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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Bürste zum Reinigen von Sanitäreinrichtungen,
insbesondere von Toiletten.
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Stand der Technik
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Einfache
Toilettenbürsten
erfordern vielfach einen recht erheblichen Kraftaufwand zur gründlichen
Reinigung von Toiletten und lassen sich selbst meist recht schlecht
von Verschmutzungen säubern, so
dass sie mit der Zeit zwangsläufig
unhygienisch und übelriechend
werden und vergleichsweise häufig ausgetauscht
werden sollten.
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Die
vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine
Bürste
bereitzustellen, mit der Sanitäreinrichtungen,
insbesondere Toiletten, insbesondere die Innenseite von Toilettenschüsseln, mit möglichst
geringem Kraftaufwand besonders gründlich gereinigt werden können. Zudem
soll die Bürste, insbesondere
der Bürstenkopf,
an sich besonders leicht zu reinigen bzw. auszuspülen sein
und damit für
eine langlebige Verwendung geeignet sein.
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Darstellung der Erfindung
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Danach sind an einer borstentragenden Fläche eines Bürstenkopfes Borsten und/oder
Borstenbündel
unterschiedlicher Länge
einander abwechselnd angeordnet.
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Die
längeren
Borsten können
sich besonders gut an die zu reinigende Oberfläche anlegen und bilden eine
größere reinigende
Oberfläche.
Die Kombination von längeren
und kürzeren
Borsten bzw. von längeren
und kürzeren
Borstenbündeln
hat den Vorteil, dass sich zwischen den langen und den kurzen Borsten
größere Zwischenräume ergeben,
welche das Ausspülen
aus der Bürste
vereinfachen. Dadurch bleiben weniger Rückstände, wie z. B. Toilettenpapier,
in der Bürste
hängen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zur
einfachen und gründlichen
Reinigung von Toiletten weist der Bürstenkopf vorteilhafterweise im
Wesentlichen eine abgerundete Zylinderform, eine Eiform oder eine
Kugelform auf, um den Formgegebenheiten von Toiletten Rechnung zu
tragen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung sind die längeren Borsten bzw. Borstenbündel aus
einem weicheren Borstenmaterial gefertigt als die kürzeren Borsten
bzw. Borstenbündel.
Als weicheres Borstenmaterial kommt insbesondere ein solches in
Betracht, das ein geringeres Elastizitätsmodul oder eine geringere Shore-Härte aufweist.
Beispielsweise wird als weicheres Borstenmaterial Polypropylen mit
einem Elastizitätsmodul
im Bereich von 1000 MPa bis 1600 MPa eingesetzt.
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Die
längeren
Borsten bzw. Borstenbündel sind
mithin besonders flexibel. Dies hat den Vorteil, dass sich die Borsten
bzw. Borstenbündel
bereits bei geringem Kraftaufwand besonders gut an die zu reinigende
Oberfläche
anlegen und eine besonders große
zu reinigende Oberfläche
bilden.
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Die
kürzeren
steiferen Borsten sind besonders für die gründliche Reinigung, z. B. für das Entfernen
von Kalkablagerungen, geeignet, bei der üblicherweise ein höherer Kraftaufwand
notwendig ist.
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Als
steiferes oder härteres
Borstenmaterial kommt insbesondere ein solches in Betracht, das
ein größeres Elastizitätsmodul
oder eine größere Shore-Härte aufweist,
wie zum Beispiel Polyethylenterephthalat mit einem Elastizitätsmodul
im Bereich von 1500 MPa bis 3500 MPa.
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Die
kürzeren
steiferen Borsten können
so die Kalkablagerungen bei der zu reinigenden Toilette aufbrechen,
während
die längeren
Borsten sich umlegen und gleichzeitig die aufgebrochenen Kalkablagerungen
von der zu reinigenden Stelle wegtransportieren.
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Für eine besonders
flexible Ausgestaltung der längeren
Borsten weisen diese alternativ oder zusätzlich zu dem besonders weichen
Borstenmaterial bevorzugt einen geringeren Borstendurchmesser auf als
die kürzeren
Borsten.
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Es
wurde herausgefunden, dass die Bürste eine
besonders gute Reinigungswirkung bei verhältnismäßig geringem Kraftaufwand hat,
wenn der Längenunterschied
zwischen den längeren
und den kürzeren
Borsten bzw. zwischen den längeren
und den kürzeren
Borstenbündeln
zwischen 4 mm und 15 mm beträgt.
Hierbei können
beide Borstenarten ihre jeweilige Funktion besonders gut erfüllen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung beträgt
das Längenverhältnis zwischen
den längeren
und den kürzeren
Borsten bzw. zwischen den längeren
und den kürzeren
Borstenbündeln
bevorzugt zwischen 1,13 und 5,71.
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Vorteilhafterweise
beträgt
die Länge
der längeren
Borsten bzw. Borstenbündel
zwischen 15 mm und 40 mm, besonders bevorzugt zwischen 19 mm und
28 mm.
