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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Stabilisierung
eines Streichvorhangs beim Florstreichen, bei welchem Verfahren das
Streichmittel aus einer oberhalb der beweglichen Materialbahn angeordneten
Florstreichvorrichtung als einen den Streichvorhang bildenden Fluss
auf einen auf der Oberfläche der Materialbahn angeordneten
Streichpunkt appliziert wird, und bei welchem Verfahren die Ableitung
der Grenzschichtluft vor der Applikation des Streichmittels auf
die Oberfläche der Faserbahn ausgeführt wird.
Darüber hinaus richtet sich die vorliegende Erfindung auf
die das Verfahren anwendende Vorrichtung.
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Wenn
die gestrichenen Papiersorten und die Streichung üblicher
werden, werden den Streichprozessen und- vorrichtungen wachsende
Anforderungen abverlangt. Beim Streichen, genauer gesagt bei der
Pigmentstreichung, wird auf der Papieroberfläche eine Streichmassenmischschicht
in der Streichstation gebildet, wonach die Trocknung des überflüssigen
Wassers ausgeführt wird. Die Bildung der Streichmassenmischschicht
kann in Auftragen der Streichmischschicht auf die Papieroberfläche,
d. h. Applikation sowie in endgültige Einstellung der Streichmassenmenge
aufgeteilt werden. Das wichtigste Pigmentstreichverfahren ist die
so genannte Klingenstreichung, bei der die Streichmenge mit Hilfe einer
so genannten Schaberklinge reguliert wird. Die üblichsten
Klingenstreichpartietypen sind die mit Streichwalze ausgestattete
Klingenstreichmaschine und mit Düsenapplikation ausgestattete
Klingenstreichmaschine. Darüber hinaus wird beim Streichen
die so genannte Filmübertragungsstreichmaschine eingesetzt,
welche in letzter Zeit verbreitet sind.
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Als
neue Technik werden die Florstreichmaschinen in Anwendung kommen,
die in die aus dem Schlitz (slot-fed) eingebenden oder in die von
der Ebene (slide-fed) eingebenden Streichmaschinen unterteilt werden
können. Bei der von der Ebene eingebenden Florstreichmaschine
wird die Streichmasse mit Hilfe der Düseneinheit auf eine
schiefe Ebene eingegeben, entlang der die Streichmasse in Richtung
der die Eingabelippe bildenden Kante der Ebene fließt,
wobei der Flor gebildet wird, wenn die Streichmasse von der Eingabelippe tropft.
Bei den aus dem Schlitz eingebenden Applikationsbalken wird die Streichmasse über
die Verteilerkammer in einen schmalen vertikalen Schlitz gepumpt,
an dessen Lippe der Flor gebildet wird und auf die Bahn tropft.
Die Streichmasse kann in einer oder mehreren Lagen aufgetragen werden.
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Es
gibt zahlreiche verschiedene Papier- und Kartonsorten und sie können
nach dem Flächengewicht in zwei Klassen unterteilt werden:
in Papiere, die einlagig sind und ein Flächengewicht von
25–300 g/m2 aufweisen, und in Kartons,
die mit Mehrlagentechnik gefertigt sind und ein Flächengewicht
von 100–600 g/m2 aufweisen. Wie
festgestellt wird, ist die Grenze zwischen Papier und Karton gleitend,
denn die vom Flächengewicht her leichtesten Kartons sind leichter
als die schwersten Papiere. Im Allgemeinen werden das Papier zum
Bedrucken und der Karton zum Verpacken verwendet. Papiere und Kartons können
gestrichen oder ungestrichen sein.
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Die
im Folgenden dargestellten Beschreibungen sind Beispiele für
Werte der derzeit eingesetzten zu streichenden Faserbahnen und sie
können bedeutende Schwankungen von gegebenen Werten aufweisen.
Die Beschreibungen basieren hauptsächlich auf der Quellenveröffentlichung
Papermaking Science and Technology, Teil Papermaking Part 3, Finishing, Red.
Jokio, M., Veröff. Fapet Oy, Jyväskylä (Finnland)
1999, 361 S.
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Das
gestrichene Zeitschriftenpapier (LWC = light weight coated) enthält
Holzstoff 40–60%, gebleichten Halbstoff aus Nadelholz 25–40%
und Füll- und Streichstoffe 20–35%. Als allgemeine
Werte für das LWC-Papier können die Folgenden
gehalten werden: Flächengewicht 40–70 g, Hunter-Glanz 50–65%,
PPS S10-Rauheit 0.8–1.5 μm (Offset) und 0.6–1.0 μm
(Roto), Dichte 1100–1250 kg/m3,
Helligkeit 70–75% und Opazität 89–94%.
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Als
allgemeine Werte für das MFC-Papier (machine finished coated)
können die Folgenden gehalten werden: Flächengewicht
50–70 g/m2, Hunter-Glanz 25–70%,
PPS S 10-Rauheit 2.2–2.8 μm, Dichte 900–950
kg/m3, Helligkeit 70–75% und Opazität
91–95%.
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Als
allgemeine Werte für das FCO-Papier (film coated Offset)
können die Folgenden gehalten werden: Flächengewicht
40–70 g/m2, Hunter-Glanz 45–55%,
PPS S10-Rauheit 1.5–2.0 μm, Dichte 1000–1050
kg/m3, Helligkeit 70–75% und Opazität 91–95%.
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Als
allgemeine Werte für das MWC-Papier (medium weight coated)
können die Folgenden gehalten werden: Flächengewicht
70–90 g/m2, Hunter-Glanz 65–75%,
PPS S 10-Rauheit 0.6–1.0 μm, Dichte 1150–1250
kg/m3, Helligkeit 70–75% und Opazität
89–94%.
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Bei
HWC (heavy weight coated) beträgt das Flächengewicht
100–135 g/m2 und es kann sogar öfter
als zweimal gestrichen werden.
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Bei
gestrichenen auf Zellstoff basierenden holzfreien Druckpapieren
bzw. Feinpapieren (WFC) schwanken die Streichmassemengen je nach
Anforderungen und Verwendungszweck sehr viel. Im Folgenden typische
Werte für das ein- und zweimal gestrichene auf Zellstoff
basierende Druckpapier: einmal Gestrichenes Flächengewicht
90 g/m2, Hunter-Glanz 65–80%, PPS
S10-Rauheit 0.75–2.2 μm, Helligkeit 80–88%
und Opazität 91–94% und für zweimal Gestrichenes
Flächengewicht 130 g/m2, Hunter-Glanz
70–80%, PPS S10-Rauheit 0.65–0.95 μm,
Helligkeit 83–90% und Opazität 95–97%.
