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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Planetenträger sowie ein Planetengetriebe gemäß der im Oberbegriff der unabhängig Patentansprüche näher definierten Art.
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Bekannte Planetengetriebe, insbesondere für Windkraftanlagen, weisen eine elektrische Ölpumpe auf, die eine Schmierung der kritischen Bauteile des Planetengetriebes, insbesondere der Lager, sicherstellt. Hierbei ist insbesondere die kontinuierliche Schmierung der Hochgeschwindigkeitswelle in einem derartigen Planetengetriebe essenziell. Diese ist beim Ausfall der elektrischen Ölpumpe nicht mehr im ausreichenden Maße gewährleistet. Um eine Beschädigung des Planetengetriebes zu vermeiden, wird die Windkraftanlage vom Versorgungsnetz genommen. Um die Umdrehungsgeschwindigkeit, insbesondere der Hochgeschwindigkeitswelle, zu reduzieren, werden die Flügel des Rotors derart geneigt, dass sie für den Wind eine geringere Angriffsfläche bieten. In diesem Modus dreht sich das Planetengetriebe mit einer relativ geringen Umdrehungsgeschwindigkeit. Nichtsdestotrotz kann das Planetengetriebe, insbesondere die Lagerungen der Hochgeschwindigkeitswelle, beschädigt werden, wenn dieser Zustand über einen längeren Zeitraum anhält.
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Aus der
EP 1 961 957 A2 ist eine Methode bekannt, um zumindest eine kritische Komponente einer Windkraftanlage während eines Zeitraums, in dem die Windkraftanlage vom Versorgungsnetz getrennt ist, funktionsfähig zu halten. Hierbei ist zumindest eine der besagten kritischen Komponenten ein Stromverbraucher. Die Windkraftanlage ist dafür vorgesehen mit dem Versorgungsnetz verbunden zu sein und weist ferner zumindest einen anstellwinkel-kontrollierbaren Rotorflügel auf. Als einziges Stromerzeugungselement wird sowohl während der Zeit, wenn die Windkraftanlage mit dem Versorgungsnetz verbunden ist, als auch während der Zeit, wenn die Windkraftanlage vom Versorgungsnetz getrennt ist, ein Magnetgenerator verwendet. Dieser produziert auch während einer Trennung vom Versorgungsnetz durch den Wind Strom. Der Bedarf an der produzierten Elektrizität wird derart angepasst, dass die produzierte Elektrizität im Gleichgewicht mit einem benötigten stochastischen, zeitabhängigen Stromverbrauch einer bestimmten Auslastung ist. Die Auslastung wird zumindest durch einen Elektrizitätsverbraucher der Windkraftanlage bestimmt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen geben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen.
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Es wird ein Planetenträger für ein Planetengetriebe, insbesondere einer Windkraftanlage, vorgeschlagen, der im eingebauten Zustand um eine Drehachse zu rotieren vermag. Der Planetenträger weist zumindest eine Fördervorrichtung auf. Diese Fördervorrichtung ist derart ausgebildet, dass sie bei Rotation des Planetenträgers Schmiermittel von einem Aufnahmebereich zu einem Abgabebereich des dafür vorgesehenen Planetengetriebes zu fördern vermag. Vorteilhafterweise kann somit eine Schmierung von kritischen Bauteilen eines Planetengetriebes durch die Eigenbewegung des Planetenträgers sichergestellt werden. Es ist somit nicht zwangsläufig eine zusätzliche Ölpumpe notwendig, die die kritischen Bauteile des Planetengetriebes, insbesondere die Lagerungen der Hochgeschwindigkeitswelle, mit Schmiermittel, insbesondere Öl, versorgt, so dass eine Beschädigung durch Überhitzen ausgeschlossen ist. Ferner ist diese Lösung besonders kostengünstig, da teuere elektrisch betriebene Ölpumpen eingespart werden können. Des Weiteren ist auch dann, wenn keine Elektrizität zur Verfügung steht, eine Schmierung der kritischen Komponenten des Planetengetriebes sichergestellt.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Fördervorrichtung zur Drehachse radial beabstandet, insbesondere im Bereich des Außenumfangs und/oder einer Stirnwand des Planetenträgers, angeordnet ist, da somit bei Rotation des Planetenträgers mittels der Fördervorrichtung im radial beabstandeten Bereich des Planetenträgers Schmiermittel aufnehmbar und auch wieder abgebbar ist. Infolgedessen ist durch die Eigenbewegung des Planetenträgers eine kontinuierliche Schmierung der kritischen Komponenten des Planetengetriebes sichergestellt.
