-
Verfahren
zum Starten einer Gasentladungslampe und elektronisches Betriebsgerät zum Starten
und Betreiben einer Gasentladungslampe.
-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Betriebsgerät zum Starten
einer Gasentladungslampe mittels einer Resonanzzündung.
-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Starten einer Gasentladungslampe
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Hochdruckentladungslampen benötigen bauartbedingt
eine relativ hohe Spannung zum Starten. Um diese Spannung zu erzeugen
sind im Stand der Technik grundsätzlich
zwei verschiedene Verfahren bekannt: Ein erstes Verfahren verwendet
eine Überlagerungszündung, bei
der die in einer Kapazität gespeicherte
Energie über
einen Schnellen Schalter in einen Transformator entladen wird, der
diese Energie in einen Zündpuls
hoher Spannung umwandelt. Ein zweites Verfahren verwendet eine Resonanzzündung, bei der
ein Resonanzkreis so angeregt wird, dass er eine hohe Spannung an
der Gasentladungslampe erzeugt. Diese hohe Spannung wurde anfangs
so lange an die Entladungslampe angelegt, bis in ihrem Brenner ein Spannungsschlag
entstand, der den Betrieb der Lampe initiierte. Da sich hierbei
bei nichtzündenden
oder defekten Gasentladungslampen Sicherheitsprobleme ergaben ging
man dazu über,
die Resonanzspannung in sogenannten Bursts an die Gasentladungslampe
anzulegen. Ein Burst besteht aus einem Aufschwingen der Zündspannung
für eine
bestimmte, meist recht kurze Zeitspanne. Wenn die Gasentladungslampe
nach einer gewissen Anzahl von Bursts nicht gestartet hat, schaltet
das elektronische Betriebsgerät
ab und nimmt einen Fehlerzustand ein. Im Laufe der Zeit liegt die
hohe Zündspannung
aber für
eine nicht zu unterschätzdende
kumulierte Zeitspanne an der Gasentladungslampe an, und verursacht
so eine hohe Belastung der hochspannungsführenden Isolation. Bei empirischen
Untersuchungen hat sich gezeigt, dass in vielen Fällen die
Isolation im laufe der Zeit so stark geschädigt wird, dass ein sicherer
Betrieb der Gasentladungslampe in der entsprechenden Installation
nicht mehr gewährleistet
ist.
-
Aufgabe
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren und ein Betriebsgerät zum Starten
einer Gasentladungslampe mit einer Resonanzzündung anzugeben.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die
Lösung
der Aufgabe bezüglich
des Verfahrens erfolgt erfindungsgemäß mit einem Verfahren zum Starten
einer Gasentladungslampe mit einem Resonanzkreis, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
- a) Anregen des Resonanzkreises
derart, dass für
eine erste Zeitspanne eine Zündspannung
generiert wird, deren Betrag lediglich für eine Anzahl n Halbwellen
oberhalb des Betrages einer vorbestimmten kritischen Spannung liegt,
und
- b) Anregen des Resonanzkreises für eine zweite Zeitspanne derart,
dass eine Zündspannung
erzeugt wird, deren Betrag deutlich unterhalb des Betrages der kritischen
Spannung liegt, wobei die Zeitspanne länger ist als eine vorbestimmte
kritische Zeitspanne. Der überwiegende
Teil der Zeitspannen ist dabei bevorzugt größer als 10 μs, insbesondere größer als
33 μs. Durch
diese Maßnahme
ist die Zeit, während
der eine hohe Spannung an der Lampe anliegt und damit die Isolation
beansprucht, auf ein Minimum beschränkt. Dadurch kann die Betriebssicherheit
der Installation für
einen signifikant längeren
Zeitraum gewährleistet werden.
Dieser Zeitraum wird in den meisten Fällen länger sein als die Lebensdauer
der betreffenden Installation.
-
Erfindungsgemäß erfolgt
das Auf- und Abschwingen der sehr schnell, damit die Isolationsbelastung weiter
sinkt, insbesondere ist eine dritte Zeitspanne, während der
der Betrag der Zündspannung
zwischen dem 0,2 .. 0,5fachem des Betrages der kritischen Spannung
und dem Betrag der kritischen Spannung liegt, höchstens zehn mal so lange wie
die erste Zeitspanne ist, während
der der Betrag der Zündspannung
größer als
der Betrag der kritischen Spannung ist.
