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Die
Erfindung betrifft Seitenhalter für Maschinen zum Be- bzw.
Verarbeiten von Blöcken, Platten oder Plattenstapeln aus
weichem bis mittelhartem Material, vorzugsweise für Schaumstoffschneidemaschinen,
mit in Transportrichtung eines Aufnahmetischs angeordneten, quer
anstellbaren Seitenhalterelementen.
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Schaumstoffschneidemaschinen
sind beispielsweise aus
EP 390939 ,
EP 0738569 ,
DE 19749458 , und
EP 01122040 bekannt. Mit diesen Schaumstoffschneidemaschinen
können fast beliebige Schneidmuster in Schaumstoff-Werkstücke
geschnitten werden.
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In
solchen Schaumstoffschneidemaschinen erzeugt das horizontal, vertikal
oder quasi beliebig orientierte Schneidwerkzeug bei Eintritt in
das Werkstück und auch während des Schneidens
Verschiebekräfte auf das zu schneidende Werkstück.
Die Kräfte entstehen u. a. durch die Reibung zwischen dem
Schneidwerkzeug und dem Werkstück z. B. als Kräfte
in Oszillationsrichtung des Schneidwerkzeugs bzw. in Schneidwerkzeuglängsrichtung,
als auch infolge der Aufkeilwirkung des Schneidwerkzeugs wie Schiebekräfte
in Vorschubrichtung. Beide Kraftrichtungen stehen etwa senkrecht
aufeinander. Die Kräfte erzeugen zumindest lokale Verschiebungen
des Werkstücks, die letztendlich in Ungenauigkeiten der geschnittenen
Kontur resultieren.
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Die
Größe der Verschiebungen ist abhängig von
verschiedenen Faktoren, unter anderem von der Materialbeschaffenheit
des Werkstücks und der Kontaktfläche des Aufnahmetisches
sowie der geometrischen Ausführung der Schneide des Schneidwerkzeugs.
Dabei kann der Reibwert zwischen Werkstück und Aufnahmetisch
anders sein als zwischen einzelnen Platten eines Plattenstapels.
Prinzipiell führt der Aufnahmetisch das Werkstück,
was im Bereich der Grenzschicht zwischen Werkstück und
Aufnahmetisch bzw. – im Falle von Plattenstapeln – zwischen den
Platten zueinander bei hohem Reibwert zu sehr exakter Positionierung
und entsprechend geringen Verschiebungen führt. Je näher
sich die Reibwerte denen im Übergangsbereich zur Gleitreibung
nähern, desto weniger wirkt sich die Gegenhaltewirkung
des Aufnahmetisches aus, so dass beim Verlassen des Haftreibbereichs,
also beim Eintreten in den Gleitreibbereich, Verschiebungen entstehen
oder bis dahin nur minimale Verschiebungen nun unzulässig groß werden.
Bei Plattenstapeln können einzelne Platten des Stapels
nach Betrag und Richtung unterschiedliche Verschiebungen erfahren.
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Um
diesen Verschiebungen entgegen zu wirken wurden Niederhaltersysteme
eingeführt, die oben auf das Werkstück mit zumeist
einstellbarem Kontaktdruck angestellt werden und synchron mit dem
Werkstück verfahren werden. Solche Niederhalter können
mit synchron angetriebenen Rollen als Kontaktkomponente zum Werkstück
ausgerüstet sein. Jedoch muss prinzipbedingt bei weichen
und mittelharten Werkstücken mit unebener Oberfläche mit
unerwünschten Walkeffekten gerechnet werden. Weiterentwickelte
Systeme mit Kontaktplatten, wie beispielsweise nach der
DE 10 2005 020 468 wirken bei
einer großen Anwendungspalettenbreite.
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Es
sind auch schon Seitenhalter in Schaumstoffschneidemaschinen bekannt.
