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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Verbrennungskraftmaschine mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1.
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Es
ist allgemein bekannt, dass der Start und der folgende Warmlauf
einer Verbrennungskraftmaschine hinsichtlich der an die Umwelt abgegebenen Schadstoffe
im Abgas der Verbrennungskraftmaschine kritisch ist. Da im und unmittelbar
nach dem Start der Verbrennungskraftmaschine entweder die Lambdasonden
grundsätzlich noch nicht betriebsbereit sind oder eine
für die jeweiligen Zylinder der Verbrennungskraftmaschine
arbeitende Lambdasonde nicht oder noch nicht selektiv arbeitet,
ist eine Regelung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses entweder
grundsätzlich noch nicht möglich oder eben nicht
oder noch nicht zylinderselektiv. Während dieser Phase
wird deshalb lediglich ein Sollwert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
vorgegeben und es erfolgt eine Steuerung des Anteils an Kraftstoff,
bevorzugt durch die Einstellung einer Ansteuerdauer von Kraftstoffeinspritzventilen.
Bedingt durch verschiedene Störgrößen
ist diese Steuerung jedoch unvollkommen und gegebenenfalls werden
mehr Schadstoffe an die Umwelt abgegeben als nötig.
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Aus
der
DE 102 52 423
A1 ist ein Verfahren zur Korrektur des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
in der Warmlaufphase einer Verbrennungskraftmaschine vorbekannt,
wobei die Lambdasonden noch nicht betriebsbereit sind. Dabei wird
nach dem Start der Verbrennungskraftmaschine bis zur Betriebsbereitschaft der
Lambdasonden eine Korrektur des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
in Abhängigkeit eines Vergleiches zwischen einem Ist- und
einem Soll-Laufunruhewert durchgeführt. Liegt eine Abweichung
vor, wird das Kraftstoff-Luft-Verhältnis korrigiert, bis
Ist- und Soll-Laufunruhewert übereinstimmen. Um eine unzulässige
Korrektur des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses zu vermeiden,
sind einstellbare obere und untere Grenzen vorgesehen.
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Nachteilig
bei diesem Verfahren ist es, dass nicht festgestellt werden kann,
woraus sich eine Abweichung zwischen dem Ist- und dem Soll-Laufunruhewert
ergibt, also ob nicht schon zu viel oder ob noch zu wenig Kraftstoff
zugemessen wird. Das heißt, es ist nicht eindeutig, ob
die Verbrennungskraftmaschine im Bereich einer Laufgrenze betrieben wird,
bei der zuviel Kraftstoff zu erhöhten Ist-Laufunruhewerten
führt oder ob die Verbrennungskraftmaschine im Bereich
einer Laufgrenze betrieben wird, bei der zu wenig Kraftstoff zu
erhöhten Ist-Laufunruhewerten führt. Eine Aussage
darüber ist nur durch das Anfahren der oberen beziehungsweise
unteren einstellbaren Grenzen möglich. Es ist dabei nicht auszuschließen,
dass schon zu viel Kraftstoff zugemessen wird und zum Anfahren der
jeweiligen Grenze noch mehr Kraftstoff zugemessen und auf die Weise
unnötig viele Schadstoffe an die Umwelt abgegeben werden.
Es ist weiterhin von Nachteil, dass die genannten Grenzen Sicherheiten
aufweisen müssen, da während der Entwicklung einer
Verbrennungskraftmaschine das Verhalten einzelner Entwicklungsexemplare
auf eine gesamte Serie übertragen werden muss.
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Aufgabe
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein möglichst
exemplarunabhängiges Verfahren zum Betrieb einer Verbrennungskraftmaschine bereitzustellen,
wobei ohne grundsätzlich betriebsbereite Lambdasonden oder
ohne für die betrachteten Zylinder der Verbrennungskraftmaschine
selektiv arbeitende mindestens eine Lambdasonde bestimmt werden
kann, ob die Verbrennungskraftmaschine grundsätzlich oder
ein Zylinder der Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines unerwünscht
unterstöchiometrischen oder überstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses betrieben wird, so dass ohne das
Anfahren von bestimmten Grenzen gezielt das Kraftstoffluft-Verhältnis
korrigiert werden kann, wobei nicht unnötig viele Schadstoffe
an die Umwelt abgegeben werden und die Laufunruhe nicht unnötig
stark ansteigt.
