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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung oder einem Verfahren nach
Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind auch ein Computerprogramm und ein
Computerprogrammprodukt.
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Aus
der
DE 40 09 305 ist
bereits eine elektronische Zündsteuervorrichtung bekannt,
bei der Zündfunken an Zündkerzen in Brennräumen
einer Brennkraftmaschine mittels Zündspulen erzeugt werden.
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Aus
der
DE 39 02 254 ist
ein Verfahren zur Zuordnung von Zündsignalen zu einem Bezugszylinder
bekannt, bei dem unterschiedliche Signalpegel bei Haupt- und Stützfunken
oder der zeitliche Versatz zwischen Haupt- und Stützfunkenbeginn
zur Zuordnung herangezogen werden. Dazu werden Frequenzteiler verwendet,
die ein Signal liefern, durch das auf das Auftreten der Hochspannungsimpulse geschlossen
wird.
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Bei
anderen Brennkraftmaschinen mit Doppelfunkenzündanlagen
erfolgt die Erkennung der jeweils aktiven Zylinder mittels eines
Phasensensors, der die Position der Nockenwelle misst.
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Bei
kostengünstigen Brennkraftmaschinen werden häufig
Doppelfunkenzündanlagen verwendet, wobei zur weiteren Reduktion
der Herstellungskosten auf den Phasensensor verzichtet wird. Bei solchen
Brennkraftmaschine soll die Erkennung der jeweils aktiven Zylinder
möglichst ohne zusätzliche Komponenten wie dem
Phasensensor oder dem Frequenzteiler erfolgen, um zusätzliche
Herstellungskosten für diese Bauteile zu vermeiden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung, das Verfahren, das
Computerprogramm und das Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche hat demgegenüber
den Vorteil, dass Kraftstoff mittels eines ersten Einspritzventils zur
Verbrennung in einem ersten Brennraum und mittels eines zweiten
Einspritzventils zur Verbrennung in einem zweiten Brennraum eingespritzt
wird, wobei
- – die Brennkraftmaschine
in einer ersten Betriebsart betrieben wird, in der Kraftstoff mittels
des ersten und des zweiten Einspritzventils eingespritzt wird,
- – eine erste Betriebskenngröße der
Brennkraftmaschine während des Betriebs der Brennkraftmaschine
in der ersten Betriebsart ermittelt wird,
- – die Brennkraftmaschine in einer zweiten Betriebsart
betrieben wird, in der das Einspritzen des Kraftstoffs mittels des
ersten Einspritzventils unterdrückt wird,
- – eine zweite Betriebskenngröße der
Brennkraftmaschine beim Betrieb der Brennkraftmaschine in der zweiten
Betriebsart ermittelt wird,
- – die erste Betriebskenngröße mit
der zweiten Betriebskenngröße verglichen wird,
- – die Brennkraftmaschine abhängig vom Vergleichsergebnis
in der zweiten Betriebsart oder einer dritten Betriebsart betrieben
wird, in der das Einspritzen des Kraftstoffs mittels des zweiten Einspritzventils
unterdrückt wird.
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Bei
einer Brennkraftmaschine mit zwei in der gleichen Kurbelwellenebene
liegenden Zylindern wird so bei einer Brennkraftmaschine, insbesondere mit
Doppelfunkenzündung auf einfache Weise der Zylinder abgeschaltet,
bei dem eine Verbrennungsaussetzung aufgetreten ist. Dadurch werden
durch Weglassen der zusätzlichen Komponenten wie Phasengeber
oder Frequenzteiler Herstellungskosten eingespart. Falls ein Phasengeber
aus anderen Gründen vorgesehen ist, dient das erfindungsgemäße
Verfahren dazu, die Brennkraftmaschine auch bei defektem Phasengeber
zu betreiben.
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Durch
die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
des im unabhängigen Anspruch angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn von der ersten Betriebsart in die zweite
Betriebsart umgeschaltet wird, sobald in der ersten Betriebsart
mehrere Verbrennungsaussetzer, bei dem die Verbrennung des Kraftstoffs
im ersten und/oder zweiten Brennraum unterbleibt, erkannt werden.
