DE102009008595A1

DE102009008595A1 - Vorrichtung zur Stuhldrainage

Info

Publication number: DE102009008595A1
Application number: DE102009008595A
Authority: DE
Inventors: Fred Dr.med. Göbel
Original assignee: Advanced Medical Balloons GmbH
Current assignee: Advanced Medical Balloons GmbH
Priority date: 2008-11-03
Filing date: 2009-02-12
Publication date: 2010-08-19

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Drainage von Stuhl aus dem Rektum eines Patienten in ein externes beutelartiges Auffanggefäß und/oder zum Verschließen des Rektums, umfassend einen zweifachen gekammerten aufblasbaren Ballon, der einen intra-rektalen Abschnitt sowie einen trans-analen Abschnitt aufweist, wobei die beiden Ballonabschnitte durch Fixierung auf einem einzigen tragenden, vorzugsweise durchgehend aus einem Stück gefertigten Grundkörper, in zwei voneinander getrennte Kompartimente ohne kommunizierende Verbindung, unterteilt werden, sowie das in situ trans-anal platzierte, mittelständige Segment des Trägers, durch geringe von außen anlastende Kraft lumen-verschließend oder -einengend kollabiert, und sich bei nachlassender äußerer Kraft, durch seine elastische Rückstellkraft bedingt, spontan zu seiner lumen-geöffneten kreisrunden Ausgangsform hin zurückentwickelt.