Zumeist werden zwei einzelne Seitenhalter verwendet, von denen quer
zur Längsrichtung einer auf der rechten und einer auf der
linken Seite des Werkstücks angeordnet ist. Sie dienen
dazu, den Schaumstoffblock oder auch den Schaumstoffplattenstapel
zwischen sich einzuklemmen oder zumindest auf dem Aufnahmetisch
zu stützen, um das auf dem Aufnahmetisch liegende Werkstück
so weit zu stabilisieren oder zu beruhigen oder zu fixieren, dass
beim Schneiden, insbesondere beim Konturenschneiden, das Werkstück möglichst
wenig durch das Schneidwerkzeug ausgelenkt bzw. verschoben bzw.
in Eigenschwingungen versetzt wird, so dass möglichst exakte
Schnitte möglich sind. Das gilt sowohl in Längsrichtung,
als auch in Querrichtung, zuweilen auch in vertikaler Richtung.
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Es
wurden bereits Schneidmaschinen mit Seitenhaltern entwickelt, die
direkt mit dem Aufnahmetisch verbunden sind und die in einem Rahmen gehaltene
Seitenhalterrollen aufweisen und die seitlich auf die Werkstückbreite
einstellbar waren. Das Funktionsprinzip dieser Seitenhalterrollen
beinhaltet, dass beim Längsverfahren des Werkstücks
dieses an den Seitenhalterrollen rollend abgetragen wird. Rollende
Abtragung wird zumeist bei härteren Werkstücken
eingesetzt, z. B. bei PE-Schäumen, deren Seitenkanten jedoch
häufig undefiniert wellig geformt sind. Hier tritt ein
wesentlicher Nachteil von rollender Abtragung an den Seitenhaltern
zu Tage, nämlich dass die einzelnen Rollen unterschiedliche
Andrückkräfte auf die in Kontakt kommenden Stellen
am Werkstück ausüben, so dass insgesamt kein gleichmäßiges
Kräftegleichgewicht entsteht und es zum lokalen Verschieben,
gegebenenfalls zum fortwährenden Hin- und Herschieben bzw.
Verdrehen des Werkstücks kommt; ebenso kann es, überlagert
zur Gesamtbewegung des Werkstücks, zu unzulässigen
lokalen Deformationen kommen. Das beinhaltet teilweise auch unerwünschtes
Walken der Rollen am Werkstück. Bei zu starkem Anpressen
der Rollen an das Werkstück graben sich diese zudem zu
tief in das Werkstück ein, was zu stark vergrößerter
Rollreibung zwischen Werkstück und Seitenhalter führt,
wodurch das Werkstück zum ungewünschten Verschieben
in Längsrichtung, ja sogar zum Blockieren der Längsbewegung
neigen kann.
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Es
sind auch schon Schneidmaschinen mit Seitenhaltern entwickelt worden,
die direkt mit dem Aufnahmetisch verbunden waren und die in einem Rahmen
gehaltene Seitenhalterplatten aufweisen und die seitlich auf die
Werkstückbreite einstellbar waren. Hier soll das Werkstück
an den Seitenhalterplatten entlang gleiten.
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Gleitende
Abtragung wird beispielsweise gerne bei Werkstücken aus
Vlies eingesetzt. Als Nachteil der gleitenden Abtragung ist zu nennen, dass
diese vor allem nur dann möglich ist, wenn die Reibkräfte
zwischen Werkstück und Gleitfläche des Seitenhalters
gering genug sind, ohne dass ein reibungsbedingtes unzulässiges
Verschieben bzw. Auslenken des Werkstücks in Längsrichtung
geschieht. Ein weiterer Nachteil ist, dass ein zusätzliches
Halten der relativen Position des Werkstücks in Längsrichtung
zum Aufnahmetisch kaum möglich ist, da die hierzu erforderlichen
Haltekräfte nach diesem Prinzip nicht aufgebracht werden
können. Ein zusätzlicher Nachteil ist, dass vor
allem kurze Werkstücke trotz geringer seitlicher Reibkräfte
zum Verkanten zwischen den Seitenhaltern neigen können.