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Lösung
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Diese
Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung dadurch gelöst,
dass während des Betriebes der Verbrennungskraftmaschine
auch ohne betriebsbereite Lambdasonden oder ohne eine für
die betrachteten Zylinder selektiv arbeitende mindestens eine Lambdasonde
eine Variation des Zündzeitpunktes mindestens eines Zylinders
der Verbrennungskraftmaschine durchgeführt wird und aus
der sich durch die Varia tion des Zündzeitpunktes ergebenden Änderung
des von dem Zylinder bereitgestellten Drehmomentbeitrages bestimmt
wird, ob dem Zylinder schon zu viel oder noch zu wenig/noch zu viel oder
schon zu wenig Kraftstoff zugemessen wird. Eine Änderung
des von dem Zylinder bereitgestellten Drehmomentbeitrages wird bevorzugt
durch eine Analyse der Kinematik der Rotation der Kurbel- oder Nockenwelle
der Verbrennungskraftmaschine ermittelt, beispielsweise durch eine
Analyse der Drehgeschwindigkeit und/oder der Drehbeschleunigung. Insbesondere
wird erfindungsgemäß, die Erkenntnis genutzt,
dass bei dem Betrieb einer Verbrennungskraftmaschine im Bereich
eines überstöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
eine definierte Variation des Zündzeitpunktes eine im Vergleich
zu einem Betrieb im Bereich eines unterstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses vergleichsweise geringe Änderung
des von dem Zylinder bereitgestellten Drehmomentbeitrages bewirkt.
Aufbauend auf diesen Zusammenhang ist erfindungsgemäß vorteilhaft
auf sehr einfache Weise eine erste Abschätzung möglich,
ob die Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines über-
oder unterstöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
betrieben wird. In Abhängigkeit dieser ersten Abschätzung
ist es erfindungsgemäß vorteilhaft möglich,
gezielt das Kraftstoff-Luft-Verhältnis zu korrigieren,
ohne unnötig viele Schadstoffe an die Umwelt abzugeben.
Ergibt die Variation des Zündzeitpunktes, dass die Verbrennungskraftmaschine
im Bereich eines überstöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
betrieben wird, kann in einem folgenden Schritt gezielt mehr Kraftstoff
zugemessen werden, etwa durch die Verlängerung der Ansteuerdauer
der Einspritzventile. Ergibt die Variation des Zündzeitpunktes,
dass die Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines unterstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses betrieben wird, kann in einem
folgenden Schritt gezielt weniger Kraftstoff zugemessen werden,
etwa durch die Verkürzung der Ansteuerdauer der Einspritzventile.
Ein Herantasten an Grenzen zur Bestimmung, ob die Verbrennungskraftmaschine
im Bereich eines über- oder unterstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses betrieben wird, um erst dann
gezielt mehr oder weniger Kraftstoff zuzumessen, entfällt
erfindungsgemäß vorteilhaft. Außerdem
ist das erfindungsgemäße Verfahren sehr prozesssicher
und unabhängig von Exemplarstreuungen, da das Verfahren
auf einer relativen Bewertung aufbaut, also zunächst bestimmt wird,
ob das Kraftstoff-Luft-Verhältnis tendenziell über-
oder unterstöchiometrisch ist, um dann gezielte Gegenmaßnahmen
durchzuführen.