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Wenn die Fördervorrichtung einen, insbesondere Schaufelförmig ausgebildeten, Behälter mit einer Öffnung aufweist, kann sehr effizient und effektiv Schmiermittel aufgenommen, transportiert und wieder abgegeben werden.
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Vorteilhaft ist es ebenso, wenn der Behälter zumindest teilweise als Nut und/oder Bohrung im Planetenträger selbst ausgebildet ist. Hierdurch kann die Fördervorrichtung bzw. ihre Behälter sehr kostengünstig realisiert werden. Des Weiteren wird somit der Bauraum des Planetenträgers, insbesondere in radialer Richtung, und somit letztendlich des Planetengetriebes reduziert.
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Eine sehr gute Aufnahme sowie Abgabe des Schmiermittels erfolgt, wenn die Nut und/oder Bohrung im Wesentlichen längs und/oder schräg zur Drehachse des Planetenträgers ausgebildet ist. Der Wirkungsgrad des Planetengetriebes kann insbesondere dann verbessert werden, wenn sich die Nut und/oder Bohrung im Wesentlichen schräg zur Drehachse erstreckt.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Nut und/oder Bohrung im Bereich zumindest eines ihrer beiden Enden, insbesondere durch eine Stirnwand des Planetenträgers geschlossen ist. Somit wird vermieden, dass Schmiermittel im Bereich der Enden der Nut und/oder Bohrung ausläuft. Infolgedessen wird im Wesentlichen das gesamte Schmiermittel, das im Aufnahmebereich aufgenommen wird, bis zum Abgabebereich gefördert, ohne das auf dem Weg dorthin etwas verloren geht.
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Eine sehr gute Aufnahme des Schmiermittels kann dadurch gewährleistet werden, wenn die Nut und/oder Bohrung in eine Drehrichtung des Planetenträgers geneigt ist. Somit kann das Schmiermittel optimal in die Nut und/oder Bohrung hineinfließen, wenn sich die Nut und/Bohrung im entsprechenden Winkelintervall, nämlich im Aufnahmebereich, befindet. Des Weiteren kann eine optimale Abgabe des Schmiermittels im entsprechenden Winkelintervall, nämlich im Abgabebereich des Planetengetriebes, erfolgen, da bei entsprechender Neigung mit Hilfe der Gravitation das Schmiermittel aus der Nut und/oder Bohrung fließen kann.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn der Planetenträger mit der zumindest einen Fördervorrichtung mehrteilig ausgebildet ist. Somit kann nämlich die Fördervorrichtung derart beweglich, insbesondere kardanisch aufgehängt, am Planetenträger angeordnet sein, dass sie bei Rotation des Planetenträgers Schmiermittel im Aufnahmebereich aufzunehmen, zum Abgabebereich zu transportieren und dort wieder auszukippen vermag. So zeigt die Öffnung der Fördervorrichtung bzw. des Behälters zum Aufnehmen des Schmiermittels im Aufnahmebereich vorzugsweise in Drehrichtung des Planetenträgers, so dass das Schmiermittel durch die Öffnung optimal in den Behälter eindringen kann. Zum Transport des Schmiermittels wird der Behälter derart ausgerichtet, dass seine Öffnung im Wesentlichen nach oben zeigt, so dass das Schmiermittel aufgrund der Gravitation und der Fliehkräfte nicht aus dem Behälter austritt. Sobald der Behälter den Abgabebereich erreicht hat, wird dieser mittels seiner beweglichen Anordnung am Planetenträger derart gedreht, dass die Öffnung im Wesentlichen nach unten zeigt, so dass das Schmiermittel ausgekippt wird. Hierbei kann die Fördervorrichtung gegen einen im Abgabebereich angeordneten Anschlag stoßen, der die Fördervorrichtung entsprechend kippt. Des Weiteren kann die Fördervorrichtung ferner eine Feder aufweisen, die den Behälter wieder in die Ausgangsstellung zurückbringt, so dass die Fördervorrichtung bei kontinuierlichem Drehen des Planetenträgers im Aufnahmebereich erneut optimal Schmiermittel aufzunehmen vermag.
