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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Öffnen eines zu befüllenden
Beutels, welcher zumindest zwei Kammern mit jeweils unterschiedlicher
Geometrie aufweist, die über
zumindest eine Innennaht zueinander dichtend getrennt und miteinander
verbunden sind. Die Erfindung betrifft aber auch eine Vorrichtung
zum Öffnen
eines zu befüllenden
Beutels, welcher zumindest zwei Kammern mit jeweils unterschiedlicher
Geometrie aufweist, die über
zumindest eine Innennaht zueinander dichtend getrennt und miteinander
verbunden sind.
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Derartige
Beutel werden beispielsweise als Verpackungen für schütffähige oder fließfähige, also füllfähige Güter verwendet.
Sie sind zum Beispiel aus einer flachen Hüllstoffbahn, beispielsweise
aus einem Kunststoff geformt, wobei ein Boden des Beutels gefaltet
und gegebenenfalls versiegelt ist. Die jeweiligen Seiten des Beutels
sind verschlossen, so dass eine Tasche entsteht, welche zumindest
eine zum Befüllen
offene Kopfseite hat. Derartige Beutel finden insbesondere als Standbeutel
zunehmend Verwendung, da Sie aufgrund ihrer flexiblen, äußeren Hülle bei
einem Transport der leeren und gefüllten Beutel und der Entsorgung
der leeren Beutel erhebliche Vorteile bieten. Je nach Verwendung
werden die Beutel mit oder ohne Ausgießer hergestellt.
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Vorgefertigte
Beutel werden einem Füll-
und Schließsystem
zugeführt,
befällt
und anschließend verschlossen.
Denkbar ist aber auch, die Beutel in einem Form-, Füll- und
Schließsystem
ausgehend von der flachen Hüllstoffbahn
zu formen, zu befüllen,
und dann zu verschließen.
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Zum
Befüllen
des Beutels muss dieser an seiner Kopfseite so geöffnet werden,
dass eine ausreichend große
Füllöffnung entsteht.
Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass die Außenränder des Beutels
mechanisch, pneumatisch oder motorisch zur Beutelmitte hinbewegt
werden, wozu zum Beispiel Zangen an den Beutelrändern angreifen. Gleichzeitig
zur Stauchung des Beutels bewirken Greif- oder Saugvorrichtung eine
senkrecht zur Stauchbewegung des dabei spannungsfrei werdenden Beutelmaterials
orientierte Öffnungsbewegung der
Kopfseite. Dadurch wird der Beutel bzw. dessen Kopfseite quasi elliptisch
geöffnet,
und lässt
den Eintrag des zu befüllenden
Gutes erst zu.
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Bei
derartigen Vorgängen
können
entweder einzelne Beutel oder auch mehrere Beutel gleichzeitig verarbeitet,
also zumindest geöffnet
und befüllt werden.
In aller Regel handelt es sich dabei um geometrisch gleich ausgeführte Beutel,
welche symmetrisch aufgebaut sind, also lediglich eine Kammer aufweisen,
oder zwei Kammern aufweisen, welche gleiche geometrische Ausführungen
aufweisen.
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Bekannt
sind aber auch Doppelkammer- oder Duplexbeutel, welche jeweils aus
zwei einzelnen Beuteln besteht, die durch eine verbindende Naht
charakterisiert sind, also je eine äußere und eine zuweilen etwas
breitere Innennaht aufweisen. Möglich
ist aber auch, einen Doppelkammer- bzw. Duplexbeutel herzustellen,
welcher wie zuvor aus einer Hüllstoffbahn
gebildet ist, wobei dessen Kammern über eine zu erstellende Innennaht
dicht voneinander getrennt aber miteinander verbunden sind. Hierbei
ist Innennaht als Mittennaht ausgeführt, so dass diese auf einer
Mittelachse des Doppelkammer- bzw. Duplexbeutels so angeordnet ist,
dass die beiden Kammern jeweils gleiche geometrische Ausgestaltungen
aufweisen. Sind die beiden Kammern symmetrisch ausgeführt, kann
jeweils eine Zange eines Zangenpaares mit Mittenfinger an dem jeweiligen
Außenrand
der jeweiligen Kammer angreifen, da der Grad der Beutelstauchung
und damit der Grad der Beutelöffnung
für beide
Kammern eines Doppelkammer- bzw. Duplexbeutels jeweils identisch
ist.
