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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der sogenannten Instantprodukte
(d. h. Instantlebensmittelprodukte bzw. Instantnahrungsmittelprodukte).
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung für
ein Instantprodukt mit flüssigem Anteil.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Mehrstoffgemische, welche mindestens
eine flüssige Komponente enthalten, wobei es sich hierbei also
insbesondere um Instantprodukte handelt, deren Inhaltsstoffe bzw.
Komponenten mindestens zwei physikalische Aggregatzustände, üblicherweise
fest einerseits und flüssig andererseits, besitzen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Zusammensetzungen für
Instantprodukte (d. h. Instantnahrungsmittelprodukte bzw. Instantlebensmittelprodukte)
mit flüssigem, insbesondere alkoholischem oder anderweitigem
flüssigem Anteil.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung für
ein Instantnahrungsmittelprodukt nach dem Oberbegriff von Anspruch
1 bzw. 4 und dessen Verwendung sowie die unter Verwendung dieser
Zusammensetzung hergestellten Instantprodukte (Instantnahrungsmittelprodukte).
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Der
Begriff der Instantprodukte ist eine Bezeichnung für meist
pulverförmige, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare
Produkte überwiegend auf dem Gebiet der Nahrungs- und Heilmittel,
wie Kaffee-, Tee-, Kakao-, Milch-, Soßen-, Suppenprodukte
etc. Die Herstellung von Instantprodukten erfolgt im allgemeinen
durch Extraktion der Nahrungs- und Heilmittel bzw. deren Inhaltsstoffe,
gefolgt von einer anschließenden Trocknung, insbesondere
Gefrier- oder Sprühtrocknung. Für weitergehende
diesbezügliche Einzelheiten kann beispielsweise verwiesen
werden auf
Römpp Chemielexikon, Band 3, 10. Auflage,
Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart/New York, 1997, Seite 1936, Stichwort: "Instant-Produkte",
sowie auf die dort referierte Literatur, deren jeweiliger Inhalt
hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Auf
diese Weise wird beispielsweise auch Instantkaffee, synonym auch
als Löskaffee bezeichnet, hergestellt. Diesbezüglich
kann gleichermaßen auf
Römpp Chemielexikon,
Band 3, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart/New York 1997, Seiten 2042
bis 2044, Stichwort: "Kaffee", sowie
auf die dort referierte Literatur verwiesen werden, deren gesamter
Offenbarungsinhalt hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Instantprodukte
sind im allgemeinen trocken bzw. fest, insbesondere pulverförmig,
ausgebildet. Die dabei zum Einsatz kommenden Rohwaren haben üblicherweise
eine Wasseraktivität, die zwischen 0,2 bis 0,3 liegt. Höhere
Wasseraktivitäten führen – je nach Zusammensetzung – im
allgemeinen zu einer kürzeren Haltbarkeit und zudem zu
einer verminderten Fließ- bzw. Rieselfähigkeit.
Produkte, welche dagegen kleinere Wasseraktivitäten besitzen,
können im Fall fetthaltiger Instantprodukte gegebenenfalls zum
vorzeitigen Fettverderb neigen. Daher werden in herkömmlichen
Instantprodukten die Einzelkomponenten bzw. die einzelnen Inhaltsstoffe
mit üblichen Trocknungsmethoden im allgemeinen bis zu einer Wasseraktivität
von 0,2 bis 0,3 getrocknet, um eine ausreichende Haltbarkeit einerseits
und eine gute Fließ- bzw. Rieselfähigkeit andererseits
zu erzielen.
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Die
resultierenden Komponenten bzw. Instantprodukte sind damit üblicherweise
fließ- bzw. rieselfähig. Flüssige Komponenten,
welche zwar nur eine geringe Wasseraktivität besitzen,
wie z. B. Öle, erhöhen die Wasseraktivität
bzw. Restfeuchte nicht und beeinflussen daher die Haltbarkeit im
wesentlichen nicht, beeinträchtigen aber die Fließ-
bzw. Rieselfähigkeit des betreffenden Instantproduktes
in negativer Weise. Daher können Öle üblicherweise
nicht in signifikanten Mengen zu Instantprodukten zugegeben werden,
sondern allenfalls in untergeordneten Mengen, beispielsweise um
feine, staubverursachende Partikel zu binden oder zu Zwecken der
Aromatisierung (z. B. Gewürzöle, Olivenöl
etc.).
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Andere
flüssige Inhaltsstoffe, insbesondere auf alkoholischer
Basis (wie z. B. Spirituosen), beeinflussen neben der Fließ-
und Rieselfähigkeit auch die Haltbarkeit in negativer Weise.
Da alkoholische Inhaltsstoffe, insbesondere Spirituosen, auch Wasser enthalten,
wird auf diese Weise die Wasseraktivität bzw. der Restfeuchtegehalt
erhöht und folglich die Haltbarkeit in negativer Weise beeinflußt.
Wasserhaltige, aromatische bzw. aromatisierende Inhaltsstoffe auf
flüssiger Basis, wie z. B. konzentrierte Säfte,
Liköre oder andere Spirituosen etc., würden zwar
die sensorischen Eigenschaften eines mit einer Instantmischung hergestellten
Produktes in positiver Weise beeinflussen können (z. B.
Rotwein in einer Soße), jedoch scheidet ihre Zugabe in
signifikanten Mengen aufgrund der vorgenannten Nachteile aus.