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Vorgeschlagen wird ferner ein Planetengetriebe, insbesondere für eine Windkraftanlage, mit einem ersten Bereich, in dem ein Planetenträger um eine Drehachse drehbar gelagert angeordnet ist, und einen zweiten Bereich, in dem insbesondere eine Hochgeschwindigkeitswelle angeordnet ist. Der Planetenträger weist zumindest eine Fördervorrichtung auf. Diese ist derart ausgebildet, dass sie bei Rotation des Planetenträgers Schmiermittel aufzunehmen, zu transportieren und abzugeben vermag. Vorteilhafterweise kann somit eine optimale Schmierung des Planetengetriebes ohne elektrische Komponenten, wie beispielsweise eine elektrische Ölpumpe, sichergestellt werden. Infolgedessen ist bei einem Versagen der elektrischen Ölpumpe oder aber auch wenn mal keine Elektrizität zur Verfügung steht, eine kontinuierliche Schmierung der kritischen Komponenten, insbesondere der Lagerungen der Hochgeschwindigkeitswelle, sichergestellt. Eine Beschädigung des Planetengetriebes ist somit im Wesentlichen ausgeschlossen.
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Vorteilhaft ist es, wenn der erste Bereich einen Aufnahmebereich und einen Abgabebereich aufweist. Der Aufnahmebereich ist vorzugsweise im Bereich der Ölwanne des Planetengetriebes angeordnet, in dem sich für gewöhnlich das Schmiermittel sammelt. Der Abgabebereich ist im Einbauzustand des Planetengetriebes relativ zum Aufnahmebereich in einer größeren Höhe (H1) angeordnet. Infolgedessen wird das Schmiermittel von der Fördervorrichtung beim Transport vom Aufnahme- zum Abgabebereich gehoben. Das Schmiermittel weist demnach im Abgabebereich eine größere potenzielle Energie auf als im Aufnahmebereich.
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Ferner ist im Einbauzustand der Abgabebereich im Planetengetriebe höher (H2) angeordnet als die zu schmierenden kritischen Komponenten des Planetengetriebes, insbesondere die Lagerungen der Hochgeschwindigkeitswelle. Vorteilhafterweise kann das Schmiermittel somit mittels der Gravitation selbstständig zu den zu schmierenden kritischen Komponenten des Planetengetriebes fließen, ohne dass ein Förderdruck einer elektrisch betriebenen Pumpe benötigt wird.
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Zum Auffangen des kontinuierlich geförderten Schmiermittels ist es vorteilhaft, wenn im Abgabebereich ein Sammelbehälter ausgebildet ist. In diesen wird das von der Fördervorrichtung im Aufnahmebereich aufgenommene Schmiermittel bei Rotation des Planetenträgers kontinuierlich gefördert.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Sammelbehälter zur Aufnahme des von der Fordervorrichtung transportierten Schmiermittels nach obenhin offen ausgebildet ist, da somit die mit Schmiermittel befüllten Behälter der Fördervorrichtung, vorzugsweise nach überschreiten des Zenits des Planetenträgers, derart ausgerichtet sind und/oder mittels eines Anschlags ausgerichtet werden, dass das Schmiermittel aufgrund der Gravitation aus der Öffnung des Behälters in den nach obenhin offenen Sammelbehälter fließen kann.
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Wenn im Abgabebereich eine Leitung, insbesondere ein Rohr oder ein Schlauch, angeordnet ist, die zum zweiten Bereich des Planetengetriebes hin verläuft, kann vorteilhafterweise eine Schmierung der im zweiten Bereich des Planetengetriebes angeordneten kritischen Komponenten mittels des im Abgabebereich, insbesondere im Sammelbehälter, gesammelten Schmiermittels erfolgen.
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Hierbei ist es auch vorteilhaft, wenn die Leitung ein derartiges Gefälle aufweist, dass das Schmiermittel mit Hilfe der Gravitation vom Abgabebereich zum zweiten Bereich zu fließen vermag. Somit sind keine zusätzlichen elektrischen Komponenten, insbesondere eine elektrische Ölpumpe, von Nöten, die ansonsten einen entsprechenden Druck zum Fördern des Schmiermittels zur Verfügung stellen müsste. Eine Schmierung der im zweiten Bereich angeordneten Komponenten des Planetengetriebes ist somit auch dann gewährleistet, wenn kein Strom zur Verfügung steht.
