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Die
Erfindung betrifft eine Aufspulvorrichtung zum Aufwickeln mehrere
Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, sowie ein Verfahren zum Aufwickeln mehrerer Fäden gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 7.
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Eine
gattungsgemäße Aufspulvorrichtung und ein gattungsgemäßes
Verfahren sind aus der
DE 100
03 513 A1 bekannt.
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Bei
der Herstellung von synthetischen Fäden in einem Schmelzspinnprozess
ist es üblich, eine Mehrzahl von parallel extrudierten
Fäden am Ende des Prozesses gemeinsam zu Spulen aufzuwickeln. Um
die aus der Spinneinrichtung abgezogene Fadenschar mit identischen
Aufwickelgeschwindigkeiten aufwickeln zu können, werden
die Spulen an einer angetriebenen Spulspindel gewickelt. Derartige Spulspindeln
werden üblicherweise nur einseitig gelagert, damit ein
Spulenwechsel durch Abziehen der Spulen von einem frei auskragenden
Ende der Spulspindel in einfacher Art und Weise ausführbar
sind. Je nach Anzahl der Spulen und Größe der
Spulen ergeben sich dabei erhebliche Gewichtsbelastungen an der
Spulspindel, die insbesondere zum Ende hin einer Spulreise zu Absenkungen
des freien Endes der Spulspindel führen. Derartige Absenkungen
der Spulspindel sind jedoch ungewünscht, da die an den Oberflächen
der Spulen anliegende Andrückwalze unterschiedliche Anpresskräfte
erzeugen, die den Spulenaufbau negativ beeinflussen. Um derartige Absenkungen
der Spulspindel zu kompensieren, ist aus der
DE 100 03 513 A1 eine Aufspulvorrichtung und
ein Verfahren zum Aufwickeln der Fäden bekannt, bei welcher
in Abhängigkeit von der Absenkung der Spulspindel eine
Nachführung der Andrückwalze erfolgt.
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Bei
der bekannten Aufspulvorrichtung ist hierzu die Andrückwalze
an einem beweglichen Walzenträger gehalten, welcher über
zumindest einem Aktor in seiner Lage relativ zur Spulspindel veränderbar
ist. Dem freien Ende der Spulspindel ist eine Sensoreinrichtung
zugeordnet, die die Lage der Spulspindel erfasst und in Abhängigkeit
von der Lage der Spulspindel über ein Steuergerät
den Aktor des Walzenträgers steuert.
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Im
praktischen Betrieb hat sich mm gezeigt, dass derartige Lagesensoren
aufgrund der hochdynamischen Vorgänge an den Spulspindeln
eine unzureichende Auflösung aufweisen. So dürfen
Messsignale, die aus den Schwingungen der Spulspindel resultieren
nicht zur Lageänderung der Andrückwalze genutzt
werden. Insoweit lassen sich nur relativ große Absenkungen
der Spulspindel kompensieren.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, die Aufspulvorrichtung der gattungsgemäßen
Art sowie das bekannte Verfahren zum Aufwickeln mehrerer Fäden derart
zu verbessern, dass selbst kleinste Absenkungen der Spulspindel
am freien Ende der Spulspindel erkannt und entsprechend kompensiert
werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Aufspulvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum
Aufwickeln mehrerer Fäden gemäß dem Anspruch
7 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
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Die
Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, dass bereits jede sich
auf den Spulenaufbau negativ auswirkende Absenkung der Spulspindel
erfasst wird. Für den Spulenaufbau beim Wickeln der Fäden
zu Spulen ist einerseits die Einhaltung der Aufwickelgeschwindigkeit
und andererseits ein durch die Andrückwalze erzeugter Anpressdruck
an der Oberfläche der Spulen von Bedeutung. Bei einem nachlassenden
Anpressdruck in Folge einer Absenkung der Spulspindel werden die
Fäden am Umfang der Spule lockerer gewickelt, so dass sich
der Spulenzuwachs erhöht. Damit vergrößert
sich der Umfang der Spule, was unmittelbar zu einer Erhöhung der
Aufwickelgeschwindigkeit führt. Diese Erkenntnis nutzt
nun die Erfindung, indem die Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens,
der am freien Ende der Spulspindel zu einer Spule gewickelt wird, überwacht wird.