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Die
auf die Anmelderin selbst zurückgehende europäische
Patentschrift
EP 0
805 847 B1 beschreibt eine alkoholhaltige, in einem Portionsbeutel abgepackte
Instantgetränkemischung, welche neben Maltodextrin und/oder
Milchpulver und weiteren nichtflüchtigen Komponenten aus
der Gruppe von Ballaststoffen, Süßstoffen, Säuerungsmitteln,
Säureregulatoren und Farbstoffen in Form eines Pulvers oder
Granulats eine alkoholische Komponente in Form von Ethanol oder
einer aromatisierten Ethanolmischung, welcher bzw. welche von den
nichtflüchtigen Komponenten adsorbiert ist, umfaßt.
Aufgrund der alkoholischen Komponente ist jedoch die Haltbarkeit
eingeschränkt, und zudem wird mit zunehmendem Alkoholgehalt
die Fließ- bzw. Rieselfähigkeit beeinträchtigt.
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Die
deutsche Offenlegungsschrift
DE-OS
20 51 729 betrifft ein Trockenprodukt aus Wein und ein Verfahren
zu dessen Herstellung. Bei dem Herstellungsverfahren wird der Wein
mit etwa 50 bis 75 Gewichtsteilen Stärkehydrolyseprodukt,
wie z. B. Glucosesirup oder Maltosedextrin, bezogen auf 100 Gewichtsteile
Wein, vermischt und unter milden Bedingungen sprühgetrocknet.
Im Endprodukt liegt jedoch keine flüssige Komponente mehr
vor. Auf diese Weise werden daher die Aromaeigenschaften des resultierenden
Endproduktes beeinträchtigt.
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Die
der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nunmehr
darin, eine Zusammensetzung für Instantprodukte (d. h.
Instantnahrungs- bzw. -lebensmittelprodukte), insbesondere Instantgetränke,
wie beispielsweise kaffee- und/oder kakaohaltige Instantgetränke,
mit zusätzlichem Anteil an einer flüssigen, vorzugsweise
aromatischen bzw. aromatisierenden Komponente, insbesondere mit
einem alkoholischem Anteil, bereitzustellen, wobei die zuvor geschilderten
Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise vermieden
oder aber wenigstens abgeschwächt werden sollen.
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Die
Anmelderin hat überraschenderweise herausgefunden, daß das
zuvor geschilderte Problem dadurch gelöst werden kann,
indem der flüssige Inhaltsstoff von den festen Inhaltsstoffen
getrennt wird, insbesondere der flüssige Inhaltsstoff eingeschlossen
bzw. verkapselt wird.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit eine Zusammensetzung für
ein Instantnahrungsmittelprodukt gemäß Anspruch
1 bzw. gemäß Anspruch 4. Weitere, insbesondere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung gemäß Anspruch 25. Weitere, insbesondere
vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Erfindungsaspektes sind Gegenstand
der diesbezüglichen Unteransprüche.
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Schließlich
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Instantnahrungsmittelprodukt
gemäß Anspruch 29, vorzugsweise ein Instantgetränk,
bevorzugt ein kaffee- und/oder kakaohaltiges Instantgetränk,
welches die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält
bzw. unter Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestellt ist. Weitere, insbesondere vorteilhafte Ausgestaltungen dieses
Erfindungsaspektes sind Gegenstand des diesbezüglichen
Unteranspruchs.
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Es
versteht sich von selbst, daß im folgenden besondere Ausgestaltungen
und Ausführungsformen, welche nur im Zusammenhang mit einem
Erfindungsaspekt beschrieben sind, auch in bezug auf die anderen
Erfindungsaspekte entsprechend gelten, ohne daß dies einer
ausdrücklichen Erwähnung bedarf.
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Bei
allen nachstehend genannten relativen bzw. prozentualen, insbesondere
gewichtsbezogenen Mengenangaben ist zu beachten, daß diese
im Rahmen der vorliegenden Erfindung vom Fachmann derart auszuwählen
sind, daß in der Summe – gegebenenfalls unter
Einbeziehung weiterer Komponenten bzw. Inhaltsstoffe bzw. Zusatzstoffe
bzw. Bestandteile, insbesondere wie nachfolgend definiert – stets
100% resultieren. Dies versteht sich für den Fachmann aber
von selbst.
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Im übrigen
gilt, daß der Fachmann anwendungsbezogen oder einzelfallbedingt
von den nachfolgend aufgeführten Mengenangaben abweichen kann,
ohne daß er den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung – gemäß einem
ersten erfindungsgemäßen Aspekt – ist
somit eine Zusammensetzung für ein Instantnahrungsmittelprodukt
(Instantlebensmittelprodukt), welches neben festen Inhaltsstoffen
mindestens einen flüssigen Inhaltsstoff umfaßt,
wobei der flüssige Inhaltsstoff in eingeschlossener, insbesondere
verkapselter Form vorliegt.
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Insbesondere
ist der flüssige Inhaltsstoff von einer wasserlöslichen
lebensmittelkompatiblen Umhüllung umgeben.
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Üblicherweise
liegen die festen Inhaltsstoffe als pulverförmige Mischung
vor.
