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Die
Erfindung betrifft eine Anzeigeeinrichtung für eine pixelbasierte Bildinformation
sowie ein Verfahren zur Darstellung einer pixelbasierten Bildinformation,
bei jeweils gleichzeitiger Aussendung von Daten.
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Auf
Werbetafeln werden üblicherweise
in großem
Format Werbungen und/oder Informationen zu Produkten dargestellt.
Herkömmliche
Werbetafeln, beispielsweise beleuchtete Plakate oder hinterleuchtete
durchscheinende Kunststoffflächen,
werden heute zunehmend durch großformatige Bildschirme ersetzt.
Dabei kommen üblicherweise LCD-Bildschirme
oder Plasmabildschirme, d. h. Flachbildschirme, zum Einsatz. Flachbildschirme werden
bevorzugt, da sie weniger klobig sind als Röhrenbildschirme und außerdem kein
Flimmern aufweisen, also angenehmer zu betrachten sind. Auch zukünftige Bildschirmtypen
wie LED-Bildschirme,
d. h. Bildschirme aus Leuchtdioden oder organischen Leuchtdioden,
sowie Elektronen-Emissions-Flachbildschirme (SED-Bildschirme) können ebenso
als Werbetafeln zum Einsatz kommen. Auch Bildprojektoren, die auf
einer der genannten Technologien basieren, eignen sich prinzipiell
zur Darstellung von Werbeinformationen.
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Oft
ist es dabei für
den Betrachter der Werbeinformationen interessant, zusätzliche
Informationen über
ein beworbenes Produkt einzuholen. Beispielsweise können diese
zusätzlichen
Informationen solche über
einen dargestellten PC oder Details zu einer beworbenen Reise sein.
Leicht merkbare, allgemeine Internetadressen, wie beispielsweise www.siemens.de,
sind dabei häufig
nicht zielführend, da
sie nicht direkt zum entsprechenden Produkt führen. Genauere Adressangaben
hingegen sind häufig lang
und daher unpraktisch und nicht leicht zu merken.
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Als
Lösung
für dieses
Problem ist bekannt, dass zusätzliche
Informationen zum dargestellten Produkt einer Werbetafel mittels
einer IrDA-Schnittstelle auf beispielsweise Mobiltelefone heruntergeladen
werden können.
Mit IrDA ist hierbei die standardisierte Schnittstelle zur infraroten
Datenübertragung gemeint.
Diese Methode hat zwei Nachteile. Zum einen wird ein zusätzlicher
Sender benötigt,
z. B. eine IrDA-Schnittstelle. Zum anderen ist bei einer Werbetafel,
die mehrere verschiedene Produkte anzeigt, nicht unbedingt ersichtlich,
auf welches der Produkte sich eine mittels der IrDA-Schnittstelle
heruntergeladene Information bezieht. Ein weiterer Nachteil dieser
Methode ist, dass neben der gewünschten
Information auch solche Informationen heruntergeladen werden müssen, die
gar nicht interessant sind, was bei einer Schnittstelle mit für heutige
Verhältnisse
geringen Bandbreite wie IrDA erhebliche Verzögerung bedeuten kann.
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Aus
der Druckschrift
US
6 992 726 B2 ist ein Verfahren zur Übertragung von Daten unter
Anwendung eines Trägersignals
bekannt, bei dem das Trägersignal
auf ein Videosignal aufmoduliert wird. Gemäß diesem Verfahren ist eine
Codierung bzw. eine Modulation des Videosignals vorgesehen. Die
genannte Druckschrift enthält
keine Anregungen, Daten mittels einer Intensitätsmodulation von Pixelelementen
zu senden.
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Aus
der Druckschrift
US
6 636 638 B1 geht ein Verfahren hervor, gemäß dem Bilddaten
erzeugt werden, welche aus Hauptbilddaten und versteckten Bilddaten
zusammengesetzt sind. Auch in dieser Druckschrift finden sich keine
Anregungen, Daten mittels einer Intensitätsmodulation einzelner Pixelelemente
zu senden.
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Aus
der Druckschrift
DE
100 23 307 A1 geht eine Wiedergabevorrichtung hervor, welche
derart ausgebildet ist, dass eine gleichzeitige Wiedergabe zweier
Informationsteildatensätze
gewährleistet
ist. Die beiden Informationsteildatensätze werden auf unterschiedlichen
Wiedergabeteilen wiedergegeben, die nicht Teil einer Bildfläche sind.