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Die
wärmeempfindlichen Papiere weisen eine wärmeempfindliche
Streichlage auf, die zum Beispiel wärmeempfindliches Wachs
enthalten kann, das den die Farbe bildenden Stoff und den empfangenden
reaktiven Stoff trennt. Bei Erhitzung der Papieroberfläche
schmilzt das Wachs und erlaubt den Kontakt der aufgeführten
Stoffe untereinander, wobei das gewünschte Bild entsteht.
Das Rohpapier ist im Allgemeinen vom Flächengewicht im
Bereich von 40–60 g/m2 befindliches
Papier, das gewöhnlich vorgestrichen oder oberflächengeleimt
ist. Die wärmeempfindliche Streichlage kann darüber
hinaus mithilfe einer Schutzstreichlage geschützt sein.
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Die
Kartons bilden eine relativ heterogene Gruppe, die von Flächengewicht
her hohe Sorten enthält, deren Flächengewicht
sogar 500 g/m2 betragen kann und von Flächengewicht
her niedrige Sorten, deren Flächengewicht ca. 120 g/m2 beträgt, die Sorten können
welche von Primärfaserbasis bis 100% Altfaser und von ungestrichen
bis mehrfach ungestrichen sein.
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Gestrichene
Kartons sind die folgenden:
- – auf
Primärfaserbasis (Faltkarton (FBB = folding boxboard),
gebleichter Zellstoffkarton (SBS = solid bleached board), Flüssigkeitsverpackungskarton
(LPB = liquid packaging board), gestrichene weiße Deckenlage
(coated White top liner, carrier board)
- – auf Altfaserbasis (weißgedeckter Duplexkarton (WLC
= White lined chipboard), gestrichener Altkarton).
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Die
Florstreichung eignet sich prinzipiell für die Herstellung
von sämtlichen oben aufgeführten gestrichenen
Sorten. Durch die Florstreichung wird jedoch nicht die gleiche Glätte
erreicht wie bei Klingenstreichung, jedoch ist die damit erreichte
Deckkraft besser als bei Klingenstreichung. Florstreichung vertritt
in diesem Gebiet eine relativ neue Technik und bei der Entwicklung
sind mehrere zur Nutzung des Entwicklungspotentials des Verfahrens
zielende Aufgabenbereiche identifiziert worden.
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Ein
Aufgabenbereich ist die Kontrolle des Verhaltens des Streichvorhangs,
d. h. ein möglichst stabil verhaltender Streichvorhang
wird angestrebt. Bei der Florstreichung sind bereits Verfahren und Vorrichtungen
bekannt, deren Zweck es ist, die Kontrolle des Verhaltens des Streichvorhangs
zu verbessern und somit die Qualität der Streichung zu
verbessern. Ein zentra ler, die Kontrolle des Streichvorhangs erschwerender
Faktor ist die auf der Oberfläche der fortlaufenden Materialbahn,
insbesondere auf der zu streichenden Oberfläche entstehende
Grenzlagenluft. In dieser in der Nähe der Oberfläche
der Materialbahn vorhandenen Luftschicht hat sich die Luft von der
Materialbahn mitreißen lassen und fließt in der Laufrichtung
der Bahn. Die Strömung der Grenzlagenluft hat einen nachteiligen
Einfluss auf das Verhalten des Streichvorhangs insbesondere im Bereich des
Streichpunkts. Aus diesem Grund wird versucht, die Auswirkung der
Grenzlagenluft im Bereich vor dem Streichpunkt zu eliminieren. Ansonsten
besteht die Gefahr, dass die Grenzlagenluft dir Struktur des Flors
zerstört oder zumindest die Strömung stört
und die Applikation der Streichmasse auf die Faserbahn stört
und sich somit sehr nachteilig auf das Endergebnis der Streichung
auswirkt.
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Um
dies zu verhindern, sind verschiedene Verfahren und Mittel zur Reduzierung
der durch die Grenzlagenluft verursachten Störungen vorgestellt, um
die Luftdrücke im Bereich des Streichvorhangs zu kontrollieren
und den Streichvorhang generell zu stabilisieren. Zum Beispiel in
der Offenlegungsschrift
WO
03/053597 sind Luftableitungsmittel vorgestellt, mit denen
die Grenzlagenluft abgeleitet wird, indem Luft aus dem vor dem Streichpunkt
vorhandenen Bereich abgesaugt wird. Darüber hinaus sind
zwei Luftzufuhren vorgestellt, mit denen die der Luftabsaugung entsprechende
Gasströmung ersetzt wird und zugleich die Luftströmung
im Bereich vor dem Flor kontrolliert wird. Hier ist mit dem Bereich
vor dem Streichvorhang die Seite des in Einlaufrichtung der Materialbahn
vorhandenen Streichvorhangs gemeint.
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Aus
der Veröffentlichung
EP 1142647 B1 ist eine Vorrichtung bekannt,
bei der vor dem Flor ein im wesentlichen geschlossener Raum angeordnet
ist, in den mit einem im Raum angeordneten Eingabemittel Gas eingegeben
wird und entsprechend Luft abgesaugt wird. Es soll Luftdruck in
gewünschter Höhe im Bereich des Streichvorhangs
gebildet werden und darüber hinaus die mit der Bahn bewegte
Grenzluftschicht beseitigt und sie mit einer Gasschicht ersetzt werden.
Darüber hinaus ist vor dem vor dem Streichvorhang vorhandenen
Raum eine Entgasungskammer angeordnet, indem Mittel zur Ableitung
des Gases aus dem Raum vorhanden sind. Die Gasströmungen
innerhalb der Kammer sind jedoch nicht besonders kontrolliert, geschweige
denn laminar.
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Weiterhin
ist in einer früheren Anmeldung
FI 20055094 des Antragstellers ein
Verfahren zur Ableitung der Grenzlagenluft vorgestellt, bei dem
die Luft in einem schiefen Winkel auf die bewegliche Materialbahn
in Bezug auf die Laufrichtung der Materialbahn in entgegengesetzter
Richtung geblasen wird. Darüber hinaus wird das Druckniveau
kontrolliert, indem in den Bereich des Streichpunkts Stabilisierungsluft
eingegeben wird, wobei der Streichpunkt in schiefem Winkel in Bezug
auf die Laufrichtung der Materialbahn und in Laufrichtung der Materialbahn fortbewegt
wird sowie diese Stabili sierungsluft von der vor der Eingabe angeordneten
Stelle abgeleitet wird.
