindungsleitung vorgegebenen minimalen
Biegeradius zu unterschreiten. Andererseits ist die Kassette so
ausgeführt, dass ein maximaler Durchmesser der Leitungsschleife
in der Kassette aufgenommen werden kann, wenn ein entsprechender
minimaler Leitungsauszug zur Überbrückung eines
minimalen Abstands zur ersten Fahrzeugbaugruppe bei einer entsprechenden durch
eine Lenkbewegung vorgegebene Winkelstellung erforderlich ist.
-
In
weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leitungsführung
ist die mindestens eine Leitungsschleife der Verbindungsleitung
in der Kassette so ausgeführt, dass eine zusätzliche
Leitungslänge zur Verfügung gestellt werden kann,
um die durch unterschiedliche Höhenlagen verursachten Abstandsänderungen
zumindest teilweise zu kompensieren. Zusätzlich oder alternativ
können die durch unterschiedliche Höhenlagen verursachten
Abstandsänderungen durch eine Verlegung der mindestens
einen Verbindungsleitung mit zwei Biegeradien zumindest teilweise
kompensiert werden.
-
In
weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leitungsanordnung
ist die Kassette mit einem zweiten beweglichen Radführungsglied
verbunden, das in Abhängigkeit vom Fahrbetrieb unterschiedliche
Höhenlagen einnimmt. Durch diese Anordnung kann der Abstand
zwischen der ersten Fahrzeugbaugruppe und der Kassette in vorteilhafter
Weise minimiert werden, wodurch auch die frei verlegte Länge der
mindestens einen Verbindungsleitung weiter reduziert werden kann,
um das Risiko einer Beschädigung weiter zu reduzieren.
Das zweite bewegliche Radführungsglied ist beispielsweise
ein Stoßdämpfer. Zur Befestigung weist die Kassette
einen mittigen runden Durchbruch auf, durch welchen ein Schwingungsdämpferrohr
des Stoßdämpfers geführt ist, wobei die
Kassette an einem unteren Federteller des Stoßdämpfers
befestigt ist. Die Befestigung erfolgt beispielsweise durch eine
Clips- oder Schraubverbindung. Um mehrere Verbindungsleitungen aufnehmen zu
können, weist die Kassette mehrere übereinander gestapelte
Böden auf, wobei in jedem Boden mindestens eine Leitungsschleife
für eine Verbindungsleitung angeordnet ist. Um die frei
verlegte Länge der mindestens einen Verbindungsleitung
so kurz wie möglich zu halten, erzeugt die Kassette für
jede Verbindungsleitung ein Spannmoment, mit der die mindestens
eine Verbindungsleitung bei einer Freigabe in die Kassette zurückgezogen
wird. Die Kassette erzeugt das Spannmoment beispielsweise mit mindestens
einer Spiralfeder.
-
In
weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leitungsanordnung
ist die erste Fahrzeugbaugruppe als Radnabenmotor ausgeführt
ist, die über mindestens eine als elektrische Hochspannungsleitung
ausgeführte Verbindungsleitung mit einem Bordnetz als zweite
Fahrzeugbaugruppe elektrisch verbunden ist.
-
Für
die Montage bildet die als Radnabenmotor ausgeführte erste
Fahrzeugbaugruppe mit der Kassette eine Montageeinheit und/oder
Transporteinheit, wobei die erste Fahrzeugbaugruppe über die
mindestens eine Verbindungsleitung mit der Kassette verbunden ist,
wodurch ein einfacher Komponententransport ohne zusätzliche
Transportvorrichtungen für die Verbindungsleitung möglich
ist.
