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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wischblatt für einen Scheibenwischer, mit einer Wischleiste und mindestens einer Tragschiene.
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Die
WO 2008/074551 A1 beschreibt ein derartiges Wischblatt, bei dem die Tragschiene mittels einer von einem Federstahlblech gebildeten und von der Wischleiste umschlossenen Federeinheit realisiert wird. Diese weist an ihrer Deckseite von Ausnehmungen gebildete, kerbartige Ausformungen auf, die ausgehend von einem mittleren Bereich der Federeinheit in deren Längsrichtung jeweils zu Enden der Federeinheit hin betrachtet zur Erzielung einer abnehmenden Biegesteifigkeit differierend ausgebildet sind.
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Nachteilig am Stand der Technik ist, dass die kerbartigen Ausformungen jeweils differierend und in einem zusätzlichen Arbeitsschritt an der Federeinheit auszubilden sind. Die Herstellung der die Tragschiene ausbildenden Federeinheit ist somit aufwendig und kompliziert.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein neues Wischblatt für einen Scheibenwischer bereit zu stellen, mit einer einfach herzustellenden Tragschiene, die eine in axialer Richtung variierende Biegesteifigkeit aufweist.
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Dieses Problem wird gelöst durch ein Wischblatt für einen Scheibenwischer, mit einer Wischleiste und mindestens einer Tragschiene. Die mindestens eine Tragschiene ist in ihrer axialen Richtung mit einem im Wesentlichen konstanten Querschnitt ausgebildet und weist ein Federelement auf, das einen in axialer Richtung der Tragschiene variierenden Querschnitt aufweist.
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Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines Wischblatts mit einer auf eine einfache Art und Weise herzustellenden Tragschiene mit einem im Wesentlichen konstanten Querschnitt, deren Biegesteifigkeit in axialer Richtung in Abhängigkeit vom jeweiligen Querschnitt des Federelements variiert. Somit kann durch das Federelement eine im Wesentlichen konstante Kraftverteilung in Längserstreckung des Wischblatts über verschiedene Scheibenschnitte beim Gebrauch des Wischblatts erzeugt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Federelement zumindest abschnittsweise ein schienenartiges Vollprofil auf.
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Somit kann ein einfaches und stabiles Federelement bereitgestellt werden.
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Das schienenartige Vollprofil weist im Querschnitt vorzugsweise eine Breite auf, die im Bereich der Wischblattmitte größer ist als im Bereich axialer Wischblattenden. Das schienenartige Vollprofil weist im Querschnitt bevorzugt eine Höhe auf, die im Bereich der Wischblattmitte größer ist als im Bereich axialer Wischblattenden.
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Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines einfachen und kostengünstigen Federelements, das im Bereich der Wischblattmitte eine größere Steifigkeit aufweist als im Bereich der axialen Wischblattenden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Federelement zumindest abschnittsweise ein schienenartiges Hohlprofil auf.
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Somit kann ein einfaches und stabiles Federelement bereitgestellt werden.
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Das schienenartige Hohlprofil weist im Querschnitt vorzugsweise eine Wanddicke auf, die im Bereich der Wischblattmitte größer ist als im Bereich axialer Wischblattenden .
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Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines einfachen und kostengünstigen Federelements, das im Bereich der Wischblattmitte eine größere Steifigkeit aufweist als im Bereich der axialen Wischblattenden.
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Das Federelement weist bevorzugt gehärteten Stahl, Titan, Aluminium und/oder Kunststoff auf.
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Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines stabilen Federelements.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Tragschiene eine Kunststoffummantelung auf, die das Federelement in axialer Richtung der Tragschiene zumindest abschnittsweise ummantelt.
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Somit kann eine Tragschiene mit einer vorgegebenen Korrosionsbeständigkeit bereitgestellt werden.
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Die Tragschiene weist im Querschnitt bevorzugt eine Breite und Höhe auf, die in axialer Richtung der Tragschiene konstant sind.
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Somit kann die erfindungsgemäße Tragschiene bei einer Vielzahl unterschiedlicher Wischblätter Anwendung finden, die zur Verwendung von Tragschienen mit konstantem Querschnitt ausgebildet sind.
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Die Wischleiste weist bevorzugt eine mit einer Wischlippe verbundene Rückenleiste auf, in deren Bereich die mindestens eine Tragschiene angeordnet ist.
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Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines einfachen, gelenkfreien Wischblatts.
