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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung mindestens eines durch Umspritzen in einem Spritzgießwerkzeug unlösbar auf einen bandförmigen Träger aufgebrachten Formkörpers aus Kunststoff, wobei in einem ersten Spritzgießvorgang auf den in mindestens eine erste Kavität eingelegten bandförmigen Träger unter hohem Druck eine erste Kunststoffmasse und in mindestens einer weiteren Kavität eine weitere Kunststoffmasse in einem weiteren Spritzgießvorgang aufgebracht werden, sowie ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung mindestens eines auf dem bandförmigen Träger aufgebrachten Formkörpers aus Kunststoff.
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Aus der
JP 35 14 571 B2 ist es bekannt, für die Erstellung eines Bedruckungsteiles für Porzellanartikel einen bandförmigen Träger in einem Werkzeug mit einer ersten Kavität einzulegen. Dieser Träger wird in der ersten Kavität mit einer ersten Farbe hinterspritzt und dann in Position mit einer zweiten Kavität des Werkzeugs verbracht, um eine weitere farblich abgestimmte Komponente eines Kunststoffes aufzubringen. Ein mit einem solchen auf dem Träger aufgebrachtes Formteil kann dann auf den Porzellanrohling aufgebracht werden. Ein Umspritzen des bandförmigen Trägers im Sinne der vorliegenden Erfindung erfolgt dabei nicht, sondern ein einseitiger Auftragsdruck. Auch die
JP 35 14 572 B2 befasst sich mit der gleichen Thematik. Hier wird allerdings nach dem ersten Hinterspritzen des bandförmigen Trägers dieser aus dem laufenden Band heraus getrennt. Das so gefertigte Formteil wird in einer zweiten Kavität seitlich rahmenförmig umspritzt. Auch dieses Formteil kann dann auf einen Porzellanrohling aufgebracht werden. Ein Umspritzen, bei dem der eingelegte bandförmige Träger rundherum mit Kunststoff umspritzt wird, ist hier nicht vorgesehen. Ebenso muss der bandförmige Träger so elastisch sein, um durch die Hinterspritzung verformt werden zu können.
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Aus der
EP 1 923 195 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermeidung von Angießüberständen und Vertiefungen beim Spritzgießen bekannt, bei der eine Drehverteilerdüse zum Einsatz kommt, die nach dem Spritzgießvorgang eine Verdrehung gegenüber dem fertigen Formteil durchführt, wodurch der Anguss vom Formteil abgetrennt wird.
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Aus der
DE 699 17 107 T2 ist ein Druckknopfverschluss mit Band sowie ein Verfahren zum Herstellen und eine entsprechende Form bekannt, bei dem in das Band ein Freischnitt eingebracht wird und das Band in eine Kavität eines Spritzgießwerkzeuges eingelegt und die Öffnung und der Randbereich des freigeschnittenen Bandes mit Kunststoff umspritzt werden, der in die gewünschte Form der Druckknopfhälfte (männlich, weiblich) gebracht wird. Dabei wird das Band im Freischnittsbereich fest eingebunden bzw. geklemmt.
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Aus der
DE 11 61 411 A ist ein Verfahren zur Herstellung von auf einem Faden, Band und/oder dergleichen aufgereihten Körpern aus thermoplastischen Kunststoff bekannt. Der Faden, das Band oder dergleichen wird durch eine oder mehrere Öffnungen in einem Kunststoffkörper hindurchgezogen, der im Spritzgießverfahren hergestellt ist. Die Kunstperlen werden in einem ersten Spritzgießvorgang in einer ersten Kavität eingebracht und nach dem Verschieben in eine zweite Kavität mit einer Ummantelung umspritzt.
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Aus der
DE 10 2006 024 529 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Rastkette mit mehreren Rastkettenpartnern, die zum Verrasten von korrespondierenden Montagerastpartnern bei einer Montage vorgesehen sind, bekannt, insbesondere zur Befestigung von Sitzbezügen im Kraftfahrzeugbereich, bei denen die Partner durch Umspritzung auf einer flexiblen Schnur angebracht sind.
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Des Weiteren ist es aus der
DD 251 103 A1 bekannt, über ein Magazin einem Spritzgießwerkzeug Hülsen zuzuführen, die in die Kunststoffhülse eingebettet werden. Die Einzelteile fallen dabei in einen Zuführschacht, aus dem sie einzeln in die Kavität fallen, danach erfolgt die Umspritzung.
