DE102008062525A1

DE102008062525A1 - Bremsanlage

Info

Publication number: DE102008062525A1
Application number: DE200810062525
Authority: DE
Inventors: Günther VOGEL; Axel Hinz; Uwe Greiff
Original assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 2008-12-16
Filing date: 2008-12-16
Publication date: 2010-06-17

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Bremsanlage mit Mitteln zur Regelung des Brems- und Antriebsschlupfes als auch zur Fahrdynamikregelung, mit einer an der Radbremse (7) angeschlossenen, zur Saugseite einer Pumpe (3) führenden Rücklaufleitung (8), in die ein Auslassventil (6) eingesetzt ist, sowie mit einer zwischen dem Auslassventil (6) und der Saugseite der Pumpe (3) in die Rücklaufleitung einmündenden Saugleitung (1). Über die Saugleitung (1) besteht sowohl in einer Bremsschlupf-, Antriebsschlupf- als auch Fahrdynamikregelung eine widerstandsarme hydraulische Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter (4), der Saugseite der Pumpe (3) und der Rücklaufleitung, sodass auf das ansonsten gebräuchliche Umschaltventil, den Niederdruckspeicher und ein Druckvorhalteventil am Niederdruckspeicher verzichtet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsanlage mit Mitteln zur Regelung des Brems- und Antriebsschlupfes als auch zur Fahrdynamikregelung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 10114298 A1 ist bereits eine derartige Bremsanlage mit Mitteln zur Regelung des Brems- und Antriebsschlupfes als auch zur Fahrdynamikregelung bekannt. Diese Bremsanlage weist einen Hauptzylinder auf, der über Bremsleitungen mit mehreren Radbremsen verbunden ist, in die elektromagnetisch betätigbare Trennventile als auch Einlassventile eingesetzt sind. Die Radbremsen jedes Bremskreises sind über elektromagnetisch betätigbare Auslassventile, einem Niederdruckspeicher und einem dem Niederdruckspeicher nachgeordneten Druckvorhalteventil mit der Saugseite einer Pumpe verbunden, in die auch eine Saugleitung einmündet, die zwischen dem Hauptzylinder und dem Trennventil an die Bremsleitung angeschlossen ist. In die Saugleitung ist ein Umschaltventil eingesetzt, das in seiner Grundstellung die Druckmittelverbindung zwischen dem Hauptzylinder und der Saugseite der Pumpe unterbricht. Ferner ist zur Erfassung des Hauptbremszylinderdrucks ein Drucksensor an der Bremsleitung angeordnet.
Es ergibt sich somit infolge der Notwendigkeit zur Anordnung eines Umschaltventils in der Saugleitung, dem Erfordernis zum Anschluss eines mit einem Druckvorhalteventil versehenen Niederdruckspeichers an die Rücklaufleitung und infolge der Länge der Saugverbindung zur Pumpe ein erheblicher Aufwand.
Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bremsanlage der angegebenen Art derart zu vereinfachen, dass das Umschaltventil, der Niederdruckspeicher, das Druckvorhalteventil und der Drucksensor entfallen können, ohne Einbußen hinsichtlich der Funktionalität der Bremsanlage hinnehmen zu müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für eine Bremsanlage der angegebenen Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere Merkmale, Vorteile, Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen im nachfolgenden aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand einer Zeichnung hervor.
Die 1 zeigt in schematischer Darstellung eine zweikreisige Bremsanlage mit Mitteln zur Regelung des Brems- und Antriebsschlupfs als auch zur Fahrdynamikregelung, die einen aus einem Hauptzylinder 5 und einem Druckmittelvorratsbehälter 2 gebildeten Bremsdruckgeber aufweist. Am Hauptzylinder 5 schließt sich für jeden Bremskreis jeweils eine auf ein paar Radbremsen 7 verzweigte Bremsleitung 9 an, in die jeweils ein Trennventil 12 und ein stromabwärts dazu elektromagnetisch betätigbares Einlassventil 11 eingesetzt sind. An den Radbremsen 7 schließen sich für jeden Bremskreis Rücklaufleitungen 8 an, in die elektromagnetisch betätigbare Auslassventile 6 eingesetzt sind, die über die Rücklaufleitungen 8 jeweils mit einer Saugseite einer Pumpe 3 verbunden sind, die druckseitig zwischen dem Trenn- und Einlassventil 12, 11 eines jeden Bremskreises an der Bremsleitung 9 angeschlossen ist. Zwischen der Rücklaufleitung 8 und der Saugseite der Pumpe 3 mündet in die Rücklaufleitung 8 eines jeden Bremskreises eine Saugleitung 1 ein, die erfindungsgemäß direkt mit einem Bremsflüssigkeitsvorratsbereich des Bremsdruckgebers angeschlossen ist, welcher ausschließlich dem Atmosphärendruck ausgesetzt ist.
