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Die
Erfindung betrifft eine Durchlauf-Sprüheinrichtung zum Benetzen von
festen Stoffen mit Flüssigkeiten.
Die Erfindung betrifft insbesondere eine Einrichtung zur Benetzung
von Brennstoffagglomeraten oder Brennstoffpresslingen. Bei der Herstellung
solcher agglomerierter Kohlenstoffe beispielweise in Form von Pellets
oder Briketts besteht dann und wann das Bedürfnis, diese mit einer Sprühimprägnierung,
Beschichtung oder dergleichen zu versehen. Die Anmelderin hat überraschenderweise
herausgefunden, dass sich ein verbessertes Anzünd- und Durchglühverhalten
von Briketts durch Zugabe eines Oxidationsmittels in Form eines
Oberflächenauftrags erzielen
lässt.
Ein solcher Zusatz kann beispielsweise durch Aufsprühen aufgebracht
werden.
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Problematisch
dabei ist der gleichmäßige und
vollständige
Auftrag der zu applizierenden Lösung.
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Im
Versuchsmaßstab
lässt sich
dies ohne Weiteres mittels bekannter handelsüblicher Mischeinrichtungen
durchführen.
Die bekannten Mischeinrichtungen sind allerdings nicht für eine laufende
Anwendung bei verhältnismäßig hohem
Durchsatz, d. h. im Produktionsmaßstab geeignet. Bekannte Mischeinrichtungen
arbeiten chargenweise und erlauben zudem nur einen verhältnismäßig unkontrollierten Eintrag
der auf das Schüttgut
aufzubringenden Flüssigkeiten.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Durchlauf-Sprüheinrichtung zum
Besprühen
von festen Stoffen mit Flüssigkeiten bereitzustellen,
die insbesondere einen kontinuierlichen Betrieb bei gleichzeitig
kontrolliertem und gezieltem Flüssigkeitseintrag
ermöglicht.
Unter kontinuierlichem Betrieb im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist ein Durchlaufbetrieb im Gegensatz zu einem chargenweisen Betrieb
zu verstehen.
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Zur
Lösung
der vorstehend genannten Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Durchlauf-Sprüheinrichtung
zum Benetzen von festen Stoffen mit Flüssigkeiten bereitgestellt,
mit wenigstens einer drehbar gelagerten Sprühtrommel, die vorzugsweise über wenigstens
eine Teillänge
einen etwa zylindrischen oder konischen Trommelmantel aufweist,
welcher jeweils stirnseitig einen Einlauf und einen Auslauf aufweist,
wobei im Inneren der Sprühtrommel Mittel
zum Anheben und Abwerfen des Schüttguts oberhalb
der Rotationsachse der Sprühtrommel
vorgesehen sind und wobei die Sprühtrommel von wenigstens einem
ortsfesten Sprühbalken
durchsetzt wird.
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Das
Schüttgut
wird bei der erfindungsgemäßen Durchlauf-Sprüheinrichtung
an der stromaufwärts
des Materialstroms vorgesehenen Stirnseite kontinuierlich aufgegeben
und an der stromabwärts gelegenen
Stirnseite kontinuierlich abgezogen. Die Sprühtrommel ist dabei vorzugsweise
an beiden Stirnseiten offen.
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Es
versteht sich, dass die Stirnseiten der Sprühtrommel mit Abdeckungen (Gummilappen
oder dergleichen) zur Geräuschdämmung versehen
sein können.
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Dadurch
dass die Sprühtrommel
von einem ortsfest gelagerten Sprühbalken durchsetzt wird, um den
sich die Sprühtrommel
kontinuierlich dreht, kann das Schüttgut mit entsprechenden Einbauten
in der Sprühtrommel
so angehoben und abgeworfen werden, dass es jedenfalls durch den
oder die Sprühkegel
der einzusprühenden
Flüssigkeit
bewegt wird und auf diese Art und Weise vollständig benetzt wird.
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Zweckmäßigerweise
erstreckt sich der Sprühbalken
parallel zur Trommelachse. Für
die Zwecke der Erfindung ist es sinnvoll, wenn der Sprühbalken
sich parallel zur Rotationsachse aber in Bezug auf den Querschnitt
der Sprühtrommel
exzentrisch angeordnet erstreckt.
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Der
Sprühbalken
kann mehrere mit Abstand voneinander angeordnete Sprühdüsen aufweisen. Die
Mischeinbauten in der Sprühtrommel
sind zweckmäßigerweise
dabei so ausgebildet, dass das Schüttgut jeweils oberhalb der
Trommelachse bzw. Rotationsachse der Sprühtrommel abgeworfen wird. Schwerkraftbedingt
fällt dann
das Schüttgut
durch den oder die Sprühkegel.
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Bei
einer zweckmäßigen und
vorteilhaften Variante gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, dass die Neigung der Sprühtrommel bezüglich einer
horizontalen Aufstellebene verstellbar ist. Eine solche Verstellung
kann auch während
des Betriebs der Sprüheinrichtung
vorgenommen werden.