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Weiterhin ist aus der
DE 102 43 176 B4 eine Vorrichtung zur Bestückung einer Kavität einer Form, insbesondere einer Spritzgießform für Gummi, bekannt, in die mindestens ein Einlegeteil in eine mit der Grundplatte verbundenen Aufnahme einzulegen ist. Der Aufnahme ist ein druckbeaufschlagter, verschiebbarer Kolben zum Verlagern des Einlegeteils aus der Aufnahme in die Kavität zugeordnet. Zur gleichzeitigen Bestückung mehrerer Kavitäten ist vorgesehen, dass jeder Kolben in jeweils einer in der Grundplatte ausgebildeten Zylinderformbohrung gelagert ist. Weiterhin ist die Zuführung von Einlegeteilen in eine Kunststoffform aus einem Magazin aus der
DE 6606695 U1 bekannt.
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Aus der älteren Patentanmeldung der Anmelderin
DE 10 2008 044 454 A1 ist es zur Erhöhung der Haftung am bandförmigen Träger zum Zwecke der Einleitung einer höheren Zugkraft in den vorderen Körper bekannt, den Formkörper aus mindestens zwei beabstandet zueinander angeordneten ersten Teilen aus Kunststoff aufzubauen, die den Formkörper seitlich begrenzen. Der zwischen den beiden Teilen gebildete Hohlraum bzw. Abstandsraum wird sodann in einer weiteren Kavität mit Kunststoff durch Umspritzen verfüllt. In der Schrift ist ferner angegeben, dass zur Erhöhung der Zugfestigkeit ein Stift quer in den Träger eingebracht werden kann, der in die zweite Kunststoffmasse eingefüllt ist. Die aufgebrachten Formkörper können über die Längen des Trägers einmalig oder mehrmalig eingebracht sein. Sie können auch zur Verbindung zweier Enden eines oder zweier Träger auf gleiche Art und Weise mittels eines solchen Formkörpers verbunden sein. Hierbei werden die beiden Endteile auf jeweils zwei Trägerabschnitte aufgebracht. Die Herstellung erfolgt in einem Spritzgießwerkzeug, das durch Umsetzen des Trägers oder der Träger quer durch die beiden Kavitäten eingelegt wird. Der bandförmige Träger wird also für die Aufbringung des Formträgers jeweils umgesetzt. Über die Art und Weise der Einbringung eines Querstiftes vor dem Aufbringen des Kunststoffes in den Zwischenraum in der zweiten ist nichts Näheres ausgeführt. Es hat sich gezeigt, dass die Positionierung des bandförmigen Trägers mit den daran angespritzten ersten Teilen in der zweiten Kavität Schwierigkeiten bereiten kann. Insbesondere ist eine genaue Platzierung nur mit erheblichem hohen technischen Aufwand möglich.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Spritzgießwerkzeug anzugeben, welche eine exakte Lagenzuordnung angespritzter Teile zu der Kavität sicherstellen, in der die Umhüllung aus Kunststoff aufgebracht oder der Zwischenraum zwischen den Teilen durch Umspritzung aus Kunststoff verfüllt wird. Eine weitere Aufgabe besteht darin, das Verfahren so zu modifizieren und das Werkzeug so auszubilden, dass auch eine automatische Einführung eines Querstiftes in den Träger ermöglicht wird.
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Die Erfindung löst die Aufgaben durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren. Das Verfahren zum Einschieben des Querstiftes ist als vorteilhafte Ausgestaltungsform expressis verbis im Anspruch 4 angegeben. Vorteilhafte Verfahrensschritte sind ferner in den abhängigen Unteransprüchen 2, 3 und 5 bis 7 angegeben.
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Ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung mindestens eines auf einen bandförmigen Träger aufgebrachten Formkörpers aus Kunststoff gemäß der im Anspruch 1 angegebenen Lehre ist im Anspruch 8 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Werkzeuges sind in den weiteren Unteransprüchen 9 bis 12 angegeben.
