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Die
Erfindung betrifft ein Gehäuse
für ein Schaltgerät mit zumindest
einer ersten Gehäusewand,
die eine in das Gehäuse
gerichtete Innenseite und eine nach außen gerichtete Außenseite
umfasst, und einer zweiten Gehäusewand,
die mit der ersten Gehäusewand
an einer Nahtstelle in Kontakt steht.
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Im
Bereich der industriellen Automatisierungstechnik und insbesondere
bei den Schaltgeräten
(z. B. Schütze,
Relais) ist es erwünscht,
das die Nahtstellen zwischen zwei Gehäuseteilen derart ausgestaltet
sind, dass keine Fremdpartikel in das Gehäuseinnere eindringen können. Hierbei
werden die Nahtstellen der Gehäuseteile
meist derart ausgelegt, dass sie auf Passung aneinanderliegen und
somit eine verbesserte Dichtwirkung erreicht wird. Eine solche konstruktive
Maßnahme
reicht jedoch nicht aus um eine vollständige Abschottung des Gehäuseinneren
von den außen
befindlichen Fremdpartikeln zu erreichen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gehäuse für Schaltgeräte auf konstruktiv einfache
Weise vor ein Eindringen von abgelagerten Fremdpartikeln zu schützen.
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Die
Lösung
der gestellten Aufgabe gelingt durch ein Gehäuse für ein Schaltgerät mit zumindest einer
ersten Gehäusewand,
die eine in das Gehäuse gerichtete
Innenseite und eine nach außen
gerichtete Außenseite
umfasst, und einer zweiten Gehäusewand,
die mit der ersten Gehäusewand
an einer Nahtstelle in Kontakt steht, wobei die erste Gehäusewand
eine unmittelbar vor der Nahtstelle an der Außenseite abstehende einstückig mit
der ersten Gehäusewand
ausgeführte
Staubschutzkontur aufweist.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Nahtstelle stellt hierbei den Bereich dar, an dem Fremdpartikel
in das Gehäuseinnere
eintreten können.
Dadurch, dass die erste Gehäusewand unmittelbar
vor der Nahtstelle eine an der Außenseite abstehende Staubschutzkontur
aufweist, kann vermieden werden, dass Fremdpartikel (z. B. Staub)
bei Vibrationen in das Gehäuseinnere
eindringen können.
Da Schaltgeräte
zum Großteil
nicht in einem Reinraum verwendet werden, können sich üblicherweise Fremdpartikel
an dem Gehäuse
eines Schaltgerätes
ablagern. Somit wird je nach Einsatzort des Schaltgerätes das
Gehäuse
nach einer gewissen Zeit mit einer Schicht von Fremdpartikeln überzogen. In
einem Schaltgerät
kommt es zu Schaltvorgängen, welche
letztendlich Vibrationen an dem Schaltgerät verursachen. Dies ist insbesondere
bei mechanischen Schaltgeräten
der Fall. Durch diese Vibrationen findet eine Bewegung der auf der
Außenseite
abgelagerten Fremdpartikel statt. Es ist ebenso möglich, dass
das Schaltgerät
derart verbaut ist, das es Vibrationen ausgesetzt ist. Nachteilig
hierbei ist, dass sich die Fremdpartikel, welche sich auf der Gehäuseoberseite
befinden, bewegen. Durch die Vibration wird es den Fremdpartikeln üblicherweise
ermöglicht zu
den Nahtstellen vorzudringen und somit über die Nahtstelle in das Gehäuseinnere
einzudringen. Dieser unerwünschte
Effekt wird durch die erfindungsgemäßen Merkmale behoben. Messungen
haben ergeben, dass sich durch die erfindungsgemäße Ausgestalltung der ersten
Gehäusewand
mit einer Staubschutzkontur eine merkliche Reduzierung der in das Gehäuseinnere
eingedrungenen Fremdpartikel ergibt. Dadurch, dass an einer ersten
Gehäusewand eine
Staubschutzkontur vorhanden ist und somit eine Erhöhung gegenüber der
angrenzenden Außenseite der
ersten Gehäusewand
ausgebildet ist, wird vermieden, dass die Fremdpartikel, welche
sich auf der ersten Gehäusewand
angesammelt haben, durch Vibrationen zur Nahtstelle vordringen können. Auf
diese Weise wird eine deutliche Reduktion der Fremdpartikel erreicht,
welche ansonsten in das Gehäuseinnere
eindringen würden.
