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Die Erfindung betrifft eine Mantelwellensperre zum Unterdrücken von Mantelwellen auf einem Kabel, welche Mantelwellensperre eine Öffnung aufweist, die zum Aufnehmen des Kabels ausgebildet ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Magnetresonanztomographie-Einrichtung mit einer Sendeantenne und einer Anzahl von solchen innerhalb der Sendeantenne angeordneten Mantelwellensperren, sowie eine Verwendung einer solchen Mantelwellensperre in einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung.
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Bei der Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt, handelt es sich um eine inzwischen weit verbreitete Technik zur Akquisition von Bildern vom Körperinneren eines lebenden Untersuchungsobjekts. Um mit diesem Verfahren ein Bild zu gewinnen, d. h. eine Magnetresonanzaufnahme eines Untersuchungsobjekts zu erzeugen, muss zunächst der Körper bzw. der zu untersuchende Körperteil des Patienten einem möglichst homogenen statischen Grundmagnetfeld (meist als B0-Feld bezeichnet) ausgesetzt werden, welches von einem Grundfeldmagneten der Magnetresonanztomographie-Einrichtung erzeugt wird. Der Grundfeldmagnet ist im Wesentlichen zylindrisch geformt und relative lang, um in seinem Inneren einen möglichst langen Bereich zu schaffen, in dem das homogene statische Grundmagnetfeld existiert, wobei in der zylindrischen Struktur üblicherweise so viel Platz ist, dass ein Patient vollständig darin aufgenommen werden kann.
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Diesem Grundmagnetfeld werden während der Aufnahme der Magnetresonanzbilder schnell geschaltete Gradientenfelder zur Ortskodierung überlagert, die von sog. Gradientenspulen erzeugt werden. Außerdem werden mit einer Hochfrequenzantenne HF-Pulse einer definierten Feldstärke in das Untersuchungsvolumen eingestrahlt, in dem sich das Untersuchungsobjekt befindet. Diese im Gerät fest eingebaute Hochfrequenzantenne wird oftmals als ”Sendeantenne” bezeichnet, wobei weitere gängige Bezeichnungen beispielsweise Bodyresonator, Bodycoil oder Ganzkörperantenne sind. Die Antenne ist häufig als sogenannte Bird-Cage-Antenne, deren Aufbau später noch genauer erläutert wird, oder als Sattelspule aufgebaut. Die Sendeantenne ist innerhalb des Grundfeldmagneten lokalisiert und weist üblicherweise eine Länge wischen 30 cm und 60 cm auf.
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Mittels der HF-Pulse werden die Kernspins der Atome im Untersuchungsobjekt derart angeregt, dass sie um einen sogenannten ”Anregungsflipwinkel” aus ihrer Gleichgewichtslage, welche parallel zum Grundmagnetfeld B0 verläuft, ausgelenkt werden. Die Kernspins präzedieren dann um die Richtung des Grundmagnetfelds B0 Die dadurch erzeugten Magnetresonanzsignale werden von Hochfrequenzempfangsantennen aufgenommen. Bei den Empfangsantennen kann es sich entweder um die gleichen Antennen, mit denen auch die Hochfrequenzpulse ausgestrahlt werden, oder um separate Empfangsantennen handeln. Die Magnetresonanzbilder des Untersuchungsobjekts werden schließlich auf Basis der empfangenen Magnetresonanzsignale erstellt. Jeder Bildpunkt im Magnetresonanzbild ist dabei einem kleinen Körpervolumen, einem sogenannten ”Voxel”, zugeordnet und jeder Helligkeits- oder Intensitätswert der Bildpunkte ist mit der aus diesem Voxel empfangenen Signalamplitude des Magnetresonanzsignals verknüpft.
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Um ein möglichst gutes Signal zu Rauschverhältnis zu erhalten sind die Empfangsantennen als von den Sendeantennen separat ausgeführte Lokalspulen realisiert. Diese Lokalspulen sind für die unterschiedlichen Körperbereiche hinsichtlich ihrer Geometrie und ihres Empfangsprofils optimiert und werden möglichst nahe am Körper des Probanten bzw. Patienten positioniert. Für die Weiterleitung des Magnetresonanzsignals von der Lokalspule hin zu einem Signalverarbeitungssystem werden üblicherweise abgeschirmte Koaxialkabel eingesetzt.
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Bei herkömmlichen Magnetresonanztomographie-Einrichtungen ist die Lokalspule mit einem ersten Koaxialkabel verbunden, das an einem Patiententisch angesteckt wird. Verbunden mit dem Stecker des Patiententisches ist ein weiteres Koaxialkabel, welches das Magnetresonanzsignal aus dem Patiententisch ausleitet und an das Signalverarbeitungssystem weiterleitet. Bedingt durch die elektrischen und magnetischen Felder, welche während der Sendephase der Hochfrequenzpulse entstehen, werden Hochfrequenzströme auf dem Leitungsschirm (Außenleiter) der Koaxialkabel induziert. Diese Ströme werden als Mantelwellen auf einem Kabel bezeichnet und können ohne geeignete unterdrückende Maßnahmen zu Bildstörungen und schlimmstenfalls sogar zu einer Gefährdung des Patienten führen.
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Zwecks Vollständigkeit sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass in speziellen Situationen auch die Lokalspule selbst als Sendeantenne eingesetzt werden kann. Auch in diesem Fall können Mantelwellen entstehen, die dann mit einer Mantelwellensperre unterdrückt werden müssen. Eine solche Situation ist beispielsweise bei Kopfspulen gegeben, die als Sendespulen benutzt werden. Bei einer solchen Kopfspule läuft das Kabel jedoch nicht wie bei der fix installierten Sendespule innerhalb der Sendespule sondern außerhalb der Kopfspule an der Kopfspule vorbei, wobei ebenfalls Mantelwellen im Außenleiter des Kabels erzeugt werden.