Der Fahrkomfort wird erhöht, wenn die Erkennung erst dann
zugeschaltet wird, wenn tatsächlich ein Verbrennungsaussetzer
in einem der beiden Zylinder der Brennkraftmaschine erkannt wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die erste und zweite Betriebskenngröße
ein Signal ist, durch das Rückschlüsse auf die
Verbrennung oder Nichtverbrennung von Kraftstoff in den Brennräumen
möglich sind. Dadurch können Verbrennungsaussetzer erkannt
werden, und anschließend die Verbrennung in dem oder den
Zylindern unterdrückt werden, in denen die Verbrennung
nicht oder nicht vollständig stattfindet.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die erste und/oder die zweite Betriebskenngröße
eine Laufruhe der Brennkraftmaschine, einen Druck im Brennraum,
eine Schwingung in einem Dichtspalt zwischen Zylinderkopf und Zylinderblock
und/oder einen Ionenstrom eines bei der Verbrennung entstehenden Abgases
charakterisieren. Durch die Ermittlung der Laufruhe mittels eines
Inkrementgebers an einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine wird
der Verbrennungsaussetzer besonders einfach mit bereits in der Brennkraftmaschine
vorhandenen Sensoren ermittelt. Wenn in der Brennkraftmaschine bereits
andere Sensoren wie Brennraumdruck, Sensor, Klopfsensor oder Ionenstromsensor
verbaut sind, wird der Verbrennungsaussetzer besonders sicher auch
durch Auswertung der jeweiligen Signale ermittelt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn ein erster den ersten Brennraum begrenzender
Kolben und ein zweiter, den zweiten Brennraum begrenzender Kolben
in der gleichen Ebene einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angeordnet
sind.
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Durch
diese Anordnung ist der robuste Betrieb der Brennkraftmaschine mit
Doppelfunkenzündung auch ohne Phasengeber oder bei Ausfall
des Phasengebers sichergestellt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn eine am ersten Brennraum angeordnete erste
Zündkerze und eine am zweiten Brennraum angeordnete zweite Zündkerze
gleichzeitig gezündet werden. Die Doppelfunkenzündung
wird somit beispielsweise durch eine einzelne Zündspule,
die beide Zündkerzen gleichzeitig ansteuert, besonders
kostengünstig realisiert.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die erste Betriebskenngröße
ermittelt wird, während der erste Kolben im Wesentlichen
einen Momentenbeitrag an die Kurbelwelle abgibt und die zweite Betriebskenngröße
ermittelt wird, während der zweite Kolben im Wesentlichen
einen Momentenbeitrag an die Kurbelwelle abgibt oder die erste Betriebskenngröße
ermittelt wird, während der zweite Kolben im Wesentlichen einen
Momentenbeitrag an die Kurbelwelle abgibt und die zweite Betriebskenngröße
ermittelt wird, während der erste Kolben im Wesentlichen
einen Momentenbeitrag an die Kurbelwelle abgibt.
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Bei
einer Brennkraftmaschine mit Nockenwellentrieb und Doppelfunkenzündung
sind die Nocken der Nockenwelle so eingestellt, dass sich der zweite
Zylinder im Ansaugtakt befindet, wenn sich der erste Zylinder im
Arbeitstakt befindet. In einem Arbeitsspiel einer Viertaktbrennkraftmaschine
durchläuft die Kurbelwelle einen Kurbelwellenwinkelbereich
von 0 bis 720°.
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Dabei
durchlaufen sowohl der erste als auch der zweite Zylinder jeweils
einen Arbeitstakt und einen Ansaugtakt. Aufgrund des Fehlens des
Phasensensors kann jedoch keine eindeutige Zuordnung der Takte zu
bestimmten Kurbelwellenwinkeln vorgenommen werden. Beispielsweise
kann sich der erste Zylinder bei einem Kurbelwellenwinkel von 0° entweder
in dem Arbeitstakt oder im Ansaugtakt befinden. Durch die Codierung
eines zur Ermittlung der Segmentzeiten in einem Inkrementgeber vorgesehenen Polrads,
beispielsweise mit 60-2 Zähnen wird die Position der Kurbelwelle
eindeutig entweder dem Arbeitstakt oder dem Ansaugtakt zugeordnet.
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Wird
beispielsweise die Kurbelwellenposition von 0° der Stellung
der Kurbelwelle zugeordnet, bei der bereits 72° nach Erkennen
der Lücke des Polrads vergangen sind und befindet sich
der erste Kolben und der zweite Kolben an ihrem oberen Totpunkt, wenn
dies der Fall ist, so ist der Anfang des Arbeitstakts oder des Ansaugtakts
eindeutig der Kurbelwellenposition 0° oder 360° zugeordnet.