-
Die
erfindungsgemäße Leitungsanordnung ermöglicht
unabhängig von der Bewegungsrichtung einen optimalen Längenausgleich
für die mindestens eine Verbindungsleitung, wobei gleichzeitig
eine kompakte Leitungsführung von mehreren elektrischen
Hochspannungsleitungen möglich ist.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Montage einer Leitungsanordnung
zur Verbindung von zwei Fahrzeugbaugruppen verbindet eine erste
Fahrzeugbaugruppe über mindestens eine Verbindungsleitung
mit einer Kassette, in welcher die mindestens eine Verbindungsleitung
für eine Abstandskompensation in mindestens einer Leitungsschleife
geführt wird, wobei die erste Fahrzeugbaugruppe an einem ersten
beweglichen Radführungsglied angeordnet wird, und anschließend
die Kassette an einem zweiten beweglichen Radführungsglied
befestigt wird.
-
In
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die mindestens eine Verbindungsleitung mit einer zweiten Fahrzeugbaugruppe
verbunden und zwischen der Kassette und der zweiten Fahrzeugbaugruppe
mit mindestens zwei Biegeradien geführt, um eine weitere
Abstandskompensation zur Verfügung zu stellen. Die erste
Fahrzeugbaugruppe wird beispielsweise als Radnabenmotor ausgeführt
und das zweite bewegliche Radführungsglied ist beispielsweise
ein Stoßdämpfer und die zweite Fahrzeugbaugruppe
ist beispielsweise ein Fahrzeugbordnetz. Zur Befestigung weist die
Kassette einen mittigen runden Durchbruch auf, mit dem die Kassette
auf ein Schwingungsdämpferrohr des Stoßdämpfers
aufgeschoben wird, wobei die Kassette an einem unteren Federteller
des Stoßdämpfers befestigt wird.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
-
Dabei
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung im Teilschnitt eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Leitungsanordnung, und
-
2 eine
schematische Draufsicht im Teilschnitt auf das in 1 dargestellte
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Leitungsanordnung.
-
1 zeigt
beispielhaft eine erfindungsgemäße Leitungsanordnung,
welche eine im Bereich eines linken Vorderrads 10 angeordnete
als Radnabenmotor ausgeführte erste Fahrzeugbaugruppe 40 über
drei als elektrische Hochspannungsleitungen ausgeführte
Verbindungsleitungen 51, 52, 53 mit einer
zweiten Fahrzeugbaugruppe 60 verbindet, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein Fahrzeugbordnetz repräsentiert.
Wie aus 1 ersichtlich ist, ist die als
Radnabenmotor ausgeführte erste Fahrzeugbaugruppe 40 innerhalb
des Hohlraums einer Felge 12 des linken Vorderrads angeordnet,
auf welche ein Reifen 14 aufgezogen ist. Das linke Vorderrad 10 wird über
Radführungsglieder 20, die beispielsweise eine
Nabe, 21, eine Radlagerung 22, einen oberen Querlenker 24,
einen unteren Querlenker 26, eine Bremsscheibe 28 mit
Bremssattel 27 und einen Stoßdämpfer 30 umfassen,
beweglich mit der Fahrzeugkarosserie 1 verbunden. Hierbei
ist die als Radnabenmotor ausgeführte erste Fahrzeugbaugruppe 40 mit
der Nabe 21 verbunden und führt durch Lenkbewegungen
vorgegebenen Winkeländerungen des linken Vorderrades 10 zu
einer Fahrzeuglängsachse 5 mit aus. Zudem führt
die als Radnabenmotor ausgeführte erste Fahrzeugbaugruppe 40 auch
durch die Fahrbahnbeschaffenheit verursachte Hubbewegungen des linken
Vorderrates 10 in einer Fahrzeughochrichtung 7 mit
aus, wobei diese Hubbewegungen durch den zwischen dem unteren Querlenker 26 und
der Fahrzeugkarosserie 1 angeordneten Stoßdämpfer 30 gedämpft
werden. Zur Dämpfung der Hubbewegungen des linken Vorderrads 10 ist
der Stoßdämpfer 30 über ein
Kopflager 31 mit der Fahrzeugkarosserie 1 befestigt
und umfasst einen Schwingungsdämpfer 35 und eine
zwischen einem oberen Federteller 32 und einem unteren
Federteller 34 angeordnete Tragfeder 33. Durch
die während des Fahrbetriebs ausgeführten Winkeländerungen und
Hubbewegungen des linken Vorderrades 10 verändert
sich der Abstand zwischen zwei Anschlusspunkten der beiden Fahrzeugbaugruppen 40, 60.
