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GEGENSTAND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft eine elektrische Sanitärarmatur für Wasser, aufweisend mindestens
einen Sanitärarmaturenkörper, mindestens
eine Bedieneinheit, mindestens ein elektrisch angetriebenes Ventil und
mindestens eine Steuerungseinheit und/oder mindestens eine Regelungseinheit
wobei eine Vorrichtung zur Verbindung mit einer Verrohrung zur Versorgung
mit heißem
und/oder kaltem Wasser vorgesehen ist.
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STAND DER TECHNIK
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Sanitärarmaturen
im Bereich des Bades, des WC und der Küche dienen zum dosieren von
Kaltwasser oder auch zum Mischen von Kalt- und Warmwasser zu Mischwasser.
Zum Steuern der Mischwassertemperatur werden in oder nah bei den
Sanitärarmaturen
häufig
verstellbare, mechanische Ventile je nach Wasserstrang einzeln oder
in einer Art Mischventil in den Sanitärarmaturen eingesetzt. Zur
Regelung der Temperatur hingegen, werden häufig so genannte Thermostatmischer
eingesetzt, die auf der Basis von Wachsdehnstoffelementen oder Bimetallen
die Temperatur bei Änderungen
hinsichtlich Vorlauftemperatur oder Durchfluss in dem Kalt- oder Warmwasserstrang
nachregeln. Der Durchfluss für Kalt-
bzw. Warmwasser oder Mischwasser wird über mechanisch verstellbare
Proportionalventile eingestellt oder durch fest installierte Durchflussbegrenzer auf
ein Maximum begrenzt. Die oben genannten Ventile werden meistens
in einen Sanitärarmaturenkörper oder
in einzelne Sanitärarmaturenteile – nah zur Wasseraustrittstelle – verbaut,
die mit druckfesten Schläuchen
oder Rohren verbunden sind. Da sich Kalt- und Warmwasser nur schlecht
miteinander mischen und eine homogene Temperaturverteilung und eine
pulsierende Temperatur nicht gewünscht
ist, wird die Durchmischung in einer Art Mischkammer vorgenommen,
die innerhalb der Sanitärarmatur
angeordnet ist. Diese Mischkammer ist meist Bestandteil des Sanitärarmaturenkörpers oder
des Mischventils. Von der Mischkammer aus wird das Wasser durch
den Auslauf zu dem eigentlichen Wasseraustritt der Sanitärarmatur
geleitet. Die eigentlichen Ventile sind mit entsprechenden mechanischen
Bedienelementen bestückt,
die eine Betätigung
von Hand durch Schieben, Schwenken, Drehen oder z. B. Drücken ermöglichen.
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Um
den Komfort von Sanitärarmaturen
zu erhöhen,
oder auch, um die Infektionsgefahr in öffentlichen oder in medizinischen
Bereichen zu verringern, sind elektrische Sanitäraramturen bekannt, die berührungslos über optische
Sensoren gesteuert werden.
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Sanitärarmaturen,
an die ein hoher Anspruch an Komfort und Design gestellt wird, weisen
häufig ebenso
elektrische Ventile auf, die je nach Formgebung eine voluminöse Steuerungs-,
Regelungs- und Netzteileinheit unter Putz, hinter einer Verkachelung oder
am Sanitärarmaturenkörper unter
dem Waschtisch aufweisen. Des Weiteren befinden sich die Ventile
ebenso im Körper
der Sanitärarmatur,
so dass dem Gestalter Grenzen bei der Formgebung des Sanitärarmaturenkörpers vorgegeben
sind, um Raum für
elektrische Ventile und Steuerungseinheit im Armaturenkörper vorzuhalten.
