DE102008060909A1

DE102008060909A1 - Medizinische Messvorrichtung zum Vermessen von Beinen am stehenden Patienten

Info

Publication number: DE102008060909A1
Application number: DE102008060909A
Authority: DE
Inventors: Bernd Schneider
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2007-12-06
Filing date: 2008-12-04
Publication date: 2009-06-10
Also published as: DE202007017259U1; DE202008016220U1

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine medizinische Messvorrichtung zum Vermessen von Beinen am stehenden Patienten, bestehend aus mindestens einer Fußplatte (7), auf der eine Messstange (1) mit Skalierung (Höhenangaben) senkrecht angeordnet ist und an der Messstange (1) ein vertikal beweglicher(s) Messschieber/Schiebestück (4) geführt ist, wobei dem Messschieber/Schiebestück (4) ein Übertragungsstab (5) mit einem an diesem angeordneten Bandmaß (9) und/oder ein Markierungslaser (13) und/oder eine Ultraschallmesseinrichtung (12) und/oder ein Magnetband (11) zugeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine medizinische Messvorrichtung zum Vermessen von Beinen am stehenden Patienten.
In Anwendung bestehender Leitlinien werden Beinlängen und zugeordnete Bein- und Hüftumfangsmaße durch Handvermessung am Patient ermittelt. Die gewonnenen Messdaten dienen der Herstellung passgenauer Kompressionsstrümpfe.
Manuelle Messhilfen für Kompressionsstrümpfe bieten bauartbedingt permanent Möglichkeiten zu Messfehlern, da nicht alle Längenmaße mit Körperkontakt, also nur annähernd auf den Patienten übertragen werden.
In DE 199 58 940 A1 wird beispielsweise ein Maßbrett für die Beinmessung beschrieben, welches aus einem Bodenbrett besteht, an das ein senkrecht stehendes Fußbrett angelenkt ist. Ein höhenverstellbares Maßband ist zumindest an einer der Seitenkanten des Fußbretts angebracht. Dieses Maßbrett soll im Liegen, Sitzen oder Stehen eingesetzt werden. Allerdings hält hierbei die zu vermessende Person selbst die vorzugsweise beidseitig angebrachten und ausgerollten Maßbänder leicht gespannt im rechten Winkel zum Fuß auf Höhe des Knöchelgelenks in der Längsachse des Beines fest. Dadurch besteht auch bei dieser Messvorrichtung ein großes Risiko des Auftretens von Messfehlern. Zudem ist dieses Maßbrett für den Einsatz an stehenden Patienten ungeeignet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine medizinische Messvorrichtung zum Vermessen von Beinen an stehenden Patienten zu entwickeln, mit der eine Minimierung von Messfehlern erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß besteht die medizinische Messvorrichtung zum Vermessen von Beinen am stehenden Patienten aus mindestens einer Fußplatte, auf der eine Messstange mit Skalierung/Höhenangaben senkrecht angeordnet ist und an der Messstange ein vertikal beweglicher(s) Messschieber/Schiebestück geführt ist, wobei diesem Messschieber/Schiebestück ein Übertragungsstab mit einem an diesem angeordneten Bandmaß und/oder ein Markierungslaser und/oder eine Ultraschallmesseinrichtung und/oder ein Magnetband zugeordnet ist. Dabei kann der Übertragungsstab horizontal verschiebbar an dem Messschieber angeordnet sein. Das Bandmaß kann an dem Übertragungsstab horizontal verschiebbar angeordnet sein.
Die Messstange kann dabei auf der Fußplatte um ihre Vertikalachse drehbar gelagert oder auf der Fußplatte fixiert sein.
An dem an der feststehenden Messstange vertikal verschiebbaren Messschieber/Schiebestück ist ein eine horizontale Drehbeweglichkeit des Übertragungsstabes ermöglichendes Scharnier vorgesehen.
Das Scharnier ermöglicht eine horizontale Drehbeweglichkeit des Übertragungsstabes um einen Winkel von ca. 45°.
Das Bandmaß ist entlang dem Übertragungsstab vorzugsweise in einer durch eine Öse verwirklichten Führung geführt.
Auf der Fußplatte ist wenigstens ein die Standposition des Patienten aufzeigender Fersenansteller vorgesehen.
Bei Einsatz einer zweiten Fußplatte und somit gleicher Tritthöhe des Patienten sind ohne dessen Positionsveränderung beide Beine in einem Messgang messbar.
An Stelle der Fußplatte ist auch eine Bodenfolie mit Fersenansteller einsetzbar.
Eine senkrechte Führung der Messstange ist mittels einer Wandhalterung oder einer Wand- und Fußbodenhalterung verwirklichbar.
