DE102008062461A1 - Kraftfahrzeug mit Batterie-Anhänger - Google Patents

Abstract

Ein Anhänger (5) eines Kraftfahrzeugs (1) ist mit einer eigenen Antriebsachse (7) versehen, die mittels einer vom Anhänger mitgeführten Batterie (11) angetrieben wird. Die Batterie (11) weist eine Mehrzahl von Batterieeinheiten (11a bis 11n) auf, die jeweils die Form eines Stabes haben und die unterhalb der Ladefläche in eigens dafür vorgesehene Batterieschächte (13a bis 13n) einführbar ist. Es wird ein die Umweltverschmutzung reduzierendes Fahrzeuggespann angegeben, welches zudem eine gute Beweglichkeit besitzt.

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf einen Anhänger oder Aufleger für ein Kraftfahrzeug bzw. eine Zugmaschine.
• Solche Anhänger sind vielfältig in den verschiedensten Größen im Straßenverkehr gegenwärtig. Die Bandbreite reicht von kleinen Anhängern für den Heim- oder Sportgebrauch über größere Ausführungen zum Transport von Waren jeglicher Art, bis zu Auflieger für einen Sattelzug, die mit Aufbauten für den Transport von Hochseecontainern, Tanks etc. versehen sind.
• Im Stadtverkehr ist der Betrieb mit einem Anhänger zum einen mit sehr hohem Benzin/Diesel-Verbrauch verbunden und zum anderen geraten die Fahrer häufig in schwer manövrierbare Verkehrslagen, wenn es um das Einfädeln in schmale Einfahrten oder das Rücksetzen geht.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine eigene Antriebsachse des Anhängers gelöst, die mittels einer mitgeführten Batterie angetrieben ist.
• Diese Maßnahme erlaubt es, beim Benzin-fressenden Stop and Go im Stadtverkehr auf die Reserven der Batterie zurückzugreifen, was auch zu einer geringeren Umweltbelastung führt. Die Beweglichkeit des insgesamt mindestens dreiachsigen Gespanns ist dabei deutlich erhöht gegenüber einem Anhänger mit nicht angetriebener Achse.
• Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Batterie die Form eines Stabes hat, der unterhalb der Ladefläche in eigens dafür vorgesehene Batterieschächte einführbar ist. Bei einer Vielzahl von Batterien können diese unter- und nebeneinander befestigt werden. Durch den oder die Batterieschächte sind die Batterien leicht heraus- und hineinschiebbar, weswegen auch auf ein maximales Gewicht von ca. 30 kg für einen einzelnen Batteriestab geachtet werden sollte. Diese einfache Handhabbarkeit eröffnet die Möglichkeit, eine Art Batteriestationen, z. B. an Tankstellen aufzubauen, an denen eine entladener Batteriesatz effizient gegen einen aufgeladenen ausgetauscht werden kann. Eine gute Handhabbarkeit wird dadurch unterstützt, dass die Batterie zwischen 1,5 Meter und 2,5 Meter lang ist und sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des Anhängers erstreckt.
• Die Funktion der eigenen Antriebsachse des Anhängers wird zweckmäßigerweise durch ein an die Batterie angeschlossenes Steuergerät bewerkstelligt. Das Steuergerät weist einem Eingang zur Verbindung mit der Motorsteuerung des Kraftfahrzeugs und einen Ausgang zur Ansteuerung der eigenen Antriebsachse auf. Dadurch kann die zusätzlich an die eigene Antriebsachse des Anhängers abgegebene Leistung in Abhängigkeit des Betriebszustands des Zugfahrzeugs geregelt werden.
• Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figur. Die Figur zeigt einen Pritschenwagen mit Anhänger.
• In der Figur ist das Kraftfahrzeug ein Pritschenwagen 1, wie er gerne von Handwerkern benutzt wird. Der Wagen 1 besitzt eine Anhängerkupplung 3, an welche ein Anhänger 5 angehängt werden kann. Der Anhänger 5 kann einachsig oder mehrachsig sein. Die vordere Achse 7 des Anhängers ist als Antriebsachse ausgebildet, die über eine Motor/Getriebeeinheit 9 antreibbar ist. Der Motor in dieser Antriebseinheit 9 ist ein Elektromotor, der für den Anschluss an eine Spannungsquelle von 24 oder 48 Volt ausgelegt ist. Ein günstiger Montageort für die Antriebseinheit 9 ist vor der Antriebsachse 7.
• Des weiteren befindet sich unten am Anhänger 5, z. B. zwischen den beiden Achsen des Anhängers 5, eine Batterie 11, die sich aus einer Vielzahl einzelner Batterieeinheiten 11a bis 11n zusammensetzt. Die Batterieeinheiten 11a–11n haben die Form eines Stabes und sind quer zur Fahrtrichtung in zugeordnete Batterieschächte 13a bis 13n eingeschoben. Die Batterieeinheiten 11a–11n erstrecken sich nahezu über die gesamte Fahrzeugbreite des Anhängers 5, was einer Länge zwischen 1,5 Meter und 2,5 Meter entspricht.
• Die Verbindung zwischen den Batterieeinheiten 11a–11n erfolgt an der hinteren Seite mittels Federn (entspricht in Fahrtrichtung rechts und daher in der Figur nicht gezeigt), wie es zur erreichen einer Parallel oder Reihenschaltung von einzelnen Batterien üblich ist. Dazu ist der Boden der Batterieschächte 13a–13n geschlossen, was neben der Abstützung der Federn auch dazu dient, ein Eindringen von Schmutz von dieser Seite her zu verhindern. An der in der Figur gezeigten Seite (in Fahrtrichtung links) sind gewünschte Pole 15 der Batterieeinheiten 11a bis 11n mittels Brücken 17 miteinander verbunden, um die erforderliche Spannung für die Motor/Getriebeeinheit 9 zu erhalten. Die Brücken 17 können ebenfalls mit Hilfe von Federn gebildet werden, die sich an Deckeln (nicht gezeigt), die die einzelnen Batterieschächte 13a bis 13n abdecken befestigt sind. Es ist auch eine gemeinsame Abdeckung aller Batterieschächte 13a bis 13n mit oder ohne Funktion der elektrischen Überbrückung möglich. Wenn die gemeinsame Abdeckung keine Brückenfunktion aufweist, sind die Pole 15 mit entsprechenden leitenden Verbindungen zu versehen.
• Hinten an der Motor/Getriebeeinheit 9 ist diese mit einem an die Batterie angeschlossenen Steuergerät 19 versehen, welches einen Eingang zur Verbindung mit einer Motorsteuerung 21 des Pritschenwagens 1 und einen Ausgang zur Ansteuerung der eigenen Antriebsachse 7 aufweist. Das Steuergerät 19 wird vorzugsweise ausschließlich über die Motorsteuerung 21 mit Daten versorgt, wie die Antriebsachse 7 anzutreiben ist. Dabei können auch den Gespannzustand stabilisierende Maßnahmen, wie z. B. das Antreiben des Rades auf nur einer Seite der Antriebsachse 7, berücksichtigt werden.
• Es ist selbstverständlich, dass das beschriebene Prinzip nicht auf obige Kombination Pritschenwagen 1 in Verbindung mit Anhänger 5 beschränkt ist, sondern auf jedwede Kombination von einem selbstständig fahrtüchtigen Fahrzeug mit einem angehängten oder aufliegenden oder sonstwie im Grunde nach gezogenem Zusatzgefährt beschränkt sein soll.

