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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Durchspülen
eines Unterwasserkraftwerks, insbesondere eines Gezeitenkraftwerks.
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Unterwasserkraftwerke,
die als tauchende, freistehende Einheiten einer Gewässerströmung
kinetische Energie entnehmen, werden bevorzugt für die
Energiegewinnung aus Meeresströmungen, insbesondere Gezeitenströmungen,
projektiert. Für derartige Unterwasserkraftwerke sind keine
konstruktiv aufwändigen Dammstrukturen notwendig. Des Weiteren
kann eine Vielzahl baugleicher Anlagen zu Energieparks kombiniert
werden.
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Bei
einem Anlagenstandort im Ozean besteht für gattungsgemäße
Unterwasserkraftwerke eine wesentliche Anforderung darin, möglichst
hohe Standzeiten zu realisieren, da Servicemaßnahmen meist
nur über der Wasseroberfläche ausgeführt
werden können, was ein aufwändiges Bergen der
Anlage nach sich zieht. Für eine robuste Ausführung
von Unterwasserkraftwerken wird die Verwendung wassergeschmierter
Gleitlager vorgeschlagen. Hierzu wird auf die
DE 10 2007 003 618 verwiesen.
Dabei kann das die Wasserturbine antreibende Umgebungsmedium auch
als Schmiermittel in den hydrodynamischen Gleitlagern der umlaufenden
Einheit verwendet werden. Des Weiteren offenbart die genannte Schrift
einen direkt angetriebenen elektrischen Generator, dessen Stator
mittels eines Spaltrohrs gekapselt ist, sodass auch der Bereich
des Luftspalts geflutet werden kann. Hierdurch entfällt
die Notwendigkeit, eine separate Wellendichtung vorzusehen, sodass
eine konstruktiv vereinfachte Anlage entsteht.
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Allerdings
ist für ein derartiges Design der Bereich, zu dem das Umgebungswasser
Zutritt hat, gegen einen übermäßigen
Sedimenteintrag zu schützen. Des Weiteren muss der Bewuchs
in diesem Bereich begrenzt werden. Eine der Maßnahmen,
um dieses Ziel zu erreichen, besteht darin, den gefluteten Bereich
und insbesondere die Lager sowie die diesen zugeordneten Komponenten,
wie Dichtungselemente und dergleichen, zu spülen. Hierbei
wird durch die voranstehend genannte
DE 10 2007 003 618 vorgeschlagen,
die für diese Aufgabe notwendige Filter-/Pumpeneinrichtung
in der Maschinengondel, jedoch außerhalb des fluiddicht
gekapselten Bereichs unterzubringen und zum Antrieb wenigstens mittelbar
mit der Wasserturbine zu koppeln. Des Weiteren können nach
dem Zentrifugalprinzip arbeitende Filter und Pumpen verwendet werden.
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Alternativ
wird durch die
EP 1
741 926 A2 vorgeschlagen, in den gekapselten Bereich der
Maschinengondel separate Pumpeinrichtungen aufzunehmen, die ein
Spülmedium in den Spalt eines hydrodynamischen Gleitlagers
einpressen. Dies verbessert zum einen die Tragfähigkeit
der Gleitlager, insbesondere in der Anlaufphase, zum anderen werden
Fremdkörper mit abrasiver Wirkung mit dem zur Außenumgebung
hin gerichteten Schmiermittelstrom aus den Lagern herausgespült.
Nachteilig an einer solchen separaten Pumpeinrichtung ist der hierfür notwendige
konstruktive Aufwand. Derartige Pumpen sind mit Energie zu versorgen,
sodass in der Maschinengondel eine elektrische Bordversorgung vorgesehen
sein muss. Des Weiteren erhöhen die Pumpen die konstruktive
Komplexität der Anlage und vergrößern
als zusätzliche Komponente das Ausfallrisiko.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Unterwasserkraftwerk
eine Spüleinrichtung und ein Verfahren zum Spülen
anzugeben, um geflutete Innenbereiche und insbesondere wassergeschmierte Gleitlager
möglichst frei von Sedimenten und Bewuchs zu halten. Dabei
wird von der voranstehend genannten Problematik ausgehend eine konstruktive Vereinfachung
mit dem Ziel einer robusten, möglichst wartungsfreien Anlage
angestrebt.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch die Merkmale
der unabhängigen Vorrichtungs- und Verfahrensansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Die
Erfindung sieht vor, an einem Unterwasserkraftwerk mindestens einen
Spülanschluss anzulegen, durch den der Anlage von außen
ein Spülmedium zugeleitet werden kann. Im Folgenden wird hierfür
der Begriff „externer Spülanschluss” verwendet.
