DE10020104A1 - Verfahren zum Starten einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zum Starten einer mehrzylindrigen BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine (1), insbesondere eines Kraftfahrzeugs, wobei die Stellung eines Kolbens (2) in einem Zylinder (3) der Brennkraftmaschine (1) ermittelt wird und Kraftstoff in einen Brennraum (4) desjenigen Zylinders (3) eingespritzt wird, dessen Kolben (2) sich in einer Arbeitsphase befindet. Um einen möglichst zuverlässigen Start der Brennkraftmaschine (1) ohne einen elektromotorischen Anlasser zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass die Einlass- und/oder Auslassventile (5) mindestens eines Zylinders (3), dessen Kolben (2) sich nach einem oberen Totpunkt (OT) befindet, vor dem Startvorgang in eine einer Arbeitsphase entsprechende Stellung gebracht werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Starten einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, wobei die Stellung eines
Kolbens in einem Zylinder der Brennkraftmaschine ermittelt
wird. Es wird Kraftstoff in einen Brennraum desjenigen
Zylinders eingespritzt, dessen Kolben sich in einer
Arbeitsphase befindet.
Die Erfindung betrifft außerdem eine mehrzylindrige
Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs. Die
Brennkraftmaschine umfasst eine Detektorvorrichtung zur
Ermittlung der Stellung eines Kolbens in einem Zylinder der
Brennkraftmaschine und ein Kraftstoffzumesssystem zum
Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum desjenigen
Zylinders, dessen Kolben sich in einer Arbeitsphase
befindet. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung
auch ein Steuergerät für eine derartige mehrzylindrige
Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
Ein Verfahren zum Starten einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art ist
beispielsweise aus der DE 31 17 144 A1 bekannt. Das dort
beschriebene Verfahren arbeitet ohne einen
elektromotorischen Anlasser. Bei stillstehender
Brennkraftmaschine wird dabei in den Brennraum eines oder
mehrerer Zylinder, deren Kolben sich in der Arbeitsphase
befinden, eine für eine Verbrennung notwendige Menge an
Kraftstoff eingespritzt und gezündet. Danach wird jeweils
in den Brennraum des oder der Zylinder, deren Kolben den
nächsten Arbeitstakt ausführen, Kraftstoff eingespritzt und
gezündet, sobald die betreffenden Kolben die
Arbeitsstellung erreicht haben. Auf diese Weise kann die
Brennkraftmaschine ohne einen elektrischen Anlasser und die
damit notwendigerweise verbundenen Bauteile ausgebildet
werden. Zudem kann ein Akkumulator der Brennkraftmaschine
kleiner dimensioniert werden, da dieser keine elektrische
Energie mehr für den Anlasser und die übrigen elektrischen
Bauteile liefern muss.
Bei dem bekannten Verfahren zum Starten einer
Brennkraftmaschine muss der Takt (Verdichtungstakt,
Arbeitstakt, Ausstoßtakt, Ansaugtakt), in dem sich die
einzelnen Kolben der Brennkraftmaschine und die Einlass-
und Auslassventile der Brennräume befinden, genau beachtet
werden. Das hat zur Folge, dass bei einer 4- oder 6-
Zylinder-Brennkraftmaschine zu jedem Takt der
Brennkraftmaschine jeweils nur der Brennraum eines einzigen
Zylinders - nämlich des Zylinders, dessen Kolben in
Arbeitsstellung steht - mit Kraftstoff gefüllt und der
Kraftstoff gezündet werden kann. Das bekannte Verfahren
beschränkt sich auf Brennkraftmaschinen, bei denen zum
einen der Verdichtungstakt, Arbeitstakt, Ausstoßtakt und
Ansaugtakt in einer festen Reihenfolge je Zylinder
durchlaufen werden, und bei denen zum anderen die
Verteilung der Takte auf die einzelnen Zylinder fest
vorgegeben ist.
Als weiterer Stand der Technik wird noch auf die
DE 197 43 492 A1 verwiesen, aus der ebenfalls ein Verfahren
zum Starten einer Brennkraftmaschine ohne einen
elektrischen Anlasser bekannt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
mehrzylindrige Brennkraftmaschine ohne elektrischen
Anlasser auf möglichst einfache Weise, schnell und doch
zuverlässig zu starten.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend
von dem Verfahren der eingangs genannten Art vor, dass die
Einlass- und/oder Auslassventile mindestens eines
Zylinders, dessen Kolben sich nach einem oberen Totpunkt
befindet, vor dem Startvorgang in eine einer Arbeitsphase
entsprechende Stellung gebracht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren verfügt bspw. über eine
nockenwellenfreie Steuerung der Einlass- und/oder
Auslassventile. Damit kann jedes Einlass- und Auslassventil
getrennt von den anderen Ventilen und unabhängig von der
Stellung der Nockenwelle angesteuert werden. Zur
nockenwellenfreien Steuerung sind die Einlass- und/oder
Auslassventile entweder einzeln oder mehrere gemeinsam mit
einem Stellorgan ausgerüstet. Das Stellorgan kann
hydraulisch, piezoelektrisch, elektromagnetisch oder auf
andere Weise arbeiten. Aus dem Stand der Technik sind eine
Vielzahl von nockenwellenfreien Steuerungen für Einlass-
und Auslassventile bekannt, die in Verbindung mit dem
vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden
können.
Alternativ verfügt das erfindungsgemäße Verfahren bspw.
über einen variablen Nockenwellensteller auf der
Einlassseite, um einen frühen Einlassschluss der
Einlassventile einzustellen. Die Einlassnockenwelle kann
derart verstellt werden, dass die Einlassventile in der
Ansaugphase nur zu Beginn kurzzeitig geöffnet sind und
somit in eine der Arbeitsphase entsprechende Stellung
gebracht werden. Dadurch kann auf der Einlassseite ein
frühere Einlassschluss eingestellt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Ventile
unabhängig und - soweit es der Ventilfreigang zulässt -
frei geöffnet bzw. geschlossen werden. Auf diese Weise
gelingt es, vor bzw. während des Startvorgangs von einer
Ansaugphase in eine Arbeitsphase und umgekehrt zu wechseln.
