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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein Überwachungsgerät
zur Überwachung eines Luftdrucks in einem Reifen eines
Fahrzeuges.
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Rad-
oder Reifenkontrollsysteme dienen üblicherweise der Überwachung
des Reifendrucks bei Kraftfahrzeugen, um Unfälle, die durch
fehlerhafte Reifen verursacht werden, möglichst zu vermeiden, beziehungsweise
gefährliche Situationen frühzeitig zu erkennen.
Der Fahrer bekommt eine Information über den aktuellen
Druckwert im Klartext, die er entweder ständig in der Anzeige
sieht, oder über Knopfdruck abfragen kann.
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Um
die Fülle an Informationen, die ein Kraftfahrzeuglenker
verarbeiten muss, zu minimieren, geben moderne Reifendruckkontrollsystem
nur dann eine Warnung aus, wenn dieser einen gefährlichen Wert
erreicht (vgl.
DE
10 2004 010 010 B3 oder
DE 10 2006 047 311 A1 ). Weiterhin ist bekannt,
dass ein Reifendruckkontrollsystem zwischen einer gefährlichen
und einer nicht gefährlichen Unterschreitung eines Schwellwertes
unterscheidet. So werden zum Beispiel gefährliche Unterschreitungen
in jedem Fall gemeldet, ungefährliche aber nur dann, wenn
die Zündung des Fahrzeuges ausgeschalten wird. Dies erfolgt
in der Annahme, der Fahrer sei nun in der Lage, den Reifendruck
wieder zu erhöhen, beziehungsweise einen Reifen auf Beschädigungen
zu untersuchen und gegebenenfalls reparieren oder austauschen zu
lassen, um einer künftigen Gefahrensituation aus dem Weg
zu gehen, vgl.
DE 29 22 910 .
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Nachteilig
an den bekannten Verfahren ist, dass die genannte Annahme häufig
falsch ist, denn die Zündung eines Fahrzeuges wird auch
ausgeschalten, wenn der Fahrer nicht gewillt oder in der Lage ist,
den Fehler zu beheben, etwa beim Anhalten vor Bahnschranken. Die
Akzeptanz solcher Fehlermeldungen ist daher relativ gering, insbesondere
weil Menschen dazu neigen, Fehlermeldungen die zwar lange angezeigt
werden, aber keine unmittelbare negative Konsequenz nach sich ziehen, überhaupt
zu ignorieren. Diese Missachtung kann in Folge zu gefährlichen
Situation und schweren Unfällen führen. In einem
solchen Extremfall liegt dieselbe Situation vor wie wenn das Fahrzeug überhaupt
nicht über ein solches Warnsystem verfügt.
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Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun
darin, ein Verfahren und ein Reifendruckkontrollsystem anzugeben,
welche bessere situationsbedingte Fehlermeldungen ausgeben und so
eine höhere Akzeptanz bei den Nutzern aufweisen.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und/oder durch eine Überwachungseinheit mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 6 gelöst.
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Demgemäss
ist in einem Verfahren zur Überwachung eines Luftdrucks
in einem Reifen eines Fahrzeuges vorgesehen, die folgenden Schritte
auszuführen:
- a) Erfassen eines Messwertes
des Luftrucks in dem Reifen;
- b) Erfassen einer aktuellen und/oder zukünftigen Distanz
des Fahrzeugs zu einer Servicestation und/oder Erfassen einer mit
einem Servicevorgang in Zusammenhang stehenden Betriebssituation
des Fahrzeuges;
- c) Ausgabe eines Warnsignals, wenn der Messwert einen vorgebbaren
Schwellwert unterschreitet und eine oder beide der Bedingungen:
die aktuelle oder zukünftigen Distanz des Fahrzeugs zu einer
Servicestation unterschreitet einen vorgebbaren Schwellwert, die
erfasste Betriebssituation entspricht einer vorgebbaren Betriebssituation
zutrifft.