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Zur Unterdrückung der Mantelwellen werden in die Patientenliege integrierte Mantelwellensperren eingesetzt, welche eine hochohmige Impedanz Zo für die Hochfrequenzströme darstellen. Die Impedanz Zo kann beispielsweise durch einen Parallelresonator realisiert sein. Dabei wird das Koaxialkabel zu einer Spule aufgewickelt und an den Enden der so erzeugten Wicklung der Leitungsschirm mit einem parallel zu der Wicklung geschalteten Kondensator verbunden. Solche Mantelwellensperren sind in allen Leitungen nötig, die durch die Sendeantenne führen. In der 5 ist eine solche Mantelwellensperre 1 abgebildet. Ein Koaxialkabel 2 mit einem Leitungsschirm 4, der nach außen hin offen liegt und der eine Vielzahl Innenleiter 3 umgibt, ist zu einer Spule 26 gewickelt. Die Spule 26 ist an ihren beiden Enden mit Anschlüssen eines ersten Kondensators 14 verbunden, mit dessen Hilfe die Resonanz des so gebildeten Parallelschwingkreises einstellbar ist. Die Innenleiter 3 sind auf herkömmliche Weise von dem Leitungsschirm 4 isoliert
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Die Impedanz Zo kann auch durch einen λ/4-Sperrtopf (vgl. 6) realisiert werden. Bei einer solchen Lösung ist ein Kupferrohr 27 mit einer Länge L über den Außenleiter 4 des Kabels 2 geschoben. Ein Ende – an der einen Öffnung – des Kupferrohrs 27 wird direkt mit dem Außenleiter verlötet (siehe erste Lötstelle 28) und das andere Ende – an der anderen Öffnung – des Kupferrohrs 27 wird über sogenannte Verkürzungskondensatoren (siehe erster Kondensator 14), die einerseits mit dem Außenleiter 4 und andererseits mit dem Kupferrohr 27 verlötet sind (siehe zweite Lötstellen 29), mit dem Außenleiter 4 elektrisch verbunden. In vielen Fällen werden auch mehrere signalführende Innenleiter 3 zusammengefasst und mit einem einzigen Außenleiter 4 umgeben. Der Ausdruck Verkürzungskondensator stammt eigentlich aus der Funktechnik und bezeichnet dort einen Kondensator, der zur elektrischen Verkürzung von Antennen dient. Er wird dort mit der Antenne in Reihe geschaltet und soll möglichst von hoher Güte sein.
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Neben den zuvor beschriebenen fest am Außenleiter des Kabels verlöteten Sperrtöpfen sind auch Mantelwellensperren in Form von verschiebbar auf dem Kabel montierten Sperrtöpfen bekannt. So zeigen die
DE 102 11 535 A1 und die
DE 10 2006 009 040 A1 jeweils Sperrtöpfe, die außen herum auf einer Innenstruktur in Form eines Hohlzylinders befestigt sind und diese Innenstruktur zur Montage auf das Kabel aufgefädelt ist. Der Sperrtopf ist dabei induktiv mit dem Kabel gekoppelt und auf dem Kabel verschiebbar.
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In den 5 und 6 ist auch der in dem Außenleiter 4 fließende hochfrequente Strom (HF-Strom) I visualisiert, der die zu unterdrückende Mantelwelle bildet. Beide zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Mantelwellensperre gemäß dem Stand der Technik zeichnet aus, dass im Betrieb der Magnetresonanztomographie-Einrichtung die an oder in der Patientenliege montierten Mantelwellensperren zusammen mit dem Patienten und den Lokalspulen durch die Sendeantenne bewegt werden.
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Bei der bekannten Lösung zur Unterdrückung der Mantelwellen ist folglich eine erhebliche Anzahl von Mantelwellensperren in relativ kurzen Abständen zueinander nötig, um entlang der gesamten innerhalb der Sendeantenne nutzbaren Länge der Patientenliege die gewünschte Unterdrückung der Mantelwellen sicherzustellen. Diese Lösung kann relativ aufwändig und daher auch teuer sein. Weiters ist der möglichst flexible Einsatz der Patientenliege nicht gewährleistet, weil die integrierten Mantelwellensperren nur auf eine Resonanzfrequenz abgestimmt sein können. Daher kann eine Patientenliege, die auf eine mit 1,5 Tesla (Magnetresonanzfrequenz für H+-Kerne = 62,66 MHz) betriebene Magnetresonanztomographie-Einrichtung abgestimmt ist, nicht bei einer mit z. B. 3 Tesla (Magnetresonanzfrequenz für H+-Kerne = 125,32 MHz) betriebenen Magnetresonanztomographie-Einrichtung eingesetzt werden, was jedoch wünschenswert wäre. Ein weiterer Nachteil besteht in der Tatsache, dass der Außenleiter 4 ein fixer und genau lokalisierter Bestandteil der Mantelwellensperre ist.
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An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass in anderen Fachgebieten der Technik verschiedene Realisierungen für Mantelwellensperren bekannt sind. So sind beispielweise Trenntransformatoren, kapazitive Koppler oder auch Ferritkerndrosseln bekannt, wobei jede Lösung ihre inhärenten Vor- und Nachteile mit sich bringt. So sind beispielsweise ferritkernbasierte Lösungen, bei denen ein Kabel durch eine Öffnung in dem Ferritkern hindurchgeführt wird, sodass der Ferritkern das Kabel vollständig umschließt, in der Magnetresonanztomographie nicht einsetzbar, weil bedingt durch das relativ hohe Magnetfeld die Ferritkerne in die Sättigung getrieben würden.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mantelwellensperre der eingangs genannten Art sowie eine Magnetresonanztomographie-Einrichtung mit einer Anzahl solcher Mantelwellensperren bzw. eine Verwendung einer Mantelwellensperre bei einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung derart weiterzuentwickeln, sodass die vorstehend genannten Probleme beseitigt sind.