In entsprechender Weise ist auch der Wechsel von einer
Verdichtungsphase zu einer Ausstoßphase und umgekehrt
möglich.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmals
möglich, bei einer 4- oder 6-Zylinder-Brennkraftmaschine zu
Beginn des Startvorgangs zwei Zylinder in eine der
Arbeitsphase entsprechende Stellung zu bringen. In den
Brennraum dieser beiden Zylinder wird gleichzeitig
Kraftstoff eingespritzt und das Kraftstoff-Luft-Gemisch
gleichzeitig gezündet. Die doppelte Verbrennung führt zu
einer besonders starken Anfangsbeschleunigung der
Kurbelwelle und damit zu einem besonders kurzen
Startvorgang. Die doppelte Verbrennung bietet ausreichend
Reserve, um eventuelle Reib- und Kompressionswiderstände zu
Beginn des Startvorgangs sicher zu überwinden.
Dann wird in den Brennraum eines sich in der
Verdichtungsphase befindlichen weiteren Zylinders
Kraftstoff eingespritzt und das verdichtete Kraftstoff-
Luft-Gemisch gezündet. Der Einspritzbeginn in dem Brennraum
des weiteren Zylinders kann - sofern der Einspritzdruck
hoch genug ist - in die fortschreitende Verdichtungsphase
bis kurz vor Erreichen des oberen Totpunktes verlagert
werden. Durch die zweite Verbrennung wird die Drehbewegung
der Kurbelwelle weiter beschleunigt. Während des weiteren
Verlaufs des Startvorgangs wird Kraftstoff in die
Brennräume von sich in der Ansaugphase befindlichen
Zylindern eingespritzt und das in den Brennräumen
befindliche verdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch gezündet.
Auch hier können die Einspritzungen alternativ auch während
der Verdichtungsphase erfolgen, sofern der Einspritzdruck
hoch genug ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass
- - die Einlass- und/oder Auslassventile eines weiteren Zylinders, dessen Kolben sich vor einem oberen Totpunkt befindet, in eine einer Verdichtungsphase entsprechende Stellung gebracht werden;
- - in den Brennraum des sich in der Arbeitsphase befindlichen mindestens einen Zylinders Kraftstoff eingespritzt wird;
- - der in den mindestens einen Zylinder eingespritzte Kraftstoff in der Arbeitsphase gezündet wird;
- - in den Brennraum des sich in der Verdichtungsphase befindlichen weiteren Zylinders Kraftstoff eingespritzt wird;
- - der in dem Brennraum des weiteren Zylinders verdichtete Kraftstoff gezündet wird; und
- - im weiteren Verlauf des Startvorgangs in die Brennräume von sich entweder in einer Ansaugphase oder in einer Verdichtungsphase befindlichen Zylindern Kraftstoff eingespritzt und der in den Brennräumen verdichtete Kraftstoff gezündet wird.
Durch Zünden des in den mindestens einen Zylinder
eingespritzten Kraftstoffs in der Arbeitsphase wird eine
Verbrennung bewirkt, durch die die Kurbelwelle der
Brennkraftmaschine in eine vorwärts gerichtete Drehbewegung
versetzt wird. Diese Drehbewegung wird durch Zünden des in
dem Brennraum des weiteren Zylinders verdichteten
Kraftstoffs fortgeführt bzw. sogar beschleunigt.
Schließlich wird im weiteren Verlauf des Startvorgangs in
die Brennräume Kraftstoff eingespritzt und der in den
Brennräumen verdichtete Kraftstoff - also am Ende der
Verdichtungsphase oder am Anfang der Arbeitsphase -
gezündet. Im weiteren Verlauf des Startvorgangs wird der
Kraftstoff in der Ansaugphase oder - falls der
Einspritzdruck hoch genug ist - in der Verdichtungsphase in
die Brennräume eingespritzt. Der Startvorgang wird
vorzugsweise so lange fortgesetzt, bis die
Brennkraftmaschine gestartet ist und im normalen Betrieb
selbsttätig läuft.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass
- - die Einlass- und/oder Auslassventile von zwei Zylindern, deren Kolben sich nach einem oberen Totpunkt befinden, in eine einer Arbeitsphase entsprechende Stellung gebracht werden;
- - in den Brennraum der zwei sich in der Arbeitsphase befindlichen Zylinder Kraftstoff eingespritzt wird; und.
- - der in die zwei Zylinder eingespritzte Kraftstoff in der Arbeitsphase gezündet wird.
Diese Ausführungsform erlaubt eine doppelte Verbrennung,
die zu einer besonders starken Anfangsbeschleunigung der
Kurbelwelle und damit zu einem besonders kurzen
Startvorgang führt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Einlass- und/oder
Auslassventile der Brennräume mittels einer
nockenwellenfreien Steuerung in die der Arbeitsphase
entsprechende Stellung gebracht werden.
Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Einlass- und/oder
Auslassventile der Brennräume durch ein derartiges
Verstellen einer Einlassnockenwelle eines variablen
Nockenwellenstellers in die der Arbeitsphase entsprechende
Stellung gebracht werden, dass die Einlassventile in einer
Ansaugphase nur zu Beginn kurzzeitig geöffnet sind. Dadurch
kann auf der Einlassseite ein frühere Einlassschluss
eingestellt werden. Bei einer 4-Zylinder-Brennkraftmaschine
befinden sich somit zu Beginn des Startvorgangs zwei
Zylinder in einer der Arbeitsphase entsprechenden Stellung.
In den Brennraum dieser beiden Zylinder wird gleichzeitig
Kraftstoff eingespritzt und das Kraftstoff-Luft-Gemisch
gleichzeitig gezündet. Die doppelte Verbrennung führt zu
einer besonders starken Anfangsbeschleunigung der
Kurbelwelle und damit zu einem besonders kurzen
Startvorgang.