-
Um
die Belastung weiter zu minimieren, ist die Zündspannung UZ im
Schritt b) bevorzugt deutlich unter der kritischen Spannung Ukrit. Besonders bevorzugt gilt für die Zündspannung
folgende Beziehung: |UZ| ≤ 0,2 .. 0,5·|Ukrit|.
-
Die
kritische Spannung liegt dabei bevorzugt in einem Bereich zwischen
700 V und 10 kV, besonders bevorzugt in einem Bereich zwischen 1000
V und 4000 V.
-
Das
Wiederholen der Schritte kann dabei periodisch oder nichtperiodisch
erfolgen. Dies führt
je nach Anwendung zu einer weiteren Verringerung der Isolationsbeanspruchung.
-
Die
Anzahl n der Halbwellen liegt dabei vorzugsweise zwischen 1 und
40, besonders bevorzugt zwischen 1 und 10. In einer besonderen Ausführungsform
liegt die Anzahl n der Halbwellen zwischen 1 und 4. Die Wiederholfrequenz
der Schritte a) und b) liegt weiterhin bevorzugt bei unter 100 kHz,
besonders bevorzugt bei unter 30 kHz. In einer besonderen Ausführungsform
liegt die Wiederholfrequenz der Schritte a) und b) bei unter 3 kHz.
Diese Werte stellen eine besonders effektive Minimierung der Isolationsbeanspruchung
sicher.
-
Die
Lösung
der Aufgabe bezüglich
des Betriebsgerätes
erfolgt erfindungsgemäß mit einem
elektronischen Betriebsgerät
zum Starten und Betreiben einer Gasentladungslampe mit einer Brückenschaltung
zum Erzeugen einer variablen Wechselspannung und einem Resonanzkreis,
der aus mindestens einem Resonanzkondensator und mindestens einer
Resonanzdrossel besteht, wobei das elektronische Betriebsgerät ein oben beschriebenes
Verfahren ausführt.
-
Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und Betriebsgerätes
zum Starten einer Gasentladungslampe ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und
aus der folgenden Beschreibung.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnung(en)
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand
der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente
mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
-
1 den
Spannungs-Zeitverlauf eines einzelnen Zündbursts der Zündspannung,
-
2 eine
zeitliche Abfolge zweier Zündbursts
als Spannungs-Zeitverlauf,
-
3 ein
Spannungs-Frequenzdiagramm zur Ermittlung der Resonanzfrequenz,
-
4 ein
Spannungs-Frequenzdiagramm zur Abschätzung der Anregungsfrequenz
durch Extrapolation,
-
5 das
schematische Schaltbild des Ausgangsteils einer das Verfahren ausführenden
Schaltungsanordnung.
-
Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
-
1 zeigt
den Spannungs-Zeitverlauf einer Zündspannung UZ mit
einem typischen Zündburst,
wie er nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Zünden
einer Gasentladungslampe generiert wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet eine Schaltungsanordnung mit einer Resonanzzündung die
einen Resonanzkreis zum Zünden
der Gasentladungslampe aufweist (hier nicht gezeigt). Wie in der
Figur gut zu sehen ist, ist der Betrag der Zündspannung UZ einen
Großteil
der Zeit deutlich unter dem Wert des Betrages der kritischen Spannung
Ukrit, und nur eine sehr kurze Zeit oberhalb
dieses Wertes.
-
Die
kritische Spannung Ukrit stellt einen Grenzwert
dar, den die Zündspannung über längere Zeit
maximal haben darf, um die Isolation des Ausgangs eines das erfindungsgemäße Verfahren
ausführenden
elektronischen Betriebsgerätes
nicht zu schädigen.
