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Die
Erfindung betrifft einen Verschluss für ein vorzugsweise
steriles Medikamentenbehältnis, wobei der Verschluss einen
vorgefertigten Verschlusskörper aufweist, welcher topfförmig
mit einem Boden und einer Wand ausgebildet ist, wobei der Verschlusskörper
im Boden seiner Topfform wenigstens eine Durchstichöffnung
aufweist, und wobei an diesem Verschlusskörper im Bereich
des Bodens seiner Topfform ein elastisch-weiches Dichtelement derart angeordnet
ist, dass die wenigstens eine Durchstichöffnung durch das
Dichtelement verschlossen ist und ein Teil des Dichtelements in
Gebrauchsstellung des Verschlusses von außen zugänglich
ist.
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Derartige
Verschlüsse sind beispielsweise aus der
DE 38 35 720 A1 bekannt,
wobei die dort beschriebenen Verschlüsse dadurch gefertigt
werden, dass zunächst ein Verschlusskörper in
Form einer Kappe hergestellt wird und in einem weiteren Herstellungsschritt
im selben Werkzeug oder einem Teil davon das elastisch-weiche Dichtelement
in die Kappe eingespritzt wird. Diese Verschlüsse haben
sich in der Praxis bewährt.
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Es
hat sich herausgestellt, dass derartige Verschlüsse im
Verlauf der weiteren Verarbeitung, insbesondere bei Montage auf
dem Medikamentenbehältnis, welches beispielsweise eine
Flasche sein kann, und der anschließenden Wärmebehandlung zur
Sterilisation, dem Autoklavieren, in weiten Bereichen starken Verformungskräften
ausgesetzt sind, die einen sicheren Halt des Dichtelements und gegebenenfalls
dessen ursprüngliche Vorspannung beeinträchtigen
können. Es ist/sind daher bislang eine Nachkontrolle des
fertig montierten Verschlusses und/oder ein erhöhter Aufwand
bei der Verbindung des Dichtelements mit dem Verschlusskörper
erforderlich.
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Beispielsweise
ist in der
DE 38 35
720 A1 vorgesehen, dass das Dichtelement in den Verschlusskörper
eingespritzt wird, wodurch ein großflächiger Verbindungsbereich
zwischen Dichtelement und Verschlusskörper entsteht, und
dass die durch den Verschluss verschlossene Medikamentenflasche an
ihrer Flaschenmündung einen mit der Medikamentenflasche
einstückig verbundenen Flaschendeckel aufweist, an welchem
das Dichtelement im unbenutzten Zustand dichtend an dem Flaschendeckel anliegt
und durch diesen zumindest teilweise abgestützt wird. Die
Fertigung einer derartigen Anordnung erfordert jedoch aufwändiges
Werkzeug.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss für
ein insbesondere steriles Medikamentenbehältnis zu schaffen,
bei welchem der Halt des Dichtelements an der Verschlusskappe verbessert
ist.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verschluss der eingangs
genannten Art vorgesehen, dass der Verschlusskörper ein
von der Wand der Topfform des Verschlusskörpers unabhängiges
Halteelement hat, welches in Gebrauchsstellung des Verschlus ses
nach innen von dem Boden des topfförmigen Verschlusskörpers
absteht, wobei durch das Halteelement eine Aufnahme für
das Dichtelement gebildet ist und das Dichtelement in der Aufnahme angeordnet
ist. Dadurch, dass das Halteelement von dem Boden des topfförmigen
Verschlusskörpers absteht und unabhängig von der
Wand der Topfform ist, werden die oben beschriebenen, in dem Verschlusskörper
wirkenden Verformungskräfte nicht auf die durch das Halteelement
gebildete Aufnahme übertragen, wodurch die Befestigung
des Dichtelements in der Aufnahme nicht beeinträchtigt
wird. Somit ist der Halt des Dichtelements an dem Verschlusskörper verbessert.
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Der
Verschlusskörper kann aus nicht-elastischem Material, beispielsweise
einem Hartkunststoff, bestehen.
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Die
Durchstichöffnungen können vor Gebrauch durch
abnehmbare Abdeckungen von außen verschlossen sein.
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Vorzugsweise
ist der Boden flach oder eben ausgebildet. Es kann aber auch ein
nach außen oder innen gewölbter Boden verwendet
werden.