Um die Länge der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 an den
sich ändernden Abstand der Anschlusspunkte der beiden Fahrzeugbaugruppen 40, 60 anzupassen, umfasst
die dargestellte Leitungsanordnung eine zwischen den beiden Fahrzeugbaugruppen 40, 60 angeordnete
Kassette 50 mit drei übereinander gestapelten
Böden 54, 55, 56. In jedem der
Böden 54, 55, 56 wird eine der
Verbindungsleitungen 51, 52, 53 in einer
Leitungsschleife geführt. Zur Vereinfachung der Beschreibung
und der Zeichnung wird unter Bezugnahem auf 1 und 2 nur
der Verlauf einer ersten Verbindungsleitung 51 im Detail
beschrieben. Die Ausführungen gelten jedoch analog für
die anderen Verbindungsleitungen 52, 53.
-
Wie
aus 2 ersichtlich ist, welche eine Draufsicht auf
einen geöffneten obersten Boden 54 der Kassette 50 zeigt,
in dem die erste Verbindungsleitungen 51 schleifenartig geführt
ist, weist eine Schleife 51.1, 51.2, 51.3 der
ersten Verbindungsleitung 51 in Abhängigkeit vom
eingestellten Winkel des linken Vorderrades 10, 10', 10'' unterschiedliche Durchmesser
auf. Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, weist
die erste Verbindungsleitung 51 im gepunktet dargestellten
freien Verlauf 51''' zwischen der Kassette 50 und
der als Radnabenmotor ausgeführten ersten Fahrzeugbaugruppe 40 eine
maximale Länge und innerhalb des obersten Kassettenbodens 54 eine
gepunktet dargestellte Schleife 51.3 mit einem minimalen
Durchmesser auf. Die korrespondierende Stellung des punktiert dargestellten
linken Vorderrades 10' entspricht einer maximalen Winkelstellung
zur Fahrzeuglängsachse 5 bei einer Fahrt durch eine
Linkskurve. Im gestrichelt dargestellten freien Verlauf 51'' zwischen
der Kassette 50 und der als Radnabenmotor ausgeführten
ersten Fahrzeugbaugruppe 40 weist die erste Verbindungsleitung 51 eine mittlere
Länge und innerhalb des obersten Kassettenbodens 54 eine
gestrichelt dargestellte Schleife 51.2 mit einem mittleren
Durchmesser auf. Die korrespondierende Stellung des gestrichelt
dargestellten linken Vorderrades 10 entspricht einer minimalen Winkelstellung
zur Fahrzeuglängsachse 5 bei einer Geradeausfahrt.
Im durchgezogen dargestellten freien Verlauf 51 zwischen
der Kassette 50 und der als Radnabenmotor ausgeführten
ersten Fahrzeugbaugruppe 40, weist die erste Verbindungsleitung 51 eine
minimale Länge und innerhalb des obersten Kassettenbodens 54 eine
durchgezogen dargestellte Schleife 51.1 mit einem maximalen
Durchmesser auf. Die korrespondierende Stellung des durchgezogen
dargestellten linken Vorderrades 10'' entspricht einer
maximalen Winkelstellung zur Fahrzeuglängsrichtung 5 bei
einer Fahrt durch eine Rechtskurve. Somit können über
die Durchmesseränderungen der im obersten Boden 54 geführten
Leitungsschleife 51.1, 51.2, 51.3 der
ersten Verbindungsleitung 51 die durch Lenkbewegungen während
des Fahrbetriebs verursachten Abstandsänderungen zwischen
zwei Anschlusspunkten der beiden Fahrzeugbaugruppen 40, 60 nahezu
vollständig kompensiert werden. Die Leitungsschleife 51.1, 51.2, 51.3 der
ersten Verbindungsleitung 51 ist in der Kassette 50 so
ausgeführt, dass der minimale Durchmesser der Leitungsschleife 51.3 in
der Kassette 50 so vorgegeben wird, dass ein durch die
Eigensteifigkeit der ersten Verbindungsleitung 51 vorgegebene
minimale Biegeradius nicht unterschritten wird. Andererseits ist
die Kassette 50 so ausgeführt, dass der maximale
Durchmesser der Leitungsschleife 51.1 der ersten Verbindungsleitung 51 noch
in der Kassette 50 aufgenommen werden kann. Zudem erzeugt
die Kassette 50 für jede Verbindungsleitung 51, 52, 53 ein
Spannmoment, um den freien Verlauf 51, 51'', 51''' zwischen
der Kassette 50 und der als Radnabenmotor ausgeführten
ersten Fahrzeugbaugruppe 40 unabhängig von der
Winkelstellung des linken Vorderrades 10, 10', 10'' immer
so kurz wie möglich zu halten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
erzeugt die Kassette 50 das Spannmoment für jede
der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 über
mehrere nicht dargestellte Spiralfedern.