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Denkbar
sind aber auch Doppelkammer- bzw. Duplexbeutel, dessen beide Kammern
unterschiedliche Geometrien aufweist. So kann eine der Kammern größer ausgeführt sein,
als die andere. Beide Kammern können
dabei mit unterschiedlichen Füllgütern befüllt werden.
In der größeren Kammer könnten zum
Beispiel bevorzugt vorgefertigte Lebensmittel wie zum Beispiel Nudeln,
Reis, Mais oder dergleichen oder auch dehydrierte Eiweißprodukte eingefüllt sein.
In der weitaus kleineren Kammer könnten dann Flüssigkeiten,
wie Öl,
Saucen oder Pasten eingefüllt
sein. Natürlich
sollen die Befüllgüter nur
Beispielhaft genannt sein. Denkbar ist auch, die größere Kammer
mit chemisch reaktiven Komponenten und die kleinere Kammer mit einer
Reaktionsflüssigkeit
(z. B. Kleber und Härter)
zu befüllen.
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Sollen
nun derartige Beutel mit Kammern unterschiedlichen Geometrien, also
unterschiedlicher Größe befüllt werden
stellt sich das Problem ein, dass sich die jeweils unterschiedlichen
Kammern zum Befüllen
nicht hinreichend öffnen
lassen, da diese entsprechend geometrisch bedingt unterschiedlicher
Stauch- und Öffnungswege
bedürfen,
um die jeweilige Kopfseite hinreichend zu öffnen, um ein Füllgutverlust
zu vermeiden. Entsprechend muss die Kopfseite nach dem Befüllen wie der
verschlossen werden, um eine ausreichende Abdichtung der Kopfseite
zu erreichen.
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Ausgehend
von dem oben genannten Problem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde
ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit dem bzw. mit der
ein hinreichendes öffnen
und Verschließen
der jeweiligen Kopfseite der in ihrer geometrischen Ausgestaltung
unterschiedlich ausgeführten Kammern
erreichbar ist.
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Erfindungemäß wird der
verfahrenstechnische Teil der Aufgabe mit einem Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst,
wobei der vorrichtungstechnische Teil der Aufgabe durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst wird.
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Vorteilhaft
ist zumindest ein Innengreifelement vorgesehen, dass an der zumindest
einen Innennaht angreift, wobei jeweils ein Außengreifelement als erstes
und zweites Außengreifelement
jeweils in einer Ausgangsposition jeweils an einem ersten und zweiten
Randbereich der jeweiligen Kammer angreifen, wobei zumindest zwei
der Greifelemente relativ zu einem lagefixierten Greifelement in
eine jeweilige Endposition überführt werden,
wobei beide Verfahrwege der zum lagefixierten Greifelement relativ
beweglichen Greifelemente in die jeweilige Endposition bevorzugt
mittels eines an die jeweilige Kammergeometrie einstellbaren Hebelsystems
unterschiedliche Beträge
aufweisen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass die beiden
Außengreifelemente
relativ zum Innengreifelement in die Endposition überführt werden,
wobei die beiden Außengreifelemente entgegengesetzt
orientiert in Richtung zum lagefixierten Innengreifelement bewegt
werden, wobei die beiden Stauchwege der Außengreifelemente einen jeweils
unterschiedlichen Betrag aufweisen.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Doppelkammer- bzw.
Duplexbeutel, also die in ihrer Geometrie unterschiedlich ausgeführten Kammern,
unterschiedliche Stauch- und Öffnungswege aufweisen.
Dies hat die Verarbeitung, also z. B. das Befüllen der jeweiligen Kammern
z. B. auf horizontalen Pouch-Verarbeitungsmaschinen
bisher extrem aufwändig
oder gar unmöglich
gemacht. Mit der Erfindung jedoch wird dem entgegengetreten, indem die
relativ beweglichen Greifelemente, also bevorzugt das erste und
zweite Außengreifelement über das
an die geometrische Ausgestaltung der Kammern einstellbare Hebelsystem
entspre chend unterschiedliche Stauchwege bzw. Verfahrwege bis in
ihre jeweilige Endposition aufweisen.
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Günstiger
Weise ist dabei vorgesehen, dass das Innengreifelement lagefixiert,
also in seiner Position unveränderbar
gehalten wird, wenn die beiden Außengreifelemente relativ zu
dem Inngreifelement in die jeweilige Endposition überführt werden.