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Das
Medikamentenbehältnis kann beispielsweise eine Flasche
oder ein Beutel oder ein allgemeines Behältnis für
vorzugsweise flüssige Medikamente sein. Im Gebrauch wird
das Medikamentenbehältnis häufig gestürzt
aufgestellt oder aufgehängt, sodass der Boden der Topfform
des Verschlusskörpers unter dessen Wand angeordnet ist.
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Eine
besonders gute Entkopplung des Halteelements von den Verformungskräften,
die bei thermischer Beanspruchung des Verschlusskörpers
in den Verschlusskörper eingebracht werden, wird erreicht,
wenn das Halteelement von der Wand der Topfform des Verschlusskörpers
beabstandet ist und mit dieser zu mindest abschnittsweise, vorzugsweise über
die gesamte Erstreckung des Halteelements auf dem Boden der Topfform,
einen Zwischenraum bildet.
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Das
Halteelement kann aus mehreren Einzelteilen bestehen, die zur Aufnahme
des Dichtelements zusammenwirken, oder das Halteelement kann einstückig
ausgebildet sein. Besonders günstig ist es dabei, wenn
das Halteelement eine Kontur beschreibt, welche die wenigstens eine
Durchstichöffnung entlang des Bodens umläuft.
Das Halteelement kann somit eine Vorspannung auf das in der Aufnahme
angeordnete Dichtelement einbringen, die auf die jeweilige Durchstichöffnung
gerichtet ist.
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Für
eine möglichst vollständige Entkoppelung des Halteelements
von der Wand kann vorgesehen sein, dass sich der von dem Halteelement
und der Wand der Topfform des Verschlusskörpers gebildete
Zwischenraum über die gesamte Länge der Kontur
erstreckt.
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Es
kann vorgesehen sein, dass das Haltelement das Dichtelement durchsetzt
und/oder dass das Halteelement entlang der Kontur an einem Umfang des
Dichtelements zumindest abschnittsweise angreift. Somit kann das
Dichtelement von mehreren Seiten, vorzugsweise allseitig in bezug
auf den Boden des Verschlusskörpers, durch das Halteelement an
dem Verschlusskörper gehalten sein.
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Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass das Halteelement Rippen aufweist, die
an dem eingesetzten Dichtelement angreifen und die jeweils quer zur
Erstreckungsrichtung des Umfangs des Dichtelements orientiert sind.
Durch die Ausbildung von Rippen wird eine nochmals verbesserte Stabilität
des Halteelements gegenüber Verformungskräften,
die in den Verschlusskörper eingebracht werden, erreicht.
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Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Halteelement
als Wandung ausgebildet ist. Auch eine Ausbildung des Halteelements
als Steg kann vorgesehen sein.
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Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass das Halteelement Segmente aufweist, die
jeweils an einen Abschnitt des Umfangs des Dichtelements angepasst
sind. Diese Segmente folgen somit dem Umfang des Dichtelements und
greifen in diesen Abschnitten an das Dichtelement an.
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Besonders
günstig ist es dabei, wenn diese Segmente untereinander
verbunden sind und das Halteelement somit entlang des gesamten Umfangs des
Dichtelements an dem Dichtelement angreift. Das Halteelement kann
beispielsweise als durchgängige Wandung oder als durchgängiger
Steg ausgebildet sein.
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Für
eine besonders kostengünstige Fertigung des Verschlusses
kann vorgesehen sein, dass das Halteelement mit dem Verschlusskörper
einstückig ausgebildet ist.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das
Dichtelement mit einer Vorspannung in der Aufnahme gehalten ist.
Von Vorteil ist dabei, dass ein im Gebrauch mit einer Kanüle oder
Nadel in das Dichtelement eingebrachtes Durchstichloch durch die
Vorspannung des Dichtelements nach Gebrauch selbsttätig
verschlossen werden kann.
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Für
eine kostengünstige Fertigung des Verschlusses kann vorgesehen
sein, dass das Dichtelement aus Gummimaterial oder aus TPE-Material
gefertigt ist.
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Der
Verschlusskörper kann beispielsweise aus einem thermoplastischen
Material, also einem schmelzbaren Kunststoff, ge fertigt sein.
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Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass das Dichtelement in die Aufnahme eingespritzt
ist oder dass das Dichtelement vorgefertigt und in die Aufnahme
eingesetzt ist.