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Bei
diesen Kurbelwellenwinkeln befindet sich der erste Kolben und der
zweite Kolben in ihrem oberen Totpunkt. Die Länge der Takte
ist dabei 180° Kurbelwellenwinkel. Zur Bestimmung der Laufruhe
der Brennkraftmaschine soll der Kurbelwellenwinkelbereich betrachtet
werden, in dem einer der beiden Zylinder einen Momentenbeitrag an
die Kurbelwelle abgibt.
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Wenn
also die erste Zeitdauer in einem Kurbelwellenwinkelbereich von
0° bis 180° und die zweite Zeitdauer in einem
Kurbelwellenwinkelbereich von 360° bis 540° bestimmt
wird, sind die Segmentzeiten für beide Arbeitstakte des
ersten und des zweiten Zylinders bestimmt.
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Für
die Laufruhe entscheidend ist der Segmentbereich, in dem ein Momentenbeitrag
vom ersten Zylinder oder vom zweiten Zylinder an die Kurbelwelle
abgegeben wird. Daher ist der zu betrachtende Segmentbereich und
damit die erste Zeitdauer und die zweite Zeitdauer nicht notwendigerweise
identisch mit dem Kurbelwellenwinkel von 0° bis 180° bzw.
360° bis 540°. Daher ist vorgesehen, dass die zu
betrachtenden Segmente zur Ermittlung der ersten und der zweiten
Zeitdauer sich am Beginn und Ende des Arbeitstakts eines der Zylinder
orientieren. Jedoch können die betrachteten Winkelsegmente auch
abweichend vom Beginn und Ende des Arbeitstaktes in dem Bereich
gewählt werden, in dem der Momentenbeitrag des ersten oder
des zweiten Zylinders an die Kurbelwelle abgegeben wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Vergleich abhängig von einer
Differenz oder eines Verhältnisses zwischen dem Betrag
der ersten Betriebskenngröße und dem Betrag der
zweiten Betriebskenngröße erfolgt. Dadurch wird
der Vergleich auf besonders einfache Weise durchgeführt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn längerfristige Mittelwerte, insbesondere über
mehr als drei Werte gemittelt, für den Vergleich verwendet
werden. Durch die Verwendung des Filters wird der Vergleich besonders
robust durchgeführt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch
eine Brennkraftmaschine,
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2 ein
Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In 1 ist
eine fremdgezündete Brennkraftmaschine, beispielsweise
ein Viertakt-Ottomotor mit beispielsweise vier Zylindern und Doppelfunkenzündanlage
dargestellt und mit 100 bezeichnet. Der Übersichtlichkeit
halber sind in 1 nur zwei der Zylinder dargestellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung
sind dabei nicht auf Ottomotoren mit vier Zylindern beschränkt.
Analog erfolgt die Anwendung bei zwei- oder mehrzylindrigen Brennkraftmaschinen.
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Die
Brennkraftmaschine 100 umfasst beispielsweise 4 Zylinder,
von denen in 1 ein erster Zylinder 103 und
ein zweiter Zylinder 113 dargestellt sind. Der erste Zylinder 103 umschließt
mit dem ersten Kolben 102 einen ersten Brennraum 101.
Der erste Kolben 102 ist über ein erstes Pleul 121 mit
einer Kurbelwelle 120 verbunden.
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Der
zweite Zylinder 113 umschließt mit dem zweiten
Kolben 112 einen zweiten Brennraum 111. Der zweite
Kolben 112 ist über ein zweites Pleul 122 mit
der Kurbelwelle 120 verbunden.
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Das
erste Pleul 121 und das zweite Pleul 122 sind
in der gleichen Ebene der Kurbelwelle 120 angeordnet. Das
bedeutet, dass das erste Pleul 121 und das zweite Pleul 122 so
an der Kurbelwelle 120 befestigt sind, dass sich der erste Kolben 102 und
der zweite Kolben 112 bei einer Drehung der Kurbelwelle 120 gleichzeitig
heben oder senken. Durch diese synchrone Bewegung des ersten Kolbens 102 und des
zweiten Kolbens 112 erreichen beide Kolben gleichzeitig
ihren oberen Totpunkt und ihren unteren Totpunkt.
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Im
ersten Zylinder 103 ist ein erstes Einlassventil 104 und
ein erstes Auslassventil 105 angeordnet. Im zweiten Zylinder 113 ist
ein zweites Einlassventil 114 und ein zweites Auslassventil 115 angeordnet.
Die Einlass- und Auslassventile sind beispielsweise über
eine in 1 nicht dargestellte Nockenwelle
mit der Kurbelwelle 120 verbunden. In bekannter Weise werden
die Einlass- und Auslassventile durch die Nockenwelle synchron zur
Bewegung der Kolben der Brennkraftmaschine 100 geöffnet
oder geschlossen.
