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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Empfänger zum Erfassen und Verarbeiten
eines GPS Signals und ein entsprechendes Verfahren.
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Hintergrund der Erfindung
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Ein
heute gebräuchliches
System zum Bestimmen einer unbekannten Position eines mobilen Funkempfängers kann
das satellitengestützte
GPS System („Global
Positioning System")
und in der nahen Zukunft das europäische Galileosystem verwenden.
Die Begriffe „GPS" und „Galileo" werden hierin austauschbar
verwendet werden. Beide Systeme arbeiten ähnlich, jedes verwendet ungefähr 24 bis
30 erdumkreisende Satelliten mit jeweils genau bekannter Position
und Zeit, welche ein Signal mit einem Zeitstempel übertragen,
welches anzeigt, wann das Signal von dem Satelliten gesendet wurde.
Um die Position des mobilen Empfängers
berechnen zu können,
werden die Satellitenuhren in jedem System genau auf eine gemeinsame
Zeitreferenz synchronisiert. Der mobile Empfänger berechnet seine Position
durch die folgenden (vereinfachten) Schritte: Zuerst wird der Zeitstempel
von mindestens vier Satelliten von den von dem mobilen Empfänger empfangenen
Signalen extrahiert und der Zeitpunkt des Eintreffens der Nachrichten
mit Zeitstempel wird aufgezeichnet. Die Entfernung von jedem Satelliten
zu dem mobilen Empfänger
wird durch Vergleichen der entsprechenden Zeitstempel mit ihrer
Ankunftszeit berechnet, wobei die genau bekannte Ausbreitungsgeschwindigkeit
des Funksignals verwendet wird. Die Position eines jeden Satelliten
kann zu einem beliebigen Moment genau bestimmt werden, indem ephemere
Daten des Satelliten, welche regelmäßig aktualisiert werden, verwendet
werden. Somit kann der Abstand zu mindestens drei der Satelliten
von der Position des mobilen Empfängers unter Verwendung einer
Triangulation berechnet werden. Es kann jedoch vorkommen, dass die
Uhr in dem mobilen Empfänger
nicht vollständig
mit den synchronisierten Uhren in den Satelliten synchronisiert
ist. Ein Signal mit Zeitstempel, welches von einem vierten Satelliten von
dem mobilen Empfänger
empfangen wird, wird im Allgemeinen verwendet, um Ungenauigkeiten
der Uhr in dem mobilen Empfänger
zu kompensieren. Um eine Genauigkeit bei der Bestimmung der Position
des mobilen Empfängers
weiter zu verbessern, werden typischerweise Störeffekte, welche auf das empfangene
Signal wirken, wie z. B. atmosphärische Effekte,
die Erddrehung, die Relativität
usw., bei der Berechnung der Position des mobilen Empfängers berücksichtigt.
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Der
von den Satelliten ausgesendete Zeitstempel verwendet einen Spreizspektrum
Code mit einer Bitrate von näherungsweise
1 Mchip/s (1,023 Mchip/s). Als ein Chip wird ein einzelner diskreter
Zustandswert eines pseudozufälligen
Datengenerators bei dem Spreizspektrum Verfahren bezeichnet. Da die
Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum) näherungsweise 299.792.458 m/s
beträgt,
beträgt
die „Länge" eines Chips näherungsweise
300 m. Das bedeutet, dass die Ankunftszeit von dem mobilen Empfänger innerhalb
eines einigermaßen
kleinen Anteils eines Chips bestimmt werden muss, um eine hohe Genauigkeit
bei der Positionsberechnung zu erzielen. Bestehende Produkte sind
in der Lage, eine Position mit einer Genauigkeit genauer als 10
m zu bestimmen, wenn ein ausreichend hohes Signal-zu-Rauschverhältnis vorhanden
ist, wodurch es möglich
ist, die Ankunftszeit des empfangenen Signals mit einer hohen Genauigkeit
zu bestimmen.
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Satellitennavigationsanwendungen
fordern Galileo-/GPS-Empfänger mit
einer hohen Positionsbestimmungsgenauigkeit bei einem geringen Signal-zu-Rauschverhältnis. Dies
ist insbesondere bei Anwendungen in tiefen städtischen Straßenschluchten
und Umgebungen innerhalb von Gebäuden
der Fall, wo Gebäudehüllen und
Fahrzeughüllen
die von den Satelliten übertragenen
Signale dämpfen,
welche ohnehin sehr schwach bei näherungsweise –160 dBW
sind, wenn sie ungehindert auf der Erdoberfläche empfangen werden. Die von
einem Galileo-/GPS-Empfänger
erzeugte Positionsbestimmungsgenauigkeit hängt im Allgemeinen von dem
Signal/Rauschverhältnis
des empfangenen Signals ab, welches typischerweise in tiefen Straßenschluchten und
in Umgebungen in Gebäuden
gering ist. Das Ergebnis ist eine verschlechterte Positionsbestimmungsgenauigkeit
aus Sicht von Benutzererwartungen oder Systemanforderungen.
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Daher
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten
Galileo-/GPS-Empfänger
bereitzustellen, welcher eine verbesserte Positionsbestimmungsgenauigkeit
insbesondere in einer Umgebung mit einem geringen empfangenen Signal/Rauschverhältnis bereitstellt.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch einen Empfänger
nach Anspruch 1, ein Verfahren nach Anspruch 11 und ein globales
Positionsbestimmungssystem nach Anspruch 20 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren
bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden ein Empfänger
zum Berechnen eines Abstandes zu einem GPS Satelliten und ein entsprechendes
Verfahren bereitgestellt.
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Der
Empfänger
weist eine erste und eine zweite Basisbandsignalentspreizungsstufe
auf, wobei jede Entspreizungsstufe ausgestaltet ist, ein erstes
bzw. ein zweites kohärent
integriertes Basisbandsignal aus einem digitalisierten Basisbandspreizspektrumsignal
gemäß einer
ersten und einer zweiten Schätzung
einer empfangenen Signalzeit zu erzeugen. Der Empfänger umfasst
ferner eine erste und eine zweite kohärente Integrationsstufe, welche mit
der ersten bzw. der zweiten Basisbandsignalentspreizungsstufe gekoppelt
sind, wobei die erste und die zweite kohärente Integrationsstufe jeweils ausgestaltet
sind, die kohärent
integrierten Basisbandsignale zu verzögern und jeweils eine komplex Konjugierte
der kohärent
integrierten Basisbandsignale auszubilden. Die erste und die zweite
kohärente Integrationsstufe
sind weiterhin jeweils ausgestaltet, jeweils eine Summe von Produkten
der kohärent
integrierten Basisbandsignale mit den verzögerten und komplex konjugierten
kohärent
integrierten Basisbandsignalen zu bilden. Der Empfänger umfasst
außerdem
eine Entfernungsberechnungsstufe, welche mit der ersten und der
zweiten kohärenten
Integrationsstufe gekoppelt ist. Die Entfernungsberechnungsstufe
ist ausgestaltet, eine Berechnung der Entfernung des Empfängers zu
einem Sender, beispielsweise zu einem GPS- oder Galileo-Satelliten,
aus den Summen von Produkten zu erzeugen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfassen die erste und die zweite Zeitschätzung jeweils Früh- und Spätschätzung der
empfangenen Signalzeit.
