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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit Saugrohreinspritzung und Mittel zu dessen Implementierung.
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Stand der Technik
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Brennkraftmaschinen mit Saugrohreinspritzung sind bekannt. Beispielsweise beschreibt die
DE 101 60 311 A1 , dass bei Brennkraftmaschinen mit Saugrohreinspritzung der Kraftstoff von einer elektrischen Kraftstoffpumpe aus einem Kraftstoffbehälter in einen Druckbereich gefördert wird, an den wiederum ein Kraftstoffeinspritzventil angeschlossen ist. Dieses ist in einem Saugrohr eines Zylinders der Brennkraftmaschine angeordnet. Auf diese Weise kann der Kraftstoff über das Kraftstoffeinspritzventil in das Saugrohr und von dem Saugrohr in die Brennräume der Brennkraftmaschine gelangen.
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Sowohl Viertakt-Brennkraftmaschinen als auch Zweitakt-Brennkraftmaschinen können mit Saugrohreinspritzung betrieben werden. Die Saugrohreinspritzung ist sowohl aus dem Bereich der Ottomotoren als auch aus dem Bereich der Dieselmotoren grundsätzlich bekannt.
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Zur Bereitstellung einer gewünschten Kraftstoffmenge kann beispielsweise ein sogenanntes bedarfsgesteuertes oder bedarfsgeregeltes Kraftstoffsystem verwendet werden, wie es in der
DE 101 60 311 A1 beschrieben ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Konstantdrucksystem handeln, bei dem durch die Ansteuerung eines mechanischen Druckreglers der Druck im Druckbereich auf einen konstanten Wert eingestellt wird. Auch andere Systeme, insbesondere mit variablem Druck, sind grundsätzlich bekannt.
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Bei der bedarfsgerechten Kraftstoffzumessung ergeben sich insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit hohen Drehzahlen von beispielsweise mehr als 12.000 Umdrehungen pro Minute Schwierigkeiten. Derartige Brennkraftmaschinen weisen häufig vergleichbare Brennraumvolumina auf wie Brennkraftmaschinen, die bei geringerer Drehzahl betrieben werden. Somit muss in kürzerer Zeit die gleiche Kraftstoffmenge in den Brennraum eingespritzt werden. Bei den genannten Drehzahlen geben sich daher drastisch verkürzte Einspritzfenster, so dass bei gleicher Kraftstoffmenge ein höherer statischer Durchfluss erforderlich ist.
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Entsprechende hochdrehende Brennkraftmaschinen werden insbesondere bei Zweirädern eingesetzt. Bei Zweirädern besteht gleichzeitig ein hoher Kostendruck, was aufwendige und teure Umsetzungen erschwert. Es besteht daher der Bedarf nach Verbesserungen beim Betrieb entsprechender Brennkraftmaschinen, insbesondere von Zweirädern.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß werden ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit Saugrohreinspritzung und Mittel zu dessen Implementierung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils Gegenstand der abhängigen Patentansprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
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Vorteile der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schlägt vor, eine Brennkraftmaschine mit Einspritzzeiträumen zu betreiben, die zu einem ersten zeitlichen Anteil vor und zu einem zweiten zeitlichen Anteil nach einem Schließzeitpunkt wenigstens eines zyklisch verschließbaren Einlasses eines Brennraums eines entsprechend mit Kraftstoff versorgten Zylinders liegen. Die Erfindung kann bei einem oder bei mehreren Zylindern einer entsprechenden Brennkraftmaschine eingesetzt werden.
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Wie allgemein bekannt, arbeiten die Zylinder bekannter Hubkolbenbrennkraftmaschinen in mehreren Takten. Die vorliegende Anmeldung beschreibt nachfolgend überwiegend Viertakt-Brennkraftmaschinen, die Erfindung ist jedoch für Zweitakt-Brennkraftmaschinen in gleicher Weise geeignet. Die Takte lassen sich jeweils zu gleichartigen sogenannten Arbeitszyklen zusammenfassen. Die Grenzen dieser Zyklen können willkürlich definiert werden.
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Ein Arbeitszyklus eines Zylinders umfasst bei einer Viertakt-Brennkraftmaschine zunächst einen Ansaugtakt. Der erwähnte Einlass zum Brennraum wird hierbei geöffnet, i.d.R. durch Öffnen eines entsprechenden Einlassventils über eine Nockenwelle. Während des Ansaugtakts kann damit ein in einem dem Einlass vorgelagerten (An-)Saugrohr vorliegendes Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Brennraum eingesaugt werden. Die Begriffe Saugrohr und Ansaugrohr werden hier synonym verwendet. Am Ende des Ansaugtakts wird der Einlass geschlossen, i.d.R. durch Schließen des Einlassventils.