Die beiden Außengreifelemente
werden also vorteilhaft in Richtung zum Inngreifelement in die Endposition überführt, so
dass sich die Kopfseite der jeweiligen Kammer elliptisch öffnet. Natürlich weisen
die jeweiligen Öffnungswege
an die jeweils geometrische Ausgestaltung der Kammern unterschiedliche
Beträge
auf. Natürlich
kann auch vorgesehen werden, dass eines der Außengreifelemente lagefixiert,
also in seiner Position unveränderbar
gehalten wird, wobei das Innengreifelement und das andere Außengreifelement
relativ zu dem lagefixierten Greifelement in die jeweilige Endposition überführt wird.
Natürlich
hätten
bei dieser Ausgestaltung das Innengreifelement und das andere Außengreifelement
bezogen auf das lagefixierte Außengreifelement
gleichorientierte Verfahrwege in die jeweilige Endposition. Hierbei
könnte
zunächst
so vorgegangen werden, dass das Innengreifelement in Richtung zum
lagefixierten Außengreifelement
in seine Endposition überführt wird.
Das andere Außengreifelement
kann dabei entsprechend mitgeführt
werden, und zumindest die Kopfseite der noch nicht zu öffnenden
Kammer zunächst
noch unter Spannung halten. Erreicht das Innengreifelement seine
Endposition, wird dieses lagefixiert in dieser gehalten, und das
relativ bewegliche Außengreifelement
wird in seine Endposition weitergeführt.
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Zweckmäßiger Weise
ist dabei vorgesehen, dass die jeweiligen Greifelemente, also die
beiden Außengreifelemente
und das zumindest eine Innengreifelement auf einer gemeinsamen horizontalen Ebene
des Mehrkammerbeutels in der Ausgangsposition angreifen, um eine
jeweilige Stauchbewegung im Wesentlichen in Linearrichtung, zu erreichen.
In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass die jeweiligen
Greifelemente in der Nähe
der Kopfseite in der Ausgangsposition angreifen. Sofern der Mehrkammerbeutel
mit äußeren Beutelgreifern versehen
ist, kann vorgesehen sein, die jeweiligen Greifelemente auf der
Höhe der
Beutelgreifer angreifen zu lassen.
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Zweckmäßig ist
hierbei, wenn die jeweils zum lagefixierten Innengreifelement relativ
beweglichen Außengreifelemente über ein
an dem Hebelsystem einstellbares Hebelarmverhältnis in die jeweilige Endposition überführt werden.
Das Hebelarmverhältnis
ist zweckmäßiger Weise
an unterschiedliche Kammergeometrien also unterschiedlicher Kammergrößen unterschiedlicher
Mehrkammerbeutel einstellbar. Dies bedeutet, dass das Hebelarmverhältnis stets
an jeweils neue Bedingungen, möglicherweise von
Beutel zu Beutel, oder bevorzugt von Beutelserie zu Beutelserie
anpassbar ist. Hierzu kann eine entsprechende Erfassungs- und Auswerteeinheit
vorgesehen sein, welche die vorbeifahrenden Beutel verifiziert und
determiniert, und die Ergebnisse an eine entsprechende Steuereinrichtung
weiterleiten, welche die Einstellung des erforderlichen Hebelarmverhältnisses
bewirken kann.
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In
günstiger
Ausführung
kann vorgesehen sein, dass die beiden relativ beweglichen Greifelemente,
bevorzugt die beiden Außengreifelemente mittels
einstellbarem Hebelarmverhältnis
an einem zentralen Drehpunkt angelenkt sind, an dem eine Kurvenrolle
angreift, so dass die beiden Außengreifelemente
in ihrem Verfahrweg gesteuert werden können. Vorteilhaft kann somit
mit einer einzigen Kurvenbahn ein gleichzeitiges Öffnen der
jeweils unterschiedlich großen
Kammern erreicht werden.
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Es
liegt im Sinne der Erfindung, wenn die Verfahrbewegung der relativ
beweglichen Greifelemente, vorzugsweise der zum lagefixierten Innengreifelement
relativ beweglichen Außengreifelemente
nicht nur mittels des mechanischen Hebelarmverhältnisses erreicht wird, sondern
motorisch gesteuert wird, wobei eine Kombination beider Vorgehensweisen
natürlich
möglich
ist.