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Während
eines Arbeitsspiels des ersten Zylinders 103 und des zweiten
Zylinders 113 durchläuft die Kurbelwelle 120 zwei
Umdrehungen, was einem Kurbelwellenwinkelbereich von 0° bis
720° entspricht. Das Arbeitsspiel des ersten Zylinders 103 besteht
dabei aus einem ersten Ansaugtakt, einem ersten Kompressionstakt,
einem ersten Arbeitstakt und einem ersten Ausschiebetakt. Das Arbeitsspiel
des zweiten Zylinders 113 besteht aus einem zweiten Ansaugtakt,
einem zweiten Kompressionstakt, einem zweiten Arbeitstakt und einem
zweiten Ausschiebetakt. Die Ventilsteuerung über die Nockenwelle
ist dabei so konstruiert bzw. eingestellt, dass sich der zweite
Zylinder 113 immer dann im Ansaugtakt befindet, wenn sich
der erste Zylinder 103 im Arbeitstakt befindet.
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Durch
das Einspritzen von Kraftstoff mittels eines ersten Einspritzventils 141 in
ein erstes Saugrohr 143 entsteht ein erstes Kraftstoff-Luft-Gemisch, welches
durch das Einlassventil 104 während des ersten
Ansaugtakts in den ersten Brennraum 101 gelangt. Dieses
erste Kraftstoff-Luft-Gemisch wird im Brennraum 101 im
ersten Kompressionstakt komprimiert und beispielsweise kurz bevor
der erste Kolben 102 den oberen Totpunkt erreicht, mittels
einer ersten Zündkerze 154 gezündet.
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Eine
durch die Verbrennung des ersten Kraftstoff-Luft-Gemischs im ersten
Arbeitstakt entstehende thermische Energie wird zumindest teilweise durch
den ersten Kolben 102 in mechanische Energie umgewandelt
und mittels des ersten Pleuels 121 an die Kurbelwelle 120 übertragen.
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Ein
durch die Verbrennung des ersten Kraftstoff-Luft-Gemischs entstehendes
erstes Abgas wird im ersten Ausschiebetakt durch das erste Auslassventil 105 in
ein erstes Abgasrohr 106 ausgeschoben.
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Durch
Einspritzen von Kraftstoff mittels eines zweiten Einspritzventils 142 in
ein zweites Saugrohr 144 entsteht ein zweites Kraftstoff-Luft-Gemisch, welches
durch das zweite Einlassventil 114 in dem zweiten Ansaugtakt
in den zweiten Brennraum 111 gelangt. Dieses zweite Kraftstoff-Luft-Gemisch
wird in dem zweiten Kompressionstakt im Brennraum 111 komprimiert
und beispielsweise kurz bevor der zweite Kolben 112 seinen
oberen Totpunkt erreicht, mittels einer zweiten Zündkerze 155 gezündet.
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Eine
durch die Verbrennung des zweiten Kraftstoff-Luft-Gemischs im zweiten
Arbeitstakt entstehende thermische Energie wird zumindest teilweise
durch den zweiten Kolben 112 in mechanische Energie umgewandelt
und mittels des zweiten Pleuels 122 an die Kurbelwelle 120 übertragen.
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In
dem anschließenden zweiten Ausschiebetakt wird ein bei
der Verbrennung des zweiten Kraftstoff-Luft-Gemischs entstehendes
zweites Abgas durch das zweite Auslassventil 115 in ein
zweites Abgasrohr 116 ausgeschoben.
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Die
Ansteuerung der Einlass- und Auslassventile kann alternativ zu einer
Nockenwellenansteuerung auch mit einem variablen Ventiltrieb erfolgen. Das
erfindungsgemäße Verfahren wird dann analog angewandt.
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Das
Einspritzen des Kraftstoffs mittels der Einspritzventile kann zusätzlich
oder alternativ auch direkt in die Brennräume der Zylinder
erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird
dann analog angewandt.
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Als
Kraftstoff kann beispielsweise Benzin verwendet werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren wird analog angewandt, wenn anstelle von Benzin beispielsweise
komprimiertes Erdgas oder ein anderer Kraftstoff verwendet wird.
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Die
Zündung des ersten Kraftstoff-Luft-Gemischs und des zweiten
Kraftstoff-Luft-Gemischs erfolgt beispielsweise mittels einer Doppelfunkenzündanlage.