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Diese Aufgabe wird zum einen durch eine Mantelwellensperre zum Unterdrücken von Mantelwellen auf einem Kabel gemäß Patentanspruch 1 und zum anderen durch eine Magnetresonanztomographie-Einrichtung gemäß Patentanspruch 9 sowie durch eine Verwendung der Mantelwellensperre gemäß Patentanspruch 14 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist die Mantelwellensperre einen Körper und eine Öffnung in dem Körper auf, die zum Aufnehmen des Kabels ausgebildet ist, wobei die Öffnung entlang einer Längsrichtung der Mantelwellensperre eine nach außen offene Nut realisiert und derart beschaffen ist, dass das Kabel entlang der Mantelwellensperre aus der Nut heraus- bzw. in sie hineingleiten kann.
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Die Mantelwellensperre wird erfindungsgemäßen bei einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung verwendet und bildet einen Bestandteil einer erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographie-Einrichtung, die eine Sendeantenne und eine Anzahl der erfindungsgemäßen Mantelwellensperren aufweist.
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Bei der Anzahl von Mantelwellensperren kann es sich um eine einzige Mantelwellensperre oder um mehrere Mantelwellensperren handeln. Hinsichtlich der Anzahl ist lediglich gefordert, dass die Wirkung der Mantelwellensperre entlang der wirksamen – in vielen Fällen die geometrische – Länge der Sendeantenne zur Geltung kommt. Somit ergibt sich in Abhängigkeit von der Länge einer Mantelwellensperre die zu wählende Anzahl der Mantelwellensperren in Abhängigkeit von einer gegebenen Länge der z. B. fest installierten Sendeantenne. Jede Mantelwellensperre für sich verursacht eine Schwankung einer Stromverteilung in dem Leitungsschirm des Kabels mit dem Ziel die Amplitude des HF-Stromes auf ein gewisses Maß zu reduzieren bzw. zu begrenzen. So wird beispielsweise bei einer einzigen relativ langen Mantelwellensperre ein relativ hohes Maximum und ein Minimum in der Stromverteilung auftreten. Bei Verwendung von zwei oder mehr Mantelwellensperren wird eine entsprechende Anzahl von Mimima und Maxima erhalten, sodass bei steigender Anzahl die Maximalamplitude entsprechend reduziert wird.
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Da jedoch auch eine nicht fix montierte flexibel positionierbare Lokalspule als Sendespule fungieren kann, kann die erfindungsgemäße Mantelwellensperre auch zum Unterdrücken der durch die Lokalspule verursachten Mantelwelle eingesetzt werden. Da Lokalspulen normalerweise relativ kurz im Verhältnis zu einer stationären Sendespule sind, wird oftmals bereits eine einzige Mantelwellensperre oder eventuell bereits zwei solcher Mantelwellensperren ausreichen, um die nötige Unterdrückung zu erreichen.
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Die erfindungsgemäße Mantelwellensperre wirkt hinsichtlich der Unterdrückung von Mantelwellen wie ein λ/4-Sperrtopf, jedoch mit dem konstruktiven Unterschied, dass keine galvanische Verbindung zwischen dem Außenleiter und der Mantelwellensperre nötig ist und das Kabel nicht vollständig umschlossen ist. Die Mantelwellensperre koppelt im Betrieb induktiv an den Außenleiter des Kabels an und erlaubt eine mit dem λ/4-Sperrtopf ähnlich gute Schirmung der Mantelwellensperre, sodass praktisch keine negative Beeinflussung von Messergebnissen oder der Performance der Magnetresonanztomographie-Einrichtung zu erwarten ist. Die erfindungsgemäße Mantelwellensperre erlaubt erstmals eine vollständige mechanische Entkopplung der Mantelwellensperre von dem durch die Mantelwellensperre zu beeinflussenden Kabel. Zudem ist die Sperrwirkung der Mantelwellensperre nicht mehr von dem Schirm des Kabels abhängig. Daher kann das Kabel nun losgelöst von der Mantelwellensperre bewegt werden und beispielsweise aus der Nut heraus gleiten oder in sie hinein gleiten. Daher sind auch vollständig mit Kunststoff überzogene Kabel einsetzbar. Es können jedoch auch mit Kunststoff überzogene dem Kabel zugewandte Flächen vorgesehen sein, wenn Kabel mit einem freiliegenden Metallgeflecht als Außenleiter eingesetzt werden. Bei einer entsprechenden Dimensionierung der Nut kann auch eine Mehrzahl an Kabel in ihr aufgenommen werden. Da das Kabel nicht mehr ein Bestandteil der Mantelwellensperre ist kann es nun losgelöst davon geprüft und auf die jeweilige Magnetresonanzfrequenz abgestimmt werden. Gleichzeitig kann die Patientenliege unabhängig von der Mantelwellensperre bewegt werden.
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Durch die flexiblere Verwendbarkeit der Patientenliege und durch die konstruktive Ausgestaltung der Mantelwellensperre und die Abkopplung der Mantelwellensperre von der Patientenliege ergibt sich in wirtschaftlicher Hinsicht eine erhebliche Kostenersparnis, und zwar nicht nur bei der Herstellung von sowohl der Mantelwellensperre also auch der Magnetresonanztomographie-Einrichtung, sondern auch beim Betrieb der Magnet resonanztomographie-Einrichtung.
