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Die
Erfindung betrifft eine Justiervorrichtung zur Ausrichtung eines
Tragprofils an einer am Tragprofil angeschlossenen Tragarmsystemkomponente (Drehgelenk,
Winkelstück,
Adapter etc. (nachfolgend kurz „Adapter” genannt)), wobei zumindest
bereichsweise zwischen dem, den Adapter zugewandten längsseitigen
Ende des Tragprofils und dem Adapter eine Justageschraube angeordnet
ist.
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Derartige
Tragarmsysteme dienen dazu, einen Gegenstand, beispielsweise ein
Bediengehäuse aufzuhängen. Dabei
wird das Bediengehäuse über einen
Anschlussadapter, beispielsweise ein Aufsatz-Drehgelenk an ein Tragprofil
angekoppelt. Das Tragarmsystem kann auch noch ein oder mehrere Zwischengelenke
enthalten, die dann zwei Tragprofile schwenkbar miteinander verbinden.
Schließlich kann
das Tragarmsystem mit einem Wandanschlussadapter, das auch ein Drehgelenk
sein kann, an einer Wand aufgehangen werden.
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Teilweise
müssen
mit den Tragarmsystemen große
Auskragweiten überbrückt werden.
Da die aufgehangenen Bediengehäuse
ein hohes Gewicht aufweisen können,
müssen
die einzelnen Komponenten des Tragarmsystems und insbesondere die
Tragprofile hohe Steifigkeitsanforderungen erfüllen. Es lässt sich allerdings nicht verhindern,
dass sich das Tragarmsystem abbiegt wenn eine hohe Last des Bediengehäuses wirkt.
Es werden daher im Stand der Technik verschiedene Möglichkeiten
zur Lagekorrektur vorgeschlagen. Beispielsweise zeigt die
EP 1 041 335 B1 eine
Justagevorrichtung, bei der das Tragprofil mit angeformten Schraubkanälen versehen
ist, mit denen es unter Verwendung von Befestigungsschrauben an
einem Drehgelenk angeschraubt werden kann.
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Weiterhin
ist in dem Drehgelenk eine Gewindeaufnahme vorgesehen, die eine
Justageschraube aufnimmt. Diese wirkt auf die Stirnfläche des
angeschlossenen Tragprofils ein. Das Tragprofil ist üblicher
Weise als Aluminium-Strangpressprofil ausgebildet. Bei hohen Lasten
kann es nun vorkommen, dass sich das Aluminiummaterial unter der
Justageschraube setzt und dadurch sich die Tragprofilbefestigung
lockert. Dies ist besonders dann von Nachteil, wenn das Tragsystem
Vibrationen ausgesetzt ist. Die Befestigungsschrauben können sich
in der gelockerten Verbindung losdrehen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Justiervorrichtung der eingangs
erwähnten
Art zu schaffen, mit dem eine zuverlässige und dauerhaft stabile
Justierung des Tragprofils möglich
wird.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass das Tragprofil wenigstens einen in Profillängsrichtung verlaufenden, als
Justage-Aufnahme ausgebildeten Schraubkanal aufweist, in den die
Justageschraube eingeschraubt ist, und dass die Justageschraube
an einem Stützabschnitt
des Adapters abgestützt
ist.
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An
dieser Stelle sei erwähnt,
dass der Begriff Adapter, insbesondere Drehgelenke (Wandanschlussgelenk,
Zwischengelenk, Aufsatzgelenk), Winkstücke, Anschlussadapter etc.
umfasst.
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Erfindungsgemäß wird eine
Justageschraube in den Schraubkanal eingedreht, mit der sich die stufenlose
Nivellierung des Tragprofils durchführen lässt. Die einwirkenden Lasten
werden zwischen dem Tragarm und dem angeschlossenen Tragarmsystemteil
(beispielsweise Drehgelenk, Winkelstück etc.) im Bereich der Justageanordnung
nun über
die Gewindeverbindung zwischen der Justageschraube und dem Schraubkanal übertragen.
