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Die
Erfindung betrifft eine Rohrweiche nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Rohrweichen
werden regelmäßig in Fördereinheiten
von Verarbeitungsanlagen z. B. für Kunststoffe verwendet,
bei denen zu verarbeitendes Material innerhalb von Rohren bzw. Rohrleitungen
transportiert und den einzelnen Prozesseinheiten der Verarbeitungsanlage
zugeführt wird. Üblicherweise ist ein derart transportiertes
Material ein staubförmiger oder körniger Stoff,
beispielsweise ein Kunststoffgranulat. Es können aber auch
gasförmige oder flüssige Stoffe über
ein derartiges System von Rohren bzw. Rohrleitungen transportiert
werden.
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Bei
industriellen Verarbeitungsprozessen ist es oftmals erwünscht,
einen zentralen Stoffstrom einer zentralen Materialquelle verschiedenen
nachgeschalteten Prozesseinheiten, wie z. B. bei Kunststoffverarbeitungsanlagen
einer nachgeschalteten Spritzmaschine, wahlweise zuzuführen.
Hierzu wird ein von der zentralen Materialquelle kommendes Zentralrohr über
eine Rohrweiche jeweils wahlweise an ein Anschlussrohr einer nachgeschalteten
Prozesseinheit angeschlossen.
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Das
Zentralrohr und das jeweils an das Zentralrohr angeschlossene Anschlussrohr
sind dabei über ein Verbindungsrohr der Rohrweiche miteinander
verbunden. Ein Ende des Verbindungsrohres, das mit einem Rohrende
eines Anschlussrohres zu verbinden ist, ist verstellbar ausgeführt,
so dass dieses freie Ende des Verbindungsrohres von einem Rohrende
eines Anschlussrohres entfernt werden und mit einem anderen Rohrende
eines anderen Anschlussrohres verbunden werden kann.
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Aus
dem Stand der Technik sind für derartige Rohrweichen bereits
unterschiedliche Ausführungsformen bekannt. So zeigt die
DE 70 39 223 eine Verteilervorrichtung
als Rohrweiche, bei der ein Zentralrohr mit linear hintereinander
angeordneten Anschlussrohren verbunden werden kann. Die zu verbindenden
Rohrenden der Anschlussrohre sind beabstandet zueinander entlang
einer Verteilerplatte angeordnet. Zum wahlweisen Anschluss des Zentralrohres
mit einem der Anschlussrohre wird ein Kupplungsstück, das
mit dem Zentralrohr verbunden ist, geradlinig entlang der Verteilerplatte
verschoben und jeweils mit einem der Rohrenden verbunden. Für eine
Erhöhung der an das Zentralrohr anschließbaren
Anschlussrohre müssen diese entlang der Verteilerplatte
hintereinander angeordnet werden, wodurch der Platzbedarf für
diese Rohrweiche erheblich steigt.
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In
der
DE 42 24 408 C1 wird
eine Rohrweiche für Schüttgüter vorgestellt,
bei der verschiedene Zuführleitungen an verschiedene Ausgangsleitungen anschließbar
sind. Indem jeweils ein freies Ende der Zuführleitungen
bzw. der Ausgangsleitungen über einen eigenen Antrieb translatorisch
verstellbar ist, kann so wahlweise eine bestimmte Zuführleitung
mit einer bestimmten Ausgangsleitung über ein zentrales Kupplungsstück
verbunden werden. Da jedoch auf diese Weise in Abhängigkeit
von der Anzahl der aneinander anschließbaren Leitungen
auch eine entsprechende Anzahl von Antrieben vorgesehen werden muss,
ist die in der
DE 42
24 408 C1 beschriebene Rohrweiche äußerst
kostenintensiv.
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In
der
DE 193 28 75 wird
demgegenüber vorgeschlagen, ein Verbindungsrohr oder mehrere
Verbindungsrohre jeweils über ein Kardangelenk verstellbar
auszuführen, um somit ein verschwenkbares Ende des Verbindungsrohres
mit Rohrenden unterschiedlicher Anschlussrohre zu verbinden. Durch
die über das Kardangelenk zur Verfügung gestellten Freiheitsgrade
für das verschwenkbare Ende des Verbindungsrohres ist die
in der
DE 193 28 75 gezeigte
Lösung jedoch ausschließlich für ein
manuelles Umstecken eines Zentralrohres von einem Anschlussrohr
in ein anderes Anschlussrohr vorgesehen. Eine motorisch angetriebene,
automatische Verstellung des einen Zentralrohres oder der Mehrzahl der
Zentralrohre ist hier nicht möglich.
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Unter
anderem in der
DE
10 2005 049 597 B3 wird daher eine Rohrweiche in der Form
einer Drehrohrweiche erläutert, bei der die mit einem Verbindungsrohr
zu verbindenden Anschlussrohre mit ihren Rohrenden auf einer Kreisbahn
angeordnet sind. Das gekrümmte Verbindungsrohr der Drehrohrweiche
ist mit seinem einen Ende dauerhaft mit einem Zentralrohr verbunden,
während das gegenüberliegende Ende des Verbindungsrohres
an einer Drehscheibe befestigt ist, die um eine Drehachse gedreht
werden kann. Auf diese Weise ist das an der Drehscheibe befestigte
Ende des Verbindungsrohres entlang der Kreisbahn drehbar und kann
wahlweise mit einem Rohrende eines Anschlussrohres verbunden werden.
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Nachteilig
an dieser Ausführungsform ist jedoch die begrenzte Anzahl
von mit dem Verbindungsrohr zu verbindenden Anschlussrohren, wenn
der Bauraumbedarf der Rohrweiche möglichst gering sein
soll. So müsste hierfür der Durchmesser der Kreisbahn
jeweils deutlich erhöht werden, um weitere Anschlussmöglichkeiten
vorzusehen. Ebenso kann es bauraumbedingt schwierig sein, die mit
dem Verbindungsrohr zu verbindenden Rohrenden der Anschlussrohre
entlang einer Kreisbahn angeordnet bereitzustellen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten
Nachteile zumindest teilweise zu überwinden und eine verbesserte
Rohrweiche bereitzustellen.
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Dies
wird mit einer Rohrweiche nach dem Anspruch 1 gelöst.