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Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei die unabhängigen Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen Ansprüchen einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet sein können.
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Betreffend den Querschnitt bzw. die Querschnittsform der Nut kann eine im Wesentlichen kantig oder mit abgerundeten Kanten ausgeführte U-Form vorgesehen sein. Ebenso ist eine V-förmige Ausgestaltung des Querschnitts der Nut möglich. Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Querschnitt der Nut eine Kreissegmentform aufweist, wie beispielsweise die eines Halbkreises. Dadurch ist eine höhere Güte des Sperrtopfs erhalten, weil bei dieser Form relativ geringe magnetische Verluste im magnetischen Kreislauf auftreten. Es sind jedoch auch ovale oder andere Formen anwendbar.
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In funktionaler Analogie zum Stand der Technik, gemäß dem der Außenleiter des Kabels einen Rückfluss des Stroms bei bekannten Mantelwellensperren realisiert, ist bei der erfindungsgemäßen Mantelwellensperre auf vorteilhafte Weise vorgesehen, dass die Nut an oder unter ihrer dem aufgenommenen Kabel zugewandten Oberfläche eine erste metallisierte Schicht aufweist, welche die Stromzirkulation an Stelle des Außenleiters des Kabels übernimmt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der Körper der Mantelwellensperre an oder unter seinen außerhalb der Nut liegenden Oberflächen eine zweite metallisierte Schicht auf. Diese zweite metallisierte Schicht ermöglicht einerseits einen Stromfluss und andererseits einen Abschirmeffekt, mit dem erreicht wird, dass praktisch kein Streufeld aus der Mantelwellensperre über diese Oberflächen entweichen kann und somit Störungen der Magnetresonanztomographie-Einrichtung durch solche Streufelder praktisch vermieden sind.
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Um einen Austritt des im Betrieb im Körper der Mantelwellensperre existierenden magnetischen Feldes und ein Umschließen des in der Mantelwellensperre aufgenommenen Leiters durch dieses Magnetfeld zu ermöglichen, weist die Mantelwellensperre benachbart zu der Nut auf der einen Seite der Nut einen entlang der Nut verlaufenden ersten Spalt und ebenfalls benachbart zu der Nut auf der anderen Seite der Nut einen entlang der Nut verlaufenden zweiten Spalt auf. Die beiden Spalte unterbrechen die metallisierte zweite Schicht an ihren Positionen auf der Oberfläche des Körpers der Mantelwellensperre. Durch diese Spalte hindurch kann das Magnetfeld je nach Orientierung austreten bzw. eintreten und so eine geschlossene Feldlinie um das Kabel bilden.
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Um die Resonanzfrequenz der Mantelwellensperre zu tunen bzw. an einen erwünschten Wert anzupassen, ist die erfindungsgemäßen Mantelwellensperre derart ausgebildet, dass die zweite metallisierte Schicht durch zumindest einen dritten Spalt unterbrochen ist, der quer zu der Längsrichtung der Mantelwellensperre in Umfangsrichtung des Körpers mit Ausnahme der Nut verläuft. Der so geschaffene dritte Spalt wird durch zumindest einen ersten Kondensator überbrückt. Es sind also die an den dritten Spalt angrenzenden metallisierten Schichten mit jeweils einem Anschluss des Kondensators kontaktiert. Gemäß dieser Ausbildung sind mit Hilfe der metallisierten Oberflächen des Körpers induktive Elemente geschaffen, die zusammen mit dem Kondensator einen Parallelresonator bilden, der auf die gewünschte Resonanzfrequenz abgestimmt ist. Es sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass auch eine Realisierung ohne Kondensator denkbar ist, wenn die durch den dritten Spalt erhaltene Kapazität ausreicht, um die gewünschte Magnetresonanzfrequenz zu erhalten.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Mantelwellensperre derart ausgebildet sein, dass die metallisierte erste Schicht auf der einen Seite der Nut durch einen entlang der Nut verlaufenden ersten Spalt und auf der anderen Seite der Nut durch einen entlang der Nut verlaufenden zweiten Spalt unterbrochen ist. Es sind somit die beiden Spalte, welche ein Aus- bzw. Eintreten des ein aufgenommenes Kabel umschließenden Magnetfeldes ermöglichen, nicht mehr an den äußeren Stirnflächen des Körpers der Mantelwellensperre angeordnet, sondern bereits innerhalb der Nut – beispielsweise in ihrem äußeren Randbereich – lokalisiert. Dieser Aspekt der Erfindung wirkt sich positiv auf das Abschirmverhalten des die Mantelwelle kompensierenden Magnetfeldes aus, da der zu überbrückende Luftspalt kürzer ist, als dies bei einer Anordnung der beiden Spalte an einer außerhalb der Nut gelegenen Position der Oberfläche des Körpers ist. Um den abschirmenden Effekt zu verstärken kann die Tiefe der Nut erhöht werden, wobei man beispielsweise die zu der Nut korrespondieren Seitenwände des Körpers verlängern kann.
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Die Mantelwellensperre kann beispielsweise durch den Körper bildende metallisierte bzw. metallische Schichten realisiert sein, so dass der Körper an sich einen Hohlraum aufweist, der durch die metallisierten Schichten räumlich begrenzt wird. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn der Körper zumindest teilweise aus einem Kunststoff gefertigt ist, der jedoch entsprechende Eigenschaften aufweisen sollte, um ihn bei Hochfrequenzanwendungen einsetzbar zu machen. Ein solcher Kunststoffkörper wirkt dann als mechanischer Träger für die auf ihm oder in ihm vorgesehenen metallisierten Schichten bzw. Oberflächen und erhöht die mechanische Festigkeit der Mantelwellensperre und folglich auch ihre mechanische Belastbarkeit. Bei einem solchen auf Kunststoff basierenden Körper können metallisierte Schichten an seiner Oberfläche oder unter seinen Oberfläche, also beispielsweise eingegossen sein. Wenn die äußeren Oberflächen, unter denen die metallisierten Schichten lokalisiert sind, durch Kunststoff realisiert sind, kommt neben der mechanisch stabilisierenden Wirkung auch die isolierende Wirkung und die schützende Wirkung des Kunststoffs positiv zum Tragen.