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Im
allgemeinen liegt der flüssige Inhaltsstoff getrennt, insbesondere
räumlich getrennt, von den festen Inhaltsstoffen vor.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung gemäß einem besonderen
erfindungsgemäßen Aspekt ist eine Zusammensetzung
für ein Instantnahrungsmittelprodukt (Instantlebensmittelprodukt),
vorzugsweise ein Instantgetränk, bevorzugt ein kaffee- und/oder
kakaohaltiges Instantgetränk, insbesondere wie zuvor definiert,
wobei die Zusammensetzung neben festen Inhaltsstoffen zusätzlich
mindestens einen flüssigen, vorzugsweise aromatischen und/oder aromatisierenden
Inhaltsstoff, insbesondere mit einem alkoholischen Anteil, umfaßt,
wobei der flüssige Inhaltsstoff in eingeschlossener, insbesondere
verkapselter Form vorliegt. Im allgemeinen kann der flüssige
Inhaltsstoff von einer wasserlöslichen lebensmittelkompatiblen
Umhüllung umgeben sein. Im allgemeinen liegen dabei die
festen Inhaltsstoffe als pulverförmige Mischung vor. Üblicherweise
liegt der flüssige Inhaltsstoff getrennt, insbesondre räumlich getrennt,
von den festen Inhaltsstoffen vor.
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Wie
zuvor beschrieben, ist die Umhüllung für den flüssigen
Inhaltsstoff einerseits wasserlöslich ausgebildet, um bei
Herstellung des betreffenden Instantlebensmittels den hierin enthaltenen
flüssigen Inhaltsstoff freizugeben, und andererseits ist
sie lebensmittelkompatibel ausgebildet, was insbesondere meint, daß die
Umhüllung zum Verzehr geeignet ist, d. h. üblicherweise
auf Basis eines herkömmlichen Lebensmittelinhaltsstoffes
ausgebildet ist, wie nachfolgend noch beschrieben. Dabei sollte
die wasserlösliche lebensmittelkompatible Umhüllung
die organoleptischen Eigenschaften des betreffenden Instantproduktes
nicht in negativer Weise beeinträchtigen und vorteilhafterweise
die organoleptischen Eigenschaften der übrigen Inhaltsstoffe
verbessern bzw. unterstützen.
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Die
vorliegende Erfindung bietet eine Vielzahl von Vorteilen, wie sie
nachstehend in nichtbeschränkender Weise geschildert und
aufgeführt sind.
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Mit
der vorliegenden Erfindung lassen sich Mehrstoffgemische herstellen,
welche mindestens eine flüssige Komponente bzw. mindestens
einen flüssigen Inhaltsstoff enthalten, und zwar ohne daß Riesel-
bzw. Fließfähigkeit und Haltbarkeit beeinträchtigt
sind. Insbesondere lassen sich mit der vorliegenden Erfindung Instantprodukte,
d. h. Instantlebensmittelprodukte bzw. Instantnahrungsmittelprodukte,
herstellen, deren Komponenten bzw. Inhaltsstoffe mindestens zwei
physikalische Aggregatzustände, insbesondere fest einerseits
und flüssig andererseits, besitzen und bei denen Fließ-
bzw. Rieselfähigkeit einerseits und Haltbarkeit andererseits gewährleistet
sind.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird also – trotz des
Vorhandenseins einer flüssigen Komponente in signifikanten
Mengen – die Fließ- bzw. Rieselfähigkeit
des betreffenden Produktes nicht beeinträchtigt, was sowohl
in bezug auf den Herstellungsprozeß als auch in bezug auf
den Verpackungsprozeß und schließlich auch hinsichtlich
des Entnahme- bzw. Zubereitungsvorganges von Vorteil ist. Des weiteren
wird die Haltbarkeit des betreffenden Instantproduktes nicht beeinträchtigt,
da die flüssige Komponente separiert bzw. in umhüllter
bzw. verkapselter Form vorliegt. Auf diese Weise lassen sich flüssige
Inhaltsstoffe, wie sie nachfolgend noch genannt sind (z. B. Alkoholika,
Spirituosen, Öle etc.) in nahezu beliebigen Mengen vorsehen.
So können beispielsweise wasserhaltige Inhaltsstoffe, wie
z. B. konzentrierte Säfte, Spirituosen etc., in nennenswerten
Mengen eingesetzt werden und auf diese Weise die sensorische Charakteristik
der betreffenden Instantprodukte bei deren Zubereitung unterstützen
bzw. verbessern (z. B. Rotwein in einer Soße).
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht es daher, flüssige
Inhaltsstoffe bzw. Rohwaren, wie beispielsweise Alkoholika, klassischen
Instanttrockenprodukten beizufügen. Da die flüssige
Komponente mit den festen, trockenen Inhaltsstoffen nicht in Berührung
kommt, wird die Fließ- bzw. Rieselfähigkeit nicht
negativ beeinflußt und wird auch die Haltbarkeit nicht
beeinträchtigt. Zudem kann eine exakte Zugabe bzw. Dosierung
der flüssigen Inhaltsstoffe erfolgen.
