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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von zumindest teilweise geschlossenen Profilen oder Halbzeugen aus einer Platine umfassend mindestens ein erstes Gesenk und mindestens ein gegenüberliegend des ersten Gesenks positionierbares zweites Gesenk. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines zumindest teilweise geschlossenen Profils oder Halbzeugs aus einer Platine.
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Zur Herstellung von zumindest teilweise geschlossenen Profilen oder Halbzeugen können kontinuierliche oder diskontinuierliche Verfahren verwendet werden. Diskontinuierliche Verfahren bieten sich an, wenn aufgrund der komplexen Formgebung ein kontinuierliches Herstellverfahren nicht verwendet werden kann. Beispielsweise sind die Einrolltechnik und das U-O-Umformverfahren zur diskontinuierlichen Herstellung von zumindest teilweise geschlossenen Profilen oder Halbzeugen bekannt. Die Einrolltechnik, aber auch das bisher bekannte U-O-Umformverfahren benötigen relativ lange Taktzeiten zur Herstellung des geschlossenen Profils. Gleichzeitig müssen häufig Sonderpressen zur Realisierung der Verfahren bereitgestellt werden, da häufig unterschiedliche Hilfsbewegungen in unterschiedliche Richtungen, beispielsweise ein Versetzen der Platinen von einem Gesenk in ein anderes zur Herstellung notwendig sind. Diese Hilfsbewegungen kosten nicht nur zusätzliche Zykluszeit in der Herstellung der geschlossenen Hohlprofile, sondern verursachen auch erhöhte Kosten. Dies gilt natürlich auch für die Verwendung von Sondermaschinen zur Herstellung von zumindest teilweise geschlossenen Profilen oder Halbzeugen.
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Aus der
DE 10 2007 021 798 A1 ist beispielsweise eine Verfahren zur Herstellung eines Profils bekannt, bei dem ein Blech auf oder zwischen zwei Gesenkhälften einer Vorrichtung angeordnet wird, ein Stempel durch eine Relativbewegung senkrecht zur Schließbewegung der Gesenkhälften das Blech in die Matrize einer Grundplatte zieht und die Gesenkhälften während des Ziehvorgangs des Stempels geschlossen werden, so dass diese das Blech am Stempel kraftgesteuert anpressen. Auch dieses bekannte Verfahren setzt somit eine Sonderpresse voraus, die sowohl eine Kraft in Richtung der Stempelbewegung als auch eine dazu senkrechte Kraft in Richtung der Gesenkhälftenbewegung aufbringen kann.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung von zumindest teilweise geschlossenen Profilen zur Verfügung zu stellen, mit welcher bzw. mit welchem aus einer ebenen Platine zumindest teilweise geschlossene Profile oder Halbzeuge mit geringen Taktzeiten und unter Verwendung von standardisierten Maschinen, beispielsweise Standardpressen bzw. Transferpressen, ermöglicht wird.
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Gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte Aufgabe für eine gattungsgemäße Vorrichtung dadurch gelöst, dass das erste Gesenk eine Matrize und zwei Seitenwände aufweist, wobei die Seitenwände des ersten Gesenks und die Matrize des ersten Gesenks relativ zueinander angehoben und abgesenkt werden können, wobei zur Erzeugung einer U-förmigen Querschnittsform der Platine mit dem ersten Gesenk ein U-Stempel vorgesehen ist, das zweite Gesenk eine Matrize zur Erzeugung einer zumindest teilweise geschlossenen Querschnittsform aus einer U-förmigen Platine aufweist, anstelle von U-Stempel und erstem Gesenk das zweite Gesenk und das erste Gesenk gegenüberliegend positionierbar sind, mindestens ein Stützkern mit Mitteln zur Positionierung des Stützkerns in einer U-förmigen Platine vorgesehen ist, die Matrize des zweiten Gesenks in Richtung des ersten Gesenks verlängerte Seitenwände aufweist, mit welchen während der Erzeugung der zumindest teilweise geschlossenen Querschnittsform der Platine die Seitenwände des ersten Gesenks relativ zur Matrize des ersten Gesenks abgesenkt werden können.