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In
einer Ausführung der vorliegenden Erfindung wird zur Bestimmung,
ob dem mindestens einen Zylinder einer Verbrennungskraftmaschine schon
zu viel oder noch zu wenig Kraftstoff zugemessen wird, die Variation
des Zündzeitpunktes mit einer Variation der Zumessung von
Kraftstoff zu dem mindestens einen Zylinder der Verbrennungskraftmaschine
kombiniert. Insbesondere erfolgt dabei eine Variation des Zündzeitpunktes,
eine Analyse der dadurch bewirkten Änderung des von dem
Zylinder bereitgestellten Drehmomentbeitrages, in Abhängigkeit des
Ergebnisses dieser Analyse eine erste Abschätzung, ob die
Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines über- oder unterstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses betrieben wird und in Abhängigkeit
des Ergebnisses dieser ersten Abschätzung eine Variation
der Zumessung von Kraftstoff zu dem mindestens einen Zylinder der
Verbrennungskraftmaschine, wobei anschließend eine weitere
Variation des Zündzeitpunktes sowie eine weitere Analyse
der dadurch bewirkten Änderung des von dem Zylinder bereitgestellten
Drehmomentbeitrages und in Abhängigkeit des Ergebnisses
dieser Analyse eine weitere Abschätzung erfolgt, ob die
Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines über- oder unterstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses betrieben wird und in Abhängigkeit
des Ergebnisses der weiteren Abschätzung das Verfahren
entweder abgebrochen oder solange fortgeführt wird, bis
eine weitere Abschätzung ergibt, dass die Verbrennungskraftmaschine
im Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses betrieben
wird. Ergibt beispielsweise die erste Abschätzung, dass
die Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines überstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses betrieben wird, kann in einem folgenden
Schritt gezielt mehr Kraftstoff zugemessen werden, etwa durch die
Verlängerung der Ansteuerdauer der Einspritzventile und
ergibt nach einer weiteren Variation des Zündzeitpunktes
eine zweite Abschätzung, dass die Verbrennungskraftmaschine noch
immer im Bereich eines überstöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
betrieben wird, kann weiterhin gezielt mehr Kraftstoff zugemessen
werden. Ergibt jedoch eine jeweils letzte Abschätzung, dass
die Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
betrieben wird, wird das Verfahren beendet. Das Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnis
kann beispielsweise ein stöchiometrisches Kraftstoff-Luft-Verhältnis
sein. Ergibt demhingegen beispielsweise die erste Abschätzung, dass
die Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines unterstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses betrieben wird, kann in einem
folgenden Schritt gezielt weniger Kraftstoff zugemessen werden,
etwa durch die Verkürzung der Ansteuerdauer der Einspritzventile
und ergibt nach einer weiteren Variation des Zündzeitzeitpunktes
eine zweite Abschätzung, dass die Verbrennungskraftmaschine noch
immer im Bereich eines unterstöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
betrieben wird, kann weiterhin gezielt weniger Kraftstoff zugemessen
werden. Ergibt jedoch eine jeweils letzte Abschätzung, dass
die Verbrennungskraftmaschine im Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
betrieben wird, wird das Verfahren beendet. Das Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnis
kann beispielsweise ein stöchiometrisches Kraftstoff-Luft-Verhältnis
sein. Ebenso kann auch ein anderer Sollwert eingestellt werden. Durch
die Kombination Variation des Zündzeitpunktes mit einer
Variation der Zumessung von Kraftstoff wird so erfindungsgemäß vorteilhaft
der Prozess der Korrektur des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
weiter stabilisiert.
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In
einer weiteren, besonders einfachen Ausführung der vorliegenden
Erfindung kann nach der ersten Variation des Zündzeitpunktes
der ermittelte von dem Zylinder bereitgestellte Drehmomentbeitrag mit
einem oder mehreren Referenzwerten verglichen werden, wobei ein
Rückschluss auf das Kraftstoff-Luft-Verhältnis
möglich ist, das in dem Zylinder vorliegt beziehungsweise
mit dem die Verbrennungskraftmaschine betrieben wird. Durch den
Bezug auf die physikalische Größe Drehmoment wird
erfindungsgemäß eine leicht verständliche
Funktionsstruktur geschaffen, was im Rahmen der Entwicklung einer
Verbrennungskraftmaschine förderlich ist. Ebenso kann dieser
Bezug auf eine Drehungleichförmigkeit der Kurbelwelle infolge
der Verbrennung oder auf eine Segmentzeit, welche die Dauer angibt,
in welcher sich die Kurbelwelle um einen bestimmten Winkelbereich
gedreht hat, erfolgen.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind dem
nachfolgenden Ausführungsbeispiel sowie den abhängigen
Patentansprüchen zu entnehmen.