Die Sensoreinrichtung weist hierzu zumindest ein Sensormittel zur
Messung der Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens auf. Damit lassen
sich unzulässige Absenkungen der Spulspindel unmittelbar erkennen
und entsprechend kompensieren.
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Die
Absenkung der Spulspindel bewirkt in der Regel eine Vergrößerung
des Außendurchmessers der am freien Ende der Spulspindel
gewickelten Spule, so dass daraus eine Erhöhung der Aufwickelgeschwindigkeit
des Fadens resultiert. Insoweit wird die Verfahrensvariante bevorzugt
verwendet, bei welcher die Lage der Andrückwalze zur Kompensation der
Absenkung der Spulspindel geändert wird, sobald der Messwert
der Aufwickelgeschwindigkeit größer ist als ein
vorgegebener Sollwert der Aufwickelgeschwindigkeit.
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Da
im Betrieb durchaus kleinere Schwankungen der Aufwickelgeschwindigkeit
zulässig sind, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders
vorteilhaft, bei welcher der Sollwert der Aufwickelgeschwindigkeit
durch Messung der Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens bestimmt wird,
der am gelagerten Ende der Spulspindel zur Spule gewickelt wird.
Damit lässt sich ein Vergleich der Aufwickelgeschwindigkeiten der
Fäden am eingespannten Ende der Spulspindel und am freien
Ende der Spulspindel durchführen, wobei eine Absenkung
unmittelbar eine Erhöhung der Aufwickelgeschwindigkeit
des Fadens am freien Ende der Spulspindel bewirkt. Somit sind schnelle Eingriffe
zur Lageänderung der Andrückwalze möglich.
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Um
die Aufwickelgeschwindigkeit an dem Faden möglichst exakt
zu erfassen, ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung das Sensormittel
durch einen Drehzahlsensor gebildet, der einer frei drehbar gelagerten
Fadenleitrolle zugeordnet ist. Dabei wird der am freien Ende der
Spulspindel zu einer Spule gewickelte Faden zur Fadenführung über
den Umfang der Fadenleitrolle geführt. Die Drehzahl der
durch den Faden angetriebenen Fadenleitrolle ist somit proportional
der Aufwickelgeschwindigkeit und lässt sich unmittelbar
als Messsignal verwenden. Die Fadenleitrolle wird unmittelbar durch
den Faden angetrieben.
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Besonders
vorteilhaft ist die Ausbildung der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung, bei welcher die Fadenleitrolle als Kopffadenführer
unmittelbar einer Changiereinrichtung vorgeordnet ist, wobei der Faden
an der Fadenleitrolle mit einer Mindestumschlingung von > 45° geführt
ist. Damit besteht die Möglichkeit, die Aufspulvorrichtung
unmittelbar unterhalb einer Galette anzuordnen. Die Verteilung der Fäden
erfolgt hierbei aus einer horizontalen Verteilebene heraus.
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Um
den Abgleich zwischen den Aufwickelgeschwindigkeiten der Fäden
am Lagerende der Spulspindel und am freien Ende der Spulspindel
durchführen zu können, ist die Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung vorgesehen,
bei welcher die Sensoreinrichtung ein zweites Sensormittel aufweist,
durch welchen die Aufwickelgeschwindigkeit des am gelagerten Ende
der Spulspindel zu einer Spule gewickelten Fadens messbar ist.
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Auch
hierbei lässt sich das Sensormittel vorzugsweise durch
einen zweiten Drehzahlsensor ausbilden, der einer zweiten frei drehbar
gelagerten Fadenleitrolle zugeordnet ist.