Auch diese Druckschrift sieht keine Anregung vor, eine Intensitätsmodulation
einzelner Pixelelemente zum Senden von Daten anzuwenden.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Möglichkeit
anzugeben, im Rahmen einer Darstellung einer pixelbasierten Bildinformation
zusätzliche
Daten auszusenden, wobei eine Zuordnung von Teilen der Daten zu
Teilen der Bildinformation möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Anzeigeeinrichtung mit den Merkmalen von
Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zur Darstellung einer pixelbasierten
Bildinformation mit den Merkmalen von Anspruch 4 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Anzeigeeinrichtung und des Verfahrens ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung für eine pixelbasierte
Bildinformation ist ausgestaltet zu einer gleichzeitigen Aussendung
von Daten. Dabei sind in wenigstens zwei Teilbereichen der Bildfläche der
Anzeigeeinrichtung zu gleicher Zeit voneinander verschiedene Daten
aussendbar.
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Bei
der Anzeigeeinrichtung kann es sich beispielsweise um einen LCD
oder (O)LED-Bildschirm handeln. Auch ein entsprechen der Projektor
kommt in Frage. Der Bildschirm zeigt zum einen die pixelbasierte
Bildinformation, beispielsweise eine Werbeinformation über eine
Mehrzahl, von Produkten an. Gleichzeitig sendet die Anzeigeeinrichtung
zusätzliche
Daten mittels einer Modulation der Intensität ihrer einzelnen Pixelelemente.
Dabei gibt es auf der Bildfläche
der Anzeigeeinrichtung wenigstens zwei Teilbereiche, in denen verschiedene
Daten ausgesandt werden. Die Teilbereiche können dabei rechteckige Abschnitte
der Bildfläche
sein. Andere Möglichkeiten bestehen
in polygonalen Abschnitten oder völlig frei wählbaren Flächenteilen der Bildfläche. Die
zwei oder mehr Teilbereiche können
dabei insgesamt die gesamte Bildfläche abdecken oder aber nur
einen Teil der Bildfläche
bedecken. In letzterem Fall gibt es also einen Bereich der Bildfläche der
Anzeigeeinrichtung, indem keine Daten ausgesandt werden.
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Bei
der pixelbasierten Bildinformation kann es sich um ein statisches
Bild, beispielsweise Werbebild, handeln, aber ebenso um ein Video
oder ein Bild mit bewegten Bereichen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung
lassen sich ortsaufgelöst
Daten, beispielsweise zusätzliche
Informationen, zu dem jeweiligen pixelbasierten Bildinhalt aussenden.
Es lassen sich also als Beispiel zu einem Produkt, das in der oberen
Hälfte
der Bildfläche
dargestellt wird, auch in der oberen Hälfte der Bildfläche zusätzliche
Informationen aussenden. In der unteren Bildhälfte, in der ein weiteres Produkt
dargestellt wird, werden andere zusätzliche Informationen versendet.
Durch die erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung
wird zusätzlich
auch noch vermieden, dass ein weiterer Sender wie beispielsweise eine
Infrarot-Leuchtdiode für
die IrDA-Datenübertragung
notwendig ist.
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Eine
vorteilhafte, einfache Möglichkeit
der Modulation besteht in einer Dunkeltastung von Pixelelementen.
Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn
die Modulation so vorgenommen wird, dass sie für menschliche Betrachter nicht
sichtbar ist.
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Es
kann auch zweckmäßig sein,
dass es zusätzlich
zu den Teilbereichen wenigstens einen Überlapp-Teilbereich gibt, innerhalb
dessen die Daten beider Teilbereiche ausgesendet werden. Hierdurch wird
es einem Betrachter erleichtert, mit seinem jeweiligen Empfangsgerät, wie beispielsweise
einem Mobiltelefon, die passenden oder gewünschten Daten zu empfangen.
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Die
beschriebene Anzeigeeinrichtung lässt sich vorteilhaft für ein Übertragungssystem
nutzen, bei dem zusätzlich
wenigstens eine Empfangseinrichtung zum Empfangen der Daten vorgesehen
ist, wobei die Empfangseinrichtung derart ausgestaltet ist, dass
ein ortsaufgelöster
und damit für
die Teilbereiche der Bildfläche
selektiver Empfang der Daten möglich
ist.