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Gemäß einer
Ausführungsform
verwenden die erste und die zweite Basisbandsignalentpreizungsstufe
einen sekundären
Entspreizungscode.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
sind die erste und die zweite kohärente Integrationsstufe jeweils
ausgestaltet, die kohärent
integrierten Basisbandsignale um eine Integrationsdauer der ersten und
zweiten Basisbandsignalentpreizungsstufe zu verzögern.
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Die
Entfernungsberechnungsstufe kann ausgestaltet sein, jeweils einen
Betrag der Summe von Produkten zu bilden.
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Weiterhin
kann die Entfernungsberechnungsstufe ausgestaltet sein, eine Differenz
der Beträge
zu bilden.
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Die
Entfernungsberechnungsstufe kann die Differenz mit einem auf die
Lichtgeschwindigkeit bezogenen Faktor skalieren.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
der Empfänger
eine Funkfrequenzeingangsstufe auf, welche ausgestaltet ist, das
digitalisierte Basisbandspreizspektrumsignal aus einem empfangenen
Signal zu erzeugen, indem das empfangene Signal digitalisiert und
das digitalisierte Basisbandspreizspektrumsignal mit einem komplexen
Digitalsignal multipliziert wird.
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Das
komplexe Digitalsignal kann ausgestaltet sein, die Frequenz eines
lokalen Oszillators darzustellen.
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Das
digitale Basisbandspreizspektrumsignal kann gleichphasige und Quadratursignalkomponenten
aufweisen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Konstruktion eines Empfängers bereitgestellt.
Bei dem Verfahren wird ein digitalisiertes Basisbandspreizspektrumsignal
jeweils unter Verwendung eines Entpreizungsmultiplizierers mit einer
ersten und einer zweiten Zeitschätzung
in Beziehung gesetzt, um ein erstes bzw. ein zweites kohärent integriertes
Basisbandsignal zu erzeugen. Weiterhin werden bei dem Verfahren
das erste und das zweite kohärent
integrierte Basisbandsignal jeweils verzögert und jeweils eine komplex
Konjugierte des verzögerten
ersten bzw. zweiten kohärent
integrierten Basisbandsignals gebildet. Weiterhin wird eine Summe von
Produkten des ersten bzw. des zweiten kohärent integrierten Basisbandsignals
mit jeweils der entsprechenden komplex Konjugierten gebildet und
ein Abstand des Empfängers
zu einem Sender, beispielsweise zu einem GPS Satelliten, aus den
Summen von Produkten berechnet.
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Die
erste und die zweite Zeitschätzung
können
eine Früh-
und eine Spätschätzung der
empfangenen Signalzeit sein.
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Das
Demodulieren der digitalisierten Basisbandspreizspektrumsignale
kann ein Verwenden eines sekundären
Entspreizungscodes umfassen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
werden die digitalisierten Basisbandspreizspektrumsignale mit einer
Integrationsdauer integriert und das erste und das zweite kohärent integrierte
Basisbandsignal werden um die Integrationsdauer verzögert.
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Das
Berechnen der Entfernung kann ein Bilden eines jeweiligen Betrags
von der Summe von Produkten umfassen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das Verfahren ein Skalieren und Verschieben einer Differenz
der Beträge,
um die Entfernung zu berechnen.
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Das
Skalieren kann ein Skalieren mit einem Faktor, welcher sich auf
die Lichtgeschwindigkeit bezieht, umfassen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin ein Digitalisieren eines empfangenen
Signals und ein Multiplizieren des digitalisierten empfangenen Signals
mit einem komplexen Digitalsignal, welches einen lokalen Oszillator darstellt,
um das digitalisierte Basisbandspreizspektrumsignal zu erzeugen.
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Weiterhin
kann das Verfahren ein Bilden des digitalisierten Basisbandspreizspektrumsignals
mit gleichphasigen und Quadraturkomponenten umfassen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird weiterhin ein globales Positionsbestimmungssystem
bereitgestellt. Das System umfasst einen Empfänger, welcher eine erste und
eine zweite Basisbandsignalentspreizungsstufe, eine erste und eine
zweite kohärente
Integrationsstufe und eine Entfernungberechnungsstufe umfasst. Jede Basisbandsignalentspreizungsstufe
ist ausgestaltet, ein erstes bzw. ein zweites kohärent integriertes
Basisbandsignal aus einem digitalisiertem Basisbandspreizspektrumsignal
gemäß einer
ersten bzw. einer zweiten Zeitschätzung zu erzeugen. Die erste
und die zweite kohärente
Integrationsstufe sind jeweils mit der ersten bzw. der zweiten Basisbandsignalentspreizungsstufe
gekoppelt, wobei die erste und die zweite kohärente Integrationsstufe jeweils
ausgestaltet sind, jeweils eine komplex Konjugierte der kohärent integrierten
Basisbandsignale zu bilden und zu verzögern, und jeweils ausgestaltet,
jeweils eine Summe von Produkten der kohärent integrierten Basisbandsignale
mit den verzögerten
und komplex konjugierten kohärent
integrierten Basisbandsignalen zu bilden. Die Entfernungsberechnungsstufe
ist mit der ersten und der zweiten kohärenten Integrationsstufe gekoppelt.
Die Entfernungsberechnungsstufe ist ausgestaltet, eine Berechnung
einer Entfernung des Empfängers
zu einem Sender aus den Summen von Produkten zu berechnen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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In
den Figuren bezeichnen in den verschiedenen Ansichten gleiche Bezugszeichen
im Allgemeinen gleiche oder im Wesentlichen identische Komponenten.
Bei der nachfolgenden Beschreibung werden verschiedene exemplarische
Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die vorliegenden Zeichnungen
beschrieben.
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1 stellt
eine exemplarische Blockdarstellung einer bekannten GPS- Empfänger Signalverarbeitungskette
dar.