Des Weiteren ist bei bekannten Sanitärarmaturen vorgesehen, diese
an ein vorhandenes Eckventil anzuschließen, wodurch die Gesamtkosten
für die
Sanitärarmaturen
durch die Notwendigkeit von einem mechanischen Eckventil, das aus
der Wand herausragt, und jeweils mindestens einem elektrisch angetriebenen
Ventil in die Höhe
getrieben wird.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der Erfindung ist deshalb, eine Sanitärarmatur zur Verfügung zu
stellen, die bei größerer Formenvielfalt
einen geringeren Gesamtkostenaufwand benötigt.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird dadurch gelöst,
dass das mindestens eine elektrisch angetriebene Ventil außerhalb
des Sanitärarmaturenkörpers zur
direkten Verbindung mit der Verrohrung angeordnet ist. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
mindestens eines elektrisch angetriebenen Ventils außerhalb
des Sanitärarmaturenkörpers eint
verschiedene Vorteile gegenüber
der bisher bekannten Sanitärarmaturen
aus dem Stand der Technik.
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Zunächst bietet
die Anordnung außerhalb des
Sanitärarmaturenkörpers den
Vorteil, dass der bei der Gestaltung der Sanitärarmatur größere Freiheitsgrade bestehen,
beispielsweise, um die Armatur besonders Filigran zu gestalten oder
so zu gestalten, dass keine Rücksicht
auf den Einbau von elektromechanischen Komponenten in die zumeist
aus Metall, Keramik oder Kunststoff bestehende Armatur genommen
werden muss. Des Weiteren bietet die Anordnung den Vorteil, dass
das mindestens eine elektrisch angetriebene Ventil das Eckventil
zur Verbindung mit einer am Ort der Sanitärarmatur vorhandenen Hausverrohrung
zur Versorgung mit kaltem und warmem Wasser, ersetzen kann. Insbesondere
bei der Erstausstattung mit der erfindungsgemäßen Sanitärarmatur wird hierdurch der
Gesamtkostenaufwand für
die Sanitärarmaturen
geringer.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das mindestens
eine elektrisch angetriebene Ventil aus einem elektrischen Antrieb
und dem Ventil selbst besteht, wobei der Antrieb und das Ventil voneinander
lösbar
ausgestaltet sind oder ein zusätzliches,
integriertes mechanisches Ventil aufweist, wobei das elektrisch
angetriebene Ventil mit dem integrierten Ventil lösbar verbunden
ist.
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Durch
diese Ausgestaltung des Ventilaufbaus lässt sich ein mechanischer Teil
des Ventils von der Gesamtarmatur ablösen, was für den Einbau unter den rauhen
Bedingen des Hausneubaus oder einer Renovierung von großer Bedeutung
ist, da die mechanischen Ventilteile als Ersatz für die üblicherweise
sonst vorhandenen Eckventile dienen können. Dabei ist die Trennung
zwischen dem Antrieb und dem Ventilteil so gewählt, dass nur ein mechanisch wenig
empfindlicher Anteil, der eine abschließende Verbindung mit der Hausverrohrung
zur Verfügung stellt,
installiert werden braucht. Auf diesen mechanischen Grundkörper wird
erst bei der Montage und Installation der aufwändigen Sanitärarmaturen
der elektrische Antrieb montiert, so dass die empfindlicheren Teile
der Sanitärarmatur
nicht den rauhen Bedingungen von Neubau und Renovierung ausgesetzt sind.
Um einen späteren
problemlosen Wechsel der Sanitärarmatur
zu ermöglichen,
ist es vorteilhaft, wenn der mechanische Grundkörper standardisiert ist.
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Alternativ
ist es auch möglich,
dass das mindestens eine elektrisch angetriebenes Ventil ein zusätzliches,
integriertes mechanisches Ventil aufweist, wobei das elektrisch
angetriebene Ventil mit dem integrierten Ventil lösbar verbunden
ist. Dieser Aufbau ist besonders für den Einsatz sehr hochwertiger
mechanische Stellventile von Vorteil, so dass auch diese nicht den
rauhen Bedingungen des Neubaus oder der Renovierung ausgesetzt sind.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass die höherwertigen
elektrischen Teile der erfindungsgemäßen Sanitärarmatur vor Diebstahl bei
der Montage und Installation entzogen sind, denn häufig ist
in einer Neubauphase oder bei einer Sanierung oder einer Renovierung
die Baustelle offen zugänglich
oder nur unzureichend vor Diebstahl geschützt.