Bei empirischen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass eine Spannung,
die über
längere
Zeit am Ausgang des elektronischen Betriebsgerätes anliegt und oberhalb der
kritischen Spannung Ukrit liegt, die Isolationsmaterialien
des Ausgangsteils des elektronischen Betriebsgerätes auf Dauer schädigt. Um
die Gasentladungslampe aber sicher zünden zu können ist es notwendig, eine
Spannung an die Lampenelektroden anzulegen, die oberhalb der kritischen
Spannung Ukrit liegt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird nun eine Spannung an die Lampe angelegt, deren Betrag erfindungsgemäß lediglich
für eine
sehr kurze erste Zeitspanne t1, die unterhalb
einer kritischen Zeitspanne tkrit liegt,
oberhalb der kritischen Spannung Ukrit ist.
Diese erste Zeitspanne t1 wird im Folgenden
als Zündphase
bezeichnet. Wie in der Figur gut zu erkennen ist, ist die Zündspannung
UZ nur für
eine Halbwelle oder eine Vollwelle oder mehrere Halbwellen, insbesondere
für eine
Anzahl n Halbwellen oberhalb der kritischen Spannung Ukrit.
Bevorzugt ist dabei die Anzahl n der Halbwellen oberhalb der kritischen
Spannung Ukrit kleiner oder gleich 40, besonders
bevorzugt ist dabei n ≤ 10.
In der vorliegenden Figur ist z. B. n = 10. Unter optimalen Bedingungen
mit gut aufeinander abgestimmten Komponenten kann n ≤ 4 sein. Es
hat sich gezeigt, dass dieses kurze Aufschwingen der Spannung ausreicht,
um den elektrischen Durchbruch zu initiieren und eine Entladung
im Brenner der Gasentladungslampe zu etablieren. Gleichzeitig wird
aber erfindungsgemäß die Belastung
der Isolation des Ausgangs des elektronischen Betriebsgerätes minimiert.
Die Zündspannung
UZ ist also nur für eine erste sehr kurze Zeitspanne
t1 oberhalb der kritischen Spannung, aber
für eine
sehr lange zweite Zeitspanne t2 deutlich
unterhalb der kritischen Spannung Ukrit.
Diese zweite Zeitspanne t2 wird hier als
Niederspannungsphase bezeichnet. Der Betrag der Zündspannung
UZ in der Niederspannungsphase bewegt sich
dabei bevorzugt in einem Bereich von 0 V bis zu 0,2·Ukrit – 0,5·Ukrit. Die Zündspannung UZ ist
also während
der Niederspannungsphase einen Großteil der Zeit deutlich unterhalb
des Betrages der kritischen Spannung Ukrit,
aber groß genug,
um nach einem elektrischen Durchbruch im Brennergefäß eine sichere Übernahme
und Etablierung eines Plasmabogens im Gasentladungslampenbrenner
bewerkstelligen zu können.
Als Übernahme
der Gasentladungslampe wird hier die Phase beim Start der Gasentladungslampe
bezeichnet, bei der kurz nach dem elektrischen Durchbruch im Lampenbrenner
die Brennspannung noch sehr niedrig und die Elektroden noch sehr
kalt sind. Durch die kalten Elektroden in der Übernahmephase benötigt die
Gasentladungslampe sehr viel Spannung, um bei der nächsten Stromkommutierung
nicht zu verlöschen.
-
Wenn
die Resonanz an- oder abgeregt wird und die Zündspannung UZ für die Zündphase
auf- oder abschwingt, gilt für
eine kurze dritte Zeitspanne t3, im folgenden
auch als Übergangsphase
bezeichnet: |Ukrit| ≥ |UZ| ≥ 0,2 .. 0,5·|Ukrit|.
-
Dieser
Spannungsbereich sollte von der Zündspannung UZ möglichst
schnell durchschritten werden, damit die Isolation nicht unnötig zusätzlich beansprucht
wird. Je höher
die Spannung, desto stärker
ist die Beanspruchung der Isolation. Erfindungsgemäß ist die
Zeit, während
der der Betrag der Zündspannung
UZ zwischen 0,2 .. 0,5·|Ukrit|
und |Ukrit| liegt, kleiner als die zehnfache
erste Zeitspanne t1 der Zündphase,
während
der der Betrag der Zündspannung
UZ oberhalb der kritischen Spannung liegt.