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Hierbei
zeigt:
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1:
eine Verbrennungskraftmaschine.
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Gemäß 1 umfasst
eine Verbrennungskraftmaschine 1 mindestens einen Zylinder 2 oder
im Fall einer Verbrennungskraftmaschine 1, die nach dem
Wankelprinzip aufgebaut ist, ein Kammervolumen mit einer Brennkammer.
Dem Zylinder 2 wird Verbrennungsluft über eine
in der Ansauganlage 3 angeordnete Drosselklappe 4 zugemessen.
Außerdem wird dem Zylinder 2 Kraftstoff über
ein Einspritzventil 5 zugemessen. Mittels einer Zündkerze 6 wird das
Gemisch aus Verbrennungsluft und Kraftstoff entflammt und das Verbrennungsgas
durch die Abgasanlage 7 an die Umwelt abgegeben. In der
Abgasanlage 7 ist mindestens eine Lambdasonde 8 angeordnet,
mit welcher das Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ bestimmt
werden kann, das in dem Zylinder 2 vorliegt. Zur Erfassung
der Drehzahl ω der Kurbelwelle der Verbrennungskraftmaschine 1 ist
ferner ein geeigneter Sensor 9 vorgesehen. Die Drosselklappe 4, das
Einspritzventil 5, die Zündkerze 6, die
Lambdasonde 8 und der Sensor 9 sind zur Steuerung
und Regelung der Verbrennungskraftmaschine 1 mit einem
Steuergerät 10 über nicht weiter dargestellte Leitungen
verbunden.
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Nach
dem Start beziehungsweise während der Warmlaufphase der
Verbrennungskraftmaschine 1 ist, wie allgemein bekannt,
die Lambdasonde 8 noch nicht betriebsbereit und die Zumessung
der Verbrennungsluft und des Kraftstoffes zum Zweck der Einstellung
eines bestimmten Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λ in
den Zylinder 2 erfolgt noch gesteuert, das heißt,
es werden zur Zumessung von Verbrennungsluft und/oder Kraftstoff
Stellgrößen, wie der Winkel der Drosselklappe 4 und/oder
die Öffnungszeit/Ansteuerdauer des Einspritzventils 5,
vorgegeben. Auf dieses System wirken jedoch Störgrößen verschiedener
Herkunft, beispielsweise ändert sich über der
Laufzeit der Verbrennungskraftmaschine 1 die Durchflusscharakteristik
des Einspritzventils 5, so dass bei gleicher Ansteuerdauer
des Einspritzventils 5 Abweichungen zwischen dem vorgegebenen
und dem tatsächlichen Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ vorliegen.
Um unabhängig von der Betriebsbereitschaft der Lambdasonde 8 dennoch
zum Zweck einer gezielten Korrektur des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λ bestimmen
zu können, ob die Verbrennungskraftmaschine 1 im
Bereich einer Laufgrenze betrieben wird, bei der zu viel oder zu
wenig Kraftstoff zugemessen wird, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
eine Variation des Zündzeitpunktes αZ vorzunehmen
und den Einfluss dieser Variation auf die Drehzahl ω oder
die Drehbeschleunigung ω . der Kurbel- oder Nockenwelle der Verbrennungskraftmaschine 1 zu
analysieren, wobei in Abhängigkeit davon, wie ausgeprägt
dieser Einfluss ist, auf ein unter- oder überstöchiometrisches
Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ geschlossen wird.