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Demgemäss
ist weiterhin eine Überwachungseinheit zur Überwachung
eines Luftdrucks in einem Reifen eines Fahrzeuges vorgesehen, umfassend:
- a) Mittel zum Erfassen eines Messwertes des
Luftrucks in dem Reifen;
- b) Mittel zum Erfassen einer aktuellen und/oder zukünftigen
Distanz des Fahrzeugs zu einer Servicestation und/oder Erfassen
einer mit einem Servicevorgang in Zusammenhang stehenden Betriebssituation
des Fahrzeuges;
- c) Mittel zur Ausgabe eines Warnsignals, wenn der Messwert einen
vorgebbaren Schwellwert unterschreitet und eine oder beide der Bedingungen: die
aktuelle oder zukünftigen Distanz des Fahrzeugs zu einer
Servicestation unterschreitet einen vorgebbaren Schwellwert, die
erfasste Betriebssituation entspricht einer vorgebbaren Betriebssituation
zutrifft.
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Vorteilhaft
wird erfindungsgemäß nur dann ein Warnsignal betreffend
den Reifendruck eines Reifens an den Fahrer ausgegeben, wenn dies
aus den bekannten Umständen auch als sinnvoll erscheint,
also eine gewisse Nähe zu einer Servicestation gegeben
ist oder überhaupt ein Aufenthalt in einer solchen festgestellt
wird.
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Als
Servicestation ist im Rahmen der Erfindung jede Örtlichkeit
zu verstehen, welche eine Wartung eines Fahrzeugreifens ermöglicht,
wobei unter „Wartung” auch das Befüllen
mit oder Ablassen von Luft gemeint ist. Insbesondere erfüllen
Tankstellen dieses Kriterium, die in aller Regel mit Druckluftackus ausgestattet
sind. Ein Fehlen dieser Ausstattung kann bei der Ausgabe eines Warnsignals
berücksichtigt werden, wenn dieser Umstand bekannt ist.
Servicestationen können natürlich auch Werkstätten oder
Reifenhändler sein, die ebenfalls in aller Regel über
die nötige Ausstattung verfügen. Bei der Ermittlung
einer geeigneten Servicestation kann natürlich auch deren
Ausstattung einfließen. So ist bei einer schwereren Reifenpanne
eine Werkstätte zur Behebung des Schadens besser geeignet
als eine Tankstelle. Bei der Ausgabe eines Warnhinweises an den Fahrer
kann dies berücksichtigt werden.
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Als
Servicestationen sind natürlich nicht nur der Öffentlichkeit
zugängliche Orte zu verstehen. Da viele private Haushal te über
eine Druckluftversorgung verfügen, kann auch die Garage
als Servicestation vorgesehen werden. Ob ein solcher Umstand vorliegt
kann zum Beispiel bei der erstmaligen Inbetriebnahme eines Fahrzeuges
abgefragt werden.
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Als
Warnsignal ist im Rahmen der Erfindung nicht nur die für
den Fahrer bestimmte Warnung zu verstehen sondern auch ein Signal
der Überwachungseinheit an eine übergeordnete
Einheit, die gegebenenfalls ihrerseits eine Warnung im Klartext
erzeugt.
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Als Überwachungseinheit
ist erfindungsgemäß schließlich das Gerät
oder der Teil eines Gerätes zu verstehen, das die Signale
der für die Erfindung nötigen Sensoren auswertet,
inklusive oder exklusive dieser Sensoren.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Zusammenschau
mit den Figuren der Zeichnung.
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Günstig
ist es, wenn die aktuelle Position des Fahrzeuges mit Hilfe von
GPS oder GSM ermittelt wird und die zukünftige Position
mit Hilfe einer in einem Navigationssystem geplanten Route ermittelt wird.