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Figurenliste
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Die Erfindung ist anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Wischblatts gemäß der Erfindung,
- 2 eine perspektivische Schnittansicht des Wischblatts von 1 mit einer Tragschiene gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 3 eine Schnittansicht der Tragschiene von 2, etwa im Bereich der Wischblattmitte,
- 4 eine Schnittansicht der Tragschiene von 2, etwa im Bereich eines Wischblattendes,
- 5 eine Schnittansicht einer Tragschiene gemäß einer zweiten Ausführungsform, etwa im Bereich der Wischblattmitte, und
- 6 eine Schnittansicht der Tragschiene von 5, etwa im Bereich eines Wischblattendes.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt ein Wischblatt 10 mit einer Wischleiste 12, die eine Rückenleiste 24 und eine Wischlippe 29 aufweist. An der Wischleiste 12 ist eine Adaptereinheit 16 zum Anschließen eines Wischarms 18, z.B. über einen Gelenkbolzen 69, befestigt. Mit Hilfe des Wischarms 18 kann das Wischblatt 10 zum Wischen über eine strichpunktiert dargestellte Scheibe 22, z.B. eine Kraftfahrzeugscheibe, geführt werden. Gemäß einer Ausführungsform ist das Wischblatt 10 als gelenkfreies Wischblatt ausgebildet.
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In 1 ist das Wischblatt 10 noch nicht vollständig auf die Scheibe 22 aufgesetzt, es liegen nur dessen axiale Wischblattenden 21, 23 an der Scheibe 22 an, während die Wischleiste 12 in Wischblattmitte 26, d.h. etwa im Bereich der Adaptereinheit 16, noch von der Scheibe 22 beabstandet ist. Wird über den Wischarm 18 eine vorgesehene Anpresskraft auf die Adaptereinheit 16 ausgeübt, legt sich unter der Spannung einer zugeordneten Tragschiene (14 in 2) die Wischleiste 12 an der Scheibe 22 an. Durch diese Spannung ist gewährleistet, dass ein gleichmäßiger Anpressdruck über die gesamte Wischblattlänge beibehalten wird, auch wenn sich die Scheibenkrümmung im Verlauf der Wischbewegung ändert.
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2 zeigt die Wischleiste 12 von 1 mit der Wischlippe 29, die über einen Kippsteg 27 mit der Rückenleiste 24 verbunden ist. Die Rückenleiste 24 weist eine beispielhaft als Hohlkanal ausgebildete Längsführung 25 zur Aufnahme einer Tragschiene 14 auf, die bevorzugt als Federschiene ausgebildet ist.
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Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Verwendung einer einzelnen Tragschiene lediglich beispielhaft und nicht als Einschränkung der Erfindung beschrieben ist. Vielmehr können auch mehrere Tragschienen Anwendung finden. Z.B. können anstelle der einzelnen Längsführung 25 zwei laterale Führungsnuten im Bereich der Rückenleiste 24 vorgesehen sein, in denen jeweils eine entsprechende Tragschiene angeordnet ist.
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Die Tragschiene 14 weist bevorzugt ein aus gehärtetem Stahl, Titan, Aluminium und/oder Kunststoff hergestelltes Federelement 15 mit einem in axialer Richtung der Tragschiene 14 variierenden Querschnitt auf, wie unten stehend beschrieben. Das Federelement 15 kann in axialer Richtung der Tragschiene 14 zumindest abschnittsweise von einer Kunststoffummantelung 17 ummantelt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Tragschiene 14 in ihrer axialen Richtung bzw. ihrer Längserstreckung einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt auf, d.h. die Tragschiene 14 hat bevorzugt eine Breite 11 und eine Höhe 13, die in axialer Richtung der Tragschiene 14 konstant sind. Die Breite 11 und die Höhe 13 entsprechen etwa der Breite und Höhe des Hohlkanals 25, in den die Tragschiene 14 eingeschoben ist.
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2 zeigt eine erste Ausführungsform der Tragschiene 14. Diese wird nachfolgend bei den 3 und 4 beschrieben.
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3 zeigt die Tragschiene 14 von 2, bei der das von der Kunststoffummantelung 17 ummantelte Federelement 15 zumindest abschnittsweise von einem schienenartigen Vollprofil 35 ausgebildet ist. Insbesondere zeigt 3 einen etwa im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1 ausgebildeten Querschnitt der Tragschiene 14.
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Wie aus 3 ersichtlich, hat das Vollprofil 35 im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1 im Querschnitt eine Breite 31 und eine Höhe 32, die beispielhaft nur geringfügig kleiner sind als Breite 11 und Höhe 13 der Tragschiene 14 von 2. Somit ist die Kunststoffummantelung 17 im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1 nur vergleichsweise dünnwandig ausgebildet. Dies ist jedoch ausreichend, um eine vorgegebene Korrosionsbeständigkeit der Tragschiene 14 zu gewährleisten.