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Demnach
ist eine Rohrweiche mit einem Verbindungsrohr, vorgesehen, das automatisch
und wahlweise an eines von wenigstens zwei Anschlussrohren anschließbar
ist, die jeweils ein Rohrende für eine Verbindung mit einem
freien Ende des Verbindungsrohres aufweisen. Dabei sind die mit
dem freien Ende des Verbindungsrohres zu verbindenden Rohrenden
der Anschlussrohre zueinander beabstandet und das freie Ende des
Verbindungsrohres ist über eine Verstellmechanik derart
automatisch verstellbar, dass das freie Ende wahlweise mit einem Rohrende
eines Anschlussrohres bestimmungsgemäß verbindbar
ist, um das Verbindungsrohr an das jeweilige Anschlussrohr anzuschließen.
Erfindungsgemäß weist die Rohrweiche eine Verstellmechanik auf,
mittels derer das freie Ende des Verbindungsrohres automatisch mindestens
entlang zweier, vordefinierter Verstellrichtungen verstellbar ist,
um das freie Ende mit einem Rohrende eines Anschlussrohres zu verbinden.
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Durch
die damit realisierte Verstellbarkeit des freien Endes des Verbindungsrohres
entlang wenigstens zweier voneinander unterschiedlicher Raumrichtungen
können die Rohrenden der Anschlussrohre auf vielseitige
Weise und nicht zwingend entlang einer stetigen Strecke, wie z.
B. entlang einer Geraden, einem Kreisbogen oder einer Kreisbahn,
angeordnet werden. Vielmehr ist auch eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rohrweiche denkbar, bei
der die Rohrenden der Anschlussrohre verteilt und unsymmetrisch
an der Rohrweiche angeordnet sind.
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So
kann die Rohrweiche auch ein Gehäuse mit einer Bodenplatte
umfassen, an der die Anschlussrohre befestigt sind, während
Innerhalb des Gehäuses das verstellbare Verbindungsrohr
angeordnet ist. Je nach gewünschter Anzahl an das freie Ende
des Verbindungsrohres wahlweise anbindbare Anschlussrohre sind an
der Bodenplatte Öffnungen vorgesehen, durch die jeweils
ein Rohrende von außerhalb des Gehäuses hindurchgeführt
werden kann. Die Rohrenden werden dann an der Bodenplatte fixiert,
so dass das oberhalb der Bodenplatte entlang zweier Verstellrichtungen
verstellbare Ende des Verbindungsrohres wahlweise mit einem Rohrende eines
Anschlussrohres verbunden werden kann.
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Unter
einem Anschluss des Zentralrohres an eines der Anschlussrohre über
das Verbindungsrohr wird hierbei stets verstanden, dass die Rohre
so miteinander verbunden werden, dass festes Material und/oder ein
Fluid (flüssig und/oder gasförmig) von dem Zentralrohr
in das angeschlossene Anschlussrohr und/oder umgekehrt von dem angeschlossenen Anschlussrohr
in das Zentralrohr geleitet werden kann.
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Indem
weiterhin die Verstellung des freien Endes des Verbindungsrohres über
zwei separate Antriebsvorrichtungen realisiert wird, die das freie Ende
des Verbindungsrohres jeweils entlang einer vorgegebenen Verstellrichtung
und mit variablem, einstellbaren Verstellweg verstellen, kann die
erfindungsgemäße Rohrweiche auf nahezu jede beliebige
Anordnung von Rohrenden an ihrer Bodenplatte eingestellt werden.
Dabei kann es sich auch um eine austauschbare Bodenplatte handeln.
Hierfür wird beispielsweise eine Steuerung der beiden Antriebsvorrichtungen
entsprechend der durch die Bodenplatte vorgegebenen Anordnung und
der Anzahl der Anschlussrohre eingestellt.
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Ebenso
ist es hierbei dann möglich, vorgegebene Konfigurationen,
d. h. bestimmte Bodenplatten-Typen und/oder eine bestimmte Anzahl
von Anschlussrohren, in der Steuerungseinheit für die Antriebsvorrichtungen
auswählbar zu hinterlegen.
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Generell
wird es weiterhin bevorzugt, wenn bei einer erfindungsgemäßen
Rohrweiche das freie Ende des Verbindungsrohres mittels der Verstellmechanik
um wenigstens eine Drehachse drehbar und/oder mittels der Verstellmechanik
translatorisch verstellbar ist. Selbstverständlich ist
es auch denkbar, dass das freie Ende des Verbindungsrohres um zwei
unterschiedliche Drehachsen, die insbesondere zueinander parallel
sein können, drehbar ist sowie das freie Ende des Verbindungsrohres
entlang dreier unterschiedlicher Verstellrichtungen, z. B. zueinander
senkrechter Raumrichtungen, innerhalb der erfindungsgemäßen
Rohrweiche verstellbar ist.
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In
einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass eines der
mit dem freien Ende des Verbindungsrohres zu verbindenden Rohrenden
der Anschlussrohre auf einer Kreisbahn mit einem ersten Durchmesser
und das andere Rohrende des anderen Anschlussrohres auf einer Kreisbahn
mit einem zweiten Durchmesser angeordnet ist. Hierbei können natürlich
auch mehrere Anschlussrohre auf den beiden Kreisbahnen vorgesehen
sein.
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In
einer Ausführungsvariante sind die beiden Kreisbahnen weiterhin
konzentrisch zueinander und der gemeinsame Mittelpunkt der beiden
zueinander konzentrischen Kreisbahnen liegt auf einer Drehachse,
um die das freie Ende des Verbindungsrohres mittels der Verstellmechanik
drehbar ist. Derart können durch die Verstellbarkeit des
freien Endes des Verbindungsrohres in eine zusätzliche
Verstellrichtung die Anzahl der zu verbindenden Anschlussrohre im
Gegensatz zu der Drehrohrweiche der
DE 10 2005 049 597 B3 verdoppelt
werden, ohne dass hierfür ein um Vielfaches größerer
Bauraumbedarf für die Rohrweiche nötig wäre.
Vielmehr ist es mit der erfindungsgemäßen Rohrweiche
möglich, dass die auf einer Kreisbahn angeordneten Rohrenden
der Anschlussrohre über eine einfache Drehbewegung des freien
Endes des Verbindungsrohres erreichbar sind und gegebenenfalls direkt
an das Verbindungsrohr angeschlossen werden. Durch Drehung des freien Endes
um eine weitere zu der ersten Drehachse parallele Drehachse oder
durch eine geradlinige bzw. translatorische Verschiebung des freien
Endes ist das freie Ende auf die zweite Kreisbahn „schaltbar” und
derart ebenso mit einem Rohrende eines Anschlussrohres auf dieser
zweiten Kreisbahn verbindbar.
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Weiterhin
wird es als vorteilhaft erachtet, für eine Verstellung
des freien Endes des Verbindungsrohres entlang einer Verstellrichtung
eine erste Antriebsvorrichtung und für eine Verstellung
entlang einer anderen Verstellrichtung eine zweite Antriebsvorrichtung
vorzusehen. Hierüber ist eine gezielte, separate Steuerung
der beiden Verstellbewegungen entlang dieser beiden Verstellrichtungen
in einfacher Weise möglich.