Demnach liegt in der Anlage selbst zwischen dem externen Spülanschluss
und dem zu spülenden Bereich kein Fördersystem,
wie eine Pumpe oder dergleichen, für das Spülmedium
vor. Des Weiteren wird in diesem Abschnitt bevorzugt auf ein zusätzliches
Filtersystem verzichtet. Stattdessen wird am externen Spülanschluss
das Spülmedium mit einem solchen Überdruck zugeführt,
dass eine hinreichend starke Durchströmung des zu spülenden
Bereichs und eine Abströmung zum Außenbereich
erfolgt, wodurch Sedimente und bevorzugt ein ursprünglich
vorliegender Bewuchs nach außen transportiert werden.
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Für
eine erste Ausgestaltungsvariante wird für den externen
Spülanschluss eine fluidische Verbindung zur Zufuhr des
Spülmediums vorgesehen, die zu einem separaten Reservoir
für das Spülmedium führt. Dieses Reservoir
kann für eine erste Gestaltung an Land angelegt werden.
Bevorzugt wird ein Standort in einer gewissen Höhe über
dem Wasserspiegel, sodass vom Reservoir über die Zuleitung das
Schmiermittel mit einem hinreichenden Druck dem Unterwasserkraftwerk
zuströmt.
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Anstatt
eines landgestützten Standorts ist es für eine
Ausgestaltungsalternative denkbar, das Reservoir im Strömungsgewässer
zu installieren. Insbesondere für Energieparks mit einer
Vielzahl baugleicher Anlagen kann ein zentrales Reservoir verwendet
werden, das wiederum bevorzugt bis über die Wasseroberfläche
reicht. Dabei kann das Reservoir zusätzlichen Zwecken dienen,
beispielsweise als Versorgungs- und Servicestation einschließlich
eines Hubschrauberlandeplatzes oder eines Kais zum Anlegen von Versorgungsschiffen.
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Für
eine Weitergestaltung ist es denkbar, die Anlagenspülung
mittels des externen Spülanschlusses in gewissen Intervallen
auszuführen. Hierzu kann beispielsweise ein Schiff mit
Spüleinrichtung verwendet werden, das Spülmedium,
insbesondere gefiltertes Umgebungswasser, zum Installationsort bringt oder
an Ort und Stelle aufbereitet und eine Verbindung zum externen Spülanschluss
des Unterwasserkraftwerks herstellt. Hierzu ist es denkbar, den
externen Spülanschluss mit einem System zu kombinieren,
das einen von der Anlage ausgehenden Schlauchanschluss in die Nähe
eines Schiffs mit einer Spüleinrichtung bringt. Beispielsweise
kann mittels Fernauslösung eine schwimmfähige
Einheit aktiviert werden, die einen Schlauchstutzen an die Wasseroberfläche
hebt, sodass dieser vom Schiff mit Spüleinrichtung aufgenommen
werden kann.
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Für
eine weitere, alternative Ausgestaltung kann der externe Spülanschluss
bis zu einer separaten Pumpeinheit geführt werden, die
beispielsweise am Gewässergrund ausgebildet ist, um aufwendige konstruktive
Maßnahmen zur Erstellung eines bis zur Wasseroberfläche
reichenden Versorgungszentrums vermeiden zu können. Dabei
ist es wiederum insbesondere für Energieparks mit mehreren
Anlagen denkbar, eine zentrale Filter-Pumpeinheit vorzusehen, von
der aus einzelne Anlagen über Druckschläuche mit
Spülmedium versorgt werden.
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Für
eine weitere Ausgestaltungsalternative wird anstatt einer ortsfesten
Pumpeinheit ein mobiles Spülsystem vorgesehen, das beispielsweise
als Serviceroboter oder fernsteuerbare Einheit angelegt ist. Dieses
mobile Spülsystem wird in regelmäßigen
Abständen mit dem externen Spülanschluss einer
zu reinigenden Anlage verbunden. Die hierzu notwendige Ankopplung
kann automatisch erfolgen, indem das mobile Spülsystem
den externen Spülanschluss der Anlage lokalisiert und an
diesen andockt. Nachfolgend kann durch die im mobilen Spülsystem
installierten Pumpen-Filtereinrichtungen Umgebungswasser aufgenommen
und als unter Druck stehendes Spülmedium dem externen Spülanschluss
zugeführt werden.