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Sind
die beiden Kammern mit dem jeweiligen Füllgut befüllt, werden beide Kammern dicht
verschlossen. Hierzu wird analog zum oben beschriebenen Vorgang
nur umgekehrt vorgegangen. Hier ist ein weiterer Vorteil der Erfindung
zu sehen, denn durch die angepassten Verfahrwege, kann vorteilhaft eine
faltenfreie, saubere und produktsichere Kopfnaht erstellt werden.
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Damit
die jeweiligen Greifelemente in ihrer jeweiligen Ausgangsposition
an den erforderlichen Stellen angreifen können, ist vorteilhaft vorgesehen, dass
die jeweiligen Greifelemente einander gegenüberliegende, und zusammenführbare Greifbereiche aufweisen,
wobei bevorzugt zumindest einer der Greifbereiche an einem U-förmig ausgeführten Übergreifbereich
angeordnet ist.
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In
zweckmäßiger Ausgestaltung
kann vorgesehen sein, dass einer der Greifbereiche relativ zu dem
anderen beweglich ausgeführt
ist. Günstiger Weise
weist das jeweilige Greifelement einen starren Greifbereich und
einen axial zu diesem beweglichen Greifbereich auf. Insofern ist
in vorteilhafter Ausgestaltung ein Greifelement mit zangenartigen
Greifbereichen ausgeführt.
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Zweckmäßig ist,
wenn der starre Greifbereich an einem Greifende des Greifelementes
angeordnet ist. Der Übergreifbereich
kann den beweglichen Greifbereich aufweisen, welcher ein Verschiebeelement
und einen bolzenartigen Haltedom aufweist. Zwischen dem Verschiebeelement
und dem bolzenartigen Haltedom ist ein U-förmig ausgeführter Verbindungsstab angeordnet.
Der U-förmig
ausgeführte
Verbindungsstab, weist zwei U-Schenkel und einen Basissteg auf.
Bei den Außengreifelementen ist
vorteilhaft vorgesehen, dass diese mit ihren Greifbereichen an der
jeweiligen Beutelaußennaht,
also an den Rändern
angreifen. Der jeweilige Übergreifbereich
des jeweiligen Aussengreifelementes überragt den Beutelrand dabei.
Selbstverständlich
könnte der Übergreifbereich
auch mit einem geeignet ausgeführten
Verbindungsstab zur relativen Beweglichkeit des daran angeordneten
Greifbereiches ausgeführt sein.
Möglich
ist zum Beispiel ein geradlinig ausgeführter Verbindungsstab. Bei
dem Innengreifelement ist vorteilhaft vorgesehen, dass dieses mit
seinem Greifbereich an der Innennaht angreift und mit seinem Übergreifbereich
zumindest eine der Kammern übergreift.
Insofern ist vorteilhaft vorgesehen, dass die jeweiligen u-förmigen Verbindungsstäbe in ihrer axialen
Erstreckung zumindest der U-Schenkel unterschiedlich dimensioniert
sind, was bedeutet, dass der Übergreifbereich
des inneren Greifelementes in seiner axialen Erstreckung der jeweiligen
U-Schenkel größer ausgeführt ist,
als die beiden Übergreifbereiche
der äußeren Greifelemente;
denn der Übergreifbereich
des inneren Greifelementes muss zumindest eine der Kammern umgreifen.
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In
der Ausgangsposition ist der jeweilige starre Greifbereich zum relativ
zu dem beweglichen Greifbereich beabstandet (Spalt), so dass der
Beutel im Bereich seiner Kopfseite von den Greifelementen gefasst
werden kann, wobei die Greifelemente, wie bereits oben ausgeführt, bevorzugt
an einer gemeinsamen horizontalen Wirklinie angreifen. Zum hinreichend
lagesicheren Halten des Beutels wird der relativ bewegliche Greifbereich
in Richtung zum starren Greifbereich überführt, so dass der Beutel sicher
zwischen beiden Greifbereichen eingeklemmt ist. Dies kann mit geeigneten
Einrichtungen geschehen, welche ein Verlagern des Übergreifbereiches
mit seinem Haltedom in Richtung zum starren Greifbereich bewirken.