Die genannten Geräte sind in modernen Fahrzeugen häufig
ohnehin vorhanden, weswegen diese im Rahmen der Erfindung dann einen
Mehrfachnutzen erbringen können Vorteilhaft ist es, wenn
als eine mit einem Servicevorgang in Zusammenhang stehenden Betriebssituation
eine oder mehrere aus der Gruppe: Zündschlüssel
wird abgezogen, Tür wird geöffnet, Sitz wird verlassen,
Radio/Infotainment-Systeme bleiben nach Ausschalten der Zündung
ausgeschaltet, Tankklappe wird entriegelt/geöffnet, Füllstand
im Tank ist niedrig, Füllstand im Tank wird erhöht
vorgesehen ist. Diese Informationen stehen in modernen Fahrzeugen
oft ohnehin zur Verfügung und erlauben bei richtiger Interpretation
eine vergleichsweise genaue Einschätzung, ob eine mit einem
Servicevorgang in Zusammenhang stehenden Betriebssituation vorliegt.
Etwa kann bei sich erhöhendem Füllstand im Tank
mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen
werden, dass sich das Fahrzeug momentan an einer Tankstelle befindet.
Auch das Entriegeln/Öffnen des Tankdeckels lässt
eine solche Diagnose zu. Aber auch wenn der Füllstand im
Tank bereits niedrig ist und der Zündschlüssel
abgezogen wird oder sogar der Sitz verlassen wird, ist ein Aufenthalt
in einer Tankstelle wahrscheinlich und wird – wenn dies
noch nicht zutrifft – zumindest immer wahrscheinlicher.
Als „Infotainment-Systeme” sind solche Geräte
zu verstehen, welche dem Fahrer sowohl Information als auch Entertainment
bieten. Solche Systeme sind an sich bekannt und oft als in der Mittelkonsole
des Fahrzeuges verbautes Multifunktionsgerätes ausgeführt,
welches die Funktionen von Radio, TV-Tuner, CD-Player, DVD-Player,
Navigationsgerät und Bordcomputer umfasst.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn Schritt b) erst dann ausgeführt wird,
wenn der Messwert des Luftdrucks einen vorgebbaren Schwellwert unterschreitet.
Prinzipiell kann Schritt b) auch periodisch wiederkehrend ausgeführt
werden, ökonomischer ist es aber, diesen erst ab dem Zeitpunkt
auszuführen, ab dem prinzipiell ein Warnhinweis auszugeben
wäre, das heißt ab Vorliegen eines niedrigen Reifendrucks.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn anstelle der Distanzen oder zusätzlich
dazu deren zeitliche Gradienten oder dessen Vorzeichen ausgewertet werden.
Wird nur die Distanz allein betrachtet, so könnte auch
eine Servicestation als günstigstes Ziel erscheinen, welche
schon passiert wurde. Nicht immer wird ein Fahrer gewillt sein,
das Fahrzeug zu wenden oder die Situation dies erfordern (etwa bei nur
geringem Druckabfall). Durch Berücksichtung zumindest des
Vorzeichens der Distanzänderung, also Servicestation nähert/entfernt
sich, kann ein Warnhinweis in einer solchen Situation vermieden
werden. Mit Hilfe des Gradienten kann auch festgestellt werden,
wie lange das Erreichen einer günstig gelegenen Servicestation
noch dauern würde. Auch diese Information kann in den erfindungs gemäßen
Ablauf einfließen, um besser abwägen zu können,
ob ein Abwarten bis zum Erreichen der Station akzeptabel wäre.
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Günstig
ist es auch, wenn die Mittel zur Ausgabe eines Warnsignals in einem
Halbleiterbaustein angeordnet sind und die Erfassungsmittel zumindest einen
Eingang und/oder ein Funkempfangsmodul desselben darstellen. Halbleiterbausteine
sind klein, ausfallsicher und leicht verfügbar. Deshalb
ist es günstig, die erfindungsgemäßen
Funktionen in einem solchen Halbleiterbaustein, etwa einem Mikroprozessor
mit Speicher, ablaufen zu lassen. Aber auch eine Integration des
erfindungsgemäßen Verfahrens, beziehungsweise
der dazu nötigen Mittel, in eine ohnehin vorhandene Bordelektronik
ist möglich.