Die Gewindeeingriffslänge
kann dann so gewählt
werden, dass sich die Lasten zuverlässig abtragen lassen. Diese
Gewindeverbindung ist insbesondere auch bei anstehenden Vibrationen
ausreichend stabil. Gemäß einer bevorzugten
Erfindungsausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass sowohl Schraubkanäle, die
die Tragarm-Befestigungsaufnahmen bilden als auch der Schraubkanal,
der die Justageaufnahme bildet, als einprofilierte, durchgehende
Schraubkanäle
in den Hohlprofilabschnitt eingebracht sind. Damit kann das Tragprofil
als Strangpressprofil einfach hergestellt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Erfindungsausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass
der Adapter eine Tragarm-Befestigungswand aufweist, an der der Stützabschnitt
angeordnet ist. An der Tragarm-Befestigungswand kann das Tragprofil
zuverlässig
sowohl dann abgestützt
werden, wenn es sich im Grundzustand (nicht ausgerichtet) als auch
im ausgerichteten Zustand befindet.
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Wenn
vorgesehen ist, dass der Adapter einen Durchbruch aufweist, der
in den Stützabschnitt mündet, und
durch den hindurch eine Werkzeugaufnahme der Justageschraube hindurch
zugänglich
ist, dann muss das Tragprofil für
die Nivellierung nicht abgebaut werden.
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Eine
optisch ansprechende Gestaltung ergibt sich dabei dann, wenn vorgesehen
ist, dass der Durchbruch auf der dem Tragprofil abgewandeten Seite
in einen Montageraum des Adapters mündet, der mit einem abnehmbaren
Deckel verschließbar ist.
Die Justageschraube ist dann uneinsehbar überdeckt.
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Eine
bevorzugte Erfindungsvariante ist dergestalt, dass die Justageschraube
oder der Adapter einen konvexen Oberflächenbereich aufweist, der in eine
konkave Aufnahme des Adapters oder der Justageschraube eingesetzt
ist. Auf diese Weise wird zwischen der Justageschraube und dem Adapter eine
ausreichend große
Fläche
auf kleinem Raum geschaffen, über
die die auftretenden Kräfte
zuverlässig
abgestützt
werden können.
Zudem ergibt sich mit der konvex/konkaven Flächenpaarung ein Gelenk, in
dem die Justageschraube während
des Nivellierungsvorganges verschwenken kann.
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Besonders
einfach wird die konstruktive Gestaltung dann, wenn vorgesehen ist,
dass der konvexe Oberflächenbereich
an dem Schraubenkopf der Justageschrauben ausgebildet ist. Als Justageschraube
kann dann beispielsweise eine entsprechend gestaltete, handelsübliche,
DIN-gemäße Schraube
verwendet werden.
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Wenn
die Justiervorrichtung so gestaltet ist, dass der Anschlussbereich,
in welchem das Tragprofil auf den Adapter stößt, mittels eines Randes zumindest
bereichsweise außenseitig
abgedeckt ist, dann wird auf einfache Weise ein optischer Abschluss
der Justagestelle geschaffen. Wenn vorgesehen ist, dass der Adapter
Schraubaufnahmen aufweist, durch die Befestigungsschrauben eingeführt und
in die als Tragarm-Befestigungsaufnahmen
ausgebildeten weiteren Schraubkanal des Tragprofils eingeschraubt
sind und dass sich diese Schraubaufnahmen in Richtung auf das Tragprofil
in ihrem Querschnitt erweitern, dann ist sichergestellt, dass die Tragarm-Befestigungsschrauben
der Kippbewegung beim Nivellieren folgen können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
perspektivischer Explosionsdarstellung ein Drehgelenk für ein Tragarmsystem;
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2 das
Drehgelenk gemäß 1 in
Zusammenbaudarstellung und perspektivischer Ansicht;
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3 in
perspektivischer Explosionsdarstellung eine Lagereinheit für das Drehgelenk
gemäß 1;
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4 die
Anordnung gemäß 3 in
Seitenansicht und in Teilschnitt;
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5 die
Lagereinheit gemäß 2 bis 4 in
Ansicht von oben;
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6 die
Lagereinheit gemäß den 2 bis 5 in
Seitenansicht;
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7 in
perspektivischer Darstellung ein Winkelstück und ein Tragprofil;
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8 die
Darstellung gemäß 7 in
veränderter
Perspektive;
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9 die
Anordnung gemäß den 7 und 8 in
Seitenansicht und im Vertikalschnitt und
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10 das
Tragprofil gemäß 7 bis 9 in
Frontansicht.
