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Die
Erfindung betrifft eine Nabe für
einen Beschlag eines Fahrzeugsitzes nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, einen Beschlag für
einen Fahrzeugsitz und eine Welle-Nabe-Anordnung für einen Beschlag
eines Fahrzeugsitzes.
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Es
ist bekannt, für
eine Neigungsverstellbarkeit einer Fahrzeugsitz-Rückenlehne
relativ zu einem Fahrzeugsitz-Sitzteil Beschläge zu verwenden, die die Rückenlehne
schwenkbar mit dem Sitzteil verbinden. Üblicherweise werden als Beschläge Rastbeschläge oder
Getriebebeschläge
eingesetzt. Ein Rastbeschlag ermöglicht
durch eine Aufhebung einer Verrastung ein Freischwenken der Rückenlehne.
Für das
Ermöglichen
einer Neigungsverstellung sind in der Regel eine Vielzahl von Rastpositionen
vorgesehen, in denen der Rastbeschlag wieder verrasten kann. Ein
Getriebebeschlag ermöglicht
eine stufenlose Neigungsverstellung der Rückenlehne. Bekannt sind Getriebebeschläge, die
ein Taumelgetriebe aufweisen.
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Die
Druckschrift
DE
10 2004 013 272 B3 offenbart einen Getriebebeschlag für einen
Fahrzeugsitz. Der Beschlag umfasst ein erstes, mit einem Sitzteil
verbindbares Beschlagteil und ein zweites, mit einer Rückenlehne
verbindbares Beschlagteil, die um eine Schwenkachse gegeneinander
verschwenkbar sind. Das erste Beschlagteil weist eine Außenverzahnung,
das zweite Beschlagteil eine Innenverzahnung auf, die Bestandteil
eines Taumelgetriebes des Beschlages sind. Die Außenverzahnung
des ersten Beschlagteils kämmt
mit der Innenverzahnung des zweiten Beschlagteils. Dabei ist die
Anzahl der Zähne
der Außenverzahnung
des ersten Beschlagteils um mindestens eins gegenüber der
Innenverzahnung des zweiten Beschlagteils reduziert. Mittels eines
Exzenters lassen sich Innenverzahnung und Außenverzahnung aufeinander abwälzen, wodurch
eine Neigungsverstellung der beiden Beschlagteile erreicht wird.
Die Exzentermittel sind über
eine Nabe des Beschlages antreibbar. Die Nabe umfasst für die Aufnahme
einer Welle einen Aufnahmebereich, der bezüglich einer Nabenachse einen
quadratischen Querschnitt für
eine formschlüssige
Aufnahme der Welle aufweist. Die Nabe ist zweiteilig ausgebildet und
setzt sich aus einem Kunststoff-Einsteckteil
und einem Mitnehmerteil zusammen. Das Einsteckteil ist drehfest
in dem Mitnehmerteil verrastet und ist mit einer Beschlagabdeckung
ausgebildet. Das Mitnehmerteil umfasst Mitnehmermittel für das Mitnehmen des
Exzenters.
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Die
Druckschrift
DE 39
08 084 C1 offenbart ebenfalls einen Getriebebeschlag für einen
Fahrzeugsitz mit einem Taumelgetriebe, das über eine Nabe antreibbar ist.
Jeweils ein Beschlag ist an der rechten und der linken Außenseite
des Sitzteils bzw. der Rückenlehne
angeordnet. Eine Welle greift sowohl in die Nabe des rechtsseitigen
als auch die Nabe des linksseitigen Beschlages ein, wodurch die Betätigung eines
Beschlages auf den anderen Beschlag übertragen wird. Für eine formschlüssige Verbindung
zwischen Naben und Welle weisen Naben und Welle einen unrunden Querschnitt
auf. Die Außenflächen der
Welle sind in dem Abschnitt, in dem die Welle von der jeweiligen
Nabe aufgenommen wird, in axialer Richtung der Welle konvex gewölbt. Die
Wölbung
hat den Zweck, den Freiheitsgrad der Welle zu erhöhen, um
einen Versatz der Naben der gegenüberliegenden Beschläge auszugleichen.