Der Spannungsbe reich von 0,2 .. 0,5·|Ukrit|
bis |Ukrit| wird von der Zündspannung
UZ zweimal durchschritten, einmal für eine Zeitspanne
t3A beim Aufschwingen auf die Zündspannung
UZ und einmal für eine Zeitspanne t3B beim Abschwingen von der Zündspannung
UZ. Die dritte Zeitspanne t3 ist die Summe
der beiden Zeitspannen t3A und t3B.
-
Zusammenfassend
kann also gesagt werden, dass eine Periode des erfindungsgemäßen Startverfahrens
aus der Zündphase,
der Übergangsphase
und der Niederspannungsphase besteht, wobei die Übergangsphase zwischen der
Zünd- und der Niederspannungsphase
angeordnet ist. Die Niederspannungsphase ist dabei mit Abstand am
längsten,
nur unterbrochen vom Aufschwingen auf die kurzen Zündbursts.
-
Dadurch,
dass die Spannung in der Niederspannungsphase erfindungsgemäß unter
dem 0,2 .. 0,5fachem des Betrages der kritischen Spannung Ukrit und dem Betrag der kritischen Spannung
Ukrit liegt, werden Koronaeffekte, die sich
negativ auf die Isolation auswirken, vermieden, und die Lebensdauer
der gesamten Isolation erhöht
sich signifikant.
-
Der Übersicht
halber sind im Folgenden die Spannungsbereiche und die Zeitbereiche
der verschiedenen Phasen nochmals in einer Tabelle zusammengefasst:
Phase | Spannungsbereich | Zeitbereich |
Zündphase | UZ > Ukrit | t1 ≤ 40
Halbwellen |
Übergangsphase | 0,2
.. 0,5·Ukrit ≤ UZ ≤ Ukrit | t3 ≤ 10·t1 |
Niederspannungsphase | UZ ≤ 0,2
.. 0,5·Ukrit | t2 = Rest |
-
2 zeigt
den Spannungs-Zeitverlauf in einer anderen zeitlichen Auflösung mit
einer zeitlichen Abfolge zweier Zündbursts. Die Spannungsbeträge der Zündbursts
sind jeweils lediglich für
wenige Halbwellen oberhalb des Betrages der kritischen Spannung
U
krit. Die Länge der Zündbursts, also der ersten Zeitspanne
t
1 ist wieder kleiner als eine kritische
Zeitspanne t
krit. Der zeitliche Abstand
der Zündbursts
ist durch die relativ lange Gesamtzeitspanne t
Ges gegeben.
Die Zeitspanne t
Ges setzt sich damit aus
der Abfolge einer Zündphase mit
einer ersten Zeitspanne t
1, einer Niederspannungsphase
mit einer zweiten Zeitspanne t
2 und einer Übergangsphase
mit einer dritten Zeitspanne t
3 zusammen
(t
Ges = t
1 + t
2 + t
3). Die Wiederholfrequenz
der Zündbursts beträgt demnach
Der Betrag der Spannung U
Z ist zwischen den Zündbursts, also während der
Niederspannungsphase wie oben schon erläutert vorzugsweise bei |U
Z| ≤ 0,2
.. 0,5·|U
krit|. Die das erfindungsgemäße Verfahren
ausführende Schaltungsanordnung
ist derart ausgelegt, dass ein sehr schnelles Auf- und Abschwingen
der Zündspannung U
Z möglich
ist, die Übergangsphase
und somit die Zeitspanne t
3 also möglichst
kurz gehalten wird. Für
die Übergangsphase
gilt: |U
krit| ≥ |U
Z| ≥ 0,2 .. 0,5·|U
krit| Die Zündbursts sind, unabhängig davon,
ob die Gasentladungslampe zündet
oder nicht, immer nur für
wenige Halbwellen oberhalb der kritischen Spannung U
krit.
Eine Steuerung trägt
dafür Sorge,
dass die Zündspannung
U
Z mit den Zündbursts nur solange an der
Lampe anliegt, bis sich eine Entladung im Gasentladungslampenbrenner
etabliert hat.
-
Wenn
die Gasentladungslampe zündet,
und ein Strom durch die Gasentladungslampe fließt und das Plasma der Gasentladung
nährt,
wird der Resonanzkreis bedämpft
und die Spannung an der Lampe fällt
unterhalb die kritische Spannung Ukrit.