Eine Doppelfunkenzündanlage besteht beispielsweise aus
der ersten Zündkerze 154 und der zweiten Zündkerze 155,
die mit einer gemeinsamen Zündspule verbunden sind. Die
Zündspule besteht beispielsweise aus einer Primärspule 150 und
einer Sekundärspule 151, die magnetisch gekoppelt
sind. Zudem umfasst die Zündspule beispielsweise einen ersten
Schalter 152, beispielsweise einen Transistor. Die Primärspule 150 ist
eingangsseitig mit Batteriespannung Ubat und ausgangsseitig mit
dem Schalter 152 verbunden. Der Schalter ist eingangsseitig
mit der Primärspule 150 und ausgangsseitig mit
Masse verbunden.
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Jeweils
eine Elektrode der ersten Zündkerze 154 und der
zweiten Zündkerze 155 ist ebenfalls mit Masse
verbunden. Die zweite Elektrode der ersten Zündkerze 154 ist
mit dem ersten Eingang der Sekundärspule 151 verbunden.
Die zweite Elektrode der zweiten Zündkerze 155 ist
mit dem zweiten Eingang der Sekundärspule 151 verbunden.
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Falls
keine Zündung erfolgen soll, ist der Schalter 152 geschlossen,
so dass ein Strom durch die Spule 150 fließt.
Zum Zündzeitpunkt wird der Schalter 152 geöffnet
und der Stromfluss durch die Primärspule 150 unterbrochen.
Durch diese Änderung des Stromflusses wird über
die Sekundärspule 151 eine Zündspannung
induziert, die gleichzeitig zu einer Funkenbildung in der ersten
Zündkerze 154 und der zweiten Zündkerze 155 führt.
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Falls
im ersten Brennraum 101 unverbrauchtes erstes Kraftstoff-Luft-Gemisch
komprimiert vorliegt, führt der Zündfunke in der
ersten Zündkerze 154 zur Entzündung des
ersten Kraftstoff-Luft-Gemischs. Anderenfalls befindet sich der
erste Zylinder 103 im Ausschiebetakt und der Zündfunke
in der Zündkerze 154 bleibt bezüglich
einer Entzündung wirkungslos. Für den zweiten
Zylinder 113 gilt entsprechendes.
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Der
Zündzeitpunkt wird beispielsweise mittels eines in der
Brennkraftmaschine 100 eingeordneten Steuergeräts 160 ermittelt.
Alternativ dazu kann der Zündzeitpunkt auch mittels eines
Signals eines Hall-Sensors, der an der Kurbelwelle 120 angeordnet
ist, erzeugt werden. Typischerweise wird der Zündzeitpunkt
so gewählt, dass die Zündung erfolgt, kurz bevor
der erste Kolben 102 oder der zweite Kolben 112 ihren
oberen Totpunkt erreichen.
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Das
Steuergerät 160 umfasst eine erste Vorgabeeinrichtung 161,
eine zweite Vorgabeeinrichtung 162, eine dritte Vorgabeeinrichtung 163,
eine Erfassungseinrichtung 164 und eine Berechnungseinrichtung 165.
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Die
Erfassungseinrichtung 164 erfasst das Signal eines Inkrementgebers 170,
der mittels eines an der Kurbelwelle 120 angeordneten Polrads
Signale an die Erfassungseinrichtung 164 überträgt.
Beispielsweise wird ein Polrad mit 60-2 Zähnen eingesetzt,
bei dem die aus zwei fehlenden Zähnen bestehende Zahnlücke
so an der Kurbelwelle 120 angeordnet ist, dass die Lücke
vom Inkrementgeber 170 genau dann erkannt wird, wenn noch
72° KW zurückzulegen sind, bis sich der erste
Kolben 102 und der zweite Kolben 112 in ihrem
oberen Totpunkt befinden.
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Die
Erfassungseinrichtung 164 ermittelt aus den fallenden Flanken
des vom Inkrementgeber 170 gesendeten Signals beispielsweise
in bekannter Weise den Kurbelwellenwinkel KW. Beispielsweise wird der
Kurbelwellenwinkel KW für zwei Umdrehungen der Kurbelwelle 120 im
Bereich 0° bis 720° ermittelt. Beispielsweise
wird der Kurbelwellenwinkel von 0° genau dann erkannt,
wenn 720° Kurbelwellenwinkel vergangen sind, nachdem die
Zahnlücke des Polrads 171 vom Inkrementgeber 170 beim
Start der Brennkraftmaschine 100 zum ersten Mal erkannt
wurde. Die Erfassungseinrichtung 164 ermittelt außerdem eine
erste Betriebskenngröße L1 und eine zweite Betriebskenngröße
L2. Dazu erfasst die Erfassungseinrichtung 164 eine erste
Segmentzeit tsk für den Kurbelwellenwinkelbereich
von 0° bis 180° und eine zweite Segmentzeit tsk
+ 1 für den Kurbelwellenwinkelbereich von 360° bis
540°.