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Anschließend wird in einem Verdichtungstakt das Kraftstoff-Luft-Gemisch in dem Brennraum verdichtet und dann gezündet. In einem Expansionstakt expandiert das Gemisch aufgrund der Zündung und wird schließlich in einem Ausstoßtakt aus dem Brennraum ausgestoßen. Es schließt sich ein weiterer Ansaugtakt an, wobei der Einlass erneut geöffnet wird.
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Ein erfindungsgemäßer Einspritzzeitraum beginnt beispielsweise während des Ansaugtakts und endet während des Verdichtungstakts. Somit wird also auch nach dem Verschließen des Einlasses in den Brennraum noch Kraftstoff in das Ansaugrohr eingespritzt. Das hierbei erzeugte Kraftstoff-Luft-Gemisch wird jedoch noch nicht unmittelbar in den Brennraum eingesaugt.
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Die erfindungsgemäße Einspritzung erfolgt nur während jedes zweiten Arbeitszyklus, so dass während des anschließenden Ansaugtakts des nächsten Arbeitszyklus, während welchem keine Einspritzung erfolgt, das in dem Saugrohr vorliegende Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Brennraum eingesaugt werden kann. Ein entsprechendes Kraftstoff-Luft-Gemisch kann also in dem Saugrohr gewissermaßen bis zum nächsten Ansaugtakt "zwischengespeichert" werden. Durch eine geeignete zeitliche Lage des Einspritzzeitraums kann der Anteil des "direkt" in den Brennraum eingelassenen Kraftstoffs (d. h. der während des Ansaugtakts eingespritzte Kraftstoff) und der "zwischengespeicherte" Kraftstoff mengenmäßig in jeder beliebigen Weise eingestellt werden. Beispielsweise können 50% des Einspritzzeitraums zeitlich vor und 50% des Einspritzzeitraums zeitlich nach dem Schließen des Einlasses liegen.
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In der praktischen Realisierung wird die Einspritzung also zeitlich bzw. örtlich derart auf der Winkelachse platziert, dass ein Teil der Einspritzung saugsynchron in den aktuellen Ansaugtakt erfolgt und der andere Teil nach Schließen des Einlassventils "vorgelagert" in das Ansaugrohr eingespritzt wird. Dieser Anteil kann beim nächsten Ansaugtakt angesaugt werden. Durch eine Feinjustierung des Aufteilungsverhältnisses zwischen dem ersten (saugsynchronen) und dem zweiten (vorgelagerten) zeitlichen Anteil kann eine Anpassung an die jeweiligen Strömungs- bzw. Wandfilmverhältnisse (also an bauliche Merkmale der Brennkraftmaschine) erfolgen. Dies kann je nach Notwendigkeit auch abhängig von weiteren Systemparametern (Drehzahl, Saugrohrdruck etc., also betrieblichen Merkmalen) erfolgen. Die Einspritzung kann mit konstanten oder variablen Kraftstoffdruck erfolgen, wobei eine geregelte oder (vor)gesteuerte Einspritzung verwendet werden kann.
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Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglichen den Verzicht auf teure bauliche Lösungen am Injektor bzw. Einspritzventil (z.B. eine magnetische Trennung). Die Zumessgenauigkeit kann durch eine verlängerte Einspritzdauer verbessert werden, weil sich der Injektor (länger) im linearen Bereich befindet. Die Tropfengrößenverteilung des eingespritzten Kraftstoff verbessert sich durch längere Ansteuerdauern des Injektors, u.a. weil Öffnungs- und Schließeinflüsse auf die Spraybildung entfallen. Aufgrund der effektiv halbierten Zyklenzahl ergibt sich entweder eine verlängerte Lebensdauer des Injektors oder dieser kann mit reduziertem Aufwand für die Dauerhaltbarkeit bei gleichbleibender Lebensdauer hergestellt werden. Die Erfindung eignet sich, wie bereits erläutert, insbesondere zum Einsatz bei Zweirädern, weil dort die verwendeten Drehzahlen und der Kostendruck entsprechend hoch sind.