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Die erfindungsgemäßen Mantelwellensperren können bei einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung beispielsweise ganz oder teilweise an oder in einer Patientenliege befestigt sein. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Anzahl der Mantelwellensperren jedoch innerhalb der fix installierten Sendespule, insbesondere ebenfalls fix installiert, wobei die Mantelwellensperren bevorzugt stationär mit einem Träger der Sendeantenne verbunden sind. Dadurch kann die Anzahl der Mantelwellensperren derart gewählt bzw. begrenzt werden, dass die aufsummierte Länge der Anzahl der Mantelwellensperren genau der geometrischen bzw. effektiven Länge der Sendeantenne entspricht, die im Normalfall wesentlich kürzer als die Länge der Patientenliege sein wird. Dadurch ist ein erheblicher Einsparungseffekt erhalten. Zugleich ist ermöglicht, dass die Patientenliege für verschiedene Magnetresonanztomographie-Einrichtungen verwendet werden kann, weil sie keine auf eine bestimmte Einrichtung abgestimmten frequenzabhängigen Bauteile mehr aufweist. Auch das Verhalten des Gesamtsystems wird auf vorteilhafte Weise beeinflusst, weil der Einfluss auf die Sendeantenne nun unabhängig von der Position der Patientenliege ist, die ja keine frequenzabhängigen Bauteile mehr aufweist.
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Betreffend einen Einsatz bzw. eine Verwendung der erfindungsgemäßen Mantelwellensperre bei einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung kann vorgesehen sein, dass die aufsummierte Länge der Anzahl der Mantelwellensperren zumindest so lang wie die geometrische Länge der Sendeantenne ist. Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die aufsummierte Länge der Anzahl der Mantelwellensperren zumindest so lang wie die effektive Länge der Sendeantenne ist, die im Normalfall größer als die geometrische Länge der Sendeantenne sein wird. Damit ist sichergestellt, dass in Bereichen eines Kabels, in dem verursacht durch das Feld der Sendeantenne Mantelwellen entstehen können, die geforderte Unterdrückung der Mantelwellen durch die Mantelwellensperren bzw. eine Kette solcher Mantelwellensperren sichergestellt ist.
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Gemäß einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist bei einer erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographie-Einrichtung eine Kette von Mantelwellensperren installiert. Dies kann so erfolgen, dass einzelne Mantelwellensperren mit Abstand zueinander positioniert sind. Bevorzugt können die Mantelwellensperren auch direkt – ohne Abstand zueinander – aneinander gereiht werden, sodass ihre einander zugewandten Stirnflächen einander elektrisch leitend berühren. Es können somit benachbart lokalisierte zweite metallisierte Schichten vorliegen, wobei bevorzugt eine davon weggelassen werden kann, sodass eine einzige zweite metallisierte Schicht eine gemeinsame Stirn- oder präziser innere Trennflächen von zwei benachbarten Mantelwellensperren bildet. Dadurch entsteht eine entlang der Anzahl der Mantelwellensperren verlaufende erste metallisierte Schicht innerhalb der durchgehenden Nut, welche die einzelnen Mantelwellensperren miteinander elektrisch leitend verbindet. Diese die gemeinsame Nut auskleidende oder bildende erste metallisierte Schicht kann jedoch auch separat gefertigt werden und mit den zweiten metallisierten Schichten kontaktiert werden, um eine identisch wirkenden Struktur zu erhalten. Durch diese Ausführungsform ist sichergestellt, dass sich die Sperrwirkung selbst bei einem aus der Nut abschnittsweise herausgleitenden oder hineingleitenden Kabel praktisch nicht verändert und zugleich die mechanische Stabilität der Kette der Mantelwellensperren entsprechend positiv beeinflusst wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen.
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Es zeigen:
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1 eine Mantelwellensperre gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 auf stark schematisierte Weise eine Sendeantenne einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung mit einer Anzahl von Mantelwellensperren gemäß 1,
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3 auf analoge Weise wie die 2 eine Patientenliege einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung mit einer Anzahl der Mantelwellensperren gemäß 1,
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4 stark schematisiert das Wirkungsprinzip der Mantelwellensperre gemäß 1,
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5 auf schematische Weise eine erste Ausführungsform einer Mantelwellensperre gemäß dem Stand der Technik,
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6 auf analoge Weise wie die 5 eine zweite Ausführungsform einer Mantelwellensperre gemäß dem Stand der Technik,
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7 eine Mantelwellensperre gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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8 eine Mantelwellensperre gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung mit einer kreissegmentförmigen Nut.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Mantelwellensperre 1 dargestellt, in die ein Kabel 2 eingelegt ist.
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Das Kabel 2 weist einen Innenleiter 3 auf, der im Betrieb üblicherweise Signale führt, und einen Außenleiter 4 auf, der eine abschirmende Wirkung für den Innenleiter 3 hat. Die abschirmende Wirkung wird durch ein Drahtgeflecht realisiert, welches den Innenleiter 3 umgibt. Der Innenleiter 3 ist gegenüber dem Außenleiter 4 isoliert.