Dies erhöht
enorm die Zuverlässigkeit
des Schaltgerätes,
da die Kontaktstellen sauberer bleiben und somit die Kontaktzuverlässigkeit
des Schaltgerätes
nicht beeinträchtigt
wird.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung umrandet die Staubschutzkontur die gesamte erste Gehäusewand
an der Außenseite.
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Hierdurch
wird sichergestellt, dass den auf der ersten Gehäusewand abgelagerten Fremdpartikeln
kein direkter Zugang zur Nahtstelle gewährt wird. Die Fremdpartikel
müssten
zunächst
auf der Außenseite
insoweit angesammelt werden, dass sie die Staubschutzkontur überragen
und wieder einen Zugang zur Nahtstelle haben. In der Regel erfolgt
jedoch bis zu diesem Stadium eine Reinigung bzw. ein Entstauben
der Schaltgeräte
durch einen Endanwender. Dadurch, dass die Staubschutzkontur vor
der Nahtstelle angebracht ist und die gesamte Außenseite der ersten Gehäusewand
umrandet, kann vermieden werden, dass die üblicher Weise auf der Außenseite
angesammelten Fremdpartikel an der Nahtstelle durch Vibrationen
in das Gehäuseinnere
eindringen können.
Die Fremdpartikeln müssten
um zur Nahtstelle zu gelangen zunächst die Staubschutzkontur „überwinden”.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung liegt die Außenseite
in einer für
das Schaltgerät vorgesehenen
Montageposition in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene nach
oben gerichtet.
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Auf
diese Weise wird sichergestellt, dass die Staubschutzkontur und
somit die erste Gehäusewand,
an der Stelle des Gehäuses
angebracht ist, an der sich üblicherweise
die Fremdpartikel, insbesondere der Staub, ansammeln. Hierbei kann
die erfindungsgemäße konstruktive
Maßnahme
auf die Stelle begrenzt werden, an der das Eindringen von Fremdpartikeln
durch deren Ablagerung auch eine Rolle spielt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die zweite Gehäusewand
an der Nahtstelle parallel zur gegenüberliegenden Staubschutzkontur ausgebildet.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Staubschutzkontur nicht alleine aus dem
Gehäuse
ragt, sondern mit der zweiten Gehäusewand eine geschlossene stabile
Einheit bilden kann. Es ist ebenso denkbar, das die zweite Gehäusewand
höher als
die Staubschutzkontur ausgebildet ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die Staubschutzkontur nur senkrecht zur Außenseite
gerichtet.
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Hierdurch
wird sichergestellt, dass eine einfache konstruktive Maßnahme erfolgt
und zudem die Breite der ersten Gehäusewand nicht durch die Staubschutzkontur
vergrößert wird.
Sofern die erste Gehäusewand
als abnehmbarer Deckel ausgebildet ist, kann die erste Gehäusewand
mühelos
an die für sie
vorgesehene Position eingesetzt werden, ohne dass eine Montage mit
mehreren Bewegungsrichtungen erforderlich ist. Der Begriff nur bedeutet
hierbei, dass die Staubschutzkontur senkrecht zur Außenseite
der ersten Gehäusewand
ausgebildet ist und keine andere Form zulässt (z. B. eine L-Form oder
eine über
die zweite Gehäusewand
geführte
Wölbung).
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung steht die Staubschutzkontur mindestens 1 mm von der
angrenzenden Außenseite
ab.
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Hierdurch
wird gewährleistet,
dass die Staubschutzkontur einen ausreichenden „Wall” für die abgelagerten Fremdpartikel
bildet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist das Schaltgerät Schwachstromkontakte auf.
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Insbesondere
bei den Schwachstromkontakten kommt es durch ein unerwünschtes
Eindringen von Fremdpartikeln schnell zu verschmutzten Kontaktstellen.
