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Die
Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem zum Verstellen von Flügel-Aufbauteilen
eines Lkws gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
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Derartige
Flügel-Aufbauteile eines Lkws, auch Wing Bodies genannt,
sind im allgemeinen an der Oberseite des Lkw-Aufbaus schwenkbar
angelenkt und können zum seitlichen Öffnen der
Ladefläche des Lkws hochgeklappt werden.
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Wing
Bodies bzw. Flügel-Aufbauteile eines Lkws werden herkömmlicherweise
durch doppeltwirkende hydraulische Kolben hoch- und heruntergeklappt.
Hierzu ist am Lkw z. B. an der Unterseite seines Aufbaus ein Steueraggregat
mit einer von einem Motor angetriebenen Hydraulikpumpe vorgesehen, die über
zwei parallel geschaltete 4/3-Wege-Ventile und sich gegenseitig
steuernde Rückschlagventile acht externe Hydraulikleitungen,
nämlich jeweils eine Hydraulikleitung zu jeder der beiden
Kammern jedes des vier hydraulischen Zylinder ansteuert. Nach Verschwenken
des jeweiligen Flügel-Aufbauteils wird nachfolgend eine
Sperrstellung der Sperrventile eingestellt, so dass der in den externen
Hydraulikleitungen eingestellte Druck gesperrt wird und das Flügel-Aufbauteil
in seiner jeweiligen Stellung verbleibt.
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Hierbei
können jedoch erhebliche Sicherheitsprobleme auftreten.
So können Temperaturschwankungen der eingeschlossenen Hydraulikflüssigkeit
bei Erwärmung z. B. durch Sonnenbestrahlung zu einer deutlichen
Druckerhöhung führen, wodurch die Hydraulikleitungen
platzen können.
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Die
WO 2006/000277 A1 beschreibt
hierzu ein Hydrauliksystem mit einfach wirkenden Kolben und geeigneten
Hydraulikventilen, bei dem die Hydraulikleitungen drucklos gehalten
werden können.
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Derartige
Verstellungen ermöglichen bereits eine relativ schnelle
Beladung des LKWs mit relativ geringem Hydraulikaufwand. Es zeigt
sich jedoch, dass z. T. eine vollständige Beladung des
LKW-Innenraums zeitaufwändig ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hydrauliksystem für
eine Verstellung von Flügelaufbauteilen zu schaffen, das
kostengünstig realisierbar ist und eine hohe Sicherheit
gewährleistet. Weiterhin soll ein LKW-Aufbau mit einem
derartigen Hydrauliksystem geschaffen werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Hydrauliksystem nach Anspruch 1 gelöst.
Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
Hierbei ist vorteilhafterweise auch ein entsprechender LKW-Aufbau
vorgesehen.
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Die
Federgegenwirkung kann hierbei durch z. B. eine Metallfeder, insbesondere
Schraubenfeder oder auch durch eine Gasfeder ausgebildet werden.
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Erfindungsgemäß wird
somit das Dach vertikal verstellbar an einem Aufbaurahmen aufgenommen.
Hierzu kann das Dach z. B. ein vorderes und hinteres Aushubteil
mit jeweils einem Querträger und zwei seitlichen, vertikalen
Stangen aufweisen, wobei die Stangen vertikal verstellbar in Führungen
des Aufbaurahmens aufgenommen sind. An dem Dach sind wiederum die
beiden Flügelteile nach außen und oben schwenkbar
aufgenommen. Hierzu kann die Längsverbindung zwischen den
Querträgern durch die Flügelteile selbst erfolgen,
da in eingefahrenem Zustand eine hinreichende Steifigkeit durch
die eingeschwenkten Flügelteile erreicht ist und die geringe Steifigkeit während
der Beladung mit Dachaushub und hoch geschwenkten Flügelteilen
nicht so relevant ist, da hier keine hohen Belastungen auftreten.
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Hierbei
ist erfindungsgemäß eine hydraulische Verstellung
sowohl der Flügelteile als auch des Dachs möglich.