Aus dem erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich
zusätzliche Freiheitsgrade bei dem Startvorgang, die
erfindungsgemäß u. a. dazu genutzt werden können, nach einer
erfolglosen ersten Zündung einen zweiten Startversuch
einzuleiten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass nach einer
erfolglosen ersten Zündung des in den mindestens einen
Zylinder eingespritzten Kraftstoffs in der Arbeitsphase das
Verfahren noch einmal mit invertierten Phasen der einzelnen
Zylinder durchgeführt wird. Die erste Zündung ist bspw.
erfolglos, wenn sich die Brennkraftmaschine nicht bewegt
oder ein erster Kompressionswiderstand der Zylinder nicht
überwunden werden konnte. In einem solchen Fall wird das
erfindungsgemäße Verfahren noch einmal - und zwar mit
invertierten Phasen der einzelnen Zylinder - durchgeführt.
Das bedeutet, dass die Einlass- und Auslassventile, die bei
dem ersten Startversuch in eine der Arbeitsphase
entsprechende Stellung gebracht wurden, nunmehr in eine der
Ansaugphase entsprechende Stellung gebracht werden. Ebenso
werden die Einlass- und Auslassventile, die bei dem ersten
Startversuch in eine einer Verdichtungsphase entsprechende
Stellung gebracht wurden, nunmehr in eine der Ausstoßphase
entsprechende Stellung gebracht. Bei dem zweiten
Startversuch erfolgt die Einspritzung von Kraftstoff in die
Brennräume und die Zündung des in den Brennräumen
verdichteten Kraftstoffs in der oben beschriebenen Weise.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Kolben der Zylinder
zu Beginn des Startvorgangs in eine vorgebbare
Ausgangsstellung gebracht werden. Auf diese Weise kann auch
bei Brennkraftmaschinen mit weniger als vier Zylindern
sichergestellt werden, dass sich der Kolben zumindest eines
Zylinders der Brennkraftmaschine in einer zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Startvorgangs optimalen Stellung
befindet. Dadurch kann während des Startvorgangs mit der
ersten Verbrennung eine maximale Anfangsbeschleunigung der
Kurbelwelle erzeugt werden. Zum Bewegen der Kolben in den
Zylindern kann ein elektromotorischer Anlasser eingesetzt
werden, der auf die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
wirkt und diese dreht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass der in einem Brennraum
eines Zylinders verdichtete Kraftstoff kurz vor Erreichen
des oberen Totpunktes des Kolbens des jeweiligen Zylinders
gegen Ende der Verdichtungsphase gezündet wird. Alternativ
kann der verdichtete Kraftstoff auch kurz nach oder bei dem
oberen Totpunkt des Kolbens des jeweiligen Zylinders
gezündet werden.
Vorteilhafterweise wird der Kraftstoff während des
Startvorgangs durch eine Vorförderpumpe des
Kraftstoffzumesssystems in die Brennräume eingespritzt. Die
Vorförderpumpe ist bspw. als eine unabhängig von der
Brennkraftmaschine angetriebene Elektrokraftstoffpumpe
ausgebildet. Eine Vorförderpumpe dient bspw. bei einem
Common-Rail-Kraftstoffzumesssystem zum Fördern von
Kraftstoff aus einem Kraftstoffvorratsbehälter in einen
Niederdruckbereich des Kraftstoffzumesssystems.
Alternativ wird vorgeschlagen, dass der Kraftstoff während
des Startvorgangs durch eine unabhängig von der
Brennkraftmaschine angetriebene Hochdruckpumpe des
Kraftstoffzumesssystems in die Brennräume eingespritzt
wird. Bei einem Common-Rail-Kraftstoffzumesssystem bspw.
fördert die Hochdruckpumpe Kraftstoff aus dem
Niederdruckbereich des Kraftstoffzumesssystems mit
Hochdruck in einen Hochdruckspeicher. Von dem
Hochdruckspeicher zweigen Einspritzventile ab, über die
Kraftstoff aus dem Hochdruckspeicher in die Brennräume der
Zylinder eingespritzt wird. Die Hochdruckpumpe kann bspw.
elektrisch angetrieben werden. Mit Hilfe einer
Hochdruckpumpe lassen sich während des Startvorgangs
besonders hohe Einspritzdrücke erzielen, so dass der
Einspritzzeitpunkt während des Startvorgangs ohne weiteres
in die fortschreitende Verdichtungsphase bis kurz vor
Erreichen des oberen Totpunktes verlagert werden kann.
Um den Kompressionswiderstand während des erfindungsgemäßen
Startvorgangs zu verringern, wird gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
dass während des Startvorgangs in einer Verdichtungsphase
eines Zylinders der Brennkraftmaschine das entsprechende
Einlassventil des Zylinders verspätet oder verfrüht
geschlossen wird. Dadurch kann jede durchlaufene
Verdichtungsphase durch verspätetes Schließen der
entsprechenden Einlassventile - diese sind während der vor
der Verdichtungsphase stattfindenden Ansaugphase geöffnet -
in vorteilhafter Weise verkürzt werden. Auf diese Weise
kann die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine durch die erste
Verbrennung zu Beginn des erfindungsgemäßen Startvorgangs
wesentlich leichter in eine Drehbewegung versetzt und die
Brennkraftmaschine gestartet werden. Zu demselben Zweck
kann alternativ während des Startvorgangs in einer
Ansaugphase eines Zylinders der Brennkraftmaschine das
entsprechende Einlassventil des Zylinders verspätet oder
verfrüht geschlossen werden.
Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in Form eines Steuerelements,
das für ein Steuergerät einer Brennkraftmaschine
insbesondere eines Kraftfahrzeugs vorgesehen ist. Dabei ist
auf dem Steuerelement ein Programm abgespeichert, das auf
einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor,
ablauffähig und zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignet ist. In diesem Fall wird also die
Erfindung durch ein auf dem Steuerelement abgespeichertes
Programm realisiert, so dass dieses mit dem Programm
versehenen Steuerelement in gleicher Weise die Erfindung
darstellt wie das Verfahren, zu dessen Ausführung das
Programm geeignet ist. Als Steuerelement kann insbesondere
ein elektrisches Speichermedium zur Anwendung kommen,
beispielsweise ein Read-Only-Memory oder ein Flash-Memory.
Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden
Erfindung wird ausgehend von der mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, dass die Brennkraftmaschine Mittel zum
Verstellen von Einlass- und/oder Auslassventilen mindestens
eines Zylinders, dessen Kolben sich nach einem oberen
Totpunkt befindet, vor dem Startvorgang in eine einer
Arbeitsphase entsprechende Stellung aufweist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Brennkraftmaschine
eine nockenwellenfreie Steuerung von Einlass- und/oder
Auslassventilen der Brennräume aufweist.
Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Brennkraftmaschine
auf der Einlassseite einen variablen Nockenwellensteller
zum Einstellen eines frühen Einlassschlusses der
Einlassventile aufweist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Brennkraftmaschine
Mittel zum Bewegen der Kolben der Zylinder in eine
vorgebbare Ausgangsstellung zu Beginn des Startvorgangs
aufweist.
Schließlich wird vorgeschlagen, dass das
Kraftstoffzumesssystem eine unabhängig von der
Brennkraftmaschine angetriebene Hochdruckpumpe zum Aufbau
eines Kraftstoffeinspritzdrucks aufweist.
Als noch eine weitere Lösung der vorliegenden Erfindung
wird ausgehend von dem Steuergerät der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, dass das Steuergerät Mittel zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweist. Das
Steuergerät führt also zum Starten einer Brennkraftmaschine
eine Ansteuerung von an dem erfindungsgemäßen Startvorgang
beteiligten Komponenten der Brennkraftmaschine aus,
insbesondere des Kraftstoffzumesssystems und der Zündung.
Das Steuergerät erhält den Befehl zum Starten der
Brennkraftmaschine bspw. durch die Betätigung eines
Zündschlüssels oder eines Anlasserknopfes.
Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in der
Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen
oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger
Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren
Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw.
Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung. Es
zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer
erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine eines
Kraftfahrzeugs gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 ein schematisches Diagramm eines ersten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Starten der Brennkraftmaschine aus
Fig. 1;
Fig. 3 ein schematisches Diagramm eines zweiten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Starten der Brennkraftmaschine aus
Fig. 1; und
Fig. 4 ein schematisches Diagramm eines dritten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Starten der Brennkraftmaschine aus
Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine Brennkraftmaschine in ihrer Gesamtheit
mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Die Brennkraftmaschine
1 weist einen Kolben 2 auf, der in einem Zylinder 3 hin-
und herbewegbar ist. Der Zylinder 3 ist mit einem Brennraum
4 versehen, an den über Ventile 5 ein Ansaugrohr 6 und ein
Abgasrohr 7 angeschlossen sind. Des Weiteren sind dem
Brennraum 4 ein mit einem Signal TI ansteuerbares
Einspritzventil 8 und eine mit einem Signal ZW ansteuerbare
Zündkerze 9 zugeordnet.
In einer ersten Betriebsart, dem Schichtbetrieb der
Brennkraftmaschine 1, wird der Kraftstoff von dem
Einspritzventil 8 während einer durch den Kolben 2
hervorgerufenen Verdichtungsphase in den Brennraum 4
eingespritzt, und zwar örtlich in die unmittelbare Umgebung
der Zündkerze 9 sowie zeitlich unmittelbar vor dem oberen
Totpunkt OT des Kolbens 2 bzw. vor dem Zündzeitpunkt. Dann
wird mit Hilfe der Zündkerze 9 der Kraftstoff entzündet, so
dass der Kolben 2 in der nunmehr folgenden Arbeitsphase
durch die Ausdehnung des entzündeten Kraftstoffs
angetrieben wird.
In einer zweiten Betriebsart, dem Homogenbetrieb der
Brennkraftmaschine 1, wird der Kraftstoff von dem
Einspritzventil 8 während einer durch den Kolben 2
hervorgerufenen Ansaugphase in den Brennraum 4
eingespritzt. Durch die gleichzeitig angesaugte Luft wird
der eingespritzte Kraftstoff verwirbelt und damit in dem
Brennraum 4 im Wesentlichen gleichmäßig (homogen) verteilt.
Danach wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch während der
Verdichtungsphase verdichtet, um dann von der Zündkerze 9
entzündet zu werden. Durch die Ausdehnung des entzündeten
Kraftstoffs wird der Kolben 2 angetrieben.
Im Schichtbetrieb wie auch im Homogenbetrieb wird durch den
angetriebenen Kolben 2 eine Kurbelwelle 10 in eine
Drehbewegung versetzt, über die letztendlich die Räder des
Kraftfahrzeugs angetrieben werden. Der Kurbelwelle 10 ist
ein Drehzahlsensor 11 zugeordnet, der in Abhängigkeit von
der Drehbewegung der Kurbelwelle 10 ein Signal N erzeugt.
Der Kraftstoff wird im Schichtbetrieb und im Homogenbetrieb
unter einem hohen Druck über das Einspritzventil 8 in den
Brennraum 4 eingespritzt. Zu diesem Zweck ist eine
elektrische Kraftstoffpumpe als Vorförderpumpe und eine
Hochdruckpumpe vorgesehen, wobei letztere von der
Brennkraftmaschine 1 oder elektromotorisch angetrieben sein
kann. Die elektrische Kraftstoffpumpe wird unabhängig von
der Brennkraftmaschine 1 angetrieben und erzeugt einen
sogenannten Rail-Druck EKP von mindestens 3 bar, und die
Hochdruckpumpe erzeugt einen Rail-Druck HD bis zu etwa 200 bar.