Es entfällt bei der vorgestellten Bremsanlage vorteilhaft somit sowohl die aus dem zitierten Stand der Technik bekannte Anordnung eines elektrisch betätigbaren Umschaltventils in der Saugleitung 1 als auch die Notwendigkeit zur Zwischenspeicherung bzw. Bevorratung von Bremsflüssigkeit in einem an der Rücklaufleitung 8 bisher angeordneten Niederdruckspeicher, womit auch auf das bisher erforderliche, stromabwärts zum Niederdruckspeicher angeordnete Druckvorhalteventil verzichtet werden kann.
Über die Saugleitung 1 jedes Bremskreises besteht sowohl in einer Bremsschlupf-, Antriebsschlupf- als auch Fahrdynamikregelung eine ventillose, widerstandsarme hydraulische Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter 2, der Saugseite der Pumpe 3 und der Rücklaufleitung 8, wobei die Saugleitung 1 entweder direkt mit dem Vorratsbehälter 4 verbunden ist, wie schematisch aus 1 hervorgeht oder über wenigstens eine Arbeitskammer des Hauptzylinders 5 am Vorratsbehälter 4 angeschlossen ist.
Daraus folgt, dass sowohl in einer Bremsschlupf-, Antriebsschlupf- als auch Fahrdynamikregelung oder auch für einen sonstigen erforderlichen autonomen Bremseneingriff, wie dies beispielsweise zur Fahrzeugabstandsregelung erforderlich sein kann, mit dem öffnen des Auslassventils 6 die Radbremse 7 direkt über die Rücklaufleitung 8 und die Saugleitung 1 mit dem Vorratsbehälter 4 verbunden ist, sodass zum Zwecke des Bremsdruckabbaus über das Auslassventil 6 überschüssige Bremsflüssigkeit ohne Notwendigkeit zur Zwischenspeicherung in einem Niederdruckspeicher und dem Überströmen eines dem Niederdruckspeicher nachgeordneten Druckvorhalteventils direkt zum Vorratsbehälter 4 gelangt und bei Bedarf auch direkt von der Pumpe 3 aus der Rücklaufleitung 8 angesaugt werden kann.
Um eine Erschöpfung der zur Bremsbetätigung erforderlichen Bremsflüssigkeitsmenge im Hauptzylinder 5 zu verhindern, ist wenigstens ein geeignetes Mittel zur Überwachung des Bremsflüssigkeitsvolumens im Hauptzylinder 5 vorgesehen. Die Überwachung des Bremsflüssigkeitsvolumens im Hauptzylinder 5 erfolgt auf einfache Weise anhand der Erfassung der Position des in der Arbeitskammer des Hauptzylinders 5 angeordneten Druckkolbens, wozu als geeignetes Mittel wenigstens ein Bremslichtschalter oder ein Wegsensor 10 am Bremsdruckgeber 4 angebracht ist, der die Stellung des mit dem Bremspedal gekoppelten Druckkolbens erfasst. Nach Wunsch oder Bedarf ist der Bremslichtschalter entweder als Einfach- oder Mehrfachkontaktschalter ausgeführt, wobei zur Erfassung verschiedener Hubstellungen des Druckkolbens die Kontakte des Mehrfachkontaktschalters in Reihe angeordnet sind. Damit entfällt die bisher aufwendige Erfassung des Bremsdrucks im Hauptzylinder 5 mittels eines teueren Drucksensors.
Eine besonders kurze, widerstandsarme Verbindung der Saugleitung 1 mit dem Vorratsbehälter 4 ergibt sich durch einen möglichst nahe Anordnung der zur Bremsschlupfregelung, Antriebsschlupfregelung und Fahrdynamikregelung erforderlichen Komponenten, weshalb die für beide Bremskreise erforderliche Einlass-, Auslass- und Trennventile 11, 6, 12 in einem die Pumpe 3 aufnehmenden Gehäuse 13 zusammengefasst sind, das entweder ein integrales, einstückiges Bestandteil des Bremsdruckgebers 4 bildet oder als ein eigenständig handhabbares, am Bremsdruckgeber 4 lösbar angeflanschtes Bauteil ausgeführt ist. Diese zitierten Möglichkeiten der Anbindung des Gehäuses 13 an den Bremsdruckgeber sind aus 1 schemenhaft zu entnehmen.
Die direkte Ausbildung bzw. Anordnung des Gehäuses 13 am Bremsdruckgeber 4 hat den Vorteil, dass eine aufwendige, separate Platzierung des Gehäuses 13 im Motorraum mittels eines Halters an der Fahrzeugkarosserie entfällt, wodurch auch die zum Anschluss des Gehäuses 13 an den Bremsdruckgeber 4 erforderlichen Bremsleitungen entfallen.