Erfindungsgemäß erfolgt diese hydraulische Verstellung
durch ein gemeinsames Hydrauliksystem, das gemeinsame Zuführungen
zu den Hydraulikzylindern der beiden Verstellungen aufweist. Somit
ist ein sehr geringer Aufwand mit hoher Verstell-Variabilität
möglich.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform können die Dachaushubzylinder
und Flügelzylinder jeder Seite an einer gemeinsamen Abzweigung
angeschlossen sein. Somit kann die Gesamtleitungslänge
klein gehalten werden. Indem vier Abzweigungen für vorne
rechts, vorne links, hinten rechts und hinten links gebildet werden,
an die jeweils ein Dachaushubzylinder und ein Flügelzylinder
angeschlossen sind, kann eine gleichmäßige und
schnelle Verstellung in vertikaler oder Schwenkrichtung erfolgen bei
sehr geringem Leitungsaufwand.
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So
kann insbesondere von dem hydraulischen Steueraggregat zunächst
eine einzige Leitung abgehen, die nachfolgend vorne und hinten in
jeweils eine rechte und linke Abzweigung übergeht. Der
Aufbau des hydraulischen Steueraggregats kann hierbei ebenfalls
einfach gehalten werden, da nur ein gemeinsamer Ausgang für
sämtliche Verstellungen vorgesehen ist. Das hydraulische
Steueraggregat kann hierbei ein Wechselventil aufweisen, um eine
Rückförderung zum Ablassen zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß werden
die hydraulischen Zylinder vorzugsweise als Bi-Medium-Zylinder ausgeführt.
Hierbei wird der Zylinder bodenseitig mit Öl beaufschlagt.
Stangenseitig ist der Zylinder vorzugsweise mit Stickstoff gefüllt.
Den Gas-Vorspanndruck kann man individuell wählen, je nachdem
wie stark die Zugkraft des Zylinders sein soll. Die Zugkraft kann
jedoch auch mittels der im Zylinder integrierten Feder bewerkstelligt
werden.
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Vor
den hydraulischen Zylindern sind erfindungsgemäß Sperrventile
angeordnet, die den in der betreffenden Ölkammer eingestellten
Druck gegenüber den externen Hydraulikleitungen sperren.
Sie können nahe an den Zylindern oder auch in den Zylindern
bzw. deren Gehäuse integriert sein, so dass zwischen den
Sperrventilen und der Ölkammer keine weiteren Leitungen
erforderlich sind und somit eine kostengünstige Realisierung
bei hoher Sicherheit möglich ist. Je nach Einsatzfall kann
zwischen den Ventilen und den Zylindern auch ein Drosselrückschlagventil
vorgesehen sein.
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Es
kann somit die Gesamtlänge an externen Hydraulikleitungen
deutlich verringert werden bis auf etwa ein Viertel der Gesamtlänge
der herkömmlichen Systeme.
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Zum
Absenken der Flügel-Aufbauteile und/oder des Dachs können
die Ölkammern der hydraulischen Zylinder ohne Betätigung
des Motors und unter Überbrückung bzw. Umgehung
der Pumpe mit dem Hydraulikablauf des Systems in den Hydraulikbehälter über
Wechselventile verbunden werden. Als Sperrventile werden insbesondere
2/2-Wege-Ventile mit einer beidseitig sperrenden Grundstellung und
einer beidseitig freigebenden geschalteten Stellung, oder mit einer
als Rückschlagventil wirkenden, den Ölabfluss
einseitig sperrenden Grundstellung und einer den Ölabfluss
freigebenden geschalteten Stellung verwendet.
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Die
Ansteuerung der Sperrventile kann grundsätzlich unterschiedlich
erfolgen. Sie können mit dem auch zur Motoransteuerung
verwendeten Steuersignal und/oder einem hiervon verschiedenen Rücksetzsignal
angesteuert werden.
