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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Präsentation einer Werbebotschaft
aufweisend einen ersten hochauflösenden
digital ansteuerbaren Großbildschirm
einer Bildschirmdiagonale von mehr als 150 cm, insbesondere von
mehr als 200 cm, zur Darbietung wechselnder Bildinhalte und/oder
Filmsequenzen.
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Werbemittel
mit solchen übergroßen Bildschirmen
sind an sich bekannt. So werden digitale Displays dieser Art bekanntermaßen in vielen
Bereichen des täglichen
Lebens eingesetzt, um Informationen zu transportieren. Als Beispiele
sei die Werbung in Geschäften
oder an Straßenrändern und
die Informationsdarstellung in Bahnhöfen und Flughäfen genannt.
Wegen der großen
Akzeptanz steht zu erwarten, dass digitale Displays in den nächsten Jahren
die konventionellen gedruckten Plakate an vielen Stellen verdrängen werden.
Gerade wegen ihrer Größe und wegen
der zunehmend hohen Auflösung
sind sie besonders geeignet, die Aufmerksamkeit sich an der Vorrichtung
vorbeibewegender Personen auf sich zu ziehen. Auf solchen Displays
werden beispielsweise wechselnde Werbebotschaften oder, je nach dem
in welcher Umgebung die Vorrichtung aufgestellt ist, komplette Webeclips
gezeigt.
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Bislang
bekannte Vorrichtungen dieser Art sind allerdings insofern „nur” passiv,
als sie der vorbeibewegenden, die Werbebotschaft betrachtenden Personen
lediglich die soeben dargestellte Botschaft übermitteln.
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Es
sind auf der anderen Seite Terminals bekannt, die, wie Bank- oder
Fahrkartenautomaten, in der Öffentlichkeit
aufgestellt dem Nutzer die Möglichkeit
geben, mit einem System zu interagieren und sich Information zu
besorgen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, eine solche Vorrichtung
zur Präsentation einer
Werbebotschaft mit technisch einfachen Mitteln dahingehend zu verbessern,
dass der Betrachter die Möglichkeit
bekommt, ganz gezielt mit der Vorrichtung im Umfeld der Werbebotschaft
zu interagieren.
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Diese
Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruche
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
genannt.
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Ein
wesentlicher Grundgedanke der Erfindung liegt in dem weiteren separaten
Bildschirm geringerer Größe und der
diesem Bildschirm zugeordneten Tastatur, wobei der weitere Bildschirm
und die Tastatur in baulicher Einheit mit der gesamten Vorrichtung
sind. Die Tastatur ermöglicht
dem von der auf dem großen
Bildschirm dargebotenen Werbebotschaft gefangenen Nutzer die Eingabe
von Befehlen. Dabei sind in der Vorrichtung weitere Mittel vorhanden,
die einen Computer umfassen und die die Interaktion des Nutzers
auf ein mit der Werbebotschaft in Verbindung stehendes Umfeld ermöglichen,
respektive auf ein eingeängtes
Umfeld begrenzen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kombiniert damit multimediale Markenpräsentation mit direkter Interaktion
durch den Nutzer. Der beispielsweise 82'' große Bildschirm
sorgt beispielsweise durch bewegte Bilder zunächst für die Aufmerksamkeit der Zielgruppe
auf die Distanz und dient somit als Attraktor. Die Botschaft auf
dem großen
Bildschirm lädt
den Nutzer ein, sich der Vorrichtung zu nähern und in Interaktion mit
der Vorrichtung zu treten. Diese bietet dann eine weitere Kommunikationsebene,
nämlich die
Interaktion mit der angesprochenen Zielgruppe. Über den beispielsweise 17'' kleinen Bildschirm tritt der Nutzer
in direkten Kontakt mit der vom großen Bildschirm übermittelten
Botschaft. Der besondere Vorteil der Vorrichtung liegt einerseits
in der erhöhten Werbewirksamkeit
und andererseits in der Möglichkeit
der Interaktion, mit der die Attraktivität dieses Werbemediums für den Nutzer
enorm gesteigert werden kann.