1: Saugleitung
2: Vorratsbehälter
3: Pumpe
4: Bremsdruckgeber
5: Hauptzylinder
6: Auslassventil
7: Radbremse
8: Rücklaufleitung
9: Bremsleitung
10: Wegsensor
11: Einlassventil
12: Trennventil
13: Gehäuse

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 10114298 A1 [0002]

Claims

Bremsanlage mit Mitteln zur Regelung des Brems- und Antriebsschlupfes als auch zur Fahrdynamikregelung, mit einem aus einem Hauptzylinder und einem drucklosen Vorratsbehälter bestehenden Bremsdruckgeber, mit einer den Hauptzylinder mit einer Radbremse verbindenden Bremsleitung, die ein Trennventil und ein Einlassventil aufnimmt, mit einer an der Radbremse angeschlossenen, zur Saugseite einer Pumpe führenden Rücklaufleitung, in die ein Auslassventil eingesetzt ist, sowie mit einer zwischen dem Auslassventil und der Saugseite der Pumpe in die Rücklaufleitung einmündenden Saugleitung, dadurch gekennzeichnet, dass über die Saugleitung (1) sowohl in einer Bremsschlupf-, Antriebsschlupf- als auch Fahrdynamikregelung eine ventillose, widerstandsarme hydraulische Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter (2), der Saugseite der Pumpe (3) und der Rücklaufleitung (8) besteht.
Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugleitung (1) direkt mit dem Vorratsbehälter (4) verbunden ist.
Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugleitung (1) über wenigstens eine Arbeitskammer des Hauptzylinders (5) am Vorratsbehälter (4) angeschlossen ist.
Bremsanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der geöffneten Stellung des Auslassventils (6) die Radbremse (7) über die an der Rücklaufleitung (8) angeschlossene Saugleitung (1) mit dem Vorratsbehälter (4) verbunden ist.
Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Mittel zur Überwachung des Bremsflüssigkeitsvolumens im Hauptzylinder (5) vorgesehen ist.
Bremsanlage mit wenigstens einen Druckkolben aufweisenden Hauptzylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachung des Bremsflüssigkeitsvolumens im Hauptzylinder (5) anhand der Erfassung der Position des Druckkolbens erfolgt, wozu als Mittel wenigstens ein Wegsensor (10) oder ein Bremslichtschalter am Bremsdruckgeber (4) fixiert ist.
Bremsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremslichtschalter entweder als Einfach- oder Mehrfachkontaktschalter ausgeführt ist, wobei die Kontakte des Mehrfachkontaktschalters in Reihe angeordnet sind.
Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlass-, Auslass- und Trennventil (11, 6, 12) in einem gemeinsamen Gehäuse (13) mit der Pumpe (3) zusammengefasst sind, wobei das Gehäuse (13) entweder ein integrales Bestandteil des Bremsdruckgebers (4) oder als ein eigenständig handhabbares, am Bremsdruckgeber (4) angeflanschtes Bauteil ausgeführt ist.