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Erfindungsgemäß kann
mit dem Hydraulikaggregat zusätzlich zu dem Verstellen
der Flügel-Aufbauteile und des Dachaushubs ergänzend auch
eine Verstellung von Seitenbordwänden erfolgen. Der Zusatzaufwand
ist hierbei sehr gering, da die gleiche Funktionalität
verwendet werden kann.
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Weiterhin
kann bei allen Ausführungsformen ergänzend ein
Handnotbetrieb ermöglicht werden, der z. B. bei Stromausfall
oder sonstigen elektrischen Defekten eine manuelle Verstellung ermöglicht,
mit geringem Zusatzaufwand.
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Vorteilhafterweise
sind die Hydraulikzylinder in den jeweiligen Ausführungsformen
baugleich, insbesondere untereinander austauschbar. Hierdurch ergeben
sich weitere Vorteile, insbesondere ist bei der Montage kein Vertauschen
möglich; weiterhin kann die Fertigung der Zylinder in größeren
Stückzahlen erfolgen und ist somit kostengünstiger.
Weiterhin sind weniger verschiedene Ersatzteile erforderlich.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
an einigen Ausführungsformen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Lastkraftwagens mit hydraulisch verstellbaren Flügel-Aufbauteilen
und hydraulisch verstellbarem Dach;
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2 ein
Schaltbild eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems
gemäß einer Ausführungsform;
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3 ein
Schaltbild gemäß einer weiteren Ausführungsform
mit Handnotbetrieb ohne Zylinderventile;
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4 ein
Schaltbild gemäß einer weiteren Ausführungsform
mit Handnotbetrieb ohne Zylinderventile, mit hydraulischer Bordwand;
und
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5 ein
Schaltbild gemäß einer weiteren Ausführungsform
mit Handnotbetrieb und mit Zylinderventilen.
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Ein
Lkw (Lastkraftwagen) 1 weist einen Aufbau 2 mit
einem Rahmen 2a, einem Dach 50 und zwei Flügel-Aufbauteilen 3 bzw.
wing bodies auf. Der Rahmen 2a des Aufbaus 2 weist
ein vorderes Rahmenteil 5 mit zwei vertikalen Stangen 5a und
ein hinteres Rahmenteil 6 mit zwei vertikalen Stangen 6a auf.
Das Dach 50 weist ein vorderes Dachteil 50a mit zwei
vertikalen Dachstangen 51 und einem diese an ihrem oberen
Ende verbindenden Querträger 52 sowie entsprechend
ein identisches oder im wesentlichen gleiches hinteres Dachteil 50b mit
zwei vertikalen Dachstangen 51 und einem diese an ihrem
oberen Ende verbindenden Querträger 52 auf. Die
Dachstangen 51 sind in den vertikalen Stangen 5a, 6a des Rahmens 2a geführt
und vertikal verstellbar zwischen einer unteren Auflageposition,
in der das Dach 50 ohne Spalt auf dem Aufbau 2 aufliegt,
und einer in 1 gezeigten oberen Beladeposition.
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Der
Aufbau 2 weist weitere, an dem Rahmen 2a befestigte
Bauteile auf, z. B. wie in 1 gezeigt zwei
seitliche untere ausklappbare Seitenklappen 2b, die die
Ladefläche seitlich begrenzen und wie durch die Pfeile
gezeigt vom Benutzer manuell ausgeklappt werden können,
sowie z. B. zwei hintere Ladeklappen 2c und eine vordere
Wand 2d, auf denen das Dach 50 in seiner Auflageposition
aufliegt.
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Die
Flügel-Aufbauteile 3 sind an dem Dach 50 in
zwei sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden, parallelen
Schwenkachsen gelagert, die dicht beieinander liegen. Die Flügel-Aufbauteile 3 bzw. wing
bodies sind mit recht winkligen Querschnitt ausgebildet, schließen
in eingeklapptem Zustand den Laderaum des Lkws 1 zu zwei
Seiten hin ein und geben ihn in dem in 1 gezeigten
ausgeklappten bzw. ausgefahrenen Zustand zu den Seiten hin frei.
