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Die Erfindung betrifft ein Zutrittskontrollsystem gemäß dem Patentanspruch 1.
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Unter einem Zutrittskontrollsystem wird ein System verstanden, das den Zutritt zu Räumen oder Gebäuden ohne Verwendung eines konventionellen Schlüssels (Türschlüssel, Haustürschlüssels) ermöglicht. Stattdessen wird der Zutritt in Form eines digitalen Schließsystems mittels der Transponder-(RFID) oder Fingerprint- oder PIN-Code- oder Bluetooth-Technologie kontrolliert (Bluetooth ist eine eingetragene Marke der Bluetooth SIG, Inc., Bellevue, Wash., USA). Bei der Bluetooth-Technologie wird der Zutritt z. B. via Mobiltelefon gewährt. Die wesentlichen Aufgaben des Zutrittskontrollsystems sind demnach
- • Einschränkung/Verhinderung von unautorisiertem Zutritt von Personen,
- • Überwachung/Kontrolle von Personenbewegungen.
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Aus der
DE 10 2005 030 204 A1 ist ein Berechtigungssystem bekannt, welches aus einer im ungesicherten Bereich angebrachten Identifikationseinheit und einer ein Bedienmodul aufweisenden, im gesicherten Bereich angebrachten Steuereinheit besteht.
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Ein Zutrittssystem ist aus der Firmenschrift der Rene Koch AG: Produktinformation Zutrittssystem ekey® TOCAhome mit Fingerscan, 2007, bekannt, das mit einem Fingerscanner ausgestattet ist und dessen Relais verschiedenen Fingern zugewiesen werden können. Damit sind selektive Steuerungen z. B. einer Türe möglich.
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Aus der
DE 20 2006 006 85 U1 ist eine Vorrichtung zum Authentifizieren eines Zutrittsberechtigten und zum Öffnen eines elektronischen Schlosses bzw. einer elektronischen Sicherungseinheit bekannt. Es sind eine Einrichtung zur Eingabe eines PIN-Codes und/oder ein Biometrie-Sensor zur Aufnahme eines biometrischen Merkmals vorgesehen. Bei Eingabe eines korrekten PIN-Codes und/oder einer korrekten Biometrie-Information eines Zutrittsberechtigten wird ein Steuersignal generiert. Ein erzeugtes Berechtigungssignal wird drahtlos an das Schloss übertragen.
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Aus der
DE 103 41 370 A1 ist ein Identifikationssystem zum sicheren personalisierten Identifizieren und Ermöglichen/Verhindern eines logischen und/oder physikalischen Zugangs zu einer Zieleinrichtung bekannt. Das System weist ein tragbares, programmierbares Identmedium mit Biometrie-Sensor, Eingabeelement, Ausgabeelement, Prozessor, Speicher, Sende- und Empfangselektronik und eine programmierbare, mit der Zieleinrichtung in Wirkverbindung stehende Gegenstation mit Lese- und Auswerteelektronik, Aktor und Speicher auf.
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Aus der
DE 101 60 813 A1 ist eine Hauskommunikationsanlage mit mindestens einer Türstation und mindestens einer Wohnungsstation bekannt, wobei alle Stationen über eine Busverbindung miteinander verbindbar und zumindest zum Teil modular aufgebaut sind – bestehend aus Hauptmodul und Funktionsmodul. Das Hauptmodul besteht nach Art eines Elektro-Installationsgerätes eines üblichen Gebäudeinstallationssystems aus einem sockelartigen, in eine normgerechte Elektro-Installationsdose einsetzbaren Einsatz, wobei das jeweilige Funktionsmodul elektrisch und/oder mechanisch mit dem Hauptmodul verbindbar (aufsteckbar) ist. Jedes Hauptmodul erhält durch die Verbindung mit einem bestimmten Funktionsmodul oder einem bestimmten weiteren Hauptmodul und/oder gesonderte Schalt-/Einstellmittel eine bestimmte, elektrische und/oder mechanische Gerätefunktion.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein in einfacher Art und Weise programmierbares Zutrittskontrollsystem der eingangs genannten Art anzugeben.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mittels des Displays die Inbetriebnahme/Programmierung – z. B. die übersichtliche Verwaltung von Zutrittsprofilen (beispielsweise Namen der Zutrittsberechtigten und Zutrittszeiträume) – erleichtert wird und somit ungewollte/unberechtigte Zutritte vermieden werden. Die Bedienung des Displays beruht auf einer einfachen und leicht verständlichen Menüstruktur und das Display lässt sich direkt intuitiv bedienen. Nutzer können unmittelbar an der Inneneinheit mit Namen, Zutrittszeiträumen sowie temporären Berechtigungen eingelernt sowie gelöscht werden. Zudem können weitere Einstellungen wie z. B. Kontakthaltezeit (Dauer der Bestromung des Türschlosses) eingestellt sowie Protokollierungen ausgelesen werden.