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Das Verfahren nach der Lehre der Erfindung sieht vor, dass der bandförmige Träger an einer Formplatte des Werkzeugs während der Spritzvorgänge in ein und derselben Lageposition von Positionshilfen gehalten ist, dass die Kavitäten in einen verschieb- oder drehbar gelagerten Kavitätenträger angeordnet sind und entsprechend der vorzunehmenden Umspritzung in Position zum Träger durch Verschieben oder Drehen des Kavitätsträgers verbringbar sind und dass nach dem Schließen der die Kavitäten bildenden Formhälften am oder im Kavitätenträger und nach den Spritzvorgängen das Werkzeug und die Formhälften geöffnet und der Träger mit dem angeformten Formkörper entnommen wird oder zum Aufbringen eines weiteren Formkörpers um ein definiertes Maß vorgezogen und wieder fixiert wird, wobei der Kavitätenträger die ersten Kavitäten erneut in Position zum Träger für den weiteren Spritzgießvorgang verbringt.
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Der bandförmige Träger bleibt also gemäß dem ersten Verfahrensschritt beim Umspritzen sowohl mit den ersten Teilen als auch mit dem Füllungsteil durch die Positionshilfen in einer festen Lageposition im Spritzgießwerkzeug.
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Hierdurch wird aber auch ein Einführen eines Querstiftes in den Träger erst möglich, da die Spannung des Trägers den notwendigen Gegendruck erzeugt, um den Querstift in die Verdrillung schieben zu können. Die auf den Träger ausgeübte Zugspannung durch die Festklemmung wird erst aufgehoben, wenn der bandförmige Träger nach der Fertigstellung des Formkörpers abgenommen oder vorgezogen wird, um einen weiteren Formkörper aufzuspritzen.
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Die Kavitäten werden bei dem Verfahren hingegen in Position zu dem definiert eingespannten bandförmigen Träger gebracht und sind zu diesem Zweck in einem verschiebbar oder drehbar gelagerten Kavitätenträger angeordnet und werden entsprechend der vorzunehmenden Umspritzung in Position zum Träger durch Verschieben oder Drehen des Kavitätsträgers verbracht. In einfachster Ausgestaltung kann eine Längsverschiebung einer Form erfolgen, die aus zwei Formhälften besteht, die je zwei Kavitätenhälften aufweisen und zum Spritzen zusammengefahren und nach dem Abspritzen wieder auseinandergezogen werden, um einen Verschub des Formwerkzeuges innerhalb einer Formplatte zu ermöglichen. Es versteht sich dabei von selbst, dass die Angusskanäle so zu legen sind, dass das Abspritzen möglich ist und möglichst beim Verschieben die Angüsse abgetrennt werden, damit sie nach dem Öffnen des Werkzeuges entnommen werden können oder herausfallen.
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Es ist aber auch möglich, die Kavitäten auf einen drehbaren Kavitätenträger anzubringen oder in Ausnehmungen Formteile zur Bildung dieser Kavitäten einzusetzen, wobei der Verlauf tangential zur Umfangslinie eines bestimmten Radiuses erfolgt, in dessen Höhe der Träger gespannt ist. Durch Drehen des Kavitätenträgers können dabei zum Einen entweder die Kavitäten zur Bildung der ersten Teile in Position gebracht werden oder die Kavität zum Aufbringen des Kunststoffes zwischen den beiden Endstücken am Seilabschnitt. Auch kann ein Zuführungskanal eines Querstiftes zwischen den Spritzvorgängen in Position gedreht werden, um den Querstift einzuschieben. Nach dem Schließen der die Kavitäten bildenden Formhälften am oder im Kavitätenträger und nach den Spritzvorgängen werden das Werkzeug und die Formhälften geöffnet und der Träger mit dem angeformten Formkörper entnommen oder zum Aufbringen eines weiteren Formkörpers um ein definiertes Maß vorgezogen und wieder fixiert, so dass ein erneuter Formkörper aufgebracht werden kann, der aus den ersten Teilen und dem Füllungsteil besteht und gegebenenfalls mit mindestens einem Querstift versehen ist. In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Formkörper aus mindestens zwei beabstandet zueinander angeordneten ersten Teilen besteht, wobei in einem ersten Spritzgießvorgang auf den bandförmigen Träger in dem Spritzgießwerkzeug mit entsprechend ausgeformten Kavitäten unter hohem Druck eine erste Kunststoffmasse aufgebracht wird und der Zwischenraum zwischen den benachbarten Teilen in einem zweiten Spritzgießvorgang in einer Kavität mit äußerer Konturvorgabe durch Umspritzen des Trägers mit Kunststoff unter Verbindung mit den Teilen ausgefüllt wird.