Description

In Ergänzung zum Inhalt der Deutschen Patentanmeldung 10 2008 055 673.4 vom 03.11.2008, eingereicht durch Advanced Medical Balloons GmbH, Hochstrasse 19, 60313 Frankfurt a. Main, wird folgender Offenbarungsinhalt nachgereicht.
7 und b beschreiben Ausführungsformen der Erfindung, bei denen der zwei-gekammerte Ballon auf einem einzigen durchgehenden Trägerkörper aufgebracht ist.
8a und 8b beschreiben Ausführungsformen der Erfindung, bei denen ein ein-gekammerter Ballon auf einem durchgehenden Trägerkörper aufgebracht ist.
7a beschreibt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das Trichterelement 3, das trans-anale Versteifungselement 25 sowie das Konnektorelement 4 aus einer vorzugsweise durchgängigen hergestellten Einheit 41 bestehen.
Alle drei Segmente der Einheit werden vorzugsweise in einem Arbeitsgang aus einem elastischen Kunsstoffmaterial gefertigt. Es kommen hierzu beispielweise Spritzguss-, Heissguss-, Tauch-, Druck- oder Szinterverfahren in Frage. Die trichterartige Olive 3 sowie der Konnektor 4 werden in ihrem proximalen Anteil vorzugsweise bereits bei der Formung im Werkzeug mit Durchstichen 45 versehen, welche die montagefreundliche Durchführung oder den Anschluss zuleitender Schlauchverbindungen, wie z. B. einer Spülleitung 46 oder einer Befülleitung 47 des intra-rektalen Kompartiments erlaubt.
Die Einheit 41 wird beispielsweise aus Polyurethanen der Härte 80A bis 60D gefertigt, und dabei vorzugsweise in einer durchgängigen Materialwandstärke von 0,2 bis 0,4 mm ausgeführt. Bei Verwendungen von Polyurethanen der Härtegrade 30A bis 70A, kann die Wandungsstärke auf bis zu 1,0 mm angehoben werden.
Orientierend für die funktionsrelevante Abstimmung von Wandstärke und Materialhärte ist die Selbstaufrichtung des Segmentes bei von außen einwirkender verformender Kraft. Im idealen Fall stellt sich das innere Lumen des Segmentes 41 ohne äußere Krafteinwirkung im Querschnitt kreisrund dar. Bei einer Kraftwirkung äquivalent zu einer, über eine zentrale Strecke von 3 cm des Segmentes gleichförmig und allseitig anlastenden Wassersäule von 15 bis 25 cm, bevorzugt jedoch von 5 bis 15 cm Höhe, kommt es zum lumen-verschließenden Kollaps der Segmentwandung. Wobei gegenüberliegende Wandungsanteile mindestens in direkten partiellen Kontakt kommen, sprich, sich berühren sollten.
Ebenfalls soll eine spontane Ausrichtung in den Grundzustand bei längsaxialer Torsion des Segmentes erreicht werden bzw. die spontane Ausrichtung bei trans-analer Lage unterstützt werden.
Die Figur verdeutlicht noch einmal die Befestigungspunkte 51 des zweigekammerten Ballonkörpers auf dem durchgehenden Träger 41, und deutet die sich, bei entsprechender Fixierung entwickelnde Ballonform bei Befüllung der so geschaffenen Kompartimente an.
7b
Die beschriebene lumen-verschließende Verformbarkeit des Segmentes 25 kann durch wendelartige, über die innere oder äußere Oberfläche des Segmentes verlaufende Streben 43 verlaufen, welche in einem gewissen Winkel versetzt, mehrfach in gleicher Richtung parallel zueinander angeordnet sein können. Die Streben können ebenfalls einfach oder mehrfach (versetzt) gegenläufig angebracht sein. Das entstehende maschenartige Gebilde kann in seinen zwischen den Streben angeordneten Bereichen 44 dünnwandige Flächen aufweisen, die auf Wandstärken bis zu 0,1 mm hin reduziert werden können.
Die Streben dienen bei Gießverfahren ferner zur Gewährleistung eines ausreichend schnellen Flusses der Kunststoffmasse in der Gussform, wenn zuvor beschriebene sehr dünnwandige Flächen 44 erfolgreich ausgeformt werden sollen.
8a zeigt den zuvor beschriebenen durchgehenden Grundkörper 41 kombiniert mit einem Ballonelement, welches lediglich eine einzige befüllbare intra-rektale Kammer 48 ausbildet. Der Ballon sitzt an den Befestigungspunkten 51, welche zirkulär um den Umfang der Trichtersektion 3 verlaufen. Ein zweites trans-anales Ballonsegment ist nicht vorgesehen.
8b zeigt eine Ausführung, bei der lediglich eine trans-anale Ballonkomponente 49 aufgebracht ist, eine intra-rektale Ballonkomponente jedoch fehlt.
Der trans-anale Ballon kann vorzugsweise sanduhrförmig ausgeführt sein, um sich den Konturen des Analkanals im Sinne einer besseren Verankerung in situ optimal anschmiegen zu können. Entsprechend kann die ballonlose, trichterförmige Olive einen entsprechend vergrößerten Durchmesser aufweisen, und ausreichende Auflagefläche 53 bieten, um die Vorrichtung im Rektum ausreichend gut zu verankern.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 102008055673 [0001]

Claims

Vorrichtung zur kontinuierlichen Drainage von Stuhl aus dem Rektum eines Patienten in ein externes beutelartiges Auffanggefäß und oder zum Verschliessen des Rektums, umfassend einen zweifach gekammerten aufblasbaren Ballon 8, der einen intra-rektalen Abschnitt 9 sowie einen trans-analen Abschnitt 10 aufweist, wobei die beiden Ballonabschnitte durch Fixierung auf einem einzigen tragenden, vorzugsweise durchgehend aus einem Stück gefertigten Grundkörper 41, in zwei von einander getrennte Kompartimente ohne kommunizierende Verbindung, unterteilt werden, sowie das in situ trans-anal platzierte, mittelständige Segment 25 des Trägers, durch geringe von außen anlastende Kraft lumen-verschließend oder -einengend kollabiert, und sich bei nachlassender äußerer Kraft, durch seine elastische Rückstellkraft bedingt, spontan zu seiner lumen-geöffneten kreisrunden Ausgangsform hin zurückentwickelt.