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Günstige
Gebrauchseigenschaften des Verschlusses werden erreicht, wenn der
Verschlusskörper im Boden seiner Topfform wenigstens zwei Durchstichöffnungen
aufweist, welche durch das Dichtelement oder jeweils durch ein Dichtelement verschlossen
sind, wobei durch jede Durchstichöffnung jeweils ein Teil
eines oder des Dichtelements in Gebrauchstellung des Verschlusses
zugänglich ist. Beispielsweise ist eine Durchstichöffnung
zum Einbringen eines Medikaments in eine Verdünnungslösung
verwendbar, während die andere Durchstichöffnung
zur Entnahme des nun verdünnten Medikaments vorgesehen
sein kann.
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Diese
Durchstichöffnungen können in einer gemeinsamen
Ebene angeordnet sein.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Halteelement
eine Kontur beschreibt, welche die wenigstens zwei Durchstichöffnungen
gemeinsam umläuft. Somit wird vorteilhaft erreicht, dass
das Halteelement eine Aufnahme bildet, in welcher ein Dichtelement
für beide Durchstichöffnungen angeordnet werden
kann.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Halteelement
in einem Bereich zwischen den wenigstens zwei Durchstichöffnungen
eine Verengung in der Aufnahme für das Dichteelement bildet.
Von Vorteil ist dabei, dass durch diese Verengung auch eine Vorspannung
auf das Dichtelement eingebracht werden kann, deren Kraftkomponente
im We sentlichen parallel zu der Verbindungslinie der Durchstichöffnungen
verläuft. Somit ergibt sich eine im wesentlichen allseitige
Vorspannung im Dichtelement in den Bereichen der Durchstichöffnungen.
Von Vorteil ist weiter, dass durch die Verengung Material des Dichtelements
eingespart werden kann. Das Halteelement kann somit eine brillenförmige
oder achtförmige Kontur beschreiben, welche durch die Zwillingsanordnung
der kreisrunden Durchstichöffnungen vorgegebenen ist.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass durch das Halteelement an jeder Durchstichöffnung
des Verschlussköpers eine separate Aufnahme für
ein Dichtelement ausgebildet ist. Diese Dichtelemente können
außerhalb der jeweiligen Aufnahme einstückig miteinander
verbunden sein.
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Für
einen nochmals verbesserten Halt des Dichtelements an dem Verschlusskörper
kann vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Dichtelement mit
dem Verschlusskörper kraftschlüssig, beispielsweise
durch Klemmen aufgrund der Vorspannung, und/oder formschlüssig,
beispielsweise durch eine Hinterschneidung an dem Halteelement,
und/oder stoffschlüssig, beispielsweise durch Einspritzen,
Kleben oder Schweißen verbunden ist.
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Für
einen besonders festen Halt des Dichtelements an dem Boden des Verschlusskörpers
kann vorgesehen sein, dass der Boden der Topfform des Verschlusses,
insbesondere im Bereich des Randes der Durchstichöffnung
oder der Durchstichöffnungen, einen Teil des Dichtelements
in Gebrauchsstellung des Verschlusses nach außen abdeckt.
Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das Halteelement einen Mindestabstand
von der Durchstichöffnung, insbesondere vom Umfang oder
Rand der Durchstichöffnung, einhält.
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Die
Erfindung ist mit Vorteil bei einem Infusionsbehälter anwendbar,
bei dem der Verschluss des Infusionsbehälters erfindungsgemäß ausgebildet
ist.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben,
ist aber nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination
der Merkmale der Ausführungsbeispiele untereinander und/oder
mit Merkmalen der Patentansprüche.
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Es
zeigt:
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1 eine
Schnittansicht eines Verschlusses nach dem Stand der Technik,
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2 eine
Schnittansicht des Verschlusses gemäß 1 nach
thermischer Beanspruchung,
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3 eine
Schnittansicht eines weiteren Verschlusses nach dem Stand der Technik,
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4 eine
Schnittansicht des Verschlusses gemäß 3 nach
thermischer Beanspruchung,
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5 eine
Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Verschlusses,
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6 eine
Schnittansicht des Verschlusses gemäß 5 nach
thermischer Beanspruchung,
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7 eine
dreidimensionale Ansicht von außen des Verschlusses gemäß 5,
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8 eine
dreidimensionale Ansicht der Innenseite des Verschlusses gemäß 5 und
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9 eine
dreidimensionale Ansicht der Innenseite eines weiteren erfindungsgemäßen
Verschlusses.
