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Die
Erfindung betrifft ein Dämpfungssystem zum
Eliminieren der Torsionsschwingungen, eine Verwendung des Dämpfungssystems
und ein Verfahren zum Eliminieren der Torsionsschwingungen mit den
in den Oberbegriffen jeweiliger unabhängiger Ansprüche genannten
Merkmalen.
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An
Wellen Kraft umsetzender Maschinen können infolge der Eigenfrequenzen
und Resonanzeffekte unerwünschte
Torsionsschwingungen auftreten, die einen brummenden Lärm oder
Verschleiß oder
im ungünstigsten
Fall das Versagen des Bauteils oder der Bauteile, die schwingungstechnisch
mit der Welle gekoppelt sind, verursachen. Bisher können Torsionsschwingungen
mit Zweimassesystemen, die auf den Wellen aufgebracht werden, durch Veränderung
der Eigenfrequenz des Systems gedämpft bzw. vermieden werden.
Ebenso gibt es Systeme, die Torsionsschwingungen mittels Riemen über eine
Riemenscheibe und einem Ausgleichsmassen aufweisenden Nebenaggregat
dämpfen.
Bei diesen Verfahren wird die Torsionsschwingung über mechanische
Einwirkungen gedämpft,
wobei die zusätzlichen
Massen und Mechanismen das Gewicht von Maschinen und ihre Komplexität erhöhen. Wenn in
einem rotierenden mechanischen System durch Zuschalten oder Abschalten
von Teilmechanismen die Eigenfrequenz des Systems verändert, muss auch
das gekoppelte mechanische Dämpfungssystem
dieser Änderung
angepasst werden, wodurch die Komplexität des Systems weiter steigt.
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Zur
Aufgabe der vorliegenden Erfindung gehört es, Mittel und Verfahren
zum Beseitigen von Torsionsschwingungen und durch sie verursachter
Störeffekte,
insbesondere der Schallerzeugung und/oder Vibrationen, anzugeben.
Ferner soll es auch mit einfachen Mitteln möglich sein, eine Anpassung
an veränderte
Schwingungsbedingungen vorzunehmen.
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Vorgreifend
werden die bekannten zueinander inversen physikalischen Effekte
der Magnetostriktion und Magnetoelastizität erklärt, da sie erfindungsgemäß Verwendung
finden.
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Die
Magnetostriktion ist physikalisch eine Deformation ferromagnetischer
Stoffe infolge eines angelegten magnetischen Feldes. Dabei erfährt der Körper beispielsweise
bei konstantem Volumen eine elastische Längenänderung. Legt man an einen
Ferromagneten ein äußeres magnetisches
Feld an, so richten sich die sogenannten Weiss'schen Bezirke gleichgerichtet aus. Durch
das Drehen der Dipole ändert
sich die Länge
eines Stabes im Bereich von ca. 10 bis 30 μm/m (hochmagnetostriktive Werkstoffe
bis 2 mm/m). Ein Ferromagnet wird durch ein magnetisches Wechselfeld
zu mechanischen Schwingungen angeregt.
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Bei
magnetoelastischem Effekt erfolgt in einer zur Magnetostriktion
inversen Weise die Ausrichtung der Weiss'schen Bezirke durch mechanische Krafteinwirkung
auf ein ferromagnetisches Material, worauf diese eine nach außen veränderte Permeabilität bewirken,
die beispielsweise durch eine magnetische Kopplung mit einer Spule
messbar ist.
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Es
wird insbesondere nach einem ersten, vorrichtungstechnischen, Aspekt
vorliegender Erfindung ein Dämpfungssystem
zum Dämpfen
der Torsionsschwingungen von Wellen in Kraft umsetzenden Maschinen
vorgeschlagen, das zur Lösung
der Aufgabe der Erfindung mit folgenden Mitteln ausgestattet ist:
- – einem
Drehmomentsensor zum Erfassen der Torsionsschwingung;
- – wenigstens
einer magnetostriktiven Aktorvorrichtung zum Erzeugen einer mechanischen
Gegenschwingung;
- – einem
Steuermittel, welches das Messsignal des Drehmomentsensors zeitlich
aufgelöst
erfassen und ein phasenverschobenes Signal für eine Gegenschwingung erzeugen
und die Aktorvorrichtung antreiben kann.