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Die
Länge der
kürzeren
Borsten bzw. Borstenbündel
beträgt
bevorzugt zwischen 7 mm und 30 mm, besonders bevorzugt zwischen
10 mm und 21 mm.
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Bevorzugt
weisen die längeren
Borsten einen Borstendurchmesser im Bereich von 0,15 mm bis 0,7
mm auf, besonders bevorzugt zwischen 0,25 mm und 0,6 mm.
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Die
kürzeren
Borsten haben vorteilhafterweise einen Borstendurchmesser im Bereich
von 0,25 mm bis 1 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,35 mm und 0,7
mm.
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In
besonders bevorzugter Ausgestaltung der Bürste beträgt das Verhältnis der Borstendurchmesser
zwischen den kürzeren
und den längeren
Borsten zwischen 1 und 5.
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Vorteilhafterweise
ist die Steifheit der Borsten über
den Borstendurchmesser eingestellt. Dabei kann für die kürzeren und die längeren Borsten
auch das gleiche Borstenmaterial eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Bürste erhält durch die
Kombination von Borsten und/oder Borstenbündeln unterschiedlicher Länge die
Funktion von mindestens zwei verschiedenen Bürsten, da es ermöglicht wird,
mit einer einzigen Bürste
sowohl normale Verschmutzungen großflächig mit geringem Kraftaufwand
zu reinigen als auch hartnäckige
Verschmutzungen mit etwas höherem
Kraftaufwand zu entfernen.
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Zur
Hervorhebung des Unterschiedes können
die verschieden langen Borsten unterschiedlich eingefärbt sein.
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In
weiter bevorzugter Ausgestaltung sind die Borsten und/oder Borstenbündel in
einer Wellenform an der borstentragenden Fläche des Bürstenkopfes angeordnet. Dies
kann insbesondere durch mehr als zwei verschiedene Längen von
Borsten bzw. Borstenbündeln
erreicht werden, wobei die Borsten einen sich kontinuierlich verändernden
Längenverlauf
aufweisen bzw. geschlossene Linien in Arbeitsrichtung aufweisen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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1 schematische
Toilettenbürste
mit einem Bürstenkopf
mit Borsten unterschiedlicher Länge
(nicht maßstabsgetreu)
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2 schematische
Toilettenbürste
mit zwei Bürstenköpfen (nicht
maßstabsgetreu)
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Ausführung der Erfindung
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Der
Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Beispiele
näher erläutert.
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In 1 und 2 ist
jeweils eine Bürste 1 zum
Reinigen von Toiletten mit einem Bürstenkopf 2 und mit
einem Ausschnitt eines Bürstenstiels 4 gezeigt.
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An
der umlaufenden borstentragenden Fläche 6 des Bürstenkopfes 2 sind
Borsten 8a, b bzw. Borstenbündel 12a, b unterschiedlicher
Länge einander
abwechselnd angeordnet.
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Der
Bürstenkopf 2 weist
in 1 und 2 jeweils im Wesentlichen eine
abgerundete Zylinderform 10 auf und ist damit besonders
für die
Reinigung handelsüblicher
Toiletten ausgelegt. An der Rundung 10 des abgerundeten
zylinderförmigen
Bürstenkopfes 2 sind
beginnend mit Bündeln 12 kürzerer Borsten 8b,
in Richtung Bürstenstiel 4 radial
dreimal abwechselnd jeweils zwei Reihen mit Bündeln 12a längerer Borsten 8a und
eine Reihe mit Bündeln 12b kürzerer Borsten 8b angeordnet.
Den Abschluss bilden zwei Reihen mit Bündeln 12a längerer Borsten 8a am
Beginn des Bürstenstiels 4.
Die Reihen mit den Borstenbündeln 12 sind
jeweils versetzt zueinander angeordnet.
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Als
Borstenmaterial ist für
die längeren
Borsten 8a und die kürzeren
Borsten 8b Polypropylen ausgewählt.
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Die
längeren
Borsten 8a weisen bevorzugt jeweils eine Länge von
25 mm auf. Die kürzeren Borsten 8b weisen
bevorzugt eine Länge
von jeweils 18 mm auf. Das Längenverhältnis zwischen
den längeren
Borsten 8a und den kürzeren
Borsten 8b beträgt
somit 1,39.
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Die
angegebene Länge
der Borsten 8a, b bezeichnet dabei die Länge der
Borsten 8a, b, die aus dem Bürstenkopf 2 herausragt.
Aus produktionstechnischen Gründen
und für
eine besonders strapazierfähige
Befestigung am Bürstenkopf 2 handelt
es sich bei den Borsten 8a, b bevorzugt um gefaltete Borsten,
deren Falz am bzw. im Bürstenkopf 2 befestigt ist,
was in den Figuren nicht gezeigt ist.
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Die
Borstenbündel 12a der
längeren
Borsten 8a setzen sich bevorzugt aus ungefähr siebzig
bis neunzig Borstenenden 8a zusammen. Dies entspricht fünfundreißig bis
fünfundvierzig
gefalteten Borsten.