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Auch
diese Fadenleitrolle kann unmittelbar als Kopffadenführer
eingesetzt werden, so dass der Faden mit einer Mindestumschlingung
führbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Aufspulvorrichtung sowie das
erfindungsgemäße Verfahren zum Aufwickeln mehrerer
Fäden ist nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung unter
Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es
stellen dar:
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1 schematisch
eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung
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2 schematisch
eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignet ist, in einer Seitenansicht dargestellt. Dieses
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung
weist insgesamt fünf Spulstellen 1.1 bis 1.5 auf,
die nebeneinander in einem Maschinengestell 10 ausgebildet
sind. In jeder der Spulstellen 1.1 bis 1.5 wird
jeweils ein Faden zugeführt und zu einer Spule gewickelt.
Somit werden insgesamt fünf Fäden 2.1 bis 2.5 zu
jeweils fünf Spulen 8.1 bis 8.5 gewickelt.
Der Aufbau der Spulstellen 1.1 bis 1.5 ist zur
Führung der Fäden 2.1 bis 2.5 identisch
ausgebildet, so dass der grundsätzliche Aufbau anhand der
zu einer Bedienseite erstgelegenen Spulstelle 1.1 beschrieben
wird.
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Die
Spulstelle 1.1 weist ein Changiermittel einer Changiereinrichtung 4 auf,
durch welches der zugeführte Faden 2.1 innerhalb
eines Changierhubes hin- und hergeführt wird. Die Changiereinrichtung 4 könnte
beispielsweise durch eine Kehrgewindewellenchangierung, bei welcher
ein Changierfadenführer als Changiermittel innerhalb eines
Changierhubes hin- und hergeführt wird, oder durch eine
Flügelchangierung gebildet sein, bei welcher als Changiermittel mehrere
gegensinnig angetriebene Flügelspitzen den Faden abziehend
hin- und herführen. Der Changiereinrichtung 4 ist
ein Kopffadenführer 3 vorgeordnet, welcher die
Spitze des Changierdreiecks bildet. Der Kopffadenführer 3 weist
hierzu ein Führungsmittel in Form einer Öse oder
Nut auf. Die Kopffadenführer 3 sind gemeinsam
an einem Träger 12 gehalten, welcher mit dem Maschinengestell 10 verbunden
ist.
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Zur
Ablage des Fadens 2.1 auf die Oberfläche der Spule 8.1 ist
eine Andrückwalze 5 vorgesehen. Die Andrückwalze 5 erstreckt
sich über alle Spulstellen 1.1 bis 1.5 und
liegt mit Kontakt an den Oberflächen der Spulen 8.1 bis 8.5.
Die Andrückwalze 5 wirkt somit über alle
Spulstellen 1.1 bis 1.5.
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Die
Spulen 8.1 bis 8.5 sind gemeinsam an einer angetriebenen
Spulspindel 6.1 gehalten. Die Spulspindel 6.1 ist
auskragend an einem Spindelträger 7 gelagert, welcher
beweglich in dem Maschinengestell 10 gelagert ist. In diesem
Ausführungsbeispiel ist der Spindelträger 7 als
Spulrevolver ausgeführt, welcher drehbar in dem Maschinengestell 10 gehalten
ist. Die Spulspindel 6.1 ist mit einem am Lagerende der
Spulspindel 6.1 angeordneten Antrieb gekoppelt. Das gegenüberliegende
freie Ende der Spulspindel 6.1 ragt zu einer Bedienseite,
von welcher heraus ein Spulenwechsel durch Abziehen der Spulen 8.1 bis 8.5 ausführbar
ist.
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Der
Spindelträger 7 hält um 180° versetzt
zu der Spulspindel 6.1 eine zweite Spulspindel 6.2,
um eine kontinuierliche Aufwicklung der Fäden 2.1 bis 2.5 in
den Spulstellen 1.1 bis 1.5 ausführen
zu können. Dem Spindelträger 7 sowie
den Spulspindeln 6.1 und 6.2 sind separate Antriebe
(hier nicht dargestellt) zugeordnet. Die Spulspindeln 6.1 und 6.2 lassen
sich so abwechselnd in eine Betriebsstellung und eine Wechselstellung
führen.