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In
einer darauf basierenden Weiterbildung kann dann zudem die zweite
Antriebsvorrichtung mittels der ersten Antriebsvorrichtung zusammen
mit dem freien Ende des Verbindungsrohres entlang einer Verstellrichtung
verstellbar sein. Damit kann die erfindungsgemäße
Rohrweiche deutlich kompakter ausgelegt werden, da für
die Verstellung entlang einer zweiten Verstellrichtung eine kleinere
Antriebsvorrichtung verwendet werden kann, die in stets nur geringem
Abstand zu dem freien Ende des Verbindungsrohres angeordnet ist.
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So
kann mittels der ersten Antriebsvorrichtung das freie Ende des Verbindungsrohres über
ein Drehelement, z. B. eine Drehscheibe oder einen Ausleger, um
eine Drehachse drehbar sein, das mit dem freien Ende verbunden ist
und von der ersten Antriebsvorrichtung angetrieben wird, und die
zweite Antriebsvorrichtung an diesem Drehelement befestigt sein.
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In
einem Ausführungsbeispiel umfasst die zweite Antriebsvorrichtung
einen Pneumatikzylinder, über den das freie Ende des Verbindungsrohres translatorisch
verstellbar ist.
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Um
zu garantieren, dass bei einem Anschluss des Verbindungsrohres an
ein Anschlussrohr kein Material in die übrigen Anschlussrohre
bzw. aus diesen zurück gelangt, wird es als besonders vorteilhaft
erachtet, wenn die Verstellmechanik der Rohrweiche derart ausgebildet
ist, dass bei einer Verbindung des freien Endes des Verbindungsrohres
mit einem Rohrende eines Anschlussrohres das unverbundene Rohrende
oder die unverbundenen Rohrenden der weiteren Anschlussrohre durch
Komponenten der Verstellmechanik automatisch verschlossen sind.
Derartige Komponenten der Verstellmechanik können insbesondere
Verstellplatten oder Drehscheiben sein, über die das freie
Ende des Verbindungsrohres an eine Antriebsvorrichtung angebunden
und verstellbar ist.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die erste Antriebsvorrichtung und die
zweite Antriebsvorrichtung, die eine Verstellung des freien Endes
des Verbindungsrohres entlang unterschiedlicher Verstellungsrichtungen
realisieren, miteinander gekoppelt sind und/oder über ein
schaltbares Getriebe miteinander verbindbar sind.
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Hierbei
wird unter einer Kopplung der beiden Antriebsvorrichtungen verstanden,
dass diese nicht vollständig unabhängig voneinander
arbeiten können. Vielmehr kann unter einer Kopplung der
beiden Antriebsvorrichtungen beispielhaft verstanden werden, dass
diese über eine gemeinsame Steuereinheit betreibbar sind,
die in Abhängigkeit von einem elektronischen Signal der
einen Antriebsvorrichtung die andere Antriebsvorrichtung zu einer
(weiteren) Verstellung des freien Endes des Verbindungsrohres veranlasst.
Dies kann insbesondere bedeuten, dass eine Verstellung des freien
Endes des Verbindungsrohres über eine der beiden Antriebsvorrichtungen erst
initiiert wird, wenn keine Verstellung über die andere
Antriebsvorrichtung (mehr) erfolgt oder die vorangegangene Verstellung über
die andere Antriebsvorrichtung abgeschlossen wurde und dies beispielsweise
durch ein entsprechendes elektronisches Signal durch die gemeinsame
Steuereinheit detektiert wurde.
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Alternativ
oder ergänzend können die beiden Antriebsvorrichtungen über
ein schaltbares Getriebe formschlüssig oder kraftschlüssig
miteinander verbindbar sein. Auf diese Weise wird beispielsweise
ein elektromotorischer Antrieb der ersten Antriebsvorrichtung mechanisch
mit der zweiten Antriebsvorrichtung gekoppelt, so dass mittels des
einen elektromotorischen Antriebs auch die Verstellung entlang einer zweiten
Verstellrichtung über die zweite Antriebsvorrichtung antreibbar
ist.
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Hierbei
wird zudem deutlich, dass unter einer „Kopplung” der
beiden Antriebsvorrichtungen sowohl eine elektronische als auch
eine mechanische Verbindung der beiden Antriebsvorrichtungen verstanden
werden kann. Wesentlich ist hierbei die Abhängigkeit der
durch die beiden Antriebsvorrichtungen zu realisierenden Verstellungen,
z. B. durch logische Verknüpfungen von und/oder für
die Steuerung der beiden Antriebsvorrichtungen generierter Steuersignale
oder eine mechanische Verbindung zwischen den beiden Antriebsvorrichtungen.
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Bei
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rohrweiche ist das Verbindungsrohr weiterhin dauerhaft mit einem
Anschlussende, das dem freien, verstellbaren Ende des Verbindungsrohres gegenüberliegt,
mit einem fixierten Zentralrohr verbunden. Derart ist über
die Rohrweiche und deren Verbindungsrohr eine wahlweise und automatisch steuerbare
bzw. regulierbare Anbindung des einen Zentralrohres an unterschiedliche
Anschlussrohre gegeben.
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Um
die Verstellbarkeit des Verbindungsrohres weiterhin möglichst
variabel zu halten, ist das Verbindungsrohr wenigstens abschnittsweise
flexibel und/oder elastisch ausgebildet. Ein solches Verbindungsrohr
kann auch bei einer dauerhaften Einspannung an seinem einen Anschlussende
einer Verstellung seines freien Endes, das dem Anschlussende gegenüberliegt,
ohne weiteres nachgeben und sich zumindest abschnittsweise krümmen.
Dabei kann das Verbindungsrohr wenigstens abschnittsweise als flexibler
oder elastischer Schlauch ausgeführt sein.
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Zusätzlich
zu den bisher vorgestellten Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen
Rohrweiche kann diese mit einem Sensorsystem versehen sein, das
insbesondere mit der zuvor erläuterten Steuerungseinheit
für die Antriebsvorrichtungen zusammenwirkt. Das Sensorsystem
weist zusammen mit dem freien Ende des Verbindungsrohres verstellbare
Funkchips auf, deren Daten von einem ortsfesten Lesegerät
ausgelesen werden, um die aktuelle oder zukünftige Position
des freien Endes zu detektieren.