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Da
erfindungsgemäß vorgesehen
ist, das mindestens eine elektrisch angetriebene Ventil direkt an
die Stelle des sonst vorhandenen Eckventils zu platzieren, ist es
von Vorteil, wenn zwischen dem mindestens einen elektrisch angetriebenen
Ventil und dem Sanitärarmaturenkörper oder
im Sanitärarmaturenkörper selbst
eine Mischkammer für
warmes und kaltes Wasser vorgesehen ist. Warmes und kaltes Wasser
vermischen sich bei einer Zusammenführung in eine gemeinsame Mündung nur
schlecht, so dass das austretende Wasser von einem Nutzer als abwechselnd
heiß und
kalt empfunden wird, je nach dem, welcher Wasserstromteil bspw.
auf die Hände zu
unterst trifft. Durch die Mischkammer wird eine innige Durchmischung
von kaltem mit heißem
Wasser bei einer Mischbatterie als erfindungsgemäße Sanitärarmatur erreicht. Das innig
gemischte Wasser bietet einen höheren
Komfort und es erleichtert eine Temperaturregelung, wenn die Wassertemperatur des
Mischwassers nach der Mischkammer zur Regelung herangezogen wird.
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Die
Steuerungs- bzw. Regeleinheit, bevorzugt ein Mikrocontroller oder
eine elektronische Schaltung, ist erfindungsgemäß in der Armatur selbst untergebracht
oder befindet sich unterhalb des Waschtisches zwischen dem mindestens
einen elektrisch angetriebenen Ventil und der Sanitärarmatur. Im
ersten Fall ist die sehr klein ausfallende Elektronik mechanisch
geschützt
und sicher vor Korrosion in der Sanitärarmatur selbst untergebracht.
Es ist aber noch vorteilhafter, wenn die Elektronik oder der Mikrocontroller
unterhalb des Waschtisches, beispielsweise am Sanitärarmaturenschaft
angeordnet wird, weil dadurch die Gestaltungsfreiheit bei der Formgebung
der Sanitärarmatur
weniger eingeschränkt
ist. Als weitere vorteilhafte Variante ist eine Anordnung der Steuerungseinheit
integriert mit dem mindestens einen elektrisch angetriebenen Ventil
vorgesehen. Durch diese Variante wird die Elektronik mitsamt dem elektrisch
angetriebenen Ventil an die Stelle des Austritts der Verrohrung
aus der Wand angeordnet, wodurch die gesamte Einheit verborgen unter
dem Waschtisch, aber dennoch gut zugänglich angeordnet ist.
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Für die Stromversorgung
des elektrischen Antriebs, der Steuerungs- oder der Regelungseinheit und
ggf. des mindestens einen Bedienelements für das mindestens eine Ventil
bietet sich eine Batterie, ein Akku oder eine Niederspannungsversorgung
an, die mit Netzspannung verbunden ist. Die Batterie und/oder Akkuversorgung
birgt den Vorteil einer sicheren und elektrisch ungefährlichen
Installation. Die Niederspannungsversorgung hingegen ist mit der Netzspannung
verbunden, aber ist vorteilhaft durch einen Trenntrafo oder einen
anderen nicht galvanisch mit Netzspannung verbundenen Wandler von
Netzspannung auf Niederspannung mit dem elektrischen Antrieb verbunden.
Der Fachmann ist hier frei, notwendige Sicherungsmaßnahmen
vor Netzstrom in Feuchträumen
einzusetzen.
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Zur
Temperaturregelung ist vorgesehen, dass die Sanitärarmatur
einen Eingang für
kaltes Wasser und einen Eingang für heißes Wasser aufweist und dass
die Steuerungseinheit mindestens einen Temperatursensor aufweist,
der die Wassertemperatur ausgangsseitig der Mischkammer erfasst. Optional
weist die Sanitärarmatur
einen Durchflussmesser auf und steuert oder regelt über die
vom Temperatursensor und optional vom Durchflussmesser gewonnenen
Messwerte die aus dem Sanitärarmaturenkörper austretende
Wassertemperatur über
die Mischung von heißem
und kaltem Wasser. Die Regelung regelt nach Temperatur des Mischwassers
nach einer Mischkammer und optional auch nach dem Durchfluss des
aus der Mischkammer austretenden Wassers, so dass sowohl Wassertemperatur
als auch der Durchfluss konstant sind. Diese Regelung nach mehr
als einem Parameter verhindert, dass der aus der Sanitärarmatur
austretende Wasserstrahl bei Einstellung einer wärmeren bis heißen Temperatur stetig
schwächer
wird, weil die Kaltzumischung entsprechend gedrosselt wird. Vielmehr
wird einerseits das Mischungsverhältnis von kaltem und warmem Wasser
nach der Temperatur geregelt und die absolute Durchflussmenge von
kalt und warm wird durch die Durchflussmengenregelung geregelt.