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1 zeigt
einen im Ganzen mit 1 bezeichneten Verschluss für
ein steriles Medikamentenbehältnis nach dem Stand der Technik
in einer Schnittansicht, wobei die Schnittebene so gewählt
ist, dass sie senkrecht auf der durch die Öffnung des Medikamentenbehältnisses
definierten Ebene steht.
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Der
Verschluss 1 weist einen Verschlusskörper 2 auf,
der aus einem harten, also nicht-elastischen, Material gefertigt
ist. Dieser Verschlusskörper 2 bildet mit einem
flach oder eben ausgeführten Boden 3 und einer
sich an den Boden 3 anschließenden Wand 5 eine
Topfform.
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An
die Wand 5 schließt sich eine weitere Wand 4 an.
Die Wand 5 weist einen gegenüber der Wand 4 zurückgenommenen
Durchmesser auf, wodurch eine Schulter 13 zwischen Wand 4 und
Wand 5 ausgebildet ist.
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Der
Boden 3 und die Wand 5 formen eine Aufnahme 6 für
ein Dichtelement 7 aus TPE-Material.
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Das
Dichtelement 7 verschließt von innen in der 1 nicht
weiter ersichtliche, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 7 ausgebildete
Durchstichöffnungen 8. Hierbei ist der hinter
den Durchstichöffnungen 8 liegende Teil des Dichtelements 7 in Gebrauchsstellung
des Verschlusses 1 von außen zugänglich.
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Somit
können Flüssigkeiten in das Medikamentenbehältnis
gegeben beziehungsweise aus diesem entnommen werden, indem eine Kanüle
oder Nadel oder dergleichen durch die Durchstichöffnung 8 und
das dahinter angeordnete Dichtelement 7 geführt
wird.
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Um
die Sterilität des Medikamentenbehältnisses zu
erhalten, ist es wünschenswert, dass das nach Entfernen
der Kanüle oder Nadel oder dergleichen in dem Dichtelement 7 verbleibende
Loch selbsttätig wieder verschlossen wird. Dies wird dadurch
erreicht, dass das Dichtelement 7 unter Vorspannung in
der Aufnahme 6 angeordnet ist.
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Bei
der Fertigung des Medikamentenbehältnisses und insbesondere
zur Verbindung des Verschlusses 1 mit einem nicht weiter
dargestellten Medikamentenbehältnis ist es erforderlich,
den Verschluss zu erwärmen. Durch diese thermische Beanspruchung
werden in den Verschlusskörper 2 Verformungskräfte
eingebracht, die zu einer Verformung des Verschlusskörpers 2 führen.
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2 zeigt
eine beispielhafte Schnittansicht durch einen solcherart verformten
Verschluss 1.
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Es
ist ersichtlich, dass die Verformung zu einer Änderung
des Durchmessers der Wand 5 und der Wand 4 geführt
hat, während der flache Boden 3 der Topfform des
Verschlusskörpers 2 im Wesentlichen unbeeinträchtigt
geblieben ist.
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Diese
Verformung der Wand 5 führt – wie aus 2 ersichtlich
ist – dazu, dass zwischen dem Umfang 9 des Dichtelements 7 und
der Wand 5 ein ringförmiger Spalt 10 klafft,
sodass das Dichtelement 7 nicht mehr durch die Wand 5 des
topfförmigen Verschlusskörpers 2 gehalten
ist.
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Es
besteht somit die Gefahr, dass das Dichtelement 7 während des
Durchstechens mit einer Kanüle von dem Boden 3 der
Topfform des Verschlusskörpers 2 losgerissen wird,
wodurch die Sterilität des Innenraums des Medikamentenbehältnisses
nicht mehr garantiert ist.
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3 zeigt
einen weiteren aus dem Stand der Technik bekannten Verschluss 1,
der im Wesentlichen wie der Verschluss 1 gemäß 1 aufgebaut ist,
wobei aber zur Verbesserung des Haltes des Dichtelements 7 in
den Verschlusskörper 2 das Dichtelement 7 an
seinem Umfang 9 stoffschlüssig mit der Wand 5 verbunden
ist.