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Wie
bereits eingangs erläutert, wird die erfindungsgemäße
Rohrweiche besonders im Zusammenhang mit Fördervorrichtungen
für Verarbeitungsanlagen als vorteilhaft erachtet. Eine
solche Verarbeitungsanlage kann beispielsweise eine Kunststoffverarbeitungsanlage
sein, in der aus partikulärem oder granulösem
Kunststoff Kunststoffprodukte beispielsweise über Spritzmaschinen
hergestellt werden.
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Über
die Fördervorrichtung wird Material einer zentralen Materialquelle,
z. B. ein Kunststoffgranulat, der Verarbeitungsanlage zugeführt.
Die Materialquelle ist über ein Zentralrohr mit der Fördervorrichtung
und die Fördervorrichtung über wenigstens zwei Anschlussrohre
mit der nachgeschalteten Verarbeitungsanlage verbunden. Zur Verbesserung
der Effektivität einer solchen Fördervorrichtung
wird nun vorgeschlagen, eine erfindungsgemäße
Rohrweiche innerhalb der Fördervorrichtung vorzusehen,
die ein Verbindungsrohr aufweist, dessen eines Ende dauerhaft mit
dem Zentralrohr und dessen anderes freies Ende wahlweise mit einem
Rohrende eines Anschlussrohres automatisch verbindbar ist, um Material
aus der zentralen Materialquelle über das Zentralrohr der
Verarbeitungsanlage zuzuführen. Folglich wird auch innerhalb
einer solchen Fördervorrichtung erfindungsgemäß das
freie Ende des Verbindungsrohres automatisch mindestens entlang
zweier, vordefinierter Verstellrichtungen gegebenenfalls über zwei
separate Antriebsvorrichtungen verstellt, um das freie Ende des
Verbindungsrohres mit einem Rohrende eines Anschlussrohres zu verbinden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind auch durch
die Unteransprüche gegeben.
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Zusätzliche
Vorteile und Merkmale der Erfindung werden zudem bei der nachfolgenden
Beschreibung der Figuren deutlich werden.
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Es
zeigen:
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1A eine
geschnittene Seitenansicht einer als Drehrohrweiche ausgebildeten
Rohrweiche aus dem Stand der Technik;
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1B eine
geschnittene Draufsicht der Drehrohrweiche der 1A;
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2A eine
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rohrweiche als Drehrohrweiche, die wahlweise ein Zentralrohr über
ein verstellbares Verbindungsrohr mit verschiedenen Anschlussrohren verbindet;
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2B eine
geschnittene Draufsicht der Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rohrweiche der 2A.
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In
den 1A und 1B ist
eine aus dem Stand der Technik bekannte Rohrweiche in der Form einer
Drehrohrweiche 1* dargestellt. Über die Drehrohrweiche 1* ist
ein Zentralrohr 10 wahlweise an eines von mehreren Anschlussrohren 3 anbindbar.
Die Drehrohrweiche 1* weist hierzu ein in einem Innenraum
I eines Gehäuses der Drehrohrweiche 1* gelagertes
Verbindungsrohr 11 auf, dessen eines Rohrende 11.2 wahlweise
mit jeweils einem Rohrende 3.1 eines der an einer Bodenplatte 1.2 des
Gehäuses angebrachten Anschlussrohre 3 verbindbar
ist.
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Das
Gehäuse der Drehrohrweiche 1* ist quaderförmig
und in der geschnittenen Seitenansicht der 1A mit
sich jeweils gegenüberliegenden Seitenwänden 1.3 und 1.4 sowie
einer Deckplatte 1.1 und der Bodenplatte 1.2 dargestellt.
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Das
Zentralrohr 10 ist über einen Anschlussflansch 2 an
der Deckplatte 1.1 des Gehäuses der Drehrohrweiche 1* dauerhaft
mit einem Rohrende 11.1 von zwei Rohrenden 11.1 und 11.2 des
Verbindungsrohres 11 verbunden. Das Rohrende 11.1 fungiert
hier somit als ein Anschlussende des Verbindungsrohres 11,
das mit dem an der Deckplatte 1.1 fixierten Zentralrohr 10 in
Verbindung steht und eine Weiterleitung von Material aus dem Zentralrohr 10 in das
Verbindungsrohr 11 gestattet.
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An
der der Deckplatte 1.1 gegenüberliegenden Bodenplatte 1.2 sind
die mehreren Anschlussrohre 3 mit ihren Rohrenden 3.1 jeweils über
eine Halterung 4 fixiert. Die Rohrenden 3.1 der
Anschlussrohre 3 sind dabei entlang einer Kreisbahn bzw.
entlang eines Kreises an der Bodenplatte 1.2 angeordnet.
Der Mittelpunkt dieses Kreises liegt auf einer Mittelachse M, die
senkrecht zu der Deckplatte 1.1 und der Bodenplatte 1.2 ist
und die koaxial als Symmetrieachse durch den dargestellten, an die
Drehrohrweiche 1* angeschlossenen Abschnitt des Zentralrohres 10 und
das Rohrende 11.1 des Verbindungsrohres 11 verläuft.
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Im
Bereich der Bodenplatte 1.2 und oberhalb der Rohrenden 3.1 der
Anschlussrohre 3 ist innerhalb des Gehäuses der
Drehrohrweiche 1* eine Drehscheibe 13* als Drehelement
einer ersten Antriebsvorrichtung ersichtlich. Die Drehscheibe 13* definiert eine
Basisplatte 130* mit einer Verbindungsrohraufnahme 131*.
In der Verbindungsrohraufnahme 131* ist ein Rohrende 11.2 des
Verbindungsrohres 11 als freies Ende des Verbindungsrohres 11 fixiert,
so dass durch Drehung der Drehscheibe 13* um die Mittelachse
M das Rohrende 11.2 um die Mittelachse M mitgedreht wird.
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Die
Position der Verbindungsrohraufnahme 131* auf der Drehscheibe 13* ist
derart, dass das Rohrende 11.2 des Verbindungsrohres 11 entlang der
Kreisbahn bewegt werden kann, auf der die Rohrenden 3.1 der
Anschlussrohre 3 angeordnet sind. Auf diese Weise kann
das gekrümmte Verbindungsrohr 11 wahlweise an
jeweils ein bestimmtes Anschlussrohr 3 angeschlossen werden,
indem das Rohrende 11.2 des Verbindungsrohres 11 über
dem Rohrende 3.1 dieses Anschlussrohres 3 positioniert wird.
Dabei erfolgt die Verstellung der Drehscheibe 13* und damit
des Rohrendes 11.2 durch einen außerhalb des Gehäuses
der Drehrohrweiche 1* und im Bereich der Bodenplatte 1.2 angeordneten
Antrieb A automatisch, d. h. ohne direkte manuelle Verstellung des
Verbindungsrohres 11 bzw. dessen Rohrendes 11.2.