Hierdurch fließt
aus der erfindungsgemäßen Sanitärarmatur
ein komfortabler, gleichmäßiger und
in Temperatur und Qualität
gleich bleibender Wasserstrahl, auch wenn die Temperatur durch Anforderung
durch einen Nutzer verstellt wird. In einem alternativen Verfahren
zur Regelung der Wasseraustrittstemperatur und dem Wasserfluss basiert
auf der Messung der Zulauftemperaturen und der Durchflüsse von
je kaltem und warmem Wasser. Diese alternative Steuerungs- bzw. Regelungsstrategie
hat den Vorteil, dass die Sensoren in den Eckventilen untergebracht
werden können.
Dabei korrespondieren die beiden Steuerungs- bzw. Regelungseinheiten
miteinander.
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Um
die Parameter ”Durchflussmenge” und ”Temperatur” zu regeln,
ist vorgesehen, dass die Steuer- bzw. Regelungseinheit der Temperatur
eine beliebige Unterkombination eines Proportional-, Integral und/oder
Differentialreglers (PID-Regler) aufweist, der vorzugsweise selbstparametrierend
ist. Durch die Selbstparametrierung wird erreicht, dass bei veränderlicher
Vorlauftemperatur, beispielsweise die Kaltwassertemperatur im Winter
und im Sommer, einen nur geringen bis keinen Einfluss auf Geschwindigkeit
der Temperatur- und/oder Durchflussmengeneinstellung hat und die
Selbstparametrierung verhindert den Aufbau einer Regelschwingung
bei Änderung
von Druck in der Verrohrung zur Versorgung mit heißem und
kaltem Wasser. Alternativ oder kumulativ zum PID-Regler kann die
Regelungseinheit eine Fuzzy-Logik-Einheit aufweisen, welche die die austretende
Wassertemperatur regelt.
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Um
den Bedienkomfort zu erhöhen,
ist vorgesehen, dass die mindestens eine Bedieneinheit einen berührungslosen,
optischen, induktiven und/oder kapazitiven Sensor zur Detektion
einer Hand oder eines Objektes in der Nähe des Sanitärarmaturenkörpers aufweist,
wobei bei positiver Detektion die mindestens eine Bedieneinheit
die Öffnung
der elektrisch angetriebenen Ventile auslöst. Die berührungslose Detektion bietet
einerseits den Vorteil, dass die Sanitärarmatur nicht bedient werden
braucht. Andererseits bietet die berührungslose Steuerung den Vorteil von
mehr Hygiene, weil die Armatur in der Regel nicht berührt und
dadurch mit Seife und Schmutz verdreckt wird. Beim Einsatz im medizinischen
Bereich wird dadurch eine Kontamination des Personals mit Keimen
und damit deren Verbreitung über
die Bedienungselemente der Sanitärarmaturen
verhindert.
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In
besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
erfindungsgemäße Sanitärarmatur
mindestens eine Voreinstellung von Temperatur und Durchflussmenge
aufweist, also die Steuerungseinheit einen Mikrocontroller oder
eine elektronische Schaltung aufweist, welche durch Regelung der
Temperatur des aus der Sanitärarmatur austretenden
Wassers die Wassertemperatur auf mindestens einen vorher fest eingestellten
Wert regelt. Hierdurch kann eine einmal gewählte Temperatur des austretenden
Wassers schnell von der Armatur zur Verfügung gestellt werden und eine
stets erneute Einstellung der Komforttemperatur ist entbehrlich.