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In 1 ist
ein Drehgelenk, nämlich
ein Zwischengelenk für
ein Tragarmsystem beschrieben. Das Drehgelenk weist zwei baugleiche
Gelenkteile 10 auf, die mittels einer Lagereinheit 20 drehbar
miteinander verbunden werden können.
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Jedes
Gelenkteil 10 ist mit einer Tragarm-Befestigungswand 11 ausgestattet,
die vier Schraubaufnahmen 11.1 aufweist. Zusätzlich sind vier
Durchbrüche 11.2 in
der Tragarm-Befestigungswand 11 vorgesehen. Die Tragarm-Befestigungswand 11 ist
mit einem zentralen Durchbruch versehen, die als Kabeldurchführung 11.5 verwendbar
ist.
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Die
Kabeldurchführung 11.5 ist
kreuzartig ausgebildet und erstreckt sich so seitlich über die
Bereiche der Tragarm-Befestigungswand 11 hinaus, die die
Schraubaufnahmen 11.1 und die Durchbrüche 11.2 tragen. Damit
ist ein maximaler Kabeldurchtrittsquerschnitt erreicht. An die Tragarm-Befestigungswand 11 sind
rückseitig
Seitenwände 12 angeformt, die
auch gleichzeitig an ein Lager-Koppelstück 14 angeschlossen
sind. Weiterhin steht am oberen Rand der Tragarm-Befestigungswand 11 ein
angeformtes Verbindungsstück 11.3 ab,
das auch in die Seitenwände 12 einteilig übergeht.
Die Seitenwände 12,
die Tragarm-Befestigungswand 11 und das Lager-Koppelstück 14 umschließen einen
Montageraum, der mit einem Deckel (nicht dargestellt) abgedichtet
verschlossen werden kann.
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Der
Deckel kann mit Befestigungsschrauben in Gewinden 15 verschraubt
werden. In dem vom Montageraum umschlossenen Bereich sind Schraubaufnahmen 14.1 in
dem Lager-Koppelstück 14 sowie eine
Kabeldurchführung 19 vorgesehen.
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An
der der Tragarm-Befestigungswand 11 abgewandten Seite steht
ein umlaufender Rand 16 am Lager-Koppelstück 14 vor, der eine
Teil-Aufnahme für
die Lagereinheit 20 umgibt. Der Rand 16 ist an einen
umlaufenden Bund 17 angeschlossen, der in der Teil-Aufnahme
eine Auflagefläche
bildet. In die Auflagefläche
sind Gewindeaufnahmen 17.1 eingeschnitten.
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In
den 3 bis 6 ist die Gestaltung der Lagereinheit
näher detailliert.
Die 3 und 4 zeigen, dass die Lagereinheit 20 die
Lagerteile 21 und 22 umfasst.
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Das
Lagerteil 21 ist in Form einer Scheibe ausgebildet, die
zentrisch mit einem als Kabeldurchführung 21.2 dienenden
Durchbruch versehen ist. In das Lagerteil 21 sind auf einem
Teilkreis Schraubaufnahmen 21.1 eingebracht, die zueinander
in gleicher Teilung beabstandet angeordnet sind.
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Das
zweite Lagerteil 22 ist zweitteilig aus zwei Lagerstücken 22.1 und 22.3 zusammengesetzt. Das
erste Lagerstück 22.1 ist
als Scheibe ausgebildet, die einen zentrischen Durchbruch als Kabeldurchführung 22.7 aufweist.
In das Lagerstück 22.1 sind
Schraubaufnahmen 22.2 mit Einsenkungen eingebracht.
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Diese
Schraubaufnahmen 22.2 können
in Flucht zu Gewindeaufnahmen 22.6 des zweiten Lagerstücks 22.3 ausgerichtet
werden. Das zweite Lagerstücke 22.3 ist
in Form einer Nabe ausgebildet. Es weist einen ringförmig umlaufenden
Stützabschnitt 22.5 auf,
der zwei planparallele Flächen
aufweist, die senkrecht zur Drehachse stehen. An den Stützabschnitt 22.5 ist
ein Ansatz 22.4 angeformt, der nach oben absteht. An der
Unterseite steht ein Stützabschnitt 22.8.1 (siehe 4)
vor, der eine Stützfläche 22.8 bildet.