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Die
erste Betriebskenngröße L1 und die zweite Betriebskenngröße
L2 werden dann beispielsweise abhängig von der ersten Segmentzeit
ts
k und der zweiten Segmentzeit ts
k+1 und der Anzahl z der Zylinder der Brennkraftmaschine
100 beispielsweise nach
folgender Formel ermittelt:
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Die
erste Betriebskenngröße L1 und die zweite Betriebskenngröße
L2 charakterisieren eine Laufruhe der Brennkraftmaschine. Alternativ
oder zusätzlich dazu wird anstelle des Signals des Inkrementgebers 170 ein
Druck im Brennraum, eine Schwingung in einem Luftspalt zwischen
Zylinderkopf und Zylinderblock und/oder ein Ionenstrom eines bei
der Verbrennung entstehenden Abgases zur Ermittlung der ersten Betriebskenngröße
L1 und der zweiten Betriebskenngröße L2 verwendet.
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Die
Erfassungseinrichtung 164 überträgt die erste
Betriebskenngröße L1 und die zweite Betriebskenngröße
L2 an die Berechnungseinheit 165.
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Die
Berechnungseinheit 165 vergleicht die erste Betriebskenngröße
L1 mit der zweiten Betriebskenngröße L2, beispielsweise
abhängig von der Differenz zwischen dem Betrag der ersten
Betriebskenngröße L1 und dem Betrag der zweiten
Betriebskenngröße L2. Alternativ dazu wird ein
Filter, beispielsweise ein Tiefpassfilter verwendet, der längerfristige
Mittelwerte, insbesondere über mehr als drei Werte gemittelt,
bildet. Diese Mittelwerte werden für den Vergleich verwendet.
Beispielsweise wird ein Startwert des Filters abhängig
von der ersten Betriebskenngröße L1 gewählt
und ein Eingangswert des Filters abhängig von der zweiten
Betriebskenngröße L2 gewählt. Der Vergleich
wird dann abhängig von der Änderung des Ausgangs
des Filters durchgeführt.
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Beispielsweise
wird zum Vergleich geprüft, ob die Differenz zwischen dem
Betrag der ersten Betriebskenngröße L1 und dem
Betrag der zweiten Betriebskenngröße L2 kleiner
als ein erster Schwellwert S1 ist. Alternativ dazu wird geprüft,
ob die Änderung eines Ausgangssignals des Filters kleiner
als ein zweiter Schwellwert S2 ist.
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Falls
die Differenz zwischen dem Betrag der ersten Betriebskenngröße
L1 und dem Betrag der zweiten Betriebskenngröße
L2 größer oder gleich des ersten Schwellwerts
S1 ist, wird ein Verbrennungsaussetzer in einem der Zylinder der
Brennkraftmaschine 100 erkannt. Gleiches gilt für
den Fall, dass die Änderung des Ausgangssignals des Filters
größer oder gleich des zweiten Schwellwerts S2
ist.
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Aufgrund
der Symmetrie der Kolbenbewegungen des ersten Kolbens 102 und
des zweiten Kolbens 112 lässt sich aus dem Signal
des Inkrementgebers 170 nicht unterscheiden, welcher der
beiden Zylinder sich gerade im Arbeitstakt befindet. Daher lässt sich
auch nicht unterscheiden, in welchem der erkannte Verbrennungsaussetzer
stattgefunden hat. Durch zusätzlichen Einbau eines Phasensensors
zur Erfassung des Nockenwellen-Drehwinkels lässt sich die
Position der Nockenwelle und damit auch der Zylinderindex des Zylinders,
der sich gerade im Arbeitstakt befindet, ermitteln. Im Falle, dass
das Signal des Phasensensors gestört ist oder auf den Einbau
eines Phasensensors aus Kostengründen ganz verzichtet werden
soll, steht diese gemessene Information nicht zur Verfügung.