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Die Angüsse der Kavitäten können in den Formwänden verlaufend vorgesehen sein, und zwar derart, dass durch Verschieben oder Verdrehen des Kavitätenträgers die Angüsse abgeschert werden, bevor diese wieder mit der nächstfolgenden Kavität in Position gebracht werden, um diese ausspritzen zu können. Die Kavitäten können auch paarweise hintereinander angebracht sein, so dass beispielsweise vier im Einspritzgießvorgang hergestellt werden können und der Gesamtzwischenraum dann in einer gemeinsamen anderen Kavität überdeckt wird, so dass zwei Flächenbindungen über die Füllmasse und vier unter Hochdruck erzeugte Verbindungen in den Endbereichen bzw. Zwischenteilen entstehen.
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Zwischen zwei Kavitäten, die für die Bildung der ersten Teile vorgesehen sind, kann in dem Werkzeug eine Kammer vorgesehen sein, durch die der Trägerabschnitt quer verlaufend freigelegt ist. In diesen Trägerabschnitt kann dann ein Stift quer zur Längsachse des Trägers durch das verdrillte Material hindurchgeschoben werden, ohne dass das Material zerschnitten oder beschädigt wird. Zu diesem Zweck mündet in der Kammer ein Zuführkanal, der den Stift leitet und einen Schiebestempel aufweist, der den Stift durch den bandförmigen Träger hindurchschiebt. Aufgrund der durch die Fixierung des bandförmigen Trägers gegebenen Spannung ist ein Durchdringen des Stiftes durch den bandförmigen Träger durch Stoßkraft möglich. Der Stift tritt also aus der anderen Seite hervor. Durch Einbettung in den Kunststoff, der nachträglich in die zweite Kavität eingespritzt wird, ist eine feste Bindung gegeben, so dass ein solcher Formkörper auch durch höchste Belastungen nicht auf dem bandförmigen Träger verschoben werden kann.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass ein Zuführkanal in die zweite Kavität mündet und dass vor dem Beaufschlagen dieser Kavität mit flüssigem Kunststoff über einen Zuführkanal in verschiedener Art und Weise ein Stift quer durch den bandförmigen Träger geschoben wird. Mit dem Zuführkanal kann auch ein Magazin verbunden sein, aus dem die Stifte einzeln nachgeführt in den Zuführkanal gelangen können.
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Die Positionierungshilfen für den Träger können verschieden ausgeführt sein. Sie können auch unmittelbar Bestandteil zweier gegeneinander fahrbarer Platten sein, während die verschiebbaren oder drehbaren Formteile sich darin in einem Hohlraum befinden und nur beim Öffnen des Werkzeuges auseinandergezogen werden. Die Fixierung erfolgt dann an dem feststehenden Plattenteil, so dass beim Abheben beispielsweise des beweglichen Werkzeugoberteils die Klemmen für den bandförmigen Träger öffnen. Die Hilfsvorrichtungen können aber auch hydraulisch betätigte oder mit der Bewegung eines beweglichen Teils des Werkzeuges gekoppelte Klemmen sein. Entscheidend ist, dass erst nach dem zweiten Spritzgießvorgang und nach dem Öffnen oder während des Öffnens des Werkzeuges zur Entnahme oder zum Vorziehen des bandförmigen Trägers dieser freigegeben wird. Es ist selbstverständlich auch möglich, mehrere Zuführkanäle vorzusehen und beispielsweise mehrere Stifte quer in den Träger einzubringen. Die beiden seitlichen Begrenzungsteile können, wie dem Fachmann bekannt, verschiedene Formen aufweisen, beispielsweise Kegel-, Pyramiden- oder Rundkopfform. Sie können auch nach außen oder nach innen gerichtet verlaufen; sie können aber auch als Formteile Ausnehmungen aufweisen, in die dann die Füllmasse mit einzudringen vermag. Auch können in Blockform solche Begrenzungsteile aufgebracht sein, beispielsweise in kleiner Zylinderform oder in Würfelform. Die Außenkontur des Formkörpers kann ebenfalls beliebig gewählt werden.
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Der bandförmige Träger kann bekanntermaßen eine Schnur, ein Garn mit rundem oder eckigem Querschnitt, ein rundes oder eckiges aus Kunststoff- oder Naturfasern bestehendes Zugseil sein oder auch ein solches, das aus Metalldrähten besteht oder aus Kunststoff- und Metalldrähten. Der Stift kann aus Metall oder Kunststoff bestehen.