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Wird
das Instantprodukt dann auf Basis der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung zubereitet, löst sich die wasserlösliche
lebensmittelkompatible Umhüllung auf und gibt den eingeschlossenen
flüssigen Inhaltsstoff frei. Auf diese Weise wird das zubereitete
Lebensmittelprodukt, z. B. ein Getränk, eine Soße,
eine Suppe etc., zusätzlich aromatisiert, und zwar in einer
Weise, wie es herkömmlich nur durch nachträgliche,
externe Zugabe von aromatisierenden Flüssigkeiten, wie
z. B. Alkoholika, nach der Zubereitung bzw. unmittelbar vor dem
Verzehr möglich ist. Da im Rahmen der vorliegenden Erfindung
der flüssige Inhaltsstoff bereits fertig dosiert vorliegt,
werden Fehldosierungen, wie sie bei nachträglicher externer Zugabe
auftreten können, in effizienter Weise vermieden.
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Was
die festen Inhaltsstoffe, insbesondere die pulverförmige
Mischung der festen Inhaltsstoffe, anbelangt, so werden bzw. wird
diese üblicherweise auf eine Wasseraktivität (sogenannter
Aw-Wert) von höchstens 0,5, insbesondere höchstens
0,4, vorzugsweise höchstens 0,3, besonders bevorzugt im Bereich
von 0,05 bis 0,5, vorzugsweise 0,2 bis 0,3, bezogen auf die festen
Inhaltsstoffe bzw. deren pulverförmige Mischung, eingestellt.
Hierdurch wird insbesondere eine verlängerte Haltbarkeit
gewährleistet.
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Die
Wasseraktivität, synonym auch als Aw-Wert oder Activity
of Water bezeichnet, ist ein Maß für frei verfügbares
Wasser in einem Material. Sie ist definiert als Quotient des Dampfdrucks über einem
Material (p) zu dem Wasserdampfdruck über reinem Wasser
(p0), d. h. aw =
p/p0. Die Wasseraktivität ist ein
wichtiges Maß bezüglich der Haltbarkeit von Lebensmitteln,
da Mikroorganismen, insbesondere Verderbniserreger, für
Stoffwechselaktivitäten im allgemeinen freies Wasser benötigen,
so daß bei reduziertem Anteil an freiem Wasser die Wachstumsprozesse
von Mikroprozessen verlangsamt und emp findliche Mikroorganismen
sogar abgetötet werden. Die Wasseraktivität ist
nicht mit dem Wassergehalt (d. h. g Wasser/g Substrat) zu verwechseln.
Die Wasseraktivität bewegt sich theoretisch zwischen 0 (=
absolute Trockenheit) und 1 (= kondensierte Feuchte). Zur Bestimmung
des Wasseraktivitätswerts wird die Luftfeuchte nach Erreichen
des Feuchtegleichgewichts unmittelbar über der zu vermessenden
Probe (Wasserdampf-Partial-Differenzdruck) gemessen. Diese verhält
sich proportional zum Wasseraktivitätswert. Für
weitergehende diesbezügliche Einzelheiten kann beispielsweise
verwiesen werden auf A. D. Brown, Microbial Water Stress
Physiology, John Wiley & Sons,
Chicester, UK, 1990, ISBN 0-471-92579-9.
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Die
pulverförmige Mischung der festen Inhaltsstoffe umfaßt
im allgemeinen die für das betreffende Instantnahrungsmittelprodukt üblichen
bzw. charakteristischen Inhaltsstoffe, letztere bevorzugt in getrockneter,
insbesondere sprühgetrockneter Form. Handelt es sich bei
dem Instantprodukt beispielsweise um ein Kaffee- oder Cappuccinogetränk,
so können beispielsweise Kaffee-Extrakt und Fettpulver
sowie darüber hinaus gegebenenfalls auch noch Süßmolkenpulver
und/oder Zucker vorhanden sein. Handelt es sich beispielsweise bei
dem Instantprodukt um ein Kakaogetränk, so können üblicherweise
Kakaopulver und Zucker, gegebenenfalls zusammen mit Magermilchpulver,
eingesetzt werden. Handelt es sich bei dem Instantprodukt um eine
Suppe oder eine Soße, so kommen die entsprechenden Inhaltsstoffe zum
Einsatz (z. B. Fleisch- oder Gemüsebrühenextrakt,
Salz, Gewürze und dergleichen).
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Was
die wasserlösliche lebensmittelkompatible Umhüllung
anbelangt, so kann diese vorteilhafterweise kristallin ausgebildet
sein. Insbesondere umfaßt somit die wasserlösliche
lebensmittelkompatible Umhüllung für den flüssigen
Inhaltsstoff einen kristallinen bzw. kristallisierten Lebensmittelinhaltsstoff
bzw. ist hieraus gebildet.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform umfaßt die wasserlösliche
lebensmittelkompatible Umhüllung mindestens ein Kohlenhydrat,
insbesondere aus der Gruppe von Mono-, Di-, Tri- und/oder Polysacchariden,
bzw. ist hieraus gebildet.
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Erfindungsgemäß geeignete
Kohlenhydrate für die Ausbildung der wasserlöslichen
lebensmittelkompatiblen Umhüllung für den oder
die flüssigen Inhaltsstoffe bzw. Komponenten sind beispielsweise Monosaccharide
(z. B. Glucose, Mannose, Fructose, Ribose, Desoxyribose, Galactose,
Fucose, Rhamnose etc.), Disaccharide (z. B. Saccharose, Lactose, Lactulose,
Maltose, Trehalose etc.), Trisaccharide (z. B. Melezitose, Raffinose,
Umbelliferose etc.), Polysaccharide (z. B. Stärke und Stärkederivate,
wie Amylose und Amylopectin, Cellulose und Cellulosederivate, Glykogen,
Chitin, Callose, Fructane, Dextrane, Pektine etc.) und Cyclodextrine.