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Die
Vorrichtung wird vorteilhafterweise an Orten, wie Flughäfen oder
Bahnhöfen
eingesetzt, wo eine Vielzahl von Menschen daran vorbei gehen und die
Werbeinhalte wahrnehmen. Da die Vorrichtung Mittel zur Interaktion
aufweist, kann ein Besucher, der am Flughafen gerade von der Werbung
für Fernreisen
animiert wird, über
den werbenden Reiseveranstalter eine entsprechende Reise buchen.
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Vorteilhafterweise
sind bei der Vorrichtung Mittel vorgesehen, die seitens des Aufstellers
die Möglichkeit
schaffen, zwischen verschiedenen Inhalten oder den Inhalten verschiedener
Werbepartner zu wechseln. Diese Mittel können derart sein, dass der
Aufsteller die Vorrichtung unmittelbar vor Ort programmiert, indem
er sich beispielsweise mit einem externen Computer an die Vorrichtung
anschließt.
In einer besonderen Ausführungsform
sind die Mittel so ausgelegt, dass eine Fernprogrammierung über ein Kommunikationsnetz,
insbesondere via das Internet, möglich
ist.
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Es
ist besonders vorteilhaft, als „Herzstück” der Vorrichtung ein 82'' Display vorzusehen, mit dem mediale
Inhalte in voller HD Auflösung
(1080 Pixel) darstellbar sind. Durch seine Größe mit einer Bildschirmdiagonale
von 2,08 m sorgt es für
Aufmerksamkeit des Nutzers und stellt den Inhalt optimal dar. Dabei
ist es wegen der erhöhten
Wirksamkeit auf den vorübergehenden
Besucher ganz besonders vorteilhaft, dieses Display hochkant in
der Vorrichtung zu integrieren.
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Der
weitere Bildschirm geringerer Größe ist vorteilhafterweise
ein 17'' Display, insbesondere
ein kapazitiver Touch Screen Bildschirm mit einer Auflösung von
1280×1024
Pixeln. Über
einen solchen Touch Screen wird die direkte Kommunikation mit der Zielgruppe
ermöglicht.
So kann der zum Nutzer gewordene Betrachter über den Touchscreen aktiv Inhalte
aufrufen und durch bestimmte Anwendungen navigieren.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die beiden
Displays insofern aufeinander abgestimmt, als jeweils die Inhalte
desselben Werbepartners auf beiden Bildschirmen dargestellt werden.
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Wenn
die Vorrichtung gerade nicht aktiv genutzt wird, ist es vorteilhaft,
wenn die Inhalte von Werbepartnern in einer Rotation laufen, wenn
also ein medialer Inhalt, wie ein Film, eine Animation oder Bilder
im Wechsel für
eine frei zu bestimmende Zeiteinheit, beispielsweise eine Minute,
dargestellt werden, bevor die Bespielung zum nächsten Werbepartner wechselt.
Interagiert ein Nutzer mit der Vorrichtung und ruft die Applikation
eines bestimmten Werbepartners auf, so läuft diese vorteilhafterweise
auf beiden Bildschirmen weiter. Der Großbildschirm wechselt also nicht
zum nächsten
Inhalt, während
am kleinen Bildschirm noch der Inhalt des vorherigen Partners aufgerufen
wird.
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Es
ist vorteilhaft, für
die Vorrichtung eine möglichst
schlichte Form vorzusehen und auf überflüssige Dekoration zu verzichten.
So sollte sich die Vorrichtung selbst zurück nehmen, um vollständig eine
Bühne für den Werbeinhalt
zu bieten. Die Außenmaße sind
durch die technischen Bauteile bedingt und so knapp wie möglich gehalten.
Für die Farbgestaltung
eignet sich ein edles und zurückhaltendes
dunkles Anthrazit. In einer besonders attraktiven Ausführungsform
ist die Vorrichtung denn auch einfach als hochkant aufgestelltes
flaches Rechteck in Überlebensgröße gestaltet,
das als Oberteil auf einem Sockel steht.