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Bei gleichzeitiger Benutzung des Display-Bedienelements als elektrischer Schalter zum Schalten einer Beleuchtungseinheit wird speziell im Renovationsmarkt eine Nachrüstung einer Wohnung mit einem Zutrittskontrollsystem in sehr einfacher und kostensparender Art und Weise ermöglicht. In den meisten Fällen befindet sich bereits ein Wechselschalter in Unterputz-Ausführung unmittelbar neben der Zutrittstür respektive Wohnungsabschlusstür, um eine Beleuchtungseinheit bei Verlassen der Wohnung ausschalten und bei Betreten der Wohnung einschalten zu können. Zur Nachrüstung der Wohnung wird dieser Wechselschalter ausgebaut und durch die Inneneinheit des Zutrittskontrollsystems ersetzt, welche gleichzeitig die Funktion eines Wechselschalters ausübt. Es ist nicht erforderlich, eine zusätzliche UP-Gerätedose zu installieren.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
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1 ein Prinzipbild des vorgeschlagenen Zutrittskontrollsystems,
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2 eine mögliche Ausführungsform der Inneneinheit (Frontansicht),
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3 eine Seitenansicht der Inneneinheit bei montiertem Zustand,
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4 eine Seitenansicht der Baukomponenten einer Inneneinheit bei demontiertem Zustand.
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In 1 ist ein Prinzipbild des vorgeschlagenen Zutrittskontrollsystems dargestellt. Die beiden Haupt-Baugruppen des Zutrittskontrollsystems sind
- • eine Inneneinheit (z. B. Wohnungsstation) 1, welche in wesentlichen Teilen in Form eines in eine handelsübliche UP-(Unterputz)Gerätedose nach DIN 40073 (aus Kunststoff, Durchmesser 60 mm, Tiefe 40 mm) installierbaren Geräteeinsatzes (mittels Spreizklemmen) ausgebildet ist und
- • eine Außeneinheit (z. B. Türstation) 26, welche ebenfalls in wesentlichen Teilen in Form eines in eine handelsübliche UP-(Unterputz)Gerätedose nach DIN 40073 (aus Kunststoff, Durchmesser 60 mm, Tiefe 40 mm) installierbaren Geräteeinsatzes (mittels Spreizklemmen) ausgebildet ist.
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Diese beiden Haupt-Baugruppen Inneneinheit 1 und Außeneinheit 26 sind über ein Kabel 20 miteinander verbunden, welches einerseits an einen Kabelanschluss 17 der Inneneinheit 1 und andererseits an einen Kabelanschluss 39 der Außeneinheit 26 anzuschließen ist. Üblicherweise durchbricht das Kabel 20 zumindest eine zwischen Inneneinheit 1 und Außeneinheit 26 angeordnete Wand 42.
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Für die Energieversorgung des Zutrittskontrollsystems ist eine Stromversorgungseinheit (Netzteil) 16 in der Inneneinheit 1 vorgesehen. Diese Stromversorgungseinheit 16 ist eingangsseitig an einen Netzanschluss 15 angeschlossen, welcher mit L-Leiter und N-Leiter eines 230-V-Wechselspannungsnetzes verbunden ist. Ausgangsseitig gibt die Stromversorgungseinheit 16 eine Gleichspannung von z. B. 12 V oder 24 V ab und speist nicht nur alle mit Energie zu versorgenden Baukomponenten der Inneneinheit 1, wie insbesondere auch eine Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit 5, sondern über das Kabel 20 auch alle mit Energie zu versorgenden Baukomponenten der Außeneinheit 26.
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Insbesondere dient die Stromversorgungseinheit 16 auch zur Speisung eines potenzialbehafteten Schaltrelais 10, an dessen Klemmen ein elektromagnetisch zu öffnenden Türschloss 43 einer Zutrittstür des Zutrittskontrollsystems angeschlossen ist.