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2 stellt
eine Blockdarstellung einer GPS-Empfänger Signalverarbeitungskette
dar, welche eine kohärente
Integrationssignalverarbeitungsabfolge verwendet und welche gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
aufgebaut ist.
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3 stellt die mittlere Korrelationsspitzenfunktion
und die mittlere Unterscheidungsfunktion für GPS L1-C/A und Galileo E1-B/C
globale Positionsbestimmungssysteme dar, wie sie von einer Empfängerkette
berechnet werden, welche gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
aufgebaut ist.
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4 stellt Graphen der Standardabweichung
eines berechneten Bereichs zwischen einem Satelliten und einem Empfänger über einer
spektralen Leistungsdichte eines Träger/Rausch-Abstands für eine bekannte
GPS-Empfänger
Signalverarbeitungskette dar.
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5 stellt die Standardabweichung einer berechneten
Satelliten-zu-Empfänger
Entfernung für eine
GPS-Empfänger
Signalverarbeitungskette dar, welche eine kohärente Integrationssignalverarbeitungsfolge
verwendet, welche gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
aufgebaut ist.
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6 stellt Verhältnisse einer Standardabweichung
einer berechneten Entfernung für
eine GPS-Empfänger
Signalverarbeitungskette gemäß dem Stand
der Technik gegenüber
der, welche von einer Empfängerkette
berechnet wird, die gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
aufgebaut ist, dar.
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Detaillierte Beschreibung von veranschaulichenden Ausführungsformen
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In
einer Umgebung mit einem geringen Signal/Rauschverhältnis sind
für eine
Positionsbestimmungsgenauigkeit lange Beobachtungsszeiten wichtig.
Die maximale kohärente
Integrationsdauer für
ein Verarbeiten eines empfangenen Signals ist jedoch durch eine
Restfrequenzabweichung begrenzt. Je länger die kohärente Integrationsdauer
ist, umso kleiner ist die tolerierbare Frequenzabweichung. Die Frequenzabweichung
kann aufgrund unbekannter Doppler-Frequenzverschiebungen an dem Sender und
Empfänger
nicht vermieden werden. Ein bekanntes Verfahren einer Signalerfassung
und Verarbeitung weist daher eine nicht kohärente Integration auf, welche
eine unbestimmte Verlängerung
der Beobachtungsszeit ermöglicht,
ohne eine Empfindlichkeit bezüglich
einer Frequenzabweichung zu erhöhen. Die
nicht kohärente
Integration ist jedoch zum Verbessern des wirksamen Signal/Rauschverhältnisses des
empfangen Signals im Wesentlichen weniger effektiv als die kohärente Integration.
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Eine
Signalerfassung ist der erste Schritt zum Messen einer GPS-Empfänger Position.
Ein Empfänger
führt eine
Rastersuche nach der Codephase des empfangenen Signals durch. Der
Empfänger
beschränkt
jedoch die Auflösung
der berechneten Codephase auf die vorbestimmte Größe von Codephasensuchbündeln. Die
grobe Granularität
der Codephasensuchbündel
stellt im Allgemeinen eine unzureichende Genauigkeit für die meisten
Positionsbestimmungsanwendungen dar. Eine höhere Genauigkeit kann durch
Interpolieren der empfangenen Codephasen zwischen Abtastwerten einer
Korrelationsspitze erzielt werden. Der übliche Ansatz für eine Codephasenberechnung
in GPS-Empfängern
ist die früh-spät Unterscheidung.
Dieses Verfahren ergibt sich automatisch, wenn eine rechteckige
Spreizimpulsform betrachtet wird. 1 stellt
eine bekannte Positionsbestimmungsempfängerkette mit einer nicht kohärenten Integration
und einer früh-spät Unterscheidung
dar.
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Bezug
nehmend auf 1 ist eine exemplarische Blockdarstellung
einer bekannten GPS-Empfänger
Signalverarbeitungskette 100 dargestellt, welche eine üblicherweise
verwendete Folge von kohärenten
und nicht kohärenten
Integrationssignalverarbeitungsschritten verwendet und Früh- und Spät-Signalunterscheidungspfade
einbezieht. Die kohärente Integration
betrifft die Verarbeitung von sowohl dem Betrag als auch der Phase
eines empfangenen Signals. Die kohärente Integration kann z. B.
durch getrenntes Integrieren vorzeichenbehafteter Real- und Imaginärkomponenten
eines Signals, welches in der komplexen Ebene dargestellt ist, durchgeführt werden,
z. B. durch getrenntes Integrieren von gleichphasigen und Quadratursignalkomponenten.
Das empfangene Signal kann kohärent
integriert werden, nachdem es in das Basisband unter Verwendung
eines lokalen Oszillators umgesetzt wurde, welcher eine Frequenz
aufweist, die ungenau auf die Trägerfrequenz
des Senders abgestimmt ist. Der lokale Oszillator kann z. B. eine
Frequenz aufweisen, welche aus einer Frequenzsuchtabelle ausgewählt ist,
welche beim Erfassen eines empfangenen GPS Signals verwendet wird.
Die nicht kohärente
Integration betrifft im Allgemeinen nur ein Verarbeiten des Betrages des
empfangenen Signals. Daher enthält
die in 1 dargestellte Blockdarstellung eine kohärente Eingangsintegrationsstufe,
wie z. B. eine kohärente
Integrationsstufe 101, welcher eine nicht kohärenten Stufe,
wie z. B. eine nicht kohärenten
Stufe 103, folgt. Das gesamte in 1 dargestellte
Verfahren wird im Allgemeinen als nicht kohärente Integration bezeichnet.
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Ein
Satellitensignal wird von einer Antenne 102 empfangen und
von einer RF Eingangsstufe (Funkfrequenzeingangsstufe) 104 verstärkt, gefiltert und
in eine komplexe digitale Signalfolge 105 umgewandelt.
Die komplexe digitale Signalfolge wird durch gleichphasige und Quadratursignalkomponenten dargestellt.