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Ein
weiterer auf das Endergebnis der Streichung wirkender Faktor ist
die Kontrolle der Luftströmungen vor dem Streichvorhang
sowie die Kontrolle der Differenz der über den Streichvorhang
auf verschiedenen Seiten wirkenden Luftdrücke. Dies ist
Voraussetzung für die störungsfreie Strömung
des Streichvorhangs bis zu dem Streichpunkt.
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Um
die Grenzlagenluft zu beseitigen, gibt es prinzipiell drei zentrale
Verfahren, nämlich mechanische Schaberung, Absaugung der
Grenzlagenluft und Schaberblasung, die in verschiedenen Arten in den
vorgenannten Veröffentlichungen angewandt worden sind.
Ein Nachteil dieser Verfahren ist deren Neigung, dem Streichvorhang
und seiner Stabilisation nachteilige Luftströmungen in
dem vor dem Streichvorhang angeordneten Gasvolumen zu verstärken
oder noch mehr zu vermischen. Ebenfalls werden dem über
den Streichvorhang herrschenden Differenzdruck Störungen
verursacht. Der Differenzdruck bleibt also nicht konstant, sondern
die Schwankung verursacht in der Position des Streichvorhangs Schwankungen
und ansonsten auch Störungen in Bezug auf die Strömung
des Flors.
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Von
den oben genannten Ableitungsverfahren der Grenzlagenluft hat sich
die Schaberblasung in Praxis als funktionstüchtigste erwiesen.
Die Ableitung der Grenzlagenluft mit Hilfe der Schaberblasung erfordert
ins besondere bei größeren Geschwindigkeiten der
Materialbahn eine relativ große Blasung sowohl für
die Luftmenge als auch für die Blasgeschwindigkeit. Damit
die Schaberblasung in gewünschter Weise funktionierte,
sollte sie in einem Abstand von 2–10 mm von der Bahn stattfinden.
Und je schneller die Materialbahn läuft, desto näher
sollte die Blasung in Bezug auf die Bahn stattfinden.
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In
Praxis folgt hiervon jedoch unvermeidlich ein zentraler Nachteil
der Schaberblasung, d. h. die Entstehung eines Ejektoreffekts, insbesondere
auf der Auslaufseite der Blasung. Da um ein gutes Schaberungsergebnis
zu erzielen, die Blasung ausreichend groß sein muss und
ausreichend nahe dem Flor stattfinden soll, folgt von der großen
Blasmenge eine große Zuluftströmung zwischen dem
Streichvorhang und den Schaberungsvorrichtungen der Grenzlagenluft.
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Ebenfalls
setzen Veränderungen der Betriebsbedingungen der Kontrolle
des Streichvorhangs Herausforderungen. Die Bahngeschwindigkeit definiert
in großem Maße, wie stark gegen die Bahn geblasen
werden muss, damit eine Situation entstehen kann, bei der die Gegenblasung
Vakuum auf der Vorderseite erzeugt, d. h. Bedarf an Zuluft erzeugt wird.
Die Blasgeschwindigkeit wird somit als Funktion der Bahngeschwindigkeit
reguliert, in erster Linie gemäß empirisch definierten
Schemata. Normalerweise, wenn die Blasmenge verändert werden
soll, zum Beispiel eben bei Veränderung der Bahngeschwindigkeit,
verändert sich zugleich auch die Menge der zwischen den
Schaberungsvorrichtungen und dem Streichvorhang fließenden
Zuluft. Die Veränderung der Durchflussgeschwindigkeit verursacht
zugleich auch eine Druckveränderung zwischen dem Streichvorhang
und den Schabergebläsevorrichtungen.
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Damit
der Streichvorhang auch bei Veränderungen der Bahngeschwindigkeit
und in entsprechenden Situationen möglichst stabil bliebe,
sollten die Strömungen des den Streichvorhang umgebenden
Gasvolumens trotz der Veränderungen der Luftströmungen
kontrolliert werden. Die Schwankungen der Intensität der
Schaberblasung verursachen deutliche Veränderungen an Luftströmungen
um den Streichvorhang herum sowie an den über den Flor auswirkenden
Differenzdruck. Wenn keine kompensierenden Funktionen ausgeführt
werden oder wenn sie einfach nicht ausführbar sind, wird
die Stabilität des Streichvorhangs mehr oder weniger gestört.
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Als
eine Lösung des Problems zur Vermeidung von nachteiligen
Luftströmungen ist zum Beispiel in der Veröffentlichung
US 6,666,165 B2 eine Lösung
vorgestellt worden, in der bei der Schaberblasung ein schützendes
Zusatzelement 14 genutzt wird, das zugleich eine schützende
Haube zwischen der Schaberblasung und der übrigen Umgebung
bildet. Die Schaberblasung findet in dem innerhalb dieser Schutzhaube
begrenzten Raum statt. Mit Hilfe der Lösung wird versucht,
nachteilige Auswirkungen der Schaberblasung auf die Luftströmung
zwischen dem Streichvorhang und der Schaberblasungsvorrichtung zu
verhindern.
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Problem
waren jedoch weiterhin die Probleme in Verbindung mit der Stabilität
des Streichvorhangs. Unter anderem der durch die Schaberblasung geforderte
Zuluftdurchfluss innerhalb der Haube, insbesondere über
die Auslaufkante, erhöht die Luftwirbelung in der Nähe
des Streichvorhangs und es sind auch sonst keine Mittel vorgestellt
worden, um die Luftströmungen in dem Raum zwischen den
Schaberblasungen und dem Streichvorhang zu kontrollieren. Es ist
jedoch festgestellt worden, dass die Kontrolle der zwischen dem
Streichvorhang und den Schabervorrichtungen der Grenzlagenluft entstehenden
Luftströmungen eine große Bedeutung in Bezug auf
die Stabilität des Streichvorhangs hat.
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Ein
allgemeines Problem der Lösungen entsprechend der vorgenannten
bekannten Technik ist die nachteilige Auswirkung der schlecht kontrollierten Luftströmungen
auf das Verhalten des Streichvorhangs. Die Probleme werden zusätzlich
noch dadurch verschlechtert, dass es in Bezug auf die Stabilität
des Streichvorhangs von Vorteil wäre, dass auf verschiedenen
Seiten des Flors ein geringer Differenzdruck herrschte, und dieser
Differenzdruck sollte vor allem möglichst stabil bleiben.