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Die
magnetostriktive Aktorvorrichtung weist vorzugsweise wenigstens
eine erste elektromagnetische Spule auf, die auf einer, vorzugsweise
die Welle umschließenden,
Haltervorrichtung angeordnet ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung vorliegender Erfindung ist die Haltervorrichtung
an dem Gehäuse
der Maschine verankert. Dadurch werden jedoch höhere Anforderungen an die Rundlaufgenauigkeit
der Welle gestellt, damit die Spaltabstände zwischen Aktorvorrichtungen
und Welle und Drehmomentsensor und Welle keinen zu großen Schwankungen
unterliegen.
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Daher
ist die Haltervorrichtung in einer weiter entwickelten Ausgestaltung
mit dem Gehäuse
der Maschine in einer mit der axialen, durch Unwucht und/oder Rundlaufungenauigkeit
und/oder Lagertoleranzen und/oder Torsion verursachten Schwenkbewegung
der Welle gekoppelten Haltervorrichtung angeordnet, sodass ein voreingestellter
Spaltabstand während
der Drehung der Welle stets erhalten bleibt. Die Haltervorrichtung
folgt hierdurch den Schwenkbewegungen der Welle.
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Von
einem weiteren Vorteil ist es, wenn die Wirkungsrichtung der wenigstens
einen Aktorvorrichtung in Bezug auf die Drehachse der Welle unter
einem vorbestimmten Neigungswinkel angeordnet ist, sodass die Wirkrichtung
der Aktorvorrichtung möglichst
gut mit der Richtung der Torsionsspannungen in Oberflächenbereichen
der Welle übereinstimmt.
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Der
Neigungswinkel der Wirkungsrichtung einer ersten Aktorvorrichtung
liegt vorzugsweise zwischen 30 und 60 Grad, bevorzugter zwischen
40 und 50 Grad, noch bevorzugter zwischen 43 und 47 Grad, noch bevorzugter
bei 45 Grad liegt, und der Neigungswinkel der Wirkungsrichtung einer
zweiten Aktorvorrichtung liegt vorzugsweise zwischen 255 und 285
Grad, bevorzugter zwischen 265 und 275 Grad, noch bevorzugter zwischen
268 und 272 Grad, noch bevorzugter bei 270 Grad in Bezug auf die
Wellendrehachse.
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Die
wenigstens eine magnetostriktive Aktorvorrichtung ist vorzugsweise
als eine elektromagnetische Spule, die in einer die Welle umschließenden Haltervorrichtung
angeordnet ist, ausgebildet. Die magnetostriktiven Aktorvorrichtungen
weisen ferner bevorzugt jeweils eine Vielzahl von elektromagnetischen
Spulen auf, die vorzugsweise umlaufend angeordnet sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
sind der Drehmomentsensor und die wenigstens eine elektromagnetische Spule
in einer gemeinsamen oder jeweils in einer separaten die Welle umschließenden Haltervorrichtung angeordnet.
Hierdurch ist eine größere Flexibilität in Bezug
auf die anwendungsbezogenen Anforderungen ermöglicht.
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Diese
Flexibilität
lässt sich
weiter steigern, wenn eine Vielzahl von die Welle umschließenden Haltervorrichtungen
zum Erzeugen einer mehrfach verstärkten und koordinierten Gegenschwingung
vorgesehen ist.
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Weil
der magnetostriktive Effekt keine große Wirktiefe besitzt, kann
es von besonderem Vorteil sein, das erfindungsgemäße Dämpfungssystem
einzusetzen, wenn die Welle anwendungsbedingt als eine Hohlwelle
ausgeführt
ist.
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Das
Steuermittel weist ferner bevorzugt einen Regelalgorithmus auf,
der in einem offenen oder geschlossenen Regelkreis die eliminierende
Dämpfung
geregelt erzeugt.
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Die
wenigstens eine magnetostriktive Aktorvorrichtung ist von der Oberfläche der
Welle mit einem vorgegebenen Spalt beabstandet angeordnet. Dadurch
kann die erfindungsgemäße Dämpfung berührungslos
und somit ohne Verschleiß durch
Reibung ausgeführt
werden.