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Um das Schmiermittel, das ja bereits im ersten Bereich des Planetengetriebes verwendet worden ist, zu reinigen, ist es vorteilhaft, wenn zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich, insbesondere zwischen Abgabebereich und der Leitung, ein Filter angeordnet ist.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn zwischen dem ersten Bereich und zweiten Bereich, insbesondere zwischen dem Abgabebereich und der Leitung, ein Ventil angeordnet ist, da somit der Zufluss vom ersten Bereich in den zweiten Bereich gesteuert werden kann. Um zu vermeiden, dass Schmiermittel vom zweiten Bereich in den ersten Bereich gelangt, ist es vorteilhaft, wenn das Ventil ein Rückschlagventil ist. Alternativ kann das Ventil als Rückfluss-Kontroll-Ventil ausgebildet sein, dass von einer Steuereinheit mittels eines Signals ansteuerbar ist. So könnte beispielsweise bei einem Versagen der elektrischen Ölpumpe das Rückfluss-Kontroll-Ventil geöffnet werden, damit eine Schmierung der kritischen Komponenten, insbesondere der Lagerungen der Hochgeschwindigkeitswelle, sichergestellt ist. Um den Zeitpunkt für die Ventilöffnung bestimmen zu können, wird kontinuierlich mittels eines Sensors der Öldruck der elektrischen Ölpumpe überwacht. Sobald dieser auf Null fällt, wird das Rückfluss-Kontroll-Ventil geöffnet, da nur dann weiterhin eine Schmierung der im zweiten Bereich angeordneten kritischen Komponenten sichergestellt ist. Dieser Vorgang wird von einer Steuereinheit durchgeführt, die zum entsprechenden Zeitpunkt ein Signal zum Öffnen bzw. Schließen des Rückfluss-Kontroll-Ventils aussendet.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Planetengetriebe in der Seitenansicht, das einen Planetenträger mit einer Fördervorrichtung aufweist,
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2 einen Planetenträger in der Draufsicht mit unterschiedlich ausgebildeten Fördervorrichtungen,
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3 eine Seitenansicht eines Planetengetriebes mit einem Planetenträger, der eine beweglich aufgehängte Fördervorrichtung aufweist,
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4 einen Schnitt durch ein Planetengetriebe in der Seitenansicht und
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5 eine perspektivische Ansicht eines Planetengetriebes.
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1 zeigt eine Konzeptskizze eines Planetengetriebes 1, dass derart ausgebildet ist, dass eine kontinuierliche Schmierung kritischer Komponenten des Planetengetriebes, selbst bei Ausfall einer hier nicht dargestellten elektrischen Ölpumpe, sichergestellt ist. Das Planetengetriebe 1 weist einen ersten Bereich 2 und einen zweiten Bereich 3 auf. In dem ersten Bereich 2 ist ein Planetenträger 4 um eine Drehachse A drehbar gelagert angeordnet. Wie in 4 ersichtlich nimmt der Planetenträger 4 drehbar gelagerte Planetenräder 5 auf, die in ein zentral angeordnetes Sonnenrad 6 sowie ein radial außen liegendes Umlaufrad 7 verzahnt eingreifen. Gemäß 1 sind im zweiten Bereich 3 die kritischen Komponenten angeordnet, die es zu schmieren gilt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich hierbei um eine Hochgeschwindigkeitswelle 8 mit zumindest einem Lager 9.
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Der Planetenträger 4 ist mit einer Fördervorrichtung 10 zum Fördern von Schmiermitteln 11 ausgebildet. Gemäß dem Ausführungsbeispiel in 1 weist die Fördervorrichtung 10 mehrere Nuten 12a, 12b auf. Zur Wahrung der Übersichtlichkeit sind lediglich zwei dieser Nuten 12a, 12b kenntlich gemacht. Die Nuten 12a, 12b sind zur Drehachse A radial beabstandet am Planetenträger 4 angeordnet. Sie erstrecken sich vom Außenumfang 13 des Planetenträgers 4 im Wesentlichen radial nach innen. Jede dieser Nuten 12a, 12b bildet für sich einen Behälter 14a, 14b mit jeweils einer Öffnung 15a, 15b. Die Nuten 12a, 12b sind ferner in die Drehrichtung des Planetenträgers 4 derart geneigt, dass sie das Schmiermittel 11 zu einer bestimmten Drehwinkelstellung des Planetenträgers 4 optimal aufnehmen und mit Hilfe der Gravitation zu einer entsprechend anderen Drehwinkelstellung auch wieder optimal abgegeben können. Dies erfolgt in einem entsprechenden Aufnahmebereich 16 bzw. Abgabebereich 17 des ersten Bereichs 2. Sobald sich der Planetenträger 4 um die Drehachse A dreht nehmen die Behälter 14a, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Nuten 12a ausgebildet sind, das Schmiermittel 11 im Aufnahmebereich 16 auf. Die mit Schmiermittel 11 gefüllten Behälter 14a transportieren das Schmiermittel 11 in Drehrichtung des Planetenträgers 4 bis zu dem Abgabebereich 17. Hier wird das Schmiermittel 11 an einen dort angeordneten Sammelbehälter 18 abgegeben. Der Sammelbehälter 18 ist nach oben hin offen ausgebildet, so dass das Schmiermittel 11 von dem jeweils im Abgabebereich 17 befindlichen Behälter 14b über dessen Öffnung 15b in den Sammelbehälter 18 gelangen kann.