Das oben dargestellte Vakuumphänomen und dadurch erzeugte Strömungen
genauso wie durch die anderen zur Ableitung der Grenzlagenluft bestimmten
Verfahren verursachten Wirbelungen vor dem Streichvorhang erschweren
jedoch die Kontrolle dieses Differenzdrucks in einer wesentlichen
Art. Darüber hinaus ist festgestellt worden, dass der Streichvorhang
noch eine eigene Grenzluftschicht und damit verbundene Probleme
erzeugt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese vorgenannten Nachteile
zu beseitigen oder zumindest wesentlich zu reduzieren. Die Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe
in einer möglichst einfachen und zuverlässigen
Weise die dem Streichvorhang nachteiligen Luftströmungen
eliminiert werden können, die durch die zur Ableitung der
Grenzlagenluft bestimmten verschiedenen Verfahren und Mittel zum
Teil noch verstärkt werden.
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Zur
Lösung der oben aufgeführten Aufgaben ist für
das der vorliegenden Erfindung entsprechende Verfahren kennzeichnend,
was im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 ersichtlich ist.
Die der der Erfindung entsprechenden Vorrichtung kennzeichnenden
Züge sind wiederum in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
10 zu sehen. Einige vorteilhafte Ausführungsarten der Erfindung
sind in den unselbständigen Ansprüchen vorgestellt
worden.
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Entsprechend
der Erfindung wird in der unmittelbaren Nähe des Streichvorhangs
mit Hilfe eines gesonderten Führungselements vom umgebenden Gasvolumen
in gewünschter Weise eine von den Eigenschaften her unterscheidende
durch Gas oder Gasmischung gebildete Schutzzone angeordnet. Die Eigenschaften
und Strömungen sind wesentlich besser als das umgebende
Gasvolumen regelbar angeordnet. Die Zone bildet eine in Bezug auf
den Streichvorhang gasförmige, wesentlich in gleicher Richtung verlaufende
Schutzmatratze, die gleichsam die Bewegung des Streichvorhangs von
der Lösung des Streichvorhangs bis zum Streichpunkt unterstützt. Eine
oder mehrere verschiedene Eigenschaften der Gaszone, wie die Durchflussgeschwindigkeit
und Durchflussrichtung, genauso wie die Dicke der Zone in Laufrichtung
der Bahn, die Zusammensetzung, Temperatur sowie das Druckniveau
können mit Hilfe der gewählten Mittel gewünscht
eingestellt werden oder entsprechend den Eigenschaften des Streichvorhangs
angepasst werden. Mit Hilfe der Gaszone wird somit versucht, dem
Streichvorhang möglichst vorteilhafte Bedingungen zu bieten,
um eine gelungene Applikation sowie eine gute Streichqualität
zu gewährleisten.
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Wenn
die der Erfindung entsprechende Lösung bei der Florstreichung
verwendet wird, und insbesondere bei Ableitung der Grenzlagenluft
sowie noch besonders bei der Schaberblasung der Grenzlagenluft,
kann die Auswirkung der durch Ejektor-Phänomen verstärkten
nachteiligen Luftströmungen auf den Streichvorhang eliminiert
werden, die von nachteiligen Strömungen und Grenzluftschaberung
verursacht werden.
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Die
die Schutzzone bildende, vorzugsweise aus Luft bestehende Gasströmung
wird als gleichmäßige laminare Strömung
neben dem Streichvorhang verlaufen lassen und seinen Verlauf unterstützend. Die
Erstreckung der Auswirkungen der Wirbelung der im ungebenden Gasraum
vorkommenden Luft bis zum Streichvorhang wird verhindert und die
Druckschwankungen werden eliminiert, wobei die Stabilität des
Flors unabhängig von den in Bedingungen stattfindenden
Veränderungen wesentlich verbessert wird.
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Die
Erfindung wird im Folgenden näher erläutert, indem
auf die beiliegende Zeichnung hingewiesen wird, bei der
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1a als
seitliche Abbildung die Ableitung der Grenzlagenluft gemäß dem
Stand der Technik mit Hilfe mechanischer Schaberung darstellt,
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1b das
Vakuumarrangement zur Ableitung der Grenzlagenluft gemäß dem
Stand der Technik darstellt,
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1c die
Ableitung der Grenzlagenluft mit Hilfe eines Schaberblasungsarrangements
gemäß dem Stand der Technik darstellt,
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2 eine
Ausführungsart der Vorrichtung darstellt, bei der das der
vorliegenden Erfindung entsprechende Verfahren dargestellt wird,
und
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3 die
Ausführungsart einer das der Erfindung entsprechende Verfahren
anwendenden Vorrichtung darstellt, bei der zum Führungs element
zusätzlich Öffnungen angeordnet sind,
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4 eine
Ausführungsart in Verbindung mit der Drosselung der Zuluft
darstellt,
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5 eine
andere Ausführungsart zur Drosselung oder Regelung der
Zuluft darstellt.
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In
den Abbildungen 1a–1c sind Lösungen gemäß dem
Stand der Technik bei der Florstreichung zur Ableitung der Grenzlagenluft
dargestellt. Eine mit dem Bezugszeichen 11 markierte Florstreichmaschine
ist im wesentlichen oberhalb der auf der Bahn verlaufenden Materialbahn
W angeordnet. Bei den in den Figuren der Zeichnung dargestellten
Beispielen wird nur eine von der Ebene eingebende Florstreichmaschine
verwendet, jedoch eignet sich die Erfindung genauso gut für
die aus dem Schlitz eingebende Florstreichmaschine.
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Die
Bahn W ist hier mit Hilfe einer als Stützelement 15 dienenden
Walze gestützt, gegen die die Materialbahn W sich stützt.
Die vom Stützelement 15 die Materialbahn W stützende
Fläche kann gerade oder zum Beispiel gebogen sein, zum
Beispiel ein unbeweglicher Stützschuh oder eine rotierende
Stützwalze, mit deren Mantel die Materialbahn W einen Teil
der Strecke in Umfangrichtung der Stützwalze bewegt wird.
Die der vorliegenden Erfindung entsprechende Lösung setzt
jedoch nicht die Verwendung eines besonderen Stützelements
voraus. Der von der Florstreichmaschine 11 ge führte
Streichvorhang 2 wird auf die Oberfläche der in
gewünschter Höhe beweglichen Materialbahn W auf
den Streichpunkt 12 appliziert.
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Das
jetzt zu lösende Problem rührt insbesondere von
dem durch die Grenzlagenluft 5 verursachten Phänomen
her. Die Grenzlagenluft 5 ist eine Art dünne fließende
Luftmatratze, die im wesentlichen auf der Oberfläche der
Bahn in ihrer Laufrichtung bewegt wird. Die Grenzlagenluft verursacht
bezüglich der gleichmäßigen Applikation
der Streichmasse auf die Oberfläche der Materialbahn bedeutende
Probleme und stört auch teilweise den stabilen Durchfluss des
Streichvorhangs.