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Die
voranstehend dargelegten Ausführungsvarianten der Erfindung
erlauben die Zuführung unterschiedlicher Spülmedien.
Im einfachsten Fall ist dies aufbereitetes Umgebungswasser. Zur
Verbesserung der Reinigungswirkung können Zusatzstoffe
zugegeben werden. Dies sind zum einen Additive, die eine Reinigungswirkung
entfalten, wie beispielsweise Tenside. Zum anderen können
bewuchshemmende Zusatzstoffe verwendet werden. Dabei ist es vorteilhaft,
den pH-Wert des Spülmediums geeignet einzustellen, wobei
insbesondere ein niedriger pH-Wert in Frage kommt, der Wirkung auf
das Kalkgerüst der im Inneren der Anlage siedelnden Mikroorganismen
hat. Ferner ist es denkbar, das Spülmedium erhitzt zuzuführen,
um wiederum gegen Bewuchs vorzugehen.
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Eine
weitere mögliche Maßnahme zur Verbesserung der
Spülwirkung besteht darin, den Salzgehalt des Spülmediums
gegenüber dem Umgebungswasser zu erhöhen. Wird
ein derart salzreiches Spülmedium in einem Reservoir bevorratet,
das oberhalb des zu spülenden Anlagebereichs liegt, wird
aufgrund der gegenüber dem Umgebungswasser größeren
Dichte des Spülmediums ein selbsttätiges Ausströmen
bewirkt, ohne dass das Reservoir über den Wasserspiegel
angehoben werden muss. Durch diese Maßnahme ist es unter
Umständen nicht notwendig, zum Einpressen des Spülmediums
in den externen Spülanschluss eine zusätzliche
Pumpeinrichtung vorzusehen. Um für diese Ausgestaltungsvariante
den Salzgehalt im Spülmedium zu erhöhen, kann
dem gefilterten Umgebungswasser Salz aus einem Vorratsspeicher zugegeben
werden. Alternativ wird eine Anreicherung des Salzgehalts durch
ein kontrolliertes Verdunsten eines Teils des Schmiermediums im
Reservoir bewirkt. Hierzu kann beispielsweise eine thermische Solareinrichtung
verwendet werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Figuren genauer erläutert.
In diesen ist im Einzelnen Folgendes dargestellt:
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1 zeigt
in einer Teilschnittansicht die Maschinengondel eines erfindungsgemäßen
Unterwasserkraftwerks.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung für
ein modular aufgebautes Unterwasserkraftwerk.
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3 zeigt
ein mit einem Reservoir an Land verbundenen externen Spülanschluss
für ein Unterwasserkraftwerk.
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4 zeigt
einen externen Spülanschluss für ein Unterwasserkraftwerk
zur Verbindung mit einem Schiff mit Spüleinrichtung.
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5 zeigt
eine Ausgestaltungsalternative mit einer zentralen Spülstation
für einen Energiepark.
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6 zeigt
das Bergen der Pumpen-Filtereinrichtung der zentralen Spülstation
aus 5.
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7 zeigt
ein Ausgestaltungsbeispiel mit einem Tragwerk zur Anordnung eines
Reservoirs für das Spülmedium oberhalb des Wasserspiegels.
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8 zeigt
eine Ausgestaltung mit einem mobilen Spülsystem.
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1 zeigt
als Teilschnittansicht die Grundkomponenten eines Unterwasserkraftwerks,
das für das vorliegende Ausführungsbeispiel als
Gezeitenkraftwerk dient. Dabei umfasst die umlaufende Einheit 1 eine
Wasserturbine 2, die vorliegend propellerförmig
angelegt ist, eine erste Haube 3.1 und einen Wellenstutzen 4,
der in eine einseitig offene Aufnahme 30 der Maschinengondel 5 eingeführt
ist. Die Maschinengondel 5 umfasst für die dargestellte
Ausführung die Segmente 6.1, 6.2 und 6.3 sowie
die zweite Haube 3.2.
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Zur
Lagerung der umlaufenden Einheit 1 sind die Gleitlager 8.1, 8.2, 8.3 und 8.4 vorgesehen.