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Die
Flügel-Aufbauteile 3 werden durch jeweils einen
hinteren hydraulischen Flügelzylinder 7a bzw. 7b und
einen vorderen hydraulischen Flügelzylinder 8a bzw. 8b geschwenkt,
die in dachseitigen Lagerstellen 10 und flügelseitigen
Lagerstellen 11 angelenkt sind. Die hydraulischen Flügelzylinder 7a,
b, 8a, b arbeiten doppelwirkend, werden allerdings nur einfachwirkend
angesteuert. Es wird pro Zylinder jeweils nur eine Hydraulikleitung 12 an
ein hydraulisches Steueraggregat 14 angeschlossen, das
z. B. an einer Unterseite des Aufbaus 2 des Lkws 1 angeordnet
ist. In den jeweiligen hydraulischen Flügelzylindern 7a,
b und 8a, b sind hierbei Sperrventile eingesetzt bzw. integriert,
wie in den nachfolgenden hydraulischen Schaltbildern bzw. Schaltschemen
erläutert wird.
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Weiterhin
wird das Dach 50 über jeweils einen rechten hinteren
hydraulischen Dachaushubzylinder 54a, einen linken hinteren
hydraulischen Dachaushubzylinder 54b, sowie einen rechten
vorderen hydraulischen Dachaushubzylinder 55a, einen linken vorderen
hydraulischen Dachaushubzylinder 55b vertikal verstellt,
wobei z. B. jeweils die Dachaushubzylinder in den Stangen 6a, 7a befestigt
sind und ihre Kolben an den Stangen 51.
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Das
Steueraggregat 14 der Ausführungsform der 2 weist
hierbei einen Hydraulikbehälter 20, eine von einem
Motor 21 angetriebene Hydraulikpumpe 22 und eine
an die Hydraulikpumpe 22 angeschlossene hydraulische Steuereinheit 23 auf.
Die Steuereinheit 23 weist ein an die Pumpe 22 angeschlossenes
Wechselventil 24 auf, das bei Druckbeaufschlagung durch
einen Pumpvorgang der Hydraulikpumpe 22 von der gezeigten
geschlossenen bzw. gesperrten Grundstellung in eine geöffnete
Stellung übergeht und eine Hydraulikleitung 26 freigibt,
die über ein einstellbares Mengenregelventil 28 zu
dem Ausgang der hydraulischen Steuereinheit 23 führt, der über
einen Anschluss 14a des Steueraggregates 14 an
eine Verzweigung 92 mit einer am Lkw 1 verlegten
externen Hydraulikleitung 12 und zwei weiteren Hydraulikleitungen 13 verbunden
ist. Die externe Leitung 12 ist über eine weitere
Verzweigung 93 mit zwei weiteren Hydraulikleitungen 13 verbunden.
In der gezeigten geschlossenen bzw. gesperrten Stellung ist ein
Rückfluss von dem Mengenregelventil 28 über
das Wechselventil 24 zu dem Hydraulikbehälter 20 freigegeben.
Ein Sicherheitsventil 30 ist ergänzend zwischen
das Mengenregelventil 28 und den Hydraulikbehälter 20 geschaltet
und überbrückt somit das Wechselventil 24 und
die Hydraulikpumpe 22 bei Überdruck in der Hydraulikleitung 26 und
geschaltetem Wechselventil 24.
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Erfindungsgemäß sind
die hydraulischen Zylinder 7a, 7b, 8a, 8b sowie 54a,
b, 55a, b jeweils an eine Leitung 13 angeschlossen,
die über die Verzweigungen 92, 93 zusammengeführt
sind. Somit ist erfindungsgemäß eine sehr kleine
Leitungslänge erforderlich; insbesondere auch gegenüber
der reinen Flügel-Lösung ohne Dachaushub vergrößert
sich die Leitungslänge nicht oder nur unwesentlich. Die
Ansteuerung jedes Zylinders erfolgt über elektrische Sperrventile 18 oder 19,
die als doppelsperrende 2/2-Wege-Ventile ausgebildet sind, die in
der in 2 gezeigten Grundstellung des Hydrauliksystems 16 zu
beiden Seiten hin gesperrt sind und bei Eingang eines entsprechenden
elektrischen Steuersignals S, das auch den Motor 21 ansteuert,
in ihre geöffnete Stellung umgeschaltet werden. Die hydraulischen
Zylinder 7a, b und 8a, b sowie 54a, b, 55a,
b sind bei dieser Ausführungsform als einfach wirkende,
stangenseitig mit Gas gefüllte Hydraulikzylinder ausgebildet.