Die Folge der Signalkomponenten wird in einem Multiplizierer 106 mit
einer Folge von komplexen digitalen Phasensignalen e–jνΩ multipliziert,
wobei j die Quadratwurzel aus –1
darstellt, ν ein
ganzzahliger Index ist, welcher der Folge der digitalen Signale zugeordnet
ist (z. B. bei einer Abtastrate von 4 MHz oder 10 MHz), und Ω die Frequenz
des „lokalen
Oszillators" ist,
welcher das empfangene Signal auf Basisbandfrequenzen umsetzt. Die
Frequenz Ω wird
auf die Abtastperiodendauer normalisiert. Die sich ergebenden empfangenen
Signalkomponenten sind in der Figur durch das Symbol rν dargestellt,
welches gleichphasige und Quadraturkomponenten aufweist. Bei einem
GPS-Empfänger
wird die Frequenz Ω des lokalen
Oszillators der Reihe nach auf Suchwerte eingestellt, welche aus
einer Frequenzsuchtabelle ausgewählt
werden, um ein Satellitensignal zu erfassen. Wenn die Frequenz des
lokalen Oszillators, d. h. Ω,
genau mit der Trägerfrequenz übereinstimmt,
wird die Trägerfrequenz
exakt von der Signalfolge rν entfernt. Ein Versatz
zwischen der Frequenz des lokalen Oszillators und der Frequenz des übertragenen
Trägers
besteht im Allgemeinen aufgrund einer Dopplerverschiebung (z. B.
aufgrund einer bekannten oder unbekannten relativen Geschwindigkeit
zwischen dem Satelliten und dem Empfänger) und aufgrund einer Ungenauigkeit
beim Einstellen der Frequenz des lokalen Oszillators, z. B. aufgrund
der Schrittgröße der Frequenzen
in der Frequenzsuchtabelle. Die Frequenz des lokalen Oszillators Ω kann in
einem Rückkopplungsverfahren
einstellt werden, um zu einer Trägerfrequenz
des Satelliten, die bezüglich
der Dopplerverschiebung korrigiert ist, zu passen, indem in dem
Stand der Technik bekannte Techniken verwendet werden.
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Die
Basisbandsignalkomponenten von rν werden
in zwei Signalverarbeitungspfade 108 und 110 aufgeteilt.
Der obere Pfad entspricht einer angenommenen frühen Zeitschätzung einer dem empfangenen
Signal zugeordneten Codeverzögerung,
und der untere Pfad entspricht einer späten Zeitschätzung. Diese Zeitschätzungen
werden auf der Grundlage von Ergebnissen des Signalerfassungsverfahrens
durchgeführt.
Vorzugsweise werden Vorkehrungen getroffen, um sicherzustellen,
dass die frühe
und die späte
Zeitschätzung
an entgegengesetzten Seiten des richtigen Codeverzögerungswertes
sind. In jedem Pfad werden die Signalkomponenten von r, welches
ein Spreizspektrumsignal ist, z. B. mit einem Früh-Multiplizierer 112 mit
einem Entspreizungscode c⌊(ν·Ts + τE)/Tc⌋, welcher dem Satelliten entspricht, dessen
Signal empfangen wurde, multipliziert und ebenso mit einem Spät-Multiplizierer 113.
Das funktionale Symbol ⌊x⌋ stellt die Funktion „größte Ganzzahl
von x" dar. Das
Symbol Ts stellt die Abtastperiodendauer
des Analog/Digital-Wandlers in der RF Eingangsstufe dar, welcher
die abgetasteten Daten in dem Datenstrom 105 erzeugt, das
Symbol τE stellt eine Früh Schätzung des empfangenen Zeitsignals dar,
das Symbol τL eine Spät-Schätzung für die Zeitvorgabe,
und das Symbol Tc stellt die Zeitdauer eines Chips
dar. Natürlich
ist es notwendig, unter Verwendung der richtigen Entspreizungscodephase,
welche experimentell herausgefunden werden kann, zu multiplizieren.
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Für einen
speziellen Satelliten, welcher in einer Ephemeride verzeichnet ist,
ist der Entspreizungscode im Allgemeinen zuvor bekannt. Bei einem Kaltstart
des Empfängers
ohne eine angemessen aktualisierte Ephemeride ist der Entspreizungscode
im Allgemeinen nicht im Voraus bekannt und muss durch eine Suche
in einer Liste von bekannten Möglichkeiten,
z. B. über
die 30 Möglichkeiten
für einen Galileo-Satelliten,
herausgefunden werden. Wenn der richtige Entspreizungscode und die
richtige Entspreizungscodephase gefunden sind, sind die Ausgaben
der Multiplizierer 112 und 113 jeweils im Wesentlichen
konstant. Gemäß der Ausführung des Systems
können
zusätzlich
die Signalkomponenten von τν auch
mit einem Sekundärentspreizungscode q⌊(ν·Ts + τE)/Tc⌋ multipliziert
werden, wie es bei Galileo-Systemen erforderlich ist. Alternativ
kann die Funktion q⌊(ν·Ts + τE)/Tc⌋ einfach
die Konstante 1 sein, wie es in derzeitigen GPS-Systemen verwendet wird.
Es ist eine Aufgabe der Signalverarbeitungskette 100, eine
genaue Schätzung
von τ, d.
h. der Phase/Verzögerung
des Entspreizungscodes, zu erzeugen, welche wiederum eine Schätzung oder
Berechnung der Entfernung zu dem entsprechenden Satelliten ergibt.
Somit erzeugt das Entspreizverfahren für einen GPS-Empfänger eine
Berechnung einer Zeitverzögerung
anstatt einer Demodulation eines Signals, um eine Datenfolge zurückzugewinnen,
was das normale Verfahren ist, welches bei Kommunikationskanälen durchgeführt wird.
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Eine
Summation der komplexen Signalkomponenten, welche durch Block 114 dargestellt
ist, stellt eine kohärente
Integration dar. Bei einem erheblichen Fehler der lokalen Oszillatorfrequenz
erzeugt diese Summation eine unerhebliche Ausgabe aufgrund der chaotischen
Natur der Vorzeichen der summierte Terme, wenn eine erhebliche Frequenzfehlanpassung
vorliegt. Die Dauer der Summation, welche durch den Parameter N
dargestellt wird, ist durch die Genauigkeit der lokalen Oszillatorfrequenz sowie
weiterer Faktoren begrenzt, welche zu einem Frequenzversatz zwischen
dem Satelliten und dem Empfänger
beitragen können,
wie z. B. die Granularität
des Frequenzsuchraums. Sogar bei einer verhältnismäßig genauen lokalen Oszillatorfrequenz werden
durch diesen Summationsvorgang Real- und Imaginärkomponenten erzeugt.
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Bei
dem GPS-System wird typischerweise eine Spreizfolge von 1023 Chips
verwendet, welche jeweils mindestens zweimal pro Chip, im Allgemeinen
häufiger,
abgetastet werden. Dies erzeugt einen Wert für den Parameter N von 2046
oder größer, beispielsweise
einige 100000. Bei mobilen zellulären Telefonen können Kohärenzzeiten
von einer Länge von
10 ms mit einem stabilen lokalen Oszillator hergestellt werden.