1

Pritschenwagen

3

Anhängerkupplung

5

Anhänger

7

vordere Achse

9

Motorgetriebeeinheit

11

Batterie

11a–n

Batterieeinheiten

13a–n

Batterieschacht

15

Pole der Batterieeinheit

17

Brücken

19

Steuergerät

21

Motorsteuerung Kfz

Claims (5)

1. Anhänger (5) oder Auflieger für ein Kraftfahrzeug (1) bzw. eine Zugmaschine gekennzeichnet durch eine eigene Antriebsachse (7), die mittels einer mitgeführten Batterie (11) angetrieben ist.
2. Anhänger nach Anspruch 1 insbesondere mit einer Ladefläche, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterie die Form eines Stabes hat, der unterhalb der Ladefläche in eigens dafür vorgesehene Batterieschächte (13a bis 13n) einführbar ist.
3. Anhänger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterie (11) zwischen 1,5 Meter und 2,5 Meter lang ist und sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des Anhängers (5) erstreckt.
4. Anhänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein an die Batterie (11) angeschlossenes Steuergerät (19), welches einen Eingang zur Verbindung mit der Motorsteuerung (21) des Kraftfahrzeugs (1) und einen Ausgang zur Ansteuerung der eigenen Antriebsachse (7) aufweist.
5. Anhänger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Batterien (11a bis 11n) vorhanden sind, deren gesamter Energiegehalt zwischen 20 und 5000 kWh bei einer Spannung zwischen 24 und 48 Volt liegt.