Die im Schichtbetrieb und im Homogenbetrieb von dem
Einspritzventil 8 in den Brennraum 4 eingespritzte
Kraftstoffmasse wird von einem Steuergerät 12, insbesondere
im Hinblick auf einen geringen Kraftstoffverbrauch und/oder
eine geringe Schadstoffemission, gesteuert und/oder
geregelt. Zu diesem Zweck ist das Steuergerät 12 mit einem
Mikroprozessor versehen, der in einem Steuerelement,
insbesondere in einem Read-Only-Memory, ein Programm
abgespeichert hat, das dazu geeignet ist, die genannte
Steuerung und/oder Regelung durchzuführen.
Das Steuergerät 12 ist von Eingangssignalen beaufschlagt,
die mittels Sensoren gemessene Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 darstellen. Beispielsweise ist das
Steuergerät 12 mit einem in dem Ansaugrohr 6 angeordneten
Luftmassensensor, einem in dem Abgasrohr 7 angeordneten
Lambda-Sensor und/oder mit dem Drehzahlsensor 11 verbunden.
Des Weiteren ist das Steuergerät 12 mit einem
Fahrpedalsensor 13 verbunden, der ein Signal FP erzeugt,
das die Stellung eines von einem Fahrer betätigbaren
Fahrpedals angibt.
Das Steuergerät 12 erzeugt Ausgangssignale, mit denen über
Aktoren das Verhalten der Brennkraftmaschine 1 entsprechend
der erwünschten Steuerung und/oder Regelung beeinflusst
werden kann. Beispielsweise ist das Steuergerät 12 mit dem
Einspritzventil 8 und der Zündkerze 9 verbunden und erzeugt
die zu deren Ansteuerung erforderlichen Signale TI, ZW.
In den Fig. 2 bis 4 sind drei verschiedene erfindungsgemäße
Verfahren zum Starten einer 4-Zylinder-Brennkraftmaschine 1
in der Form von Diagrammen schematisch dargestellt. Die
einzelnen Zeilen der Diagramme beziehen sich auf den
jeweils angegebenen Zylinder 3 der Brennkraftmaschine 1.
Die verschiedenen Zylinder 3 sind dabei mit Nummern
gekennzeichnet. Die einzelnen Spalten der Diagramme
beziehen sich auf die Phasen bzw. Takte, in denen sich der
Kolben 2 des zugehörigen Zylinders 3 befindet. Jeder der
Kolben 2 kann sich dabei in einer Ansaugphase, einer
Verdichtungsphase, einer Arbeitsphase oder einer
Ausstoßphase befinden. Die Übergänge zwischen den einzelnen
Phasen sind durch den oberen Totpunkt OT der Kolben 2
gekennzeichnet. Insoweit stellt die horizontale Achse
entlang der Phasen der Kolben 2 einen Drehwinkel °KW der
Kurbelwelle 10 dar. Gestrichelt ist die Stellung der
Brennkraftmaschine 1 vor dem Start dargestellt, also die
Stellung im Stillstand der Brennkraftmaschine 1.
Bei den in den Figuren dargestellten und nachfolgend
beschriebenen Verfahren ist der Drehzahlsensor 11 als
Absolutwinkelgeber ausgebildet. Dies bedeutet, dass der
Drehzahlsensor 11 jederzeit, insbesondere auch nach einem
Stillstand der Brennkraftmaschine 1, den Drehwinkel °KW
erzeugt und an das Steuergerät 12 weitergibt. Auf diese
Weise kann vor dem Beginn des Startvorgangs die Stellung
der Kolben 2 in den Zylindern 3 ermittelt werden.
Alternativ kann die Kurbelwelle 10 auch durch einen
elektromotorischen Anlasser in eine notwendige Umdrehung
versetzt werden, damit der Drehzahlsensor 11 die Stellung
des Kolbens 2 signalisieren kann.
Bei dem Verfahren nach Fig. 2 befindet sich bei
stillstehender Brennkraftmaschine 1 der Zylinder Nr. 1 in
seiner Arbeitsphase (Brennraum 4 geschlossen, Stellung des
Kolbens 2 nach OT). Zu Beginn des Startvorgangs wird in den
Brennraum 4 des Zylinders Nr. 1 Kraftstoff eingespritzt.
Falls die Hochdruckpumpe von der Brennkraftmaschine 1
angetrieben wird, erfolgt die Einspritzung nur unter Rail-
Druck EKP der elektrischen Kraftstoffpumpe. Andernfalls
- die Hochdruckpumpe wird unabhängig von der
Brennkraftmaschine 1 angetrieben - wird der Kraftstoff
zwecks Gemischaufbereitung unter Hochdruck in den Brennraum
4 eingespritzt. Dann wird der eingespritzte Kraftstoff
gezündet. Dies hat eine erste Verbrennung zur Folge, durch
die die Kurbelwelle 10 in eine vorwärts gerichtete
Drehbewegung versetzt wird.
Unmittelbar darauf wird Kraftstoff in den Zylinder Nr. 3
eingespritzt. Dieser befindet sich aufgrund der
geschlossenen Ventile 5 und des aufwärts gehenden Kolbens 2
in seiner Verdichtungsphase. Der Einspritzzeitpunkt kann
- sofern der Einspritzdruck hoch genug ist - in die
fortschreitende Verdichtungsphase bis kurz vor Erreichen
des oberen Totpunktes OT verlagert werden. Ein ausreichend
hoher Einspritzdruck kann bspw. mittels einer unabhängig
von der Brennkraftmaschine 1 angetriebenen Hochdruckpumpe
erzeugt werden. Kurz vor oder nach Erreichen des oberen
Totpunktes OT wird das verdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch
gezündet, und es erfolgt eine zweite Verbrennung, durch die
die Drehbewegung der Kurbelwelle 10 weiter beschleunigt
wird.