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Eine erfindungsgemäße Recheneinheit, z.B. ein Steuergerät eines Kraftfahrzeugs, ist als Mittel zur Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere programmtechnisch dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Auch die Implementierung des Verfahrens in Form von Software ist vorteilhaft, da dies besonders geringe Kosten verursacht, insbesondere wenn ein ausführendes Steuergerät noch für weitere Aufgaben genutzt wird und daher ohnehin vorhanden ist. Geeignete Datenträger zur Bereitstellung des Computerprogramms sind insbesondere Disketten, Festplatten, Flash-Speicher, EEPROMs, CD-ROMs, DVDs u.a.m. Auch ein Download eines Programms über Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit einem Steuergerät.
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2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand eines schematischen Diagramms.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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In 1 ist eine Brennkraftmaschine 1 dargestellt, wie sie der vorliegenden Erfindung zugrunde liegen kann. Die Brennkraftmaschine 1 umfasst einen Kolben 2, der in einem Zylinder 3 auf und ab bewegbar ist. Der Zylinder 3 umfasst einen Brennraum 4, an den über ein Einlassventil 5 ein Saugrohr 6 und über ein Auslassventil 7 ein Abgasrohr 8 angeschlossen sind. Mit "Zylinder" kann auch die entsprechende Einheit aus Zylinder(raum) (Brennraum) und Kolben bezeichnet werden. Die durch das Einlassventil 5 verschließbare Zylinderöffnung wird dabei auch als Einlass, die durch das Auslassventil 7 verschließbare Zylinderöffnung als Auslass bezeichnet. Ferner ist mit dem Brennraum 4 eine mit einem Signal ZW ansteuerbare Zündkerze 9 verbunden. Die Erfindung eignet sich jedoch in gleicher Weise für selbstzündende Brennkraftmaschinen 1 wie beispielsweise Dieselbrennkraftmaschinen. Wenngleich in 1 eine Viertakt-Brennkraftmaschine dargestellt ist, eignet sich die Erfindung für Zweitakt-Brennkraftmaschinen in gleicher Weise.
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Bei der Brennkraftmaschine 1 handelt es sich um eine solche mit Saugrohreinspritzung, so dass ein Einspritzventil 10 im Saugrohr 6 vor dem Einlassventil 7 angeordnet ist. Das Einspritzventil 10 ist mit einem Signal TI ansteuerbar.
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Die nachfolgend erläuterten Komponenten können insbesondere bei einfacheren Brennkraftmaschinen, insbesondere in Zweirädern, ganz oder teilweise entfallen:
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Das Saugrohr 6 kann mit einem Luftmassensensor 11 und das Abgasrohr 8 mit einem Lambdasensor 12 versehen sein. Der Luftmassensensor 11 misst die Luftmasse der dem Saugrohr 6 zugeführten Frischluft und erzeugt in Abhängigkeit davon ein Signal LM. Der Lambdasensor 12 misst den Sauerstoffgehalt des Abgases in dem Abgasrohr 8 und erzeugt in Abhängigkeit davon ein Signal Lambda (λ). In dem Saugrohr 6 ist ferner eine Drosselklappe 13 untergebracht, deren Drehstellung mittels eines Signals DK einstellbar ist. Der Lambdasonde 12 kann eine Auspuffanlage (nicht gezeigt) einschließlich eines Katalysators, beispielsweise eines Dreiwegekatalysators, nachgeschlossen sein.
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Während eines herkömmlichen Betriebs der Brennkraftmaschine 1 wird in jedem Arbeitszyklus Kraftstoff von dem Einspritzventil 10 während einer durch den Kolben 2 hervorgerufenen Ansaugtakts in das Saugrohr 6 eingespritzt und bei geöffnetem Einlassventil 5 zusammen mit Luft in den Brennraum 4 eingesaugt. Durch die gleichzeitig angesaugte Luft wird der eingespritzte Kraftstoff verwirbelt und damit im Brennraum 4 im Wesentlichen gleichmäßig verteilt. Anschließend schließt das Einlassventil 5. Der Zeitpunkt, zu dem das Einlassventil 5 und damit der Einlass in den Brennraum 4 verschlossen ist, wird im Rahmen dieser Anmeldung als "Schließzeitpunkt" bezeichnet.