-
Wird
die erfindungsgemäße Leitungsordnung für
ein nicht dargestelltes rechtes Vorderrad verwendet, dann gelten
die Ausführungen entsprechend, wobei berücksichtigt
werden muss, dass die erfindungsgemäße Leitungsanordnung
gespiegelt ausgeführt ist. Das bedeutet, dass die maximale
Länge des freien Verlaufs der Verbindungsleitung zwischen
der Kassette und der als Radnabenmotor ausgeführten ersten
Fahrzeugbaugruppe und der korrespondierende minimale Schleifendurchmesser
in der Kassette nicht bei der Fahrt durch eine Linkskurve, sondern
bei der Fahrt durch eine Rechtskurve erreicht wird, und dass die
minimale Länge des freien Verlaufs der Verbindungsleitung
zwischen der Kassette und der als Radnabenmotor ausgeführten
ersten Fahrzeugbaugruppe und der korrespondierende maximale Schleifendurchmesser
nicht bei der Fahrt durch eine Rechtskurve, sondern bei der Fahrt
durch eine Linkskurve erreicht wird. Die Verhältnisse während
einer Geradeausfahrt sind jedoch unabhängig vom Einbauort
am linken bzw. rechten Vorderrad.
-
Wie
aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist
die Kassette 50 mit dem Stoßdämpfer 30 verbunden,
der in Abhängigkeit vom Fahrbetrieb unterschiedliche Höhenlagen
einnimmt. Durch die Anordnung am Stoßdämpfer 30 kann
der Abstand zwischen der ersten Fahrzeugbaugruppe 40 und
der Kassette 50 in vorteilhafter Weise minimiert werden, wodurch
auch die frei verlegte Länge der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 und
somit auch das Beschädigungsrisiko weiter reduziert werden
können.
-
Zur
Befestigung der Kassette 50 am Stoßdämpfer 30 weist
die Kassette 50 einen mittigen runden Durchbruch auf, durch
welchen der Schwingungsdämpfer 35 des Stoßdämpfers 30 geführt
ist, wobei die Kassette 50 an einem unteren Federteller 34 des
Stoßdämpfers 30 angeschraubt wird. Alternativ
kann die Kassette 50 über eine Clipsverbindung am
unteren Federteller 34 befestigt werden. Die aufgrund der
Hubbewegung des Rads 10 verursachten unterschiedlichen
Höhenlagen der ersten Fahrzeugbaugruppe 40 und
der Kassette 50 und die damit korrespondierenden Abstandsänderungen
zwischen der Kassette 50 und der zweiten Fahrzeugbaugruppe 60 werden
ebenfalls durch die Leitungsschleifen der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 in
der Kassette 50 zumindest teilweise kompensiert. Dieser
zusätzlich erforderliche Längenausgleich der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 wird
daher bereits bei der Konfiguration der Leitungsschleifen berücksichtigt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Leitungsschleifen
der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 so ausgeführt,
dass sie ungefähr 50% der entstehenden Hubbewegungen kompensieren
können. Die anderen 50% der entstehenden Hubbewegungen
werden durch eine entsprechende Leitungsführung der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 in
einem strichpunktiert dargestellten Ausgleichsbereich 57 kompensiert.