Die Drehscheibe 13* bildet hier somit eine Komponente der
Verstellmechanik der Drehrohrweiche 1*, der auch der Antrieb
A zugeordnet ist und über die das Rohrende 11.2 des
Verbindungsrohres 11 entlang einer Verstellrichtung DZ um die Mittelachse M verstellbar ist.
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Damit
während der Verbindung des Zentralrohres 10 mit
einem bestimmten Anschlussrohr 3 über das Verbindungsrohr 11 kein
unerwünschtes Material in die übrigen Anschlussrohre 3 gelangt, kann
die Drehscheibe 13* mit ihrer Basisplatte 130* derart
ausgeführt sein, dass sie die unverbundenen Rohrenden 3.1 der übrigen
Anschlussrohre 3 dichtend verschließt. Hierzu
weist die Drehscheibe 13* beispielsweise an ihrer den Rohrenden 3.1 zugewandten
Unterseite angeformte Dichtlippen auf.
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Um
die automatische Positionierung des Rohrendes 11.2 des
Verbindungsrohres 11 möglichst kostengünstig
und zuverlässig zu realisieren und dabei dennoch sicherzustellen,
dass das Rohrende 11.2 zur Verbindung mit einem Anschlussrohr 3 mit dessen
Rohrende 3.1 fluchtet, ist ein Sensorsystem innerhalb der
Drehrohrweiche 1* vorgesehen. Dieses Sensorsystem umfasst
Funkchips F, die auf einer Positionsscheibe P innerhalb der Drehrohrweiche 1* angeordnet
sind. Die Positionsscheibe P ist mit den daran angebrachten Funkchips
F oberhalb der Drehscheibe 13* um die Mittelachse M drehbar
gelagert und dreht bei einer Verstellung des Rohrendes 11.2 zusammen
mit dem Verbindungsrohr 11. Von den Funkchips F ausgesandte
Daten werden über ein Lesegerät innerhalb des
Gehäuses der Drehrohrweiche 1* ausgelesen, um
auf diese Weise über das Sensorsystem die genaue Position
des Rohrendes 11.2 innerhalb der Drehrohrweiche 1* bestimmen
zu können. Das Lesegerät L ist über einen
Haltewinkel HL an der Seitenwand 1.3 des
Gehäuses der Drehrohrweiche 1* fixiert.
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Die
Funkchips F sind normalerweise RFID-Chips, in denen Daten aus einem
Transponder berührungslos und ohne Sichtkontakt gelesen
und (bei Bedarf) gespeichert werden können.
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Zusätzlich
zu den an einem äußeren Rand der Positionsscheibe
P angebrachten Funkchips F sind auf der Positionsscheibe P des Weiteren
Markierungen MM vorgesehen, über die die gezielte Verstellung
des Rohrendes 11.2 bzw. des Verbindungsrohres 11 weiter
verbessert werden kann. So handelt es sich bei den Markierungen
MM um übliche kapazitive, induktive oder optische Markierungen,
die am Umfang der Positionsscheibe P angeordnet sind. Der Abstand
der einzelnen Markierungen MM entlang des Umfangs der kreisförmigen
Positionsscheibe P korrespondiert mit dem Abstand der einzelnen
Rohrenden 3.1 der Anschlussrohre 3 entlang der
Kreisbahn an der Bodenplatte 1.2. Indem die Markierungen über
einen ortsfesten, separaten Sensor S erfasst werden, ist ein gezieltes
Stoppen des gedrehten Rohrendes 11.2 des Verbindungsrohres 11 oberhalb eines
bestimmten Rohrendes 3.1 eines ausgewählten Anschlussrohres 3 möglich.
Der mit dem Sensorsystem gekoppelte Sensor S ist hierfür über
einen Haltewinkel HS an der Seitenwand 1.4 fixiert,
so dass bei einer Drehung der Positionsscheibe P die Markierungen
MM an ihm vorbei geführt werden. Bei einer Verstellung
des Rohrendes 11.2 kann somit eine mit dem Sensorsystem
gekoppelte Steuereinheit anhand von programmierten Kennzahlen der
Funkchips F detektieren, welche Position des Rohrendes 11.2 als Nächstes
angefahren wird. Über die Markierungen MM an der Positionsscheibe
P kann dann der Antrieb A, z. B. ein Elektromotor, exakt an der
gewünschten Position oberhalb eines Rohrendes 3.1 gestoppt
werden.
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Die
gezeigte aus dem Stand der Technik bekannte Drehrohrweiche 1* ist
jedoch in der Anzahl der Auswahlmöglichkeiten begrenzt.
So wird die Auswahl der über das Verbindungsrohr 11 mit
dem Zentralrohr 10 zu verbindenden Anschlussrohre 3 durch den
Radius bzw. Durchmesser der Kreisbahn definiert. Möchte
man die Anzahl der Anschlussrohre 3 deutlich erhöhen,
so würde der Radius der Kreisbahn und damit der Radius
der Kreisbahn so groß, dass eine exakte Positionierung
des Verbindungsrohres 11 mit ausreichender Geschwindigkeit
nur noch schwer zu erreichen ist. Des Weiteren würde der hierfür
erforderliche Antrieb dann so groß, dass die Drehrohrweiche
nicht mehr wirtschaftlich herstellbar wäre. Ebenso würde
der Bauraumbedarf für eine derartige Drehrohrweiche, insbesondere
als Teil einer Fördervorrichtung für eine Kunststoffverarbeitungsanlage,
erheblich steigen.
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Die 2A und 2B zeigen
eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rohrweiche in der Form einer Drehrohrweiche 1, die diese
Nachteile überwindet.
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Die
Drehrohrweiche 1 ist ebenfalls mit einem in einem Gehäuse
untergebrachten Verbindungsrohr 11 ausgestattet. Auch hier
wird ein Innenraum I des Gehäuses in der geschnittenen
Seitenansicht der 2A durch eine Deckplatte 1.1 und
eine Bodenplatte 1.2 sowie diese verbindenden Seitenwände 1.3 und 1.4 begrenzt.
An der Deckplatte 1.1 ist erneut ein Zentralrohr 10 über
einen zentral an der Deckplatte 1.1 angebrachten Anschlussflansch 2 mit
einem Rohrende 11.10 des Verbindungsrohres 11 verbunden.