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Durch
diese Verbindung wird die Herausbildung eines Spaltes 10 wie
in 2 bei einer thermischen Verformung des Verschlusses 1 verhindert.
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Bei
diesem Verschluss 1 werden jedoch die Verformungskräfte über
die Wand 5 auf das Dichtelement 7 eingebracht,
wodurch dieses im Bereich der Durchtrittsöffnungen 8 auf
Zug belastet wird und sich entsprechend verformt.
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Diese
Verformung hat zur Folge, dass eine Vorspannung verloren geht und
dass somit ein selbsttätiges Verschließen von
Durchstichkanälen in dem Dichtelement 7 nicht
mehr gewährleistet ist.
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5 zeigt
ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
eines Verschlusses 1 in einer Schnittansicht, wobei die
Schnittebene wie bei den 1 bis 4 gewählt
ist.
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Auch
der Verschluss 1 gemäß 5 hat
einen vorgefertigten, harten Verschlusskörper 2.
Dieser Verschlusskörper 2 aus einem thermoplastischen,
nicht-elastischen Material weist – wie durch Vergleich
mit 7 deutlich wird – eine ovale Topfform
mit einem ebenen oder flachen Boden 3 und einer sich an
diesem Boden 3 anschließenden Wand 5 auf.
An die Wand 5 schließt sich über eine
Schulter 13 eine weitere Wand 4 von zylindrischer
Grundform an. Der Verschluss 1 bietet dasselbe äußere
Erscheinungsbild wie die Verschlüsse gemäß 1 bis 4.
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Auf
seiner in Gebrauchsstellung dem Inneren des Medikamentenbehältnisses
zugewandten Innenseite hat der Verschlusskörper 2 jedoch
zusätzlich ein Halteelement 11, durch welches
eine Aufnahme 12 für das Dichtelement 7 gebildet
ist.
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Hierzu
steht das Halteelement 11 nach Innen von dem Boden 3 des
topfförmigen Verschlusskörpers 2 ab.
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Das
Dichtelement 7 ist aus einem elastisch-weichen Material
gefertigt und verschließt zwei in 7 näher
ersichtliche Durchstichöffnungen 8, die im Boden 3 des
Verschlusskörpers 2 ausgebildet sind. Das Dichtelement 7 ist
beispielsweise aus TPE-Material gefertigt. Es ist auch ein Dichtelement 7 aus
Gummi oder einem anderen elastischen Material verwendbar.
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6 zeigt
eine beispielhafte Schnittansicht durch den Verschluss 1 gemäß 5 nach
Verformung aufgrund thermischer Beanspruchung.
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Zwar
haben sich – wie bei den Beispielen gemäß 1 bis 4 – die
Wand 4 und die Wand 5 durch die Verformungskräfte
aufgeweitet, jedoch hat sich diese Verformung nicht auf die Halteelemente 11 übertragen,
weshalb die durch die von dem Boden 3 abstehenden Halteelemente 11 gebildete
Aufnahme 12 ihre Gestalt nicht verändert hat.
Der Sitz und Halt des Dichtelements 7 in der Aufnahme 12 ist
somit durch die thermische Beanspruchung nicht beeinträchtigt.
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7 zeigt
eine dreidimensionale Seitenansicht auf die Außenseite
des Verschlusskörpers 2.
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Deutlich
ist zu sehen, dass der Verschlusskörper 2 eine
Topfform aufweist, die durch den Boden 3 und die Wände 4 und 5 gebildet
ist. Der Verschlusskörper 2 ist in seinem Durchmesser
im Bereich der Wand 5 gegenüber der Wand 4 zurückgenommen, wodurch
eine Schulter 13 ausgebildet ist. Der Boden 3 und
die Schulter 13 bilden somit stirnseitige Flächen
und sind axial orientiert, während die Wände 4 und 5 radial
ausgerichtete Flächen bilden.
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Die
Wand 5 mit dem Boden 3 stehen somit topfförmig
aus der Schulter 13 hervor.
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In
den Boden 3 sind zwei Durchstichöffnungen 8 eingebracht,
durch welche zum Befüllen beziehungsweise zur Entnahme
von Flüssigkeiten Kanülen oder dergleichen geführt
werden. Die Durchstichöffnungen 8 sind in einer
Zwillingsanordnung angeordnet.
