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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von Werbedarstellungen auf Werbeträgern und zur abrufbaren Wiedergabe von Sekundärinformationen, die mittels der erfassten Informationen abgerufen und übertragen werden. Die Erfassung und Wiedergabe der Informationen erfolgt dabei unter Einbindung von mobilen Endgeräten der digitalen Kommunikationstechnik (z. B. Smartphone, Tablet-PC, Notebook und Wearables).
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Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren nach der
WO 2014/190961 werden die aus Bildern oder Texten bestehenden Werbedarstellungen durch optisch sichtbare und/oder unsichtbare Darstellungselemente auf Werbeträgern aufgebracht. Nach der Erfassung und Decodierung der Darstellungselemente in ihrer Gesamtheit wird eine datentechnische Verbindung zu weiteren stationären Datenquellen oder Datenquellen über Internetverbindungen hergestellt. Eine abrufbare Speicherung und Wiedergabe von zum Informationsträger bezogenen weiteren sekundären Informationen wird dadurch ermöglicht. Mittels mobiler Endgeräte erfolgt dazu ein Datenaustausch zwischen Printmedien, Werbemedien und digitaler Kommunikationstechnik und es werden dabei auch vorhandene mehrsprachige Werbeträger einbezogen. Durch die individuelle Möglichkeit der Vorauswahl aus den auf den Werbeträgern beworbenen Waren/Dienstleistungen kann der Nutzer auch über größere Entfernungen ihn interessierende Sekundärinformationen dazu abrufen. Interaktive Aktionen zwischen den Nutzern und den über die Werbeträger erreichbaren Anbieter werden ermöglicht.
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Bekannt sind weiterhin Ortungssysteme, mit denen eine Lokalisierung und Bewegung der Nutzer funktechnisch vorgenommen wird. Dazu kommen kleine Funksender, sogenannter „Beacons” zur Anwendung, die in Geschäften, Einkaufszentren, Airports, Hotels oder ganzen Stadtvierteln verteilt sind. Diese „Beacons” übertragen ihre Ortungssignale per Bluetooth-Standard an mobile Endgeräte, die ebenfalls vom Nutzer für den Bluetooth-Empfang aktiviert wurden. Durch die räumlich versetzte Anordnung mehrerer Sender lässt sich genau lokalisieren, wo sich ein Nutzer gerade befindet. Für die Erkennung und Verarbeitung der Signale der Beacons kommt eine dafür entwickelte App zum Einsatz. Wird beispielsweise die App in einem Geschäft geöffnet, erscheinen dann lokale Infos, Werbung und Bewertungen. Befinden sich mehrere Geschäfte in Sichtweite werden gleichzeitig parallel verlaufend unterschiedliche oder gleichartige Sonderangebote von diesen Sendern auf das mobilen Endgerät übertragen. Mittels der Ortungssysteme kann weiterhin der Weg zur Lounge, zum Sonderangebot oder zum Terminal und Gate gewiesen werden. Nachteilig an diesen Ortungssystemen ist die fehlende Möglichkeit der persönlichen Auswahl der interessierenden Informationen aus der übertragenen Informationsflut. Durch die parallele Übertragung der Werbe- und Orientierungsinformationen mehrerer in Sichtweite bzw. Reichweite der Sender befindlicher Anbieter werden die Informationsdarstellungen unübersichtlich und wirken sich störend auf die Wahrnehmung durch die Nutzer aus. Dies wird vielfach zur Abschaltung der App durch den Nutzer führen. Die Werbewirksamkeit der einzelnen Werbedarstellungen auf den Nutzer wird dadurch gesenkt.
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Zudem handelt es sich bei diesen Ortungssystemen um Informationssysteme, die keine Verbindungen für interaktive Aktivitäten des Nutzers mit dem jeweiligen Anbieter herstellen. Bestellungen, Käufe und Downloads müssen vom Nutzer gesondert vorgenommen werden. Der dafür erforderliche Aufwand hält die bis dahin noch unentschlossene Nutzer häufig von weiteren Kaufschritten ab. Dies wirkt sich ebenfalls negativ auf die Werbewirksamkeit aus.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung eines derartigen Verfahrens, mit dem der von der Werbung angesprochene Nutzer die Möglichkeit erhält, ausgehend von den Informationen der Werbeträger weitere ihn interessierende sekundäre Informationen sowie mit diesen verbundene Orientierungen, Wegbeschreibungen und Interaktionen durch Vorauswahl mittels seines mobilen Endgerätes wiedergeben und betreiben zu können.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das geschaffene Verfahren. Beschrieben wird das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens werden von den Merkmalen der Patentansprüche 2 bis 10 beschrieben.