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Die
obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung lassen
sich auf beliebige Art und Weise kombinieren.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen
Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 zeigt
ein Fahrzeug mit Überwachungsgerät in Draufsicht
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2 zeigt
ein Fahrzeug entlang einer Fahrtroute In den Figuren der Zeichnung
sing gleiche und funktionsgleiche Elemente und Merkmale – sofern nichts
Anderes ausgeführt ist – mit denselben Bezugszeichen
versehen.
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Die 1 zeigt
ein Fahrzeug 1, umfassend 4 Reifen 2a..2d mit
jeweils zugeordneten Reifendrucksensoren 3a..3d,
ein Überwachungsgerät 4, sowie ein mit
dem Überwachungsgerät 4 verbundenes Ausgabegerät 8 und
einen mit dem Überwachungsgerät 4 verbundenen
Positionsgeber 9.
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Das Überwachungsgerät 4 umfasst
einen Mikrocontroller 5 und einen damit verbundenen Speicher 6,
sowie einen Empfänger 7 zur Erfassung der über
Funk übermittelten Signale der Sensoren 3a..3d.
Der Speicher 6 kann unter anderem dazu vorgesehen sein,
die für das erfindungsgemäße Verfahren
nötigen Daten sowie Abläufe zu speichern. In aller
Regel wird das Verfahren in Form eines Programms im Speicher 6 abgelegt
sein. Der Mikrocontroller 5 liest diesen aus und arbeitet
das Verfahren Schritt für Schritt ab. Das Überwachungsgerät 4 kann auch
Teil eines Bordcomputers (nicht dargestellt) sein, welcher auch
andere Steueraufgaben des Fahrzeuges 1 ausführt.
Gegebenenfalls sind die Teile des Überwachungsgerätes 4 dann
nicht als physikalische sondern als funktionale Blöcke
zu sehen. Der Einfachheit wegen wird aber im Folgenden angenommen,
es handle sich beim Überwachungsgerät 4 um ein
gesondertes Gerät.
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Die 2 zeigt
das Fahrzeug 1 welches sich entlang einer Route 11 bewegt,
an welcher die Servicestationen 10a..10c in mehr
oder weniger großer Entfernung liegen.
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In
einem ersten Beispiel wird angenommen, dass das Fahrzeug 1 über
ein Navigationssystem verfügt, in welchem die Route 11 eingespeichert
wurde. Zu einem Zeitpunkt t1 wird ein Druckabfall in einem Reifen 2a..2d des
Fahrzeuges 1 detektiert, der keine unmittelbare Gefahr
darstellt und deshalb nicht sofort angezeigt wird. Es wird hierbei
angenommen, dass der erste Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
regelmäßig ausgeführt wird.
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Zwar
kann der zweite Schritt b) prinzipiell ebenfalls regelmäßig
ausgeführt werden, jedoch wird für dieses Beispiel
angenommen, dass der zweite Schritt b) erst dann ausgeführt
wird, wenn der Messwert des Luftdrucks einen vorgebbaren Schwellwert unterschreitet.
Diese Bedingung trifft zum Zeitpunkt t1 zu. In Folge wird die aktuelle
Distanz des Fahrzeugs 1 zu den Servicestationen 10a..10c entlang der
Route 11 ermittelt. Dabei stellt sich heraus, dass das
Fahrzeug 1 am nächsten zur Servicestation 10a ist.
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In
einer Ausführung der Erfindung wird daher ein Hinweis ausgegeben,
dass der Luftdruck in einem der Reifen 2a..2d erhöht
werden sollte und dies bei der Servicestation 10a erfolgen
könnte.