Dabei stützt sich der Wellenstutzen 4 in radialer
Richtung mittels der Gleitlager 8.1 und 8.2 ab.
Die axialen Kräfte werden durch die Gleitlager 8.3 und 8.4 an
einer Spurscheibe 7 abgefangen. Der Träger für
den Läufer des elektrischen Generators 9 ist drehfest
mit dem Wellenstutzen 4 verbunden. Dabei ist der im Segment 6.3 angelegte
Stator des elektrischen Generators 9 mittels eines Spaltrohrs
gekapselt. Werden zusätzlich die Gleitlager 8.1–8.4 seewasserfest,
insbesondere wassergeschmiert, ausgebildet, ist es möglich,
den gesamten Innenbereich der Maschinengondel 5 zu fluten
und auf eine wartungsanfällige Wellendichtung zu verzichten.
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Allerdings
kann für eine derart robust ausgebildete Anlage das Eindringen
von Sedimenten oder ein sich bildender Bewuchs nicht gänzlich
ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund ist erfindungsgemäß ein
externer Spülanschluss 10 vorgesehen, der für
das vorliegende Ausführungsbeispiel am Segment 6.3 der
Maschinengondel 5 angelegt ist. Durch diesen externen Spülanschluss 10 besteht
die Möglichkeit, ein Spülmedium zuzuleiten, das
in der durch die Pfeilfolge skizzierten Richtung den gefluteten
Innenbereich der Maschinengondel 5 durchspült
und unerwünschte Fremdstoffe nach außen trägt.
Dabei erfolgt, wie skizziert, für das vorliegende Ausführungsbeispiel
der Austritt des Spülmediums im Spaltbereich 31 zwischen
der Wasserturbine 2 und dem Segment 6.1 der Maschinengondel 5.
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Im
Spaltbereich 31 kann ein im Einzelnen nicht dargestellter
Sedimentschutz vorgesehen sein, der beim Normalbetrieb der Anlage
ein übermäßiges Eindringen von Sedimenten
verhindert. Dabei ist eine Ausführung als Lamellendichtung
denkbar, die so angelegt ist, dass Umgebungswasser in den gefluteten Innenbereich
eintreten kann. Der Sedimentschutz wird das Eindringen von Sedimenten
in den gefluteten Innenbereich der Maschinengondel 5 nicht
gänzlich verhindern, ferner kann eine Verschmutzung durch
Bewuchs eintreten. Folglich muss bei einer in Intervallen ausgeführten
Spülung des Innenbereichs das Spülmedium über
den externen Spülanschluss 10 mit einem hinreichenden
Druck und einem solchen Volumenstrom zugeführt werden,
dass Fremdstoffe aus dem Innenbereich durch den Sedimentschutz nach
außen abgeführt werden. Denkbar ist, den Sedimentschutz
so anzulegen, dass sich dieser bei einer Druckbeaufschlagung von
innen nach außen hin öffnet. Für eine
Ausgestaltungsalternative, für die über den externen
Spülanschluss 10 ständig Spülmedium
der Anlage zugeführt wird, erfolgt ein kontinuierliches
Ausströmen am Sedimentschutz, sodass Sedimente nicht in
den Innenbereich der Maschinengondel 5 gelangen können.
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Zur
Anpassung des Durchspülens an den jeweiligen Anlagentyp
besteht die Möglichkeit, weitere externe Spülanschlüsse 10 vorzusehen,
sodass eine Zuleitung von Spülmedium an unterschiedlichen Stellen
der Maschinengondel 5 möglich ist. Ferner kann
ein externer Spülanschluss 10 an der umlaufenden
Einheit 1, etwa an der ersten Haube 3.1, vorgesehen
sein, falls wenigstens Teile der umlaufenden Einheit 1 mit
der Außenumgebung in fluidischer Verbindung stehen. Für
eine solche im Einzelnen nicht in den Figuren dargestellte Ausgestaltung
wird zum Spülen des Innenbereichs der umlaufenden Einheit 1 die
Wasserturbine 2 festgesetzt. Ferner können zusätzlich
zum Spaltbereich 31 weitere, separate Auslassöffnungen
für das Spülmedium vorgesehen sein oder es können
Düseneinrichtungen zur lokalen Beschleunigung des Spülmediums
für kritische Bereiche verwendet werden. Derartige Ausgestaltungen sind
in den Figurenskizzen nicht dargestellt.