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Bei
dem Verfahren zur Darstellung einer pixelbasierten Bildinformation
und einer gleichzeitigen Aussendung von Daten wird die pixelbasierte
Bildinformation auf der Bildfläche
einer Anzeigeeinrichtung dargestellt und in wenigstens zwei Teilbereichen
der Bildfläche
der Anzeigeeinrichtung zu gleicher Zeit voneinander verschiedene
Daten ausgesandt. Bevorzugt werden die Daten mittels einer Intensitätsmodulation
von Pixelelementen der Anzeigeeinrichtung ausgesandt. Bei den Pixelelementen
handelt es sich beispielsweise um einzelne LCD- oder LED-Pixel.
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Das
Verfahren lässt
sich vorteilhaft zur Darstellung einer pixelbasierten Bildinformation
bei einer gleichzeitigen Übertragung
von Daten verwenden, bei dem zusätzlich
ein Empfang der Daten mit einer Empfangseinrichtung durchgeführt wird,
wobei eine Empfangseinrichtung verwendet wird, die einen ortsaufgelösten und
damit für
die Teilbereiche selektiven Empfang der Daten ermöglicht.
Als Empfangseinrichtung kommen hier alle Arten von Datenverarbeitungseinrichtungen
in Frage, bevorzugt als mobile Geräte, Mobiltelefone oder PDAs,
aber auch PCs oder Laptops.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem anhand
der Zeichnung erläuterten
Ausführungsbeispiel.
Dabei zeigen
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1 schematisch
die Bildfläche
eines LCD-Bildschirms;
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2 die
Bildfläche
und ein PDA, das ortsaufgelöst
Daten aus einem Teilbereich der Bildfläche empfängt.
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Die
in 1 schematisch dargestellte Bildfläche 1 eines
LCD-Bildschirms ist in eine Mehrzahl von Teilbereichen 2...5, 23 aufgeteilt.
Im gegebenen Beispiel dient der LCD-Bildschirm einem Reisebüro als Werbefläche. Es
werden daher auf der Bildfläche 1 des
LCD-Bildschirms vier verschiedene Reiseziele beworben. Die vier
verschiedenen Reiseziele werden dabei in jeweils einem der Teilbereiche 2...5 dargestellt.
Zwei der Teilbereiche 2, 5 sind dabei rechteckig,
während
die beiden anderen Teilbereiche 3, 4 einen polygonalen
Umriss aufweisen.
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Als
Werbeinformation wird ein einzelnes Bild, beispielsweise JPG-Bild,
das die gesamte Bildfläche 1 ausfüllt, dargestellt.
In den Teilbereichen 2...5, 23 werden
zusätzliche
Informationen mittels einer Modulation der Pixelelemente des LCD-Bildschirms ausgestrahlt.
Die zusätzlichen
Informationen beziehen sich dabei in den einzelnen Teilbereichen 2...5, 23 auf
das jeweils in dem entsprechenden Teilbereich dargestellte Reiseziel.
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Es
ist jedoch auch möglich,
einen solchen Bezug herzustellen, in dem in den einzelnen Teilbereichen 2...5, 23 auch
jeweils eigene, unterschiedliche Inhalte angezeigt werden, die nicht
notwendigerweise digital miteinander verknüpft sind. So könnte beispielsweise
im ersten Teilbereich 2 ein Video abgespielt werden, während im
zweiten Teilbereich 3 ein festes Bild abgebildet wird.
Weiterhin könnte
beispielsweise im dritten Teilbereich 4 überhaupt
nichts abgebildet werden und im vierten Teilbereich ein weiteres
Bild angezeigt werden. Es ist weiterhin auch möglich, dass die Teilbereiche 2...5, 23 keinerlei
Bezug zu der als Bildinhalt dargestellten Information haben. Es
ist auch möglich,
dass in einem Teilbereich 2...5, 23,
in dem keine Bildinformation dargestellt wird, d. h. der LCD-Bildschirm
beispielsweise schwarz ist, sehr wohl eine Zusatzinformation versendet
wird. Auch umgekehrt ist es möglich,
dass keine Zusatzinformation ausgesandt wird, obwohl in einem entsprechenden
Teilbereich 2...5, 23 etwas auf dem LCD-Bildschirm
dargestellt wird.