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Insgesamt
gesehen sind Seitenhalter nach den vorgestellten Prinzipien mit
gleitender oder rollender Abtragung eingeschränkt dazu
geeignet, Querverschiebungen und bestimmte Arten von Verdrehungen
von Werkstücke zu vermeiden oder zumindest zu minimieren.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße
Seitenhalter so weiterzubilden, dass auch Längsverschiebungen
und alle Verdrehungen von Werkstücken vermieden oder zumindest minimiert
werden, so dass sich bei der Be- bzw. Verarbeitung der Werkstücke
möglichst exakte Schnitte ergeben.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass dem Aufnahmetisch
mindestens ein Tragelement zugeordnet ist, welches im rechten Winkel zur
Transportrichtung des Aufnahmetischs anstellbar ist, dass das Tragelement
einen Seitenhalterrahmen über eine Längsführung
trägt, und dass mindestens eine Seitenhalterplatte als
Seitenhalterelement am Seitenhalterrahmen befestigt ist.
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Dadurch,
dass die Seitenhalterplatten längs verfahrbar sind, ergibt
sich der Vorteil, dass das Werkstück sich nun gleichermaßen
auf dem Aufnahmetisch und den synchron dazu verfahrenden Seitenhaltern
abstützt, von letzteren sogar bis zu einem gewissen Grad
eingeklemmt werden kann, wodurch gewünschtermaßen
auch Längsverschiebungen des Werkstücks vermieden
oder zumindest minimiert werden und die gesamte Abstützwirkung
besser und effektiver ist. Ein sich auf den Schnitt nachteilig auswirkendes
Walken des Materialblocks, wie bei rollender Abtragung, ist ausgeschlossen.
Ein vorheriges Besäumen des Materialblocks, wie es bei
rollender Abtragung zur Minimierung von Verschiebungen erforderlich
ist, damit eine möglichst ebene Auflagefläche
für die Rollen entsteht, ist bei der Verwendung der synchron
mitfahrenden Seitenhalter überflüssig. Es ergibt
sich zusätzlich der Vorteil zumindest teilautomatischen
Betreibens der Maschine.
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Von
Vorteil ist, wenn das Tragelement über Holme an den Tragrahmen
des Aufnahmetischs mechanisch angebunden ist.
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Durch
diese mechanische Anbindung des Seitenhalters an dem feststehenden
Tragrahmen des Aufnahmetisches können zusätzliche
Bodenbefestigungen entfallen, und es ist eine kompakte Bauart zwecks
Integration in verschiedenartige Konturenschneidemaschinen mit unterschiedlich
geringem Raumangebot für diese Zusatzeinrichtung möglich.
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Bemerkenswert
ist, dass der Seitenhalterrahmen mindestens einen Mitnehmer zur
Synchronisation der Bewegung des Aufnahmetischs mit der Bewegung
der Seitenhalterplatte aufweist, wobei als Mitnehmer vertikal anstellbare
Mitnehmerelemente vorgesehen sein können, die als Pneumatikzylinder ausgebildet
sein können, deren Kolbenstangen mit mindestens einer Mitnehmerleiste
verbunden sind, wobei die Mitnehmerleiste einen Reibbelag trägt,
der mit dem Transportbereich des Aufnahmetischs in Verbindung bringbar
ist.
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Bei
einem Seitenhalter mit einem längsverfahrbaren und/oder
ein Tischbandsystem aufweisenden Aufnahmetisch fungiert die Ankopplung
der Leiste mit Reibbelag auf die Oberfläche des Aufnahmetischs
mittels Pneumatikzylindern als schalt bare Synchronisation der Längsverfahrung
zwischen Seitenhalter und Aufnahmetisch und/oder Bandsystem. Damit
ist gewährleistet, dass das Werkstück ohne Relativbewegung
zwischen dem Aufnahmetisch und dem Seitenhalter gehandhabt werden
kann.
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Es
besteht aber auch die Möglichkeit, die Synchronisierung
elektromechanisch zu gewährleisten. Hier muss anstelle
der pneumatischen Ankopplung ein Längsantriebsmechanismus,
z. B. mittels Zahnstange oder Gewindetrieb geschaffen werden, der
elektronisch gesteuert synchrones Verfahren der Seitenhalter zum
Aufnahmetisch sicherstellt. Das erfolgt üblicherweise nach
dem System Mother/Chield. Der Aufnahmetisch als Mother gibt entsprechende Impulse
an den oder die Antriebe der Seitenhalter, die als Chield wirken.