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Ferner
ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung die wenigstens eine
magnetostriktive Aktorvorrichtung von der benachbarten Aktorvorrichtung
mit einem vorgegebenen Abstand beabstandet, sodass die Aktorvorrichtungen
einander nicht störend
beeinflussen.
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Die
wenigstens eine magnetostriktive Aktorvorrichtung weist vorzugsweise
wenigstens eine erste und eine zweite elektromagnetische Spule auf,
die für
jeweils eine der beiden entgegengesetzten Drehrichtungen bzw. Schwingungsrichtungen
der Welle vorgesehen sind, wobei die Wirkungsrichtungen der ersten
und zweiten Aktorvorrichtungen im Wesentlichen senkrecht zueinander
ausgebildet sind.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
sind die erste und zweite elektromagnetische Spule der komplementär zueinander
wirkenden Aktorvorrichtungen gekreuzt übereinander angeordnet.
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Der
Drehmomentsensor ist hierbei vorzugsweise nach magnetoelastischem
Prinzip ausgebildet, dem zum magnetostriktiven inversen Effekt,
kann jedoch auch von einer anderen bekannten Bauweise sein.
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Nach
einem weiteren Aspekt werden die erfindungsgemäßen Aufgaben durch eine Verwendung des
Dämpfungssystems
nach einem vorhergehenden Anspruch zur Minderung der Schallentwicklung sowie
der Vibrationen infolge der Torsionsschwingungen an Wellen gelöst.
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Nach
noch einem weiteren, in diesem Fall verfahrenstechnischen Aspekt
werden die Aufgaben der Erfindung mit einem Verfahren zum Dämpfen von Torsionsschwingungen
von Wellen in Maschinen mit Dämpfungssystem
nach einer vorhergehend beschriebenen Ausgestaltung gelöst.
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Hierzu
werden folgende Verfahrensschritte ausgeführt:
- – die Torsionsschwingung
des Drehmomentes der Welle zeitaufgelöst erfasst;
- – ein
phasenverschobenes Signal für
eine Gegenschwingung erzeugt, und
- – eine
mechanische Gegenschwingung mithilfe wenigstens einer magnetostriktiven
Aktorvorrichtung erzeugt.
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Eine
besonders effektive Dämpfung
wird dadurch erreicht, dass die erste Aktorvorrichtung während des
Schwingungsmaximums der Torsionsschwingung des Drehmomentes bestromt
wird und die zweite Aktorvorrichtung während des Schwingungsminimums
bestromt wird. Dadurch wird erreicht, dass die erzeugte dämpfende
Gegenschwingung jeweils der Richtung der Torsionsspannungen angepasst
wird, die ihre Richtung pro Torsionschwingung einmal ändern.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
die Torsionsschwingungen weitestgehend ausgelöscht werden, sodass beispielsweise
eine störende
Schallentwicklung oder auch störende
Vibration eliminiert werden können.
Ferner ist es möglich,
auch in stehenden Wellensystemen auftretende Torsionsschwingungen
bzw. Vibrationen erfindungsgemäß zu dämpfen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
erste bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dämpfungssystems;
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2 Querschnitt
durch das Dämpfungssystem;
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3 eine
zweite bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dämpfungssystems;
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4 eine
dritte bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dämpfungssystems;
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5 ein
Signal- und Drehmomentverlaufdiagramm,
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6 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung des Dämpfungssystems,
und
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7, 8 eine
Darstellung des Verlaufs der Torsionsspannungen während einer überlagerten Torsionsschwingung.
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1 zeigt
eine erste bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dämpfungssystems 11.
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Eine
drehbar in Lagern 6 (siehe 6) gelagerte
Welle 1 einer Kraft umsetzenden Maschine unterliegt Torsionsschwingungen,
die sich insbesondere in den Oberflächenbereichen bemerkbar machen. Die
Frequenz dieser Torsionsschwingung ergibt sich aus der Eigenfrequenz
des mechanischen Systems.