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Typische,
der bekannten Technik entsprechende, in Laufrichtung der Materialbahn
W, im Bereich vor dem Streichpunkt 12 zur Ableitung der Grenzlagenluft 5 bestimmte
Mittel sind in Abbildung 1a dargestellte Blasschaberungsvorrichtung 17,
mit der der Eintritt der Grenzlagenluft bis zum Streichpunkt 12 wesentlich
mit Schaberungsblasung in entgegengesetzter Richtung verhindert
wird, in Abbildung 1b dargestellte Saugvorrichtung 18 zur
Absaugung der Grenzlagenluft vor dem Streichpunkt 12 sowie
in Abbildung 1c dargestellter mechanischer Schaber 19.
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In
dem in den 1a–1c dargestellten Raum 39 zwischen
den Ableitungsmittel 6 der Grenzlagenluft und dem Streichvorhang 2 bilden
sich auf die Stabilität des Streichvorhangs 2 leicht
nachteilig wirkende und relativ unkontrollierte Luftströmungen 7.
Darüber hin aus erschweren diese auch turbulenzartig zu
nennenden Luftwirbelungen die Kontrolle des Differenzdrucks über
den Streichvorhang zwischen der Vorderseite 13 und Rückseite 14.
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Als
Beispiel von der bekannten Technik in Bezug auf dieses Problem kann
die in der Veröffentlichung
US 6,666,165 B2 dargestellte Vorrichtung
genommen werden, bei dem die Schaberblasungsfunktion vom übrigen
Gasvolumen mit Hilfe eines haubenartigen Zusatzelements getrennt
worden ist. Mit seiner Hilfe ist zugleich versucht worden, die direkten Auswirkungen
der Schaberblasung als unkontrollierte Wirbelung der Luft in dem
umgebenden Gasvolumen zu reduzieren.
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Mit
Hilfe der Lösung kann jedoch nicht die Luftwirbelung in
der unmittelbaren Nähe des Streichvorhangs kontrolliert
werden. Bei Schaberblasung kommt darüber hinaus das oben
erläuterte Sonderproblem vor, d. h. die erforderliche Leistung
der Blasung hängt von der Bahngeschwindigkeit ab. Die Bahn
muss im Allgemeinen mit einer solchen Leistung geblasen werden,
dass eine Situation entstehen kann, bei der die Gegenblasung Vakuum
auf der Vorderseite erzeugt, d. h. es wird Bedarf an Zuluft erzeugt.
Die Blasgeschwindigkeit wird in der Praxis als Funktion der Bahngeschwindigkeit
gemäß experimentell zu definierenden Schemata
reguliert. Bei Erhöhung der Menge der Gegenblasung wird
auch der Bedarf an Zuluft erhöht. Auch bei der mit Saugprinzip funktionierenden
Ableitung der Grenzluft gilt prinzipiell die gleiche Philosophie,
d. h. bei Erhöhung der Geschwindigkeit muss entsprechend
die Saugleistung erhöht werden und wird die Menge der Zuluft
erhöht.
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Neben
der Kontrolle der im Gasvolumen
39 vorkommenden Strömungen
verursachen zusätzlich die durch den Streichvorhang
2 selbst
verursachten Störungen Probleme. Insbesondere von der Höhe des
Streichvorhangs hängt nämlich ab, wie viel der Flor
in den Bereich des Streichpunkts selbst Luft mitreißt.
Es handelt sich um eine Art eigene Grenzluftschicht des Streichvorhangs,
die an sich eine nachteilige Auswirkung auf die Stabilität
und das Verhalten des Flors hat. Wenn diese Luftströmung
in keiner Weise kontrolliert wird, wird sie turbulent und verursacht „Flattern” des
Flors. Zum Beispiel bietet die Lösung der Veröffentlichung
US 6,666,165 B2 keine Mittel
für diese Strömungsstörungen.
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In
Bezug auf die 2 ist es zugleich bei der Kontrolle
der Luftströmungen wesentlich, die Wirbelung der Luft in
dem vor dem Streichvorhang 2 vorhandenen Raum 13 und
insbesondere in der unmittelbaren Nähe des Streichvorhangs
zu verhindern. Die Auswirkung der Turbulenz auf den Streichvorhang
ist jetzt erfindungsgemäß entscheidend reduziert
worden, indem eine mit dem Streichvorhang in Kontakt strömende,
als Schutzzone dienende Gasmatratze 31 gebildet worden
ist. Sie ist vorteilhaft angeordnet, am günstigsten in
Richtung des Streichvorhangs strömend und vor allem vorteilhaft
möglichst laminar. Der Gasflor wird gebildet, indem er
vorzugsweise direkt nach Bildung und Lösung des Streichvorhangs
mit ihm in Kontakt gebracht wird, an die Strömungsgeschwindigkeit
und Richtung des Streichvorhangs angepasst.
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In 2 ist
eine vorteilhafte Ausführungsart der das erfindungsgemäße
Verfahren anwendenden Lösung dargestellt. Für
die Ableitung der Grenzlagenluft ist in diesem Beispiel eine Schabergebläsevorrichtung 17 angeordnet.
Die Strömung der Grenzlagenluft 5 zum Streichpunkt 12 wird
mindestens für eine Bewegungskomponente in Bezug auf die
Laufrichtung R der zu blasenden Materialbahn W mit Hilfe der entgegengesetzten
Luftströmung 21 verhindert. Das durch die zu blasende
Luftströmung 21 entstehende Ejektor-Phänomen
erzeugt ein Vakuum, mit dem Luft über den Schlitz zwischen
dem Schabergebläse und dem Streichvorhang 2 in
Bezug auf die Laufrichtung der Materialbahn R aufwärts
fließt.
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Entsprechend
der Erfindung wird mit dem in Bezug auf die Laufrichtung der Bahn
auf der Vorderseite des Streichvorhangs anzuordnenden Steuerungselement 20 eine
Gaszone 31 gebildet. Die Gaszone bleibt mit anderen Worten
zwischen dem Führungselement 20 und dem Streichvorhang 2.
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Das
Führungselement trennt von der Gasströmung den
gewünschten Teil für die Gaszone 31. Mit
der Vorrichtung kann bereits als solches eine nach unten gerichtete,
mit dem Gasflor 31 ähnliche Bewegung und für
den Streichvorhang 2 ein möglichst störungsfreies
Verhalten erzeugt werden. Vorzugsweise wird die als Gaszone 31 fließende
Luft nach dem Streichpunkt 12 unterhalb des Führungselements 20 über
den Schlitz 4 gesteuert.