Somit wird über die elektrischen Sperrventile 18 oder 19 lediglich
jeweils eine Ölkammer 32 angesteuert, die den
Kolben 33 gegen eine als Gasfeder wirkende geschlossene
Gaskammer 34 drückt, durch die die Kolbenstange 35 verläuft.
Beim Ausfahren des Zylinders wird dabei das Gas komprimiert, d. h.
es wird Arbeit gespeichert. Die Sperrventile 18 oder 19 sind vorteilhafterweise
weiterhin auch manuell betätigt, z. B. wie in den Figuren
gezeigt hebelbetätigt.
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Das
Steueraggregat 14 kann z. B. gemäß 1 hinten
am Aufbau 2 angebracht sein, sodass die Leitungen 13 zu
beiden Seiten hin abgehen und durch die Stangen 6a sowie
auch 51 geführt sind; erfindungsgemäß wird
erkannt, dass hierdurch eine einfache Leitungsführung möglich
ist und die Vertikalverstellung des Dachs 50 die Führung
der Leitungen nicht beeinträchtigt.
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In
dem in 2 gezeigten Grundzustand bzw. Ruhezustand des
Hydrauliksystems 16 ist der Motor 21 ausgeschaltet,
wobei die elektrischen Sperrventile 18 und 19 die Ölkammern 32 der
hydraulischen Flügelzylinder 7a, b und 8a,
b sowie 54a, b, 55a, b von den Hydraulikleitungen 13 trennen.
Die interne Hydraulikleitung 26 der Steuereinheit 23 sowie
die externe Hydraulikleitung 12, 13 die am Lastkraftwagen 1 bzw.
dessen Aufbau 2 verlaufen, sind somit drucklos. Falls eine
Temperaturerhöhung auf die Hydraulikleitungen 12, 13 einwirkt,
z. B. wenn der Lkw 1 bei kalter Temperatur abgestellt wird
und bei z. B. starker Sonnenbestrahlung deutlich erwärmt
wird, so kann kein allzu großer Druckanstieg erfolgen,
weil alle Hydraulikleitungen direkt über das geschaltete Wechselventil 24 mit
dem Hydraulikbehälter 20 drucklos verbunden sind.
Ein Ansteigen des Drucks in den Hydraulkleitungen im Ruhezustand
ist daher verhindert, so dass auch kein Schlauchbruch erfolgt.
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Zum
Hochklappen der Flügel-Aufbauteile 2 legt der
Fahrer bzw. Benutzer einen Schalter um, der direkt oder über
eine Steuereinrichtung des Lkws 1 Steuersignale S sowohl
an den Motor 21 als auch an die betreffenden elektrischen
Sperrventile 18, z. B. zwei oder vier elektrische Sperrventile 18,
ausgibt. Hierdurch treibt der Motor 21 die Pumpe 22 an,
so dass die externe Hydraulikleitung 12 mit Druck beaufschlagt
wird und über die geöffneten Sperrventile 18 die
jeweiligen Ölkammern 32 mit Druck beaufschlagt werden
und die Kolben 33 verstellen. Sobald die Flügel-Aufbauteile 3 in
der in 1 gezeigten geöffneten Stellung sind,
wird der Motor 21 wieder ausgeschaltet und werden weiterhin
die Sperrventile 18 in ihre Grundstellung umgeschaltet,
so dass gegenüber der in 2 gezeigten
Stellung lediglich die Kolben 33 verschoben sind. Auch
in dem ausgeklappten bzw. ausgefahrenen Zustand der Flügel-Aufbauteile 3 sind
somit die externen Hydraulikleitung 12, 13 sowie
die interne Hydraulikleitung 26 drucklos.