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Erfindungsgemäß ist eine
die Welle 1 umschließende
Haltervorrichtung 2 insbesondere ringförmig ausgebildet. In vorliegender
Ausgestaltung ist auf der zur Wellenoberfläche gewandten Innenseite der
Haltervorrichtung 2 ein Drehmomentsensor 5 und eine
Vielzahl von magnetostriktiven ersten und zweiten Aktorvorrichtungen 3 und 4 ringsherum
um den Wellenumfang angeordnet.
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Die
ersten Aktorvorrichtungen 3 sind unter einem ersten Neigungswinkel α in Bezug
auf die Drehachse der Welle 1 derart angeordnet, dass deren
elektromagnetisch erzeugte Kraftwirkung im Wesentlichen mit den
bei einer Torsion in Bezug auf die Drehachse der Welle 1 unter
45 Grad verlaufenden Torsionsspannungen übereinstimmt. Deswegen ist der
erste Neigungswinkel α bevorzugt
45 Grad, kann jedoch auch zwischen 30 und 50 Grad liegen.
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Die
zweiten Aktorvorrichtungen 4 sind für eine andere Drehrichtung
bzw. Schwingungsrichtung der Welle 1 vorgesehen und sind
daher in einem zum ersten Neigungswinkel komplementär ausgebildeten zweiten
Neigungswinkel β angeordnet.
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Der
Drehmomentsensor ist vorzugsweise auch in der gleichen Haltervorrichtung 2 innenseitig angeordnet
und ist mit der Oberfläche
der Welle 1 berührungslos
elektromagnetisch gekoppelt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
dieser Drehmoment sensor nach dem zum magnetostriktiven inversen
magnetoelastischen Prinzip ausgeführt ist.
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Das
durch den Drehmomentsensor 5 zeitlich aufgelöst erfasste
Messsignal der Torsionsschwingung wird von einer (nicht dargestellten)
Steuerung dazu verwendet, ein um 180 Grad phasenverschobenes Steuersignal
zur Erzeugung einer Gegenschwingung dMD zu
erzeugen. Das phasenverschobene Steuersignal ist dann von der Steuerung
verstärkt und
zum Ansteuern der ersten oder der zweiten, je nach Torsionsschwingungsrichtung
der Welle 1, Aktorvorrichtungen 3 oder 4 ausgegeben.
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Es
kann eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Haltervorrichtungen 2, 2' mit magnetostriktiven Aktorvorrichtungen
auf einer Welle 1 angeordnet werden, um eine größere Kraftwirkung
der Gegenschwingung zu erzeugen.
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In
anderen (nicht dargestellten) Ausgestaltungen können die Aktorvorrichtungen 3, 4 und
der Drehmomentsensor 5 auf separaten Haltervorrichtungen
angeordnet sein. Ferner kann in einer weiteren Ausgestaltung auf
einer Haltervorrichtung 2 nur eine Vielzahl der ersten
Aktorvorrichtungen 3 angeordnet sein. Im letzteren Fall
kann eine baugleiche Haltervorrichtung 2 mit Aktorvorrichtungen 3 umgedreht
auf der Welle 1 angeordnet werden, sodass durch eine einzige
Ausgestaltung beide Torsionsschwingungsrichtungen der Welle 1 abgedeckt
sein können,
in dem eine Haltervorrichtung linksdrehend und eine zweite baugleiche
rechtsdrehend auf der Welle 1 montiert werden.
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Die
Haltervorrichtung 2 kann in einer Ausgestaltung starr mit
dem Gehäuse
(nicht dargestellt) der Maschine verbunden sein und mit einem voreingestellten
Spaltabstand von der Oberfläche
der Welle 1 beabstandet angeordnet sein. Noch vorteilhafter
ist es jedoch in einer weiter entwickelten Ausgestaltung die Haltervorrichtung 2 in
Bezug auf das Gehäuse 8 der
Maschine „schwimmend” bzw. flexibel
zu befestigen (siehe 5), sodass die Haltervorrichtung 2 alle
Schwenkbewegun gen der Welle 1 infolge von Rundlaufungenauigkeiten,
Lagerspiel, Durchbiegungen oder Torsion der Welle einfach mitmacht.