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Vorzugsweise
ist die Sprühtrommel
auf einem in der Neigung verstellbaren Grundrahmen angeordnet. Unter
Grundrahmen im Sinne der Erfindung ist nicht notwendigerweise nur
eine Gerüststruktur
zu verstehen, vielmehr kann dies auch eine Plattform oder ein Sockel
sein, der in der Neigung verstellbar ist. Auf dem Grundrahmen können der
Antrieb der Sprühtrommel
sowie der Sprühbalken
befestigt sein, sodass beispielsweise der Sprühbalken jede Neigungsverstellung
des Grundrahmens mitvollzieht und dessen Lage so bezüglich der
Trommelachse eindeutig definiert ist.
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Wenn,
wie dies erfindungsgemäß vorgesehen
ist, die Durchlauf-Sprüheinrichtung
zum Vermischen und Benetzen von abriebempfindlichen Schüttgut wie
beispielsweise Briketts, Pellets oder dergleichen vorgesehen ist,
ist es zweckmäßig, wenn der
Trommelmantel zumindest abschnittsweise Siebe bildende Durchbrechungen
aufweist, durch welchen der Abrieb abgeführt werden kann.
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Die
Sprühtrommel
kann beispielsweise auf dem letzten Drittel ihrer Länge in Transportrichtung des
Schüttguts
mehrere gleichmäßig über ihren
Umfang verteilt angeordnete Sieböffnungen
aufweisen. Die Siebe können
beispielsweise als Spaltsiebe ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
sind im inneren der Sprühtrommel
mehrere sich axial erstreckende Leit- und/oder Hebebleche angeordnet.
Diese sich axial erstreckenden Einbauten erfüllen sowohl die Funktion des
Anhebens des Schüttguts
als auch der Führung
des Schüttguts
in Richtung der Trommelachse bzw. in Richtung der Rotationsachse.
Vorzugsweise sind die sich axial erstreckenden Leit- und Hebebleche
mit gleichbleibendem Abstand zueinander über den Innenumfang des Trommelmantels
verteilt angeordnet.
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In
Transportrichtung des Schüttguts
an die sich axial erstreckenden Leit- und Hebebleche können unmittelbar
sich in einem Winkel zur Rotationsachse erstreckende Leitbleche
vorgesehen sein, die vorzugsweise im Bereich des Auslaufs der Sprühtrommel
angeordnet sind. Mit diesen Leitblechen kann der Materialaustrag
kanalisiert werden, beispielsweise so, dass das Material gezielt
auf einen unterhalb des Auslaufs angeordneten Gurtbandförderer abgeworfen
werden kann.
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Dem
Trommeleinlauf kann beispielsweise eine Aufgaberutsche, beispielsweise
als halbschalige Rutsche vorgeschaltet sein.
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Vorteilhaft
ist es, wenn unterhalb der Sprühtrommel
im Bereich der Sieböffnungen
eine Auffangeinrichtung für
Schüttgut
vorgesehen ist. Insbesondere durch die Sieböffnungen im letzten Drittel der
Sprühtrommel
wird ein Zusetzen derselben aufgrund von anfallendem Schüttgutabrieb
zuverlässig verhindert.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht der Durchlauf-Sprüheinrichtung
gemäß der Erfindung,
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2 eine
Schnittansicht entlang der Linien II-II in 1,
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3 eine
Schnittansicht entlang der Linien III-III in 1,
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4 einen
Längsschnitt
durch die Sprühtrommel
und
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5 einen
Schnitt entlang der Linien V-V in 4.
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Es
wird zunächst
Bezug genommen auf 1. Die mit 1 bezeichnete
Durchlauf-Sprüheinrichtung
gemäß der Erfindung
umfasst einen Grundrahmen 2, auf dem eine Sprühtrommel 3 drehbar
gelagert ist. Die Sprühtrommel 3 ist
auf dem Grundrahmen 2 über
insgesamt vier nicht angetriebenen Laufrollen 4 drehbar
abgestützt.
Der Antrieb der Sprühtrommel 3 erfolgt über einen
Elektromotor 5, der ebenfalls auf dem Grundrahmen 2 angeordnet ist.
Der Elektromotor 5 ist als mechanisch verstellbarer Getriebemotor
ausgebildet, der über
ein Triebstockritzel mit einer über
den Trommelmantel 6 gespannten Rollenkette 7 in
Eingriff steht.
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Der
Grundrahmen 2 ist über
Füße 8 mit
einer Bodenplatte 9 gegen die Aufstellebene abgestützt.
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Wie
vorstehend bereits erwähnt,
ist der Trommelmantel 6 zylindrisch und besitzt eine mit 10 bezeichneten
stirnseitigen Einlauf sowie einen mit 11 bezeichneten gegenüberliegenden
stirnseitigen Auslauf. Beide Stirnseiten der Sprühtrommel 3 sind im Wesentlichen
offen.
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Über einen
oder beide Füße 8 ist
der Grundrahmen 2 in seiner Neigung zwischen 0° und etwa 10° verstellbar,
und zwar auch während
des Betriebs der Durchlauf-Sprüheinrichtung.