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Durch
den erfindungsgemäß vorgesehenen externen Spülanschluss 10 kann
auf eine separate Pumpen-Filtereinrichtung im Innern der Maschinengondel 5 beziehungsweise
der umlaufenden Einheit 1 verzichtet werden. Eine solche
Pumpen-Filtereinrichtung stellt bereits für sich genommen
ein gewisses Ausfallrisiko dar. Darüber hinaus muss für
diese eine Energieversorgung oder eine Antriebsverbindung zur umlaufenden
Einheit geschaffen werden. Des Weiteren unterliegen insbesondere
Filter einer regelmäßigen Wartung, die durch die
Zufuhr des Spülmediums von außen über
den externen Spülanschluss 10 entfällt.
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2 zeigt
eine Ausgestaltung der Erfindung, für die der externe Spülanschluss 10 in
einen Anschlussstutzen 13 der Maschinengondel 5 eines modular
aufgebauten Unterwasserkraftwerks integriert ist. Für einen
solchen Kraftwerkstyp wird die Maschinengondel 5 auf einen
vorab installierten Stützpfeiler 12 aufgesetzt.
Dieser kann an einer schwimmfähigen Einheit oder, wie dargestellt,
an einem Fundament befestigt sein.
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Die
Ausgestaltung gemäß 2 hat den Vorteil,
dass das vom externen Spülanschluss 10 ausgehende
Versorgungskabel 17, das einen Druckschlauch umfasst, der
vom Stützpfeiler 12 oder vom Fundament der Anlage
ausgeht, bei der Installation bzw. der Bergung der Maschinengondel 5 mit
der Wasserturbine 2 an Ort und Stelle verbleibt. Für
die in 2 gezeigte, vorteilhafte Ausgestaltung ist zusätzlich
eine induktive Kopplungseinrichtung 14 zur berührungsfreien Übertragung
der vom elektrischen Generator in der Maschinengondel 5 erzeugten
elektrische Leistung vom Anschlussstutzen 13 auf ein Gegenstück
in der Aufnahme 16 am Stützpfeiler 12 vorgesehen.
Entsprechend ist neben der Druckleitung für das Spülmedium
zusätzlich das elektrische Leistungskabel für
die Leistungsübertragung in die Versorgungsleitung 17 integriert.
Zur separaten Entkoppelbarkeit der Maschinengondel 5 für
das modular angelegte Unterwasserkraftwerk ist des Weiteren eine
Dichtung 15 am externen Spülanschluss 10 vorgesehen,
so dass dieser beim Ankoppeln des Anschlussstutzens 13 mit
einem Gegenstück in der Aufnahme 16 im Stützpfeiler
in eine fluiddichte Wirkverbindung tritt, um eine Verbindung zur
Druckleitung für das Spülmedium zu schaffen.
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3 zeigt
eine Ausgestaltungsvariante, für die die Versorgungsleitung 17 vom
externen Spülanschluss 10 ausgehend über
den Gewässergrund 18 bis zu einem auf dem Festland 19 befindlichen
Reservoir 20 für das Spülmedium geführt
ist. Im Reservoir 20 kann die Zusammensetzung des Spülmediums,
typischerweise hinreichend gefiltertes Meerwasser, auf einfache
Art und Weise eingestellt und überwacht werden. Die hierfür
notwendigen Filtersysteme sind zugänglich und wartbar.
Des Weiteren kann das Reservoir 20 gegenüber dem
Wasserspiegel 26 angehoben platziert werden, sodass über
die Versorgungsleitung 17 das Spülmedium unter
Druck dem externen Spülanschluss 10 am Unterwasserkraftwerk
zugeleitet werden kann.
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4 zeigt
eine alternative Gestaltung der Erfindung, für die die
vom externen Spülanschluss 10 ausgehende Versorgungsleitung 17 an
ein Schiff mit Spüleinrichtung 22 angeschlossen
werden kann. Hierzu wird eine fernauslösbare Einheit 21 verwendet,
die beispielsweise mittels aufblasbarer Schwimmkörper eine
im Ruhezustand auf dem Gewässergrund 18 abgelegte
Versorgungsleitung 17 bis zur Gewässeroberfläche
bringt. Von dort kann sie vom Schiff mit der Spüleinrichtung 22 aufgenommen und
mit Spülmedium versorgt werden. Anstatt eines Schiffs kann
ein ortsfestes Wasserfahrzeug, etwa ein stationäres Floß,
zur Installation eines Reservoirs oder einer Pumpen-Filtereinrichtung 32 verwendet werden.