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Zudem
ist es im Hinblick auf eine Verstärkung der Werbebotschaft vorteilhaft,
wenn die Seitenteile und die Lichtfuge zwischen Sockel und dem Oberteil
mit RGB (rot/grün/blau)
LEDs hinterleuchtet sind, so dass die Seitenteile aktuell in jeder
beliebigen über
RGB Werte spezifizierbaren Farbe gestaltet werden können. Somit
hat der Werbetreibende ein weiteres Instrument an der Hand um die
Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erregen. Er kann bestimmte Events
oder Situationen innerhalb der eigenen medialen Applikation farblich
untermalen und betonen. Wechselt der Inhalt in der Rotation, so
nehmen die RGB LEDs jeweils die Unternehmensfarbe des gerade gezeigten
Inhalts an. Die RGB LEDs können
aus der Applikation heraus auch aktiv angesteuert werden. Die visuellen
Effekte werden jedoch sparsam dosiert und auf den Punkt platziert.
Dennoch bietet es bei Einzelbelegung durch die Bedruckung der Seitenpaneele
durchaus Möglichkeiten
zum individuellen Branding.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung, werden Mittel, wie Lautsprecher
vorgesehen, welche die akustische Untermalung der dargestellten
Werbung ermöglichen.
Schließlich
ist das Thema „Audio” bei einem
solchen Werbeterminal von großer
Bedeutung. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die jeweilige
Umgebung nicht über
Gebühr
beschallt wird, was gegebenenfalls sogar als störend empfunden wird. Vorteilhafteweise
wird oberhalb des kleinen Bildschirms ein Stereo-Soundsystem installiert,
mit dem die emotionale Ansprache der Zielgruppe gewährleistet
werden kann. Dieses sorgt für
eine auf den unmittelbaren Umkreis beschränkte akustische Beschallung,
wodurch die Inhalte des kleinen Bildschirms akustisch unterlegt
werden können.
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Zudem
kann ein Mikrophon vorgesehen werden, das insbesondere unmittelbar über dem
kleinen Bildschirm angebracht ist. Über dieses hat der Nutzer die
Möglichkeit,
Audio-Botschaften wie Grüße aufzuzeichnen
und gegebenenfalls über
das Internet zu verschicken.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung
eine oder mehrere Kameras auf. So kann beispielsweise zwischen den
beiden Lautsprechern ein Kamerapaneel angebracht sein, hinter dem
zwei Kameras montiert sind. Eine weitere Kamera kann an der Decke
montiert werden. Eine der Kameras kann für „Fun”-Applikationen eingesetzt werden.
Der Nutzer kann insbesondere Bilder von sich selber machen und als
elektronische Grußkarte verschicken.
Der Werbetreibende kann die Kamera auch einsetzen, um das Abbild
des Nutzers in die eigene Szenerie einzubinden. Die Kamera bietet
somit viele Möglichkeiten
für den
medialen Einsatz innerhalb einer Applikation.
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Die
Kamera im Kamerapaneel ist vorteilhafterweies von der Art einer „People
Attract Cam”.
Sie kann als Teil eines Nutzer Trackings die Personen in ihrem Blickfeld
in dem Moment erfassen, in dem diese in Richtung der Vorrichtung
schauen. Dabei kann mittels dieser Aufnahmen nicht nur unterschieden werden,
wer auf die Vorrichtung blickt und wer nicht, es kann auch das Geschlecht,
die Altersgruppe und der Gemütszustand
erfasst werden. Die andere Kamera des Systems kann als „ScoutCam” ausgebildet sein,
die den räumlichen
Bereich vor der Vorrichtung aufzeichnet. Somit ist erfassbar, wer
sich wann für die
Vorrichtung und damit die Werbung interessiert.
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Durch
die Trackingmöglichkeiten
können Nutzungsergebnisse
ermittelt werden. So trackt das System insbesondere die Kundenfrequenz
und die Verweildauer. Das Tracking erfolgt vorteilhafterweise in
Echtzeit, so dass die Ergebnisse tagesaktuell ermittelt und an den
Werbetreibenden berichtet werden können. So kann der auf dem Bildschirm
dargestellte Content auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse angepasst
werden. Zudem ist damit die Grundlage für neue Abrechnungsmodelle geschaffen.