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Die
DE 43 40 696 C1 offenbart
ebenfalls eine gattungsgemäße Nabe
bzw. ein gattungsgemäßes Stellglied
eines Beschlages eines Fahrzeugsitzes. Bei der aus dieser Druckschrift
hervorgehenden Lösung
soll ein Winkel versatz zwischen den Beschlagteilen beider Sitzseiten
bei der Montage vermieden werden. Das wird dadurch erreicht, dass
an einer Umfangsstelle der Übertragungswelle
abweichend vom regelmäßigen Verlauf
statt einer Erhebung bzw. einer Ausnehmung das Profil auf den Kernquerschnitt
der Übertragungswelle
reduziert ist. Bei einer derartigen Ausbildung der Querschnitte
von Übertragungswelle
und Aufnahmebereich können
diese beiden Bauteile nur nach jeweils einer vollen Umdrehung zusammengesteckt
werden. Eine mit der Montage befasste Person kann dann sofort feststellen,
ob die Beschlagteile miteinander fluchten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nabe für einen
Beschlag eines Fahrzeugsitzes zu schaffen, die zumindest eine leichte
Verkippung einer von der Nabe aufgenommenen Welle senkrecht zur
Nabenachse ermöglicht,
und die eine nahezu spielfreie Lagerung der Welle in radialer Richtung
erlaubt, sowie einen Beschlag für
einen Fahrzeugsitz und eine Welle-Nabe-Anordnung für einen
Beschlag eines Fahrzeugsitzes zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Nabe, einen Beschlag und eine Welle-Nabe-Anordnung
mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche
1, 11 und 13 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstände
der abhängigen
Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Nabe
für einen
Beschlag eines Fahrzeugsitzes zur Betätigung des Beschlages über eine
Welle-Nabe-Verbindung umfasst einen Aufnahmebereich mit einem bezüglich einer Nabenachse
unrunden Querschnitt für
eine formschlüssige
Aufnahme einer Welle, wobei der Aufnahmebereich zumindest in einem
Abschnitt eine Anlagefläche
für die
Welle ausbildet, die axial zu der Nabenachse verlaufend zu der Nabenachse
hin nach außen
gewölbt
ist.
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Die
nach außen
gewölbte
Anlagefläche
des Aufnahmebereiches ermöglicht,
insbesondere wenn eine Mantelfläche
der Welle eben oder ebenfalls nach außen gewölbt ist, dass die Welle im
Wesentlichen linienförmig
und vorzugsweise senkrecht zur Nabenachse an der Anlagefläche der
Nabe anliegt. Dies ermöglicht
ein Spiel der Welle senkrecht zur Nabenachse, das zumindest ein
leichtes Verkippen der Wellenachse zur Nabenachse ermöglicht.
Durch die gewölbte
Form der Anlagefläche
bleibt dieses Spiel senkrecht zur Nabenachse erhalten, auch wenn
die Welle in der Nabe in radialer Richtung für die Übertragung einer Drehbewegung
möglichst
spielfrei gelagert ist.
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Die
erfindungsgemäße Nabe
ist vorzugsweise Bestandteil einer Welle-Nabe-Anordnung mit einer Welle mit einem
quadratischen Querschnitt und planparallelen Mantelflächen. Eine
solche Welle-Nabe-Anordnung eignet sich insbesondere für die Übertragung
von Drehbewegungen zwischen zwei Beschlägen eines Fahrzeugsitzes. Ein
Abweichen der Beschläge
von einer koaxialen Ausrichtung der Naben kann durch die erfindungsgemäße Nabe
ausgeglichen werden. Durch diesen Ausgleich können insbesondere Spitzen im
Drehmoment, die bei einem derartigen Versatz der Achsen auftreten,
reduziert werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen, die durch
mehrere Figuren dargestellt sind, näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Nabe gemäß einer
ersten Ausführungsform,
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2 einen
Querschnitt der Nabe,
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3 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnittes der Nabe,
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4 schematisch
eine Welle-Nabe-Anordnung,
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5 eine
perspektivische Ansicht eines ersten Nabenteils gemäß einer
zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Nabe,
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6 einen
Querschnitt des ersten Nabenteils,
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7 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnittes des ersten Nabenteils,
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8 eine
perspektivische Ansicht eines zweiten Nabenteils der Nabe, und
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9 eine
Aufsicht des zweiten Nabenteils.