In diesem Fall bleibt sowohl der voreingestellte Spaltabstand des
Drehmomentsensors 5 als auch der voreingestellte Spaltabstand
der magnetostriktiven Aktorvorrichtungen 3, 4 stets
beibehalten und folglich sind die Messungen und die gesteuerte Dämpfung der
Torsionsschwingungen genauer und effektiver.
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Die
Haltervorrichtung 2 ist vorzugsweise aus zwei Lagerschalen
(nicht dargestellt) ausgebildet, die eine Montage und Demontage
der Haltervorrichtung durch eine auflösbare Schraubverbindung ermöglichen.
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In 2 ist
ein Querschnitt durch das Dämpfungssystem
aus 1 dargestellt. Insbesondere zu sehen ist, dass
die magnetostriktiven Aktorvorrichtungen 3, 4 auf
der Innenseite der Haltervorrichtung 2 ringsherum an dem
Umfang der Welle 1 angeordnet sind und mit einem vorgegebenen
Spaltabstand von der Wellenoberfläche beabstandet sind, sodass keine
Berührung
und somit keine Reibung und Verschleiß auftritt.
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Die
magnetostriktiven Aktorvorrichtungen 3 und 4 sind
untereinander vorzugsweise jeweils ausreichend beabstandet, sodass
sie keinen gegenseitig störenden
Einfluss aufeinander ausüben.
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Jede
der aktivierten Aktorvorrichtungen 3 oder 4 erzeugt
ein magnetisches Wechselfeld, das über den vorgegebenen Abstandspalt
in die Oberflächen
nahen Bereiche der Welle 1 eindringt und für die Ausrichtung
der Dipole der Weiss'schen
Bezirke sorgt. Die in einer Richtung ausgerichteten Weiss'schen Bezirke bewirken
eine Längenänderung des
Oberflächennahen
Bereichs der Welle und zwar in beide Richtungen von dem betroffenen
Bereich aus. Die erzeugte Gegenschwingung dMD pflanzt sich
daher entlang des Neigungswinkels α oder β um die Welle 1 herum
als eine Torsionsschwingung fort, die entgegen der durch Torsionsspannungen
erzeugte Torsionsschwingung gerichtet und um 180 Grad phasenverschoben
ist.
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Die
Amplitude und die Frequenz der Gegenschwingung dMD ist
durch Regelung der magnetischen Feldstärke der Aktorvorrichtung/en 3 und/oder 4 in
einem offenen oder geschlossenen Regelkreis nach einem Regelalgorithmus
proportional zur erfassten Torsionschwingung dMA regelbar
oder steuerbar, sodass eine gute Auslöschungseffizienz der Torsionsschwingungen
mit dem Dämpfungssystem und
Verfahren erreichbar ist.
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Außerdem ist
der Drehmomentsensor 5 vorzugsweise über einem Wellenbereich angeordnet,
in dem keine Aktorvorrichtung 3, 4 auf die Welle 1 einwirkt,
sodass der Drehmomentsensor 5 durch die Wirkung der Aktorvorrichtungen 3, 4 kein
verfälschtes
Signal erfasst.
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In 3 ist
eine zweite bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dämpfungssystems
zu sehen.
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In
Gegensatz zur Ausgestaltung in 1 sind die
entgegen wirkenden magnetostriktiven Aktorvorrichtungen 3 und 4 hierbei übereinander
gekreuzt angeordnet. Sie stören
einander jeweils nicht, da sie nie gleichzeitig aktiviert werden,
sondern jede Gruppenart für
jeweils eigene Torsionsschwingungs-Drehrichtung der Welle 1 aktiviert
wird. Die Aktorvorrichtungen 3 und 4 unter ihresgleichen
sind nach wie vor voneinander ausreichend beabstandet und üben daher
keinen störenden
Einfluss auf die Funktion benachbarter Aktorvorrichtungen 3 oder 4 aus.
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Durch
diese gekreuzte bzw. überlappende Anordnung
der Aktorvorrichtungen 3 und 4 wird vor allem
in der Länge
eine kompaktere Bauweise der Haltervorrichtung 2 erreicht,
die für
einige Anwendungen wegen Platzmangel vorteilhaft ist.
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4 zeigt
eine dritte bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dämpfungssystems.