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Es hat sich gezeigt, dass bei der Herstellung von zumindest teilweise geschlossenen Profilen aus einer ebenen Platine die Verwendung eines Gesenks mit Seitenwänden, welche relativ zu einer Matrize des Gesenks angehoben oder abgesenkt werden können, vorteilhaft ist, da hierdurch Hilfsbewegungen, beispielsweise das Versetzen der Platine aus dem Gesenk zur Durchführung der O-Umformung nach der U-Umformung nicht mehr notwendig ist. Dies reduziert nicht nur die Zykluszeiten, sondern führt auch dazu, dass standardisierte Pressen mit beispielsweise lediglich einer Bewegungsachse zur Umformung einer Platine zu einer zumindest teilweise geschlossenen Querschnittsform geeignet sind, da komplexe Hilfsbewegungen nicht mehr benötigt werden.
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Gemäß einer ersten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind zur U-förmigen Umformung der Platine mit dem U-Stempel Niederhalter vorgesehen, welche die Platine während der U-Umformung fixieren. Hierdurch wird eine kontrollierte Vorverformung der Platine erreicht, ohne die Zykluszeit zu vergrößern.
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Sind die Seitenwände und/oder die Matrize des ersten Gesenks kontrolliert anhebbar und absenkbar, beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch, können die Bewegungen der Seitenwände und der Matrize des ersten Gesenks gegeneinander auf einfache Weise bei üblicherweise verwendeten hydraulischen oder pneumatischen Pressen gesteuert werden. Es ist aber auch denkbar, die Bewegung der Seitenwände und/oder der Matrize des ersten Gesenks beispielsweise durch servoelektrische Motoren durchzuführen.
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Vorzugsweise ist der U-Stempel, das zweite Gesenk und optional die Niederhalter auf einem quer zur axialen Erstreckung des herzustellenden Profils beweglichen Querschlitten angeordnet, welcher auf einer Werkzeugaufnahmeplatte beweglich angeordnet ist. Die Herstellung von zumindest teilweise geschlossenen Hohlprofilen kann in diesem Fall unter Verwendung besonders einfache Pressen mit lediglich einer Bewegungsrichtung erfolgen.
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Das Gleiche gilt, wenn alternativ das erste Gesenk auf einem quer zur axialen Erstreckung des herzustellenden Profils beweglichen Querschlitten angeordnet ist, welcher auf einer Werkzeugaufnahmeplatte beweglich angeordnet ist. In diesem Fall kann das erste Gesenk relativ zum zweiten Gesenk bewegt werden und die erfindungsgemäße Vorrichtung ebenfalls in einfachen Pressen verwendet werden. Sind sowohl der U-Stempel, das zweite Gesenk und optional die Niederhalter auf einem ersten Querschlitten angeordnet und das erste Gesenk auf einem zweiten Querschlitten angeordnet, wobei die Querschlitten beide jeweils auf Werkzeugaufnahmeplatten beweglich angeordnet sind, besteht die Möglichkeit, die Zykluszeiten durch Reduzierung der von den Querschlitten zurückgelegten Wegstrecken weiter zu reduzieren.
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Darüber hinaus können in einer weiteren Ausführungsform Mittel zur Durchführung einer Bewegung des Stützkerns in Richtung des zweiten Gesenks vorgesehen sein, so dass der Stützkern, in die U-förmige Platine eingesetzt, leicht angehoben werden kann und einerseits die Schenkel der U-förmigen Platine stützen kann und andererseits während der Herstellung der geschlossenen Querschnittsform des Profils eine Faltenbildung wirkungsvoll verhindern kann.