Durch die erfindungsgemäße konstruktive
Maßnahem
kann somit die Kontaktzuverlässigkeit von
Schwachstromkontakten enorm verbessert werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung und Ausgestaltung der Erfindung anhand
der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben
und erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer ersten Gehäusewand eines Schaltgerätes mit
einer Staubschutzkontur und
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2 ein
Schaltgerät
mit einer ersten Gehäusewand,
welche eine Staubschutzkontur aufweist.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht einer ersten Gehäusewand 2 eines Schaltgerätes mit einer
Staubschutzkontur 7. Hierbei ist ersichtlich, dass die
erste Gehäusewand 2 eine
zweite Gehäusewand 5 kontaktiert
und an den Kontaktstellen eine Nahtstelle 6 bildet. Auf
der anderen Seite kontaktiert die erste Gehäusewand 2 eine dritte
Gehäusewand 8 und
bildet ebenso an der Kontaktstelle eine Nahtstelle 6. Die
erste Gehäusewand 2 weist
eine in das Geräteinnere
gerichtete Innenseite 3 sowie eine vom Geräteinneren
abgewandte Außenseite 4 auf.
Auf der Außenseite 4 können sich
wie dargestellt Fremdpartikel 9, wie beispielsweise Staub,
ansammeln. Dadurch, dass das Schaltgerät durch das Schalten Vibrationen
verursacht bzw. Vibrationen ausgesetzt sein kann, können sich
die Fremdpartikel 9 auf der Außenseite 4 bewegen.
Wie in der Seitenperspektive ersichtlich weist die erste Gehäusewand 2 jeweils
unmittelbar vor der Nahtstelle 6 eine Staubschutzkontur 7 auf.
Durch diese Staubschutzkontur 7 kann vermieden werden,
dass die abgelagerten Fremdpartikel 9 zur Nahtstelle 6 vordringen
und in die Nahtstellen 6 eindringen können. Es wird somit vermieden,
dass abgelagerte Fremdpartikel 9 in das Geräteinnere
gelangen können.
Gerade bei Schaltgeräten
mit Schwachstromkontakten stellt das Eindringen von Fremdpartikeln 9 ein
erhebliches Problem dar. Durch diese Fremdpartikel 9 wird
die Kontaktzuverlässigkeit der
Schwachstromkontakte erheblich beeinträchtigt und somit die Zuverlässigkeit
des Schaltgerätes
gefährdet.
Durch die Staubschutzkontur 7 kann somit vermieden werden,
dass aufgrund von Schaltvibrationen bzw. Vibrationen Fremdpartikel 9 über die
Nahtstellen 6 in das Gehäuseinnere eindringen können. Somit
wird die Zuverlässigkeit
des Schaltgerätes durch
die Staubschutzkonturen 7 enorm verbessert.
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2 zeigt
ein Schaltgerät
mit einer ersten Gehäusewand,
welche eine Staubschutzkontur 7 aufweist. Ein Gehäuse 1 für ein Schaltgerät weist
die erste Gehäusewand
mit einer Außenseite 4 auf.
Diese Außenseite 4 ist
an Nahtstellen zu einer zweiten Gehäusewand 5 mit einer
Staubschutzkontur 7 versehen. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, dass abgelagerte Fremdpartikel, welche sich auf der Außenseite 4 ablagern
können,
nicht zu den Nahtstelle mit anderen Gehäusewänden durch Vibrationen vordringen
können.
Es kann sich somit auf dem Schaltgerät und insbesondere auf der
ersten Gehäusewand
und deren Außenseite 4 eine
bestimmte Menge an Fremdpartikeln ablagern, ohne dass diese die
Nahtstellen mit den anderen Gehäusewänden durch
Vibrationen erreichen können.
Hierbei ist es erwünscht,
dass die Staubschutzkontur 7 derart ausgebildet ist, dass
sie die im industriellen Umfeld übliche abgelagerte
Staubschicht auf der Außenseite 4 überragt.
Des Weiteren ist ersichtlich, dass die Außenseite 4 keine einfache
geometrische Form aufweisen muss sondern je nach Form des Schaltgerätes ausgebildet
sein kann. Die erste Gehäusewand
des Schaltgerätes
ist in diesem Ausführungsbeispiel
abnehmbar.