Die weiteren Einspritzungen, Zündungen und Stellungen der
Ventile 5 sind in dem Diagramm am Beispiel des Zylinders
Nr. 4 und des Zylinders Nr. 2 dargestellt. Demnach erfolgen
die weiteren Einspritzungen während der Ansaugphase des
jeweiligen Zylinders Nr. 3. Alternativ können die weiteren
Einspritzungen auch während der Verdichtungsphase erfolgen,
wenn der Einspritzdruck ausreichend groß ist. Die weiteren
Zündungen erfolgen gegen Ende der Verdichtungsphase kurz
vor oder kurz nach Erreichen des oberen Totpunktes OT.
Die Einlass- und Auslassventile 5 des Brennraums 4 werden
mittels einer nockenwellenfreien Steuerung verstellt. Dazu
ist jedes Einlass- und Auslassventil 5 mit einem eigenen
Stellorgan ausgerüstet. Dadurch können die Ventile 5
unabhängig und frei - soweit es der Ventilfreigang zulässt
- geöffnet bzw. geschlossen werden. Auf diese Weise gelingt
es, von einer Ansaugphase in eine Arbeitsphase und
umgekehrt zu wechseln. In entsprechender Weise ist der
Wechsel von einer Verdichtungsphase in eine Ausstoßphase
und umgekehrt möglich. Aufgrund der nockenwellenfreien
Steuerung der Ventile 5 können die Einlass- und/oder
Auslassventile 5 zu Beginn des Startvorgangs in eine
vorgegebene Stellung gebracht werden, um optimale
Bedingungen zum Starten der Brennkraftmaschine 1 ohne
elektromotorischen Anlasser zu schaffen.
Außerdem können nach einem erfolglosen ersten Startversuch
für einen zweiten Startversuch die Phasen aller Zylinder 3
auf einfache Weise invertiert werden, d. h. es wird zwischen
Verdichtungsphase und Ausstoßphase und zwischen
Arbeitsphase und Ansaugphase umgeschaltet. Eine erfolgloser
erster Startversuch liegt bspw. vor, wenn die
Brennkraftmaschine 1 sich nicht bewegt oder der erste
Kompressionswiderstand nicht überwunden werden konnte. Bei
dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 2 liegt bei dem zweiten
Startversuch somit für den Zylinder Nr. 4 zu Beginn des
Startvorgangs die Arbeitsphase vor. Dann wird Kraftstoff in
den Zylinder Nr. 2 eingespritzt, der sich dann in der
Verdichtungsphase befindet. Im weiteren Verlauf des
Startvorgangs wird dann Kraftstoff in die Zylinder Nr. 1
und Nr. 2 gespritzt und gezündet.
Um den Kompressionswiderstand während des erfindungsgemäßen
Startvorgangs zu verringern, kann jede durchlaufene
Verdichtungsphase durch verspätetes oder verfrühtes
Schließen der entsprechenden Einlassventile 5 - diese sind
während der vor der Verdichtungsphase stattfindenden
Ansaugphase geöffnet - geeignet verkürzt werden. Das
beschriebene Verfahren ist mit entsprechenden
Modifikationen auch bei Brennkraftmaschinen 1 mit mehr als
vier Zylindern anwendbar.
Bei dem Verfahren gemäß Fig. 3 befindet sich der Zylinder
Nr. 1 und der Zylinder Nr. 4 durch Schließen der Ventile 5
in der Arbeitsphase. In beide Zylinder 3 wird gleichzeitig
Kraftstoff eingespritzt und gezündet. Die doppelte
Verbrennung führt zu einer starken Anfangsbeschleunigung
der Kurbelwelle 10 und damit zu einem besonders kurzen
Startvorgang. Durch die doppelte Verbrennung sind zu Beginn
des Startvorgangs ausreichend Reserven vorhanden, um
eventuelle Reib- und Kompressionswiderstände der
Brennkraftmaschine 1 sicher zu überwinden.
Alle weiteren Einspritzungen, Zündungen und
Ventilstellungen entsprechen denen des Verfahrens aus
Fig. 1 und können dem Diagramm in Fig. 3 unmittelbar
entnommen werden. Selbstverständlich können auch bei dieser
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die
Kompressionswiderstände verringert werden, indem jede
durchlaufene Verdichtungsphase durch verspätetes oder
verfrühtes Schließen der entsprechenden Einlassventile 5
geeignet verkürzt wird. Mit entsprechenden Modifikationen
ist diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch bei Brennkraftmaschinen 1 mit mehr als vier Zylindern
anwendbar.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens kann bei einer
Brennkraftmaschine 1 ausgeführt werden, die auf der
Einlassseite einen variablen Nockenwellensteller zum
Einstellen eines frühen Einlassschlusses der Einlassventile
5 aufweist. Der Zylinder Nr. 1 befindet sich zu Beginn des
Startvorgangs in seiner Arbeitsphase. Für den in der
Kolbenbewegung zu Zylinder Nr. 1 parallelen Zylinder Nr. 4
liegt ebenfalls ein geschlossener Brennraum 4 vor. Dazu
wird zu Beginn des Startvorgangs oder bei auslaufender
Brennkraftmaschine 1 die Einlassnockenwelle so verstellt,
dass die Einlassventile 5 in der Ansaugphase nur zu Beginn
kurzzeitig geöffnet sind (früher Einlassschluss). Somit
befindet sich zu Beginn des Startvorgangs neben dem
Zylinder Nr. 1 auch der Zylinder Nr. 4 quasi in seiner
Arbeitsphase. In einem ersten Takt wird in beide Zylinder 3
gleichzeitig Kraftstoff eingespritzt und gezündet. Die
doppelte Verbrennung bewirkt wieder eine starke
Anfangsbeschleunigung der Kurbelwelle 10 und somit einen
kurzen Startvorgang.
Danach wird Kraftstoff in den Zylinder Nr. 3 eingespritzt.