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Die Mantelwellensperre 1 weist einen Körper 5 auf, der im vorliegenden Fall durch einen HF-tauglichen Kunststoff realisiert ist. Der Körper 5 weist eine Öffnung 6 auf, die zum Aufnehmen des Kabels 2 ausgebildet ist. Die Öffnung 6 weist eine entlang einer Längsrichtung 7 der Mantelwellensperre 1 verlaufende und nach außen offene Nut 8 auf, die derart beschaffen ist, dass das Kabel 2 entlang der Mantelwellensperre 1 durch die Nut 8 heraus- bzw. hineingleiten kann. Die Nut 8 weist an ihrer dem aufgenommenen Kabel 2 zugewandten Oberfläche eine erste metallisierte Schicht 9 auf.
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Die anderen Oberflächen bzw. Seiten des Körpers 5, die außerhalb der Nut 8 liegen, weisen eine zweite metallisierte Schicht 10 auf. Die zweite metallisierte Schicht 10 verläuft an der oberen Stirnfläche des Körpers 5 benachbart zu der Nut 8, an der an die obere Stirnfläche angrenzenden linken (nicht sichtbaren) und rechten Seitenflächen das Köpers 5, an der vorderen und hinteren (nicht sichtbaren) Stirnflächen des Körpers 5, sowie an der unteren (nicht sichtbaren) Seite des Körpers 5. An der in Bezug auf die Zeichenfläche nach oben ragenden Stirnfläche des Körpers 5 sind ein erster Spalt 11 und ein zweiter Spalt 12 vorgesehen, wobei die beiden Spalte 11 und 12 die zweite metallisierte Schicht 10 unterbrechen. Die beiden Spalte 11 und 12 verlaufen parallel zu der Nut 8 entlang der linken und der rechten Seite der Nut 8. Die zweite metallisierte Schicht 10 ist weiters durch einen dritten Spalt 13 unterbrochen, der quer zu der Längsrichtung 7 der Mantelwellensperre 1 in Umfangsrichtung des Körpers 5 mit Ausnahme der Nut 8 verläuft. Der dritte Spalt 13 erstreckt sich demnach kreuzend die beiden Spalte 11 und 12 an der oberen Stirnfläche des Körpers 5, an der an die obere Stirnfläche angrenzenden linken und rechten Seitenfläche des Körpers 5 und an der unteren Seite des Körpers 5.
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Dieser dritte Spalt 13 ist durch zumindest einen Kondensator, im vorliegenden Fall jedoch konkret zwei erste Kondensatoren 14 überbrückt. Dabei ist es grundsätzlich eine Frage der Designrahmenbedingungen an welcher Stelle der erste Kondensator 14 den dritten Spalt 13 überbrückt. Es kann prinzipiell ein einziger erster Kondensator 14 vorgesehen sein. Hinsichtlich der Unterdrückungswirkung auf die Mantelwellen kann es jedoch von Vorteil sein, wenn mehr als ein erster Kondensator 14 vorgesehen ist. Die Mehrzahl dieser ersten Kondensatoren 14 kann vorteilhafterweise gleichmäßig entlang des dritten Spaltes 13 verteilt sein.
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Die erfindungsgemäße Mantelwellensperre 1 wirkt wie ein λ/4-Sperrtopf, jedoch ohne galvanische Verbindung mit dem Außenleiter 4 des Kabels 2 und ohne das Kabel 2 vollständig zu umschließen.
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Die prinzipielle Funktionsweise der Mantelwellensperre 1 ist in der 4 stark schematisiert dargestellt. Wie in der 4 ersichtlich ist, bilden die metallisierten Schichten 9 und 10 in der Zeichenebene der 4 durchgehende elektrische Leitungen, deren Ende an den außen liegenden Oberflächen des Körpers 5 mit Hilfe der ersten Kondensatoren 14 über den dritten Spalt 13 hinweg verbunden sind. Gleiches gilt für die untere Seite des Körpers 5, welche in der Zeichenebene unterhalb des Kabels 2 lokalisiert ist. Somit ist ein Parallelresonator realisiert, der eine induktive Komponente und eine kapazitive Komponente aufweist, wobei mit Hilfe der ersten Kondensatoren 14 die gewünschte Resonanzfrequenz eingestellt wird. Die metallisierten Schichten 9 und 10, welche die durchgehende Kupferleitung realisieren, erlauben nun in dem Parallelresonator eine Stromzirkulation, die ihrerseits ein Magnetfeld B treibt, welches das Kabel 2 vollständig umschließt und seinerseits derart auf den Außenleiter 4 wirkt, dass die Mantelwellen unterdrückt werden. Wie in der 4 schematisch dargestellt, tritt das Magnetfeld B aus dem zweiten Spalt 12 aus dem Körper 5 aus und durch den ersten Spalt 11 in den Körper 5 ein. Die zwischen den Spalten 11 und 12 gebildete Luftstrecke ist im Wesentlichen der einzige Bereich, in dem das Magnetfeld B den Körper 5 verlässt, da die metallisierten Schichten 9 und 10 ein Austreten des Magnetfelds B aus dem Körper 5 an anderen Stellen des Köpers 5 verhindern. Im Gegensatz zu einem konventionellen λ/4-Sperrtopf ist jedoch im vorliegenden Fall die erste metallisierte Schicht 9 innerhalb der Nut 8 für den Stromtransport zuständig, der bei einem konventionellen λ/4-Sperrtopf über den Außenleiter 4 des Kabels 2 erfolgen würde (vgl. 6). Mit der erfindungsgemäßen Mantelwellensperre 1 lassen sich genauso hohe Sperrwirkungen – also im Bereich > 25 dB – erreichen, wie mit konventionellen Mantelwellensperren.