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Zur
Abdichtung der Durchstichöffnungen 8 ist hinter
diesen Durchstichöffnungen 8 ein in 7 nicht
weiter ersichtliches Dichtelement 7 angeordnet, welches
die Durchstichöffnungen 8 vollständig
verschließt. Hierbei deckt der Boden 3 im Bereich
des Randes der Durchstichöffnungen 8 einen Teil
des Dichtelements 7 in Gebrauchsstellung des Verschlusses 1 nach
außen ab.
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8 zeigt
eine dreidimensionale Ansicht auf den in Gebrauchsstellung des Verschlusses 1 innenliegenden
Teil der Verschlusskappe 2.
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Es
ist ersichtlich, dass die Wand 4 mit der Schulter 13 eine
weitere Topfform bildet, wobei die Schulter 13 den Boden
dieser weiteren Topfform darstellt. In diesen Boden ist die aus
Boden 3 und Wand 5 gebildete erste Topfform eingelassen.
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Das
Halteelement 11 steht vom Boden 3 ab und bildet
somit mit dem Boden 3 eine Aufnahme 12 für
das Dichtelement 7, welches in 8 nicht
ersichtlich ist.
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Das
Halteelement 11 ist als Wandung ausgebildet und beschreibt
eine Kontur, welche die Durchstichöffnungen 8 gemeinsam
umläuft. Der Boden 3 erstreckt sich auf beiden
Seiten des Halteelements 11, wodurch im Bereich des Randes
der Durchstichöffnungen 8 ein Teil des in der
Aufnahme 12 angeordneten Dichtelements 7 nach
außen abgedeckt wird.
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Das
Halteelement 11 hält einen Mindestabstand 17 von
den Durchstichöffnungen 8 ein. Da das Halteelement 11 brillenförmig
um die beiden Durchstichöffnungen 8 verläuft,
ist der Abstand des Halteelements 11 von den Durchstichöffnungen 8 im
Bereich zwischen den Durchstichöffnungen 8 größer
als der Mindestabstand 17.
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Die
Kontur, die das Halteelement 11 beschreibt, ist passend
zu den Abmessungen des Dichtelements 7 gewählt.
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Das
eingesetzte oder eingespritzte Dichtelement 7 kommt somit
entlang seines gesamten Umfangs 9 mit dem Halteelement 11 in
Berührkontakt. Das Halteelement 11 greift somit
an diesen Berührstellen an dem Dichtelement 7 an
und hält dieses.
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Das
Halteelement 11 ist als von dem Boden 3 abstehende
Wandung mit dem Verschlusskörper 2 einstückig
ausgebildet.
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Das
Halteelement 11 ist von der Wand 5 entlang der
durch das Halteelement 11 beschriebenen Kontur beabstandet
und bildet somit mit der Wand 5 einen Zwischenraum 16.
Halteelement 11 und Wand 5 schließen
somit den Zwischenraum 16 ein. Dieser Zwischenraum 16 dient
zum Ausgleich der Verformungskräfte in dem Verschlusskörper 2,
wodurch die resultierende Verformung nicht auf die Gestalt des Halteelements 11 einwirkt.
Der Zwischenraum 16 erstreckt sich über die gesamte
Länge der durch das Halteelement 11 beschriebenen
Kontur.
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Durch
das Halteelement 11 ist in dem Bereich der Aufnahme 12,
der zwischen den Durchstichöffnungen 8 angeordnet
ist, eine Verengung 14 ausgebildet. Diese Verengung 14 bewirkt,
dass auf das Dichtelement 7 im Bereich der Durchstichöffnungen 8 über
eine Vorspannung eine Kraftkomponente eingebracht werden kann, die
im Wesentlichen parallel zu der Verbindungslinie der Mittelpunkte
der Durchstichöffnungen 8 verläuft oder
mit dieser Linie einen spitzen Winkel, vorzugsweise von weniger
als 45°, einschließt.
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Das
Dichtelement 7 ist in der Aufnahme 12 mit dem
Verschlusskörper 2 kraftschlüssig verbunden,
da aufgrund der Vorspannung des Dichtelements 7 die Haftreibung
zwischen dem Umfang 9 des Dichtelements und dem Halteelement 11 erhöht
ist.