Erfindungsgemäß wird daher von der Berechnungseinrichtung 165 von
einer ersten Betriebsart, in dem mittels des ersten Einspritzventils 141 und
des zweiten Einspritzventils 142 eingespritzt wird, in
eine zweite Betriebsart umgeschaltet, sobald der Verbrennungsaussetzer
erkannt wurde.
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In
der zweiten Betriebsart wird die Einspritzung mittels des ersten
Einspritzventils 141 unterdrückt. Dazu ermittelt
die Berechnungseinheit 165 eine erste Größe
Z1AUS und eine zweite Größe
Z2AUS. Die erste Größe
Z1AUS wird auf den Wert 0 gesetzt, wenn
die Einspritzung mittels des ersten Einspritzventils 141 erfolgen
soll. Die erste Größe Z1AUS wird auf
den Wert 1 gesetzt, wenn die Einspritzung mittels des ersten Einspritzventils 141 unterdrückt
werden soll. Die zweite Größe Z2AUS wird
auf den Wert 0 gesetzt, wenn die Einspritzung mittels des zweiten
Einspritzventils 142 erfolgen soll. Die zweite Größe Z2AUS wird auf den Wert 1 gesetzt, wenn die
Einspritzung mittels des zweiten Einspritzventils 142 unterdrückt
werden soll. In der zweiten Betriebsart wird also die erste Größe
Z1AUS auf den Wert 1 gesetzt und die zweite
Größe Z2AUS auf den Wert
0 gesetzt.
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In
einer dritten Betriebsart wird die erste Größe
Z1AUS auf den Wert 0 gesetzt und die zweite
Größe Z2AUS auf den Wert
1. Damit wird in der dritten Betriebsart die Brennkraftmaschine 100 so
betrieben, dass die Einspritzung mittels des zweiten Einspritzventils 142 unterdrückt
wird. Die Verwendung der dritten Betriebsart wird weiter unten beschrieben.
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Die
erste Größe Z1 wird von der Berechnungseinrichtung 165 an
die erste Vorgabeeinrichtung 161 und die Erfassungseinrichtung 164 übermittelt.
Die zweite Größe Z2 wird von der Berechnungseinrichtung 165 an
die zweite Vorgabeeinrichtung 162 übermittelt.
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Die
erste Vorgabeeinrichtung 161 empfängt außerdem
den Kurbelwellenwinkel KW von der Erfassungseinrichtung 164.
Die erste Vorgabeeinrichtung ermittelt ein Ansteuersignal für
das erste Einspritzventil 141 abhängig vom Kurbelwellenwinkel KW
und der ersten Größe Z1. Bekannter Weise wird das
Einspritzventil 141 beispielsweise abhängig vom Kurbelwellenwinkel
KW mittels eines Stromsignals geöffnet, beispielsweise
wenn der Kurbelwellenwinkel 0° beträgt. Falls
die erste Größe Z1 den Wert 1 hat, wird die Ansteuerung
des ersten Einspritzventils 141 unterdrückt.
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Die
zweite Vorgabeeinrichtung 162 ließt ebenfalls
den Kurbelwellenwinkel KW von der Erfassungseinrichtung 164 ein.
Die Ermittlung des Ansteuersignals für das zweite Einspritzventil 142 erfolgt
in der zweiten Vorgabeeinrichtung 162 analog zur Ermittlung
des Ansteuersignals für das erste Einspritzventil 141.
Beispielsweise wird das zweite Einspritzventil 142 bekannter
Weise immer dann geöffnet, wenn der Kurbelwellenwinkel
0° beträgt. Falls die zweite Größe
Z2 den Wert 1 hat, wird die Ansteuerung des zweiten Einspritzventils 142 unterdrückt.
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Durch
die Einspritzung bei einem Kurbelwellenwinkel von 0° entsteht
in beiden Saugrohren ein Kraftstoff-Luft-Gemisch, das, sobald das
jeweilige Einlassventil geöffnet wird, in den Brennraum
des jeweiligen Zylinders gelangt. Aufgrund dieser Anordnung ist
sichergestellt, dass das Kraftstoff-Luft-Gemisch für jeden
Zylinder bereitsteht, wenn das jeweilige Einlassventil geöffnet
wird. Die Einspritzung kann auch bei einem von 0° verschiedenen
Kurbelwellenwinkel erfolgen.
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Die
Umschaltung der Betriebsarten und die Ermittlung der ersten Betriebskenngröße
L1 und der zweiten Betriebskenngröße L2 erfolgen
beispielsweise gemäß dem in 2 dargestellten
Ablaufplan eines Ausführungsbeispiels.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird beispielsweise
immer dann gestartet, wenn ein Verbrennungsaussetzer erkannt wurde.