Die Stützfläche 22.8 steht
ebenfalls senkrecht zur Drehachse. Das Lagerstück 22.3 ist von den
Gewindeaufnahmen 22.6 vollständig durchdrungen.
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Zur
Montage der Lagereinheit 20 werden zwei Gleitringe 23 benötigt, die
aus Gründen
der Vereinfachung des Teileaufwandes vorliegend identisch ausgebildet
sind.
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Die
Gleitringe 23 besitzen ein ringförmiges Stützteil 23.1 an das
ein zylindrischer Vorsprung 23.2 angeformt ist. Der erste
Gleitring 23 wird auf den Ansatz 22.4 derart aufgesetzt,
dass das Stützteil 23.1 plan
auf dem Stützabschnitt 22.5 aufliegt.
Der zylindrische Vorsprung 23.2 umgibt den Ansatz 22.4 und liegt
an diesem an. Anschließend
wird das erste Lagerteil 21 auf den Ansatz 22.4 des
zweiten Lagerteils 22 aufgeschoben. Die Kabeldurchführung 21.2 ist
mit ihrem Innendurchmesser an den Außendurchmesser des zylindrischen
Vorsprunges 23.2 des Gleitringes 23 angepasst.
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Somit
kann das Lagerteil 21 auf die freie Fläche des Stützteils 23.1 plan
aufgelegt werden und der zylindrische Vorsprung 23.2 setzt
sich in die Bohrung, die die Kabeldurchführung 21.2 bildet.
Somit ist das Lagerteil 21 unter Vermittlung des Gleitringes 23 dem
Lagerstück 22.3 drehbar
zugeordnet.
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Danach
wird der zweite Gleitring 23 aufgesetzt. Die Montagestellung
ist in 4 gut erkennbar. Er wird gegenüber dem ersten Gleitring 23 um
180° verdreht
so eingebaut, dass sich der zylindrische Vorsprung 23.2 wieder
zwischen das Lagerteil 21 und den Ansatz 22.4 des
Lagerstücks 22.3 legt.
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Der
Stützteil 23.1 liegt
dann plan auf der Oberseite des Lagerteils 21 auf.
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Abschließend wird
das zweite Lagerstück 22.1 auf
die Stirnfläche
des Ansatzes 22.4 derart aufgelegt, dass die Schraubaufnahmen 22.2 mit
den Gewindeaufnahmen 22.6 fluchten. Durch die Schraubaufnahmen 22.2 können Befestigungsschrauben
eingeführt
und in die Gewindeaufnahmen 22.6 eingeschraubt werden.
Im montierten Zustand bleiben die Lagerteile 21, 22 gegeneinander
drehbar. Die Gleitringe 23 verhindern, dass die Lagerteile 21, 22 aneinander
reiben. Einige der Schraub-/Gewindeaufnahmen 22.2/22.6 bleiben
unbelegt, wie dies später
erläutert
wird.
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Zur
Montage des Drehgelenkes wird die Lagereinheit 20 wahlweise
in die Aufnahme eines der Gelenkteile 10, vorliegend das
untere Gelenkteil 10 eingelegt.
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Dabei
stützt
sich das Lagerteil 21 auf der Auflagefläche des Bundes 17 ab
und die Schraubaufnahmen 21.1 des Lagerteils 21 stehen
in Flucht mit den Gewindeaufnahmen 17.1 im Bund 17.
Durch die Schraubaufnahmen 21.1 können dann Befestigungsschrauben 18 hindurchgeführt und
in die Gewindeaufnahmen 17.1 eingeschraubt werden. Damit
ist das Lagerteil 21 fest mit dem unteren Gelenkteil 10 verbunden.
Der Rand 16 umgibt das Lagerteil 21 außenseitig,
wobei sich der Rand 16 in Richtung der Drehachse (in der
Bildebenen vertikal zentrisch durch die Kabeldurchführung 19)
in etwa bis zur Hälfte
der Höhe
des Lagerteils 21 erstreckt. Anschließend wird das zweite Gelenkteil 10 auf
die Lagereinheit 20 aufgesetzt.