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Es
hat sich bewährt, die Längsführung als Teleskopführung
auszubilden, die eine Mittelschiene aufweist, und dass die Mittelschiene
mittels umgelenkten Zugelementen zwangsmitgenommen wird.
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Um
eine möglichst kompakte Bauweise des Seitenhalters mit
verhältnismäßig geringen bewegten Massen
realisieren zu können, hat es sich bewährt, die
Führung der Seitenhalterrahmen in den Tragelementen als
Teleskopführung auszubilden. Das hat zudem den Vorteil,
dass bei vertikal schneidenden Schaumstoffschneidemaschinen der Schneidwerkzeugspalt
zwischen dem vorderen und dem hinteren Aufnahmetisch quasi auf der
ganzen Länge frei für das Schneidwerkzeug zugänglich
ist, wenn sich Werkstück und die Seitenhalterrahmen nur auf
dem vorderen Aufnahmetisch befinden, was beim Beladen des Tischs
mit dem Werkstück der Fall ist. Die freie Zugänglichkeit
ist beispielsweise für den Austausch des stumpfen Schneidwerkzeugs
gegen ein neues Schneidwerkzeugs erforderlich. Durch die teleskopische
Ausführung wird auch die Gesamtlänge der Führung
des Seitenhalters in Grundstellung minimiert.
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Teleskopführungen
mit frei verschieblichen Mittelschienen, wie sie hier verwendet
werden, haben jedoch die prinzipbedingte Eigenart, dass die Mittelschienen
nicht zwangsläufig synchron zur vorzugsweise halben Geschwindigkeit
der Seitenhalterrahmen verfahren, was in bestimmten Betriebspunkten,
wenn die mechanische Endlage der Mittelschienen zu den Seitenhalterrahmen
erreicht ist, dazu führt, dass die Seitenhalterrahmen die
Mittelschienen mittels Stoß mitnehmen, um weiter ausfahren
zu können. Bei solchen Stößen werden
in diesem Fall unzulässig hohe Stoßbeschleunigungen
in das System eingeleitet, die zum Überschreiten der Haftgrenze zwischen
den Reibbelägen und der Oberfläche des Aufnahmetisches
und somit zum Verrutschen der Seitenhalter in Längsrichtung
führen kann. Um die Stöße zu vermeiden
werden die Mittelschienen mittels umgelenkten Seil nach dem Flaschenzugprinzip synchron
zur halben Geschwindigkeit und mit halbem Weg zu den Seitenhalterrahmen
bewegt.
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Es
empfiehlt sich, als Antrieb für die Anstellbewegung des
Tragelements und damit der Seitenhalterplatte im rechten Winkel
zur Transportrichtung einen Handantrieb und/oder einen elektrischen
oder pneumatischen oder hydraulischen Antrieb oder aber einen Scherenantrieb
vorzusehen.
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Die
Auswahl der Antriebe erfolgt im Wesentlichen in Abhängigkeit
der Kosten und der gewünschten Handlichkeit bzw. Automatisierungseigenschaften.
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Bei
entsprechender Auswahl ist es z. B. möglich, dass die Anstellantrieb
für die Seitenhalterplatten positions- und/oder kraftgeregelt
werden. Damit lassen sich, je nach Festigkeit des zu verarbeitenden
Werkstücks, optimale Anpressdrücke einstellen.
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Als
weiterer Vorteil ist anzusehen, dass Adapter für die Seitenhalterplatte
vorgesehen sind, mittels derer die Abstützhöhe
der Seitenhalterplatte am Werkstück und/oder der Anstellbereich
der Seitenhalterplatte über den Anstellbereich des Anstellantriebs
hinaus beeinflussbar ist.