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In
dieser Ausgestaltung wird ebenso eine in der Länge kompaktere Bauweise der
Haltervorrichtung 2 erreicht, jedoch sind die komplementär wirkenden
Aktorvorrichtungen 3 und 4 hierbei nicht übereinander
sondern nebeneinander entlang einer Umfanglinie angeordnet.
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5 zeigt
ein zeitlich aufgelöstes
Signal- und Drehmomentverlaufdiagramm.
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Einem
als konstant angenommenen Antriebsdrehmoment MA ist
eine Torsionsschwingung dMA überlagert.
Eine erfindungsgemäß genau
phasenverschoben erzeugte Gegenschwingung dMD ist außerdem überlagert,
sodass die Torsionsschwingung dMA durch
die Gegenschwingung dMD im Idealfall ausgelöscht wird.
Die Erfassung der Torsionsschwingung erfolgt vorzugsweise neben
Zeitauflösung
auch in der Amplitude, sodass auch die Amplitude der Gegenschwingung
steuerbar ist und mit angepasstem Betrag ausgeführt wird.
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Die
Torsionsschwingung dMA ist durch eine sinusförmige Schwingung
dargestellt, die eine Halbschwingung oberhalb des als konstant angenommenen
Antriebsdrehmomentes MA mit Schwingungsmaximum
dMAmax, und eine Halbschwingung unterhalb des
Antriebsdrehmomentes MA mit Schwingungsminimum
dMAmin aufweist.
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Die
Torsionsspannungen verlaufen während des
Schwingungsmaximums dMAmax, und Schwingungsminimums
dMAmin in der jeweils anderen zur Wellenachse
geneigten Richtung mit den jeweiligen Neigungswinkeln α und β, wie in 1 dargestellt. Es
findet eine Drehrichtungsumkehr der Torsionsspannungen statt. Deswegen
werden während
des Schwingungsmaximums dMAmax, der Torsionsschwingung
erfindungsgemäß nur die
Spulen der ersten magnetoelastischen Aktorvorrichtungen 3 und
während
des Schwingungsminimums dMAmin der Torsionsschwingung
nur die Spulen der zweiten magnetoelastischen Aktorvorrichtungen 4 bestromt.
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Das
Signal der Gegenschwingung dMD wird somit
auf die ersten und zweiten Aktorvorrichtungen 3 und 4 aufgeteilt.
Diese Signalaufteilung ist vorzugsweise symmetrisch auszuführen, d.
h. beim Nulldurchgang der Sinusschwingung.
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Die
bevorzugte Anordnung mit den ersten und zweiten komplementär zueinander
ausgerichteten Aktorvorrichtungen 3 und 4 ist
daher doppelt so effektiv, als eine Anordnung mit nur einer der
beiden Aktorvorrichtungen.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung des Dämpfungssystems 11.
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Die
Welle 1 ist in zwei Lagern 6, 6 drehbar gelagert.
Diese Lager können
als Gleitlager, Kugellager oder Rollenlager oder ähnlich ausgeführt sein.
An der Welle 1 greift ein Antriebdrehmoment MA in
Drehrichtung an, dem als Reaktionsdrehmoment ein Abtriebsdrehmoment
MR entgegen wirkt, sodass die Welle 1 Torsionsspannungen
ausgesetzt ist. Infolge der Eigenfrequenz des mechanischen Wellensystems
kommt es zu Torsionsschwingungen, die sich insbesondere verstärkt in den
Oberflächen
nahen Bereichen der Welle 1 ausbilden und Torsionsspannungen
verursachen.
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Das
ferromagnetische Material der Welle, beispielsweise eine Stahllegierung,
erzeugt aufgrund der durch Torsionsspannungen verursachten Materialstauchungen
magnetostriktive Änderung
der Permeabilität.
Die zeitlich aufgelöste Änderung
der Permeabilität
des Wellenoberflächenmaterials
wird durch den magnetoelastisch wirkenden Drehmomentsensor 5 erfasst
und an eine (nicht dargestellte) Steuerung übergeben. Die Steuerung kann
sowohl außerhalb
als auch innerhalb der Haltervorrichtung 2 angeordnet sein.