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Anschließend wird das Gemisch während eines ebenfalls durch den Kolben 2 hervorgerufenen Verdichtungstakts verdichtet, um dann von der Zündkerze 9 entzündet zu werden. Wie erwähnt, kann die Erfindung jedoch auch bei selbstzündenden Brennkraftmaschinen 1 zum Einsatz kommen, bei denen sich der Kraftstoff durch die Kompressionswärme aufgrund der Verdichtung entzündet.
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Durch die Ausdehnung des entzündeten Kraftstoffs wird der Kolben 2 während eines Expansionstakts nach unten bewegt. In einem anschließenden Ausstoßtakt wird das verbrannte Gemisch durch den sich nach oben bewegenden Kolben 2 aus dem Brennraum 4 ausgestoßen. An den Ausstoßtakt schließt sich durch die Weiterbewegung des Kolbens 2 unmittelbar ein erneuter Ansaugtakt an.
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Ausstoß- und Ansaugtakt werden bei Viertakt-Brennkraftmaschinen wie der Brennkraftmaschine 1 als Ladungswechseltakte bezeichnet, bei dem Verdichtungs- und dem Expansionstakt handelt es sich um die sogenannten Arbeitstakte. Zu Beginn des Ansaugtakts und des Expansionstakts und damit zum Ende des Ausstoßtakts und des Verdichtungstakts befindet sich der Kolben 2 jeweils an seinem höchsten Punkt (oberer Totpunkt). Entsprechend befindet sich der Kolben 2 am Ende des Ansaugtakts und des Expansionstakts und damit zu Beginn des Ausstoßtakts und des Verdichtungstakts jeweils an seinem tiefsten Punkt (unterer Totpunkt).
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Während des Ansaugtakts von Viertakt-Brennkraftmaschinen ist das Ansaugventil 5 im Wesentlichen geöffnet und das Auslassventil 7 im Wesentlichen geschlossen, während des Ausstoßtakts ist hingegen das Ansaugventil 5 im Wesentlichen geschlossen und das Auslassventil 7 im Wesentlichen geöffnet. Hierbei ist mit "im Wesentlichen" gemeint, dass auch Phasen einer sogenannten Ventilüberschneidung auftreten können. Diese kommen dadurch zustande, dass die durch eine nicht dargestellte Nockenwelle angetriebenen Ein- und Auslassventile 5 und 7 während des Übergangs vom Ausstoßtakt zum Ansaugtakt beide teilweise geöffnet sein können. Das Einlassventil 5 ist bei diesem Übergang noch teilweise, das Auslassventil 7 hingegen schon teilweise geöffnet. Durch eine vollvariable Ventilsteuerung lassen sich diese Phasen nach Bedarf anpassen bzw. verändern. Während der anderen Takte des Arbeitszyklus, also dem Verdichtungstakt und dem Arbeitstakt, sind die Ein- und Auslassventile 5 und 7 i.d.R. geschlossen. Ein "Arbeitszyklus" einer Viertakt-Brennkraftmaschine umfasst damit z.B., wie erwähnt, nacheinander den Ansaugtakt, den Verdichtungstakt, den Expansionstakt und den Ausstoßtakt.
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Bei Zweitakt-Brennkraftmaschinen erfolgt hingegen in einem ersten Takt die Verdichtung und die anschließende Expansion und in einem zweiten Takt der Ladungswechsel, wobei durch gleichzeitiges Öffnen entsprechender Ein- und Auslassöffnungen das Abgas durch seinen Restdruck entweicht bzw. durch ein einströmendes frisches Kraftstoff-Luft-Gemisch ausgespült wird. Auch hier existiert ein Schließzeitpunkt des Einlasses in den Brennraum, beispielsweise wird der Einlass nach dem Ladungswechsel durch die Zylinderbewegung geschlossen.
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Der Zeitraum, während dessen mittels des Einspritzventils 10 Kraftstoff in das Saugrohr 6 eingespritzt wird, wird im Rahmen dieser Anmeldung als "Einspritzzeitraum" bezeichnet. Der Einspritzzeitraum liegt, wie zuvor erläutert, bei herkömmlichen Betriebsverfahren für Brennkraftmaschinen 1 i.d.R. vollständig innerhalb des Ansaugtakts (bei Viertakt-Brennkraftmaschinen), also während eines Zeitraums, während dessen das Ansaugventil 5 geöffnet ist, bzw. des kombinierten Ladungswechseltakts (bei Viertakt-Brennkraftmaschinen).