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Erfindungsgemäß kann
nachfolgend – oder auch vor Hochklappen der Flügel-Aufbauteile 2 – das Dach 50 angehoben
werden, indem in entsprechender Weise wie oben beim Hochklappen
der Flügel-Aufbauteile 2 beschrieben über
die Pumpe 22, das Wechselventil 24, die Leitungen 12, 13 und
das jeweils geöffnete Ventil 19 die Kolben 33 der
Dachaushubzylinder 54a, b, 55a, b verstellt werden
und somit das Dach 50 angehoben wird. Erfindungsgemäß kann
diese Verstellung insbesondere sukzessive zu dem Hochklappen der
Flügel-Aufbauteile 2 erfolgen, d. h. es werden
erst die Flügel-Aufbauteile 2 hochgeklappt und
nachfolgend das Dach 50 mitsamt den Flügel-Aufbauteilen 2 hochgehoben.
Somit kann der Motor 21 und die Pumpe 22 ununterbrochen
laufen und die sukzessive Ansteuerung über die Ventile 18 und 19 erfolgen.
Diese Verstellung kann grundsätzlich auch in umgekehrter
Reihenfolge vorgenommen werden.
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Zum
Herunterfahren des Dachs 50 kann nachfolgend – ohne
Betätigung des Motors 21 – wiederum ein
Steuersignal San die Sperrventile 19 ausgegeben werden,
das diese öffnet, so dass die einfach wirkenden hydraulischen
Dachaushubzylinder 54a, b und 55a, b aufgrund
der Federwirkung der Gasfeder 34 und ergänzend
dem Gewicht des Dachs 50 mitsamt der Flügel-Aufbauteile 3 zurückgestellt werden
und die Hydraulikflüssigkeit aus den Ölkammern 32 über
die geöffneten Sperrventile 19 und die externen
Hydraulikleitungen 13, 12 sowie das Wechselventil 24 in
den Hydraulikbehälter 20 ausgegeben wird. Hierbei
wird durch das Mengenregelventil 28 ein sanftes, gedämpftes
Senken des Dachs 50 erreicht.
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Zum
Herunterklappen der Flügel-Aufbauteile 3 kann
entsprechend – ohne Betätigung des Motors 21 – wiederum
ein Steuersignal S an die Sperrventile 18 ausgegeben werden,
das diese öffnet, so dass die einfach wirkenden hydraulischen
Flügelzylinder 7a, b und 8a, b aufgrund
der Federwirkung der Gasfeder 34 und ergänzend
dem Gewicht der Flügel-Aufbauteile 3 zurückgestellt
werden und die Hydraulikflüssigkeit aus den Ölkammern 32 über
die geöffneten Sperrventile 18 und die externen
Hydraulikleitungen 13, 12 sowie das Wechselventil 24 in
den Hydraulikbehälter 20 ausgegeben wird. Hierbei
wird durch das Mengenregelventil 28 ein sanftes, gedämpftes Schließen
der Flügel-Aufbauteile 3 erreicht.
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3 zeigt
ein hydraulisches Schaltschema für den bereits in den vorherigen
Ausführungsformen beschriebenen Flügelaufbau mit
Dachaushub. Weiterhin ist hier ein Handnotbetrieb vorgesehen. Bei Stromausfall
oder sonstigen elektrischen Defekten besteht hier die Möglichkeit,
dass die Anlage in Betrieb gesetzt werden kann. Hierzu sind im Hydraulikaggregat 114 eine
hydraulische Handpumpe 101, ein manuelles Ablassventil 102,
sowie elektromagnetische, doppelsperrende 2/2-Wegeventile mit integrierter
Handumschaltung 103, 104, 105 vorgesehen.