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Die
wasserlösliche lebensmittelkompatible Umhüllung
kann gegebenenfalls mit zusätzlichen Inhaltsstoffen modifiziert
bzw. versehen werden, beispielsweise mit zusätzlichen Aromakomponenten, Schokoladenpulver
etc.
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Die
Herstellung von mit Flüssigkeiten befüllten, wasserlöslichen
lebensmittelkompatiblen Umhüllungsmaterialien ist dem Fachmann
als solche bekannt, beispielsweise aus der Süßwarenherstellung. Folglich
braucht auf diesbezügliche Einzelheiten nicht weiter eingegangen
zu werden.
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Was
den flüssigen Inhaltsstoff bzw. die flüssige Komponente
anbelangt, so können hier eine Vielzahl flüssiger
Inhaltsstoffe zum Einsatz kommen. Insbesondere kann der flüssige
Inhaltsstoff ausgewählt sein aus der Gruppe von (i) Alkohol
(Ethanol) oder Alkoholgemischen (z. B. Alkohol/Wasser-Gemischen bzw.
Ethanol/Wasser-Gemischen), insbesondere in Form von Wein und Spirituosen;
(ii) Ölen, insbesondere pflanzlichen Ölen (z.
B. Olivenöl, Rapsöl, Weizenkeimöl, Maisöl
etc.) und Gewürzölen (z. B. Nelkenöl
etc.); (iii) Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten; sowie
deren Mischungen und Kombinationen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann es sich bei dem flüssigen
Inhaltsstoff um Alkohol (Ethanol) oder Alkoholgemische (Alkohol/Wasser-Gemische
bzw. Ethanol/Wasser-Gemische), insbesondere in Form von Alkoholika,
bevorzugt Wein und Spirituosen, handeln.
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Unter
dem Begriff der Spirituosen werden erfindungsgemäß alkoholische
Flüssigkeiten bezeichnet, die zum menschlichen Genuß bestimmt
sind, organoleptische Eigenschaften besitzen und einen bestimmten
Mindestalkoholgehalt (z. B. mindestens 14 bzw. 15 Vol.-%) aufweisen.
Die früher hierfür übliche, synonyme
Bezeichnung ist Branntwein, welche noch heute in einigen Gesetzen
verwendet wird. Die Gewinnung von Spirituosen erfolgt üblicherweise
durch Brennen (Destillation) natürlicher, vergorener pflanzlicher
Erzeugnisse. Zu den Spirituosen gehören insbesondere Branntwein
(z. B. Weinbrand, wie Armagnac, Cognac, Divin, Pisco etc.), Spirituosen
aus Nebenprodukten der Weinherstellung (z. B. Tresterbrände
oder Trester aus Preßrückständen der
Weinkelterei, wie Grappa, Treber, Marc, Träsch, Tsikoudia, Tsipouro,
Orujo, Drusen etc.), Obstbrände (z. B. Obstbrände
aus Obstwein, wie Calvados, oder Obstbrände aus Obstmaische,
wie Apfelbrand, Kirschwasser, Zwetschgenwasser, Birnenbrand, Marillenbrand
etc.), Obstgeiste (z. B. Brombeergeist, Himbeergeist etc.), Getreidebrände,
Kornbrände, Whisk(e)ys, Wodkas, Spirituosen aus Reis, Spirituosen
aus Hirse, Brände aus Wurzeln (z. B. Enzianbrand etc.),
Brände aus Zuckerrohr (z. B. Rum), Brände aus
Palmwein, Brände aus Agaven, Spirituosen mit Wacholder,
Spirituosen mit Anis, Spirituosen mit Kümmel, Spirituosen
mit bitterem Geschmack oder Bitter, Liköre und sonstige
Brände (z. B. Holzbranntwein etc.).
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der gesamte
flüssige Inhaltsstoff von einer einzigen Umhüllung
umgeben sein. Mit anderen Worten liegt bei dieser Ausführungsform der
gesamte flüssige Inhaltsstoff in einer einzigen Kapsel
umhüllt vor. Beispielsweise kann der gesamte einzusetzende
flüssige Inhaltsstoff in diesem Fall in Form einer Kapsel
mit zumindest im wesentlichen kugelförmiger Gestalt vorliegen,
welche beispielsweise einen Durchmesser von 0,1 bis 5 cm, insbesondere 0,2
bis 4 cm, vorzugsweise 0,5 bis 3 cm, aufweisen kann. Auf diese Weise
kann die Zugabe des flüssigen Inhaltsstoffes bei der Zubereitung
des betreffenden Instantproduktes gut kontrolliert werden, indem
beispielsweise die Kapsel mit dem flüssigen Inhaltsstoff nach
Zubereiten des betreffenden Lebensmittelproduktes in das zubereitete
Instantlebensmittel hinzugegeben wird und dann beispielsweise so
lange durchmischt wird (z. B. durch Rühren), bis sich die Umhüllung
aufgelöst hat und den flüssigen Inhaltsstoff freigibt.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform besteht jedoch auch die Möglichkeit,
den flüssigen Inhaltsstoff über eine Vielzahl
von Kapseln zu verteilen, wobei die einzelnen Kapseln jeweils eine
wie zuvor beschriebene, wasserlösliche lebensmittelkompatible
Umhüllung aufweisen, welche den flüssigen Inhaltsstoff
dann umhüllt.