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Um
exakte Schnitte zu gewährleisten ist es wünschenswert,
den oberen, in seiner Höhe verstellbaren Messerhalter möglichst
nahe über dem Werkstück zu platzieren, so dass
es zu keinen Fehlern durch ungewolltes Auslenken des Messers kommen kann.
Um die Höhe der Seitenhalterplatten an die Höhe
der Werkstücke anzupassen, und um nicht mit gegenüber
den Werkstücken zu hohen Seitenplattenhalten zu Arbeiten,
die ein möglicht tiefes Absenken des oberen Messerhalters
behindern würde, können die Seitenhalterplatten
lösbar mit dem Seitenhalterrahmen verbunden sein und gegen
Seitenhalterplatten mit optimaler Höhe ausgetauscht werden.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, Adapter zur Anpassung
an die optimale Höhe auf die vorhandenen Seitenhalterplatten
aufzustecken bzw. zu entfernen.
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Grundsätzlich
können die Seitenhalter seitlich gegen das Werkstück
angestellt werden. Sollte jedoch die Breite des Werkstücks
schmaler sein, als es der Verstellbereich der Seitenhalter zulässt,
so dass es nicht zum gewünschten dosierten Klemmkontakt
zwischen den Kontaktelementen und dem Werkstück auf zumindest
zwei gegenüber liegenden Seiten kommt, dann kann zusätzlich
beispielsweise der den Raum auffüllende Adapter mit daran
angebrachtem oder integrierten Kontaktelement an mindestens einem
der Seitenhalter anstelle des bisherigen Kontaktelements angebracht
werden. Alternativ kann der aufzufüllende Raum zwischen
Werkstück und mindestens einem Kontaktelement auch durch Beipacken
eines ansonsten losen Adapters aufgefüllt werden, so dass
der gewünschte dosierte Klemmkontakt eingestellt werden
kann.
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Ein
besonderer Vorzug ergibt sich, wenn eine Zentriervorrichtung vorgesehen
ist, über welche der Seitenhalterrahmen in eine zentrierte
Position zum Tragelement bringbar ist.
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Prinzipbedingt
kann es möglich sein, dass es während des Abarbeitens
von Schneidaufträgen zu zumindest geringen Längsverschiebungen
der Seitenhalter relativ zum Aufnahmetisch kommen kann. Um ein Aufaddieren
solcher ungewünschten Verschiebungen von Schneidauftrag
zu Schneidauftrag zu vermeiden, werden die Seitenhalterrahmen während
des Zurückfahrens in ihre seitliche Grundstellung in Kontakt
mit einer Zentrierstation gebracht, welche besagte Verschiebungen
durch entsprechendes zwangsgeführtes Schieben in Längsrichtung ausgleichen,
so dass die Seitenhalter beim Eintreffen in der seitlichen Grundstellung
auch in Längsrichtung wieder so ausgerichtet sind, dass
sie ihre originale Grundstellung erreichen.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn den Seitenhalterplatten bzw.
Seitenhalterrahmen Zusatzeinrichtungen zugeordnet sind, über
welche eine seitliche Halterung des zu be- bzw. verarbeitenden Werkstücks
auch in bzw. entgegen der Transportrichtung möglich ist.
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In
bestimmten Situationen wird ein zusätzliches Halten des
Werkstücks an der vorderen Werkstückkante und
bzw. oder der hinteren Werkstückkante gewünscht,
beispielsweise bei Schneidmustern, bei denen die vordere Werkstückkante
durch den Schneidvorgang stark zerklüftet wird und dadurch
der innere Zusammenhalt des Werkstücks in erheblichem Maße
verloren geht. Dazu sind Zusatzeinrichtungen vorgesehen, die beispielsweise
mit den Seitenhaltern synchron mitgeschleppt werden und die die
gewünschten Halteaufgaben zumindest in kurzen Bereichen
auf den gewünschten Seiten zusätzlich realisieren.