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Das
anzuwendende Gas kann zum Beispiel mit Wasser befeuchtete Luft in
gewünschter Temperatur sein oder eine andere entsprechende
im wesentlichen inerte Gasmischung oder Gas sein.
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Die
Dicke S1 der Gaszone ist vorteilhaft zwischen 0–100 mm
zu arrangieren. Vorteilhaft werden die Position und Dimensionierung
des Führungselements so angeordnet, dass die Durchflussgeschwindigkeit
des Gases V1 mindestens gleich groß wie die Geschwindigkeit
des Streichvorhangs V2 ist, typischerweise in der Größenordnung
von 2–3 m/s. Auf Wunsch kann die Strömungsgeschwindigkeit
bis zur Multiplikation der Florgeschwindigkeit arrangiert werden.
Vorteilhaft ist es, das Gas im wesentlichen in Richtung des Streichvorhangs
fließen zu lassen, zumindest in der unmittelbaren Nähe
des Flors.
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Die
Ausführungsart der Erfindung entsprechend 2 eignet
sich eben gut in Verbindung mit Schaberblasung. Zwischen den Schaberblasungsmitteln
und dem Führungselement 20 bildet sich neben der
Gaszone 31 ein weiterer Strömungskanal oder -schlitz 22, über
den der restliche Anteil von Schaberblasung vorausgesetzter Zuluft
zu strömen gesteuert werden kann.
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Das
Führungselement 20 ist zwischen den Blasvorrichtungen
und dem Flor vorteilhaft in Richtung des Streichvorhangs angeordnet,
zum Beispiel im wesentlichen vertikal oder von einer Seite von der Oberfläche
in Bezug auf den Streichvorhang entweder in einem geraden oder schiefen
Winkel. Die Form des Führungselements kann entweder gerade
oder zum Beispiel konvex oder konkav sein. Ebenfalls kann auch zumindest
auf einem Teil der Strecke ein in Bezug auf den Streichvorhang schief
geformtes Führungselement verwendet werden. Entsprechend kann
der Querschnitt auch anders als eine gleichmäßig
dicke Platte sein.
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Durch
die Formung des Führungselements kann teilweise auf die
Steuerung der Luftströmungen gewirkt werden. Auch wenn
hier von einem Führungselement 20 gesprochen wird,
können es mehrere Elemente sein oder das Element kann aus
mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Wesentlich bei der Dimensionierung
und Positionierung des Führungselements ist unter anderem,
dass die Luftströmung bei den Ableitungsmitteln des Streichvorhangs und
der Grenzlagenluft mit Hilfe des Führungselements oder
der Führungselemente so in einen oder mehrere Teile geteilt
werden kann, dass die Luftströmungen in anderen Bereichen
die zwischen dem Streichvorhang und dem Führungselement
stattfindende Strömung nicht stören kann.
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Die
Position des Führungselements wird vorteilhaft sowohl vertikal
als auch horizontal regulierbar angeordnet. Die Aufteilung der Luftströmung
kann reguliert werden, indem die Größe des Schlitzes 22 zwischen
den Blasungsschaberungsvorrichtungen und dem Führungsele ment
und die Position und Stellung des Führungselements verändert
werden.
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Es
ist wichtig, dass die Position und Dimensionierung des Führungselements
oder der -elemente richtig gewählt werden, damit eine gewünschte Gasströmungszone
als Unterstützung für den Streichvorhang erhalten
wird. Luftwirbelung zwischen dem Führungselement 20 und
dem Streichvorhang kann möglichst wirkungsvoll verhindert
werden, indem das Führungselement 20 möglichst
nahe dem Streichvorhang positioniert wird. Der Schlitz 4 zwischen
der Unterkante des Führungselements 20 und der
Bahn W wird wiederum so hoch angeordnet, dass ein wesentlicher Teil
der nach dem Schaber entstehenden neuen Grenzlagenluft abgeleitet
werden kann. Der Schlitz 4 zwischen der als Führungsplatte 20 funktionierenden
Zwischenplatte oder entsprechend und der Bahn W ist vorteilhaft
1–10 mm, am geeignetsten im Bereich von 3 ± 2
mm.
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Entsprechend
beträgt der Abstand S1 der Zwischenplatte vom Streichvorhang 2,
d. h. zugleich auch die Dicke der Gaszone 31 vorteilhaft
10–50 mm, am geeignetsten 15–35 mm. Es soll hervorgehoben werden,
dass der Abstand zwischen dem Führungselement und dem Streichvorhang
nicht unbedingt aktiv reguliert werden muss, dass sie sich jedoch
in der der Erfindung entsprechenden Lösung regulieren lässt.
Der Schlitz kann somit entweder fix oder einstellbar sein. Der der
Erfindung entsprechende Schlitz muss somit nicht immer einstellbar sein. Eventuelle
Einstellmaßnahmen sind zum Beispiel beim Start der Maschinenlinie
besonders sinnvoll.
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Die
Höhe der Zwischenplatte bzw. des Führungselements 20 kann
zum Beispiel zwischen 25–150 mm, vorzugsweise zwischen
35–100 mm gewählt werden. Die Höhe des
Führungselements kann auch einstellbar arrangiert werden,
wie in dem Fortsetzungsteil 20b veranschaulicht ist. Das
Führungselement muss auf jeden Fall in Laufrichtung des Streichvorhangs
ausreichend hoch sein. Wenn ein zu flaches Führungselement
verwendet wird, kann die Strömung nicht unbedingt in erforderlichem
Maße vor dem Bereich des Streichpunkts laminar werden.
Bei der der Erfindung entsprechenden Lösung ist es wichtig,
auch mit deren Hilfe im kritischen Bereich eine Strömung
in Richtung des Flors in der Luftmasse zu erzeugen. Die Höhe
des Führungselements ist jedoch vorteilhaft weniger als
die Hälfte von der Höhe des Streichvorhangs. Indem
zwischen dem Führungselement und dem Bereich der Eingabelippe
ein ausreichend großer Schlitz gelassen wird, wird die Anfälligkeit
des Arrangements für Eingabestörungen vermieden.
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Vorteilhaft
ist es, das Führungselement 20 in der Breite mindestens
der Breite des Streichvorhangs entsprechend anzuordnen, am geeignetsten ein
wenig größer als die Breite des Flors, um die
Stabilität des Flors auch in den Randbereichen sicherzustellen.