Zu diesem Zweck weist die Verlegung der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 in
diesem Ausgleichsbereich 57 zwei Biegeradien auf, wobei
eine durchgezogene Darstellung der Verbindungsleitungen 51, 52, 53 einen
minimalen Längenausgleich repräsentiert, und wobei
eine gestrichelte Darstellung der Verbindungsleitungen 51', 52', 53' einen
maximalen Längenausgleich repräsentiert.
-
Für
die Montage der erfindungsgemäßen Leitungsanordnung
bilden die als Radnabenmotor ausgeführte erste Fahrzeugbaugruppe 40 und
die Kassette 50 eine Montageeinheit und/oder Transporteinheit,
wobei die erste Fahrzeugbaugruppe 40 über die
Verbindungsleitungen 51, 52, 53 mit der Kassette 50 verbunden
ist. Diese Einheit wird dann an das Montageband geliefert. Während
der Montage wird die als Radnabenmotor ausgeführte erste Fahrzeugbaugruppe 40 montiert
und anschließend wird die Kassette 50 am Stoßdämpfer 30 befestigt. Anschließend
werden die Verbindungsleitungen 51, 52, 53 mit
der zweiten Fahrzeugbaugruppe 60 verbunden und zwischen
der Kassette 50 und der zweiten Fahrzeugbaugruppe 60 mit
mindestens zwei Biegeradien geführt, um eine weitere Abstandskompensation
zur Verfügung zu stellen. Zur Befestigung am Stoßdämpfer 30 wird
die Kassette 50 mit dem mittigen runden Durchbruch auf
den Schwingungsdämpfer 35 des Stoßdämpfers 30 aufgeschoben
und am unteren Federteller 34 des Stoßdämpfers 30 befestigt.
-
Die
erfindungsgemäße Leitungsanordnung ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine kompakte Packagelösung für
die Führung von elektrischen Verbindungsleitungen bei gelenkten
Fahrzeugachsen mit elektrischen Radnabenmotoren und verhindert über die
gesamte Betriebsdauer das Aufscheuern der elektrischen Verbindungsleitungen.
Die erfindungsgemäße Leitungsanordnung kann auch
zur Führung von Fluidverbindungsleitungen bei gelenkten
Fahrzeugachsen verwendet werden.
-
- 1
- Karosserie
- 5
- Fahrzeuglängsachse
- 10
- linkes
Vorderrad (Geradeausfahrt)
- 10'
- linkes
Vorderrad (Linkskurvenfahrt)
- 10''
- linkes
Vorderrad (Rechtskurvenfahrt)
- 12
- Felge
- 14
- Reifen
- 20
- Radführungsglieder
- 21
- Nabe
- 22
- Radlagerung
- 24
- oberer
Querlenker
- 26
- unterer
Querlenker
- 27
- Bremssattel
- 28
- Bremsscheibe
- 30
- Stoßdämpfer
- 31
- Kopflager
mit Karosseriebefestigung
- 32
- oberer
Federteller
- 33
- Tragfeder
- 34
- unterer
Federteller
- 35
- Schwingungsdämpfer
- 40
- Radnabenmotor
- 50
- Kassette
mit mehreren Böden
- 51,
51', 51'', 51'''
- Verbindungsleitung
- 51.1
- Leitungsschleife
bei einer Rechtskurvenfahrt
- 51.2
- Leitungsschleife
bei einer Geradeausfahrt
- 51.3
- Leitungsschleife
bei einer Linkskurvenfahrt
- 52,
52'
- Verbindungsleitung
- 53,
53'
- Verbindungsleitung
- 54,
55, 56
- Kassettenboden
- 57
- Leitungslängenausgleichsbereich
für Federbewegungen
- 60
- Fahrzeugbaugruppe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19948224
C1 [0003]
- - DE 10120742 A1 [0003]