Ist der Beutel zwischen den Greifbereichen eingeklemmt, hängt der
Beutel an seinem Kopfbereich von den Greifelementen gehalten mit
seinem Boden nach unten.
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Zum Öffnen der
Kopfseite werden nun bevorzugt die beiden äußeren Greifelemente in Richtung zum
inneren Greifelement bewegt bzw. verschwenkt, so dass sich die Kopfseite
bzw. die beiden geometrisch unterschiedlich ausgeführten Kammern
zum Befüllen
ausreichend elliptisch öffnen.
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Die
Greifelemente weisen in bevorzugter Ausführung zwei Armabschnitte auf,
von denen zumindest einer als Befestigungsarm starr zum Beispiel an
einem Rundläufer
befestigt ist, wobei ein Haltearm relativ beweglich zu dem Befestigungsarm
an diesem gelagert sein kann. In günstiger Ausführung kann vorgesehen
sein, den Haltearm des inneren Greifelementes starr mit dem Befestigungsarm
zu verbinden, da das innere Greifelement in seiner Position bevorzugt
unverändert
bleibt, wobei der jeweilige Haltearm des jeweils äußeren Greifelementes
beweglich an den Befestigungsarm so befestigt werden kann, dass der
Haltearm relativ zu dem Befestigungsarm verschwenkbar ist. Dies
bedeutet, dass die beiden relativ zu dem jeweiligen Befestigungsarm
beweglichen Haltearme mit ihrem Greifende in Richtung zum inneren
Greifelement verschwenkt, bzw. um eine Drehachse verschwenkt werden
können.
Wie oben erwähnt,
können
die beiden Außengreifelemente
dabei vorzugsweise gegenläufig
in Richtung zum inneren Greifelement, also jeweils entgegengesetzt
bewegt werden, um die beiden Kammern in ihrer unterschiedlichen
Ausgestaltung zu öffnen.
Hierzu können die
beiden Außengreifelemente über das
einstellbare Hebelsystem gesteuert werden, wobei auch eine motorische
Steuerung vorgesehen werden kann.
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Mit
der Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Öffnen eines
Mehrkammerbeutels, bzw. dessen unterschiedlich groß ausgeführten Kammern
zur Verfügung
gestellt, die trotz ihrer geometrisch unterschiedlichen Ausgestaltung
hinreichend geöffnet
werden können.
Hierzu werden bevorzugt die Außengreifelemente
relativ zum Innengreifelement entlang der gemeinsamen horizontalen
Wirklinie in Richtung zum lagefixierten Innengreifelement in ihre
Endposition überführt. Natürlich bewegen
sich die Greifenden dabei auf einer Kreisbahn, deren Radius aber
so dimensioniert ist, dass quasi eine Linearbewegung vorliegt. Die
Verfahrwege sind in ihrem Betrag entsprechend an die Größe der Kammer
unterschiedlich und einstellbar. Auf gleiche Weise ist der Beutel
an seiner Kopfseite nach dem Be füllvorgang
verschließbar,
indem die Außengreifelemente wieder
in Ihre Ausgangsposition überführt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und
der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen
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1 einen
Doppelkammer- bzw. Duplexbeutel in einer Seitenansicht,
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2 den
Doppelkammer- bzw. Duplexbeutel aus 1 in einer
Aufsicht auf dessen Kopfseite,
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3 den
Doppelkammer- bzw. Duplexbeutel aus 1 mit angreifenden
Greifelementen als Prinzipskizze,
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4 den
Doppelkammer- bzw. Duplexbeutel aus 1 in einer
Aufsicht auf dessen geöffnete Kopfseite,
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5 eine
Vorrichtung zum Greifen und Öffnen
des Mehrkammerbeutels in der Ausgangsposition,
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6 die
Vorrichtung aus 5 in einer Endposition, und
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7 ein
inneres Greifelement als Einzelheit.
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In
den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben
Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben
werden.
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1 zeigt
einen Mehrkammerbeutel 1 in der Ausgestaltung als Doppelkammer-
bzw. Duplexbeutel 1. Der Mehrkammerbeutel 1 weist
zwei Kammern 2, 3 zum Befüllen mit einem jeweils geeigneten Füllgut auf.
Die erste Kammer 2 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
größer ausgeführt als
die zweite Kammer 3. Die erste Kammer 2 ist in
der Zeichnungsebene links und die zweite, kleinere Kammer 3 ist
in der Zeichnungsebene rechts dargestellt.