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Die Inneneinheit 1 weist als zentralen „intelligenten” Baustein die vorstehend bereits erwähnte Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit 5 auf. Ausgangsseitig kann die Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit 5 unter anderem mindestens ein potenzialfreies Schaltrelais ansteuern, welches beispielsweise als Störausgang vordefiniert ist und an welches zur direkten Ansteuerung eine Alarmanlage angeschlossen ist.
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Die Außeneinheit 26 weist als zentralen „intelligenten” Baustein eine Auswerte-/Verarbeitungs- und Verschlüsselungseinheit 38 auf, wobei über das Kabel 20 Datensignale zwischen der Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit 5 der Inneneinheit 1 und der Auswerte-/Verarbeitungs- und Verschlüsselungseinheit 38 der Außeneinheit 26 ausgetauscht werden.
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Die Zutrittskontrolle wird dabei entweder
- • mittels eines Transponder-Funktionselements 30 als einfaches, schnelles und wartungsfreundliches, berührungsloses System oder
- • mittels eines Fingerprint-Funktionselements 32 als biometrisches System oder
- • mittels eines PIN-Code-Funktionselements 34 oder
- • mittels eines Funk-Funktionselements 36
verifiziert, wobei mindestens eines dieser Funktionselemente 30 oder 32 oder 34 oder 36 hierzu an die Auswerte-/Verarbeitungs- und Verschlüsselungseinheit 38 angeschlossen ist. Die Auswerte-/Verarbeitungs- und Verschlüsselungseinheit 38 erkennt und filtert zusammen mit dem Funktionselement 30, 32, 34, 36 die Zutrittsberechtigungs-Information der Person, die Zutritt erhalten möchte und sendet ein dementsprechendes Datensignal (Berechtigungssignal) verschlüsselt an die Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit 5 der Inneneinheit 1, in welcher die Zutrittsberechtigungs-Informationen aller berechtigten Personen abgespeichert sind. Dementsprechend kann eine Überprüfung der Zutrittsberechtigung durch Vergleich der abgespeicherten Informationen mit der aktuell von der Außeneinheit 26 erhaltenen Information (verschlüsseltes Datensignal) erfolgen.
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Wesentliche Baukomponente des Zutrittskontrollsystems ist ein Display 7, welches über eine Schnittstelle 8 mit der Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit 5 der Inneneinheit 1 verbunden ist. Das Display 7 dient zusammen mit einem Display-Bedienelement 6 (bzw. einer Wippe 3 gemäß den 2–4) zur Bedienung/Programmierung/Konfiguration des Zutrittskontrollsystems und ermöglicht dem Kunden
- • eine menügeführte Inbetriebnahme sowie eine Namenzuordnung der einzelnen Benutzer/Berechtigten (Einlernmodus),
- • eine gezielte Benutzer/Berechtigten-Löschung (Löschmodus),
- • eine zeitraumbezogenen Vorgabe von Zutrittsberechtigungen (temporäre Berechtigungen individuell für jeden Berechtigten, spezifiziert nach Datum/Wochentag/Uhrzeit),
- • das Auslesen von Protokolldaten,
- • eine Anzeige von Ereignissen (welcher Benutzer/Berechtigte ist zu welchen Zeitpunkten erfasst worden?)
- • die Vorgabe/Änderung von verschiedenen Einstellungen, wie „Datum/Uhrzeit”, „Quittierton Ja oder Nein?”, „Kontakthaltezeit bei Ansteuerung des Türschlosses”.
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Vorzugsweise weist die Inneneinheit 1 ein Wechselschaltungsrelais 13 auf, welches einen Anschluss 18 zur Verbindung mit einem externen Wechselschalter 45 und einer externen Beleuchtungseinheit 46 aufweist. Die Ansteuerung des Wechselschaltungsrelais 13 erfolgt über das Display-Bedienelement 6 respektive Wippe 3 gemäß den 2–4, welches/welche über die Schnittstelle 8 an die Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit 5 angeschlossen ist. Auf diese Weise wird eine allgemein bekannte Wechselschaltung realisiert, welche vorteilhaft dazu dient, eine oder mehrere Beleuchtungseinheiten 46 von zwei Stellen aus – der Inneneinheit 1 und dem Wechselschalter 45 – einzuschalten und auszuschalten.