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Erfindungsgemäß kann
es vorgesehen sein, die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in einen Portionsbeutel zu verpacken, welcher vorzugsweise für
die Einmalzubereitung bestimmt ist. Gemäß einer ersten
Ausführungsform kann dabei die Zusammensetzung insgesamt
(d. h. feste wie flüssige Inhaltsstoffe) in einem einzigen
Portionsbeutel verpackt sein, welcher insbesondere für
die Einmalzubereitung bestimmt ist.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform besteht jedoch auch die Möglichkeit,
die festen Inhaltsstoffe, insbesondere die pulverförmige
Mischung der festen Inhaltsstoffe, einerseits und den von der wasserlöslichen
lebensmittelkompatiblen Umhüllung umgebenen flüssigen
Inhaltsstoff andererseits in getrennten Portionsbeuteln zu verpacken, welche
insbesondere für die Einmalzubereitung bestimmt sind; bei
dieser Ausführungsform besteht ein Vorteil darin, daß bei
der Verpackung ein einheitliches Schütt- und Rieselverhalten
der jeweiligen Komponente vorliegt und zudem die Komponente mit dem
flüssigen Inhaltsstoff nicht beschädigt werden kann.
Daher wird die zweite Alternative erfindungsgemäß bevorzugt.
Zudem ist die getrennte Verpackung von fester Komponente einerseits
und flüssiger Komponente andererseits auch aus Vermarktungsgründen
und gegebenenfalls aus psychologischen Gründen (z. B. sogenannter
Spieleffekt bei der Zubereitung) von Vorteil: Der Zubereitende führt
die Zubereitung im klassischen Sinne durch und fühlt sich
in die Entstehung des Getränkes oder der Speise eingebunden.
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Unabhängig
davon, ob feste Komponente einerseits und flüssige Komponente
andererseits in gemeinsamen oder getrennten Portionsbeuteln verpackt
sind, wird im allgemeinen eine Mehrzahl von Portionsbeuteln mit
einer Umverpakkung, insbesondere einem Karton, einer Außenverpackung
etc., zusammengefaßt.
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Was
die Menge an flüssigem Inhaltsstoff in der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung anbelangt, so kann diese in weiten Bereichen variieren.
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Üblicherweise
enthält die Zusammensetzung den flüssigen Inhaltsstoff
in Mengen von 1 bis 95 Gew.-%, insbesondere 2 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Kapsel aus flüssigem
Inhaltsstoff und wasserlöslicher lebensmittelkompatibler
Umhüllung. Die wasserlösliche lebensmittelkompatible
Umhüllung ist dagegen im allgemeinen in Mengen von 5 bis
99 Gew.-%, insbesondere 30 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 95 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Kapsel aus flüssigem Inhaltsstoff
und wasserlöslicher lebensmittelkompatibler Umhüllung,
vorhanden.
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Im
allgemeinen sind der flüssige Inhaltsstoff einerseits und
die wasserlösliche lebensmittelkompatible Umhüllung
andererseits in einem Mengenverhältnis im Bereich von 15:1
bis 1:30, insbesondere 2:1 bis 1:25, vorzugsweise 1,5:1 bis 1:20,
besonders bevorzugt 1:1 bis 1:15, vorhanden.
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Üblicherweise
ist der flüssige Inhaltsstoff in Mengen von 0,1 bis 75
Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%,
besonders bevorzugt 2 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung
insgesamt, vorhanden.
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Was
die festen Inhaltsstoffe, insbesondere die pulverförmige
Mischung der festen Inhaltsstoffe, dagegen anbelangt, so sind bzw.
ist diese üblicherweise in Mengen von 25 bis 99 Gew.-%,
insbesondere 45 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 97 Gew.-%, besonders
bevorzugt 60 bis 95 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, vorhanden.
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Bei
dem Instantprodukt kann es sich beispielsweise um ein Instantgetränk,
insbesondere ein Heißgetränk, vorzugsweise ein
kaffee- und/oder kakaohaltiges Instantgetränk, oder aber
um ein Kaltgetränk, insbesondere ein Fruchtgetränk,
ein alkoholisches Getränk oder ein Cocktailgetränk,
handeln. Weiterhin kann es sich bei dem Instantprodukt um eine Instantsuppe
oder eine Instantsoße handeln.
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Gemäß einer
typischen Ausführungsform kann erfindungsgemäß beispielsweise
wie folgt vorgegangen werden:
Wie zuvor beschrieben, betrifft
die vorliegende Erfindung Mehrstoffgemische, welche mindestens eine flüssige
Komponente enthalten. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
somit Instantnahrungsmittelprodukte, deren Komponenten mindestens
zwei physikalische Aggregatzustände (d. h. fest einerseits und
flüssig andererseits) besitzen.