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Die
momentan günstigste Servicestation muss aber nicht zwangsläufig
die insgesamt vorteilhafteste Lösung bieten. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung werden daher auch die zukünftigen
Distanzen des Fahrzeugs 1 zu den Servicestationen 10a..10c entlang
der Route 11 ermittelt. Dabei stellt sich heraus, dass
die Servicestation 10b zu einem Zeitpunkt t2 am günstigsten
liegt und die Servicestation 10c zu einem Zeitpunkt t3
am günstigsten liegt. Da die Distanz zwischen Fahrzeug 1 und Servicestation 10c zum
Zeitpunkt t3 jedoch geringer ist als die Distanz zwischen Fahrzeug 1 und
Servicestation 10b zum Zeitpunkt t2 und auch geringer ist
als die momentane Distanz (zum Zeitpunkt t1) des Fahrzeuges 1 zur
Servicestation 10a, ist ein Abwarten bis zum Zeitpunkt
t3 insgesamt günstiger. Der Warnhinweis wird daher erst
kurz vor Erreichen der Servicestation 10c ausgegeben.
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Aus
der 2 ist leicht erkennbar, dass die Servicestation 10a insgesamt,
das heißt entlang der gesamten Route 11, den kürzesten
Abstand zur Route 11 aufweist. Wenn der Druckabfall vor
dem Zeitpunkt t1 detektiert wird, kann also die Servicestation 10a am
günstigsten von allen drei Servicestationen 10a..10c liegen.
Ein Zufahren zu dieser Servicestation 10a macht aber nur
dann Sinn, wenn diese nicht schon wie zum Zeitpunkt t1 passiert
wurde, und man diese nur durch Wenden des Fahrzeuges 1 erreichen könnte.
Aus diesem Grund werden in einer weiteren vorteilhaften Ausführung
der Erfindung zusätzlich die zeitlichen Gradienten der
Distanzen zu den Servicestationen 10a..10c ausgewertet.
Dabei stellt sich heraus, dass die Distanz des Fahrzeuges 1 zur
Servicestation 10a einen positiven zeitlichen Gradienten
aufweist, die Distanz sich also vergrößert. Ein
Hinweis, auf die Servicestation 10a ist daher weniger vorteilhaft.
Auch in einer solchen Situation würde daher das Anfahren
der Servicestation 10c empfohlen werden.
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Selbstverständlich
sind auch differenziertere Empfehlungen denkbar. Beispielsweise
kann auch die Schwere der Reifenpanne in die Entscheidungsfindung
einfließen. Während bei einem leichten Druckabfall
die Weiterfahrt bis zur Servicestation 10c sinnvoll erscheint,
kann bei einem schwereren Druckabfall die Zufahrt zur Servicestation 10b oder sogar
das Umkehren zur Servicestation 10a ratsam sein und deshalb
ein entsprechender Warnhinweis ausgegeben werden.
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In
einem zweiten Beispiel verfügt das Fahrzeug 1 nicht über
ein Navigationssystem. Daten wo sich das Fahrzeug 1 wann
befindet oder befinden wird liegen der Bordelektronik daher nicht
vor. Zu einem Zeitpunkt t1 wird wieder ein Druckabfall in einem Reifen 2a..2d des
Fahrzeuges 1 detektiert, der keine unmittelbare Gefahr
darstellt und deshalb nicht sofort angezeigt wird.
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Da
der Fahrer das Fahrzeug 1 aber (zufällig) nachtanken
möchte, fährt er die Servicestation 10b an.
Dort zieht er den Zündschlüssel ab, öffnet
die Tür, verlässt den Sitz und öffnet
schließlich den Tankdeckel. Mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit befindet sich das Fahrzeug 1 nun an
einer Tankstelle. Weil der Reifendruck in einem Reifen 2a..2d abgefallen
ist und sich das Fahrzeug 1 in einem vorgegebenen Betriebszustand
befindet, welche den logischen Schluss zulässt, das Fahrzeug 1 befinde
sich an einer Tankstelle, wird der Warnhinweis am Armaturenbrett
des Fahrzeuges 1 ausgegeben. Zwar wird dieser Warnhinweis
während des Tankvorgangs vom Fahrer vermutlich unbemerkt
bleiben, jedoch ist anzunehmen, das er diesen beim Einsteigen in
das Fahrzeug 1 registriert und danach die erforderlichen Maßnahmen
setzt.