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Um das Eintauchen der U-förmigen Platine in das zweite Gesenk, mit welchem die U-Form zu einer geschlossenen Querschnittsform umgeformt wird, zu erleichtern, weist gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung das zweite Gesenk an den Seitenwänden Einlaufrundungen auf.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte Aufgabe ferner für ein gattungsgemäßes Verfahren unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, dass
- – die Platine auf den nach oben zeigenden Kanten der Seitenwände eines ersten Gesenks aufgelegt wird,
- – ein U-Stempel in eine Matrize des ersten Gesenks eingefahren wird und die Platine vorgeformt wird,
- – durch eine Bewegung der Seitenwände des ersten Gesenks relativ zur Matrize des ersten Gesenks zu einer zumindest teilweise U-förmigen Querschnittsform umgeformt wird, wobei der U-Stempel während der Relativbewegung in der Matrize positioniert bleibt,
- – der U-Stempel anschließend aus der U-förmig umgeformten Platine entfernt wird,
- – ein Stützkern in die U-förmig umgeformte Platine eingebracht wird,
- – ein zweites Gesenk gegenüberliegend zum ersten Gesenk positioniert wird, und
- – über die Seitenwände des zweiten Gesenks, welche auf den Seitenwänden des ersten Gesenks aufliegen, die Seitenwände des ersten Gesenks relativ zur Matrize des ersten Gesenks verschoben werden, so dass die U-förmige Platine in eine Platine mit teilweise geschlossener Querschnittsform umgeformt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verbleibt die anfangs ebene Platine also im ersten Gesenk und muss nicht durch weitere Hilfsbewegungen, welche durch kostenintensive Handlingssysteme erfolgen müsste, in ein anderes Gesenk zum Abschließen der Umformung eingelegt werden. Auch die Umformbewegung erfolgt nur durch eine Relativbewegung zwischen Matrize des ersten Gesenks und dem zweiten Gesenk. Also einer normalen Pressbewegung. Dies reduziert die Zykluszeit des erfindungsgemäßen Verfahrens deutlich, denn eine erneute Positionierung der Platine, beispielsweise in einer zweiten Vorrichtung wird vermieden. Für das Abschließen der Umformung zu einer teilweise geschlossenen Querschnittsform sind also lediglich zwei Bewegungen notwenig. Einerseits die Bewegung des zweiten Gesenks, so dass dieses gegenüberliegend zum ersten Gesenk positioniert ist, und andererseits eine Relativbewegung des U-Stempels, bei welchem der U-Stempel entweder in die Matrize des ersten Gesenks eingefahren wird oder über das zweite Gesenk aus der U-förmigen Platine eine zumindest teilweise geschlossene Querschnittsform erzeugt wird. Es sind also extrem wenige Bewegungen notwendig, wobei die Positionierung des U-Stempels über der Matrize des ersten Gesenks bzw. der Positionierung des zweiten Gesenks gegenüberliegend zum ersten Gesenk durch das Werkzeug realisiert werden kann, so dass die verwendete Presse, in welcher das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird, lediglich eine Bewegungsrichtung aufweisen muss. Die anderen Bewegungen der Vorrichtung können beispielsweise durch Zwangsführungen oder durch zusätzliche Antriebe innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung einfach realisiert werden, beispielsweise in einer Transferpresse.
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Gemäß einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das erste Gesenk zusammen mit dem in die U-förmige Platine eingelegten Stützkern in Richtung des zweiten Gesenks zur Erzeugung der teilweise geschlossenen Querschnittsform angehoben, wobei durch die Seitenwände des zweiten Gesenks die Position der Seitenwände des ersten Gesenks zur Matrize des ersten Gesenks verschoben wird und eine Umformung der U-förmigen Platine in eine zumindest teilweise geschlossene Querschnittsform erfolgt. Alternativ kann dies auch durch ein Absenken des zweiten Gesenks auf das erste Gesenk erfolgen, wobei beim Absenken des zweiten Gesenks auf das erste Gesenk der Stützkern zeitgleich mit dem zweiten Gesenk abgesenkt wird und zwischen Stützkern und zweitem Gesenk ein definierter Spalt verbleibt, welcher größer ist als die Dicke des umzuformenden Blechs, und ein gezieltes Einrollen der Kanten des Blechs in den Spalt ermöglicht wird, wobei das Einrollen des Materials im Wesentlichen faltenfrei erfolgt.
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Werden während des Vorformens der Platine durch den U-Stempel zur U-förmigen Platine Niederhalter verwendet, kann der Umformvorgang besonders kontrolliert erfolgen.
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Gemäß einer weitergebildeten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nach dem Entnehmen des U-Stempels aus der U-förmigen Platine der U-Stempel mit dem zweiten Gesenk und das erste Gesenk quer zur axialen Erstreckung der U-förmig umgeformten Platine relativ zueinander bewegt, so dass über kurze Wege der Austausch des, U-Stempels, welcher über dem ersten Gesenk angeordnet ist, mit dem zweiten Gesenk erfolgen kann und die Zykluszeit zum Abschließen der Umformung weiter reduziert werden kann.