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Zugleich,
wenn die von der Grenzluftschaberung gesaugte Luft zwischen der
Führungswand 20 und dem Streich vorhang 2 in
der Gaszone 31 fließt, wird in diesem Spalt ein
geringer Unterdruck erzeugt. Wenn die Menge der Schaberblasung dann
aus irgendeinem Grund geändert werden muss, verändert sich
auch die vor dem Streichvorhang fließende Luftmenge, wobei
die Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit eine
Druckveränderung verursachen und die Stabilität
des Streichvorhangs gestört würde.
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Die
in der unmittelbaren Nähe des Streichvorhangs stattfindende
Luftströmung kann jetzt mit Hilfe der Erfindung in einer
einfachen und wirkungsvollen Weise beeinflusst werden, indem die
Luftströmung in gewünschter Weise auf verschiedene
Seiten des Führungselements geteilt wird und ausdrücklich so,
dass die Luftströmung in dem Raum 31 zwischen dem
Führungselement und dem Streichvorhang so groß wie
gewünscht ist. Der Rest der Luftströmung kann
stets über den Schlitz 22 geführt werden,
ohne sich um die Größe und Geschwindigkeit an
sich mehr zu kümmern. Der mit Hilfe der Erfindung über
den Streichvorhang wirkende Differenzdruck kann einfach und wirkungsvoll
kontrolliert werden und die Größe nach Wunsch
eingestellt werden und somit die Stabilität des Streichvorhangs
verbessert werden.
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Bei
den Luftdüsen der Schabergebläse kann insbesondere
in waagerechter Richtung ein auf den Schlitz 22 wirkendes
Element angeordnet werden, wie mit den Bezugszeichen 44, 45 markiert.
Mit Hilfe des Elements und des Führungselements 20 ist
der Schlitz 22 dazwischen von der Form und/oder der Größe
her einstellbar. Dieses für die Drosselung oder Einstellung
der Luftmenge zu verwendende Element kann entweder eine oberhalb
der Luftdüse angeordnete Regelplatte 44 oder ein
alternatives Regelelement wie zum Beispiel ein auf der Seite des
Schlitzes 22 anzuordnendes mit Druck bedientes Balgelement oder
ein entsprechendes von der Form oder von der Größe
her einstellbares Führungs- oder Drosselelement 45 sein.
Zwei Ausführungsformen sind in Abbildung 4 und 5 genauer
ersichtlich. Auch andere der bekannten Technik entsprechende Elemente
sind für die Einstellung der Luftströmung für
den Schlitz 22 erdenklich.
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Durch
Steuerung des der Erfindung entsprechenden Führungselements 20 kann
die vor dem Streichvorhang 2 verlaufende Luftströmung 31 kontrollierter
eingestellt und stabilisiert werden. Ein Teil in der exakt gewünschten
Größe der von der Schaberungsblasung gesaugten
Luftmenge 49 ist jeweils zu trennen und über den
Schlitz 22 zwischen dem Führungselement und dem
Schabergebläse zu steuern. Über den zwischen dem
Führungselement 20 und den Ableitungsvorrichtungen 6 der
Grenzlagenluft bleibenden Raum kann die Luft gesteuert werden, relativ
frei weiter zu fließen, um den Gesamtbedarf der durch das
Ansaugphänomen verursachten Zuluft zu erfüllen.
Ebenfalls wird auf dieser Seite des Führungselements 20 durch
die Wirbelung der Luftströmungen kein wesentlicher Nachteil
in Bezug auf die Stabilität des Streichvorhangs verursacht.
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Damit
die Strömungsbedingungen in der Nähe des Streichvorhangs
bei Veränderungen der Bahngeschwindigkeit möglichst
stabil blieben, können neben der Einstellung der Eingabe
der Gaszone gleichzeitig die Position dieses Führungselements 20 und
die Größe des Schlitzes 22 bei Veränderung
der Blasgeschwindigkeit eingestellt werden. Grob kann gesagt werden,
dass, je größer die Geschwindigkeit der Maschine
und der Bahn, je kleiner der Schlitz zwischen dem Streichvorhang
und dem Führungselement vorteilhaft gestaltet werden sollte.
Bei der Erhöhung der Bahngeschwindigkeit wird der Raum
zwischen dem Führungselement 20 und den Schaberblasvorrichtungen
erhöht oder die Drosselung der Strömung in erforderlichem
Maße eingestellt.
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Dort
wo sich der typische Abstand zwischen den stationären Vorrichtungen
und dem Streichvorhang in der Größenordnung von
25–40 mm befindet, beträgt die Größe
des Schlitzes 22 zwischen der als Führungselement 20 verwendeten
Zwischenplatte und der Blasdüse 46 0–35
mm, vorzugsweise 5–20 mm. Anstelle der Regelplatte 44 kann
in Bezug auf den Schlitz 22 auch Drosselung zum Beispiel
mit Hilfe von Balgelementen 45 genutzt werden, wobei der Querschnitt
der Strömungsöffnung minimal so groß wie
oben genannt ist. Die Größe des Schlitzes 22 kann
somit auch auf den Wert von 0 mm gesetzt werden, wobei dieser Zwischenraum 26 zwischen
dem Führungselement 20 und der Blasdüse 46 von
oben her gesehen vollständig geschlossen ist.
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Die
der Erfindung entsprechende Lösung ist als Einheit einfach
und leicht einzustellen. Die Position des Führungselements 20 oder
die dadurch begrenzten Strömungsschlitze sowohl auf der
Ober- als auch auf der Unterseite sowie in Bezug auf das Schabergebläse
können nach Wunsch eingestellt werden.
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Ebenfalls
können im Bereich des Streichpunkts Mittel angeordnet werden,
um das in der Gaszone 31 fließende Gas zumindest
teilweise abzusaugen. Somit kann die gleichmäßige
laminare Strömung des Gases noch besser neben dem Streichvorhang
in der gesamten Breite der Bahn unabhängig von äußeren
Störungen sichergestellt werden. Das System kann somit
vollkommen unabhängig von der Schaberung der Grenzluft
arrangiert werden.