Wenn die Lampe bei einem Zündburst
nicht durchbricht, fällt
der Betrag der Zündspannung
UZ auch ohne die Bedämpfung nach einigen wenigen
Halbwellen wieder unterhalb die kritische Spannung Ukrit.
Ein schnelles An- und Abschwingen des Zündbursts wird dadurch erreicht,
dass sowohl die Frequenz als auch die Phase der den Schwingkreis
anregenden (bzw. beim Abschwingen dämpfenden) Spannung entsprechend
gesteuert werden. Die Zündbursts
werden aber solange an die Gasentladungslampe angelegt, bis sich
ein Entladungsbogen im Brennergefäß der Gasentladungslampe etabliert.
-
3 zeigt
einen Graphen, der die Zündspannung
UZ in Abhängigkeit von der Frequenz darstellt.
Die Zündspannung
entspricht hier immer auch der Ausgangsspannung Uout,
mit der die Lampe betrieben wird. Als Zündspannung UZ wird
daher im Folgenden immer die Spannung Uout bezeichnet,
die die Ausgangsspannung der das Verfahren ausführenden Schaltungsanordnung
während
der Gesamtzünddauer
ist. Um derart kurze Zündbursts,
wie sie in den 1 und 2 gezeigt
sind, mittels einer Resonanzüberhöhung erzeugen
zu können,
ist es notwendig, eine genaue Kenntnis der realen Resonanzfrequenz
fres des jeweiligen Resonanzkreises bei
verschiedenen Betriebszuständen
zu besitzen. Die reale Resonanzfrequenz fres hängt z. B.
von Temperaturschwankungen und von den Toleranzen der verschiedenen
bei der Resonanz beteiligten Bauteilen ab. Aus der realen Resonanzfrequenz
fres kann die Anregungsfrequenz fA bestimmt werden, um eine bestimmte Zündspannung
zu generieren. Um die reale Resonanzfrequenz fres zu
bestimmen, kann folgendes Verfahren verwendet werden: In einem ersten
Schritt wird von einer ersten Anregungsfrequenz f1 ausgehend
diese Schrittweise gesteigert, bis die Ausgangsspannung eine vorbestimmte
Spannung Ux erreicht. Die erste Anregungsfrequenz
liegt dabei deutlich unter der aus den Bauteilewerten und ihren
Toleranzen ermittelten rechnerischen Resonanzfrequenz. In einem
zweiten Schritt wird nun ausgehend von einer zweiten Anregungsfrequenz
f2, die deutlich oberhalb der rechnerischen
Resonanzfrequenz liegt, diese schrittweise erniedrigt, bis die Ausgangsspannung
wieder die vorbestimmte Spannung Ux erreicht.
Die Spannung Ux ist dabei kleiner als die
Spannung Ukrit. Die reale Resonanzfrequenz
fres ergibt sich dann zu: fres =
f1 + 0,5·(f2 – f1).
-
4 zeigt
einen weiteren Graphen zur Erläuterung
eines Verfahrens zur Abschätzung
der Anregungsfrequenz fA für eine bestimmte
Zündspannung
U. Hier ist wieder die Zündspannung
in Abhängigkeit
von der Frequenz dargestellt. Als Ausgangswerte werden in diesem
Verfahren eine erste Anregungsfrequenz f3 und
eine zweite Anregungsfrequenz f4 gewählt. Eine
besonders genaue Estimation der Anregungsfrequenz für eine bestimmte
Zündspannung
UZ erhält
man, wenn dieses Verfahren mit dem oben genannten Verfahren zur Bestimmung
der Resonanzfrequenz fres kombiniert wird.
Dazu wählt
man im ersten Verfahren die Spannung Ux sehr
hoch, idealerweise wählt
man Ux ≈ Ukrit. Je näher die Spannung Ux an
die Zündspannung
UZ herankommt, umso genauer wird die Estimation
der Anregungsfrequenz.
-
Mit
U
x ≈ U
krit werden die beiden Frequenzen f
1 und f
2 be stimmt
und die Resonanzfrequenz f
res berechnet.