Bei unterschiedlichen voreingestellten Temperaturen können diese
durch unterschiedliche Sensoren oder eine andere Bedieneinheit ausgewählt werden, wie
beispielsweise ein Bedienelement, das berührungslos oder berührungsgebunden
drei Vorwahl temperaturen ”kalt”, ”warm” und ”heiß” zur Auswahl bietet,
wobei die konkrete Temperatur für ”kalt”, ”warm” und ”heiß” vom Benutzer
einmal voreingestellt wird. Auch bei der Voreinstellung ist vorgesehen,
dass die Steuerungseinheit den Durchfluss und/oder die Temperatur
des aus der Sanitärarmatur austretenden
Wassers regelt.
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Für die Nutzung
mit verschiedenen Nutzern, die eine unterschiedliche Temperaturpräferenz haben,
lassen sich die vorgewählten
Temperaturen auch unterschiedlichen Nutzern zuordnen. Zur Auswahl
des individuellen Temperaturprofils wird hierzu über ein Bedienelement, beispielsweise
ein Sensorelement, das korrespondierende Nutzerprofil eingestellt.
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In
besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Steuerungs- bzw.
Regelungseinheit eine Einheit zur Fernbedienung, vorzugsweise durch
das Stromnetz, durch Radio-, Ultraschall oder Infrarot, aufweist,
durch welche die Sanitärarmatur
aktiviert oder deaktiviert, eingestellt und/oder programmiert wird.
Durch diese Fernsteuerungsmöglichkeit
erübrigen
sich Bedienelemente zur Programmierung und/oder Einstellung der
Steuerungseinheit, beispielsweise zur Einstellung der vorher eingegebenen
Wunschtemperatur. Des Weiteren kann hierdurch eine Aktualisierung
der Programmierung eines Mikrocontrollers vorgenommen werden und
in besonderer Weise kann die Sanitärarmatur aktiviert und deaktiviert
werden. Diese Aktivierungsmöglichkeit
bietet die Möglichkeit,
in Duschräumen gegen
Bezahlung, fließendes
Warmwasser zur Verfügung
zu stellen, in größeren Häusern zentral
die Wasserentnahme, beispielsweise bei Wartung der Wasserverrohrungen,
zu unterbinden oder die Durchflussmenge zur Energieeinsparung zu
optimieren.
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Um
die Steuerung einfach zu halten, können mindestens zwei Magnetventile
vorgesehen sein, die durch Kombination unterschiedliche Durchflussmengen
und/oder Wassertemperaturen am Auslauf der Sanitärarmatur zur Verfügung stellen.
Dabei steuert ein Ventil kaltes Wasser, ein Ventil warmes Wasser und
die Kombination von beiden geöffneten
Ventilen bietet warmes Wasser. Je nach Anzahl der eingesetzten Ventile
ist es auch möglich,
durch unterschiedliche Kombination und Durchflussmenge unterschiedliche
Temperaturen und Wasserstrahlstärken
vorgewählt
einzustellen. Dabei wird in diesem einfachen Fall die Temperatur
und die Wasserstrahlstärke
nicht geregelt, sondern lediglich gesteuert.
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Um
eine besonders komfortable Nutzung der Sanitärarmatur zu ermöglichen,
ist vorgesehen, dass die Steuerungseinheit den Durchfluss beim Einschalten
des Wassers langsam steigert und beim Abschalten des Wassers langsam
wieder verringert. Neben dem langsamen Start und Endvorgang hat
diese Steuerung den Vorteil, dass insbesondere ältere Verrohrungen keinem plötzlichen
mechanischen Lastwechsel durch Stoßwellen, die durch plötzliches Öffnen oder
Schließen
eines Ventils ausgelöst
werden, ausgesetzt ist. Unerwünschte
Stoßwellen
erzeugen des Weiteren ein unerwünschtes
Stoßgeräusch über mehrere
Räume hinweg,
lösen auf
Dauer Verbindungen mit den entsprechenden Folgen eines Wasserschadens
und schädigen
möglicherweise
Thermen, in denen heißes
Wasser vorgehalten wird, beispielsweise Heißwasserthermen in Wärmetauscheranlagen,
Fernwärme-,
Kraft-Wärmekoppungs- oder Solarwärmeanlagen.