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Da
beide Kammern 2 und 3 unterschiedlich groß sind,
weisen beide Kammern 2 und 3 auch unterschiedliche
Volumina auf.
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Der
Mehrkammerbeutel 1 ist beispielhaft aus einer Hüllstoffbahn
geformt und weist einen Boden 4 sowie dazu eine gegenüberliegende
Kopfseite 5 auf. Die beiden Kammern 2 und 3 sind über eine
Innennaht 6 dichtend voneinander getrennt, wobei beide Kammern 2 und 3 über die
Innennaht 6 miteinander verbunden sind. Die Innennaht 6 ist
bezogen auf eine Mittelachse X des Mehrkammerbeutels 1 seitlich,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in der Zeichnungsebene rechts zu dieser angeordnet. An Randbereichen 7 und 8 sind
die Kammern 2 und 3 zur Seite hin verschlossen.
Der Randbereich 7 ist als erster Randbereich 7 an
der ersten Kammer 2 angeordnet. Der Randbereich 8 ist
als zweiter Randbereich 8 an der zweiten Kammer 3 angeordnet.
Die Randbereiche 7 und 8 erstrecken sich von dem
Boden 4 bis zur Kopfseite 5.
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Im
Bereich der Kopfseite 5 sind an den Randbereichen 7 und 8 jeweils
Beutelgreifer 9 angeordnet. Die Beutelgreifer 9 sind
beispielhaft bezogen auf den Boden 4 in einem oberen Drittel
des Mehrkammerbeutels 1 angeordnet.
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2 zeigt
eine Aufsicht auf die Kopfseite 5 des Mehrkammerbeutels 1,
wobei der Mehrkammerbeutel 1 von seiner Kopfseite 5 zum
Befüllen
noch nicht geöffnet
ist.
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Zum Öffnen des
Mehrkammerbeutels 1 wird dessen Kopfseite 5 geöffnet, indem
vorteilhaft zumindest ein Innengreifelement 10 und zwei
Außengreifelemente 11 und 12 vorgesehen
sind (3).
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Das
Innengreifelement 10 greift an der Innennaht 6 an.
Das Außengreifelement 11 weist
an dem ersten Randbereich 7 an, und wird im Folgenden als
erstes Außengreifelement 11 bezeichnet. Das
Außengreifelement 12 weist
an dem zweiten Randbereich 8 an, und wird im Folgenden
als zweites Außengreifelement 12 bezeichnet.
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Alle
drei Greifelemente 10, 11 und 12 greifen an
einer gemeinsamen horizontalen Linie Y in ihrer in 3 nicht
erkennbaren Ausgangsposition an. Die gemeinsame Angriffslinie Y
bzw. auch Wirklinie Y ist beispielhaft in Höhe der Beutelgreifer 9 mittig
durch diese verlaufend angeordnet. Die Greifelemente 10, 11 und 12 sind
einer Pouch-Verarbeitungsmaschine zugeordnet, welche den Mehrkammerbeutel 1,
bzw. dessen unterschiedlich große
Kammern 2 und 3 mit einem geeigneten Füllgut befüllt. Die
Greifelemente 10, 11 und 12 sind zum
Beispiel als Greifelemente einer Rund-, Oval- oder Längsläufermaschine
ausgeführt.
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Zum Öffnen des
Mehrkammerbeutels 1 bzw. seiner beiden Kammern 2 und 3 wird
das erste Außengreifelement 11 in
Horizontalrichtung entlang der Wirklinie Y relativ zum Innengreifelement 10 in
Richtung zu diesem überführt, bis
das erste Außengreifelement 11 seine
in 3 dargestellte Endposition 13 erreicht
hat. Bevorzugt gleichzeitig wird das zweite Außengreifelement 12 in
Horizontalrichtung entlang der Wirklinie Y relativ zum Innengreifelement 10 in Richtung
zu diesem überführt, bis
das zweite Außengreifelement 12 seine
in 3 dargestellte Endposition 14 erreicht
hat. Das Innengreifelement 10 ist dabei lagefixiert, also
in seiner Position unveränderbar gehalten.
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Entsprechend
der unterschiedlich großen Ausgestaltungen
der Kammern 2 und 3 weisen beide Verfahrwege bzw.