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Sollen
Instantgetränke oder andere Instantprodukte mit flüssigen
Bestandteilen der vorgenannten Art (z. B. Öle oder Alkohol,
wie z. B. in Form von Wein, Spirituosen etc.) aromatisiert werden,
dann kann die zum Einsatz kommende Rohware mit gängigen
Trocknungsmethoden, beispielsweise mittels Sprühtrocknung,
in eine pulverförmige Mischung überführt
werden bzw. in einen Aggregatzustand umgewandelt werden, der dem
der übrigen Komponenten entspricht. Im allgemeinen werden
zu diesem Zweck wasserhaltige Ausgangsrohstoffe mit Trägersubstanzen
(wie z. B. Maltodextrin etc.) vermischt und anschließend
sprühgetrocknet. Das resultierende Produkt ist rieselfähig,
beeinflußt die Haltbarkeit nicht nachteilig, hat aber teilweise
einige sensorische Qualitätsparameter eingebüßt,
was im Rahmen der vorliegenden Erfindung in effizienter Weise kompensiert
werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Lösung macht es nun möglich,
flüssige Rohwaren, wie beispielsweise Alkoholika, klassischen
Trockenprodukten beizufügen. Aus der Süßwarenherstellung
sind z. B. gefüllte Produkte bekannt, deren Außenhülle
aus kristallisiertem Zucker bestehen. Im Inneren befindet sich z.
B. eine wasserhaltige Spirituose oder Lösung. Solche Kerne können
mit Schokolade überzogen und gegebenenfalls ausgarniert
sein.
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Der
Erfindung liegt nun die Kombination eines trockenen Mehrstoffgemisches
einerseits mit verkapselten wasserhaltigen Inhaltsstoffen andererseits
zugrunde. Dabei können die wasserhaltigen Inhaltsstoffe
z. B. in einer Hülle aus kristallisierenden Substanzen
verkapselt werden. Nach dem die beiden, sich in ihren physikalischen
Aggregatzuständen unterscheidenden Inhaltsstoffe bzw. Stoffgemische vermengt
worden sind, wird die Haltbarkeit des Stoffes mit der geringeren
Wasseraktivität bzw. Restfeuchte nicht beeinflußt.
Da die wasser haltige Komponente mit dem trockenen Produkt nicht
in Berührung kommt, kann sie auch dessen Rieselfähigkeit nicht
negativ verändern. Die Kristallhülle kann gegebenenfalls
auch mit zusätzlichen Stoffen umhüllt werden (z.
B. weil dies aus technischen Gründen notwendig sein kann,
da bei der weiteren Verarbeitung eine erhöhte Stabilität
benötigt wird, oder aber z. B. aus Gründen der
zusätzlichen Dekoration). Um unterschiedliche Geschmacksrichtungen
der Füllung hervorzuheben, kann z. B. auch die Hülle
mit zusätzlichen Aromakomponenten überzogen werden.
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Wird
das Instantprodukt zubereitet, löst sich die Kristallstruktur
und gibt die darin eingeschlossene Flüssigkeit frei. Damit
wird das zubereitete Getränk oder die Soße, die
Suppe etc. zusätzlich aromatisiert, und zwar in einer Weise,
wie es ansonsten bzw. herkömmlich nur durch Zugabe von
aromatisierenden Lösungen, wie z. B. Alkoholika, nach der
Zubereitung bzw. unmittelbar vor dem Verzehr möglich ist.
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Erfindungsgemäß können
die rieselfähigen Komponenten und die in einer Kristallhülle
befindlichen Komponenten zusammen in gängige Verpackungen
abgefüllt werden. Aus verschiedenen Gründen (z.
B. aus verpackungstechnischen wie logistischen Gründen,
Stabilitätsgründen, Vermarktungsgründen
und gegebenenfalls wegen des sogenannten Spieleffektes bei der Zubereitung)
können die beiden Komponentenklassen auch getrennt verpackt werden;
der Zubereitende führt dann die Zubereitung im klassischen
Sinne durch und fühlt sich in die Entstehung des Getränkes
oder der Speise eingebunden. Letztlich handelt es sich um ein Convenienceprodukt,
dessen beide Komponenten auch zusammen in einem geschlossenen Behältnis
lagerstabil abgepackt werden können, da die flüssigen,
sich in einer Kristallhülle befindlichen Bestandteile die übrigen
Inhaltsstoffe nicht negativ beeinflussen können.
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Neben
den bekannten Küchengerichten, zu welchen flüssige
aromatisierende Lebensmittel gegeben werden, gibt es auch eine Reihe
von Heißgetränken, denen nach der Zubereitung
flüssige aromatisierende Lebensmittel zugefügt
werden. Solche sind z. B. Irish Coffee, Wiener Einspänner,
Kaffee mit Grand Marnier etc. Bei derartigen Getränken
kann beispielsweise nach der Zubereitung des Kaffeegetränkes
die flüssige aromatisierende Zutat zugefügt werden.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung – gemäße
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung – ist die
Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zur Herstellung eines verzehrbaren Lebensmittels durch Aufbereitung
mit Wasser. Beispielsweise eignet sich die erfindungsgemäße
Zusammensetzung zur Herstellung von Getränken, Suppen,
Soßen oder anderen Lebensmitteln. Vorzugsweise lassen sich
mit der vorliegenden Erfindung Heißgetränke, vorzugsweise
kaffee- und/oder kakaohaltige Heißgetränke, oder
aber Kaltgetränke, vorzugsweise Fruchtgetränke,
alkoholische Getränke oder Cocktailgetränke, herstellen.