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Wird
die Verbrennungskraftmaschine 1 beispielsweise im Leerlauf
oder konstant in einem Betriebspunkt betrieben, wird erfindungsgemäß zunächst
der Verlauf der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle
erfasst und zwischengespeichert. In einem darauf folgenden Schritt
erfolgt erfindungsgemäß eine Variation des Zündzeitpunktes αZ des Zylinders 2 durch eine Verstellung
des Zündzeitpunktes αZ ausgehend
von einem Basiswert αZB um einen
Wert von beispielsweise +/–10 Grad Kurbelwinkel und eine erneute
Erfassung und Zwischenspeicherung des Verlaufes der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle. In einem darauf folgenden Schritt erfolgt
ein Vergleich der Verläufe der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle mit und ohne Verstellung des Zündzeitpunktes αZ. Ergibt sich keine Änderung oder lediglich
eine bestimmte Änderung des Verlaufes der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle, die unterhalb eines bestimmten Erwartungswertes Δω liegt, wird
erfindungsgemäß darauf geschlossen, dass die Verbrennungskraftmaschine 1 im
Bereich eines überstöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λ betrieben
wird. Aufbauend auf dieser Erkenntnis kann nun in einem weiteren
Schritt dem Zylinder 2 mehr Kraftstoff zugemessen werden.
In einem weiteren Schritt kann dann erneut der Verlauf der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle erfasst und zwischengespeichert werden.
In weiteren Schritten kann dann eine erneute Verstellung des Zündzeitpunktes αZ ausgehend von dem Basiswert αZB, eine erneute Erfassung und Zwischenspeicherung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle
sowie ein Vergleich der Verläufe der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle mit und ohne Verstellung des Zündzeitpunktes αZ erfolgen. Ergibt sich daraus weiterhin
keine Änderung oder lediglich eine bestimmte Änderung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle,
die unterhalb eines bestimmten Erwartungswertes Δω liegt,
wird erfindungsgemäß darauf geschlossen, dass
die Verbrennungskraftmaschine 1 noch immer im Bereich eines überstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λ betrieben wird.
Ergibt jedoch ein jeweils letzter Vergleich der Verläufe
der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle mit und ohne
Verstellung des Zündzeitpunktes αZ, dass
die Verbrennungskraftmaschine 1 im Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λS betrieben wird, wird das Verfahren beendet.
Insbesondere wird er findungsgemäß dann davon ausgegangen,
dass die Verbrennungskraftmaschine 1 im Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λS betrieben wird, wenn die Änderung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle
einem bestimmten Erwartungswert Δω entspricht
oder im Vergleich zu der vorangegangenen Variation diesen Erwartungswert Δω überschreitet.
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Ergibt
sich demhingegen eine Änderung oder eine bestimmte Änderung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle,
die oberhalb eines bestimmten Erwartungswertes Δω liegt, wird
erfindungsgemäß darauf geschlossen, dass die Verbrennungskraftmaschine 1 im
Bereich eines unterstöchiometrischen Kraftstoffluft-Verhältnisses λ betrieben
wird. Aufbauend auf dieser Erkenntnis kann nun in einem weiteren
Schritt dem Zylinder 2 weniger Kraftstoff zugemessen werden.
In einem weiteren Schritt kann dann erneut der Verlauf der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle erfasst und zwischengespeichert werden.
In weiteren Schritten kann dann eine erneute Verstellung des Zündzeitpunktes αZ ausgehend von dem Basiswert αZB, eine erneute Erfassung und Zwischenspeicherung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle
sowie ein Vergleich der Verläufe der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle mit und ohne Verstellung des Zündzeitpunktes α erfolgen.