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Das Spritzgießwerkzeug zur Herstellung mindestens eines auf einem bandförmigen Träger aufgebrachten Formkörpers aus Kunststoff gemäß dem im Anspruch 1 angegebenen Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der bandförmige Träger an einer Formplatte fixiert ist und dass die mindestens zwei Kavitäten verschieb- oder drehbar mit einem Kavitätenträger in einer Grundplatte oder in einer damit verbundenen Formplatte verbunden sind und für die beiden Spritzvorgänge in Position zum bandförmigen Träger verbringbar sind und dass nach dem Verschließen der Formplatte mit dem Schließteil der Kunststoff in die in Position gebrachte Kavität spritzbar ist.
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Für die unterschiedlichen Kunststoffmassen können unterschiedliche Spritzkanäle an den Wänden in Form der Kavität vorgesehen sein, und zwar derart, dass durch Verschieben oder durch Verdrehen des Kavitätenträgers die Angüsse abscheren. Wenn der drehbare Kavitätenträger in der Grundplatte verankert ist und darin gedreht werden kann, so ist ersichtlich, dass beim Drehen des Kavitätenträgers beim Verbringen der zweiten Kavität über die angespritzten ersten Teile die Kavitäten hierfür um das Drehraster, beispielsweise ein 90°-Raster, vorgestellt werden. Dabei scheren automatisch aber die Angüsse an den ersten Kavitäten ab. Vorraussetzung ist allerdings, dass die Angüsse beabstandet zum zentrischen Drehpunkt des Kavitätenträgers vorgesehen sind.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass in dem Werkzeug mindestens ein Zuführkanal für einen in den bandförmigen Träger einschiebbaren Stift vorgesehen ist, durch den der Stift mittels eines bewegbaren Stößels quer zur Längsrichtung des Trägers durch diesen um einen Teilabschnitt hindurchschiebbar ist und dass in Verlängerung zur Durchführung an der anderen Seite des bandförmigen Trägers der Durchführkanal um ein definiertes Maß fortgesetzt ist und dass das Einführen vor, während oder nach dem Anbringen der seitlichen Elemente auf dem Bandträger erfolgt. Dieser Zuführkanal kann mit einem Magazin verbunden sein, über den die Stifte zuführbar sind. Diese können aus dem Zuführkanal durch Eigengewicht nach dem Ausziehen des Stößels einfallen oder aber auch durch eine Feder im Vorschub eingeführt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des schematisch in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels ergänzend erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 einen bandförmigen Träger mit einem darauf schematisch dargestellten Formkörper nach der Erfindung aus Kunststoff bestehend und durch Umspritzen aufgebracht,
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2 eine schematische Zeichnung eines Konzeptes für ein Werkzeug,
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3 eine schematische Darstellung einer Träger- oder Seillagerung in dem Werkzeug,
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4 eine schematische Aufbauzeichnung eines Werkzeugkonzeptes mit einer Abrollvorrichtung für den bandförmigen Träger.
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1 zeigt einen bandförmigen Träger 1, beispielsweise eine Schnur aus Kunststofffasern (Polyamid), die verdrillt sind. Auf diesem Träger 1 sind seitlich doppelkegelförmige Teile 2, 3 als Endteile 21a, 21b beispielsweise aus Kunststoff in flüssigem Zustand durch Umspritzung in zwei Kavitäten des Werkzeugs aufgebracht. Beispielsweise kann hierfür ABS-Kunststoff verwendet werden. Es können verschiedene bekannte Formen, z. B. Kegelstumpf-, Pyramiden- oder Kuppenformen, verwendet werden, auch solche mit Kammereinschlüssen. Diese Teile 2, 3 werden mit erhöhtem Druck aufgebracht. Durch Schwund des Materials schrumpft der Kegel auf dem Träger (1), der Schnur dem Band oder Seil, wodurch ein erhöhtes Abrissmoment auf den gesamten Formkörper erreicht werden kann. Zusätzlich ist, um longitudinale Kräfte auf den Gesamtformkörper übertragen zu können, ein Stift 24 in den bandförmigen Träger 1 eingesetzt, also quer verlaufend eingeschoben, so dass beide Enden aus dem Träger vorstehen. Der so gebildete Verbund wird in einer zweiten Kavität mit einer Kunststoffmasse umspritzt, die den Zwischenraum 23 ausfüllt und den bandförmigen Träger 1 und den eingesetzten Stift 24 umschließt. Aus 1 ist ferner ersichtlich, dass sich die Kunststoffmasse auch mit der Oberfläche der zuvor angespritzten Kegel 2, 3 verbindet.