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Gleiche
oder einander entsprechende Bauteile sind in den Figuren mit denselben
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 bis 3 zeigen
in verschiedenen Ansichten eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Nabe
für einen
Beschlag eines Fahrzeugsitzes.
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Die
Nabe ist als Nabe für
einen Getriebebeschlag mit einem Taumelgetriebe ausgebildet. Derartige
Beschläge
sind an sich bekannt, weswegen auf eine Gesamtdarstellung eines
derartigen Beschlages verzichtet wurde.
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Die
Nabe weist ein durchgehendes Loch 10 für den Eingriff einer Welle
auf. Das Loch 10 umfasst mehrere, entlang einer Nabenachse 3a hinterein ander
angeordnete Abschnitte mit unterschiedlichem Querschnitt. Ein erster
Abschnitt 11 verjüngt
sich in seinem Querschnitt zu einem zweiten Abschnitt, der sich
wiederum zu einem dritten Abschnitt 12 aufweitet.
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Der
zweite Abschnitt ist als Aufnahmebereich 1a für eine formschlüssige Aufnahme
einer Welle mit einem unrunden Querschnitt, hier einem quadratischen
Querschnitt, ausgebildet. Dabei verjüngt sich der Querschnitt, entlang
der Nabenachse 3a verlaufend, von einem Bereich mit maximalem Querschnitt 112 zu
einem Bereich mit minimalem Querschnitt 113, der sich wiederum
zu einem Bereich mit maximalem Querschnitt 114 aufweitet.
Die Verjüngung
und die Aufweitung des Querschnitts folgt dem Verlauf einer Kurve,
so dass der Aufnahmebereich 1a vier Anlageflächen 2a für die Welle
ausbildet, die axial zu der Nabenachse 3a verlaufend zur Nabenachse 3a hin
konvex gewölbt
sind.
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Die
Nabe ermöglicht
die Aufnahme einer Welle 4 (siehe 4), die
zumindest in dem Abschnitt, in dem diese in die Nabe eingreift,
mit einem quadratischen Querschnitt ausgebildet ist. Insbesondere
ist die Welle 4 mit einem quadratischen Querschnitt ausgebildet,
der dem Bereich mit minimalen Querschnitt 113 des Aufnahmebereiches 1a entspricht.
Dies ermöglicht
eine Aufnahme der Welle 4 in der Nabe mit nahezu keinem
Spiel radial zur Nabenachse 3a. Eine Drehung der Welle 4 führt damit
unmittelbar zu einer Kraftübertragung
auf die Nabe.
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Der
in diesem Falle einheitliche quadratische Querschnitt der Welle 4 führt zu vier
ebenen Mantelflächen 110.
Jeweils eine Mantelfläche 110 liegt senkrecht
zur Nabenachse 3a linienförmig an jeweils einer Anlagefläche 2a des
Aufnahmebereiches 1a an. Diese im Wesentlichen linienförmige Anlage
ermöglicht
ein zumindest leichtes Verkippen der Welle 4 senkrecht
zur Nabenachse 3a, in der 4 dargestellt
durch Pfeile 15 und durch eine gegen die Nabenachse 3a verkippte,
gestrichelt gezeichnete Welle 4'.
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Die
Nabe umfasst einen Exzenter 5a. Der Exzenter 5a wird
durch einen Außenring
mit einer Exzentrizität
gebildet. Die Exzentrizität
ist beispielsweise in 2 gut erkennbar. Der Exzenter 5a ist
als Bestandteil des Taumelgetriebes des Getriebebeschlages vorgesehen
zum Abwälzen
einer Außenverzahnung
eines ersten Beschlagteils auf einer Innenverzahnung eines zweiten
Beschlagteils des Getriebebeschlages.
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Die
Nabe ist, einschließlich
des Exzenters 5a, einstückig
ausgebildet.
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Die 5 bis 9 zeigen
in verschiedenen Ansichten eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Nabe.
Die Nabe ist hier Bestandteil eines Getriebebeschlages eines Fahrzeugsitzes,
wobei der Beschlag ein Taumelgetriebe aufweist.
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Die
Nabe umfasst ein erstes Nabenteil 6, welches in den 5 bis 7 gezeigt
ist, und ein zweites Nabenteil 7, welches die 8 und 9 zeigen.