Ergibt sich daraus weiterhin eine Änderung oder lediglich
eine bestimmte Änderung des Verlaufes der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle, die oberhalb eines bestimmten Erwartungswertes Δω liegt,
wird erfindungsgemäß darauf geschlossen, dass
der betrachtete Zylinder 2 der Verbrennungskraftmaschine 1 noch
immer im Bereich eines unterstöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λ betrieben
wird. Ergibt jedoch ein jeweils letzter Vergleich der Verläufe
der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle mit und ohne
Verstellung des Zündzeitpunktes αZ,
dass die Verbrennungskraftmaschine 1 im Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λS betrieben wird, wird das Verfahren beendet.
Insbesondere wird erfindungsgemäß dann davon ausgegangen,
dass der betrachtete Zylinder 2 der Verbrennungskraftmaschine 1 im
Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λS betrieben wird, wenn die Änderung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle
einem bestimmten Erwartungswert Δω entspricht
oder im Vergleich zu der vorangegangenen Variation diesen Erwartungswert Δω überschreitet.
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Der
Erwartungswert Δω wird beispielsweise abhängig
vom Betriebspunkt und gegebenenfalls weiteren relevanten Parametern
wie beispielsweise der Steuerzeit der Ein- und Auslassventile im
Rahmen der Entwicklung der Verbrennungskraftmaschine 1 bestimmt
und in dem Steuergerät 10 abgespeichert. Der Erwartungswert Δω kann
ein absoluter oder relativer Wert sein, der durch eine Folge von
gezielten Variationen des Zündzeitpunktes αZ bei konstantem stöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ oder verschiedenen
Kraftstoff-Luft-Verhältnissen λ an einem Prüfstand
für Verbrennungskraftmaschinen 1 bestimmt wird.
Beispielsweise kann ein Erwartungswert Δω für
ein stöchiometrisches Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ derart
definiert sein, dass bei einer Variation des Zündzeitpunktes αZ um +/–10 Grad Kurbelwinkel eine Änderung
des Verlaufes der Drehzahl ω um 10% bewirkt wird.
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Verfügt
die Verbrennungskraftmaschine 1 über mehrere Zylinder 2,
kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft
derart ausgeführt werden, dass eine Angleichung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λ der
einzelnen Zylinder 2 zueinander erfolgt. Angenommen bei
einer Verbrennungskraftmaschine 1 mit vier Zylindern 2 werden
der erste und zweite Zylinder 2 mit einem unterstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ und der dritte und
vierte Zylinder 2 mit einem überstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ betrieben, beispielsweise
infolge zylinderindividueller Abweichungen in der Zuführung
von Frischluft zu den einzelnen Zylindern 2, noch im jeweiligen
Zylinder 2 vorhandenem Restgas oder unterschiedlich gealterten/verkokten
Einspritzventilen 5. Wird die Verbrennungskraftmaschine 1 beispielsweise
im Leerlauf oder konstant in einem Betriebspunkt betrieben, wird
erfindungsgemäß zunächst der Verlauf
der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle der einzelnen
Segmente der vier Zylinder 2 erfasst und zwischengespeichert.
Als Segment wird dabei eine Winkelspanne verstanden, die bei einer
Viertakt-Verbrennungskraftmaschine 1 mit vier Zylindern 2 zumindest
die 180 Grad Kurbelwinkel umfasst, die bei dem Arbeitstakt des jeweiligen
Zylinders 2 überstrichen werden. In einem darauf
folgenden Schritt erfolgt erfindungsgemäß eine
Variation des Zündzeitpunktes αZ jedes
Zylinders 2 durch eine Verstellung des Zündzeitpunktes αZ ausgehend von einem Basiswert αZB um einen Wert von beispielsweise +/–10
Grad Kurbelwinkel und eine erneute Erfassung und Zwischenspeicherung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle
der einzelnen Segmente der vier Zylinder 2. In einem darauf folgenden
Schritt erfolgt ein Vergleich der Verläufe der Drehzahl ω der
Kurbel- oder Nockenwelle der einzelnen Segmente der vier Zylinder
mit und ohne Verstellung des Zündzeitpunktes αZ. Für den ersten und zweiten Zylinder 2 ergibt
sich dann eine Änderung oder eine bestimmte Änderung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle,
die oberhalb eines bestimmten Erwartungswertes Δω liegt.