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Block 116 bildet
die Quadratsumme der zwei komplexen Komponenten, welche von Block 114 hergestellt
wurden.
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Block 118 stellt
eine nicht-kohärente
Integration dar. Block 118 lässt eine längere Dauer M einer Integration
zu, als in Block 114 ausgeführt werden kann, welcher selbst
keine ausreichende Signalstärke
für eine
Signalerfassung für
eine weitere Signalverarbeitung herstellen kann. Es ist anzumerken, dass
ein Verdoppeln des Kohärenzintegrationsparameters
N in Block 114 einen 3 dB-Gewinn beim Signal/Rauschverhältnis erzeugt,
d. h. ein halb so starkes Signal kann einfach durch Verdoppeln von
N verarbeitet werden, da Mittelwert-freies „weißes" Rauschen bei jedem Zyklus aufgrund
der unabhängigen Natur
von aufeinanderfolgenden Rauschabtastwerten inkohärent addiert
wird. Ein Verdoppeln des nicht-kohärenten Integrationsparameters
M erzeugt hingegen nur einen Gewinn von 1,5 dB, da der Betrag von
aufeinanderfolgenden Rauschabtastwerten, welche nun einen von Null
verschiedenen Mittelwert aufweisen, bei jedem Zyklus addiert werden,
ohne dass es eine Möglichkeit
zur Auslöschung
zwischen aufeinanderfolgenden Abtastwerten gibt.
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Die
Ausgabe von Block 118 ergibt die Früh-Testkenngröße ΛE und
dementsprechend ergibt der untere Pfad die „Spät"-Testkenngröße ΛL.
Die Differenz Δ zwischen ΛE und ΛL wird
in Block 120 berechnet. In Block 126 wird die
Differenz in eine Berechnung des Satellitenabstands durch Skalieren
der Berechnung der Codeverzögerung
mit der Lichtgeschwindigkeit, wie hierin zuvor beschrieben, umgewandelt,
wobei Korrekturen für
atmosphärische
Brechungen des empfangenen Signals usw. einbezogen werden.
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Bezug
nehmend auf 2 ist eine Blockdarstellung
eine GPS-Empfängersignalverarbeitungskette 200 dargestellt,
welche eine kohärente
Integrationssignalverarbeitungsfolge verwendet, welche gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
aufgebaut ist. Das Empfängerkettenpositionsbestimmungsverfahren,
welches in 2 dargestellt ist, verbessert
eine Positionsbestimmungsgenauigkeit über eine nicht-kohärente Integration,
insbesondere bei geringen Signal/Rauschverhältnissen, welche häufig in
städtischen
Straßenschluchten
und Umgebungen im Gebäude
angetroffen werden. Die Signalverarbeitungsfolge gemäß dem Stand
der Technik akkumuliert quadrierte Beträge der kohärenten Integrationsergebnisse.
Bei der Empfängerkette,
welche in 2 dargestellt ist, wird der
Modulus-Vorgang der Codeunterscheidungskette gemäß dem Stand der Technik in 1 ersetzt
und multipliziert jetzt nachfolgende kohärente Integrationsergebnisse.
Der neue Ansatz kann dieselbe Größe einer
Frequenzabweichung wie der Ansatz gemäß dem Stand der Technik tolerieren
und kann die in 1 dargestellte Signalverarbeitungskette
in einem großen
Bereich von Betriebsbedingungen ersetzten, welche eine Positionsverfolgungsbetriebsart
einschließen.
Die neue Technik verbessert im Wesentlichen eine Positionsbestimmungsgenauigkeit,
indem das quadrierte Rauschen des Verfahrens gemäß dem Stand der Technik verringert
wird.
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Wie
in 2 dargestellt, weist die Empfängersignalverarbeitungskette
eine erste und eine zweite Basisbandsignalentspreizungsstufe 201 bzw. 202,
eine erste und eine zweite kohärente
Integrationsstufe 203 bzw. 204, und eine Entfernungsberechnungsstufe 205 auf.
Eine Multiplikation wird in den kohärenten Integrationsstufen 203 und 204 anstatt eines
Summierens eines quadrierten Betrags verwendet, um eine Kohärenz beizubehalten.
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Grob
beschrieben sind bei den Signalverarbeitungsstufen, welche in 2 dargestellt
sind, die erste und die zweite Basisbandsignalentspreizungsstufe
jeweils ausgestaltet, ein summiertes erstes bzw. zweites kohärent integriertes
Basisbandsignal zu erzeugen. Die erste und die zweite kohärente Integrationsstufe
sind mit der ersten bzw. der zweiten Basisbandsignalentspreizungsstufe
gekoppelt. Die erste und die zweite kohärente Integrationsstufe sind jeweils
ausgestaltet, die komplex Konjugierte aus Ausgaben der ersten bzw.
der zweiten Basisbandsignalentspreizungsstufe zu verzögern und
zu bilden, und dann jeweils eine Summe von Produkten der Ausgaben
der ersten bzw. der zweiten Basisbandsignalentspreizungsstufe mit
den verzögerten
und komplex konjugierten Ausgaben zu bilden. Die Entfernungsberechnungsstufe
ist mit der ersten und der zweiten kohärenten Integrationsstufe gekoppelt
und ist ausgestaltet, eine Berechnung der Entfernung des Satelliten
aus einer Differenz zu erzeugen, welche aus der Summe von Produkten
von der ersten bzw. der zweiten kohärenten Integrationsstufe abgeleitet wird.
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Bei
der Früh-Signalverarbeitungsfolge,
welche im Allgemeinen durch Pfad 208 dargestellt ist, wird
das Signal im Block 230 um eine Abtastverzögerung verzögert (d.
h. nach einem Summieren von Chip-Abtastwerten auf N), welche auf
ein Kohärenzzeitintervall
bezogen ist, wie z. B. 1 ms oder länger, bei einer Ausführungsform
z. B. die Dauer N·Tc. Wenn z. B. N = 4092 und Tc =
1/2046 ms ist, dann beträgt
die Verzögerung
im Block 230 4092:(2046 Mchip/s) ≈ 2 ms. Im Block 232 wird
seine komplex Konjugierte gebildet. Das Signal und seine verzögerte komplex
Konjugierte werden im Block 234 miteinander multipliziert
und dann der Reihe nach als komplexe Werte im Block 236 summiert,
um das komplexwertige „Früh"-Signal ψE zu erzeugen. Entsprechend wird das komplexwertige „Spät"-Signal ψL in dem unteren Pfad 210 erzeugt.