Die gefundene Frequenz f
2 und die berechnete
Resonanzfrequenz f
res aus dem ersten Verfahren
werden nun als Ausgangswerte im zweiten Verfahren verwendet. Um
die erforderliche Anregungsfrequenz f
A für eine bestimmte
Zündspannung
U
Z abzuschätzen, wird nun die im obigen
Verfahren gefundene Frequenz f
2 als zweite
Anregungsfrequenz f
4 gewählt. Die erste Anregungsfrequenz
f
3 kann nun aus der zweiten Anregungsfrequenz
f
4 berechnet werden:
Je nach Auslegung der das
Verfahren ausführenden
Schaltungsanordnung kann der Quotient y sinnvollerweise zwischen
2 und 10 liegen. Bei bestimmten konstellationen, z. B. einer sehr
hohen Güte
des Resonanzkreises kann gelten: f
3, f
4 > f
2. Dies kann notwendig werden, da sonst die
aus der Anregung mit der ersten Anregungsfrequenz f
3 resultierende
Spannung zu hoch wird. Mittels dieser beiden Frequenzen wird nun
die Anregungsfrequenz f
A für eine bestimmte
Zündspannung
U
Z berechnet. Die beiden Anregungsfrequenzen
f
3 und f
4 erzeugen
dabei jeweils eine Spannung U
1 und U
2, die beide vorzugsweise unter der kritischen
Spannung U
krit liegen. In speziellen Fällen können die
Spannungen jedoch auch über
der kritischen Spannung U
krit liegen und recht
nahe an den Spitzenwert der Zündspannung
U
Z herankommen. Die beiden durch die Anregungsfrequenzen
erzeugten Spannungen werden gemessen, und aus diesen Werten kann
dann die reale Resonanzfrequenz f
res durch
Extrapolation abgeschätzt
werden. Aus dem Verhältnis
der Differenz der Frequenzen Δf
und des Quotienten der Ausgangsspannungen lässt sich mit Kenntnis der Resonanzfrequenz
f
res die Anregungsfrequenz f
A,
die benötigt
wird um eine bestimmte Spannung U
Z zu erreichen,
berechnen:
dabei ist hier die Dämpfung des
Schwingkreises bereits grob modelliert.
-
5 zeigt
das schematische Schaltbild des Ausgangsteils der das Verfahren
ausführenden
Schaltungsanordnung. Der Ausgangsteil besteht aus einer Halbbrückenschaltung
mit zwei Schaltern S1 und S2, denen Freilaufdioden parallelgeschaltet
sind. Die beiden ersten Pole der Schalter sind in einem Mittenpunkt
miteinander und mit dem ersten Pol einer Drossel L1 verbunden. Die
zweiten Pole der beiden Schalter sind mit der Eingangsspannung verbunden.
Der zweite Pol der Drossel L1 ist mit einer ersten Elektrode einer
Gasentladungslampe 5, sowie mit dem ersten Pol eines Kondensators
C1 verbunden. Die zweite Elektrode der Gasentladungslampe ist mit
den ersten Polen zweier Kondensatoren C3 und C4 verbunden. Die zweiten
Pole der Kondensatoren C1, C2 und C3 sind jeweils mit der Versorgungsspannung
verbunden. Die Schaltungsanordnung weist weiterhin einen Steuerteil 20 auf,
der die Schalter S1 und S2 ansteuert sowie die Spannung über der
Gasentladungslampe 5 als Eingangsgröße bekommt. Die Induktivität L1 bildet
nun zusammen mit dem Kondensator C1 einen Resonanzkreis, der durch
entsprechende Frequenzanregung eine Zündspannung UZ an
die Lampe anlegt. Die Induktivität
L1 sowie die Kapazität
C1 des Resonanzkreises können
in einer realen Schaltungsanordnung auch auf mehrere Komponenten
verteilt sein. Die Bezeichnung Resonanzkreis schließt hier
auch Resonanzkreise höherer
Ordnung ein, d. h. es können
auch mehrere reale Resonanzkreise gekoppelt sein. Eine entsprechende
Anregung vorausgesetzt, können
mit dieser Schaltungsan ordnung Zündspannungsverläufe wie
in den 1 und 2 gezeigt, erzeugt werden.