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Vorzugsweise wird für die Relativbewegung zwischen erstem Gesenk, U-Stempel und zweitem Gesenk mindestens ein auf einer Werkzeugaufnahmeplatte beweglich angeordneter Querschlitten verwendet. Der Querschlitten ermöglicht auf einfache Weise die Realisierung einer Bewegung, welche beispielsweise senkrecht zur Schließbewegung der verwendeten Presse ausgerichtet ist. Werden zwei Querschlitten, einer jeweils für das erste Gesenk und ein weiterer für den U-Stempel und das zweite Gesenk verwendet, können die zurückzulegenden Wegstrecken zur Positionierung des zweiten Gesenks bzw. des U-Stempels gegenüberliegend zum ersten Gesenk durch eine Bewegung beider Querschlitten in entgegengesetzte Richtungen minimiert, beispielsweise halbiert werden. Darüber hinaus ermöglicht der Querschlitten in Verbindung mit einer Werkzeugaufnahmeplatte, dass das Werkzeug ohne weiteres in beliebigen lediglich eine Schließbewegung ermöglichenden Pressen verwendet werden können. Hierdurch werden die Kosten zur Realisierung des Verfahrens bei extrem geringen Zyklus- bzw. Fertigungszeiten ebenfalls weiter verringert.
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Eine weitere Verringerung der Zykluszeiten zur Herstellung eines zumindest teilweise geschlossenen Profils wird gemäß einer nächsten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch erreicht, dass der Stützkern während der Bewegung des U-Stempels und des zweiten Gesenks relativ zum ersten Gesenk in die U-förmige Platine eingebracht wird. Es wird also eine Totzeit der Vorrichtung zum Einbringen des Stützkerns ausgenutzt, was im Ergebnis zu einer reduzierten Fertigungs- bzw. Zykluszeit führt.
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Die Faltenbildung während der Umformung zu einer zumindest teilweise geschlossenen Querschnittsform wird gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch vermieden, dass der Stützkern in einer erhöhten Position in der U-förmigen Platine positioniert wird. Hiermit wird auch erreicht, dass die Schenkel der U-förmig umgeformten Platine abgestützt werden.
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Eine besonders einfache Möglichkeit, das fertig hergestellte, zumindest teilweise geschlossene Profil zu entnehmen, wird dadurch erreicht, dass über mindestens eine Pinole zur Entnahme des hergestellten, zumindest teilweise geschlossenen Profils die Matrize des ersten Gesenks angehoben wird. Hierdurch wird erreicht, dass das fertig hergestellte zumindest teilweise geschlossene Profil frei für ein Entnahmewerkzeug positioniert werden kann.
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Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren noch dadurch weiter vorteilhaft ausgestaltet werden, dass bei der Umformung der U-förmigen Platine zu einer zumindest teilweise geschlossenen Querschnittsform das hergestellte Profil mit der Vorrichtung unmittelbar kalibriert wird. Beispielsweise kann dies über die Länge der Schenkel der U-förmig umgeformten Platine erreicht werden, in dem diese größer gewählt werden, als tatsächlich für die Herstellung der geschlossenen Querschnittsform des Profils benötigt wird. Hierdurch wird erreicht, dass bei dem Umformen der U-förmigen Platine zu einer zumindest teilweise geschlossenen Querschnittsform in der Endlage des ersten und zweiten Gesenks zueinander eine Stauchung des hergestellten, geschlossenen Profils erfolgt, welche zur Kalibrierung führt, so dass besonders formgenaue, geschlossene Hohlprofile hergestellt werden können. Vorzugsweise ist der erzeugte Kantenstoß so genau, dass dieser lasergeschweißt werden kann.
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Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines zumindest teilweise geschlossenen Profils auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird einerseits verwiesen auf die den Patentansprüchen 1 und 8 nachfolgenden Patentansprüche sowie auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens in Verbindung mit der Zeichnung. Die Zeichnung zeigt in
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1 bis 5 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung während vier verschiedener Zeitpunkte bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens und in
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6 bis 7 ein zweites und drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt zunächst das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Herstellung von zumindest teilweise geschlossenen Profilen oder Halbzeugen aus einer Platine 2 nach dem Einlegen der Platine 2 in geöffnetem Zustand. Die Vorrichtung 1 weist ein erstes Gesenk 3 auf, welches aus zwei Seitenwänden 4, 5 und einer Matrize 6 besteht. Das erste Gesenk 3 ist vorliegend auf einer Werkzeugaufnahmeplatte 7 fest angeordnet. Das dem ersten Gesenk 3 gegenüberliegend positionierbare zweite Gesenk 8 ist zusammen mit einem U-Stempel 9 auf einem gemeinsamen Querschlitten 10 angeordnet. Darüber hinaus sind noch Niederhalter 11 und 12 vorgesehen, welche benachbart zum U-Stempel 9 angeordnet sind. Der Querschlitten 10 ist gegenüber einer weiteren Werkzeugaufnahmeplatte 13 beweglich angeordnet, so dass über eine Bewegung des Querschlittens 10 sowohl der U-Stempel 9 als auch das zweite Gesenk 8 gegenüberliegend dem ersten Gesenk 3 angeordnet werden können. Die Vorrichtung 1 ist in einer nicht dargestellten Presse angeordnet, welche die Werkzeugaufnahmeplatten 7 und 13 durch eine Schließbewegung aufeinander zu bewegen kann. Darüber hinaus kann die Presse auch durch eine Öffnungsbewegung beide Werkzeugaufnahmeplatten 7, 13 wieder voneinander entfernen. Die Werkzeugaufnahmeplatten wirken also als Adapter, so dass die erfindungemäße Vorrichtung 1 auf unterschiedlichen Pressen verwendbar ist.