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Eine
weitere Ausgestaltungsalternative ist in 5 skizziert.
Gezeigt ist eine zentrale Spülstation 23, die
in einem sicheren Abstand zum Flugkreis der Wasserturbine des Unterwasserkraftwerks
auf dem Gewässergrund 18 angeordnet ist. Dabei
kann die zentrale Spülstation 23 an den externen
Spülanschlüssen 10, 10.2 mehrerer
Unterwasserkraftwerke eines Energieparks angeschlossen sein. Dies
wird in 5 durch eine weitere Versorgungsleitung 17.2 zu einem
zweiten Unterwasserkraftwerk angedeutet. Innerhalb der zentralen
Spülstation 23 ist eine Pumpen-Filtereinrichtungen
untergebracht. Des Weiteren ist es denkbar, Vorratsspeicher für
die Beimischung von die Spülung verbessernden Zusatzstoffen
vorzusehen, was im Einzelnen nicht in den Figurendarstellungen gezeigt
ist. So ist es möglich, pH-Wert verändernde Stoffe
zuzugeben, um beispielsweise mittels eines hinreichend sauren Spülmediums
gegen einen Bewuchs innerhalb des Unterwasserkraftwerks vorzugehen.
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6 zeigt
die Ausführung einer Servicemaßnahme, für
die die zentrale Spülstation 23 mittels eines
Bergungsschiffs 33 über den Wasserspiegel angehoben
wird. Auf diese Weise können Wartungsarbeiten an den Pumpen
ausgeführt werden, während der Betrieb der Unterwasserkraftwerke
weiterlaufen kann. Ferner können an Bord des Bergungsschiffs 33 die
Filter der zentralen Spülstation 23 ausgetauscht
werden bzw. die Speicher für jene Stoffe aufgefüllt
werden, die dem Spülmedium während des Betriebs
zugeführt werden.
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7 zeigt
eine weitere Ausgestaltungsalternative, für die die zentrale
Spülstation mittels eines Tragwerks 27 über
den Wasserspiegel angehoben ist. Ziel der Maßnahme ist
es, auf Pumpen im zentralen Spülsystem 23 verzichten
zu können. Im einfachsten Fall ist das Tragwerk 27 so
angelegt, dass die zentrale Spülstation ein Reservoir 20 aufweist, das
oberhalb des Wasserspiegels liegt. Damit wirkt es wie ein Hochbehälter
und kann mit Druck kontinuierlich Spülmedium den externen
Spielanschlüssen 10, 10.2 der angeschlossenen
Unterwasserkraftwerke zuleiten. Wird gänzlich auf Pumpen
und die für diese notwendige Energieversorgung verzichtet,
ist in regelmäßigen Abständen das Reservoir 20,
beispielsweise durch einen Versorgungsschiff, aufzufüllen.
Ferner kann als Alternative zum Tragwerk 27 ein das Reservoir 20 tragende,
schwimmfähige Einheit verwendet werden.
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Für
eine im Einzelnen nicht dargestellte Weitergestaltung kann das Tragwerk 27 so
angelegt sein, dass das Reservoir 20 der zentralen Spülstation 23 vollständig
taucht, um für den Schiffsverkehr kein Hindernis darzustellen.
Um nun den gewünschten Zuleitungsdruck zu bewirken, ist
das Reservoir 20 zum einen so angeordnet, dass dieses oberhalb
der Ausleitungsbereiche für das Spülmedium am
Unterwasserkraftwerk liegt, zum anderen wird ein Spülmedium
verwendet, dessen Dichte größer ist als jene des
Umgebungswassers. Hieraus folgt ein selbsttätiges Durchströmen
des Unterwasserkraftwerks, ohne dass zusätzliche Pumpeinrichtungen
in der Zentralspülstation 23 vorgesehen werden
müssen. Eine Möglichkeit, ein Spülmedium
mit der gewünschten Dichte bereitzustellen, besteht darin,
dem von der Zentralspülstation 23 aufgenommenen
und gefilterten Umgebungswasser im Reservoir 20 ständig
Salz zuzugeben. Diese Zugabe kann aus einem Salzspeicher erfolgen,
der in bestimmten Abständen aufzufüllen ist.