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Zum
Aufwickeln des Fadens 2.1 in der Spulstelle 1.1 ist
eine Spulhülse 9 am Umfang der angetriebenen Spulspindel 6.1 aufgespannt.
Die Spulspindel 6.1 erstreckt sich dabei über
alle benachbarten Spulstellen 1.2, 1.3, 1.4 und 1.5,
so dass in jeder Spulstelle 1.1 bis 1.5 die zugeführten
Fäden gleichzeitig gewickelt werden. Dabei wird durch die
Andrückwalze 5 an jeder der Spulen 8.1 bis 8.5 eine
Andrückkraft erzeugt, um eine gewünschte Fadenablage
und Spulenaufbau zu erhalten. Die Andrückwalze 5 ist
durch zwei Walzenträger 13.1 und 13.2 gehalten.
Die Walzenträger 13.1 und 13.2 sind gegenüber dem
Maschinengestell 10 beweglich ausgebildet, wobei an dem
Walzenträger 13.1 ein Aktor 14 angeordnet
ist, durch welchen die Lage der Andrückwalze 5 relativ
zur Spulspindel 6.1 änderbar ist. Der Aktor 14 ist
steuerbar, wobei eine Aktorsteuerung 18 mit einem Steuergerät 17 gekoppelt
ist. Der Aktor 14 ist in diesem Fall als eine Kolben-Zylinder-Einheit
ausgeführt, die über ein als Aktorsteuerung 18 wirkendes Steuerventil
aktiviert wird. Grundsätzlich sind auch andere Aktoren
beispielsweise elektrische Linearantriebe einsetzbar.
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Dem
Steuergerät 17 ist ein Sensoreinrichtung 15 zur Überwachung
einer Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens 2.1 in der Spulstelle 1.1 zugeordnet.
Die Sensor einrichtung 15 weist ein Sensormittel 16 auf,
das in dem Fadenlauf des Fadens 2.1 zwischen dem Kopffadenführer 3 und
einer vorgeordneten Galette 19 angeordnet ist. Der Galette 19 ist
auf einer Ablaufseite eine Führungsleiste 20 zugeordnet, um
die Fäden auf die Spulstellen 1.1 bis 1.5 verteilen zu
können. Hierbei ist die Galette 19 oberhalb der Aufspulvorrichtung
und im wesentlichen mittig zu den Spulstellen 1.1 bis 1.5 angeordnet.
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Zum
Aufwickeln der Fäden 2.1 bis 2.5 wird die
Spulspindel 6.1 derart angetrieben, dass jeder der Fäden 2.1 bis 2.5 mit
einer vorgegebenen Aufwickelgeschwindigkeit zu den Spulen 8.1 bis 8.5 gewickelt
werden. Die Aufwickelgeschwindigkeit der Fäden 2.1 bis 2.5 wird
während der gesamten Spulreise konstant gehalten. Hierzu
wird der Antrieb der Spulspindel 6.1 in Abhängigkeit
vom Spulendurchmesserzuwachs geregelt. Damit ist gewährleistet, dass
in jeder Spulstelle identische Spulen gewickelt werden und an jeder
Spulstelle die Fäden mit gleichen Aufwickelgeschwindigkeiten
von der vorgeordneten Galette 19 abgezogen werden.
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Mit
zulaufender Wickelzeit wird durch den Zuwachs Spulen die Gewichtsbelastung
an der Spulspindel 6.1 erhöht, so dass am Ende
der Spulreise Absenkungen am freien Ende der Spulspindel 6.1 auftreten
können. Eine Absenkung des freien Endes der Spulspindel 6.1 führt
jedoch dazu, dass der Kontakt zwischen der gewickelten Spule 1 und
der Andrückwalze 5 gestört wird. Diese
Störung wird insbesondere an der Spulstelle 1.1 beim
Wickeln der Spule 8.1 wirksam. Durch den fehlenden Anpressdruck
an der Spule 8.1 wachst der Durchmesser der Spule 8.1 schneller,
so dass der Faden 2.1 mit einer erhöhten Aufwickelgeschwindigkeit
zur Spule 8.1 gewickelt wird. Um derartige Zustände
zu vermeiden, wird die Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens 2.1 durch
die Sensoreinrichtung 15 überwacht. Das Sensormittel 16 ist
hierzu mit dem Steuergerät 17 verbunden, in welchem
ein Messerwert der Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens 2.1 laufend
mit einem vorgegebenen Sollwert der Aufwickelgeschwindigkeit verglichen wird.