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1 zeigt weitere Details der Inneneinheit 1, so z. B. einen mit der Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit 5 verbundenen Bus-Anschluss 9, durch welchen das Zutrittskontrollsystem netzwerkfähig wird und an welchen optional über einen Konverter 48 ein externer Bus 44 angeschlossen werden kann. Auf diese Weise wird eine Anbindung an KNX (Standard für Haus- und Gebäudesystemtechnik der Konnex-Assoziation) und TCP/IP (Transport Control Protocol/Internet Protocol) ermöglicht. Beispielsweise kann so eine Schnittstelle zu einem zentralen Anzeige- und Bedien-Panel (Touchscreen, „Comfortpanel”) ermöglicht werden, über welches Änderungen während des laufenden Betriebes eingegeben werden können (Namenzuordnungen, Löschen, Ändern, Auslesen von Benutzerprofilen, Ereignisprotokolle auslesen sowie die Bestimmung von individuellen Zeiträumen und Zeitzonen).
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In 2 ist eine mögliche Ausführungsform der Inneneinheit dargestellt. Dabei ist auf die in Form eines Geräteeinsatzes ausgebildete Inneneinheit 1 eine Wippe 3 mit integriertem Display 7 aufgesetzt, wobei die Wippe 3 nicht nur zur Ansteuerung des Wechselschaltungsrelais 13 dient, sondern gleichzeitig das vorstehend erwähnte Display-Bedienelement 6 für die Betätigung des Wechselschaltungsrelais 13 darstellt respektive damit in Wirkverbindung steht und von einem Abdeckrahmen 4 umschlossen ist.
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In 3 ist eine Seitenansicht der Inneneinheit bei montiertem Zustand dargestellt. Es sind die in Form eines Geräteeinsatzes ausgebildete Inneneinheit 1 inklusive Kabelanschluss 17 und montiertem Kabel 20, eine aufgesteckte Einheit Display 7 + Wippe 3 sowie ein Abdeckrahmen 4 zu erkennen.
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In 4 ist eine Seitenansicht der Baukomponenten einer Inneneinheit bei demontiertem Zustand dargestellt. Es sind die in Form eines Geräteeinsatzes ausgebildete Inneneinheit 1 inklusive Kabelanschluss 17 und Schnittstelle 8, ein Abdeckrahmen 4 sowie eine Einheit Wippe 3 + Display 7 zu erkennen.
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Aus den 2–4 geht der modulare Aufbau der Inneneinheit 1 mit separatem Geräteeinsatz, separater Einheit aus Wippe 3 = Display-Bedienelement 6/Display 7 und separatem Abdeckrahmen 4 hervor. Vorteilhaft dient dieser modulare Aufbau dazu, das gewünschte Design aus unterschiedlichen Unterputz-Schalter-Programmen auszuwählen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Inneneinheit (Wohnungsstation) des Zutrittskontrollsystems in Form eines Geräteeinsatzes
- 2
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- 3
- Wippe
- 4
- Abdeckrahmen
- 5
- Auswerte-/Verarbeitungs- und Speichereinheit
- 6
- Display-Bedienelement
- 7
- Display
- 8
- Schnittstelle zum Display und zum Display-Bedienelement
- 9
- Bus-Anschluss
- 10
- potenzialbehaftetes Schaltrelais
- 11
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- 12
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- 13
- Wechselschaltungsrelais
- 14
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- 15
- Netzanschluss (L-Leiter, N-Leiter)
- 16
- Stromversorgungseinheit
- 17
- Kabelanschluss
- 18
- Anschluss für Wechselschalter und Beleuchtungseinheit
- 19
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- 20
- Kabel zur Außeneinheit
- 21
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- 22
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- 23
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- 24
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- 25
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- 26
- Außeneinheit (Türstation) in Form eines Geräteeinsatzes
- 27
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- 28
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- 29
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- 30
- Transponder-Funktionselement
- 31
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- 32
- Fingerprint-Funktionselement
- 33
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- 34
- PIN-Code-Funktionselement
- 35
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- 36
- Funk-Funktionselement (Mobiltelefon)
- 37
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- 38
- Auswerte-/Verarbeitungs- und Verschlüsselungseinheit
- 39
- Kabelanschluss
- 40
-
- 41
-
- 42
- Wand
- 43
- Türschloss einer Zutrittstür
- 44
- Bus
- 45
- Wechselschalter
- 46
- Beleuchtungseinheit
- 47
-
- 48
- Konverter