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Der im Abgabebereich 17 des ersten Bereichs 2 des Planetenträgers 1 angeordnete Sammelbehälter 18 ist über eine Leitung 19, die insbesondere als Rohr oder Schlauch ausgebildet ist, mit dem zweiten Bereich 3 verbunden. Die Leitung 19 weist ein Ventil 20 auf. Alternativ kann das Ventil 20 selbstverständlich auch zwischen der Leitung 19 und dem Sammelbehälter 18 oder aber auch dem zweiten Bereich 3 angeordnet sein. Der Abgabebereich 17 ist im Einbauzustand des Planetengetriebes 1 relativ zum Aufnahmebereich 16 in einer größeren Höhe H1 angeordnet. Ferner befindet sich die im zweiten Bereich 3 angeordneten kritischen Komponenten, hier die Hochgeschwindigkeitswelle 8 mit der Lagerung 9, relativ zum Abgabebereich 17 in einer geringeren Höhe H2. Da die Leitung 19 vom Sammelbehälter 18 ausgehend in Richtung des zweiten Bereichs 3 ein Gefälle aufweist, kann das Schmiermittel 11 einzig und allein aufgrund der Gravitation vom Abgabebereich 17 bzw. Sammelbehälter 18 selbständig zum zweiten Bereich 3 fließen, ohne dass hierfür zusätzliche elektronische Komponenten, insbesondere eine Ölpumpe, benötigt wird. Eine Steuerung des Zuflusses erfolgt über das Ventil 20, das insbesondere als Rückfluss-Kontroll-Ventil ausgebildet ist. Dieses öffnet sich bei detektiertem Ausfall der hier nicht dargestellten elektrischen Ölpumpe, wobei von einer hier ebenfalls nicht dargestellten Steuereinheit ein entsprechendes Signal ausgesendet wird. Wenn die Versorgung der im zweiten Bereich 3 angeordneten kritischen Komponenten über die Ölpumpe gewährleistet ist, kann das Ventil 20 geschlossen bleiben.
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2 zeigt eine Draufsicht auf einen Planetenträger 4, wobei hier unterschiedliche Ausführungsformen der Fördervorrichtung 10 exemplarisch dargestellt sind. So kann die Fördervorrichtung 10 nicht nur Nuten 12a, 12b aufweisen, sondern zusätzlich oder alternativ auch Bohrungen 21, die beliebig am Außenumfang 13 angeordnet sein können und sich radial nach innen erstrecken. Gemäß dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel können sich die Nuten 12a entweder längs zur Drehachse A erstrecken oder aber auch wie die Nuten 12b schräg zu dieser. Die Nuten 12a, 12b sind im Bereich ihrer beiden Enden 22a, 22b durch jeweils eine der beiden Stirnwände 23a, 23b des Planetenträgers 4 geschlossen, so dass das aufgenommene Schmiermittel 11 nicht an den Seiten auslaufen kann.