Stauchwege der beiden Außengreifelemente 11 und 13 unterschiedliche
Beträge auf,
was beispielhaft mit den horizontal ausgerichteten Pfeilen 15 und 16 dargestellt
ist. Der Stauchweg des ersten Außengreifelementes 11 ist
wie der Pfeil 15 anzeigt größer als der Stauchweg des zweiten
Außengreifelementes 12,
wie beispielhaft der Pfeil 16 darstellen soll.
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Bei
dem Überführen der
Außengreifelemente 11 und 12 in
ihre beispielhafte Endposition 13 bzw. 14 öffnen sich
die beiden Kammern 2 und 3 elliptisch, wie beispielhaft
in 4 dargestellt ist. Hierbei öffnet sich die Kammer 2 entsprechend
des größeren Volumens
im Vergleich zur Kammer 3 mehr als diese, was beispielhaft
mittels der Pfeile 17 und 18 gezeigt ist. Die
Pfeile 17 stellen den Öffnungsbetrag
der Kammer 2 dar, und sind größer ausgeführt als die Pfeile 18, welche
den Öffnungsbetrag
der Kammer 3 darstellen sollen.
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In
den 5 und 6 ist jeweils beispielhaft eine
Vorrichtung zum Greifen, Öffnen
und Schließen
des Mehrkammerbeutels 1 gezeigt. 7 zeigt das
innere Greifelement 10 als Einzelheit.
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Der
Mehrkammerbeutel 1 ist in einer Ansicht von der Kopfseite 5 gezeigt.
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Die
Greifelemente 10, 11 und 12 weisen jeweils
zwei Armabschnitte 19 und 20 auf. Der jeweilige
Armabschnitt 19 ist als Befestigungsarm 19 starr beispielsweise
mit einem Rundläufer
verbunden. Der Armabschnitt 20 ist als Haltearm 20 mit
dem Befestigungsarm 19 verbunden. Wie dargestellt, ist
der Haltearm 20 des inneren Greifelementes 10 starr
mit dem Befestigungsarm 19 verbunden, wobei eine Mittelachse
des Haltearms 20 beispielhaft seitlich zu einer Mittelachse
des Befestigungsarmes 19 versetzt ist. Die jeweiligen Haltearme 20 des
jeweiligen äußeren Greifelementes 11 und 12 sind
relativ beweglich zu dem Befestigungsarm 19 jeweils so
mit diesem verbunden, dass die relativ beweglichen Haltearme 20 jeweils
in Richtung zum Innengreifelement 10 zu diesem verschwenkt
werden können.
In 5 sind die Greifelemente 10, 11 und 12 in
ihrer Ausgangsposition 21 dargestellt, wobei in 6 die
jeweilige Endposition 13 bzw. 14 der Außengreifelemente 11 und 12 gezeigt
ist.
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In
günstiger
Ausführung
kann vorgesehen sein, dass die beiden relativ beweglichen Außengreifelemente 11 und 12 bzw.
deren Haltearme 20 mittels einstellbarem Hebelarmverhältnis an
einem zentralen Drehpunkt angelenkt sind, an dem eine Kurvenrolle
angreift, so dass die beiden Außengreifelemente 11 und 12 bzw.
deren Haltearme 20 in ihrem Verfahrweg gesteuert werden
können.
Dies ist mittels der jeweils gestrichelt dargestellten Umrandung 31 in
den 5 und 6 angedeutet. Vorteilhaft kann
somit mit einer einzigen Kurvenbahn ein gleichzeitiges Öffnen der
jeweils unterschiedlich großen
Kammern 2 und 3 erreicht werden.
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Bei
dem Verschwenken aus der jeweiligen Ausgangsposition 21 in
die jeweilige Endposition 13 bzw. 14 bewegt sich
das jeweilige Greifende 22 des jeweils äußeren Greifelementes 11 bzw. 12 entlang der
gemeinsamen horizontalen Wirklinie Y in Richtung zum Innengreifelement 10,
so dass sich die beiden Kammern 2 und 3 entsprechend Öffnen, wie
in 6 gezeigt.
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Zum
hinreichend lagesicheren Halten des Mehrkammerbeutels 1 in
der Vorrichtung bzw. mittels der drei Greifelemente 10, 11 und 12,
weisen diese an ihrem Greifende 22 einen starren Greifbereich 23 und
einen relativ zu diesem beweglich gelagerten Greifbereich 24 auf,
so dass das Greifende 22 quasi zangenartig ausgeführt ist.