Sobald eine Differenz festgestellt wird, erzeugt das Steuergerät 17 einen
Steuerbefehl, um über die Aktorsteuerung 18 den
Aktor 14 zu betätigen. Der Aktor 14 verschiebt daraufhin
den Walzenträger 13.1 in Richtung der Spulspindel 6.1,
so dass sich der Andruck an der Oberfläche der Spule 8.1 durch
die Andrückwalze 5 wieder erhöht. Die
Absenkung der Spulspindel 6.1 am freien Ende wird dadurch
kompensiert. Sobald der Messwert der Aufwickelgeschwindigkeit des
Fadens 2.1 gleich dem Sollwert der Aufwickelgeschwindigkeit
ist, wird der Aktor 14 deaktiviert und die Andrückwalze 5 verharrt
in ihrer Position.
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Am
Ende einer Spulreise wird die Andrückwalze 5 wieder
in ihre Ausgangsposition zurückgeführt und einen
Spulenwechsel durch Auswechseln der Spulspindeln 6.1 und 6.2 beginnt.
Hierzu wird der Spindelträger 7 aktiviert, so
dass die Spulspindel 6.1 in einer Wechselposition und die
Spulspindel 6.2 eine Wickelposition geführt werden.
Nach einer Fadenübergabe zwischen der Spulspindel 6.1 und 6.2 werden
die Fäden 2.1 bis 2.5 an der Spulspindel 6.2 gewickelt.
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In 2 ist
ein weiters Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung schematisch in einer Ansicht gezeigt, wobei das Ausführungsbeispiel
nach 2 im wesentlichen identisch ist zu dem Ausführungsbeispiel
nach 1. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden daher
nachfolgend nur die Unterschiede erläutert.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Fadenschar
bestehend aus insgesamt 5 Fäden durch eine Galette 19 den
Spulstellen 1.1 bis 1.5 zugeführt. Die
Galette 19 ist hierzu am stirnseitigen Ende der Aufspulvorrichtung
angeordnet, so dass die Verteilung der Fäden im wesentlichen
aus einer horizontalen Ebene heraus erfolgt.
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Zur
Zuführung der Fäden 2.1 bis 2.5 zu
den Spulstellen 1.1 bis 1.5 sind die Kopffadenführer
jeweils durch frei drehbare Fadenleitrollen 11.1 bis 11.5 gebildet.
Die frei drehbar gelagerten Führungsrollen 11.1 bis 11.5 sind
in den Spulstellen 1.1 bis 1.5 jeweils mit ihren
Rollenachsen orthogonal zu der Spulspindel 6.1 ausgerichtet.
Dabei werden die Fadenleitrollen 11.1 bis 11.5 an
dem Träger 12 gehalten, welcher sich auf dem Maschinengestell 10 abstützt.
An jedem der Führungsrollen 11.1 bis 11.5 wird
hierbei annähernd eine Umschlingung von ca. 90° erreicht. Eine
derartige Anordnung hat den besonderen Vorteil, dass damit sehr
kompakte Spinneinrichtungen herstellbar sind, die im wesentlichen
nur eine für die Spinneinrichtung übergeordnete
Etage erfordern.
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Zur Überwachung
der Aufwickelgeschwindigkeit der Fäden 2.1 bis 2.5 weist
die Sensoreinrichtung 15 insgesamt zwei Sensormittel 16.1 und 16.2 auf.