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In einer alternativen Ausführungsform ist der Planetenträger 4 mit der Fördervorrichtung 10 gemäß 3 mehrteilig ausgebildet. So weist die Fördervorrichtung 10 mehrere Behälter 14a, 14b, 14c, 14d auf, die jeweils über ein Gelenk 24a, 24b, 24c, 24d beweglich am Planetenträger 4 angeordnet sind. Das Gelenk 24a, 24b, 24c, 24d eines jeden Behälters 14a, 14b, 14c, 14d ist vorzugsweise am Planetenträger 4 an dessen Außenumfang 13 drehbar befestigt. Die Behälter 14a, 14b, 14c, 14d sind im Aufnahmebereich 16 beim Aufnehmen des Schmiermittels 11 sowie im Bereich zwischen dem Aufnahmebereich 16 und dem Abgabebereich 17 während des Transport des Schmiermittels 14 in Drehrichtung des Planetenträgers 4 jeweils so ausgerichtet, dass die Öffnungen 15a, 15b, 15c jeweils derart nach oben ausgerichtet sind, dass das Schmiermittel 11 nicht aus der jeweiligen Öffnung 15a, 15b, 15c austreten kann. Alternativ kann der jeweils im Aufnahmebereich 16 befindliche Behälter 14a aber auch derart gekippt sein, dass die Öffnung 15a in die Drehrichtung des Planetenträgers 4 zeigt. Somit wird nämlich ein optimales Einschaufeln des Schmiermittels 11, insbesondere bei höherer Umdrehungsgeschwindigkeit sichergestellt. Im Bereich des Abgabebereichs 17 wird der Behälter 14d dann derart ausgelenkt, dass das Schmiermittel 11 in den Sammelbehälter 18 gelangt. Hierfür kann gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, im ersten Bereich 2, insbesondere am hier nicht dargestellten Gehäuse des Planetengetriebes 1, ein Anschlag 25 derart angeordnet sein, dass der jeweilige Behälter 14d entsprechend ausgelenkt wird. Die Zurückstellung der Behälter 14a, 14b, 14c, 14d kann entweder mittels der Gravitation durch das Eigengewicht der Behälter 14a, 14b, 14c, 14d erfolgen, oder aber auch durch eine hier nicht dargestellte Feder, die am Behälter 14a, 14b, 14c, 14d und dem Planetenträger 4 angeordnet sein kann.
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4 zeigt einen Querschnitt durch ein derartiges Planetengetriebe 1 wobei der Transportweg des Schmiermittels 11 mittels Pfeilen dargestellt ist. Der Aufnahmebereich 16 ist im Bereich der Ölwanne des Planetengetriebes 1 angeordnet, in dem sich für gewöhnlich das Schmiermittel 11 sammelt. Der Abgabebereich 17 ist im Einbauzustand des Planetengetriebes 1 relativ zum Aufnahmebereich 16 in einer größeren Höhe H1 angeordnet. Infolgedessen wird das Schmiermittel 11 von der Fördervorrichtung 10 beim Transport vom Aufnahme- 16 zum Abgabebereich 17 gehoben. Das Schmiermittel 11 weist demnach im Abgabebereich 17 eine größere potenzielle Energie auf als im Aufnahmebereich 16. Ferner ist im Einbauzustand der Abgabebereich 17 im Planetengetriebe 1 in einer größeren Höhe H2 angeordnet als die zu schmierenden kritischen Komponenten des Planetengetriebes 1. Vorteilhafterweise kann das Schmiermittel 11 somit mittels der Gravitation selbstständig zu den zu schmierenden kritischen Komponenten des Planetengetriebes 1 fließen, ohne dass ein Förderdruck einer elektrisch betriebenen Pumpe benötigt wird.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht des Planetengetriebes 1, die insbesondere den Verlauf der Leitung 19 mit dem entsprechenden Gefälle verdeutlicht. So ist die im zweiten Bereich 3 angeordnete Hochgeschwindigkeitswelle 8 deutlich tiefer angeordnet als der Abgabebereich 17 des ersten Bereichs 2, in dem auch der Sammelbehälter 18 angeordnet ist. Infolgedessen weist die Leitung 19 ein derart starkes Gefälle auf, dass das Schmiermittel 11 aufgrund der Gravitation selbständig vom Abgabebereich 17 des ersten Bereichs 2 zum zweiten Bereich 3 fließen kann, sobald das Ventil 20 geöffnet ist. Im Bereich des Ventils 20 ist ferner ein Filter 26 angeordnet, der das bereits für den ersten Bereich 2 verwendete Schmiermittel 11 vor Verunreinigungen säubert, um die Qualität des der Hochgeschwindigkeitswelle 8 zugeführten Schmiermittels 11 zu verbessern.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetengetriebe
- 2
- Erster Bereich
- 3
- Zweiter Bereich
- 4
- Planetenträger
- 5
- Planetenrad
- 6
- Sonnenrad
- 7
- Umlaufrad
- 8
- Hochgeschwindigkeitswelle
- 9
- Lager
- 10
- Fördervorrichtung
- 11
- Schmiermittel
- 12
- Nut
- 13
- Außenumfang
- 14
- Behälter
- 15
- Öffnung
- 16
- Aufnahmebereich
- 17
- Abgabebereich
- 18
- Sammelbehälter
- 19
- Leitung
- 20
- Ventil
- 21
- Bohrung
- 22
- Ende
- 23
- Stirnwand
- 24
- Gelenk
- 25
- Anschlag
- 26
- Filter
- A
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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