Die Erkennung des Verbrennungsaussetzers kann dabei beispielsweise mittels
des beschriebenen Vergleichs der ersten Betriebskenngröße
L1 mit der zweiten Betriebskenngröße L2 erfolgen
oder alternativ dazu mittels einer Aussetzererkennungseinrichtung,
die in modernen Brennkraftmaschinen in bekannter Weise überwacht, ob
ein Verbrennungsaussetzer vorliegt. Anschließend wird das
Verfahren bei einem Schritt 200 fortgesetzt.
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Beim
Schritt 200 wird die erste Größe Z1 und die
zweite Größe Z2 mit dem Wert 0 initialisiert.
Anschließend wird ein Schritt 201 ausgeführt.
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Beim
Schritt 201 wird die erste Segmentzeit tsk für
den Kurbelwellenwinkelbereich 0° bis 180° ermittelt.
Abhängig davon, wann der erste Kolben 102 oder
der zweite Kolben 112 ihren Drehmomentenbeitrag an die
Kurbelwelle 120 abgeben, kann vorgesehen sein, dass die
erste Segmentzeit tsk für einen
anderen Kurbelwellenbereich ermittelt wird, der beispielsweise genau
den Kurbelwellenwinkelbereich abdeckt, in dem der Drehmomentenbeitrag
erfolgt. Anschließend wird ein Schritt 202 ausgeführt.
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Beim
Schritt 202 wird die zweite Segmentzeit tsk+1 in
dem Kurbelwellenwinkelbereich von 360° bis 540° ermittelt.
Alternativ dazu wird die zweite Segmentzeit tsk+1 in
dem Kurbelwellenwinkelbereich ermittelt, in dem der Drehmomentenbeitrag
tatsächlich an die Kurbelwelle 120 erfolgt. Anschließend
wird ein Schritt 203 ausgeführt.
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Beim
Schritt
203 wird eine erste Hilfsgröße luts
abhängig von der ersten Segmentzeit ts
k,
der zweiten Segmentzeit ts
k+1 und der Anzahl
z der Zylinder der Brennkraftmaschine beispielsweise mittels folgender
Formel ermittelt:
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Anschließend
wird ein Schritt 204 ausgeführt.
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Beim
Schritt 204 wird geprüft, ob die erste Größe
Z1 den Wert 0 hat. Falls die erste Größe Z1 den
Wert 0 hat, wird ein Schritt 205 ausgeführt. Andernfalls
wird ein Schritt 207 ausgeführt.
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Beim
Schritt 205 wird die erste Größe Z1 auf den
Wert 1 gesetzt und damit die Einspritzung mittels des ersten Zylinders 103 unterdrückt.
Anschließend wird ein Schritt 206 ausgeführt.
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Beim
Schritt 206 wird die erste Betriebskenngröße
L1 auf den Wert der ersten Hilfsgröße luts gesetzt.
Anschließend wird der Schritt 201 ausgeführt.
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Beim
Schritt 207 wird die zweite Betriebskenngröße
L2 auf den Wert der ersten Hilfsgröße luts gesetzt.
Anschließend wird ein Schritt 208 ausgeführt.
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Beim
Schritt 208 wird die erste Betriebskenngröße
L1 mit der zweiten Betriebskenngröße L2 verglichen.
Beispielsweise wird dazu geprüft, ob die Differenz des
Betrags der ersten Betriebskenngröße L1 und der
zweiten Betriebskenngröße L2 kleiner als ein erster
Schwellwert S1 ist. Falls dies der Fall ist, wird das erfindungsgemäße
Verfahren beendet. Andernfalls wird ein Schritt 209 ausgeführt.
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Beim
Schritt 209 wird die erste Größe Z1 auf den
Wert 0 gesetzt und die zweite Größe Z2 auf den Wert
1 gesetzt. Dadurch wird die Brennkraftmaschine 100 in die
dritte Betriebsart umgeschaltet, in der die Einspritzung mittels
des zweiten Einspritzventils 142 unterdrückt wird.
Anschließend wird das erfindungsgemäße
Verfahren beendet.
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Durch
das beschriebene Verfahren wird sichergestellt, dass genau der Zylinder
abgeschaltet wird, indem der Verbrennungsaussetzer stattgefunden
hat. Dabei ist es möglich, die Zuordnung auch ohne Phasengeber
oder bei defektem Phasengeber herzustellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4009305 [0003]
- - DE 3902254 [0004]