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Mittels des Verfahrens werden die Vorteile der kameratechnischen Erfassung von Werbedarstellungen in ihrer Gesamtheit. der codierten Verbindungsherstellung zu Sekundärinformationen über das Internet oder zu Sekundärinformationen in den Datenspeichern mobiler Endgeräte mit den Vorteilen bestehender Ortungssysteme verbunden. Die Möglichkeiten der funktechnischen Übertragung von beispielsweise Produktinformationen, Wegbeschreibungen und Gutscheinen am jeweiligen Aufenthaltsort des Nutzers werden so mit der individuellen Auswahlmöglichkeit des werbenden Anbieters verbunden. Nachdem der Nutzer die Werbedarstellung auf den jeweiligen Werbeflächen vor Ort gesichtet hat, kann er eine persönliche Vorauswahl treffen und durch kameratechnische Erfassung der Werbedarstellung die funktechnische Informationsübertragung auslösen. Durch die freiwillige, ihn interessierende Auswahl der angebotenen Waren oder Dienstleistungen wird eine wirksamere und effizientere Werbung erzielt. Mit der parallel dazu hergestellten technischen Möglichkeit der interaktiven Einflussnahme zwecks Kauf, Bestellung oder Download wird der bisher dahin noch unentschlossene Nutzer weiter zum Kauf angeregt. Die Werbewirksamkeit der Angebote wird so weiter erhöht.
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Die Anwendung des Verfahrens für ausländische Nutzer besteht darin, dass nach der Herstellung der Internetverbindung am mobilen Endgerät die Sprache ausgewählt wird, in der die von der Kamera erfasste Werbedarstellung verfasst ist und die Sprache, die vom mobilen Endgerät angezeigt werden soll. Die über das Internet oder den Beacons des Orientierungssystems erreichbaren Übersetzungen können in einer weiteren Ausgestaltung der Lösung auch als Übersetzungsprogramme im mobilen Endgerät abgespeichert werden. Mittels dieser wird dann auch eine unabhängig von einer Internetverbindung erfolgende Anzeige des übersetzten Textbereiches möglich.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen
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1: den schematischen Ablauf des Verfahrens,
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2: die schematische Zuordnung der Werbeträger zum Orientierungssystem,
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Mit dem in 1 dargestellten schematischen Verfahrensablauf wird die Verbindung der Funktionsweisen der Erfassung und Dekodierung der Werbedarstellungen mit den funktechnischen Informationsübertragungen des Orientierungssystems wiedergegeben. Bei der Erfassung wird die Werbefläche der gesamten Werbedarstellung 1 eines Werbeträgers 2 (z. B. Videoleinwand, elektronische Werbetafel, Werbekasten) mittels des Kamerasystems eines Tablet-PC 5 erfasst. Dabei werden die Informationen der Darstellungselemente der erfassten Werbedarstellung 1 decodiert und mit der zugehörigen Software (”App”) die jeweils vorprogrammierte Internetadresse (URL) zugeordnet. Mit der URL-Adresse wird dann softwaregestützt die datentechnische Verbindung zum Server des jeweilig ausgewählten Anbieters hergestellt. Über die Internetverbindung können inhaltsgleiche in auswählbaren anderen Sprachen der jeweiligen (übersetzten) Werbeinformation entsprechende Darstellungen und/oder zu weiteren auf die Werbedarstellung 1 bezogenen Sekundärinformationen oder Dienstleistungsangebote heruntergeladen werden. Parallel dazu erfolgt die funktechnische Verbindung zu den Beacons 4 des Ortungssystems 3. Als funktechnische Verbindung wird die Bluetooth Verbindung des mobilen Endgerätes genutzt.