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In der 1 ist die Vorrichtung 1 in geöffneter Position dargestellt. Die zunächst ebene Platine 2 liegt auf den Seitenwänden 4, 5 des ersten Gesenks 3 auf und der U-Stempel ist gegenüberliegend vom ersten Gesenk 3 positioniert. Dies ist sozusagen der Ausgangspunkt für den Umformvorgang.
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Hier nicht dargestellt, können über die Vorrichtung weitere Anformoperationen an dem Halbzeug oder zumindest teilweise geschlossenem Profil durchgeführt werden. Bei den Anformoperationen handelt es sich um zusätzliche Funktionen, wie beispielsweise Schneid- und/oder Lochoperationen, die über geeignete nicht dargestellte Mittel mittels U-Stempel, Stützkern, Seitenwände, Gesenk oder deren Kombination angeformt werden können. Es kann zusätzlich ausgeführt sein, dass eine gegenläufige Verschiebung der Seitenwände (hier nicht dargestellt) vorgesehen ist, um ein Entfernen eines hergestellten Halbzeugs mit Anform-(Nebenform-)elementen zu ermöglichen.
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Wie in 2 dargestellt, wird durch die nicht dargestellte Presse die Vorrichtung 1 jetzt geschlossen und die beiden Werkzeugaufnahmeplatten 13 und 7 aufeinander zu bewegt, so dass der U-Stempel 9 in die Matrize 6 eintaucht. Durch eine Relativbewegung der Matrize 6 gegenüber den Seitenwänden 4 und 5 des ersten Gesenks 3 wird die Platine 2 zu einer U-förmigen Platine 2 umgeformt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Matrize 6 gegenüber den Seitenwänden 4, 5 abgesenkt. Allerdings ist auch denkbar eine entgegengesetzte Relativbewegung durchzuführen.
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Die Niederhalter 11 und 12, welche über eine Hydraulik oder Pneumatik 11a, 12a auf die Platine 2 gepresst werden, führen zu einer kontrollierten Umformung der Platine zu einer U-förmigen Platine 2. Pinolen 14, in 2 nicht dargestellt, auf welche die Matrize 6 des ersten Gesenks 3 gestützt ist, erzeugen bei der Umformung den notwendigen Gegendruck gegen den U-Stempel 9, um für eine ausreichende und präzise Abformung der Matrize 6 zu sorgen.
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Der U-Stempel 9 wird nach dem Umformschritt durch eine Öffnungsbewegung der Presse aus der U-förmig umgeformten Platine 2 herausgefahren, so dass der Querschlitten 10 durch eine Seitwärtsbewegung das zweite Gesenk 8 gegenüberliegend zum ersten Gesenk 3 positionieren kann. Zur Verringerung der Zykluszeit wird während der Positionierung des zweiten Gesenks 8 ein Stützkern 15 in die U-förmige Platine eingebracht, welcher, wie in 3 dargestellt, in einer erhöhten Position in der U-förmigen Platine 2 positioniert wird, so dass ein Abstand zu dem Bodenbereich der umgeformten Platine 2 besteht. Durch das gleichzeitige Einbringen des Stützkerns 15 in die jetzt U-förmige Platine 2 während der Positionierung des zweiten Gesenks kann die Taktzeit zur Umformung der Platine 2 verringert werden. Das zweite Gesenk 8 weist verlängerte Seitenwände 8a, 8b auf, welche auch dazu dienen, die Seitenwände 4, 5 des ersten Gesenks 3 in ihrer Position relativ zur Matrize 6 zu verändern. Damit die U-förmige Platine 2 kontrolliert in das zweite Gesenk 8 einläuft, sind an den Seitenwänden 8a, 8b Einlaufrundungen 8c vorgesehen.