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Besonders
zur Verwendung in öffentlichen Bereichen,
Kindergärten,
Schulen oder vergleichbaren Institutionen ist es vorteilhaft, wenn
die Steuerung eine Zeitschaltuhr aufweist, mit der die maximale
Wasserlaufzeit auf eine vorgewählte
Zeit, beispielsweise 20 oder 30 Sekunden, begrenzt wird. Hierdurch
wird eine exzessive Wassernutzung durch sorglose Nutzer vermieden.
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Gerade
in öffentlichen
Bereichen, in denen der Träger
eine erhöhte
Haftung gegenüber
den die Sanitärarmatur
nutzenden Personen trägt,
hat es sich von Vorteil erwiesen, wenn die Steuerungseinheit eine
elektronische Temperatursicherung aufweist, indem die Steuerungseinheit
stets die Wassertemperatur so regelt, dass das austretende Wasser keine
Verbrühung
einer menschlichen Hand auslöst und
bei Störung
oder Druckabfall in einer Kaltwasserleitung den Austritt von Wasser
verhindert. Auch in Bereichen, in denen Kleinkinder die Sanitärarmatur nutzen,
wie in Kindergärten
und Schulen, oder in größeren Gebäuden, in
denen eine zentrale Wasserversorgung, heißes Wasser zur Verfügung stellt,
wobei die Temperatur des heißen
Wassers in der Nähe
der Heißwasserbevorratung
hoch und fern von der Bevorratung durch Wärmeverlust eher niedrig ist,
eignet sich diese Temperatursicherung, wenn zur Sicherstellung von
Heißwasser
an den entfernten Entnahmestellen, die Vorlauftemperatur hoch gewählt wird.
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Um
die Installation zu vereinfachen und um die Ästhetik der Installation auch
im nicht unmittelbar sichtbaren Bereich der Sanitärarmatur,
beispielsweise unter dem Waschtisch zu verbessern, ist eine kombinierte
Wasser- und Stromversorgung des Sanitär armaturenkörpers vorgesehen. Erfindungsgemäß ist also
eine elektrische Verbindung der Steuerungseinheit mit einer ggf.
im Sanitärarmaturenkörper vorhandenen
Sensorik oder mit einer mit dem Sanitärarmaturenkörper verbundenen Bedieneinheit
vorhanden, wobei die elektrische Verbindung mit einer Druckleitung
zwischen den elektrisch angetriebenen Ventilen und dem Sanitärarmaturenkörper integriert ist.
Die Integration ist in vorteilhafter Weise eine gemeinsame Ummantelung
der Druckleitung mit einer elektrischen Leitung.
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Das
mindestens eine elektrisch angetriebene Ventil wird ausgewählt nach
Komfortniveau der Sanitärarmatur.
Eine einfache erfindungsgemäße Sanitärarmatur
weist zur Steuerung der Temperatur und des Durchflusses eine Magnet-Spule
zur Aktivierung des mindestens einen Ventils auf, eine andere erfindungsgemäße Sanitärarmatur
weist zur Konstantregelung von Temperatur und Durchfluss als Stellantrieb
einen Schrittmotor oder einen Gleichstrommotor mit Servosteuerung
und/oder einen Getriebemotor auf, der eine kontinuierliche Öffnung des
mindestens einen elektrisch angetriebenen Ventils ermöglicht.
Die einzusetzenden Ventile sind ein Membranventil, ein Keramikscheibenventil,
ein Kegelsitzventil, ein Kugelventil, ein stufenlos einstellbares
Proportionalventil oder ein Kolbenventil ist. Hier wird zur Präzision der
Regelung und auch zur Auswahl des Geräuschärmeren Ventils das jeweils
geeignete Ventil eingesetzt.