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Erfindungsgemäß ist hingegen vorgesehen, zumindest während bestimmter Betriebsphasen, die sich beispielsweise nach einem Kraftstoffmengenbedarf richten können, nur in jedem zweiten Arbeitszyklus Kraftstoff in das Saugrohr 6 einzuspritzen, und zwar während eines Einspritzzeitraums, der vor dem Schließzeitpunkt des Einlasses in den Brennraum beginnt, aber erst nach diesem endet. Hierdurch wird der bei geschlossenem Einlass in das Saugrohr 6 eingespritzte Kraftstoff im Saugrohr 6 gewissermaßen zwischengespeichert und steht während des nächsten Ansaug- bzw. kombinierten Lastwechseltakt zur Füllung des Brennraums zur Verfügung.
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Die Ansteuerhäufigkeit für ein entsprechend angesteuertes Einspritzventil 10 reduziert sich damit auf die Hälfte, so dass sich insbesondere bei hoch drehenden und/oder kostengünstiger auszulegenden Brennkraftmaschinen bei Zweirädern Vorteile bei der Ansteuerung und Auslegung der Einspritzventile 10 ergeben.
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Die weiteren Komponenten der Brennkraftmaschine 1 bzw. der zugeordneten Einrichtungen sind grundsätzlich bekannt. Im Betrieb wird durch den angetriebenen Kolben 3 eine Kurbelwelle 14 in eine Drehbewegung versetzt, über die letztendlich die Räder des Kraftfahrzeugs angetrieben werden. Bei Zweirädern erfolgt der Antrieb über eine Kette oder eine Kardanwelle. Auf der Kurbelwelle 14 kann ein Drehzahlgeberrad 15 angeordnet sein, dessen Zähne von einem unmittelbar gegenüber angeordneten Drehzahlsensor 16 abgetastet werden können. Der Drehzahlsensor 16 erzeugt ein Signal, aus dem die Drehzahl N und der Kurbelwellenwinkel f der Kurbelwelle 14 ermittelt werden kann.
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Es versteht sich, dass eine Brennkraftmaschine 1 mehr als einen Zylinder 3 aufweisen kann, die derselben Kurbelwelle 14 sowie demselben Abgasrohr 8 zugeordnet sind und eine Abgasbank bilden.
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Ein Steuergerät 17 kann von Eingangssignalen beaufschlagt werden, die mittels Sensoren gemessene Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine 1 darstellen. Beispielsweise ist das Steuergerät 17 mit dem Luftmassensensor 11, dem Lambda-Sensor 12 und dem Drehzahlsensor 16 verbunden. Des Weiteren kann das Steuergerät 17 mit einem Fahrpedalsensor 18 verbunden sein, der ein Signal FP erzeugt, das die Stellung eines von einem Fahrer betätigbaren Fahrpedals und damit das von dem Fahrer angeforderte Moment angibt. Bei Zweirädern kann der Fahrpedalsensor 18 beispielsweise durch einen Gasdrehgriffsensor am Lenker des Zweirads ersetzt sein.
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Das Steuergerät 17 erzeugt Ausgangssignale, mit denen über Aktoren das Verhalten der Brennkraftmaschine 1 entsprechend der erwünschten Steuerung und/oder Regelung beeinflusst werden kann. Beispielsweise ist das Steuergerät 17 mit dem Einspritzventil 10, der Zündkerze 9 und der Drosselklappe 13 verbunden und erzeugt die zu deren Ansteuerung erforderlichen Signale TI, ZW und DK. Zu diesem Zweck ist das Steuergerät 17 mit einem Mikroprozessor versehen, der in einem Speichermedium, insbesondere in einem Read Only Memory (ROM) ein Programm abgespeichert hat, das dazu geeignet ist, die gesamte Steuerung und/oder Regelung der Brennkraftmaschine 1 durchzuführen. Das Steuergerät 17 ist hierdurch als Mittel zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet.
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Die Brennkraftmaschine 1 kann ferner über einen Generator 20 (sog. Lichtmaschine) verfügen der auch als Motor betrieben werden kann. Der Generator ist hierzu mittels eines Signals G von dem Steuergerät 16 ansteuerbar.