Mit der Erfindung wird ein von der Messeinrichtung geführtes und in seiner Führung verziehbares Bandmaß auf drei Achsen im Raum bewegt. Es werden somit unabhängig von Körperkonturen Längenmaße direkt übertragen. Notwendige Fuß- und Fußgelenkmaße können entsprechend der bestehenden Leitlinien ebenfalls mit dem geführten Bandmaß ermittelt werden. Bei Einsatz eines waagerechten Markierungslasers am Messschieber werden Umfangsmaße am Reflexionspunkt auf der Haut ermittelt, es entfallen Übertragungsstab und Bandmaßführung.
Bei dem Einsatz eines elektronischen Höhenmessers auf Ultraschall- oder Magnetbandbasis ist eine digitale Anzeige am Messschieber vorgesehen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
1 eine erfindungsgemäße Messvorrichtung mit einer drehbaren Messstange auf einer Fußplatte
2 eine erfindungsgemäße Messvorrichtung mit einer fixierten Messstange auf einer Fußplatte
3 eine erfindungsgemäße Messvorrichtung mit Markierungslaser am Messschieber
4 eine erfindungsgemäße Messvorrichtung mit Magnetband bzw. Ultraschallmesseinrichtung am Messschieber
5 eine erfindungsgemäße Messvorrichtung mit Wandhalterung, Bodenhalterung und Bodenfolie
1 zeigt eine um die Vertikalachse drehbare Messstange 1 in vorteilhafter Anordnung auf einer Fußplatte 7 mit einem Fersenansteller 8. (Durch das Bezugszeichen 3 wird hier die Drehbarkeit der Messstange 1 dargestellt.)
Auf der Fußplatte 7 wird der Patient in vorgegebener Messposition am Fersenansteller 8 ausgerichtet. Die ca. 110 cm lange Messstange 1 ist mit einer senkrechten Skalierung, wobei vorzugsweise Höhenangaben in Teilungen zu 5 mm vorgesehen sind. An der Messstange 1 befinden sich ein vertikal beweglicher Messschieber 4 zum Fixieren und Ablesen z. B. der Beinlängenmaße. Die Messstange 1 ist in vorteilhafter Weise z. B. diagonal hinter der Position des Patienten in 90° senkrecht zur Fußplatte angeordnet. Dem Messschieber 4 ist ein Übertragungsstab 5 horizontal verschiebbar zugeordnet. Vorzugsweise ist am Messschieber 4 eine Führungsbuchse zur Aufnahme des ca. 50 cm langen Übertragungsstabes 5 vorgesehen, der in der Führungsbuchse horizontal verschiebbar ist und das entsprechende Höhenmaß horizontal ableitet.
Der Übertragungsstab 5 weist eine Führung 6 auf, die von einer Öse (Doppelöse) gebildet wird und mittels der ein Bandmaß 9 horizontal auf dem Übertragungsstab 5 geführt wird. Das Bandmaß 9 ist so in drei Achsen beweglich und kann genau in vorgegebener Höhe unabhängig von den Körperformen des Patienten an Höhenmesspunkte mit Körperkontakt herangeführt werden.
Die zur Messeinrichtung gehörende Fußplatte 7 beschreibt den Punkt Null 2 im Höhenmessbereich und bietet dem Patient eine Auftrittsfläche, auf die er durch hier angebrachte Maßlinien sowie dem Fersenansteller 8 ausgerichtet wird. Der Patient wird so vor dem messenden Mitarbeiter positioniert. In seiner Blickrichtung befindet sich die Maßeinteilung der Fußplatte 7, die Messstange 1 und der Messschieber 4.
2 zeigt eine auf der Fußplatte 7 fixierte Messstange 1. Dabei ist am Messschieber 4 ein Scharnier 10 angeordnet, welches eine Drehbeweglichkeit des Übertragungsstabes 5 – oder eines an Stelle des Übertragungsstabes 5 eingesetzten Lasers – um die Vertikalachse der Messstange 1 ermöglicht. Es wird hierbei ein Winkel von beispielsweise 45° absolviert. In Abhängigkeit von dem eingesetzten Scharnier 10 sind aber bei Bedarf auch andere Winkel absolvierbar.
In 3 ist an Stelle der Skaierung auf der Messstange 1 ein Magnetband 11 oder eine Ultraschallmesseinrichtung 12 am Messschieber angeordnet. Die Anzeige erfolgt digital am Messschieber.
In 4 Die Übertragung des Längenmaßes auf ein Bein kann auch z. B. durch einen in 90° zur Achse der Messstange 1 am Messschieber 4 geführten Markierungslaser 13 erfolgen. Hier wird auf dem Körper am sichtbaren Reflexionspunkt das Umfangsmaß ermittelt.
In 5 schließlich weist die erfindungsgemäße Messvorrichtung eine Wandhalterung 14 und eine Fußhalterung 15 auf. Dabei wird die Fußplatte 7 durch eine Bodenfolie 16 ersetzt. Es ist zudem möglich bei Einsatz einer zweiten Fußplatte 17 und somit gleicher Tritthöhe des Patienten ohne dessen Positionsveränderung beide Beine in einem Messgang zu vermessen.
Die zur Messvorrichtung gehörende Fußplatte 7 oder die Bodenfolie 16 beschreiben den Punkt Null 2 im Höhenmessbereich und bietet dem Patienten eine Auftrittsfläche auf der er durch die angebrachten Maßlinien und den Fersenansteller 8 ausgerichtet wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 19958940 A1 [0004]