Dieser befindet sich aufgrund der geschlossenen Ventile 5
und des aufwärts gehenden Kolbens 2 in seiner
Verdichtungsphase. Der Einspritzzeitpunkt in den Zylinder
Nr. 3 kann alternativ - sofern der Einspritzdruck hoch
genug ist - fortschreitende Verdichtungsphase des kurz vor
Erreichen des oberen Totpunkts verlagert werden. Kurz vor
oder kurz nach Erreichen des oberen Totpunktes wird das
verdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch gezündet, und es
erfolgt eine zweite Verbrennung, die zu einer
Beschleunigung der Drehbewegung der Kurbelwelle 10 führt.
Die weiteren Einspritzungen, Zündungen und Ventilstellungen
können unmittelbar dem Diagramm entnommen werden. Demnach
erfolgen die Einspritzungen während der Ansaugphase des
jeweiligen Zylinders 3. Alternativ können die
Einspritzungen auch während der Verdichtungsphase erfolgen,
sofern der Einspritzdruck ausreichend groß ist.
Nach Drehbeginn der Kurbelwelle 10 wird die
Einlassnockenwelle in eine dem Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine 1 entsprechende Relativposition
zurückgebracht. Das Diagramm in Fig. 4 stellt hierzu den
Fall einer relativ kleinen Stellgeschwindigkeit dar.
Demnach liegt in der zweiten und dritten Ansaugphase noch
ein früher Einlassschluss vor. Dies ist aber für die in der
Startphase benötigten Füllmengen unerheblich.
Die beschriebene Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist mit entsprechenden Modifikationen auch bei
Brennkraftmaschinen 1 mit mehr als vier Zylindern
anwendbar. Bei Brennkraftmaschinen 1 mit weniger als vier
Zylindern kann der Fall eintreten, dass zu Beginn des
Startvorgangs keiner der Kolben 2 in seiner Arbeitsphase
angeordnet ist. In diesem Fall steht jedoch ein Kolben 2 in
seiner Ansaugphase. Dann kann die Einlassnockenwelle derart
verstellt werden, dass der Zylinder 2 von der Ansaugphase
quasi in die Arbeitsphase übergeht. Auch in diesem Fall
lässt sich die Brennkraftmaschine 1 somit ohne einen
elektromotorischen Anlasser starten.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung (nicht dargestellt) ist die Einlassnockenwelle zu
Beginn des Startvorgangs nicht verstellt, d. h. der Zylinder
Nr. 4 in Fig. 4 bleibt in seiner Ansaugphase. Folglich wird
nur in den Zylinder Nr. 1 Kraftstoff eingespritzt und
gezündet. Bei einer erfolglosen Zündung - die
Brennkraftmaschine 1 bewegt sich nicht oder ein
Kompressionswiderstand konnte nicht überwunden werden -
wird ein zweiter Startversuch durchgeführt. Hierzu wird die
Einlassnockenwelle in der in der Figurenbeschreibung zu
Fig. 4 angegebenen Weise verstellt. Somit liegt nun für den
Zylinder Nr. 4 zu Beginn des Startvorgangs die Arbeitsphase
vor. Einspritzungen und Zündungen erfolgen nun - unter
Ausklammerung des Zylinders Nr. 1 zu Beginn des
Startvorgangs - entsprechend der in dem Ausführungsbeispiel
aus Fig. 4 angegebenen Vorgehensweise.
Claims (19)
1. Verfahren zum Starten einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine (1) insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
wobei die Stellung eines Kolbens (2) in einem Zylinder (3)
der Brennkraftmaschine (1) ermittelt wird und Kraftstoff in
einen Brennraum (4) desjenigen Zylinders (3) eingespritzt
wird, dessen Kolben (2) sich in einer Arbeitsphase
befindet, dadurch gekennzeichnet, dass Einlass- und/oder
Auslassventile (5) mindestens eines Zylinders (3), dessen
Kolben (2) sich nach einem oberen Totpunkt befindet, vor
dem Startvorgang in eine einer Arbeitsphase entsprechende
Stellung gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Einlass- und/oder Auslassventile (5) eines weiteren Zylinders (3), dessen Kolben (2) sich vor einem oberen Totpunkt befindet, in eine einer Verdichtungsphase entsprechende Stellung gebracht werden;
in den Brennraum (4) des sich in der Arbeitsphase befindlichen mindestens einen Zylinders (3) Kraftstoff eingespritzt wird;
der in den mindestens einen Zylinder (3) eingespritzte Kraftstoff in der Arbeitsphase gezündet wird;
in den Brennraum (4) des sich in der Verdichtungsphase befindlichen weiteren Zylinders (3) Kraftstoff eingespritzt wird;
der in dem Brennraum (4) des weiteren Zylinders (3) verdichtete Kraftstoff gezündet wird; und
im weiteren Verlauf des Startvorgangs in die Brennräume (4) von sich entweder in einer Ansaugphase oder in einer Verdichtungsphase befindlichen Zylindern (3) Kraftstoff eingespritzt und der in den Brennräumen (4) verdichteter Kraftstoff gezündet wird.
die Einlass- und/oder Auslassventile (5) eines weiteren Zylinders (3), dessen Kolben (2) sich vor einem oberen Totpunkt befindet, in eine einer Verdichtungsphase entsprechende Stellung gebracht werden;
in den Brennraum (4) des sich in der Arbeitsphase befindlichen mindestens einen Zylinders (3) Kraftstoff eingespritzt wird;
der in den mindestens einen Zylinder (3) eingespritzte Kraftstoff in der Arbeitsphase gezündet wird;
in den Brennraum (4) des sich in der Verdichtungsphase befindlichen weiteren Zylinders (3) Kraftstoff eingespritzt wird;
der in dem Brennraum (4) des weiteren Zylinders (3) verdichtete Kraftstoff gezündet wird; und
im weiteren Verlauf des Startvorgangs in die Brennräume (4) von sich entweder in einer Ansaugphase oder in einer Verdichtungsphase befindlichen Zylindern (3) Kraftstoff eingespritzt und der in den Brennräumen (4) verdichteter Kraftstoff gezündet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Einlass- und/oder Auslassventile (5) von zwei Zylindern (3), deren Kolben (2) sich nach einem oberen Totpunkt befinden, in eine einer Arbeitsphase entsprechende Stellung gebracht werden;
in den Brennraum (4) der zwei sich in der Arbeitsphase befindlichen Zylinder (3) Kraftstoff eingespritzt wird; und
der in die zwei Zylinder (3) eingespritzte Kraftstoff in der Arbeitsphase gezündet wird.