Für den dritten und vierten Zylinder 2 ergibt
sich dann keine Änderung oder eine bestimmte Änderung des
Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle,
die unterhalb eines bestimmten Erwartungswertes Δω liegt.
Es kann folglich darauf geschlossen werden, dass der erste und der
zweite Zylinder 2 mit einem unterstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ und der dritte und
vierte Zylinder 2 mit einem überstöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ betrieben werden.
In einem weiteren Schritt kann folglich dem ersten und zweiten Zylinder 2 weniger
und dem dritten und vierten Zylinder 2 mehr Kraftstoff
zugemessen werden. In einem weiteren Schritt kann dann erneut der
Verlauf der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle der
Segmente der vier Zylinder 2 erfasst und zwischengespeichert
werden. In weiteren Schritten kann dann eine erneute Verstellung
des Zündzeitpunktes αZ jedes
Zylinders 2 ausgehend von dem Basiswert αZB, eine erneute Erfassung und Zwischenspeicherung des
Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle der
Segmente der vier Zylinder 2 sowie ein Vergleich der Verläufe
der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle der Segmente
der vier Zylinder 2 mit und ohne Verstellung des Zündzeitpunktes αZ sowie in Abhängigkeit dieses Vergleiches
eine gezielte Zumessung an Kraftstoff zu den einzelnen Zylindern 2 erfolgen.
Ergibt jedoch ein jeweils letzter Vergleich der Verläufe
der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle mit und ohne
Verstellung des Zündzeitpunktes αZ,
dass die Verbrennungskraftmaschine 1 im Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λS betrieben wird, wird das Verfahren beendet.
Insbesondere wird erfindungsgemäß dann davon ausgegangen,
dass alle vier Zylinder 2 der Verbrennungskraftmaschine 1 im
Bereich eines Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnisses λS betrieben werden, wenn die Änderung
des Verlaufes der Drehzahl ω der Kurbel- oder Nockenwelle
der Segmente der vier Zylinder einem bestimmten Erwartungswert Δω entsprechen
oder im Vergleich zu der vorangegangenen Variation diesen Erwartungswert Δω überschreiten.
Die Verstellung des Zündzeitpunktes αZ kann
grundsätzlich für einen Teil der Gesamtzahl der
Zylinder der Verbrennungskraftmaschine 1 gleichzeitig geschehen.
Damit kann eine unerwünschte Drehzahl- oder Drehmomentänderung
begrenzt wer den. Bei gleichzeitiger Verstellung der Zündzeitpunkte
aller hinsichtlich Laststeuerung (z. B. durch Drosselklappe, Einlassventilhub,
Einlassventilsteuerzeit, Kraftstoffmenge) zusammengefassten Zylinder
kann mit der Verstellung des Zündzeitpunktes gleichzeitig
die Last der Verbrennungskraftmaschine 1 so eingestellt
werden, dass eine unerwünschte Drehzahl- oder Drehmomentänderung
verhindert oder stark begrenzt wird. Dabei kann die Verstellgeschwindigkeit
des Zündzeitpunktes a an die Verstellgeschwindigkeit der Last
der Verbrennungskraftmaschine 1 zur Minimierung einer unerwünschten
Drehzahl- oder Drehmomentänderung angepasst werden.
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- 1
- Verbrennungskraftmaschine
- 2
- Zylinder
- 3
- Ansauganlage
- 4
- Drosselklappe
- 5
- Einspritzventil
- 6
- Zündkerze
- 7
- Abgasanlage
- 8
- Lambdasonde
- 9
- Sensor,
Drehzahlsensor
- 10
- Steuergerät
- αZ
- Zündzeitpunkt
- αZB
- Basiswert
des Zündzeitpunktes
- λ
- Kraftstoff-Luft-Verhältnis
- λS
- Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnis
- ω
- Drehzahl
- ω .
- Drehbeschleunigung
- Δω
- Erwartungswert
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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