Eine Früh-Testkenngröße ΛE wird
in Block 238 durch Bilden des quadrierten Betrags des Signals ψL erzeugt. Entsprechend wird eine Spät-Testkenngröße ΛL in
dem Spät-Signalverarbeitungspfad 210 aus
dem komplexwertigen „Spät"-Signal ψL erzeugt. Die Differenz Δ zwischen ΛE und ΛL wird
wie zuvor in Block 120 berechnet. Die Differenz Δ wird mit
der inversen der partiellen Ableitung von mΛ bezogen
auf die Codeverzögerung
im Block 222 skaliert. Ein Versatz, welcher den Mittelwert
des Früh-
und Spät-Zeitversatzes darstellt,
wird in Block 224 addiert, um eine Berechnung der richtigen
Codeverzögerung τ zu erzeugen.
Im Block 226 wird die Berechnung der Codeverzögerung in
eine Berechnung einer Satellitenentfernung durch Skalieren der Berechnung
der Codeverzögerung
mit der Lichtgeschwindigkeit und mit geeigneten Korrekturen, wie
sie hierin zuvor beschrieben wurden, umgewandelt.
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Bezug
nehmend auf 3 ist die mittlere Korrelationsspitze
mΛ und
die mittlere Unterscheidungsfunktion mΔ für GPS L1-C/A
und Galileo E1-B/C dargestellt, wie sie von der Empfängerkette berechnet
werden, welche hierin zuvor unter Bezugnahme auf 2 beschrieben
wurde. „L1" betrifft näherungsweise
das 1,5 GHz Frequenzband, welches von GPS verwendet wird, und „C/A" betrifft die „grobe" Positionsbestimmungserfassungsbetriebsart
des GPS-Systems, welche ursprünglich
für eine
zivile, d. h. nicht-militärische,
Verwendung vorgesehen war. Exemplarische Früh- und Spät-Entscheidungskenngrößen mΛE und
mΛL sind
mit Kreuzen in 3a und 3c markiert.
Die Codeverzögerungsdifferenz
ist mit τ bezeichnet,
die Chipdauer mit Tc, die Varianz der kohärenten Integrationsergebnisse
mit σω und der
Unterscheidungsabstand mit δ.
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In 3a ist
ein Graph dargestellt, welcher die mittlere Entscheidungskenngröße mΛ als
eine Funktion der Codeverzögerungsdifferenz τ für eine binäre Phasenmodulation
(binary Phase shift keying, BPSK) zeigt. Eine scharfe Korrelationsspitze über der
Codeverzögerungsdifferenz
bezogen auf den Spreizungscode ist in dem Graph dargestellt, welcher
einen hohen Korrelationswert anzeigt, wenn die Schätzung der
Codeverzögerungsdifferenz
richtig ist. Eine Genauigkeit eines Bruchteils der Dauer eines Chips
ist für
eine genaue Positionsbestimmung erforderlich. Zwei exemplarische
Werte von Früh-
und Spät-Datenabtastwerten
sind in dem Graph dargestellt. Idealerweise fällt ein Datenpunkt auf die
linke Seite der Spitze und einer auf die rechte Seite. Somit ist
ein Punkt früher
und ein Punkt später
bezogen auf die tatsächliche
Codeverzögerungsdifferenz.
Die Codeverzögerungsdifferenz,
welche den Spitzenwert erzeugt, wird aus der Form dieser Kurve geschätzt.
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In 3b ist
ein Graph gezeigt, welcher Komponenten von mΛ getrennt
für den
Früh- und Spät-Signalverarbeitungspfad
in dem oberen und dem unteren Abschnitt der Figur als eine strichpunktierte
Linie bzw. als eine gestrichelte Linie und ihre Differenz als die
durchgezogene Linie in der Mitte zeigt. Die strichpunktierte Linie
und die gestrichelte Linie in 3b entsprechen
der Form der in 3a dargestellten Kurve. Wenn
somit die Beträge
der zwei in 3a dargestellten exemplarischen
Abtastpunkte gleich wären,
dann würde
die richtige Codeverzögerung
auf halber Strecke zwischen ihnen liegen. Wenn die Differenz positiv
ist, dann ist der linke Codewert dichter an dem richtigen Wert der
Codeverzögerung
usw. Für
Betragsdifferenzen, welche dicht beieinander sind, kann eine Schätzung der
richtigen Codeverzögerung
durch eine Interpolation durchgeführt werden.
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In 3c und 3d sind
Graphen für
eine Binary Offset Carrier Modulation (BOC(1,1)) dargestellt, welche
denen in 3a und 3b entsprechen.
Eine BPSK-Modulation verwendet im Allgemeinen eine Rechteckwellenform
mit einem positiven Wert, um ein binäres Bit 1 darzustellen, und
einem äquivalenten
negativen Wert, um ein binäres
Bit 0 darzustellen. Die BOC(1,1)-Modulation verwendet im Allgemeinen
eine „Manchester-Kodierung", wobei wiederum
eine Rechteckwellenform verwendet wird. Um jedoch ein binäres Bit
1 darzustellen, weist die modulierende Rechteckwellenform für eine Hälfte des
Zeitintervalls einen positiven Wert und während der anderen Hälfte des
Zeitintervalls einen entsprechenden negativen Wert auf. Um ein binäres Bit
0 darzustellen, wird das Vorzeichen der Wellenform invertiert. Das
Reinergebnis ist ein Mittelwert von Null für die modulierende Wellenform,
um entweder ein binäres
Bit 1 oder 0 darzustellen. Die Manchester-Kodierung wird für einige
Signale des Galileo-Satellitennavigationssystems verwendet, so dass die
modulierten Wellenformen keinen Gleichspannungsversatz aufweisen.
Die Notation (1,1) in BOC(1,1) bezieht sich auf einen positiven
und einen negativen Schritt bei der modulierenden Wellenform.