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In
einer ausgeführten Prüfung und in Tests ist festgestellt
worden, dass mit der der Erfindung entsprechenden Lösung
eine Erleichterung der Kontrolle der Stabilität und die
Verbesserung der Schaberungsleistung der Grenzlagenluft zu erreichen
sind. Ohne das erfindungsgemäße Führungselement
kann die Menge der Schaberblasung oder entsprechend die Blasgeschwindigkeit
nur um einige Prozent erhöht werden, ohne dass die Stabilität
des Streichvorhangs bedeutend gestört würde. Dagegen
kann entsprechend der Erfindung allein durch Einsatz der Führungselemente 20 die
Menge und/oder Geschwindigkeit der Schaberblasung sogar um hundert Prozent
geändert werden, ohne eine nachteilige Auswirkung auf die
Stabilität des Streichvorhangs auszuüben. Diese
Erweiterung des Betriebsfensters basiert also darauf, dass die im
Kontakt mit dem Streichvorhang fließende Luftströmung
nahezu konstant und laminar gehalten werden kann, auch wenn die
durch Schaberblasung geforderte Zuluftmenge sogar vervielfacht wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind am Führungselement 20 eine
oder mehrere Durchbohrungen 28 angeordnet, vorzugsweise Schlitze
oder Öffnungen in einem geeigneten Abstand von der Unterkante.
Die Strömung der Gaszone 31 kann insbesondere
in der Nähe des Streichpunkts 12 vorteilhaft beeinflusst
werden. Dies kann ausgeführt werden, indem für
die Luftströmung eine Möglichkeit arrangiert wird,
auch durch das Führungselement geführt zu werden.
Solche Öffnungen 28 sind am besten in der perspektivischen
Darstellung gemäß Abbildung 3 zu sehen.
Die Luft kann angeordnet werden, sowohl über die Öffnungen
als auch unterhalb des Führungselements 20 in
dem gewünschten Verhältnis zu fließen.
Somit kann die Luft in den Raum zwischen dem Führungselement 20 und den
Ableitungsmitteln 6 der Grenzluft fließen und weiter
zu den Ableitungsmitteln 6 der Zuluft, wie in der Abbildung 4 und 5 dargestellt.
Darüber hinaus kann für die Öffnungen 28 sowohl
in Bezug auf die Position als auch die Strömungsquerschnittsfläche
in Querrichtung der Bahn profilierte Einstellung angewendet werden,
mit der zum Beispiel auf die örtlich vorkommenden Strömungen
und deren Auswirkung kompensierend gewirkt werden kann.
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Die
am Führungselement angeordneten Öffnungen, Schlitze
oder entsprechend werden jedoch ausreichend hoch in einem bestimmten
Minimalabstand entfernt von der Unterkante des Führungselements
und der Bahn angeordnet. Die Öffnungen werden ausreichend
hoch so angeordnet, dass sich die Luftströmung vor dem
Streichpunkt 12 ausgleichen kann.
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Weiterhin
kann gemäß einer Zusatzidee der Erfindung eine
oder mehrere oben aufgeführte Eigenschaften des Führungselements
einstellbar oder automatisch veränderlich zum Beispiel
gemäß Geschwindigkeit der Materialbahn oder der
Menge der Schaberblasung oder der Blasgeschwindigkeit arrangiert
werden. Ebenfalls können einstellbare Größen in
Querrichtung der Bahn profilierbar sein.
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Das
Führungselement kann von der Position her einstellbar arrangiert
werden, wie mit einem Beispiel für zwei Positionen mit
gestrichelter Linie 20b veranschaulicht worden ist. Je
höher das Führungselement gebildet wird, desto
vorteilhafter ist es, dass es von der Position her vom Streichvorhang
ein wenig weg geneigt ist. Somit wird das Risiko reduziert, dass
der Streichvorhang an das Führungselement mitgerissen wird.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung ist zusätzlich
die Einstellung des Abstands des Führungselements vom Streichvorhang
in Querrichtung der Maschine profilierbar angeordnet. Dies ist in
der 6 mit den mit dem Bezugszeichen 20d markierten
Querprofilen der Führungsplatte veranschaulicht. Somit
können bei der Ein stellung S1 unter anderem die Schwankungen
der vertikalen Luftströmungen in Querrichtung der Maschine
berücksichtigt werden, wobei die auf den Streichvorhang
gerichtete Saugwirkung gegen das Führungselement durch
Einstellung dieses Abstandes kompensiert und somit das Mitreißen
des Streichvorhangs in Kontakt mit dem Führungselement
verhindert werden kann.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform der Erfindung ist auch denkbar,
dass die Gaszone noch mehr zu einem gekapselten Raum gebildet wird,
indem am Führungselement auf der Seite des Streichvorhangs
Zwischenwände oder -führungen angeordnet werden,
um die Gaszone in gewünschtem Maße in Fächer
zu unterteilen, die im wesentlichen vertikal in Richtung der Luftströmung
erstreckt werden. Mit anderen Worten ist der Raum in Querrichtung
der Maschine in Segmente unterteilt, in denen die Luft in Richtung
des Streichvorhangs fließen kann. Zugleich werden die Bewegungen
der Luftströmung in Querrichtung wesentlich verhindert.
Besonders wichtig bei der Kontrolle der Luftströmungen
ist nämlich die Fähigkeit, die Strömungen
in Querrichtung zu eliminieren.
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Die
Aufteilung kann mit geeigneten Zwischenwänden, -führungen
oder entsprechend ausgeführt werden. In 6 ist
eine solche Ausführungsform der Erfindung ersichtlich,
bei der am Führungselement, vorzugsweise daran befestigt,
in gewünschten Abständen Zwischenwände
oder -führungen 61 angeordnet sind, die den Durchflusskanal
zwischen dem Führungselement 20 und dem Streichvorhang
in mehrere getrennte Durchflusskanäle 63 unterteilen. Der
hauptsächliche Zweck ist es, die in Querrichtung der Maschine
vorkommenden Luftströmungen zu verhindern.
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Die
Anzahl der Zwischenwände und der Abstand zu einander kann
nach Bedarf gewählt werden. In der Abbildung sind zur Veranschaulichung
noch Zwischenwände 62 vermerkt. Vorzugsweise werden die
Zwischenwände 61, 62 in den Randbereichen 64 der
Bahn dichter als in dem mittleren Bereich 65 der Bahn angeordnet.
Dort, wo das eigentliche Führungselement 20 in
einem bestimmten sicheren Abstand von dem Streichvorhang 2 angeordnet
werden muss, kann die Zwischenwand 61, 62 von
der Kante 66 auf der Seite des Streichvorhangs in einen
Abstand von S2 deutlich näher angeordnet werden, da es
nun keine Gefahr eines ähnlichen Saugeffekts zwischen dem
Führungselement und Streichvorhang besteht. Der Abstand
S2 kann sogar weniger als die Hälfte von dem Abstand S1
betragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 03/053597 [0017]
- - EP 1142647 B1 [0018]
- - FI 20055094 [0019]
- - US 6666165 B2 [0026, 0047, 0049]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Red. Jokio,
M., Veröff. Fapet Oy, Jyväskylä (Finnland)
1999, 361 S [0005]