Das Rohrende 11.10 als Anschlussende des Verbindungsrohres 11 ist
auch hier dauerhaft mit dem Zentralrohr 10 verbunden und
innerhalb des Anschlussflansches 2 drehbar gelagert, um
eine Verstellung des Verbindungsrohres bzw. seines freien Rohrendes 11.20 um
die Mittelachse M entlang der Verstellrichtung DZ zu
gestatten.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass mit den Bauteilen der
Drehrohrweiche 1* der 1A und 1B funktionell übereinstimmende Bauteile
mit den gleichen Bezugszeichen auch in den 2A und 2B gekennzeichnet
sind. Folglich weisen diese auch übereinstimmende Merkmale
auf.
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Die
Verstellmechanik der Drehrohrweiche 1 weist zusätzlich
zu einer ersten Antriebsvorrichtung, bestehend aus einer um die
Mittelachse M drehbar gelagerten und im Wesentliche analog zu der
Drehscheibe 13* der 1A und 1B ausgeführten Drehscheibe 13 und
einem damit verbundenem Antrieb A, eine zusätzliche, zweite
Antriebsvorrichtung auf. Diese zweite Antriebsvorrichtung ist in
der Form einer Linearantriebsvorrichtung 6 ausgeführt.
Zusätzlich zu der Verstellung des Rohrendes 11.20 des
Verbindungsrohres 11 durch eine Drehung entlang der Verstellrichtung
DZ gestattet die Linearantriebsvorrichtung 6 eine
translatorische Verstellung des Rohrendes 11.20 entlang
einer weiteren, geradlinig verlaufenden Verstellrichtung V. Das
Rohrende 11.20 des Verbindungsrohres 11 ist in
einer Verbindungsrohraufnahme 65 einer Verstellplatte 63 der
Linearantriebsvorrichtung 6 befestigt. Über einen
Pneumatikzylinder 60 und einen darin verschieblich geführten Zylinderkolben 62 der
Linearantriebsvorrichtung 6 ist die Verstellplatte 63 und
somit das Rohrende 11.20 des Verbindungsrohres 11 entlang
der damit vorgegebenen Verstellrichtung V verstellbar.
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Damit
das Verbindungsrohr 11 ohne weiteres der Verstellung seines
Rohrendes 11.20 als freiem Ende des Verbindungsrohres 11 folgen
kann, ist das Verbindungsrohr 11 im Gegensatz zu der Ausführungsform
der 1A und 1B dreigeteilt.
So werden die beiden Rohrenden 11.10 und 11.20 durch einen
flexiblen Mittelabschnitt 11.3 in Form eines Schlauchstücks
miteinander verbunden. Der Mittelabschnitt 11.3 ist einerseits über
ein gekrümmtes Anschlussstück 11.11 mit
dem Rohrende 11.10 und andererseits über ein weiteres
gekrümmtes Anschlussstück 11.21 mit dem
verstellbaren Rohrende 11.20 verbunden. Auf diese Weise
ist das Verbindungsrohr 11 in der Lage, der Verstellung
des Rohrendes 11.20 innerhalb des Innenraums 1 des
Gehäuses der Drehrohrweiche 1 entlang beider Verstellrichtungen
DZ und V zu folgen bzw. diese Verstellungen
zu gestatten, ohne dass das Verbindungsrohr 11 übermäßig, d.
h. versagenskritisch, mechanisch belastet wird.
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Durch
die Verstellbarkeit des Rohrendes 11.20 des Verbindungsrohres 11 entlang
zweier vorgegebener Verstellrichtungen DZ und
V kann die Anzahl der an das Zentralrohr 10 über
das Verbindungsrohr 11 anschließbarer Anschlussrohre
erheblich gesteigert werden, ohne dass der Bauraumbedarf für die
Drehrohrweiche 1 gegenüber der Drehrohrweiche 1* der 1A und 1B nennenswert
gesteigert werden muss.
-
Wie
besonders anhand der 2B in einer geschnittenen Draufsicht
der Drehrohrweiche 1 ersichtlich ist, sind an der Bodenplatte 1.2 der
Drehrohrweiche 1 mehrere Anschlussrohre 30 und 50 entlang
zweier zueinander konzentrischer Kreisbahnen K1 und K2 angeordnet.
Die Kreisbahn K1 weist einen ersten Durchmesser D1 auf der kleiner
ist als ein zweiter Durchmesser D2 der zweiten Kreisbahn K2. Der
Durchmesser D2 ist wiederum kleiner als ein dritter Durchmesser
D3 der kreisförmigen Drehscheibe 13. Während
die Rohrenden 30.1 der Anschlussrohre 30 mit ihrem
Mittelpunkt jeweils auf der Kreisbahn K1 liegen, befinden sich die
Mittelpunkte der Rohrenden 50.1 der Anschlussrohre 50 auf
der Kreisbahn K2. Der gemeinsame Mittelpunkt der beiden Kreisbahnen
K1 und K2 liegt auf der Mittelachse M, so dass durch Drehung der
Drehscheibe 13 über den Antrieb A entlang der
Verstellrichtung DZ das Rohrende 11.20 mit
den einzelnen Rohrenden 30.1 bzw. 50.1 der Anschlussrohre 30 bzw. 50 verbunden
werden kann, die jeweils auf einer gemeinsam Kreisbahn K1 bzw. K2
liegen.
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Die
Rohrenden 30.1 sind über in der Draufsicht der 2B rechteckige
Halterungen 41 und die Rohrenden 50.1 über
rechteckige Halterungen 42 an der Bodenplatte 1.2 festgelegt.
Dabei sind die Halterungen 41 und 42 in Richtung
des Rands der Drehscheibe 13 zueinander fluchtend orientiert
und jeweils um einen Winkel β zu einem benachbarten Paar
von Halterungen 41, 42 geneigt. Diese Neigung um
den Winkel β in einer zu der Bodenplatte 1.2 parallelen
Ebene bedingt, dass eine Verbindungsgerade C und einer in der 2B gestrichelten
eingezeichnete weitere Gerade ebenfalls einen Relativwinkel α zueinander
aufweisen Die Verbindungsgerade C verbindet einen Mittelpunkt 42.3 einer
Außenkante 42.2 einer Halterung 42 mit
dem Mittelpunkt des zugeordneten Rohrendes 50.1 sowie mit
dem Mittelpunkt des innen, auf der Kreisbahn K1 liegenden Rohrendes 30.1,
das in der mit der Halterung 42 in der Draufsicht fluchtenden
Halterung 41 fixiert ist. Dabei ist die Außenkante 42.2 dem
Rand der Drehscheibe 13 zugewandt und liegt dieser von
den übrigen in der Draufsicht der 2B ersichtlichen
Außenkanten am nächsten. Die weitere Gerade, die
in dem Relativwinkel α zu der Verbindungsgeraden C liegt,
verbindet weiterhin den Mittelpunkt 42.3 auf der Außenkante 42.2 und
den Mittelpunkt der Kreisbahnen K1 und K2 miteinander. Aufgrund
der genannten, über die Winkel α und β definierten
Ausrichtungen der Halterungen 41 und 42, liegen
folglich der Mittelpunkt der beiden Kreisbahnen K1 und K2 und die
Mittelpunkte der in den Halterungen 41 und 42 befestigten
Rohrenden 30.1 und 50.1 nicht auf einer gemeinsamen
Geraden sondern jeweils versetzt zueinander.