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Die
Steuerung erzeugt ein in Bezug zum Erfassten phasenverschobenes
Dämpfungs-Signal, das
dann verstärkt
zum Ansteuern der magnetostriktiven Aktorvorrichtungen 3 oder 4,
je nach Drehrichtung der Welle 1, verwendet wird.
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Ein
flexibles Kabel 12 weist eine ausreichende Länge auf,
sodass über
ihn die Aktorvorrichtungen 3, 4 und der Drehmomentsensor 5 und
evtl. die Steuerung mit Strom versorgt und Signale ausgetauscht werden
können.
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In
vorliegender Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Haltervorrichtung 2 mit
Aktorvorrichtungen 3, 4 nicht starr an dem Gehäuse 8 der
Maschine befestigt, sondern flexibel aufgehängt.
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Ein Übertragungselement 10 ist
an zwei Gelenken 7, 7 mit der Haltervorrichtung 2 und
mit der Verankerung 9 schwenkbar verbunden. Die Haltervorrichtung 2 erhält dadurch
in der senkrecht zur Drehachse der Welle 1 verlaufenden
Ebene wenigstens zwei Bewegungsfreiheitsgrade.
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Das Übertragungselement 10 kann
somit je nach Drehrichtung der Welle 1 sowohl Zug- als
auch Druckkräfte
auf die Haltervorrichtung 2 übertragen und diese gegen ein
Mitdrehen mit der Welle 1 festhalten. Durch die derartige
flexible Aufhängung
des erfindungsgemäßen Dämpfungssystems
werden die störenden
Einflusse durch axiale Ausschwenkungen der Welle 1 auf
die Erfassung der Torsionsschwingung und auf die Erzeugung der entgegengerichteten
phasenverschobenen Gegenschwingung durch Aktorvorrichtungen ausgeschlossen
bzw. stark reduziert.
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7 und 8 zeigen
eine Darstellung des Verlaufs der Torsionsspannungen 13, 14 während einer
dem konstanten Drehmoment MA überlagerten Torsionsschwingung.
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Um
die Torsionsschwingung zu verdeutlichen kann die Welle 1 als
ruhend angenommen werden. Wenn nun die Welle 1 über eine
Abschnittslänge beispielsweise
durch die mit der Welle gekoppelte Massen in eine Drehschwingung
bzw. Torsionsschwingung versetzt wird, so drehen sich die beiden Enden
der Welle 1 in Bezug aufeinander entgegengesetzt und schwingen
infolge der Elastizität
der Welle 1 hin und her.
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Hervorgerufen
durch die Torsionsschwingung ändert
sich die Drehrichtung der Torsionsschwingung und mit ihr die Ausrichtung
der Torsionsspannungen 13 in 7 und 14 in 8 komplementär.
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Dreht
sich die Welle 1 mit einem konstanten Drehmoment MA in eine durch Pfeil angezeigte Drehrichtung,
so wird die Torsionsschwingung dem Drehmoment MA überlagert,
wobei die zuvor beschriebene Richtungsumkehr der Torsionsschwingungen
beibehalten bleibt.
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Die
jeweils komplementär
ausgerichtete Torsionsschwingungen entsprechen in 7 dem
in 5 dargestellten Schwingungsmaximum dMAmax, und
in 8 dem Schwingungsminimum dMAmin der Torsionsschwingung.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Dämpfungssystem
und Verfahren kann nicht nur eine Lärm erzeugende Torsionsschwingung
eliminiert, sondern auch Drehmomentschwingungsspitzen entschärft werden,
wodurch die Lebensdauer eines Systems verlängert und folglich die Kosten
gesenkt werden können.
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Die
erfindungsgemäße Eliminierung
der Torsionsschwingungen passt sich ferner automatisch an geänderte Schwingungsbedingungen,
wenn beispielsweise die Eigenfrequenz des mechanischen Systems infolge
von Zuschaltung oder Abschaltung von Teilmechanismen ändert. Im
Gegenzug übt
das erfindungsgemäße Dämpfungssystem
keinen oder fast keinen Einfluss auf die Torsinos-Eigenfrequenz des
mechanischen Systems aus und zeichnet sich durch ein geringes Gewicht
aus.