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Hinsichtlich der Abmessungen des Körpers 5 sei beispielhaft erwähnt, dass bei einem Durchmesser des Kabels 2 von ca. 0,8 cm eine Höhe von 5 cm, eine Breite von 3 cm und eine Länge von 20 cm möglich ist. Die innere Breite der Nut 8 kann mit 1 cm und die Tiefe der Nut 8 mit 4 cm gegeben sein. Diese Werte beschreiben jedoch nur die Dimension der Mantelwellensperre 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel und sind nicht einschränkend oder limitierend auszulegen.
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In der 2 ist stark schematisiert eine Sendeantenne 16 gemäß einer möglichen Ausführungsform, nämlich eine sogenannte Bird-Cage-Sendeantenne einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung 15 dargestellt. Die Sendeantenne 16 weist acht leitende Stäbe 17a auf, die an zwei Ringen 17b befestigt sind, welche einen Rückleiter für den Strom in den Stäben 17a bilden. Eine solche Bird-Cage-Sendeantenne kann, muss jedoch nicht von einem zusätzlichen Kupferschirm umgeben sein und kommt im Wesentlichen ohne zusätzliche Kondensatoren aus.
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An der Innenseite der Sendeantenne 16 befindet sich eine Anzahl von fünf Mantelwellensperren 1, welche eine Mantelwellensperr-Kette 24 realisieren. Um den mantelwellenverursachenden Effekt der Sendeantenne 16 einer solchen Magnetresonanztomographie-Einrichtung 15 zu unterdrücken, ist es vorteilhaft, wenn die aufsummierte Länge der Anzahl der Mantelwellensperren 1 zumindest so lange wie die effektive Länge der Sendeantenne 16 ist. Üblicherweise wird diese Länge größer als die geometrische bzw. physikalische Länge der Sendeantenne 16 sein. Dies ist im vorliegenden Fall durch fünf Mantelwellensperren 1, welche hinsichtlich ihrer aufsummierten Länge über die Länge der Sendeantenne 16 hinausragen, visualisiert. Wenn also die Sendeantenne 16 ca. 30 cm lang ist, kann die aufsummierte Länge der Anzahl der Mantelwellensperren 1 beispielsweise ca. 40 cm betragen, um die Mantelwellen effektiv zu unterdrücken.
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Im Unterschied zum Stand der Technik ist die Kette 24 der erfindungsgemäßen Mantelwellensperren 1 stationär und fix innerhalb der fix lokalisierten Sendeantenne 16 positioniert.
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Dies ist in 2 angedacht, jedoch nicht explizit visualisiert, und in der 3 explizit visualisiert. In der 3 sind drei Mantelwellensperren 1 dargestellt. Gemäß der 3 ist die Mantelwellensperr-Kette 24 losgelöst von einem Liegenbrett 18 fix und stationär mit einer Trägereinrichtung 21 der Sendeantenne 16 der Magnetresonanztomographie-Einrichtung 15 über eine Befestigungseinrichtung 22 verbunden.
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In der 3 ist weiterst ein auf dem Liegenbrett 18 positionierter Patient 19 dargestellt. Der Kopf des Patienten 19 ist mit einer Lokalspule 20 abgedeckt, mit deren Hilfe Kernspinsignale, welche mit Hilfe der stationären Sendeantenne 16 im Kopf des Patienten 19 angeregt werden, empfangen werden und über das an die Lokalspule 20 angeschlossene Kabel 2 an ein aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestelltes Signalverarbeitungssystem weitergeleitet werden. Die hintereinander bzw. in Serie angeordneten drei Mantelwellensperren 1 bilden die Mantelwellensperr-Kette 24. Die vorteilhafte Ausgestaltung der einzelnen Mantelwellensperren 1 ermöglicht nun ein Vorwärts- und Rückwärtsbewegen der Patientenliege 18, was durch die Pfeile V (wie vorwärts) bzw. R (wie rückwärts) angedeutet ist. Bei diesen Bewegungen wird das Kabel 2 je nach Positionsveränderung des Liegenbretts 18 aus der Nut 8 herausgehoben bzw. in die Nut 8 eingeführt. Durch die freie Beweglichkeit des Kabels 2 ist eine vollständige mechanische als auch galvanische Entkopplung zwischen der Mantelwellensperre 1 und dem Außenleiter 4 des Kabels 2 erhalten. Lediglich die induktive Kopplung zwischen der Mantelwellensperre 1 und dem Außenleiter 4 des Kabels 2 bewirkt die gewünschte Unterdrückung der Mantelwellen.