Hierzu sind einer oder beide Füße 8 über Spannspindeln
mit Trapezgewinde in der Höhe
verstellbar.
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Der
Einlauf 11 wird über
eine nicht dargestellte Aufgaberutsche, die vorzugsweise als halbschalige
Rutsche ausgebildet ist und unter einem Rutschenwinkel von etwa
30° bis
35° im unteren
Bereich des Einlaufs 11 mittig angeordnet ist, mit Material
beschickt. Unterhalb des Auslaufs 11 ist beispielsweise
ein Förderband
angeordnet, auf das das Material abgeworfen werden kann. Der einlaufseitige Rand 12 der
Sprühtrommel 6 ist
stromaufwärts
des Materialstroms konisch verjüngt,
um bei Rückstau von
Schüttgut
ein Herauslaufen des Schüttgut
auf der betreffenden Seite zu verhindern.
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Wie
insbesondere den 2 und 4 zu entnehmen
ist, ist auf dem Grundrahmen 2 weiterhin ein Sprühbalken 13 freiragend
abgestützt.
Der Sprühbalken 13 ist
auf dem Grundrahmen 2 ortsfest, d. h. auch drehfest angeordnet
und durchsetzt die Sprühtrommel 3 nahezu
vollständig,
wobei dieser sich parallel zur Rotationsachse und mit Abstand zu dieser
erstreckt, sodass der Sprühbalken 13 in
Bezug auf den Querschnitt der Sprühtrommel 3 außermittig angeordnet
ist. Auf dem Sprühbalken 13 sind
mit Abstand zueinander vier Sprühdüsen 14 angeordnet, aus
denen ohne Zugabe von Zerstäubungsluft
oder dergleichen eine Flüssigkeit
in das Schüttgut
eingetragen werden kann.
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Wie
dies insbesondere aus 2 zu entnehmen ist, ist der
Sprühbalken 13 so
außermittig
angeordnet, dass die noch nachstehend zu bezeichneten Mischeinbauten
das Schüttgut
oberhalb der Trommelachse durch den Sprühkegel 15 der Sprühdüsen abwerfen
können.
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Als
Mischeinbauten sind sich innerhalb der Sprühtrommel 3 axial erstreckende
Leitbleche 16 gleichmäßig über den
Umfang der Sprühtrommel 3 im
Inneren angeordnet. Die Leitbleche 16 erstrecken sich parallel
zur Trommelachse bzw. zur Rotationsachse und sind bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
gegen die Drehrichtung der Sprühtrommel 3 (im
Uhrzeigersinn) abgewinkelt.
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Wie
dies insbesondere aus 5 zu entnehmen ist, sind im
Bereich des auslaufseitigen Endes der Sprühtrommel 3 in deren
Innerem weiterhin Leitbleche 17 angeordnet, die sich jeweils
in einem Winkel zur Trommelachse radial einwärts erstrecken. Diese Leitbleche 17 (8
an der Zahl) erstrecken sich auf dem Umfang der Sprühtrommel 3 jeweils
zwischen den Leitblechen 16 (ebenfalls insgesamt 8 Stück). Die
Leitbleche 17 sind so angeordnet, dass der Materialfluss
im Bereich des Auslaufs 11 der Sprühtrommel 3 kanalisiert
wird.
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Wie
dies insbesondere aus 4 ersichtlich ist, sind im Trommelmantel 6 etwa
im letzten Drittel der Sprühtrommel 3 mehrere über deren
Umfang verteilt angeordnete Siebdurchbrüche 18 vorgesehen.
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Über die
Siebdurchbrüche 18,
die beispielsweise in Form von Spaltsieben realisiert werden können, kann
Materialabrieb bzw. Brikettabrieb in eine unterhalb der Sprühtrommel 3 auf
dem Grundrahmen 2 angeordneten Auffangwanne 9 abgeführt werden.
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In
Richtung des Schüttguttransports
ist die Sprühtrommel 3 über einen
umlaufenden Kragen 20 gegen eine zentral auf dem Grundrahmen 2 angeordnete
Stützrolle 21 abgefangen.
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Mit 22 sind
die Sprühtrommel 3 beiderseitig einfassende
Sicherheitsgitter bezeichnet.
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- 1
- Durchlauf-Sprüheinrichtung
- 2
- Grundrahmen
- 3
- Sprühtrommel
- 4
- Laufrollen
- 5
- Elektromotor
- 6
- Trommelmantel
- 7
- Rollenkette
- 8
- Füße
- 9
- Bodenplatte
- 10
- Einlauf
- 11
- Auslauf
- 12
- Rand
- 13
- Sprühbalken
- 14
- Sprühdüsen
- 15
- Sprühkegel
- 16
- Leitbleche
- 17
- Leitbleche
- 18
- Siebdurchbrüche
- 19
- Auffangwanne
- 20
- Kragen
- 21
- Stützrolle
- 22
- Sicherheitsgitter