die Einlass- und/oder Auslassventile (5) von zwei Zylindern (3), deren Kolben (2) sich nach einem oberen Totpunkt befinden, in eine einer Arbeitsphase entsprechende Stellung gebracht werden;
in den Brennraum (4) der zwei sich in der Arbeitsphase befindlichen Zylinder (3) Kraftstoff eingespritzt wird; und
der in die zwei Zylinder (3) eingespritzte Kraftstoff in der Arbeitsphase gezündet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Einlass- und/oder Auslassventile
(5) der Brennräume (4) mittels einer nockenwellenfreien
Steuerung in die der Arbeitsphase entsprechende Stellung
gebracht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Einlass- und/oder Auslassventile
(5) der Brennräume (4) durch ein derartiges Verstellen
einer Einlassnockenwelle eines variablen
Nockenwellenstellers in die der Arbeitsphase entsprechende
Stellung gebracht werden, dass die Einlassventile (5) in
einer Ansaugphase nur zu Beginn kurzzeitig geöffnet sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass nach einer erfolglosen ersten Zündung
des in den mindestens einen Zylinder (3) eingespritzten
Kraftstoffs in der Arbeitsphase das Verfahren noch einmal
mit invertierten Phasen der einzelnen Zylinder (3)
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kolben (2) der Zylinder (3) zu
Beginn des Startvorgangs in eine vorgebbare
Ausgangsstellung gebracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass der in einem Brennraum (4) eines
Zylinders (3) verdichtete Kraftstoff kurz vor Erreichen des
oberen Totpunktes des Kolbens (2) des jeweiligen Zylinders
(3) gegen Ende der Verdichtungsphase gezündet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Kraftstoff während des
Startvorgangs durch eine Vorförderpumpe des
Kraftstoffzumesssystems in die Brennräume (4) eingespritzt
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Kraftstoff während des
Startvorgangs durch eine unabhängig von der
Brennkraftmaschine (1) angetriebene Hochdruckpumpe des
Kraftstoffzumesssystems in die Brennräume (4) eingespritzt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass während des Startvorgangs in einer
Verdichtungsphase eines Zylinders (3) der
Brennkraftmaschine (1) das entsprechende Einlassventil (5)
des Zylinders (3) verspätet oder verfrüht geschlossen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass während des Startvorgangs in einer
Ansaugphase eines Zylinders (3) der Brennkraftmaschine (1)
das entsprechende Einlassventil (5) des Zylinders (3)
verspätet oder verfrüht geschlossen wird.
13. Steuerelement, insbesondere Read-Only-Memory oder
Flash-Memory, für ein Steuergerät (12) einer
Brennkraftmaschine (1) insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
auf dem ein Programm abgespeichert ist, das auf einem
Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor,
ablauffähig und zur Ausführung eines Verfahrens nach einem
der vorangehenden Ansprüche geeignet ist.
14. Mehrzylindrige Brennkraftmaschine (1) insbesondere
eines Kraftfahrzeugs, wobei die Brennkraftmaschine (1) eine
Detektorvorrichtung zur Ermittlung der Stellung eines
Kolbens (2) in einem Zylinder (3) der Brennkraftmaschine
(1) und ein Kraftstoffzumesssystem zum Einspritzen von
Kraftstoff in einen Brennraum (4) desjenigen Zylinders (3)
aufweist, dessen Kolben (2) sich in einer Arbeitsphase
befindet, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Brennkraftmaschine (1) Mittel zum Verstellen von Einlass-
und/oder Auslassventilen (5) mindestens eines Zylinders
(3), dessen Kolben (2) sich nach einem oberen Totpunkt
befindet, vor dem Startvorgang in eine einer Arbeitsphase
entsprechende Stellung aufweist.
15. Brennkraftmaschine (1) nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) eine
nockenwellenfreie Steuerung von Einlass- und/oder
Auslassventilen (5) der Brennräume (4) aufweist.
16. Brennkraftmaschine (1) nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) auf der
Einlassseite einen variablen Nockenwellensteller zum
Einstellen eines frühen Einlassschlusses der Einlassventile
(5) aufweist.
17. Brennkraftmaschine (1) nach einem der Ansprüche 14 bis
16, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1)
Mittel zum Bewegen der Kolben (2) der Zylinder (3) in eine
vorgebbare Ausgangsstellung zu Beginn des Startvorgangs
aufweist.
18. Brennkraftmaschine (1) nach einem der Ansprüche 14 bis
17, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftstoffzumesssystem
eine unabhängig von der Brennkraftmaschine (1) angetriebene
Hochdruckpumpe zum Aufbau eines Kraftstoffeinspritzdrucks
aufweist.
19. Steuergerät (12) einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine (1) insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
wobei die Brennkraftmaschine (1) eine Detektorvorrichtung
zur Ermittlung der Stellung eines Kolbens (2) in einem
Zylinder (3) der Brennkraftmaschine (1) und ein
Kraftstoffzumesssystem zum Einspritzen von Kraftstoff in
einen Brennraum (4) desjenigen Zylinders (3) aufweist,
dessen Kolben (2) sich in einer Arbeitsphase befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (12) Mittel
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 11 aufweist.
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