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2 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand eines schematischen Diagramms. Das Diagramm ist insgesamt mit 100 bezeichnet. Die in dem Diagramm 100 dargestellten Verläufe sind gegenüber einer Zeit t auf der x-Achse aufgetragen. In dem Diagramm 100 sind schematisch vier Arbeitszyklen einer Brennkraftmaschine, beispielsweise der Brennkraftmaschine 1 der 1, dargestellt. Die Arbeitszyklen sind mit 101 bis 104 bezeichnet, wobei die Grenzen der einzelnen Arbeitszyklen 101 bis 104 hier zwischen dem Ansaugtakt und dem nachfolgenden Verdichtungstakt liegen. Das Diagramm 100 bezieht sich auf einen einzelnen Zylinder.
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Mit 110 ist der Verlauf einer Kolbenbewegung des Zylinders bezeichnet. Zu einem Zeitpunkt 111 erfolgt eine Zündung. Der Kolben bewegt sich hierdurch in einem Expansionstakt nach unten und erreicht zu einem Zeitpunkt 112 seinen unteren Totpunkt. Durch eine Weiterbewegung der Kurbelwelle bewegt sich der Zylinder weiter nun erneut nach oben und erreicht zu einem Zeitpunkt 113 seinen oberen Totpunkt. Hierdurch führt der Kolben einen Ausstoßtakt durch. Es erfolgt erneut eine Kolbenbewegung nach unten bis zu einem Zeitpunkt 114. Der Kolben saugt hierbei ein Kraftstoff-Luft-Gemisch aus einem Ansaugrohr 6 an.
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Mit 120 sind die Nockenwellenstellungen, die hierbei jeweils vorliegen, dargestellt. Eine durchgezogene Linie, in dem ersten Arbeitszyklus 101 mit 121 bezeichnet, entspricht dem Nocken, der das Auslassventil (z.B. Auslassventil 7) ansteuert. Entsprechend entspricht ein Verlauf 122, hier gepunktet dargestellt, einer Nockenstellung eines Nockens, der das Einlassventil (z.B. Einlassventil 5) ansteuert. Es ist ersichtlich, dass während des Ausstoßtakts zwischen den Zeitpunkten 112 und 113 hierdurch das Auslassventil im Wesentlichen geöffnet und das Einlassventil im Wesentlichen geschlossen ist. Entsprechend ist während des Ansaugtakts zwischen den Zeitpunkten 113 und 114 das Auslassventil im Wesentlichen geschlossen und das Einlassventil im Wesentlichen geöffnet. Der Fachmann erkennt aus den Verläufen eine gewisse Ventilüberlappung, die jedoch hier der Übersichtlichkeit halber nicht näher erläutert ist.
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Der Verlauf 140 beschreibt eine Kraftstoffmengenanforderung der Brennkraftmaschine, beispielsweise der Brennkraftmaschine 1. Sie liegt während des ersten Arbeitszyklus 101 über jener der weiteren Arbeitszyklen 102 bis 104. In Abhängigkeit hiervon kann ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden.
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Dies ist mit den Einspritzzeiträumen I veranschaulicht. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dabei insbesondere aus dem Einspritzzeitraum I zwischen den Arbeitszyklen 102 und 103 ersichtlich. Wie bereits zuvor erläutert, erfolgt hier eine Einspritzung teilweise während des Zeitraums, zudem das Einlassventil 5 eines entsprechenden Brennraums 4 geöffnet ist (vgl. Verlauf 122). Die Einspritzung endet jedoch nicht mit dessen Verschließen, sondern wird darüber hinaus fortgesetzt. Beispielsweise können 50 % des Einspritzzeitraums vor und 50 % des Einspritzzeitraums nach dem Verschluss des entsprechenden Einspritzventils liegen. Die entsprechenden zeitlichen Anteile sind mit I1 und I2 bezeichnet. Wie erläutert, kann ein erfindungsgemäßes Verfahren auch eine Feinabstimmung umfassen. Hierdurch wird, wie erläutert, ein Teil des Kraftstoffs saugssynchron, ein weiterer Teil hingegen vorgelagert in das Ansaugrohr eingespritzt.
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Mit 130 ist ein Einspritzbereich veranschaulicht, wobei eine vorgelagerte Einspritzung mit 131 und eine saugsynchrone Einspritzung mit 132 dargestellt sind. Während einer Einspritzung I trägt der Anteil I1 der im Bereich 131 saugsynchron eingespritzt wird, direkt zum Drehmoment der folgenden Verbrennung bei, wohingegen der Anteil I2 einer Einspritzung I der im Bereich 132 vorgelagert wird, zum Drehmoment der nächsten Verbrennung beiträgt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10160311 A1 [0002, 0004]