Die Vorrichtung eröffnet
somit eine neue Dimension für
das „Out-of-Home-Marketing”, sowohl
für die
Werbetreibenden als auch für
die Nutzer. Mit der Erfindung wird multimediale Werbung zur individualisierten
Information.
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Vorteilhafterweise
stellt die Vorrichtung einen W-LAN Accesspoint bereit. Damit kann
sich der Nutzer mit einem entsprechenden Laptop über diesen Accesspoint ins
Internet einwählen.
Allerdings ist der W-LAN Bereich erfindungsgemäß insofern im Sinne eines „walled
garden” eingeschränkt, als
der Nutzer nur auf im Vorfeld festgelegten Webseiten surfen kann.
Der Ablauf kann sich dabei wie folgt gestalten: Innerhalb des Sendebereichs
der Vorrichtung startet der Nutzer seinen W-LAN-fähigen Laptop
und versucht, sich ins Internet einzuwählen. Er sieht den frei zugänglichen
Accesspoint und wählt
sich über
diesen ins Netz ein. Über
die Locationbar des Browsers gibt er eine Webadresse ein. Wenn diese
nicht innerhalb des Walled Garden freigegeben ist, wird der Nutzer
auf die Verteilerseite des von der Vorrichtung dargestellten Inhalts
geleitet. Diese Verteilerseite ist analog zum Inhalt des kleinen
Bildschirms gestaltet. So wird dem Nutzer die Möglichkeit gegeben, über die
von der Vorrichtung dargestellten Inhalte zu navigieren, ohne direkt
an der Vorrichtung stehen zu müssen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Vorrichtung auch Bluetooth Inhalt zur Verfügung. Da mit
der Vorrichtung mitunter Inhalte mehrerer Anbieter bereitgestellt
werden, können
die Daten nicht im üblichen
Broadcast-Modus gesendet werden. Vorteilhafterweise sendet die Vorrichtung
eine generische Nachricht, die den Nutzer mit aktiviertem Bluetooth darüber informiert,
dass Bluetooth Inhalte bereitstehen und wie diese abgerufen werden
können.
Hierzu muss der Nutzer sein Telefon umbenennen, um sich den passenden
Inhalt auf das Handy zu laden. Nennt der Nutzer sein Handy beispielsweise
in „Post” um, bekommt
er Inhalt der Deutschen Post AG. Über das sogenannte Handy Keywording
kann die Vorrichtung das jeweilige Handy identifizieren und schickt
diesem gezielt den gewünschten
Bluetooth Inhalt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Figur näher erklärt.
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Die
Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur
Präsentation
einer Werbebotschaft 2, hier in Form eines dargestellten
Mobiltelefons. Die Vorrichtung ist als einfaches hochkant aufgestelltes flaches
Rechteck gestaltet, das als Oberteil 3 auf einem Sockel 4 steht.
Insgesamt ist die Vorrichtung mit 250 cm größer als die Körpergröße des Nutzers 5. Die
Breite ist ca. 170 cm, die Tiefe 30 cm. Sie weist einen ersten hochauflösenden digital
ansteuerbaren Großbildschirm 6 mit
einer Bildschirmdiagonale mehr als 200 cm zur Darbietung wechselnder
Bildinhalte und/oder Filmsequenzen auf. Der Großbildschirm 6 ist
rechteckig und hochkant angeordnet und weist eine Auflösung entlang
der hochstehenden Kante von 1080 Pixel auf.
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Neben
dem Großbildschirm
ist ein weiterer Bildschirm 7 vorhanden. Beide Bildschirme 6 und 7 sind
auf derselben Seite der Vorrichtung angeordnet. Der kleine Bildschirm
ist als Touch Screen ausgebildet, auf dem eine Tastatur darstellbar
ist. Diese ermöglicht
einem Nutzer 5 die Eingabe von Befehlen. Die Vorrichtung
weist einen internen Computer auf, der die Interaktion des Nutzers 5 über Bildschirm
und Tastatur mit einem mit der Werbebotschaft in Verbindung stehenden
Umfeld ermöglicht.
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Die
Seitenteile 8 und die Lichtfuge 9 zwischen Sockel 4 und
Oberteil 3 sind mit RGB LEDs hinterleuchtet.