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Die
Borstenbündel 12b der
kürzeren
Borsten 8b werden bevorzugt gebildet aus ungefähr sechsunddreißig bis
zweiundfünfzig
Borstenenden 8b. Dies entspricht achtzehn bis sechsundzwanzig
gefalteten Borsten.
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Die
längeren
Borsten 8a weisen zudem einen geringeren Borstendurchmesser
auf als die kürzeren
Borsten 8b. Bei den längeren
Borsten 8a beträgt
der Borstendurchmesser 0,35 mm, und bei den kürzeren Borsten 8b beträgt der Borstendurchmesser
0,5 mm. Das Verhältnis
der Borstendurchmesser zwischen den kürzeren Borsten 8a und
den längeren Borsten 8b beträgt somit
1,43.
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Die
Borstenlänge,
die Anzahl der Borsten 8a, b pro Bündel 12a, b und die
Borstendurchmesser sind in den Figuren nur schematisch dargestellt.
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Durch
die unterschiedlichen Borstendurchmesser wird eine unterschiedliche
Steifigkeit der Borsten hergestellt.
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Die
längeren
Borsten 8a sind somit besonders flexibel und soft. Dies
hat den Vorteil, dass sich die Borsten 8a bereits bei geringem
Kraftaufwand besonders gut an die zu reinigende Fläche einer
nicht in den Figuren dargestellten Toilette anlegen und eine besonders
große
zu reinigende Oberfläche
bilden.
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Die
kürzeren
steiferen Borsten 8b sind besonders für die gründliche Reinigung, z. B. für das Entfernen
von Kalkablagerungen, geeignet, bei der üblicherweise ein höherer Kraftaufwand
notwendig ist.
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Die
kürzeren
Borsten 8b können
so die Kalkablagerungen bei der zu reinigenden Toilette aufbrechen,
während
die längeren
Borsten 8a sich umlegen und gleichzeitig die aufgebrochenen
Kalkablagerungen von der zu reinigenden Stelle wegtransportieren.
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Die
längeren
Borsten 8a und kürzeren
Borsten 8b sind für
eine besondere Reinigungswirkung ferner bevorzugt an der borstentragenden
Fläche 6 in einem
Neigungswinkel α von
ungefähr
90° angeordnet.
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Zur
Hervorhebung des Unterschiedes der verschieden langen Borsten können die
längeren Borsten 8a unterschiedlich
zu den kürzeren
Borsten 8b eingefärbt
sein. So kann beispielsweise eine hellere Farbe für die längeren Borsten 8a und
eine dunklere Farbe für
die kürzeren
Borsten 8b ausgewählt werden.
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In
dem weiteren Ausführungsbeispiel
der 2 ist eine Bürste 1 mit
einem Bürstenkopf 2 gemäß 1 mit
einem zusätzlichen
kleineren Bürstenkopf 14 versehen.
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Dieser
kleine Bürstenkopf 14 ist
am Übergangsbereich
zum Bürstenstiel 4 angeordnet
und zur Reinigung unterhalb eines nicht dargestellten Toilettenbeckenrandes
vorgesehen. Dazu weist der kleine Bürstenkopf 14 mehrere
parallel orientierte Borstenbündel 16 auf,
die in einem Winkel von kleiner 90° zum Bürstenstiel 4 angeordnet
sind. Die Borsten 18 der Bündel 16 entsprechen
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in Bezug auf den Borstendurchmesser den kürzeren Borsten 8b gemäß 1,
können
jedoch selbstverständlich
auch von diesen variieren. Gleiches gilt für das Material der Borsten 18.
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Alle
Borsten 18 der parallel orientierten Borstenbündel 16 sind
in 2, einer bevorzugten Ausführung für eine besonders gründliche
Reinigung von hartnäckigen
Verschmutzungen, so zugeschnitten, dass die Borstenspitzen bis zu
zwei gedachten Linien 20, 22 reichen, die ungefähr einen
rechten Winkel ausbilden. Eine der gedachten Linien 20 ist
parallel zum Bürstenstiel 4 ausgerichtet,
die andere der gedachten Linien 22 steht senkrecht dazu.
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- 1
- Bürste
- 2
- Bürstenkopf
- 4
- Bürstenstiel
(Ausschnitt)
- 6
- borstentragende
Fläche
- 8
- Borsten
- 8a
- längere Borsten
- 8b
- kürzere Borsten
- 10
- abgerundete
Zylinderform/Rundung der Zylinderform
- 12
- Borstenbündel
- 12a
- längere Borstenbündel
- 12b
- kürzere Borstenbündel
- 14
- zusätzlicher
kleiner(er) Bürstenkopf
- 16
- Borstenbündel
- 18
- Borsten
- 20
- gedachte
Linie parallel zum Bürstenstiel
- 22
- gedachte
Linie senkrecht zum Bürstenstiel