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Da
ein Fahrer beim Ausfahren aus einer Tankstelle sehr stark mit dem
umliegenden Verkehrsgeschehen beschäftigt ist kann ein
solcher Warnhinweis jedoch auch bis zum Verlassen der Tankstelle unbemerkt
bleiben. Aus diesem Grund wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ein Warnhinweis in unmittelbarer Nähe des
Tankdeckels oder auf der B-Säule ausgegeben, um dem Fahrer
den zu niedrigen Luftdruck im Reifen 2a..2d bereits
vor Fahrantritt zur Kenntnis zu bringen.
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Selbstverständlich
ist eine Reihe von vorgebbaren Betriebssituationen denkbar, um den
Aufenthalt des Fahrzeuges 1 an einer Servicestation 10a..10d zu
detektieren. Zum Beispiel ist es möglich, nur eine Erhöhung
des Füllstandes im Tank zu detektieren, denn dann wird
auf jeden Fall gerade Benzin oder Diesel nachgetankt. Möglich
ist auch, die Kombination „Zündschlüssel
abgezogen” und „niedriger Füllstand im
Tank” als Kriterium heranzuziehen, denn auch hier ist naheliegend,
dass der Fahrer an einer Tankstelle angehalten hat oder eine solche
zumindest in unmittelbarer Zukunft aufsuchen wird. Letztlich ist
es auch möglich, einen Warnhinweis erst dann auszugeben,
wenn der Füllstand im Tank erhöht wurde und der
Fahrersitz wieder belegt wurde, der Fahrer also nach dem Tanken
wieder das Fahrzeug 1 bestiegen hat.
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In
einem dritten Beispiel werden die Merkmale des ersten und zweiten
Beispiels kombiniert, das heißt das Fahrzeug 1 verfügt
sowohl über ein Navigationssystem als auch über
eine Logik zur Auswertung verschiedener Sensoren am Fahrzeug 1,
um eine bestimmte Betriebssituation des Fahrzeuges 1 feststellen
zu können, welche Logik sowohl in Hardware als auch in
Software ausgeführt sein kann.
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In
diesem Beispiel wurde wieder die in 2 dargestellte
Route 11 in das Navigationssystem einprogrammiert. Es wird
angenommen, dass es sich hierbei um eine mehrstündige Autobahnfahrt
handelt. Aus diesem Grund wird dem Fahrer – obwohl kein Druckabfall
im eigentlichen Sinn detektiert wurde – kurz vor Erreichen
der Servicestation 10a geraten, an dieser anzu halten und
den Reifendruck etwas anzuheben, beispielsweise um 0,1 oder 0,2
bar, sodass der Benzinverbrauch und die CO2-Emissionen auf der weiteren
Wegstrecke gesenkt werden können.
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Selbstverständlich
kann auch der Tankinhalt in den Warnhinweis einbezogen werden, etwa
wenn der Tankinhalt nicht für die geplante Fahrt ausreicht. In
diesem Fall kann dem Fahrer mitgeteilt werden, dass er ohnehin irgendwo
an der Wegstrecke anhalten muss. Wenn er dies gleich bei der Servicestation 10a tut,
kann er überdies Benzin sparen. Die Akzeptanz des Warnhinweises
wird damit deutlich erhöht.
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Im
folgenden werden noch einige Varianten der Erfindung erläutert
die für alle Beispiele anwendbar sind.