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Dabei
stützt
sich das Lagerteil 22 mit einer Stützfläche 22.8 auf einer
Gegenfläche 14.2 ab,
in die die Gewindeaufnahmen 14.1 eingebracht sind. Die
Gewindeaufnahmen 22.6 in dem Lagerteil 22 sind
nicht über
deren gesamte Gewindelängen
mit den Befestigungsschrauben 18 belegt. Diese Gewindeaufnahmen 22.6 stehen
in Flucht zu den Schraubaufnahmen 14.1 des oberen Gelenkteils 10.
Durch die Schraubaufnahmen 14.1 können Befestigungsschrauben 18 hindurchgeführt und
in dem nicht belegten Gewindeteil dieser Gewindeaufnahmen 22.6 eingeschraubt
werden. Damit ist das Lagerteil 22 fest mit den oberen
Gelenkteil 10 verbunden.
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Da
die beiden Lagerteile 21, 22 um die in der 1 vertikale
Gelenkachse gegeneinander verdrehbar sind, können somit auch die Gelenkteile 10 gegeneinander
verdreht werden. Wie die 2 veranschaulicht, überdeckt
auch der Rand 16 des oberen Gelenkteils 10 das
Lagerteil 21 umfangsseitig bis auf einen schmalen Umfangsspalt
in dem sich die beiden Gelenkteile 10 nicht treffen, damit
die freie Drehbarkeit gewährleistet
und gleichzeitig mit optischer Abschirmung des Lagerteils 31 ein
ansprechendes Design erreicht ist.
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In
den 7 bis 9 ist exemplarisch die Zuordnung
eines Tragprofils 40 zu einer Verbindungskomponente des
Tragarmsystems dargestellt. Vorliegend ist als Verbindungskomponente
ein Winkelstück 30 gezeigt.
Die Anschlussbereiche der Gelenkteile 10 sind identisch
wie die Anschlussbereiche des Winkelstückes 30 gestaltet,
so dass das Tragprofil 40 jeweils in identischer Weise
verbaubar ist.
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Nachfolgend
wird nun zunächst
die Gestaltung des Winkelstückes 30 beschrieben.
Dieses weist zwei Tragarm-Befestigungswände 31 auf, die zueinander
im rechten Winkel stehen. In die Tragarm-Befestigungswände 31 sind
jeweils vier Schraubaufnahmen 31.1 und vier Durchbrüche 31.2 eingearbeitet.
An die Tragarm-Befestigungswände 31 ist wieder
ein umlaufender Rand 31.4 angeformt, der eine Aufnahme
für das
Tragarmprofil 40 bildet. Die Tragarm-Befestigungswände 31 sind
mit den kreuzförmigen
Kabeldurchführungen
versehen.
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Aus
den Zeichnungen ergibt sich, dass bei den Gelenkteilen 10 und
dem Winkelstück 30 die Tragarm-Befestigungswände 11, 31,
die Schraubaufnahmen 11.1, 31.1, die Durchbrüche 11.2, 31.2,
die Ränder 16, 31.4 und
die Kabeldurchführungen 11.5, 31.5 identisch
ausgebildet sind, so dass sich eine einheitliche mechanische Schnittstelle
ergibt.
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Die
Tragarm-Befestigungswände 31 des Winkelstücks 30 sind
mittels Seitenwände 32 einteilig miteinander
verbunden und somit gegeneinander ausgesteift. Die beiden Tragarm-Befestigungswände 31 und
die Seitenwände 32 umschließen einen
Montageraum, der mit einem (nicht gezeigten) Deckel verschließbar ist.
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Wie
die 9 erkennen lässt,
sind in die Tragarm-Befestigungswände 31 Gewindeaufnahmen 33 eingebracht,
an denen der Deckel angeschraubt werden kann.
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Die 9 lässt auch
detaillierter die Gestalt der Durchbrüche 31.2 erkennen.
Sie weisen einen in die Tragarm-Befestigungswand 31 eingemuldeten kalottenförmigen Stützabschnitt 31.21 auf.
Ausgehend vom Montageraum mündet
eine zylindrische Bohrung des Durchbruches in den Bereich des Stützabschnittes 31.21 und
zwar so, dass der gesamte Durchbruch 31.2 rotationssymmetrisch
ist.