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Bezug
nehmend auf 4 ist in jedem der sechs
Graphen 4a, ... 4f für
den Fall der Positionsbestimmungstechnik gemäß dem Stand der Technik, wie
sie unter Bezugnahme auf 1 beschrieben wurde, eine Standardabweichung σρN der
berechneten Entfernung zwischen dem Satelliten und dem Empfänger (in
Metern) auf den vertikalen Achsen und eine spektrale Träger/Rausch-Leistungsdichte
PSD C/N0 (in dBHz) auf den horizontalen
Achsen dargestellt. Die Notation „E1-C" in der Figur betrifft das Signal C
des Galileo E1-Bands, d. h. die Pilotkomponente des Galileo-Signals
für offene
Dienste in dem E1/L1-Band. Jede Darstellung enthält drei Kurven, welche mit
der gesamten Überwachungszeitdauer M·N·Ts parametrisiert sind. Ts ist
die Abtastdauer des Analg/Digital-Wandlers in der RF-Eingangsstufe
und das Produkt N·Ts ist die kohärente Integrationsdauer. Das
Produkt M·N·Ts stellt die kombinierte Überwachungsdauer dar. Der Parameter
fd stellt die Differenz zwischen der empfangenen
Trägerfrequenz
und der lokalen Oszillatorfrequenz während einer Herunterwandlung
dar, z. B. aufgrund einer nicht-kompensierten Doppler-Verschiebung,
der Granularität
der Frequenzbündel
usw. Die kohärente
Integrationsdauer N·Ts = 4 ms wurde für alle Simulationen gewählt. 4a, 4c,
und 4e zeigen eine Entfernungsgenauigkeit für GPS L1-C/A
mit verschiedenen Frequenzabweichungen fd,
während 4b, 4d und 4f entsprechende
Entfernungsgenauigkeiten für
Galileo E1-C zeigen. Aus 4 ist ersichtlich, dass
ein Erhöhen
einer Frequenzabweichung eine Positionsbestimmungsgenauigkeit verschlechtert.
Es ist ferner zu sehen, dass sich eine Entfernungsgenauigkeit bei
sinkendem C/N0 verschlechtert.
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Bezug
nehmend auf 5 ist die Standardabweichung
einer berechneten Entfernung zwischen Satellit und Empfänger σρ,D für den Fall
der neuen Positionsbestimmungstechnik, welche unter Bezugnahme auf 2 beschrieben
wurde, dargestellt. 5 zeigt eine ähnliche
Entwicklung der Genauigkeit für das
neue Verfahren wie für
das Verfahren gemäß dem Stand
der Technik, welche in 4 dargestellt ist.
Die Werte der Standardabweichung in 5 sind jedoch
geringer als entsprechende Werte in 4. Somit
verbessert das neue Verfahren eine Positionsbestimmungsgenauigkeit.
Es ist ferner aus 5 ersichtlich, dass
die neue Technik die Positionsbestimmungsgenauigkeit ungeachtet
einer Oszillatorfrequenzabweichung fd verbessert.
Wie bei dem inkohärenten
Verfahren gemäß dem Stand
der Technik ermöglicht
die neue Technik unbegrenzte Überwachungszeitdauern
und kann daher eine Signalerfassungs- und Verarbeitungsanordnung
gemäß dem Stand
der Technik für
einen breiten Bereich von Empfängerkonfigurationen
vollständig
ersetzten.
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Die
Genauigkeitsverbesserung, welche durch Anwenden der neuen Technik
erzielt wird, ist in 6 zusammengefasst,
welche Verhältnisse
von Standardabweichungen von berechneten Entfernungen für die Technik
gemäß dem Stand
der Technik σρ,N und
für die
neue Technik σρ,D darstellt.
Dies ist das Verhältnis
der Werte, welche in 4 und 5 dargestellt sind, und stellt eine Angabe
der Entfernungsgenauigkeitsverbesserung bereit. Es ist zu erkennen, dass
die Genauigkeitsverbesserung bei geringen Träger/Rauschwerten C/N0, welche häufig in städtischen Straßenschluchten
und Umgebungen im Gebäude
angetroffen werden, besonders hoch ist. Die Genauigkeitsverbesserung
ist unabhängig
von der Frequenzabweichung fd, was zeigt,
dass die neue Technik eine Verbesserung gegenüber einem Empfänger gemäß dem Stand
der Technik unabhängig von
einer Frequenzabweichung eines lokalen Oszillators bereitstellt.
Die Genauigkeitsverbesserung wird bei allen simulierten Empfängerkonfigurationen und
Empfangsbedingungen beibehalten und kann bis zu 80% betragen.
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Somit
wurde ein GPS-Empfänger
beschrieben, welcher eine Signalverarbeitungskette enthält, welche
vorteilhafterweise verwendet werden kann, um eine genaue Berechnung
einer Empfängerposition
in einer Umgebung mit einem geringem Signal/Rauschverhältnis auszuführen. Gemäß einer Ausführungsform
weist der GPS-Empfänger
eine erste und eine zweite Basisbandsignalentspreizungsstufe auf,
welche jeweils ausgestaltet sind, ein erstes bzw. ein zweites kohärent integriertes
Basisbandsignal aus einem digitalisierten Basisbandspreizsektrumsignal
zu erzeugen. Das erste und das zweite kohärent integrierte Basisbandsignal entsprechen
einer ersten bzw. einer zweiten Zeitschätzung. Bei einer Ausführungsform
ist eine erste und eine zweite kohärente Integrationsstufe mit
der ersten bzw. der zweiten Basisbandsignalentspreizungsstufe gekoppelt.
Bei einer Ausführungsform sind
die erste und die zweite kohärente
Integrationsstufe ausgestaltet, die kohärent integrierten Basisbandsignale
jeweils zu verzögern
und jeweils eine komplex Konjugierte daraus zu bilden, und jeweils eine
Summe von Produkten aus den kohärent
integrierten Basisbandsignalen mit den verzögerten und komplex konjugierten
kohärent
integrierten Basisbandsignalen zu bilden. Bei einer Ausführungsform ist
eine Entfernungsberechnungsstufe mit der ersten und der zweiten
kohärenten
Integrationsstufe gekoppelt. Die Entfernungsberechnungsstufe ist
ausgestaltet, eine Berechnung der Entfernung des Empfängers zu
einem Sender, wie z. B. einem Satelliten, aus den Summen der Produkte
zu erzeugen. Bei einer Ausführungsform
stellen die erste und die zweite Zeitschätzung eine Früh- bzw.
eine Spät-Schätzung des
empfangenen Zeitsignals bereit. Bei einer weiteren Ausführungsform
verwenden die erste und die zweite Basisbandsignalentspreizungsstufe
einen sekundären
Entspreizungscode. Bei einer Ausführungsform werden die verzögerten und
komplex konjugierten kohärent
integrierten Basisbandsignale um eine Integrationsdauer der ersten
und der zweiten Basisbandsignalentspreizungsstufe verzögert. Bei einer
Ausführungsform
ist die Entfernungsberechnungsstufe ausgestaltet, jeweils einen
Betrag von jeder der Summen von Produkten zu bilden. Bei einer Ausführungsform
ist die Entfernungsberechnungsstufe ausgestaltet, eine Differenz
der Beträge
zu bilden. Bei einer Ausführungsform
skaliert die Entfernungsberechnungsstufe die Differenz mit einem
Faktor, welcher sich auf die Lichtgeschwindigkeit bezieht, um die
Entfernungsberechnung durchzuführen.