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8 zeigt
als weiteres Ausführungsbeispiel ein mobiles Spülsystem 25,
das an den externen Spülanschluss 10 des Unterwasserkraftwerks
andockt. Dabei weist das mobile Spülsystem 25 eine
eigene Antriebsvorrichtung auf, um zum Spülanschluss manövrieren
zu können. Des Weiteren ist am mobilen Spülsystem 25 eine
Kopplungsvorrichtung 29 vorgesehen, mit der das Andocken
an den externen Spülanschluss 10 erfolgt. Ist
das mobile Spülsystem 25 mit dem externen Spülanschluss 10 verbunden,
können Pumpen, die in das mobile Spülsystem 25 aufgenommen
sind, gefiltertes Umgebungswasser dem externen Spülanschluss 10 zuleiten.
Für die dargestellte Ausgestaltungsvariante ist das mobile Spülsystem 25 mit
einer Versorgungsleitung 17 verbunden, die zu einem Schiff
mit einer Spüleinrichtung 22 führt, das
eine Pumpen-Filtereinrichtung 32 aufnimmt.
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Weitere
Ausgestaltungen im Rahmen der nachfolgenden Schutzansprüche
sind denkbar. Dabei können im Innern der Maschinengondel 5 im
Strömungspfad des Spülmediums, dem externen Spülanschluss 10 nachfolgend,
Komponenten vorgesehen sein, die das Spülen unterstützen.
Diese Komponenten sollten im Hinblick auf eine robuste Ausführung des
Unterwasserkraftwerks ausfallsicher angelegt sein. Ein Beispiel
für eine solche Komponente ist in 1 dargestellt,
wobei die zweite Haube 3.2, an der der externe Spülanschluss 10 angeschlossen
ist, eine Heizung 11 aufnimmt, die beispielsweise als Widerstandsheizung
durch die Leistung des elektrischen Generators 9 betrieben
wird. Hierdurch ist es möglich, das zugeleitete Spülmedium
auf eine solche Temperatur zu bringen, dass Mikroorganismen und im
Innern anhaftender Bewuchs durch eine thermische Behandlung abgelöst
werden können.
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Für
eine Weitergestaltung der Erfindung kann am externen Spülanschluss 10 als
Spülmedium der Schmierstoff für die Lager der
umlaufenden Einheit 1 zugeführt werden. Für
den Fall einer Lagerausbildung mit wassergeschierten Gleitlagern 8.1, 8.2, 8.3, 8.4 ist
dies bevorzugt gefiltertes Umgebungswasser. Wird dann das Spülmedium
mit einem hinreichend hohen Druck zugeführt und der Strömungspfad
im Bereich der Lager so angelegt, dass die Lagerflächen
durch den Strom des Spülmediums voneinander abheben, kann
das Spülen zusätzlich als hydrostatische Anfahrhilfe
für ein hydrodynamisches Lager wirken. Bei einer solchen
Gestaltung erfolgt das Durchspülen der Maschinengondel 5 in
Verbindung mit dem Anlagenstart.
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- 1
- umlaufende
Einheit
- 2
- Wasserturbine
- 3.1
- erste
Haube
- 3.2
- zweite
Haube
- 4
- Wellenstutzen
- 5
- Maschinengondel
- 6.1,
6.2, 6.3
- Segment
- 7
- Spurscheibe
- 8.1,
8.2, 8.3, 8.4
- Gleitlager
- 9
- elektrischer
Generator
- 10,
10.2
- externer
Spülanschluss
- 11
- Heizung
- 12
- Stützpfeiler
- 13
- Anschlussstutzen
- 14
- induktive
Kopplungseinrichtung
- 15
- Dichtung
- 16
- Aufnahme
- 17,
17.2
- Versorgungsleitung
- 18
- Gewässergrund
- 19
- Festland
- 20
- Reservoir
- 21
- fernauslösbare
Einheit
- 22
- Schiff
mit Spüleinrichtung
- 23
- zentrale
Spülstation
- 24
- Bergungsschiff
- 25
- mobiles
Spülsystem
- 26
- Wasserspiegel
- 27
- Tragwerk
- 28
- Salzspeicher
- 29
- Kopplungseinrichtung
- 30
- Aufnahme
- 31
- Spaltbereich
- 32
- Pumpen-Filtereinrichtung
- 33
- Bergungsschiff
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007003618 [0003, 0004]
- - EP 1741926 A2 [0005]