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Für
weitergehende diesbezügliche Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt
kann Bezug genommen werden auf die obigen Ausführungen
zu der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, welche
in bezug auf die erfindungsgemäße Verwendung entsprechend
gelten.
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Schließlich
ist weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung – gemäß einem
dritten erfindungsgemäßen Aspekt – ein
Instantnahrungsmittelprodukt (Instantlebensmittelprodukt), welches
die erfindungsgemäße Zusammensetzung, wie sie
zuvor beschrieben ist, enthält. Bei dem Instantnahrungsmittelprodukt
kann es sich beispielsweise um ein Instantgetränk, eine
Instantsuppe, eine Instantsoße oder dergleichen handeln.
Für weitergehende diesbezügliche Einzelheiten
zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die obigen Ausführungen
zu den beiden übrigen Erfindungsaspekten verwiesen werden,
welche diesbezüglich entsprechend gelten.
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Weitere
Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen sowie Vorteile der
vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen
der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar, ohne
daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele
veranschaulicht, welche die vorliegende Erfindung jedoch nicht beschränken.
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Ausführungsbeispiele:
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Nachfolgend
werden zwei Beispielrezepturen für erfindungsgemäße
Zusammensetzungen gegeben, welche jeweils aus einem Trockenprodukt bzw.
einer Trockenmischung einerseits und einem flüssigen Inhaltsstoff
andererseits bestehen.
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Die
Trockenmischung für das erfindungsgemäße
Instantprodukt wird in an sich bekannter Weise hergestellt: Die
hierfür zum Einsatz kommenden Inhaltsstoffe bzw. Rohwaren
werden mit gängigen Trocknungsmethoden, vorzugsweise mittels Sprühtrocknung,
hergestellt. Beispielsweise werden wasserhaltige Ausgangsrohstoffe
mit Trägersubstanzen, wie z. B. Maltodextrin, Zucker etc.,
vermischt und anschließend sprühgetrocknet. Die
resultierende Trockenmischung ist rieselfähig und haltbar,
hat aber bestimmte sensorische Eigenschaften eingebüßt, was
jedoch erfindungsgemäß durch die zweite Komponente,
den flüssigen Inhaltsstoff, kompensiert werden kann.
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Bei
den nachfolgenden Beispielrezepturen besteht die Flüssigkomponente
aus einem flüssigen Inhaltsstoff (z. B. Kirschlikör
oder Anisschnaps), der von einer äußeren Zuckerhülle
umgeben ist. Die Herstellung von solchen Produkten, deren Außenhüllen aus
kristallisiertem Zucker bestehen, ist dem Fachmann als solche bekannt
(z. B. aus der Süßwarenherstellung). Im Inneren
befindet sich die wasserhaltige flüssige Lösung
bzw. Spirituose. Die betreffenden Kerne bzw. Kapseln können
gegebenenfalls noch weiter überzogen und/oder ausgarniert
werden, z. B. mit Schokolade, Aromen etc. Weiterhin kann die Kristallhülle
gegebenenfalls mit zusätzlichen Stoffen umhüllt
werden.
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Erfindungsgemäß kann
die rieselfähige Trockenmischung einerseits und die in
einer wasserlöslichen Umhüllung befindliche flüssige
Komponente andererseits in gängige Verpackungen abgefüllt
werden. Aus Vermarktungsgründen und gegebenenfalls wegen
des sogenannten Spieleffektes können die beiden Komponenten
auch getrennt verpackt werden. Der Zubereitende führt dann
die Zubereitung im klassischen Sinne durch und fühlt sich
in die Entstehung des Getränkes oder der Speise eingebunden.
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Rezeptur 1 (Kaffeegetränk):
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Trockenprodukt:
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- 4–20 Gew.-% Kaffee-Extrakt
- 10–80 Gew.-% Fettpulver
- 0–50 Gew.-% Süßmolkenpulver
- 0–50 Gew.-% Zucker
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Flüssigkomponente (mit Zuckerumhüllung
umgebene Spirituose):
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- 40–95 Gew.-% Zucker
- 5–60 Gew.-% Kirschlikör
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Rezeptur 2 (Kakaogetränk):
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Trockenprodukt:
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- 5–40 Gew.-% Kakaopulver (Fettanteil: 20–21 Gew.-%)
- 0–20 Gew.-% Magermilchpulver
- 20–80 Gew.-% Zucker
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Flüssigkomponente (mit Zuckerumhüllung
umgebene Spirituose):
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- 40–95 Gew.-% Zucker
- 5–60 Gew.-% Anisschnaps
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Unter
Zugabe entsprechender Heißwassermengen lassen sich auf
Basis der vorgenannten Beispielrezepturen die entsprechenden Heißgetränke (alkoholhaltiges
Kaffeegetränk bzw. alkoholhaltiges Kakaogetränk)
herstellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0805847
B1 [0011]
- - DE 2051729 A [0012]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Römpp
Chemielexikon, Band 3, 10. Auflage, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart/New
York, 1997, Seite 1936, Stichwort: ”Instant-Produkte” [0006]
- - Römpp Chemielexikon, Band 3, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart/New York 1997, Seiten 2042 bis 2044, Stichwort: ”Kaffee” [0007]
- - A. D. Brown, Microbial Water Stress Physiology, John Wiley & Sons, Chicester,
UK, 1990, ISBN 0-471-92579-9 [0033]