Bei einer Ausführungsform
weist die Entfernungsberechnungsstufe ferner eine Funkfrequenzeingangsstufe
auf, welche ausgestaltet ist, das digitale Basisbandspreizspektrumsignal
aus einem empfangenen Signal zu erzeugen, indem das empfangene Signal
digitalisiert und indem das digitalisierte Basisbandspreizspektrumsignal
mit einem komplexen Digitalsignal multipliziert wird. Bei einer
Ausführungsform
stellt das komplexe Digitalsignal die Frequenz eines lokalen Oszillators
dar. Bei einer weiteren Ausführungsform
weist das digitalisierte Basisbandspreizspektrumsignal gleichphasige
und Quadratursignalkomponenten auf.
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Eine
weitere exemplarische Ausführungsform
stellt ein Verfahren zum Aufbauen eines Empfängers bereit, welcher vorteilhafterweise
eine genaue Berechnung einer Empfängerposition aus einem GPS-Satellitensignal,
welches mit einem niedrigen Signal/Rauschverhältnis empfangen wird, erzeugen
kann. Gemäß einer
Ausführungsform
weist das Verfahren ein Korrelieren eines digitalisierten Basisbandspreizspektrumsignals
mit einer ersten und einer zweiten Zeitschätzung unter Verwendung eines Entspreizungsmultiplizierers
auf, um ein erstes bzw. ein zweites kohärent integriertes Basisbandsignal
zu erzeugen. Gemäß einer
Ausführungsform
weist das Verfahren ein Verzögern
des ersten bzw. des zweiten kohärent
integrierten Basisbandsignals und ein Bilden einer komplex Konjugierten
von dem verzögerten
ersten bzw. zweiten kohärent
integrierten Basisbandsignal auf. Das Verfahren weist ferner ein
Bilden einer Summe von Produkten des ersten bzw. des zweiten kohärent integrierten
Basisbandsignals mit der jeweiligen entsprechenden komplex Konjugierten auf.
Bei einer Ausführungsform
weist das Verfahren weiterhin ein Berechnen einer Entfernung des
Empfängers
zu einem Sender aus den Summen von Produkten auf. Bei einer Ausführungsform
sind die erste und die zweite Zeitschätzung eine Früh- und eine Spät-Schätzung des
empfangenen Zeitsignals. Bei einer weiteren Ausführungsform weist ein Demodulieren
der digitalisierten Basisbandspreizspektrumsignale ein Verwenden
eines sekundären
Entspreizungscodes auf. Bei einer Ausführungsform weist das Verfahren
ein Demodulieren der digitalisierten Basisbandspreizspektrumsignale
mit einer Integrationsdauer und ein Verzögern des ersten und zweiten kohärent integrierten
Basisbandsignals um die Integrationsdauer auf. Gemäß einer
Ausführungsform weist
das Verfahren ein Berechnen der Entfernung durch Bilden eines jeweiligen
Betrages von jeder der Summe von Produkten auf. Gemäß einer
Ausführungsform
weist das Verfahren ein Skalieren und Verschieben einer Differenz
der Beträge
auf, um die Entfernung zu berechnen. Bei einer Ausführungsform weist
das Skalieren der Differenz ein Anwenden eines Faktors, welcher
sich auf die Lichtgeschwindigkeit bezieht, auf. Bei einer Ausführungsform
weist das Verfahren ferner ein Digitalisieren eines empfangenen
Signals und ein Multiplizieren desselben mit einem komplexen Digitalsignal
auf, welches einen lokalen Oszillator darstellt, um das digitalisierte
Basisbandspreizspektrumsignal zu erzeugen. Bei einer Ausführungsform
weist das Verfahren ferner ein Verwenden von gleichphasigen und
Quadraturkomponenten auf, um das digitalisierte Basisbandspreizspektrumsignal
zu bilden.
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Eine
weitere exemplarische Ausführungsform
stellt ein globales Positionsbestimmungssystem bereit, welches einen
Empfänger
aufweist. Der Empfänger
weist eine erste und eine zweite Basisbandsignalentspreizungsstufe
auf, wobei jede Basisbandsignalentspreizungsstufe ausgestaltet ist,
ein erstes bzw. ein zweites kohärent
integriertes Basisbandsignal aus einem digitalisierten Basisbandspreizspektrumsignal
gemäß einer
ersten bwz. einer zweiten Zeitschätzung zu erzeugen. Der Empfänger weist ferner
eine erste und eine zweite kohärente
Integrationsstufe auf, welche mit der ersten bzw. der zweiten Basisbandsignalentspreizungsstufe
gekoppelt sind, wobei die erste und die zweite kohärente Integrationsstufe
jeweils ausgestaltet sind, die kohärent integrierten Basisbandsignale
jeweils zu verzögern
und eine komplex Konjugierte zu bilden, und jeweils ausgestaltet
sind, jeweils eine Summe von Produkten der kohärent integrierten Basisbandsignale
mit den verzögerten
und komplex konjugierten kohärent
integrierten Basisbandsignalen zu bilden. Der Empfänger weist
ferner eine Entfernungsberechnungsstufe auf, welche mit der ersten
und der zweiten kohärenten
Integrationsstufe gekoppelt ist, wobei die Entfernungsberechnungsstufe
ausgestaltet ist, eine Berechnung der Entfernung des Empfängers zu
einem Sender aus den Summen von Produkten zu erzeugen.
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Obwohl
eine Folge von Signalverarbeitungsstufen für eine Anwendung zum Bestimmen
einer Position eines GPS- und Galileo-Empfängers beschrieben wurde, sollte
es klar sein, dass andere Anwendungen dieser Signalverarbeitungsstufen
innerhalb des breiten Umfangs der Erfindung betrachtet werden und
nicht auf eine Berechnung einer Position eines GPS- und Galileo-Empfängers beschränkt sind.
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Obwohl
die Erfindung hauptsächlich
in Verbindung mit speziellen exemplarischen Ausführungsformen gezeigt und beschrieben
wurde, sollte es für einen
Fachmann klar sein, dass verschiedene Änderungen in der Konfiguration
und den Details davon durchgeführt
werden können,
ohne von dem Sinn und Umfang der Erfindung, wie sie nachfolgend durch
die Ansprüche
definiert ist, abzuweichen. Der Umfang der Erfindung ist daher durch
die beigefügten
Ansprüche
bestimmt und alle Veränderungen, welche
innerhalb des Bereichs des Sinngehalts und des Bereichs von äquivalenten
der Ansprüche
liegen, sollen von den Ansprüche
umfasst sein.