Claims

Medizinische Messvorrichtung zum Vermessen von Beinen am stehenden Patienten, bestehend aus mindestens einer Fußplatte (7), auf der eine Messstange (1) mit Skalierung (Höhenangaben) senkrecht angeordnet ist und an der Messstange (1) ein vertikal beweglicher(s) Messschieber/Schiebestück (4) geführt ist, wobei dem Messschieber/Schiebestück (4) ein Übertragungsstab (5) mit einem an diesem angeordneten Bandmaß (9) und/oder ein Markierungslaser (13) und/oder eine Ultraschallmesseinrichtung (12) und/oder ein Magnetband 11 zugeordnet ist.
Medizinische Messvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungsstab (5) horizontal verschiebbar an dem Messschieber/Schiebestück (4) angeordnet ist.
Medizinische Messvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bandmaß (9) horizontal verschiebbar an dem Übertragungsstab (5) angeordnet ist.
Medizinische Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messstange (1) um ihre Vertikalachse drehbar auf der Fußplatte (7) gelagert ist.
Medizinische Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messstange (1) auf der Fußplatte (7) fixiert ist.
Medizinische Messvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem an der feststehenden Messstange (1) vertikal verschiebbaren Messschieber (4) ein eine horizontale Drehbeweglichkeit des Übertragungsstabes (5) ermöglichendes Scharnier (10) vorgesehen ist.
Medizinische Messvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnier (10) eine horizontale Drehbeweglichkeit des Übertragungsstabes (5) um einen Winkel von ca. 45° ermöglicht.
Medizinische Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bandmaß (9) entlang dem Übertragungsstab (5) in einer durch eine Öse verwirklichten Führung (6) geführt ist.
Medizinische Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Fußplatte (7) wenigstens ein die Standposition des Patienten aufzeigender Fersenansteller (8) vorgesehen ist.
Medizinische Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle der Fußplatte (7) eine Bodenfolie (16) mit Fersenansteller (8) einsetzbar ist.
Medizinische Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine senkrechte Führung der Messstange (1) mittels einer Wand (14)- und Fußbodenhalterung (15) verwirklichbar ist.
Medizinische Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einsatz einer zweiten Fußplatte (17) und somit gleicher Tritthöhe des Patienten ohne dessen Positionsveränderung beide Beine in einem Messgang messbar sind.