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2 gibt das Konzept für ein Zweikomponenten-Werkzeug an, das für die Herstellung eines solchen Teils erfindungsgemäß zur Anwendung kommt. Das Werkzeug weist eine Formplatte 10 auf. In dieser Formplatte 10 ist ein Kavitätenträger 11 drehbar entsprechend dem Drehrichtungspfeil 4 gelagert, wobei die Drehrichtung den Auswerfer und die Düsenseite symbolisiert. Im Rastermaß um 90° versetzt sind in dem Kavitätenträger 11 verschiedene Kavitäten, z. B. die ersten Kavitäten 12a, 12b; 13a, 13b mit Anguss 16, ferner die zweiten Kavitäten 14a, 14b mit Anguss 16, eine Einzelgruppe mit den Kavitäten 15a 15 und dem Anguss 16 und eine weitere zweite Kavität 17 mit Anguss 16 symbolisch eingezeichnet. Die Kavitäten werden aus zwei Formhälften gebildet, die zur Entnahme der Teile auseinandergefahren werden können. Diese Techniken sind bekannt.
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Erfindungswesentlich ist, dass mittels der Positionierhilfen 5 der Träger 1 gemäß 1 auf der Formplatte 10 während des gesamten Abspritzgießvorganges eines Formkörpers festgehalten wird und damit gespannt bleibt und durch Drehung des Kavitätenträgers 11 die Kavitäten jeweils in Position zu dem gespannt festgehaltenen Trägers 1 verbracht werden. Um die Stifte 24 einführen zu können, sind ferner Einführkanäle 6 und 9 vorgesehen, durch die hindurch aus einem Magazin 7 mittels eines Zylinders 8 die Stifte 24 in die Kavitäten 14a, 14b bzw. 17 bei entsprechender Positionierung und insbesondere in den Träger 1 eingeschoben werden.
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Der Prozessablauf ist folgender: Zunächst wird der Träger 1 bzw. das Seil im geöffneten Werkzeug positioniert und von den Positionierungshilfen 5 festgehalten. Das Werkzeug wird dann geschlossen. Zuvor sind die Kavitäten 12a, 12b; 13a, 13b in Position zum Träger 1 verbracht. Nach dem Umspritzen der kegelförmigen Teile 12a, 12b; 13a, 13b wird der Kavitätenträger 11 verdreht, so dass die zweiten Kavitäten 14a, 14b in Position zu den Teilen 2, 3 gelangen, die durch Einbringen der Kunststoffmasse in die Kavitäten 12a, 12b; 13a, 13b ausgebildet worden sind. Es ist ersichtlich, dass beim Drehen der Anguss 16 jeweils abgeschert wird, so dass über die gleichen Angusskanäle die Masse auch in die Kavitäten 14a, 14b zur Bildung der Zwischenraumumspritzung eingebracht werden kann. Die Stifte 24 werden in den Träger 1 eingeschossen; hierzu werden sie aus einem Magazin 7 durch einen Stößel des Zylinders 8 entnommen und z. B. in den Einführkanal 6 gedrückt, bis sie in den Kavitäten 14a, 14b den Träger 1 durchstoßen. Nach dem Anspritzen der hier in Reihe vorgesehenen zwei Formkörper öffnet sich das Werkzeug und die Teile 2, 3 werden ausgeworfen. Zugleich geben die Positionierungshilfen 5 den Träger 1 frei, so dass dieser um ein definiertes Maß vorgezogen werden kann. Die beiden Formstücke können nachträglich voneinander getrennt werden, so dass sie Endnippel eines Seiles bilden. Nachdem der Träger 1 vorgezogen ist, wird der Kavitätenträger 11 gedreht, so dass die Station mit den Kavitäten 15a, 15b zur Bildung eines Formkörpers nach oben in Position zu dem Träger 1 gelangt und nach dem Schließen der Form die entsprechenden Teile 2, 3 angespritzt werden können. Nach dem Öffnen des Werkzeugs wird wiederum der Kavitätenträger 11 gedreht, so dass die Kavität 17 der Station in Position zu dem Träger 1 und den beiden angespritzten Teilen 2, 3 gelangt. Über den Einführkanal 9 wird ein Stift 24 in den Träger 1 eingeschossen. Der Mittelnippel kann auf diese Art und Weise als Formkörper auf dem Seil angebracht werden. Das Seil 1 kann dann wieder nach dem Öffnen des Werkzeugs um ein definiertes Maß zur Bildung der beiden Endnippel vorgezogen werden, um später durch Abtrennen immer ein Seil mit zwei Nippeln einsetzen zu können. Es ist ersichtlich, dass beliebig viele Nippel in gleicher Art und Weise aufbringbar sind. Wesentlich ist, dass durch das Festspannen des Trägers 1 durch die Positionierhilfen 5 eine exakte Positionierung bei beiden Spritzvorgängen zur Bildung eines Formkörpers gegeben ist und dass ohne zusätzliche weitere Hilfsmittel die Stifte eingeschossen werden können.