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Um
den Flügel links zu öffnen, wird das Ventil 103 manuell
umgeschaltet, die Handpumpe 101 betätigt, bis
die gewünschte Position erreicht ist. Das Ventil 103 wird
dann manuell zurück bzw. retour geschaltet, d. h. in die
Grundstellung.
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Um
den Flügel rechts zu öffnen, wird entsprechend
vorgegangen, allerdings statt des Ventils 103 das Ventil 105 betätigt.
Somit wird das Ventil 105 manuell umgeschaltet, die Handpumpe 101 betätigt, bis
die gewünschte Position erreicht ist. Das Ventil 105 wird
dann manuell zurück bzw. retour geschaltet, d. h. in die
Grundstellung.
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Zum
Anheben des Dachs wird entsprechend vorgegangen, allerdings statt
des Ventils 103 das Ventil 104 betätigt.
Somit wird das Ventil 104 manuell umgeschaltet, die Handpumpe 101 betätigt,
bis die gewünschte Position erreicht ist. Das Ventil 104 wird dann
manuell zurück bzw. retour geschaltet, d. h. in die Grundstellung.
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Zum
Schließen des linken Flügels wird zunächst
das Ventil 103 manuell umgeschaltet, dann das Ventil 102 betätigt,
bis der Flügel geschlossen ist. Dann wird das Ventil 103 manuell
zurück bzw. retour geschaltet in die Grundstellung.
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Zum
Schließen des rechten Flügels wird entsprechend
vorgegangen und wiederum das Ventil 105 statt 103 betätigt.
Somit wird zunächst das Ventil 105 manuell umgeschaltet,
dann das Ventil 102 betätigt, bis der Flügel
geschlossen ist. Dann wird das Ventil 105 manuell zurück
bzw. retour geschaltet in die Grundstellung.
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Zum
Absenken des Dachs wird entsprechend vorgegangen, allerdings statt
des Ventils 103 das Ventil 104 betätigt.
Somit wird das Ventil 104 manuell umgeschaltet, dann das
Ventil 102 betätigt, bis das Dach abgesenkt ist.
Dann wird das Ventil 104 manuell zurück bzw. retour
geschaltet in die Grundstellung.
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Vorteilhafterweise
befinden sich alle manuell ansteuerbaren Ventile 102, 103, 104, 105 und
die Handpumpe 101 geschützt im Hydraulikaggregat 114.
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Beim
Betätigen der Handnotventile und der Handpumpe 101 besteht
keine Verletzungsgefahr durch die sich bewegenden Bauteile, d. h.
Flügel und Dachaushub, da sich das Hydraulikaggregat 114 unterhalb
der LKW-Ladefläche befindet.
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Das
Schaltschema von 4 entspricht im wesentlichen
demjenigen von 3, wobei die Zusatzfunktion
zum Ansteuern von Seitenbordwandzylindern 261a, 261b, 262a, 262b links
und rechts für eine linke und eine rechte Seitenbordwand
vorgesehen ist. Elektromagnetische, doppelsperrende 2/2-Wegeventile 206, 207 mit
integrierter Handumschaltung dienen somit als Handnot. Die Seitenbordwand-Zylinder 261a, 261b, 262a, 262b sind
in Bi-Mediumausführung Öl-Gas, hierbei bodenseitig
mit Öl und stangenseitig mit Gas ausgebildet, vorzugsweise baugleich
wie die oben beschriebenen Zylinder 54a, b, 55a,
b, jedoch kleiner.
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Die
Funktion und der Handnotbetrieb der hydraulischen Bordwände
in 4 entsprechen denjenigen der Flügel und
der Dachbetätigung, die bei 3 beschrieben
sind, jedoch mittels der Ventile 206, 207.
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Auch
das Schaltschema von 5 entspricht im wesentlichen
demjenigen von 3, jedoch mit je einem Elektromagnetventil 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315,
vorzugsweise direkt im Zylinderboden integriert.
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Vorteilhafterweise
sind die acht Hydraulikzylinder in den jeweiligen Ausführungsformen
der 2, 3 5 baugleich,
insbesondere untereinander austauschbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2006/000277
A1 [0005]