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Um
einen besonderen Bedienungskomfort zur Verfügung zu stellen, ist vorgesehen,
dass die Bedieneinheit in Verbindung mit der mindestens einen Steuerungseinheit
und/oder mindestens einen Regelungseinheit neben der Einstellmöglichkeit
ein visuelles Feedback in Form einer Anzeige aufweist, durch welche
die Temperatur und/oder die Durchflussmenge und/oder das vorgewählte abgegebene Volumen
als Volumendosierfunktion vorgegebenen werden kann. Die Anzeige
kann in Form einer Balkenanzeige, einer Intensitäts- oder einer Farbvariationsanzeige
ausgestaltet sein oder auch einzelne Piktogramme (Icons) anzeigen,
um stufenlose oder gestuft gewählte
Temperaturen, Durchflussmengen und Volumenmengen anzuzeigen.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
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1 einen
Waschtisch mit einer erfindungsgemäßen Sanitärarmatur,
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2 ein
Ventil mit Stellantrieb der erfindungsgemäßen Sanitärarmatur.
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in 1 ist
ein Waschtisch 1 mit einer erfindungsgemäßen Sanitärarmatur
abgebildet, bestehend aus einem Sanitärarmaturenkörper 2, einer Bedieneinheit 3,
einem Becken 4, einem Kaltwasserzufuhr 5, die
in einer Mischkammer im Sanitärarmaturenkörper 2 mit
dem warmen Wasser aus der Warmwasserzufuhr 9 gemischt wird.
Das aus der Verrohrung stammende heiße und kalte Wasser wird durch elektrische
Ventile 6 und 8 gesteuert, wobei das elektrische
Ventil 6 für
kaltes Wasser und das elektrische Ventil 8 für warmes
Wasser durch eine elektrische Leitung für den Betrieb mit elektrischem
Strom versorgt wird, welche in die Warm- und Kaltwasserzufuhr 6 und 8 integriert
ist. Das aus dem Sanitärarmaturenkörper 2 austretende
Wasser wird im Becken 4 aufgefangen und durch den Siphon 7 in
die Kanalisation abgeleitet.
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In 2 ist
ein elektrisches Ventil 10 dargestellt, das an die Stelle
des sonst vorhandenen einfachen Eckventils, das den Abschluss der
Hausverrohrung darstellt, gesetzt wird. Dieses elektrische Ventil 10 weist
einen Zulauf 11 mit einem Anschlussgewinde 12 auf,
das den üblichen
Gewindemaßen
der Sanitärtechnik
entspricht. Besonders an diesem Ventil ist die mechanische Vorabsperrung 13,
mit der das elektrische Ventil wasserdrucklos geschaltet werden kann,
beispielsweise, um das elektrische Ventil zu ersetzen, zu warten
oder auszutauschen, ohne dass es hierfür nötig wäre, den Wasserdruck im Haus
auszuschalten. In ganz besondere Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, dass das Stellglied 14, welches ein inneres
Ventil antreibt, von der mechanischen Vorabsperrung abgelöst werden
kann, um es bei der Installation zu einem späteren Zeitpunkt aufzumontieren.
Das Stellglied wird durch ein Stellgliedantrieb 15 elektrisch
angetrieben, beispielsweise durch einen Stellmotor, einen Schrittmotor
oder auch durch einen einfachen Magnetschalter. Die elektrische
Leitung 16 zur Versorgung des Stellgliedantriebs 15 mit elektrischer
Energie ist in diesem Beispiel getrennt von dem Ablauf 17.
In Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die elektrische
Leitung 16 und der Ablauf 17 des Ventils 10,
durch den das kalte oder warme Wasser zum Sanitärarmaturenkörper 2 fließt, integriert
sind, so dass die beiden Leitungen von außen nicht unterscheidbar ausgeführt sind.
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- 1
- Waschtisch
- 2
- Sanitärarmaturenkörper
- 3
- Bedieneinheit
- 4
- Becken
- 5
- Kaltwasserzufuhr
- 6
- Ventil
- 7
- Siphon
- 8
- Ventil
- 9
- Warmwasserzufuhr
- 10
- Ventil
- 11
- Zulauf
- 12
- Anschlussgewinde
- 13
- Vorabsperrung
- 14
- Stellglied
- 15
- Stellgliedantrieb
- 16
- Leitung
- 17
- Ablauf