DE102009017282A1 - Selbstlochender Blindniet - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen selbstlochenden Blindniet (1) mit einem Dorn/Schaft (2), der eine selbstlochende Spitze (3) an seinem, den miteinander zu verbindenden Werkstücken (4, 5) zugewandten Ende trägt, wobei die Spitze (4, 5) zum spanlosen Bohren durch thermische Erweichung der Werkstücke (4, 5) durch Rotation der Spitze (3) ausgebildet ist. Erfindungswesentlich ist dabei, dass die Spitze (3) des Blindniets (1) eine Fließrichtung von beim spanlosen Bohren verdrängtem Material vorgibt und zwar dergestalt, dass die Spitze (3) das beim spanlosen Bohren verdrängte Material transportiert und eine Verdrängung desselben zwischen die miteinander zu verbindenden Werkstücke (4, 5) unterbindet.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen selbstlochenden Blindniet mit einem Dorn, der eine selbstlochende Spitze an seinem, den miteinander zu verbindenden Werkstücken zugewandten Ende trägt, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein gattungsgemäßer selbstlochender Blindniet ist beispielsweise aus der
DE 20 2006 013 142 U1 bekannt, wobei eine selbstlochende Spitze dieses Blindniets zum spanlosen Bohren durch thermische Erweichung der Werkstücke durch Rotation der Spitze ausgebildet ist. Mit dem gattungsgemäßen selbstlochenden Blindniet soll das Entstehen von Spänen vermieden werden, insbesondere in Anwendungsfällen, bei denen die Blindseite nicht mehr zugänglich ist und damit auch die Späne nicht mehr aus dem Werkstück entfernt werden können. - Nachteilig am bekannten Stand der Technik ist jedoch, dass die selbstbohrende bzw. selbstlochende Spitze des Blindniets bei der thermischen Erweichung des Materials während des Nietvorgangs erweichtes Material zwischen die zumindest zwei miteinander zu verbindenden Werkstücke verdrängt, so dass hier ein Spalt entsteht, durch welchen die gesamte Konstruktion später deutlich korrosionsempfindlicher ist.
- Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen selbstlochenden Blindniet der gattungsgemäßen Art, eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform anzugeben, mit welcher insbesondere eine qualitativ hochwertige Nietverbindung hergestellt werden kann.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine selbstlochende Spitze eines an sich bekannten selbstlochenden Blindniets derart auszubilden, dass diese das beim Nietvorgang erweichte Material mitnimmt und dessen Ablagerung zwischen den einzelnen miteinander durch den Blindniet zu verbindenden Werkstücke vorzugsweise gänzlich verhindert. Der erfindungsgemäße selbstlochende Blindniet weist dabei einen Dorn auf, der an seinem, den miteinander zu verbindenden Werkstücken zugewandten Ende die zuvor erwähnte selbstlochende Spitze trägt, wobei diese Spitze zum spanlosen Bohren durch thermische Erweichung der Werkstücke mittels Rotation der Spitze ausgebildet ist. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Spitze des Blindniets gibt diese eine Fließrichtung vom beim spanlosen Bohren verdrängtem Material vor und zwar der Gestalt, dass die Spitze das beim spanlosen Bohren erweichte und verdrängte Material transportiert und insbesondere dessen Ablagerung zwischen den miteinander zu verbindenden Werkstücken verhindert, so dass die beiden Werkstücke nach dem eigentlichen Nietvorgang vorzugsweise spaltlos aneinander anliegen und ein Eindringen von Feuchtigkeit zumindest erschwert ist, vorzugsweise gänzlich verhindert wird. Im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Blindnieten, wird so ein die Korrosion begünstigender Spalt zwischen den beiden miteinander zu verbindenden Werkstücken verhindert, wodurch sich eine qualitativ besonders hochwertige Verbindung herstellen lässt. Selbstverständlich können mit dem erfindungsgemäßen Blindniet auch mehr als zwei Werkstücke miteinander verbunden werden.
- Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist die Spitze des Blindniets Hohlräume, insbesondere in der Art von Rillen, auf. Die Hohlräume bzw. Rillen dienen dabei der Aufnahme und des Abtransportes des beim spanlosen Bohren erweichten und verdrängten Materials, so dieses nicht zwischen die miteinander zu verbindenden Werkstücke gelangen und dort zu einer Spaltbildung führen kann. Die Hohlräume bzw. Rillen sind dabei fertigungstechnisch einfach und dadurch kostengünstig herzustellen.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
- Dabei zeigen, jeweils schematisch,
-
1 eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen Blindniet, -
2a –2c unterschiedliche Fertigungsschritte beim Herstellen einer erfindungsgemäßen Blindnietverbindung sowie -
3a –3b unterschiedliche Ausführungsformen der Spitze des Blindniets in einer Seitenansicht. - Entsprechend der
1 , weist ein erfindungsgemäßer Blindniet1 einen Dorn bzw. Schaft2 auf, der eine selbstlochende Spitze3 an seinem, den miteinander zu verbindenden Werkstücken4 und5 zugewandten Ende trägt (vgl. insbesondere die2a –2c ). Die Spitze3 ist dabei zum spanlosen Bohren durch thermische Erweichung der Werkstücke4 ,5 mittels Rotation der Spitze3 ausgebildet. Selbstredend können dabei auch mehr als zwei Werkstücke4 ,5 durch den erfindungsgemäßen Blindniet1 miteinander verbunden werden. In einem zwischen der Spitze3 und einem Kopf6 gelegenen Bereich, ist eine Niethülse7 vorgesehen, deren Durchmesser kleiner ist als ein Durchmesser der Spitze3 , so dass sich die Niethülse7 an der Spitze3 beim Nietvorgang abstützen kann. Vorzugsweise ist dabei ein Außendurchmesser der Niethülse7 ungefähr gleich demjenigen der Spitze3 . Der Kopf6 und die Niethülse7 sind dabei vorzugsweise einstückig ausgebildet, wobei an dem Kopf6 eine Unterkopfauskehlung8 vorgesehen ist, in welcher sich durch den Nietvorgang verdrängtes Material sammeln bzw. dort aufgenommen werden kann. - Erfindungsgemäß ist nun die Spitze
3 des Blindniets1 derart ausgebildet, dass sie beim spanlosen Bohren eine Fließrichtung von beim spanlosen Bohren verdrängtem Material vorgibt und zwar der Gestalt, dass die Spitze3 das beim spanlosen Bohren verdrängte Material abtransportiert und insbesondere eine Verdrängung desselben zwischen die miteinander zu verbindenden Werkstücke4 ,5 unterbindet. Hierdurch kann eine spaltlose Anlage der beiden Werkstücke4 ,5 aneinander erreicht werden, wodurch insbesondere ein Korrosionsrisiko reduziert werden kann. Die Spitze3 des Blindniets1 kann dabei zum Vorgeben der Fließrichtung von beim spanlosen Bohren verdrängtem Material Hohlräume, insbesondere Rillen9 , aufweisen, wie sie beispielsweise in der Darstellung gemäß der1 gezeichnet sind. Die Rillen9 können dabei beispielsweise in Axialrichtung verlaufen oder sich spiralförmig um die Spitze3 winden. -
3 zeigt zwei alternative Ausgestaltungen der Rillen9 an der Spitze3 in einer schematischen Seitenansicht. Während in3a die Rillen9 sich spiralförmig um die Spitze3 winden, zeigt3b mehrere axial zur Mittelachse des Blindniets1 verlaufende Rillen9 . Es sind jedoch auch andere Anordnungen der Rillen9 an der Spitze3 vorstellbar, insbesondere kann Zahl und Abstand der Rillen9 von der schematischen Darstellung in3 abweichen. - Generell gestaltet sich der Nietvorgang wie folgt:
Die miteinander zu verbindenden Werkstücke4 und5 werden zueinander ausgerichtet und anschließend der Blindniet1 an einer vorgegebenen Position angeordnet. Anschließend wird der Blindniet1 in eine Rotationsbewegung versetzt und über eine Anpresskraft F gegen die beiden miteinander zu verbindenden Werkstücke4 und5 gepresst. Durch die Anpresskraft F und die gleichzeitige Rotation des Blindniets1 wird das Material der Werkstücke4 und5 im Bereich der Spitze3 erwärmt und thermisch verdrängt. Erfindungsgemäß ist dabei die Spitze3 derart ausgebildet, dass sie das beim thermischen Erwärmen verdrängte Material mitführt und insbesondere verhindert, dass sich dieses zwischen den beiden miteinander zu verbindenden Werkstücken4 ,5 ablagert. Im Fertigungsschritt2b hat der Blindniet1 die beiden Werkstücke4 und5 durchdrungen, woraufhin am Schaft/Dorn2 in üblicher Weise eine Zugkraft aufgebracht wird, die einerseits ein Zusammenpressen der beiden miteinander zu verbindenden Werkstücke4 ,5 sowie andererseits ein Aufpilsen der Niethülse7 bewirkt. - Kurz vor Fertigstellung der Nietverbindung fällt in einer vorteilhaften Ausgestaltung die Spitze
3 ab und gleichzeitig bricht der Schaft bzw. Dorn2 an einer Sollbruchstelle, die vorzugsweise innerhalb der miteinander zu verbindenden Werkstücke4 ,5 , zumindest aber bündig mit dem Kopf6 abschließt, so dass die Nietverbindung auf beiden Seiten keine eine Verletzungsgefahr aufweisenden Konturen besitzt. Der Niet1 wird dabei auch insgesamt flacher. - Alternativ muss die Spitze
3 aber nicht abbrechen, sondern kann auch nach dem Nietvorgang am Schaft2 verbleiben. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn sich auf der von dem Kopf6 des Blindniets1 abgewandten Seite der Werkstücke4 und5 ein Hohlraum befindet. Hier sollte die Spitze3 nicht abfallen, da sie sonst lose im Hohlraum verbleibt. - Es gibt also je nach Anwendungsfall die Möglichkeit einer abfallenden oder am Schaft
2 verbleibenden Spitze3 . - Mit dem erfindungsgemäßen Blindniet
1 ist es somit möglich, zumindest zwei miteinander zu verbindende Werkstücke4 ,5 spaltlos und damit korrosionsgeschützt miteinander zu verbinden, da der erfindungsgemäße Blindniet1 ein Verdrängen beim spanlosen Bohren erweichte Material zwischen die zumindest zwei miteinander zu verbindenden Werkstücke4 ,5 verhindert. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202006013142 U1 [0002]
Claims (3)
- Selbstlochender Blindniet (
1 ) mit einem Dorn/Schaft (2 ), der eine selbstlochende Spitze (3 ) an seinem, den miteinander zu verbindenden Werkstücken (4 ,5 ) zugewandten Ende trägt, wobei die Spitze (4 ,5 ) zum spanlosen Bohren durch thermische Erweichung der Werkstücke (4 ,5 ) durch Rotation der Spitze (3 ) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (3 ) des Blindniets (1 ) eine Fließrichtung von beim spanlosen Bohren verdrängtem Material vorgibt und zwar dergestalt, dass die Spitze (3 ) das beim spanlosen Bohren verdrängte Material transportiert und eine Verdrängung desselben zwischen die miteinander zu verbindenden Werkstücken (4 ,5 ) unterbindet. - Selbstlochender Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (
3 ) des Blindniets (1 ) Hohlräume, insbesondere Rillen, aufweist. - Selbstlochender Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kopf (
6 ) des Blindniets (1 ) eine Unterkopfauskehlung (8 ) vorgesehen ist, in welcher durch den Nietvorgang verdrängtes Material aufgenommen werden kann.
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