Der starre Greifbereich 23 ist direkt an dem jeweiligen
Haltearm 20 angeordnet. Der relativ zu diesem bewegliche
Greifbereich 24 ist an einem Übergreifbereich 25 angeordnet,
der ein Verschiebeelement 26 und einen bolzenartigen Haltedom 27 aufweist,
wobei zwischen beiden ein U-förmig
ausgeführter
Verbindungsstab 28 angeordnet ist. Der Verbindungsstab 28 weist
zwei U-Schenkel 29 und einen Basissteg 30 auf.
Mit dem Verschiebeelement 26 wird der bolzenartige Haltedom 27 entlang der
Mittelachse des Haltearms 20 in Richtung zum starren Greifbereich 23 bewegt,
um den Beutel 1 lagesicher einzuklemmen. Dieses Verschieben
kann mit geeigneten Einrichtungen erfolgen. In 7 ist dieses
Detail genauer erkennbar, wobei die Ausgestaltung des Übergreifbereiches 25 an
den jeweils äußeren und
dem inneren Greifelement 10, 11 und 12 prinzipiell
gleich ist. Lediglich die Ausgestaltung des U-förmigen Verbindungsstabes 28 mit
seinen U-Schenkeln 29 in
ihrer axialen Erstreckung ist unterschiedlich.
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Wie
dargestellt (5 und 6) sind
die U-Schenkel 29 des jeweiligen Übergreifbereiches 25 des
jeweiligen Außengreifelementes 11 bzw. 12 in
ihrer axialen Erstreckung kleiner ausgeführt als der Übergreifbereich 25 bzw.
dessen U-Schenkel 29 des Inngreifelementes 10.
Dies ist dahin gehend vorteilhaft, als der Übergreifbereich 25 des
Innengreifelementes 10 beispielhaft die in der Zeichnungsebene rechte
Kammer 3 übergreift,
so dass diese ohne Behinderung durch ein Verfahren des Außengreifelementes 12 entlang
der Wirklinie Y geöffnet
werden kann.
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Zum
Greifen des Beutels 1 greifen die Greifelemente 10, 11 und 12 an
der Innennaht 6 bzw. an den Rändern 7 und 8 so
an, dass der Beutel 1 mit seiner Kopfseite 5 in
diesem eingehängt
ist. Zum lagesicheren Halten bewegen sich die Übergreifbereiche 25 mit
ihrem Haltedom 27 in Richtung zum starren Greifbereich 23,
und verklemmen so den Beutel 1 in den Greifelementen 10, 11 und 12.
Zum Öffnen
werden die beiden Außengreifelemente 11 und 12 bzw. deren
Haltearme 20 bevorzugt gleichzeitig aber gegenläufig so
in Richtung zum Innengreifelement 10 verschwenkt, dass
sich beide Kammern 2 und 3 zumindest kopfseitig
genügend Öffnen. Ist
der Beutel 1 bzw. dessen Kammern 2 und 3 mit
dem jeweils vorgesehenen Füllgut
befüllt,
werden die Außengreifelemente 11 und 12 wieder
in ihre Ausgangsposition überführt, so
dass die Kopfseite 5 faltenfrei verschlossen werden kann.
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- 1
- Beutel/Mehrkammerbeutel
- 2
- Kammer
- 3
- Kammer
- 4
- Boden
- 5
- Kopfseite
- 6
- Innennaht
- 7
- Randbereich
- 8
- Randbereich
- 9
- Beutelgreifer
- 10
- Innengreifelement
- 11
- Außengreifelement
- 12
- Außengreifelement
- 13
- Endposition
- 14
- Endposition
- 15
- Verfahrweg
- 16
- Verfahrweg
- 17
- Öffnungsbetrag
- 18
- Öffnungsbetrag
- 19
- Befestigungsarm
- 20
- Haltearm
- 21
- Ausgangsposition
- 22
- Greifende
- 23
- starrer
Greifbereich
- 24
- relativ
beweglicher Greifbereich
- 25
- Übergreifbereich
- 26
- Verschiebeelement
- 27
- Haltedom
- 28
- Verbindungsstab
- 29
- U-Schenkel
- 30
- Basissteg
- 31
- Umrandung