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Da
im gegebenen Ausführungsbeispiel
die bildlichen Darstellungen der Reiseziele im ersten und zweiten
Teilbereich 2, 3 überlappen, gibt es hierfür einen Überlapp-Teilbereich 23,
in dem die zusätzlichen Informationen
für den
ersten und zweiten Teilbereich 2, 3 ausgesandt
werden.
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In 2 ist
schematisch dargestellt, wie ein Nutzer eines PDAs 6 die
zusätzlichen
Informationen empfangen kann. Das PDA 6 weist dabei eine
Einrichtung zum ortsaufgelösten
Empfang der zusätzlichen
Informationen auf. Diese Einrichtung kann beispielsweise aus einer
Photodiode in Verbindung mit einer ortsauflösenden Optik bestehen. Schematisch ist
in 2 ein Empfangsbereich 7 dargestellt,
aus dem das PDA 6 die zusätzlichen Informationen vom LCD-Bildschirm
empfängt.
Im gegebenen Beispiel ist das PDA 6 auf den zweiten Teilbereich 3 ausgerichtet und
empfängt
ausschließlich
die zu diesem Teilbereich 3 gehörigen Informationen.
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Bestehen
die zusätzlichen
Informationen des Teilbereichs 3 beispielsweise aus einer
genauen Internetadresse für
das entsprechende Reiseziel, so kann das PDA 6 diese speichern
oder sofort einen Browser aufrufen und den Inhalt der entsprechenden Seite
anzeigen.
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Wird
der Empfangsbereich des PDAs 6 auf den Überlappteilbereich 23 gerichtet,
so empfängt das
PDA 6 die Zusatzinformationen zu den beiden entsprechenden
Teilbereichen 2, 3. Ein Benutzer des PDAs 6 kann
hier auf verschiedene Weise reagieren. So kann er den Empfangsbereich
des PDA auf einen der beiden Teilbereiche 2, 3 ausrichten,
um nur die eine jeweilige Zusatzinformation zu empfangen. Weiterhin
ist es auch möglich,
dass der Benutzer den Empfangsbereich auf den Überlappteilbereich 23 belässt und
dass das PDA 6 weiterhin ausgestaltet ist, auch mehrere
Internetadressen gleichzeitig zu empfangen und beispielsweise in
mehreren Browserfenstern darzustellen.
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Die
hier gezeigten Formen der Teilbereiche 2...5, 23 sind
rechteckig und polygonal gestaltet. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass
der Empfangsbereich des PDA 6 typischerweise von seiner
Entfernung von der Bildfläche
abhängt
und wesentlich größer ist
als ein Pixelelement der Bildfläche 1.
Unter den genannten Voraussetzungen bringt es keinen Vorteil, feiner
definierte Teilbereiche 2...5, 23 als
die hier dargestellten Teilbereiche 2...5, 23 zu
verwenden. Es ist aber dennoch möglich
und denkbar, feiner definierte Teilbereiche zu verwenden. Beispielsweise könnte ein
Teilbereich als kreisförmige
Fläche
ausgestaltet sein oder aber als beliebige, der Kontur einer dargestellten
Graphik folgende Fläche.
Die Auflösungsgrenze
wird nur durch die Pixelelemente des LCD-Bildschirms festgelegt.
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Das
anhand des Ausführungsbeispiels
beschriebene Verfahren bzw. die zugehörige Anordnung lässt sich
auf jede Art von Bildschirm bzw. Darstellung übertragen, bei der die einzelnen
Pixelelemente derart modulierbar sind, dass sie eine zusätzliche
Information übertragen
können,
die von Pixel zu Pixel verschieden sein kann, wobei diese zusätzliche Information,
bspw. aufgrund der Modulationsgeschwindigkeit, zweckmäßigerweise
für das
Auge eines Betrachters nicht sichtbar sein sollte.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
wird zur Modulation der Pixelelemente eine Dunkeltastung vorgenommen.
Wird diese ausreichend kurz und mit einer nicht zu großen Amplitude
durchgeführt,
ist sie für menschliche
Betrachter nicht erkennbar, wohl aber detektierbar. Alternativ können auch
andere Modula tionsformen eingesetzt werden, auch beispielsweise Frequenzumtastung
bei der Intensitätsmodulation.