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9 zeigt
ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
einer Verschlusskappe 2. Der Verschlusskörper 2 gemäß 9 unterscheidet
sich von dem Verschlusskörper 2 gemäß 8 dadurch, dass
das Halteelement 11 aus mehreren separaten Segmenten 15 gebildet
ist, welche gemeinsam eine Kontur beschreiben, welche die beiden
Durchstichöffnungen 8 umläuft.
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Wird
in die durch das Halteelement 11 und den Boden 3 gebildete
Aufnahme 12 ein vorgefertigtes Dichtelement 7 einge setzt,
so greifen die einzelnen Segmente 15 des Halteelements 11 jeweils
an einem Abschnitt des Umfangs 9 des Dichtelements 7 an.
Hierzu sind die Segmente 15 in ihrer Form jeweils an einen
Abschnitt des Umfangs 9 des Dichtelements 7 angepasst.
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Die
von dem Halteelement 11 beschriebene Kontur, welche die
Durchstichöffnungen 8 gemeinsam umläuft,
ist identisch mit der Kontur des Halteelements 11 gemäß 8.
Somit bildet das Halteelement 11 ebenfalls eine Verengung 14 im
Bereich der Aufnahme 12 zwischen den Durchstichöffnungen 8 zu
dem zuvor beschrieben Zweck. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
halten die Kontur und somit die Segmente 15 einen Mindestabstand 17 zu
den Durchstichöffnungen 8 ein, der größer
ist Null.
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Auch
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 9 ist
das Halteelement 11 von der Wand 5 des topfförmigen
Verschlusskörpers 2 beabstandet angeordnet, wodurch
zwischen den Segmenten 15 und der Wand 5 jeweils
Zwischenräume 16 gebildet werden. Durch die Beabstandung
sind die Segmente 15 von Bewegungen der Wand 5,
beispielsweise thermischen Verformungen, entkoppelt, und Verformungskräfte
in dem Verschlusskörper 2 werden im Wesentlichen
nicht auf das Halteelement 11 übertragen und führen
daher im Wesentlichen nicht zu einer Gestaltsänderung der
Aufnahme 12. Somit ist das Dichtelement 7 auch
bei diesem Ausführungsbeispiel selbst dann sicher an dem
Verschlusskörper 2 gehalten und erhält
selbst dann seine Vorspannung, wenn sich der übrige Verschlusskörper 2 verformt.
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Durch
die Beabstandung des Halteelements 11 von der Wand 5 ist
das Halteelement 11 unabhängig von der Wand 5 ausgebildet.
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Wird
das Dichtelement 7 in die Aufnahme 12 eingespritzt,
so gelangt Material des Dichtelements 7 durch die Lücken
zwischen den Segmenten 15 auch in den Bereich zwischen
dem Halteelement 11 und der Wand 5. In diesem
Fall durchsetzen somit die Segmente 15 des Halteelements 11 das
Dichtelement 7.
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Das
Bestehen eines Kontaktes zwischen Dichtelement 7 und der
Wand 5 ist aber für den Halt des Dichtelements 7 in
der Aufnahme 12 nicht erforderlich, da die Haltekräfte
und die für das Aufbringen einer Vorspannung erforderliche
Kräfte durch die Segmente 15 des Halteelements 11 aufgebracht
werden. Ein derartiger Kontakt kann also bei unvermeidlichen thermischen
Verformungen des Verschlusskörpers 2 verloren
gehen, ohne das die Befestigung des Dichtelements 7 an
dem Boden 3 leidet.
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Bei
dem Verschluss 2 für ein insbesondere steriles
Medikamentenbehältnis weist ein Verschlusskörper 2,
welcher aus einem nicht-elastischen Material vorgefertigt ist, eine
Topfform mit einem Boden 3 und einer Wand 4, 5 auf.
In den Boden 3 der Topfform des Verschlusskörpers 2 ist
wenigstens eine Durchstichöffnung 8 eingebracht,
die zur Zugabe beziehungsweise Entnahme von flüssigen Medikamenten
vorgesehen ist. Diese Durchstichöffnung 8 ist
durch ein Dichtelement 7 abgedichtet. Das Dichtelement 7 ist
in einer Aufnahme 12 gehalten, die durch den Boden 3 und
ein von diesem Boden 3 in Gebrauchsstellung des Verschlusses 1 nach
innen abstehendes Halteelement 11 gebildet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3835720
A1 [0002, 0004]