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Diese
Anordnung der Halterungen 41 und 42 ist der Anordnung
der Linearantriebsvorrichtung 6 geschuldet, die auf der
Basisplatte 130 der Drehscheibe 13 exzentrisch
zu dem Mittelpunkt der beiden Kreisbahnen K1 und K2 montiert ist.
So kann das Rohrende 11.20 des Verbindungsrohres 11 beispielsweise
von einem Rohrende 30.1 auf der Kreisbahn K1 entfernt und
mit einem Rohrende 50.1 auf der weiter außen verlaufenden
Kreisbahn K2 verbunden werden, indem das freie Rohrende 11.20 zusammen mit
der Verstellplatte 63 über den aus dem Pneumatikzylinder 60 heraus
geschobenen Zylinderkolben 62 geradlinig und parallel zu
miteinander fluchtenden Längskanten der Halterungen 41 und 42 in
Richtung des Randes der Drehscheibe 13 verschoben wird.
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Wie
insbesondere in der 2A erkennbar ist, weist die
Linearantriebsvorrichtung 6 zudem einen Ausleger 61 auf.
Dieser Ausleger 61 ist über einen Befestigungsabschnitt 60.1 an
dem Pneumatikzylinder 60 befestigt und erstreckt sich radial
nach außen (in Richtung des Randes der Drehscheibe 13) auf
der Drehscheibe 13 unterhalb der Verstellplatte 63.
Der Ausleger 61 ist als relativ schmale, rechteckige Platte
ausgeführt, die weiterhin zwei Bohrungen 131.1 und 131.2 aufweist.
Die Bohrungen 131.1 und 131.2 fluchten mit korrespondierenden
Bohrungen in der Drehscheibe 13, so dass die so gebildeten Durchbrüche
als Rohrkoppelabschnitte 132 fungieren können,
die bei entsprechender Positionierung der Drehscheibe 13 eine
direkte, fluchtende Anbindung an das jeweilige Rohrende 30.1 (im
Falle der Bohrung 131.1) bzw. an das Rohrende 50.1 (im
Fall der Bohrung 131.2) gestatten.
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Die
mit dem freien Rohrende 11.20 des Verbindungsrohres 11 verbundene
Verstellplatte 63 ist auf einer Dichtlage 64 auf
dem Ausleger 61 entlang der Verstellrichtung V geradlinig
verstellbar, so dass das Rohrende 11.20 wahlweise über
einen der beiden Rohrkoppelabschnitte 132, 132 mit
einem Rohrende 30.1 bzw. 50.1 eines Anschlussrohres 30 bzw. 50 verbunden
werden kann. Die Drehscheibe 13 gibt dementsprechend stets
zwei Rohrenden 30.1 und 50.1 für die
Verbindung mit dem Rohrende 11.20 frei.
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Die
Verstellplatte 63 als eine Komponente der Verstellmechanik
der Drehrohrweiche 1 ist dabei weiterhin so dimensioniert,
dass bei einer Verbindung des Rohrendes 11.20 mit einem
ausgewählten Rohrende 30.1 oder 50.1 das
andere über den weiteren Rohrkoppelabschnitt 132 anbindbare
Rohrende 50.1 oder 30.1 verschlossen ist. Während
also die Drehscheibe 13 stets bis auf zwei Rohrenden 30.1 und 50.1 alle
unverbundenen Rohrenden 30.1 und 50.1 verschließt,
wird über die Verstellplatte 63 zusätzlich
gewährleistet, dass auch nur eines der beiden, direkt aneinandergrenzenden
Rohrenden 30.1 und 50.1 an das freie Rohrende 11.20 des
Verbindungsrohres angebunden ist und das andere Rohrende 50.1 bzw. 30.1 (dichtend)
verschlossen ist.
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Die
gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rohrweiche in Form der Drehrohrweiche 1 gestattet entsprechend
der zuvor erläuterten Funktionsweise auch die automatische
Auswahl unterschiedlicher, mit dem Zentralrohr 10 über
das Verbindungsrohr 11 zu verbindender Anschlussrohre 30 bzw. 50 durch
Verstellung nur entlang genau einer der beiden Verstellrichtungen
DZ und V.
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Bei
der Drehrohrweiche 1 ist überdies eine innerhalb
des Gehäuses der Drehrohrweiche 1 von der Bodenplatte 1.2 zu
der Deckplatte 1.1 reichende Antriebswelle W vorgesehen.
Diese Antriebswelle W dient insbesondere dazu, dass auch das Rohrende 11.10 des
Verbindungsrohres 11, das in dem Anschlussflansch 2 gehalten
ist, synchron mit dem freien Ende 11.20 des Verbindungsrohres 11 mitdreht, wenn
dieses entlang der Verstellrichtung DZ verstellt wird.
Dabei ist die Antriebswelle W über einen Durchbruch an
der Bodenplatte 1.2 aus dem Gehäuse der Drehrohrweiche 1 herausgeführt
und über eine Flanschkupplung FK mit einem motorischen
Antrieb A verbunden.
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Ein
in der 2A und in der 2B gezeigtes
Sensorsystem, bestehend aus Funkchips F und Lesegerät L
sowie dem Sensor S und den Markierungen MM, ist analog zu dem Sensorsystem
der Drehrohrweiche 1* der 1A und 1B ausgeführt. Darüber
hinaus können an der Linearantriebsvorrichtung 6 weitere
Sensorelemente vorgesehen sein, um die Positionierung der Verstellplatte 63 zu überwachen.
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Wie
bereits eingangs erläutert, kann die Verstellung über
die Antriebsvorrichtungen der Drehrohrweiche 1 – der
Linearantriebsvorrichtung 6 und der Antriebsvorrichtung
gebildet durch die Drehscheibe 13, den Antrieb A und die
Antriebswelle W – miteinander elektronisch gekoppelt sein,
so dass eine Verstellung des Rohrendes 11.20 des Verbindungsrohres 11 über
eine der beiden Antriebsvorrichtungen nur dann erfolgt, wenn ein
entsprechendes Rückkopplungssignal an einer hier nicht
dargestellten Steuerungseinheit vorliegt.