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Die 9 zeigt
auch, dass die Schraubenaufnahmen 31.1 als vom Montageraum
ausgehende, sich erweiternde Durchbrüche 31.2 ausgebildet
sind, wobei diese die Geometrie eines vertikal ausgerichteten Längsschlitzes
haben (siehe beispielsweise 8).
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf 10 die
Geometrie des Tragprofils 40 erläutert. Dieses ist als Strangpressprofil,
vorzugsweise aus Aluminium gefertigt. Das Tragprofil 40 weist
zwei zueinander parallele Seitenwände 41 auf, die über bogenförmige Verbindungsabschnitte 48 unter
Vermittlung von Verdickungsbereichen 49 miteinander verbunden
sind. Die Seitenwände 41 sind
mit Eintiefungen 42 versehen, die von zwei Profilkanten 42.1 begrenzt
sind, welche in Profillängsrichtung
verlaufen.
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Somit
bildet die Eintiefung eine Aufnahme für Schilder, die an den Profilkanten 42.1 exakt
ausgerichtet werden können.
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Zudem
unterteilen die Profilkanten 42.1 die Seitenwände 42 optisch.
Die Verbindungsabschnitte 48 sind mit nach außen abstehenden
Ansätzen 47 verdickt.
Diese Ansätze 47 verbessern
die Profilsteifigkeit und bilden ebenfalls Profilkanten 47.1,
die optisch unterteilen.
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Im Übergangsbereich
der Seitewände 42 in die
Verbindungsabschnitte 46 sind die Verdickungsbereiche 49 angeformt,
die in den von dem Tragarmprofil 40 umschlossenen Innenraum
vorstehen.
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Die
Verdickungsbereiche 49 reichen bis an die Profilkanten 47.1 der
Verbindungsabschnitte 47, was eine gute Stabilität im gefährdeten
Eckbereich bringt. Weiterhin überdecken
die Verdickungsbereiche 49 auch die Profilkanten der Seitenwände 41,
um auch hier eine massivere Querschnittsgeometrie zu erhalten. Der überdeckende
Bereich nimmt dann auch Kerbspannungen auf, die an den Profilkanten 42.1 entstehen
können.
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In
die Verdickungsbereiche 49 sind jeweils zwei in Profillängsrichtung
durchgehend verlaufende Schraubkanäle 44, 45 eingearbeitet.
Die Schraubkanäle 44, 45 sind
dabei so angeordnet, dass das Tragprofil 40 vollsymmetrisch,
also symmetrisch zur Mittelquerebene MQ und zur Mittellängsebene
ML ausgebildet ist. Die Anordnung der Schraubkanäle 44, 45 ist
so gewählt,
dass die äußeren vier
Schraubkanäle 44 zur
Tragarm-Befestigung an dem Gelenkteil 10 bzw. Winkelstück 30 etc.
dienen. Damit wird zur stabilen Befestigung sowohl in Vertikal-
als auch in Horizontalrichtung ein großer Stützabstand zwischen den Schraubkanälen 44 erreicht.
Die inneren Schraubkanäle 45 werden
zur Tragarm-Ausrichtung verwendet.
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Nachfolgend
wird anhand der 9 die Vorgehensweise zur Tragarm-Ausrichtung
und Tragarm-Befestigung am Winkelstück 30 beschrieben. Wie
oben angedeutet, ist diese Vorgehensweise bei den Gelenkteilen 10 identisch.
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Zunächst werden
zwei Justage-Schrauben 35 in die beiden in Vertikalrichtung
unteren Schraubkanäle 45 eingeschraubt.
Die beiden Justage-Schrauben 35 haben einen kalottenförmigen Schraubenkopf,
der an die Kontur des kalottenförmigen
Stützabschnittes 32.21,
der angepasst ausgebildet ist.
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Das
Tragarmprofil 40 kann in die von dem Rand 31.4 gebildete
Aufnahme der Tragarm-Befestigungswand 31 eingesetzt werden.
Dabei umfasst der Rand 31.4 die Außenkontur des Tragprofils 40,
wodurch es exakt gegenüber
dem Winkelstück 30 ausgerichtet
ist. Damit können
dann auch die Schraubenköpfe
der Justage-Schrauben 35 zielgeführt in die
Stützabschnitte 31.21 eingeführt werden.