Das können beispielsweise einschwenkbare Hebel, beilegbare
Winkel oder modifizierte Kontaktelemente sein. Die modifizierten
Kontaktelemente könnten in Längsrichtung über
das Werkstück zumindest in einer Richtung hinaus stehen
und durch den leichten Klemmdruck zwischen Kontaktelement und Werkstück
im überstehenden Bereich etwas einknicken und dadurch zumindest
auf einer kurzen Länge das Werkstück an seiner vorderen
Kante oder seiner hinteren Kante so umfassen, dass eine gewisse
Haltewirkung entsteht.
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Die
Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt:
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1 die
perspektivische Darstellung einer Schneidemaschine mit erfindungsgemäßen
in Ruhestellung befindlichen Seitenhaltern,
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2 Darstellung
nach 1, jedoch mit in Wirkstellung befindlichen Seitenhaltern,
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3 Darstellung
nach 2, jedoch mit verschobenen Seitenhaltern,
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4 die
teilweise abgeschnittene Seitenansicht nach 1,
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5 die
teilweise abgeschnittene Seitenansicht nach 2 mit Mitnehmer
in Ruhestellung;,
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6 die
teilweise abgeschnittene Seitenansicht nach 2 mit Mitnehmer
in Arbeitsstellung;
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7 die
Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Seitenhalter
in Grundstellung nach 2,
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8 die
Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Seitenhalter
in ausgefahrener Stellung nach 3, und
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9 Darstellung
der Zentrierstation.
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Die 1 bis 3 zeigen
das angedeutete Schneidwerkzeug 1 und die Aufnahmetische 2 und 3 einer
Schneidemaschine, auf denen das Werkstück 4 aufgelegt ist.
Am Aufnahmetisch 2 sind seitlich die Seitenhalter 5 und 6 angeordnet,
die aus den Tragelementen 9a, 9b, den daran angeordneten
Teleskopführungen 8a, 8b und den Seitenhalterrahmen 7a, 7b bestehen.
Die Teleskopführungen 8a, 8b weisen eine
Mittelschiene 17 auf, um deren Umlenkrollen 18 Seile 19 geführt
sind, deren Enden über Klemmelemente 20 mit dem
Seitenhalterrahmen und über Klemmelemente 21 mit
den Tragelementen verbunden sind (s. 7 und 8).
Die Tragelemente 9a, 9b sind über Führungs-Holme 22a, 22b und
betätigt durch mindestens einen Anstellantrieb 11 seitlich
verstellbar ausgeführt. Der Anstellantrieb 11 kann
beispielsweise von Hand z. B. als Handschieber erfolgen, oder als
pneumatisch oder hydraulisch wirkender Antrieb ausgebildet sein,
ebenso als elektromechanischer Antrieb, beispielsweise mit einem
auf mindestens eine Zahnstange oder Spindel wirkenden Motor mit
gegebenenfalls zusätzlich dazwischen gesetztem Übersetzungsgetriebe.
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Das
Schneidwerkzeug 1 wird über vier Messerräder 23 geführt,
mit denen es quer zur Werkstück- Vorschubrichtung verstellbar
ist, so dass zumindest das schneidende Trum des Schneidwerkzeugs
durch den Schneidwerkzeugspalt 10 zwischen den beiden Aufnahmetischen 2 und 3 durchgeführt ist.
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Nach
dem Auflegen des Werkstücks 4 auf den Aufnahmetisch 2 wird
das Werkstück längs verfahren, bis es gemäß 1 mit
seiner Vorderkante 4a kurz vor dem Schneidwerkzeugspalt 10 positioniert
ist. Dort warten auch die Seitenhalterrahmen 7a, 7b in
ihrer Grundstellung neben dem Werkstück 4. Mit
den Anstellantrieben 11 werden die Tragelemente 9a, 9b nun
seitlich verfahren, bis deren Seitenhalterplatte 12 gemäß 2 und 5 in
Kontakt zum Werkstück 4 stehen. Die Seitenhalterplatten 12 bestehen
beispielsweise aus elastischem Schaum, der sich an die Oberflächenkontur
der Werkstückkanten 4c und 4d zumindest
näherungsweise anpasst. Je nach gewünschter Haltekraft
werden die Tragelemente 9a, 9b mit mehr oder weniger
Kraft ausgefahren, so dass sich dementsprechend der gewünschte Kontaktdruck
zwischen den Seitenhalterplatten 12 und den Werk stückkanten 4c, 4d einstellt.