Das erste Nabenteil 6 umfasst ein entlang einer Nabenachse 3b verlaufendes
durchgehendes Loch 16 für
den Eingriff einer Welle. Ein Abschnitt des Loches 16 ist
als Aufnahmebereich 8 für
das zweite Nabenteil 7 ausgebildet. Ein zweiter Abschnitt
bildet mehrere Anlageflächen 9 für die Anlage
der Welle aus, wobei die Anlagenflächen 9 axial zur Nabenachse 3b verlaufend,
einem quadratischen Querschnitt entsprechend eben sind. Der zweite
Abschnitt ermöglicht
damit die Aufnahme einer Welle mit quadratischem, einheitlichem
Querschnitt ohne wesentliches Spiel radial und senkrecht zur Nabenachse 3b.
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Das
zweite Nabenteil 7 ist als Einsteckteil zum Einstecken
in den Aufnahmebereich 8 des ersten Nabenteils 6 ausgebildet.
Das zweite Nabenteil 7 weist einen Kopf 17 mit
einer kreisförmigen
Außenkontur
und einer quadratischen Öffnung 18 auf.
Am Kopf 17 befestigt sind vier federnd nachgebende Zungen 19.
Die Zungen 19 sind identisch ausgebildet und jeweils gegenüberliegend
an einer Seite der quadratischen Öffnung 18 angeordnet.
Die Zungen 19 weisen jeweils eine Rastnase 20 auf,
die es ermöglicht,
das zweite Nabenteil 7 in dem Aufnahmebereich 8 des
ersten Nabenteils 6 formschlüssig zu verrasten.
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Die
vier Zungen 19 bilden einen Aufnahmebereich 1b mit
einem unrunden Querschnitt, hier einem quadratischen Querschnitt,
für eine
formschlüssige
Aufnahme einer Welle aus. Jeweils eine Zunge 19 weist eine
zur Nabenachse 3b hin gerichtete Anlagefläche 2b auf,
die axial zu der Nabenachse 3b verlaufend zur Nabenachse 3b hin
konvex gewölbt ist.
Die Außenflächen 21 der
Zungen 19 sind eben ausgebildet entsprechend dem quadratischen
Querschnitt der Anlageflächen 9 des
Aufnahmebereiches 8.
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Durch
die federnd nachgebenden Zungen 19 ist ein Einstecken des
zweiten Nabenteils 7 in das erste Nabenteil 6 gewährleistet.
Der verbreiterte Kopf 17 und die Rastnasen 20 fixieren
das zweite Nabenteil 7 formschlüssig in axialer Richtung, die
ebenen Außenflächen 21,
die an den Anlageflächen 9 anliegen,
in radialer Richtung.
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Erstes
Nabenteil 6 und zweites Nabenteil 7 bilden zusammengesetzt
eine Nabe, die im Wesentlichen der Nabe der ersten Ausführungsform
entspricht. Mit einer Welle mit einem zumindest im Aufnahmebereich 1b der
Nabe einheitlichen quadratischen Querschnitt ist eine Welle-Nabe-Anordnung möglich, bei
der ein Spiel in radialer Richtung reduziert ist, aber senkrecht
zur Nabenachse 3b vorhanden ist. Das zweite Nabenteil 7 ermöglicht die
Nachrüstung
bestehender Beschläge.
Des Weiteren kann das zweite Nabenteil 7 auch zusätzliche
Funktionen übernehmen,
beispielsweise kann der Kopf 17 als Beschlagabdeckung ausgebildet
sein.
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Entsprechend
der ersten Ausführungsform umfasst
das erste Nabenteil 6 einen Exzenter 5b, der Bestandteil
des Taumelgetriebes des Getriebebeschlages ist.
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Erstes
Nabenteil 6 und zweites Nabenteil 7 sind jeweils
einstückig
ausgebildet. Das zweite Nabenteil 7 besteht dabei aus Metall
oder Kunststoff.
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Alternativ
können
Nabe und Exzenter des Taumelgetriebes baulich voneinander getrennt
sein. Die Nabe besitzt in diesem Falle vorzugsweise geeignete Mitnehmermittel,
um den Exzenter zu betätigen, beispielsweise
Kerben, wie in der
DE
10 2004 013 272 B3 offenbart.