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Die
Stirnwand 46 des Tragprofils 40 kommt mit der
Außenseite
der Tragarm-Befestigungswand 31 zur
planparallelen Anlage. Dann können
vier Befestigungsschrauben 34 von der Innenseite des Montageraums
durch die Schraubenaufnahmen 31.1 hindurchgeführt und
in die Schraubkanäle 44 eingeschraubt
werden. Das Tragarmprofil 40 ist dann fest mit dem Winkelstück 30 verbunden.
Nun kann es vorkommen, dass beispielsweise aufgrund eines am Tragarmsystem
angebrachten schweren Bedienungsgehäuses das Tragprofil 40 sich
leicht durchbiegt und das Bedienungsgehäuse mithin nicht exakt ausgerichtet
ist. Dann kann mit den Justage-Schrauben 35 eine
Nivellierung vorgenommen werden. Hierzu werden zunächst die
Befestigungsschrauben 34 gelöst, aber nicht vollständig ausgeschraubt. Dann
kann ein Werkzeug, beispielsweise ein Innensechskant-Schlüssel durch
die zylindrische Bohrung des Durchbruchs 31.2 hindurchgeführt und
in eine Werkzeugaufnahme im Schraubenkopf eingesetzt werden. Durch
ein Verdrehen der Justage-Schrauben 34 im Gegen-Uhrzeigersinn
lässt sich dann
der Ausstellwinkel des Tragprofils 40 verändern. Dies
wird dadurch möglich,
dass der Schraubenkopf gegen den Stützabschnitt 31.21 gezogen wird.
Dann kippen die Justage-Schrauben 35 die Stirnwand 34 an
der Unterseite von der Tragarm-Befestigungswand 31 ab.
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Bei
dieser Kipp-Bewegung verdreht sich der Schraubenkopf in dem Stützabschnitt 31.21,
wobei diese beiden Bauteile aufgrund ihrer kalottenförmigen Geometrie
ein Kugelgelenk bilden, das die Kipp-Bewegung zuverlässig überträgt. Zudem
bildet das Kugelgelenk große
Berührungsflächen, die
eine sichere Lastabtragung garantieren. Gleichzeitig werden auch
die Befestigungs-Schrauben 34 gekippt. Da die Schraubenaufnahmen 31.1 schlitzförmig sind, wird
diese Kippbewegung nicht behindert. Wenn die gewünschte Tragarmausrichtung erreicht
ist, werden die Befestigungs-Schrauben 34 wieder
fest angezogen.
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Die
Justage-Schraube 35 ist bezüglich ihrer Gewindegeometrie
mit ausreichender Selbsthemmung ausgelegt, so dass sie sich im Betriebseinsatz nicht
verstellen kann.
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Nachfolgend
wird noch kurz die Vorgehensweise zur Installation von Kabeln in
dem erfindungsgemäßen Tragarmsystem
beschrieben. Die Kabel können
beispielsweise ausgehend von einem Bediengehäuse in ein angeschlossenes
Tragarmprofil 40 (Aufsatzgelenk) eingeführt werden. Um eine Kabeluntereilung
dann erreichen zu können,
wenn eine Vielzahl von Kabeln im Tragprofil 40 geführt werden sollen,
kann der vom Tragprofil 40 umschlossene Innenraum mittels
einer, in das Tragprofil 40 einsetzbaren Trennwand unterteilt
werden. Hierzu weist das Tragprofil 40 an den Seitenwänden 42 zwei
gegeneinander gerichtete, anprofilierte Nuten 43 auf. In
diese Nuten 43 kann die Trennwand mit ihren längsseitigen
Rändern
eingeschoben werden. Die Kabel können
im Drehgelenk oder im Winkelstück
durch die Kabeldurchführung 11.5 aus
dem Tragprofil 40 in den Montageraum gezogen, umgelenkt
und durch das Lager-Koppelstück 14 beziehungsweise
die zweite Tragarm-Befestigungswand 31 hindurch geführt werden.
Im Falle des Drehgelenks kann das Kabel dann durch die Kabeldurchführungen
des Lagerteils 21 und des angeschlossen zweiten Gelenkteils 10 geschoben
werden.