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Zwecks Vollständigkeit der Erläuterung der 3 sei hier noch erwähnt, dass in der 3 der leitende Stab 17a der Sendeantenne 16 dargestellt, wobei es sich im vorliegenden Fall um einen anderen Typ der Sendeantenne 16 als den in der 2 dargestellten handelt, was jedoch die gegenständliche Erfindung nicht weiter betrifft. Im vorliegenden Fall sind die Enden des leitenden Stabs 17a mit einer Massefläche 25 über zweite Kondensatoren 23 verbunden, sodass eine frequenzmäßige Anpassung hinsichtlich der Sendeantenne 16 erhalten ist.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in 7 visualisiert ist, sind der erste und der zweite Spalt 11 und 12 nicht an den äußeren Stirnflächen bzw. Oberflächen des Körpers 5, die nun durchgehend mit der zweiten metallisierten Schicht 10 überzogen sind, sondern innerhalb der Nut 8 lokalisiert. Diese die Position des Austritts bzw. des Eintritts des Magnetfeldes B determinierenden Spalte 11 und 12 können jedoch auch in Übergangsbereichen zwischen der äußeren Stirnfläche des Körpers 5 und der Nut 8 lokalisiert sein. Ihre Position beeinflusst die Feldverteilung des außerhalb des Körpers existierenden Magnetfelds B. Auch die quer zur Längsrichtung 7 gemessene Breite der Spalte 11 und 12 kann zur Beeinflussung der Feldverteilung genutzt werden, sodass Streufelder vermieden bzw. verringert werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine Anzahl der Mantelwellensperren 1 eine die Mantelwellensperren 1 verbindende Nut 8 aufweist. Diese verbindende Nut 8 kann beispielsweise mit Hilfe der nunmehr durchgehenden – also einzelne Mantelwellensperren 1 überspannenden – ersten metallisierten Schicht 9, die faktisch eine leitende Schiene oder Fläche aus Metall bildet, realisiert sein, was eine kompakte Ausführung und eine höhere Stabilität der Mantelwellensperr-Kette 24 bewirkt. Eine derart erhaltene Mantelwellensperr-Kette 24 kann auch in einem Block aus HF-tauglichem Kunststoff eingegossen sein.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das quer zur Längsrichtung 7 verlaufende Profil der Nut 8 kreissegmentförmig gestaltet, sodass magnetische Verluste möglichst gering gehalten werden. Die Mantelwellensperre 1 gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist in der 8 in einer Frontalansicht auf die vordere Stirnfläche des Körpers 5 dargestellt. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist auch das Ein- bzw. Ausführen des Kabels 2 erheblich erleichtert.
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Hinsichtlich der in Längsrichtung 7 gemessenen Breite des dritten Spaltes 13 sei erwähnt, dass diese Breite vorzugsweise derart gewählt werden muss, dass eine geforderte elektrische Durchschlagsfestigkeit gewährleistet wird.
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Die metallisierten Schichten 9 und 10 sind bevorzugt aus Kupfer realisiert, wobei an dieser Stelle jedoch erwähnt sei, dass jedes andere Metall, jede Metall-Legierung oder ganz allgemein jedes leitfähige Material zum Einsatz kommen kann, vorausgesetzt dass die für den Parallelresonator benötigte induktive Wirkung dieser Schichten 9 und 10 erhalten ist.
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Hinsichtlich der Form des Körpers 5 sei erwähnt, dass der Körper 5 immer scharfkantig visualisiert wurde, jedoch ebenso Körperformen mit abgerundeten Kanten angedacht sind. Ebenso kann die äußere Form des Körpers 5 in Bezug auf seine Längsrichtung 7 von der ebenen Fläche abweichen, was in Analogie dazu auch für die Form der Nut 8 gilt. Die Nut 8 kann weiters durch eine Kunststoffschicht überzogen sein, sodass ein Scheuern des Kabels 2 oder der Kabel 2 und die damit einhergehende Gefahr der Beschädigung der ersten metallisierten Schicht 9 oder des Kabels 2 reduziert oder gänzlich vermieden ist.
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Hinsichtlich der Befestigung der Mantelwellensperren 1 sei an dieser Stelle noch festgehalten, dass dies an anderen als den hier offenbarten Gegenständen der Magnetresonanztomographie-Einrichtung erfolgen kann, die selbst fix lokalisiert sind, sodass auch die Mantelwellensperren 1 fix lokalisiert in Bezug auf die Sendeantenne 16 sind.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei der vorhergehend detailliert beschriebenen Mantelwellensperre 1 lediglich um spezielle Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Zudem sei erwähnt, dass, obwohl die erfindungsgemäße Mantelwellensperre 1 immer im Zusammenhang mit einer Magnetresonanztomographie-Einrichtung 15 erörtert wurde, durchaus auch andere Einrichtungen oder Verwendungen der erfindungsgemäßen Mantelwellensperre 1 angedacht sind, die sich dem Fachmann durch das Studium dieser Beschreibung eröffnen. Insbesondere können dies neben Anwendungen im medizintechnischen auch Anwendungen im nicht medizintechnischen Bereich der Technik sein, in denen Mantelwellensperren 1 eine Rolle spielen und ein Kabel 2 in eine Mantelwellensperre 1 hinein bzw. aus ihr herausbewegt werden muss. Die Erfindung kann daher auch in wissenschaftlichen und/oder industriellen Einsätzen genutzt werden.
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Es wird der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein” bzw. „eine” nicht ausschließt, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließen die Begriffe „Einheit”, „Modul” oder „Einrichtung”, etc. nicht aus, dass diese aus mehreren Komponenten bestehen, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mantelwellensperre
- 2
- Kabel
- 3
- Innenleiter
- 4
- Außenleiter
- 5
- Körper
- 6
- Öffnung
- 7
- Längsrichtung
- 8
- Nut
- 9
- erste metallisierte Schicht
- 10
- zweite metallisierte Schicht
- 11
- erster Spalt
- 12
- zweiter Spalt
- 13
- dritter Spalt
- 14
- erster Kondensator
- 15
- Kernspintomographie-Einrichtung
- 16
- Sendeantenne
- 17a
- Leitender Stab
- 17b
- Ring
- 18
- Liegenbrett
- 19
- Patient
- 20
- Lokalspule
- 21
- Trägereinrichtung
- 22
- Befestigungseinrichtung
- 23
- zweiter Kondensator
- 24
- Mantelwellensperr-Kette
- 25
- Massefläche
- 26
- Spule
- 27
- Kupferrohr
- 28
- erste Lötstelle
- 29
- zweite Lötstelle
- R
- Rückwärtsrichtung
- V
- Vorwärtsrichtung
- B
- Magnetfeld
- L
- Länge
- I
- HF-Strom
- Zo
- Impedanz