Die Kolbenstangen 15 der Pneumatikzylinder 14 (s 4 bis 6)
mit der daran befindlichen Mitnehmerleiste 13 mit deren
Reibbelag 16 warten eingefahren in ihrer Grundstellung.
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Gemäß 6 werden
nun die Kolbenstangen 15 der Pneumatikzylinder 14 gemeinsam
ausgefahren, bis die daran befindliche Mitnehmerleiste 13 mit
ihrem Reibbelag 16 auf die Oberfläche 2a des Aufnahmetisches 2 mit
dem eingestellten Anpressdruck trifft und mittels Reibschluss mit
diesem verbunden ist.
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Damit
sind nun wesentliche Vorbereitungen abgeschlossen, um nachfolgend
das gewünschte Schneidmuster mit dem Schneidwerkzeug 1 in
das Werkstück 4 schneiden zu können.
Dabei wird das Werkstück 4 gesteuert mit den synchron
zueinander bewegten Aufnahmetischen 2 und 3 verfahren,
gesteuert abhängig von der Vorschubbewegung des Schneidwerkzeugs 1 sowie
zu dessen Laufbewegung über die Messerräder 23 oder
einer äquivalenten Oszillationsbewegung und gegebenenfalls
zur Drehung des Schneidwerkzeugs 1 um seine eigene Achse
oder auch um seine Vorderkante der Schneide. Die Seitenhalter 5 und 6 werden
dabei synchron zum Werkstück 4 von den Aufnahmetischen 2 und 3 mitgenommen
und fungieren entsprechend der gewünschten Funktion als
Halter für das Werkstück.
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Nach
Abschluss der Schneidaufgabe ist vorgesehen, dass das geschnittene
Werkstück 4 mit den Seitenhaltern 5 bzw. 6 in
die Ausgangsstellung zurückgefahren wird. Anschließend
werden die Pneumatikzylinder 14 eingefahren und somit der
Mitnahmekontakt zum Aufnahmetisch 2 aufgehoben. Nun können
die Seitenhalter 5 bzw. 6 auch seitlich in ihre Ausgangsstellung
zurückgefahren werden, was durch Betätigen der
Verstellantriebe 11 bewerkstelligt wird. Beim Weg in die
Ausgangsstellung bewegt sich der am Seitenhalterrahmen 7a, 7b angeordnete
Zentrierzapfen 25 in die Zentrierstation 24 (s 9).
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- 1
- Schneidwerkzeug
- 2
- Aufnahmetisch
- 3
- Aufnahmetisch
- 4
- Werkstück
- 4a
- Werkstückkante
vorn
- 4b
- Werkstückkante
hinten
- 4c
- Werkstückkante
rechts
- 4d
- Werkstückkante
links
- 5
- Seitenhalter
rechts
- 6
- Seitenhalter
links
- 7a
- Seitenhalterrahmen
rechts
- 7b
- Seitenhalterrahmen
links
- 8a
- Teleskopführung
rechts
- 8b
- Teleskopführung
links
- 9a
- Tragelement
rechts
- 9b
- Tragelement
links
- 10
- Schneidwerkzeugspalt
- 11
- Anstellantrieb
- 12
- Seitenhalterplatte
- 13
- Mitnehmerleiste
- 14
- Pneumatikzylinder
- 15
- Kolbenstange
- 16
- Reibbelag
- 17
- Mittelschiene
- 18
- Umlenkrolle
- 19
- Seil
- 20
- Klemmelement
- 21
- Klemmelement
- 22a
- Holm
- 22b
- Holm
- 23
- Messerrad
- 24
- Zentrierstation
- 25
- Zentrierzapfen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 390939 [0002]
- - EP 0738569 [0002]
- - DE 19749458 [0002]
- - EP 01122040 [0002]
- - DE 102005020468 [0005]