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Schließt sich die Presse erneut und werden die Werkzeugaufnahmeplatten 7, 13 in ihrem Abstand wieder angenähert, so verschiebt das zweite Gesenk 8 bei auf den Seitenwänden 4 und 5 des ersten Gesenks aufliegenden Seitenwänden 8a, 8b die Position der Seitenwände 4 und 5 des ersten Gesenks relativ zur Matrize 6 des ersten Gesenks. Die Schenkel der U-förmig umgeformten Platine 2 tauchen in das zweite Gesenk 8 ein und werden zu einer zumindest teilweise geschlossenen Querschnittsform umgeformt. Der Stützkern 15 dient dabei dazu, dass es zu keiner unerwünschten Faltenbildung kommt. Wie in 2 dargestellt ist, ist der Stützkern 15 in einer erhöhten Position in der U-förmigen Platine positioniert worden, so dass der Umformvorgang der Platine 2 zur geschlossenen Querschnittsform unterstützt wird. Beispielsweise können durch die erhöhte Position des Stützkerns 15 die Schenkel der U-förmigen Platine 2 gestützt werden und eine ungewollte Faltenbildung während der Umformung entgegengewirkt werden. In der Endlage der Presse wird das geschlossene Profil 2 im vorliegenden Ausführungsbeispiel optional auch kalibriert, da die Abmessungen der Platine 2 und damit auch der Schenkel der U-förmig umgeformten Platine 2 eine etwas größere Länge aufweisen, als dies zur Bildung des geschlossenen Hohlprofils 2 notwendig ist. Die Platine 2 wird während des Schließvorgangs also gestaucht und mit einer hohen Genauigkeit abgeformt. Insbesondere ein laserschweißfähiger Kantenstoß der gegenüberliegenden Kanten der Platine 2 kann durch ein gleichzeitiges Kalibrieren auf einfache Weise hergestellt werden.
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Anschließend wird der Stützkern 15 gezogen und die Presse öffnet sich wieder. Entfernen sich die Werkzeugaufnahmeplatten 7 und 13 wieder voneinander, wird durch ein Verschieben der Matrize 6 und des ersten Gesenks 3 über die Pinole 14 das hergestellte, zumindest teilweise geschlossene Profil oder Halbzeug in eine Stellung gebracht, in welcher es einfach aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 entnommen werden kann. Darüber hinaus werden beispielsweise über eine Hydraulik oder Pneumatik die Seitenwände des ersten Gesenks 3 in die Ausgangsposition für das Einlegen einer nächsten Platine 2 gebracht. Dies zeigt 5.
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Wie aus der Beschreibung der 1 bis 5 hervorgeht, muss die nicht dargestellte Presse lediglich Öffnungs- und Schließbewegungen durchführen und benötigt jeweils zwei Schließzyklen zur Herstellung eines zumindest teilweise geschlossenen Profils 2. Durch eine Kalibrierung während der Umformung können die Kanten der Platine derart genau gefertigt sein, dass das hergestellte, geschlossene Profil 2 lasergeschweißt werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren kann daher auf besonders wirtschaftliche Weise ein diskontinuierliches Herstellverfahren zur Verfügung gestellt werden, mit welchem aus ebenen Platinen, beispielsweise aus Stahl oder einer Stahllegierung, zumindest teilweise geschlossene Profile oder Halbzeuge mit relativ komplexer Form hergestellt werden können. Aufgrund der geringen Zykluszeiten und der geringen apparativen Anforderungen beispielsweise an die Presse ist die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens besonders hoch.
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Um ein kontinuierliches Verfahren zur Verfügung zu stellen, können die einzelnen Operationen des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Transferpresse (nicht dargestellt) umgesetzt werden.
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6 und 7 zeigen weitere mögliche Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Um die Taktzeiten beim diskontinuierlichen Herstellungsverfahren zu erhöhen, können beispielsweise zeitgleich zwei Platinen zu einem U-förmigen Halbzeug umgeformt und zu einem geschlossenem Halbzeug endgeformt werden (6), bzw. zeitgleich eine erste Platine zu einem U geformt und ein zweites U geformtes Halbzeug endgeformt werden (7).
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Die in 6 und 7 gezeigten Vorrichtungen können auch beliebig oft parallel oder in Reihe vorgesehen werden, um den Durchsatz weiter zu erhöhen.