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Weiterhin
kann ergänzend zu der hier gezeigten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rohrweiche eine schaltbare
mechanische Verbindung zwischen der Antriebswelle W und dem Zylinderkolben 62 bestehen,
so dass dieser nicht über den Pneumatikzylinder 60 sondern
beispielsweise über eine Zahnstange, ähnlich zu
einem Spindelantrieb, entlang der Verstellrichtung V bewegt wird.
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Ebenso
ist natürlich anstelle der translatorischen Verstellung
entlang einer Geraden bzw. entlang der Verstellrichtung V auch eine
Verstellung durch eine Drehung des Rohrendes 11.20 um eine zusätzliche
Drehachse möglich. Hierbei kann vorzugsweise eine Drehung
entlang eines Kreisbogens oder entlang einer kompletten Kreisbahn
vorgesehen sein, deren Radius kleiner ist als der Radius der Kreisbahn
K1. In einer entsprechenden Variante könnte dann der Radius
auch gleich der Differenz aus dem Radius der Kreisbahn K2 und dem
Radius der Kreisbahn K1 sein, so dass die zusätzliche Drehachse
des freien Rohrendes 11.20 des Verbindungsrohres 11 parallel
zu der Mittelachse M ist und jeweils mit gleichem Abstand zu den
beiden Kreisbahnen K1 und K2 zwischen diesen verläuft.
In dieser Variante, wie auch bei der Ausführungsform der 1A und 1B,
kann dann z. B. eine Verstellung des Rohrendes 11.20 zunächst
um Drehung um die Mittelachse M entlang einer der beiden Kreisbahnen
K1 und K2 und anschließend um die weiteren Drehachse erfolgen,
um das Rohrende 11.20 von einer Kreisbahn K1 bzw. K2 auf
die andere Kreisbahn K2 bzw. K1 zu überführen.
-
Da
die gezeigte Drehrohrweiche 1 bzw. die darin vorgesehenen
Antriebsvorrichtungen eine Verstellung des Rohrendes 11.20 stufenlos
möglich ist, kann selbstverständlich auch eine
von der in der 2B gezeigten abweichende Anordnung
der Rohrenden 30.1 und 50.1 sowie eine davon abweichende Anzahl
von Anschlussrohren 30 und 50 über die
erfindungsgemäße Rohrweiche mit einem Zentralrohr 10 verbunden
werden. Hierzu ist nur eine entsprechende elektronische Steuerungseinheit
für die beiden Antriebsvorrichtungen an die gegebene Anordnung
und Anzahl der Anschlussrohre anzupassen. Damit wäre es
zudem auch möglich, entsprechende Konfigurationen durch
spezifisch ausgestaltete und auswechselbare Bodenplatten 1.2 festzulegen
und diese auswählbar in der Steuerungseinheit zu hinterlegen.
So kann mit der gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rohrweiche ein variabler Bausatz mit unterschiedlichen Bodenplatten 1.2 realisiert
werden, dessen jeweils unterschiedlich angeordnete Anschlussrohre
durch die Verstellbarkeit des Rohrendes 11.20 entlang zweier
Raumrichtungen (DZ und V) an ein Zentralrohr 10 anbindbar
sind.
-
Entgegen
der mit der Ausführungsform der 2A und 2B dargestellten
Versorgung verscheidender Anschlussrohre 30 bzw. 50 mit
Material aus einer zentralen Materialquelle über das Zentralrohr 10 kann
alternativ auch eine umgekehrte Lösung in einfacher Weise
realisiert sein, bei der das Zentralrohr 10 als Ausgangsleitung
fungiert und über die Anschlussrohre 30 und 50 mit
unterschiedlichen Materialquellen verbindbar ist.
-
Ebenso
ist es selbstverständlich denkbar, das Zentralrohr 10 und
das Verbindungsrohr 11 einstückig auszuführen.
Dabei würde folglich ein dafür vorgesehener flexibler
Abschnitt eines solchen Zentralrohres im Innenraum I der erfindungsgemäßen Rohrweiche
verlaufen. Ein freies Ende dieses Zentralrohres ist dann beispielsweise
analog zu dem Rohrende 11.20 des Verbindungsrohres 11 über
die Verstellmechanik der Rohrweiche verstellbar.
-
- 1,
1*
- Drehrohrweiche
- 1.1
- Deckplatte
- 1.2
- Unterseite
- 1.3
- Seitenwand
- 1.4
- Seitenwand
- 10
- Zentralrohr
- 11
- Verbindungsrohr
- 11.1
- Rohrende
- 11.10
- Rohrende
- 11.11
- Anschlussstück
- 11.2
- Rohrende
- 11.20
- Rohrende
- 11.21
- Anschlussstück
- 11.3
- Mittelabschnitt
- 13,
13*
- Drehscheibe
- 130,
130*
- Basisplatte
- 131.1,
131.2
- Bohrung
- 131*
- Verbindungsrohraufnahme
- 132
- Rohrkoppelabschnitt
- 2
- Anschlussflansch
- 3
- Anschlussrohr
- 3.1
- Rohrende
des Anschlussrohres
- 30
- Anschlussrohr
- 30.1
- Rohrende
des Anschlussrohres
- 4
- Halterung
- 41
- Halterung
- 42
- Halterung
- 42.2
- Außenkante
- 42.3
- Mittelpunkt
der Außenkante
- 50
- Anschlussrohr
- 50.1
- Rohrende
des Anschlussrohres
- 6
- Linearantriebsvorrichtung
- 60
- Pneumatikzylinder
- 60.1
- Befestigungsabschnitt
- 61
- Ausleger
- 62
- Zylinderkolben
- 63
- Verstellplatte
- 64
- Dichtlage
- 65
- Verbindungsrohraufnahme
- A
- Antrieb
- C
- Verbindungsgerade
- D1,
D2, D3
- Durchmesser
- DZ
- Drehrichtung
- F
- Funkchip
- FK
- Flanschkupplung
- HL
- Haltewinkel
- HS
- Haltewinkel
- I
- Innenraum
- K1,
K2
- Kreisbahn
- L
- Lesegerät
- M
- Mittelachse
- MM
- Markierung
- P
- Positionsscheibe
- S
- Sensor
- V
- Verstellrichtung
- W
- Antriebswelle
- α, β
- Winkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 7039223 [0005]
- - DE 4224408 C1 [0006, 0006]
- - DE 1932875 [0007, 0007]
- - DE 102005049597 B3 [0008, 0020]