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3 gibt eine schematische Darstellung einer Träger- bzw. Seillagerung in dem Werkzeug an. Dabei symbolisieren die Bezugszeichen 18 die beiden Werkzeughälften, durch die der Träger 1 nach dem Umspritzen jeweils vorgezogen wird. Die Bezugszeichen A, B, C und D symbolisieren Pic-and-Place-Positionen, und zwar A die Pic-and-Place-Funktion in Abholposition, B die Pic-and-Place-Funktion in der Verfahrposition, C die Pic-and-Place-Funktion in der Endposition und D die Pic-and-Place-Funktion der Schiene. Das Bezugszeichen 19 zeigt die Einhängevorrichtung für den Nippel bzw. den Formkörper, der durch die Umspritzung hergestellt ist.
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Der Prozessablauf ist folgender:
- – Werkzeug öffnen;
- – Pic-and-Place greift End- oder Mittelnippel gemäß Position A;
- – Pic-and-Place zieht End- oder Mittelnippel zur Einhängeposition (B);
- – Pic-and-Place hängt den End- oder Mittelnippel in die Einhängevorrichtung gemäß Position C;
- – Träger auf Spannung ziehen;
- – Werkzeug schließen.
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Der Ablauf stellt also sicher, dass ein Endlosband für die Fertigung verwendet werden und nachträglich die Abtrennung der einzeln benötigten Seile erfolgen kann.
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4 gibt in einer schematischen Aufbauzeichnung ein Werkzeugkonzept mit einer Abrollvorrichtung für den bandförmigen Träger 1 an. Der bandförmige Träger 1 wird von einer Seiltrommel bedarfsweise abgerollt. Die Spritzgießmaschine 25 ist als Vertikalspritzgießmaschine ausgeführt. Darunter sind die Werkzeughälften 18 des Werkzeuges eingezeichnet. Das Seil wird gemäß dem linken Pfeil durch das Werkzeug hindurchgeführt, und zwar schrittweise, wie zuvor schon beschrieben. Die Längeneinstellung erfolgt über eine Längeneinstellvorrichtung 26. Der Längeneinstellvorrichtung 26 ist eine Abschneidevorrichtung 27 nachgeordnet. Hierüber kann das Seil entsprechend den Längenvorgaben und zwischen den benachbarten Endnippeln abgeschnitten werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- bandförmiger Träger
- 2
- Teil
- 3
- Teil
- 4
- Drehrichtungspfeil
- 5
- Positionierungshilfe
- 6
- Einführkanal
- 7
- Magazin
- 8
- Zylinder
- 9
- Einführkanal
- 10
- Formplatte
- 11
- Kavitätenträger
- 12a
- Kavität
- 12b
- Kavität
- 13a
- Kavität
- 13b
- Kavität
- 14a
- Kavität
- 14b
- Kavität
- 15a
- Kavität
- 15b
- Kavität
- 16
- Angüsse
- 17
- Kavität
- 18
- Werkzeughälfte
- 19
- Einhängevorrichtung für Nippel
- 20
- Formkörper
- 21a
- Teil
- 21b
- Teil
- 22
- Seil
- 23
- Zwischenraum
- 24
- Stift
- 25
- Vertikalspritzgießmaschine
- 26
- Längeneinstellvorrichtung
- 27
- Abschneidevorrichtung