Die Sensormittel 16.1 und 16.2 sind in diesem Ausführungsbeispiel
durch Drehzahlsensoren gebildet, die den Fadenleitrollen 11.1,
die die Führung des Fadens 2.1 zum Wickeln der
Spule 8.1 am freien Ende der Spulspindel 6.1 führt,
und der Fadenleitrolle 11.5, die den Faden 2.5 zum
Wickeln der Spule 8.5 am gelagerten Ende der Spulspindel 6.1 führt,
zugeordnet. Die Drehzahlsensoren 16.1 und 16.2 sind
mit dem Steuergerät 17 gekoppelt. Die durch die
Drehzahlsensoren 16.1 und 16.2 erfaßten
Messwerte der Drehzahlen der Fadenleitrolle 11.1 und 11.5 sind hierbei
jeweils proportional den Aufwickelgeschwindigkeiten der Fäden 2.1 und 2.5.
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Das
Steuergerät 17 ist über die Aktorsteuerungen 18.1 und 18.2 mit
zwei Aktoren 14.1 und 14.2 gekoppelt, die den
Walzenträgern 13.1 und 13.2 der Andrückwalze 5 zugeordnet
sind. In diesem Ausführungsbeispiel lässt sich
die Andrückwalze 5 in ihrer Lage relativ zur Spulspindel 6.1 oder
die Spulspindel 6.2 durch Bewegung beider Walzenträger 13.1 und 13.2 verändern.
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Bei
der Überwachung der Aufwickelgeschwindigkeiten werden die
Messwerte der Drehzahlen der Fadenleitrollen 11.1 und 11.5 durch
die Drehzahlsensoren 16.1 und 16.2 erfaßt
und dem Steuergerät 17 aufgegeben. Innerhalb des
Steuergerätes 17 erfolgt ein Abgleich zwischen
den Messwerten der Fadenleitrollendrehzahlen. Für den Fall,
dass die Drehzahl der Fadenleitrolle 11.1 gleich der Drehzahl der
Fadenleitrolle 11.5 ist, erfolgt keine Änderung
der Lage der Andrückwalze 5. Für den
Fall, daß die Drehzahl der Fadenleitrolle 8.1 größer
ist als die Drehzahl der Fadenleitrolle 8.5 liegt eine überhöhte
Aufwickelgeschwindigkeit an dem Faden 2.1 vor. Nun wird über
dem Steuergerät 17 ein Steuerbefehl erzeugt, um
die Aktoren 14.1 und 14.2 zur Änderung
der Lage der Andrückwalze 5 in Relation zur Spulspindel 6.1 zu
verändern und somit eine Absenkung der Spulspindel 6.1 zu
kompensieren.
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Bei
den in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung kann
die Andrückwalze 5 während der Spulreise
beweglich oder ortsfest in dem Maschinengestell gehalten sein. Wesentlich
hierbei ist nur, dass die Lage der Andrückwalze 5 relativ
zur Spulspindel insbesondere in axialer Richtung zum Ausgleich einer
Durchbiegung der Spulspindel möglich ist. Ebenso kann bei
der Überwachung der Aufwickelgeschwindigkeit diese auch
an den Fäden 2.2 bis 2.3 ausgeführt
werden. So lässt sich beispielsweise aus den gemessenen
Aufwickelgeschwindigkeiten der Fäden 2.1 bis 2.5 ein
Mittelwert errechnen, welcher dann als Sollwert dem Messwert der
Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens 2.1 gegenüber
gestellt wird.
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- 1.1–1.5
- Spulstelle
- 2.1–2.5
- Faden
- 3
- Kopffadenführer
- 4
- Changiereinrichtung
- 5
- Andrückwalze
- 6.1,
6.2
- Spulspindel
- 7
- Spindelträger
- 8.1–8.5
- Spule
- 9
- Spulhülse
- 10
- Maschinengestell
- 11.1–11.5
- Fadenleitrolle
- 12
- Träger
- 13.1,
13.2
- Walzenträger
- 14
- Aktor
- 15
- Sensoreinrichtung
- 16.1,
16.2
- Drehzahlsensor,
Sensormittel
- 17
- Steuergerät
- 18
- Aktorsteuerung
- 19
- Galette
- 20
- Führungsleiste
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10003513
A1 [0002, 0003]