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4 zeigt einen Querschnitt der Tragschiene 14 von 3 etwa im Bereich der axialen Wischblattenden 21, 23 von 1. In diesem Bereich hat das Vollprofil 35 im Querschnitt eine Breite 41 und eine Höhe 42, die beispielhaft kleiner sind als Breite 31 und Höhe 32 von 3, d.h. Breite und Höhe des Vollprofils im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1. Somit ist die Kunststoffummantelung 17 im Bereich der axialen Wischblattenden 21, 23 von 1 vergleichsweise dickwandig ausgebildet, sodass die Tragschiene 14 auch in diesem Bereich etwa die gleiche Breite 11 und Höhe 13 von 2 aufweist, wie im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1.
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Wie aus 3 und 4 ersichtlich, ist die Querschnittsfläche des Vollprofils 35 im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1 größer als im Bereich der axialen Wischblattenden 21, 23 von 1, sodass das Federelement 15 im Bereich der Wischblattmitte 26 eine größere Steifigkeit aufweist als im Bereich der axialen Wischblattenden 21, 23. Hierbei wurden sowohl die Breite, als auch die Höhe des Vollprofils 35 über die Längserstreckung der Tragschiene 14 variiert, z.B. linear. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass es ebenfalls möglich ist, lediglich einen dieser Parameter zu variieren und den anderen konstant zu lassen. Z.B. kann die Breite 31 von 3 über die Längserstreckung der Tragschiene 14 konstant sein, während die Höhe des Vollprofils zu den axialen Wischblattenden 21, 23 von 1 hin abnimmt.
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Bei der Herstellung der Tragschiene 14 von 3 und 4 wird das Vollprofil 35 z.B. durch Walzen und Profilschneiden aus einem geeigneten Runddraht ausgebildet, und bei Bedarf gehärtet sowie auf eine erforderliche Länge verkürzt. Das derart ausgebildete Vollprofil 35 wird beispielsweise in ein Kunststoff-Spritzwerkzeug eingelegt und zur Ausbildung der Kunststoffummantelung 17 mit Kunststoff umspritzt. Anschließend wird die derart hergestellte Tragschiene 14 gebogen. Der Kunststoff der Kunststoffummantelung 17 muss deshalb vergleichsweise weich sein, damit er beim Biegen nicht reißt. Abschließend wird die Tragschiene 14 am Wischblatt 10 von 1 montiert, z.B. durch Einschieben in die Längsführung 25 von 2.
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5 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Tragschiene 54 mit dem Federelement 15 von 2. Bei dieser ist das Federelement 15 zumindest abschnittsweise von einem schienenartigen Hohlprofil 55 ausgebildet. 5 zeigt einen etwa im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1 ausgebildeten Querschnitt der Tragschiene 54.
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Wie aus 5 ersichtlich, hat das Hohlprofil 55 im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1 im Querschnitt eine Wanddicke bzw. -stärke 51. Gemäß einer Ausführungsform ist das Hohlprofil 55 lediglich lackiert, um eine erforderliche Korrosionsbeständigkeit zu gewährleisten. Alternativ hierzu kann das Hohlprofil 55 jedoch auch von der Kunststoffummantelung 17 von 2 ummantelt sein.
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6 zeigt einen Querschnitt der Tragschiene 54 von 5 etwa im Bereich der axialen Wischblattenden 21, 23 von 1. In diesem Bereich hat das Hohlprofil 55 im Querschnitt eine Wanddicke 61, die beispielhaft kleiner ist als die Wanddicke 51 von 5, sodass der im Inneren des Hohlprofils 55 ausgebildete Hohlraum im Bereich der axialen Wischblattenden 21, 23 von 1 vergleichsweise größer ist als im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1.
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Wie aus 5 und 6 ersichtlich, ist die Querschnittsfläche des Hohlprofils 55, d.h. dessen Wandquerschnittsfläche, im Bereich der Wischblattmitte 26 von 1 größer als im Bereich der axialen Wischblattenden 21, 23 von 1, sodass das Federelement 15 im Bereich der Wischblattmitte 26 eine größere Steifigkeit aufweist als im Bereich der axialen Wischblattenden 21, 23. Hierbei wurde beispielhaft nur die Wanddicke des Hohlprofils 55 über die Längserstreckung der Tragschiene 14 variiert. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass es ebenfalls möglich ist, auch andere Abmessungen des Hohlprofils 55 zu variieren. Z.B. kann dessen Breite und/oder Höhe wie bei dem Vollprofil 35 von 3 und 4 variiert werden.