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Ein
Warnhinweis kann an verschiedenen Stellen des Fahrzeuges 1 ausgegeben
werden. Neben der naheliegenden Ausgabe auf dem Instrumentenbrett,
zum Beispiel auf einer Anzeige 8 oder einem Head-Up-Display,
sind auch noch die Ausgabe auf einem Display oder einer Warnleuchte
(z. B. LED) direkt neben dem Tankdeckel möglich. Aus optischen Gründen
kann diese auch unter der den eigentlichen Tankdeckel abdeckenden
Tankabdeckung angebracht sein, denn ein Warnhinweis an dieser Stelle
ist dann sinnvoll, wenn diese Abdeckung für einen Tankvorgang
geöffnet wird und somit den Aufenthalt an einer Servicestation 10a..10c impliziert.
Das Fahrzeug 1 kann den Warnhinweis natürlich
auch akustisch, vorteilhaft als gesprochenen Text, ausgeben. Denkbar
ist auch die Ausgabe des Warnhinweises an ein Mobiltelefon des Fahrers.
Möglich sind hier beispielsweise Sprachnachrichten, SMS-Nachrichten,
sowie sogenannte Push-Dienste. Des weiteren ist die Ausgabe auf
einem Display, einer Warnleuchte oder einem Vibrationsalarm möglich,
welche auf dem Schlüssel des Fahrzeuges 1 angeordnet
sind.
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Der
Warnhinweis kann neben der Warnung als solcher auch gleich Daten über
den Solldruck enthalten. Insbesondere wenn diese auf einer „externen” Anzeige,
also zum Beispiel am Schlüssel oder am Mobiltelefon, ausgegeben
werden, kann der Solldruck unmittelbar beim Auffüllen der
Reifen 2a..2d abgelesen werden, was die Gefahr,
dass die Reifen 2a..2d mit einem falschen Druck
befüllt werden vermindert. In einer weiteren vorteilhaften
Ausbildung wird das Erreichen des Solldrucks vom Fahrzeug 1, das
heißt über die ohnehin vorhandenen Reifendrucksensoren 3a..3d, überwacht
und an den Fahrer gemeldet. Dazu kann das Fahrzeug 1 oder
der Schlüssel einen Piepston ausgeben.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn das Fahrzeug 1 meldet, welcher Reifen 2a..2d denn
eigentlich befüllt werden soll. Ein entsprechender Hinweis,
etwa „Reifen links vorne befüllen”, kann
zum Beispiel über eines der bereits genannten Ausgabemittel
erfolgen.
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Eine
elegante Möglichkeit, einen fehlerhaften Reifendruck zu
melden, besteht auch darin, bei einem Tankstellenaufenthalt die
einem Rad zugeordnete Blinkerleuchte blinken zu lassen. Wird eine
Reifenpanne links hinten diagnostiziert, dann könnte bei einem
Tankstellenaufenthalt (nur) die linke, hintere Blinkerleuchte aktiviert
werden. Da die Betätigung einer einzelnen Blinkerleuchte
in keinem anderen Betriebszustand des Fahrzeuges 1 auftritt,
wird dies vom Fahrer intuitiv als Warnhinweis (blinkendes Signallicht)
an der linken hinteren Fahrzeugseite verstanden.
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Auch
für die Ortung des Fahrzeuges 1 (nicht unmittelbar
anwendbar für Beispiel 2) stehen eine Reihe von Möglichkeiten
zur Verfügung. Neben der Auswertung von GPS-Daten (Global
Positioning System) ist auch eine Auswertung von GSM-Daten (Global
System for Mobile Communications) und die Ortung des Fahrzeuges 1 durch
Triangulation möglich. Selbstverständlich kann
in die Bestimmung der Koordinaten auch die Geschwindigkeit sowie
die Richtung des Fahrzeuges 1 einfließen. Letzteres
ist etwa über Lenkwinkel und/oder Kompass möglich.
Eventuell können Positionsdaten auch von einem anderen Fahrzeug
erhalten werden, welches über ein Navigationssystem ver fügt.
Hierzu sind Funkfeld-Nahverbindungen vorgesehen, beispielsweise
Bluetooth oder WLAN.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004010010
B3 [0003]
- - DE 102006047311 A1 [0003]
- - DE 2922910 [0003]