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Die Darstellung der 2 zeigt die schematische Zuordnung der Werbeträger 2 zum Orientierungssystem 3. Die Vorauswahl des beworbenen Anbieters erfolgt mit der kameratechnischen Erfassung der Darstellungselemente der momentanen Gesamt-Werbedarstellung 1. Dabei werden die Anordnungen der einzelnen optischen Elemente (z. B. LEDs) des Werbeträgers 2 mittels der Kamera des Tablet-PC 5 erfasst. Diese optischen Elemente entsprechen den aus Bildpunkten bestehenden Pixelanordnungen bedruckter Flächen auf Bedruckstoffen der Printmedien. Die einzelnen Werbedarstellungen 1 unterscheiden sich in der Gesamtzahl der aufleuchtenden Darstellungselemente (z. B. LEDs) pro Gesamtwerbefläche oder auf eine vorgegebene Flächeneinheit der darstellenden Werbefläche bezogen. Bei der Gestaltung der Werbedarstellung 1 unter Anwendung von Videos werden als Codierung unterschiedliche Videosequenzen genutzt. Dabei dienen die je Werbedarstellung 1 eingesetzten unterschiedlichen Bilder/Zeiteinheit als Code für die Zuordnung einer URL-Adresse. Diese verschiedenen Bilder/Zeiteinheit werden so gewählt, dass sie vom Betrachter optisch nicht wahrgenommen werden können. Sie besitzen jedoch jeweils einen ”Unikat”-Charakter. Bei der softwaregestützten Zuordnung der URL-Adressen werden damit Doppel- oder Fehlzuordnungen ausgeschlossen. Die Ortung des Nutzers wird von den Beacons 4 der räumlich versetzt angeordneten Werbeträger 2 durch Verbindungsaufnahme mit dem Tablet-PC 5 durchgeführt. Der Tablet-PC 5 erhält bei eingeschalteter funktechnischer Verbindung ständig Ortungssignale und Wegweisungen zu angeforderten Standorten der Anbieter. Von den Beacons 4 werden zudem Informationen der in der Nähe des Standortes des Nutzers befindlichen Anbieter gesendet. Die gewünschten Sekundärinformationen und Wegweisungen der ausgewählten Anbieter können optional von den Beacons 4 oder über die Internetverbindung empfangen werden.
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Bei der Betrachtung der gewerblichen Werbung auf den Werbemedien durch ausländische Besucher bzw. Touristen können sich dadurch diese Personen die Werbeinformationen in ihrer Heimatsprache auf ihren mobilen Endgeräten anzeigen lassen. Darüber hinaus können die Werbeinformationen mit Zusatzinformationen gekoppelt, abgerufen und angezeigt werden. So besteht beispielsweise durch den betreffenden Betrachter auch die Möglichkeit weitere Informationen zu den beworbenen Produkten, Veranstaltungen oder Reservierungsmöglichkeiten für Tickets angezeigt zu bekommen sowie interaktiv Bestellungen aufzugeben.
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Auch umgekehrt können in Verbindung mit Printmedien nach der kameratechnischen Erfassung von gedruckten kurzen Werbebeschreibungen, -inserate oder -abbildungen die mobilen Endgeräte mit den Werbemedien verbunden werden. Auf den Werbemedien kann danach eine ausführliche Gesamtdarstellung der Informationen mit zugehörigen geographischen Wegbeschreibungen erfolgen. Weiterhin kann der Betreiber eines Werbesystems durch den Druck eines Inserates in den Printmedien den Leser dazu veranlassen, mit der kameratechnischen Erfassung des Inserates den (eventl. kostenlosen) Zugang zu örtlich auswählbaren Werbeträgern 2 zu bekommen. Mittels dieses Zugangs kann der Leser dann seine nichtgewerblichen Informationen mit gewerblichen Informationen verbinden und darstellen zu lassen. Die dabei zur Anwendung kommende Software (”App”) ermittelt dazu über sein mobiles Endgerät den nächstgelegenen WLAN-Zugangspunkt. Ebenso werden bei der Übertragung die Zugangsberechtigung ausweisende Daten der Nutzer an den Betreiber übermittelt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Gesamtdarstellung der Werbung am Werbeträger 2 selbst zu erfassen. Nach der softwaregestützten Herstellung der datentechnischen Verbindung zum Werbebetreiber werden die Zugangsberechtigung ausweisende Daten und die darzustellenden nicht gewerblichen Informationen übertragen. Mittels der in der Gesamtdarstellung der jeweiligen Werbedarstellung 1 codiert enthaltenen Informationen zum Standort des erfassten Werbeträgers 2 kann dann über den Server des Betreibers eine Verknüpfung von gewerblichen Informationen mit nichtgewerblichen Informationen hergestellt werden. Nach der Verknüpfung der Informationen werden dann diese an den Werbeträger 2 am Standort des Nutzers geleitet und wiedergegeben.
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Wahlweise besteht auch die Möglichkeit, eine Berechtigung für Downloads durch Erfassung der Werbedarstellung 1 eines Werbeträgers 2 zu erlangen. Dabei enthält die Werbedarstellung 1 den Kostenhinweis für den Erwerb der Download-Berechtigung und die Abwicklung des Zahlungsvorganges, der beispielsweise über den Internet-Provider erfolgen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Werbedarstellung
- 2
- Werbeträger
- 3
- Orientierungssystem
- 4
- Beacon
- 5
- Tablet-PC
- 6
- Datenspeicher
- 7
- Datenbank
- 8
- Verkaufsautomat
- 9
- Werbefläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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